Konzentration - Was hilft: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. August 2022, 09:40 Uhr
Konzentration - Was hilft? Hier bekommst du Tipps, wie du deine Konzentration verbessern kannst. Wertvolle praktische Hilfen für mehr Konzentration sowohl im Alltag als auch zur Prüfungsvorbereitung und zum besseren Lernen.
Konzentration – Was hilft? - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018
Was hilft, um dich besser zu konzentrieren? Was kannst du tun, um dich besser zu konzentrieren? Man kann sagen, das Yogasystem ist auch darauf ausgerichtet, dass du dich besser konzentrieren kannst. Patanjali sagt im Yogasutra:
„Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist. Dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen“.
Mit Yogaübungen zur Konzentration
Wie kommst du zu dieser Ruhe des Geistes? Eben durch Dharana, durch Konzentration.
Mein Meister, Swami Vishnu-devananda, sagte gerne: „Konzentration ist der erste Schritt zur Meditation“. So kann man sagen, dass Yoga auch im Alltag zu Konzentration verhilft.
- Übe jeden Tag Meditation.
- Übe jeden Tag Yoga Atemübungen, Pranayama.
- Übe jeden Tag Asanas.
Wenn dir dies zu viel ist, beginne mit einer dieser Übungen.
Mit Entspannung zur Konzentration
Wenn du eher der gemütliche Typ bist, dann
- übe jeden Tag Tiefenentspannung. Auch diese hilft der Konzentration.
Das Üben von Meditation erzeugt Konzentration
Wenn du ein eher spiritueller oder psychologisch orientierter Mensch bist,
- übe Meditation.
Mit Hatha Yoga zur Konzentration
Wenn du jemand bist, der gerne mit seinem Körper arbeitet,
Bring Freude in dein Tun
Sie alle sind darauf ausgerichtet, dass du dich besser konzentrieren kannst. Ansonsten sind zwei Dinge für die Konzentration hilfreich. Erstens hilft es, dass du dich auf das freust, was du machen willst. Du konzentrierst dich besser auf das, was dir Freude macht.
Es gibt zwei Möglichkeiten zur Umsetzung:
- Die erste Möglichkeit ist, dass du dir bewusst machst, weshalb du etwas machst. Wenn du weißt wofür, fällt das „was“ viel leichter. Manchmal ist es hilfreich, sich das bewusst zu machen.
- Das Zweite ist die Affirmation, die Freude-Affirmation. Sage dir zum Beispiel:
- Ich freue mich darauf, das und das zu lernen. - Ich freue mich darauf Mathematikaufgaben zu üben. - Ich freue mich darauf meine Steuererklärung zu machen.
Dein Geist mag als erstes protestieren und sagen „Unsinn, ich freue mich nicht darauf“. Sage deinem Geist trotzdem „ich freue mich darauf, dies und jenes zu tun“. Der menschliche Geist ist durch Freude-Affirmationen zu beeinflussen. Probiere es aus.
Konzentration ist Übungssache
Des weiteren ist Konzentration auch eine Übungssache und eine Sache der Disziplin. Nimm dir vor, für eine bestimmte Zeit nur eine Sache zu machen und schalte alle Ablenkungen aus. Achte darauf, dass du während dieser Zeit nur das tust, was du dir vorgenommen hast. Es müssen keine drei Stunden am Stück sein. Sage dir beispielsweise, eine halbe Stunde mache ich nur das. Danach kannst du einen Schluck Wasser nehmen – aber konzentriere dich auf das Wesentliche, denn das hilft auch deiner Konzentration. Je mehr du Konzentration übst, umso leichter fällt sie dir.
Video: Konzentration - Was hilft?
Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema "Konzentration - Was hilft?"
Ein Videovortrag von Sukadev Volker Bretz zum Thema Konzentration, vielleicht hilfreich für dich, wenn du Interesse hast an Raja Yoga.
Konzentrationshilfen
- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von Swami Sivananda -
Konzentrationshilfen, wenn der Geist abschweift, können sein:
- Selbstanalyse, um zu erkennen, wenn der Geist Fantasien nachhängt
- Pranayama (Atemübungen und -lenkung)
- Interesse am Konzentrationsobjekt
- Konkrete versus abstrakte Meditation
Manorajya („Luftschlösser bauen“) hat nichts mit Konzentration zu tun, sondern bedeutet, dass der Geist wild herumspringt. Verwechsle das nicht mit Konzentration und Meditation, sondern erkenne diese Gewohnheit des Geistes durch Selbstanalyse und halte sie in Schach.
Definition von Konzentration und Meditation im Kurma PuranaKurma Puraṇa
- 12 Sekunden Konzentration auf einen Punkt ist ein dharana
- 12 solcher dharanas, also 12 x 12 = 144 Sekunden, sind ein dhyana (Absorption, Meditation)
- 12 solcher dhyanas – 144 x 12 Sekunden = 28 Minuten und 48 Sekunden , sind samadhi (Überbewusstsein).
Pranayama
Die Praxis von Konzentration und Pranayama (Atemlenkung, Atemübung) greifen ineinander über. Pranayama hilft der Konzentration und umgekehrt. Je nach Temperament ist es für den einen einfacher, mit Pranayama zu beginnen, für den anderen eher mit Konzentration. In tiefer Konzentration steigt Prana (Lebensenergie) nach oben und sammelt sich im Kopfbereich. Das führt zu großer Freude und spirituellem Berührtsein. Pranayama, die Kontrolle des Atems, dünnt die Schleier von rajas und tamas aus, die sattva verhüllen. Pranayama reinigt die Nadis (Energiebahnen), macht den Geist fest und beständig und somit fit für Konzentration.
So wie Gold im Schmelztiegel von Schlacken gereinigt wird, lösen sich die mentalen Schlacken durch Pranayama.
Interesse am Konzentrationsobjekt
Wenn du ein Buch mit großem Interesse liest, hörst du nicht, wenn jemand nach dir ruft oder dich anspricht. Du siehst nichts um dich herum, riechst nicht den Duft der Blumen neben dir auf dem Tisch. Das ist ekagrata, Einpünktigkeit des Geistes.
Mit derselben Einpünktigkeit denke in tiefer Konzentration an Gott oder den Atman. Es fällt leichter, den Geist auf einen äußeren Gegenstand zu richten, weil er daran gewöhnt ist und sich daher naturgemäß dafür interessiert. Es sind schon entsprechende Spuren im Gehirn gebahnt. Durch tägliche Meditation auf Gott oder das Selbst im Inneren trainierst du den Geist allmählich. Hat er erst einmal die unendliche Freude aus der Meditation erfahren, lässt er sich nicht mehr so leicht von äußeren Dingen ablenken.
So wie der Goldschmied zehnkarätiges Gold unter Zusatz von Säuren im Schmelztiegel in reines Gold verwandelt, so läuterst du deinen Geist durch Konzentration und Reflexion über die Aussagen der Upanishaden und der Meister/innen, durch Meditation und Japa.
Etwaige Anfangserscheinungen
Zu Beginn der Meditation treten oft Zuckungen auf, zum Beispiel des Kopfes, der Hände, Arme, Beine und des Rumpfes. Lasse dich davon nicht erschrecken. Es hat nichts zu bedeuten. Durch die Meditation lösen sich alte Verspannungen, Gehirnzellen und Nerven verändern sich und reichern sich mit sattva an. Neue Bahnen und Kanäle bilden sich im Gehirn und im gesamten Geist-Psyche-System für diese sattva-Ströme und das wirkt sich auch auf die Muskeln aus, die dann vielleicht zucken oder zittern. Sei kühn und mutig. Mut ist eine wichtige Grundlage auf dem spirituellen Weg.
Konzentrationsübung 1
Setze dich in eine geeignete Stellung, schließe die Augen und stelle dir vor, dass es überall nichts anderes gibt als Gott.
Voraussetzung, um Algebra, den Umgang mit abstrakten Zahlen, zu verstehen, ist, dass man vorher Arithmetik, das Rechnen mit konkreten Zahlen, gelernt und geübt hat.
Und man muss erst die Grundlagenschriften studieren, bevor man die höheren philosophischen Vedanta-Werke verstehen kann.
Ebenso übt man anfangs zuerst Konzentration auf einen konkreten Gegenstand, bevor man zur Meditation über das abstrakte brahman (nirguna, nirakara) übergeht. Man kann sich dem Unsichtbaren, Unbekannten nur über das Sichtbare und Bekannte annähern.
Je stärker der Geist auf Gott gerichtet ist, desto mehr Kraft bekommst du. Mehr Konzentration bedeutet mehr Energie. Konzentration öffnet die innersten Kammern der Liebe, des Reiches der Ewigkeit und den Zugang zu Erkenntnis.
Konzentrationsübung 2
Setze dich in eine geeignete Stellung, schließe die Augen und stelle dir vor, dass es überall nichts anderes gibt als Gott.
Konzentriere dich. Meditiere. Entwickle die Kraft tiefen, konzentrierten Denkens. Viele dunkle Punkte klären sich auf diese Weise. Du erhältst Antworten und Lösungen von innen heraus. Du entwickelst übermenschliche Fähigkeiten und Verständnis.
Shukadeva wurde von seinem Vater zu König Janaka geschickt, um sein Wissen und seine Selbstverwirklichung zu überprüfen. Janaka unterwarf ihn zuerst einer Prüfung. Rings um den Palast hatte er Unterhaltung, Vorführungen, Musik und Tanz arrangiert, um Shukadevas Aufmerksamkeit abzulenken. Shukadeva bekam die Aufgabe, mit einer bis zum Rand gefüllte Schale Milch in der Hand drei Mal den Palast zu umrunden, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Er brachte das erfolgreich zustande, da er fest in seinem Selbst begründet war. Nichts konnte ihn ablenken.
Den Geist erziehen
Beginne langsam und regelmäßig. Am Anfang musst du deinem Geist gut zureden wie einem Kind: „O Geist, warum läufst du wertlosen vergänglichen Dingen nach? Das zieht nur Leid für dich nach sich. Schaue statt dessen zu Krishna, der Verkörperung von allem Schönem. Dort bekommst du beständiges Glück. Warum hörst du dir Schlager an? Lausche stattdessen Bhajans und Kirtans, die dich erheben.“
Allmählich wird der Geist seine eingefahrenen, hinderlichen Gewohnheiten aufgeben und sich auf Gott richten. Sobald er erst einmal frei von rajas und tamas ist, wird er dich als dein Guru führen.
Schritte zur Konzentration und Meditation
- Beginne deine Meditation, indem du 3 - 6 Mal Om chantest. Das zieht den Geist von weltlichen Gedanken ab und zentriert ihn.
- Dann wiederhole weiter geistig Om.
- Vermeide alle anderen Sinneseindrücke und Vorstellungen, denn damit sind gleich wieder weitere Assoziationen verbunden.
- Richte den Geist nur auf eine einzige Vorstellung – zum Beispiel die Wiederholung von Om und Ausrichtung auf einen Aspekt des Göttlichen. Schließe so alle anderen geistigen Regungen aus, bis der Geist ganz von dieser einen Vorstellung erfüllt ist.
- So wie man auch im Alltag etwas, worüber man wiederholt nachdenkt oder was man oft macht, immer besser versteht und kann, so führt das immer wieder Zurückführen des Geistes auf das eine Konzentrationsobjekt, die Wiederholung desselben Prozesses in der Meditation zu immer tieferer Abstraktion, Konzentration und Meditation.
Zu Beginn ist es schwierig, den Geist auf einen Gedanken allein zu richten. Verringere daher die Zahl der Gedanken allmählich, indem du ein Spektrum von Gedanken zu einem Gegenstand zulässt.
Übungsbeispiel für eine breit gestreute Konzentration
Wenn du an eine Rose denkst, kannst du verschiedenste Gedanken in Verbindung mit „Rose“ zulassen. Zum Beispiel kannst du - an verschiedene Arten von Rosen in verschiedenen Erdteilen denken - an verschiedene Formen und Farben von Rosen - an verschiedene Produkte, die aus Rosen hergestellt werden und wozu man sie verwenden kann. Beschränke aber alle Gedanken nur auf den Zusammenhang mit Rosen.
Nach und nach kannst du den Geist durch tägliche Übung auf einen einzigen Gedanken fixieren. Erfolgreiche Gedankenkontrolle braucht ständige Achtsamkeit.
Die Konzentration nimmt zu, wenn man:
- nicht jedem Wunsch nachgibt
- 1-2 Stunden täglich Schweigen bewahrt (mauna)
- sich 1-2 Stunden allein in einen Raum zurückzieht
- Pranayama übt
- die Anzahl der Meditationssitzungen pro Tag erhöht
sowie durch
- Gebet
- Hinterfragen, Unterscheiden
- inneres Loslassen, Nicht-Anhaften
- Selbstdisziplin
- Reduzieren äußerer Aktivitäten
- spirituelle Praxis
- eine freundliche, friedvolle Grundhaltung.
Versuche immer fröhlich und friedvoll zu sein. Dann kann sich dein Geist leichter konzentrieren. Kultiviere
- Freundlichkeit (maitri) gegenüber Gleichgestellten
- Mitgefühl (karuna) gegenüber Untergebenen, Schwächeren und Kranken
- Wohlwollen und Mitfreude (mudita) gegenüber Vorgesetzten und tugendhaften Mitmenschen
- Gleichmut (upeksha) gegenüber übelwollenden, boshaften Menschen.
Das führt zu heiterer Gelassenheit und überwindet Hass, Neid und Geringschätzung (ghrina).
Sobald die Zahl der Gedanken abnimmt, nimmt die Konzentration zu. Dorthin zu kommen ist eine anstrengende Aufgabe, die zuerst wenig erfreulich sein mag. Später aber wirst du dich freuen, denn du gewinnst dadurch eine ungeheure Gedankenkraft und inneren Frieden. Mit Geduld, Ausdauer, Wachsamkeit, fester Entschlossenheit und Willenskraft kannst du die Gedanken so leicht zerdrücken wie eine Zitrone oder Orange. Wenn du sie so erst geschwächt hast, kannst du sie leicht ganz entwurzelt. Sie nur zu schwächen oder zu unterdrücken reicht nicht aus, denn dann kommen sie immer wieder.
Konzentration auf Sandhi
Konzentration auf Sandhi, den Übergang vom Wachen zum Träumen und diesen Übergang zu verlängern, ist eher schwierig. Setze dich abends in einen ruhigen Raum und beobachte den Geist ganz genau. Wenn du das drei Monate lang regelmäßig machst, wirst du Erfolg haben und diesen Grenzzustand erreichen und eine Weile aufrechterhalten können.
Wenn du dich in einem Raum nicht so gut konzentrieren kannst, setze dich draußen hin - auf eine Terrasse, an einen Fluss, an einen ruhigen Platz im Garten.
Wenn man auf den Lichtschalter drückt oder eine Taschenlampe anknipst, flammt sofort Licht auf. So ähnlich ist Konzentration auf das ajna-chakra wie das Einschalten von Licht. Göttliches Licht strahlt sofort auf.
Siehe auch
Weitere Fragen und Antworten zum Thema Konzentration
Hier findest du Antworten zu weiteren Fragen zum Thema Konzentration:
- Die Konzentration auf das Wesentliche legen
- Konzentration - Wann am besten
- Konzentration - Was hilft
- Konzentration - Was ist das
- Wann lässt Konzentration nach
- Warum ist Konzentration wichtig
- Was beeinflusst Konzentration
- Was fördert Konzentration bei Kindern
- Was fördert Konzentration
- Welches Getränk steigert Konzentration
- Welches Licht fördert Konzentration
- Welches Vitamin für Konzentration
- Wie die Konzentration verbessern
- Wo findet Konzentration im Gehirn statt
Konzentration - Was hilft? Weitere Infos zum Thema Konzentration und Raja Yoga
Hier findest du weitere Informationen zu den Themen Konzentration und Raja Yoga und einiges, was in Verbindung steht mit Konzentration - Was hilft?
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Literatur
- Swami Sivananda: Konzentration und Meditation
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
- Sukadev Bretz: Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- Swami Vishnudevananda:Meditation und Mantras
Seminare
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