Träumen

Aus Yogawiki

Träumen‏‎ bedeutet einen Traum haben. Träumen ist einer der drei Bewusstseinszustände, durch die jeder Mensch jeden Tag hindurch geht: Träumen, Tiefschlaf, Wachen. Wenn man träumt, erkennt man, dass die Wirklichkeit, die im Wachzustand da ist, nicht mehr da ist. Wenn man träumt, vergisst man alles im Wachzustand und im Tiefschlafzustand verschwindet sogar der Traum.

Wache auf, höre auf zu träumen, verwirkliche, übe Yoga im ganzheitlichen Sinn von Yoga Vidya

So wird in der Yoga-Literatur auch Traum, Wachen und Tiefschlaf genommen als Analogie dafür, dass es noch einen vierten Bewusstseinszustand gibt, wenn man aufwacht aus der Wachwelt. Denn auch die Wachwelt ist eine Art Traum und wir träumen in dieser Welt und es gilt aufzuwachen und die höchste Wirklichkeit zu erfahren. In der Wachwelt kann man auch davon träumen, wie es ist gottverwirklicht zu sein, du kannst manchmal davon träumen, wie wärst du, wenn du ein Heiliger wärst oder wie wirst du sein, wenn du gottverwirklicht bist?

Träumen

Der Zustand des Träumens

Träumen ist ein Zwischenzustand. Träumen ist zwischen Wachheit und Tiefschlafzustand.

Träumen, swapna genannt ist zwischen jaggad, Wachzustand und sushubdi, Tiefschlaf.

Wenn du träumst, bist du von der Wachwelt getrennt. Die Traumwelt ist eine eigenständige Welt. Beim Träumen hast du die Erfahrung einer eigenständigen Welt. Wenn du aufwachst, wird das, worüber du geträumt hast, unwirklich.

Woraus besteht die Welt und die anderen Menschen

Aus deinem Traum. Sie bestehen alle nur aus deiner Geistessubstanz. Wohin verschwinden die anderen Menschen in deinem Traum, wenn du aufwachst? Sie sind nicht mehr da. Während du träumst, sind die anderen Gestalten wirklich.

Letztlich ist auch Wachen nichts anderes als Träumen. In dem Moment, wo du aus dem Wachzustand aufwachst, aufwachst in das reine Bewusstsein, in die Erleuchtung verschwinden alle Gestalten dieser Wachwelt, als ob du sie geträumt hättest.

Ein Traum Gottes

Letztlich ist die gesamte Schöpfung und die gesamte Menschheit und alle Tiere und alle Planeten nur ein Traum Gottes.

So wie du im Traum ganze Welten erträumst, so träumt Gott diese Welt des Wachzustandes. Brahman, das Absolute ist der stille Beobachter von Wachen, Träumen, Tiefschlaf. Brahman übersteigt die drei Eigenschaften. Brahman ist reine Wonne, reines Bewusstsein.

Träumen und Psyche

Wenn du träumst, schafft der Geist aus den Eindrücken des Wachzustandes alles Mögliche. Beim Träumen kommen auch Eindrücke aus früheren Geburten zum Einsatz.

Beim Träumen nimmst du Dinge war, die außerhalb von dir sind, obgleich du sie alle geschaffen hast. Die Objekte, die du träumst, existieren nicht unabhängig vom Geist.

Erschaffe eigene Welten

Solange du träumst, sind die Traumgeschöpfe wirklich. Wenn du aber in Jagad aufwachst, in den Wachzustand, verschwinden die Menschen und die Dinge von denen du geträumt hast. Beim Träumen erschaffst du verschiedenste Tiere und Pflanzen, Berge und Wälder. Du kannst alles machen ohne äußere Mittel. Du kannst auch phantastische eigenartige Mischungen schaffen.

Beim Träumen magst du deinen toten Vater wieder lebendig sehen und umgekehrt. Beim Träumen kannst du einen Löwen mit einem Kuhkopf sehen oder auch einen Hund mit einem Elefantenkopf.

Ausleben von Wünschen

Manche Wünsche aus dem Wachzustand erfüllen sich beim Träumen. Viele Ängste des Wachzustands erfüllen sich beim Träumen. Beim Träumen manifestieren sich Wünsche, unterbewusste Begierden, Ängste.

Beim Träumen verarbeitest du alles im Wachzustand erlebte. Beim Träumen kannst du manche deiner Wünsche ausleben, so das du sie in der physischen Welt nicht mehr ausleben musst.

Mache dir bewusst, so wie du beim Träumen eine ganze Welt siehst und diese beim Aufwachen sich auflöst, so siehst du im Wachzustand diese ganze Welt und das verschwindet, wenn du Samadhi erreicht hast.

Träumen und Karma

Was du beim Träumen machst, schafft kein neues Karma, denn im Träumen ist deine Buddhi nicht voll da. Daher brauchst du dich nicht sorgen, wenn du im Traum etwas Schlimmes tust.

Andererseits werden die Träume vom Karma erschaffen. Alles was du träumst, ist eine Auswirkung deines Geistes. Manche Träume bedeuten, das du dein Karma erfährst. Daher freue dich über jeden Albtraum. Das heißt, du musst diese Sachen in der physischen Welt nicht mehr erfahren.

Freue dich über jede Wunscherfüllung beim Träumen. Du musst diesem Wunsch nicht mehr nachfolgen.

Prophetisches Träumen

Manche Träume sind Hinweise einer höheren Wirklichkeit. Manchmal kann Gott sich dir offenbaren beim Träumen. Manchmal kann dein Meister dir Hinweise geben beim Träumen. Manche kreativen Menschen und Genies haben Gedichte und Kunstwerke im Traum gesehen. Manche Wissenschaftler haben die Lösungen von Problemen im Traum erfahren. Manche Menschen erfahren im Traum was sie brauchen, um wieder gesund zu werden.

Träume und Ethik

Obgleich das was du träumst kein neues Karma schafft, können deine Träume zeigen, wie deine ethisch, moralische und spirituelle Situation ist. Wenn du ein reines Herz und einen makellosen Charakter hast, dann wirst du auch freundliche Träume haben. Wenn du viel meditierst und vom Herzen her Mitgefühl hast, dann wirst du auch schöne erhabene Träume haben, vielleicht im Traum auch meditieren und Mantras wiederholen.

Wenn du beim Träumen negatives tust, andere schädigst, dann weißt du, du hast noch einiges an Arbeit vor dir.

Stolz auf deine Ethik im Wachzustand löst sich manchmal auf, wenn du träumst.

Träumen und Atman

Das wahre Bewusstsein, Atman ist unendlich, ewig, alldurchdringend. Der Atman, das höchste Selbst ist das wirkliche Ich.

Atman wacht nicht, träumt nicht, schläft nicht. Atman erfährt nur die verschiedenen Zustände. Atman ist der neutrale Beobachter. Das relative Ich wird genannt Ahamkara, Ego oder [Ojiva]. Das relative Ich wacht, träumt und schläft scheinbar. Aber in Wahrheit gibt es nur das eine wirkliche Ich.

Wache auf. Höre auf zu träumen. Verwirkliche.

Sei dir bewusst, auch im Alltag träumst du. Lerne im Alltag Beobachter deiner Gedanken zu sein. Höre auf das Alltagsbewusstsein zu wichtig zu nehmen. Kümmere dich nicht so sehr um deine Wünsche, um deine Emotionen, um das was Andere dir sagen. Sei dir bewusst, all das sind Träume.

Im Traumzustand kannst du deine Gedanken verändern, anhalten oder erschaffen, wenn du dir bewusst bist, das du träumst. Auch wenn du im Wachzustand dir bewusst bist, das die Welt nicht so ist, wie sie ist, kannst du dich unabhängig machen von äußeren Ereignissen.

Höre auf im Alltag zu träumen. Sei im hier und jetzt. Frage dich, wer bin ich? Meditiere und gehe tief ein in dein inneres Selbst und sieh Brahman, das höchste Göttliche überall. Höre auf, in den Traumzustand der Welt einzutreten. Jiva, die Individualität und die Welt sind falsch. Letztlich ist alles nur Brahman. Wache auf und verwirkliche die höchste Wahrheit.




Nach einem Artikel von Swami Sivananda im Buch Inspiration und Weisheit


Videovortrag zu Träumen‏‎

Hier findest du ein Vortragsvideo über Träumen‏‎:

Träumen‏‎ - was heißt das? Informationen und Anregungen zum Wort bzw. Ausdruck Träumen‏‎ in diesem Kurzvortrag. Sukadev interpretiert hier das Wort bzw. den Ausdruck Träumen‏‎ aus dem Geist des Humanismus und des ganzheitlichen Yoga.

Träumen‏‎ Audio Vortrag

Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Träumen‏‎:

Siehe auch

Weitere Begriffe im Kontext mit Träumen‏‎

Einige Begriffe, die vielleicht nicht direkt zu tun haben mit Träumen‏‎, aber vielleicht doch interessant sein können, sind z.B. Unterstützen‏‎, Unterdrückend‏‎, Unklugheit‏‎, Verachtet‏‎, Verdrängung‏‎, Verehrungswürdig‏‎, Verdrießen‏‎, Liebesgott.

Seminare und Ausbildungen

Hier Infos zu ein paar Seminaren und Ausbildungen, die zwar nicht direkt zu tun haben mit Träumen‏‎, aber doch interessant sein können für Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit und Spiritualität:

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Zusammenfassung

Träumen‏‎ ist ein Wort, das etwas zu tun hat mit Psychologie.