Ikshvaku
1. Ikshvaku (Sanskrit: इक्ष्वाकु ikṣvāku m.) erster König der Sonnendynastie und Sohn des Manu Vaivasvata, welcher wiederum Sohn des Sonnengottes Vivasvat war. Sie werden von Krishna in der Bhagavadgita erwähnt (IV,1); Flaschenkürbis (Alabu).
2. Ikshvaku (Sanskrit: इक्ष्वाकु ikṣvāku f.) Bittergurke (Karavalli).
Ikshvaku wurde von den Nasenlöchern Manus geboren, als dieser niesen wollte. Er war der Begründer der Sonnendynastie und regierte in Ayohya am Anfang des zweiten Yuga Zeitalters. Er hatte einhundert Söhne, der Älteste unter ihnen war Vikukshi. Ein anderer Sohn, Nimi, gründete die Mithila Dynastie. Gemäß Max Müller wird aber dieser Name nur ein einziges Mal in dem Rigveda erwähnt. Dies berücksichtigend sagt er aus: "Ich verstehe, dass Ikshvaku nicht unbedingt der Name eines Königs, sondern eines Volkes war. Ich vermute das Volk, das in Bhajeratha, dem Land, durch das die nördliche Ganges oder Bhagirathi fließt, beheimatet war." Andere wiederum platzieren das Ikshvaku-Volk mehr im Nordwesten.
Bilder zu Ikshvaku (Flaschenkürbis)
Verschiedene Schreibweisen für Ikshvaku
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Ikshvaku auf Devanagari wird geschrieben " इक्ष्वाकु ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " ikṣvāku ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " ikSvAku ", in der Velthuis Transkription " ik.svaaku ", in der modernen Internet Itrans Transkription " ikShvAku ".
Die Geschichte von Ikshvaku
Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009, S. 116-124.
Was macht einen Geist aus?
Rama fragte: „Oh allwissender Weiser! Bitte sag mir, was einen Geist ausmacht, der seinen Egoismus verloren hat, der verschwunden ist und dennoch nur seine geistige Form beibehält?“
Vasishtha erwiderte: „Wünsche, Täuschungen, Stolz, Unwissen und andere Unreinheiten können niemals eine Person berühren, die den Egoismus und den Geist ausgelöscht hat und die Atman kennt. Dies ist genauso wie das Wasser eines Sees nicht mit dem Lotusblatt in Berührung kommen kann. Die Reinheit der Seele erscheint intensiv in der strahlender Gelassenheit eines Menschen, dessen Egoismus und die mit ihm einhergehenden Laster zerstört sind. Alle göttlichen Tugenden strahlen in seinem Gesicht. Die Fesseln der Leidenschaft und Neigungen lösen sich auf. Alle Sünden werden zerstört. Er ist frei von Ärger, Gier und den Vasanas.
Die fünf Organe werden vollständig kontrolliert. Angriffe gehen an ihm vorbei. Freuden hören auf, ihn zu beschwingen. Er ist in allen Umständen und überall mit vollkommener Geistesruhe gesegnet. Er betrachtet alles mit gleicher Sicht. Wenn Schmerzen seinen Körper heimsuchen und sich sogar auf seinem Gesicht abzeichnen, bleibt sein Geist doch unverwandt gelassen und friedvoll. Er wird ein Liebling der Götter. Weder wendet er sich gegen jemanden, noch beleidigt er ihn. Von jedermann wird er geehrt und geliebt. Die Täuschungen der Welt berühren ihn nicht. Weder Reichtum noch Armut, weder Wohlstand noch Ungemach können ihn jemals berühren. Er nimmt nicht teil. Verflucht ist der Mensch, der in der Weltlichkeit untergeht, der aufgrund mangelnder Sehnsucht das Höchste Selbst nicht erreicht, das man durch Atma Jnana verwirklichen kann und das dazu dient, ihn von allen Schwierigkeiten dieser Welt zu retten. Wissen über das Selbst trägt einen Menschen durch alles Unheil der Welt.
Wer seine armseligen Wiedergeburten im weiten Ozean dieser Welt überwinden und diesen Ozean an Samsara überqueren will, um die ewige Wonne zu erreichen, muss sich ständig befragen: „Wer bin ich? Was ist diese Welt? Was ist die Natur von Brahman oder dem Höchsten Selbst? Wozu dienen materielle Freuden? Solch eine unterscheidende Befragung stellt das beste Mittel dar, um die endgültige Befreiung oder Moksha zu erreichen. Erfahre nun, oh Rama, wie der angesehene König Ikshvaku, der erste Gründer deines Volkes, Moksha erlangte.“
Manu belehrt Ikshvaku
Es war einmal ein Monarch, der über sein Königreich herrschte. Es geschah nun, dass er sich über den Zustand der Menschheit in einer ruhigen Stunde Gedanken machte. Er überlegte für sich, was wohl die Ursache für Verfall, Krankheit und Tod, für Sorge, Freude, Schmerz und ebenso für das Irren sein könnte, dem alle Lebewesen dieser vergänglichen Welt unterliegen. Lange hegte er diese Gedanken, war aber nicht in der Lage, eine Lösung zu finden.
Zuerst ging er zu Manu, der von seiner Behausung, Brahmaloka, herabkam, begrüßte ihn gebührend und sagte: „Oh Herr der Barmherzigkeit! Wie kann ich mich von den Qualen dieses Samsaras befreien? Was ist die Natur meines wirklichen Selbst? Wie kann ich das Unsterbliche oder das Ewige erlangen? Wo liegt der Ursprung dieses Universums? Welches ist seine Form? Wann und wie entstand es? Wie kann ich mich von meinen Zweifeln und Irrmeinungen in Bezug auf die Schöpfung befreien? Wie kann ich von dieser Welt befreit werden?“
Manu erwiderte: „Alles, was du siehst, ist nicht wirklich. All diese kümmerlichen Universen existieren nicht wirklich. Sie sind nur Phänomene. Sie ähneln den Wolkenschlössern und dem Wasser in der Fata Morgana der Sandwüste. Auch der Geist ist unwirklich. Atman oder Brahman, der jenseits des Zugriffs des Geistes und der Sinne liegt, der unzerstörbar, grenzenlos im Raum und feinstofflicher als Äther ist, besteht ewig. Er ist die einzige Realität. Alle sichtbaren Gegenstände sind bloße Reflexionen im Spiegel Atmans. Einige Shaktis oder innewohnende Kräfte Brahmans verbanden sich und nahmen die Gestalt der lichten Welt an, während andere Shaktis die Gestalt von Lebewesen annahmen. Einige wurden Devas. So etwas wie Verhaftung oder Befreiung gibt es nicht. Nur Brahman leuchtet über verschiedene Objekte in dieser heterogenen Welt, genauso wie das Wasser des Ozeans als Wellen, Blasen, Schaum usw. erscheint. Es gibt nur den nondualen Brahman. Er ist die einzige Wirklichkeit. Er ist die einzige lebende Wahrheit. Deshalb, oh Ikshvaku, lass deine Gedanken über Verhaftung und Freiheit los. Mögest du von allen Sorgen befreit sein und so unerschütterlich und fest wie ein Fels sein!
„Wer sich mit seinen Gedanken oder Sankalpas verbindet, wird ein Jiva oder eine individuelle Seele, genauso wie das Wasser des Ozeans zu Wellen oder Schaum wird. Dann ist er auf ewig in der Endlosschleife von Geburt und Tod. Schmerzen und Freuden sind Eigenschaften des Geistes und nicht von Atman. Jivas nehmen die Neigungen aus ihrer vorausgehenden Zustände in früheren Geburten wieder an. Sie handeln tugendhaft oder fehlerhaft und ernten entsprechen die Früchte ihrer Handlungen, nämlich Freude und Schmerz. Genauso wie der unsichtbare Knoten Rahus während der Mondfinsternis sichtbar wird, so wird auch der Geist, der auf die Seele reagiert, für uns sichtbar und erfährt Freude oder Schmerz.
Das unsterbliche Selbst kann nicht über Bücher von Atma Jnana und spirituelle Lehrer erlangt werden. Es kann intuitiv erkannt werden durch das eigene Selbst oder die eigene Intelligenz. So wie Reisende ohne irgendeine Verhaftung an ein beliebiges Objekt oder einen beliebigen Ort sich fortbewegen, so solltest auch du ganz unbeeindruckt von Körper und Sinne sein. Weder liebe noch hasse deinen Körper und deine Organe. Quäle weder Körper noch Sinne. Sei deinem Körper, deinen Sinnen und allen Objekten gegenüber gleichmütig. Körper und Organe sind das Ergebnis von Karma. Du kannst sie nicht vermeiden. Sie kommen unausweichlich zum Vorschein. Gib die Sehnsucht nach Gegenständen auf. Erlange Gleichmut und werde Brahman.
Die Identifikation des „Ich“ mit diesem vergänglichen Körper ist die Ursache für unsere Verhaftung in dieser Welt. Deshalb sollte diese Vorstellung von jenen, die die Freiheit suchen, nicht gepflegt werden. Aber die feste Überzeugung: „Ich bin die allesdurchdringende Seele oder Brahman“ schafft es, die Menschen aus ihrer Verhaftung an diese Welt zu befreien. Genauso wie es einer Mutter im Herzen wehtut, wenn sie ihr abgängiges Kind sucht, das in Wahrheit auf ihren Schultern schläft, so geht es allen Menschen, wenn sie ihr Glück im Äußeren, in vergänglichen Objekten suchen. Denn in Wahrheit kann es leicht in ihrem eigenen inneren Selbst gefunden werden. So wie das Wasser des Ozeans durch die Wellen bewegt wird, so wird auch der Geist von zahllosen Sankalpas bewegt. Wenn die Sankalpas zerstört sind, wenn du deinen Geist, oh König, auf Atman fixierst, wirst du höchsten Frieden und ewige Wonne verspüren und bleibst inmitten der tosender Wellen dieses schrecklichen Ozeans von Samsara völlig unberührt.
Diese trügerische Welt entsteht aus Brahman. Maya ist geheimnisvoll. Es hält die Menschen davon ab, ihr eigenes Atman zu verwirklichen. Diese Welt erscheint durch den Einfluss Mayas wie eine solide Wirklichkeit. Wer kein Atma Jnana besitzt, erlebt in dieser Welt Anfechtungen. Wer aber die Welt wie eine auf die Leinwand seines Geistes gemalte Szene betrachtet, unbeeindruckt, wunschlos gegenüber jedem und in seiner Seele ganz zufrieden bleibt, hat sich einen unverwundbaren Panzer zugelegt. Wie glücklich kann sich derjenige wähnen, der nichts hat, weder Wohlstand noch Unterstützung, und dennoch hat er durch das verwirklichte eigene Selbst alles
Lösche alle Wünsche aus, meditiere auf Brahman und werde ein Jivanmukta. Zerstöre dieses kleine „Ich“. Identifiziere dich nicht mit dem vergänglichen Körper, sondern mit dem allesdurchdringenden Höchsten Selbst. Entwickle eine Vorstellung von Abhava (Nichtexistenz) und meditiere auf alle Gegenstände als gestaltlos und als reines Bewusstsein. Die Vorstellung, dass „dies erfreulich, jenes schmerzhaft, dieses gut oder jenes schlecht ist, stellt die Wurzel aller Art von Übeln dar. Gehen diese Wurzeln erst einmal im Feuer des Gleichmuts auf, wo findet Ungemach noch seinen Raum? Hacke mit der Axt des Gleichmuts das Gefühl für Angenehmes und Unangenehmes ab und damit für Liebe und Hass.
Rode mit der Machete der Missachtung gegenüber guten und schlechten Früchten deiner Handlungen den undurchdringlichen Dschungel zeremonieller Riten. Lösche alle Gedanken und Gegenstände mit dem Schwert des Abhavas. Treibe deinem Geist alle Unterscheidungen aus. Entwickle Unterscheidungsvermögen. Verwirkliche die höchste Wonne der Seele. Verbleibe vollkommen ruhig. Sei frei von allen Sorgen und Ängsten dieser Welt. Wer das kleine „Ich“, alle Wünsche und Sankalpas zerstört und der alle trügerischen Unterschiede aufgelöst hat, wird die ewige Wonne Brahmans genießen. Nur er wird frei von Qual und Pein sein. Oh König! Vertiefe dich stets in diesem vollständigen, ruhigen, makellosen und unabänderlichen Atman, der in allen gleich ist.
Die sieben Bhumikas
Manu fuhr fort: „Es gibt sieben Stadien im Jnana oder die sieben Jnana Bhumikas. Im ersten Stadium sollte Jnana durch intensive Studium der Atma Jnana Shastras und der Gesellschaft mit Weisen, sowie der Ausführung tugendhafter Handlungen, ohne auf deren Früchte zu spekulieren, verwirklicht werden. Dieses Subheccha oder der gute Vorsatz bilden das erste Bhumika oder Stadium von Jnana. Dieses bewässert den Geist mit den Wassern der Unterscheidung und schützt ihn gleichzeitig. In diesem Stadium gibt es weder Anziehung noch Gleichmut gegenüber Sinnesobjekten. Dieses erste Stadium bildet das Fundament für die anderen Stadien.
Ausgehend von Subheccha werden die nächsten beiden Stadien – Vicharana und Tanumanasi erreicht. Ständiges Atma Vichara oder die Selbstbefragung stellen das zweite Stadium dar. Das dritte Stadium heißt Tanumanasi. Dies wird durch die Pflege besonderer Gleichgültigkeit hinsichtlich der Gegenstände erreicht. Der Geist wird dünn wie ein Faden. Tanu bedeutet „Faden“ und meint den fadenähnlichen Zustand des Geistes; daher also der Name "Tanumanasi". Das dritte Stadium ist auch unter dem Namen Asange Bhavana bekannt. In diesem dritten Stadium ist der Suchende frei von allen Anziehungen. Stirbt jemand, der das dritte Stadium erreicht hat, bleibt er lange Zeit im Himmel und reinkarniert wieder auf der Erde als Jnani. Die obengenannten drei Stadien können unter den Jagrat (Wach)Zustand eingeordnet werden.
Das vierte Stadium heißt Sattvapatti. Es zerstört alle Vasanas vollständig. Es kann dem Svapna (Traum)Zustand untergeordnet werden. Die Welt erscheint wie ein Traum. Wer das vierte Stadium erreicht hat, betrachtet alle Dinge des Universums mit Gleichmut. Das fünfte Stadium heißt Asamashakti. In ihm ist die Verhaftungslosigkeit an weltliche Gegenstände vollkommen. Es gibt kein Upadhi, kein Wachen oder Schlafen in diesem Stadium. Darunter versteht man das Jivanmukti Stadium, in dem man Ananda Swarupa (die ewige Wonne Brahmans) voller reinem Jnana erfährt. Dieses Stadium fällt unter Sushupti (Tiefschlaf).
Das sechste Stadium nennt man Padartha Bhavana. Es weiß um die Wahrheit. Das siebte Stadium ist Turiya oder der Zustand des Überbewusstseins. Dies ist Moksha. Es heißt auch Turiyateeta. Es gibt keine Sankalpas mehr. Alle Gunas verschwinden. Es ist außerhalb der Reichweite des Geistes und der Sprache. Körperlose Erlösung (Videhamukti) wird im siebten Stadium erreicht.
Was ist ein Jivanmukta?
Ein Jivanmukta ist frei von Egoismus, Wünschen, Gunas und Verhaftung. Er besitzt Gleichmut. Er genießt vollkommenen Frieden und ewige Wonne. Deshalb beeinträchtigt ihn der Geist nicht. Ob er Dinge ausführt oder sich davon zurückzieht, ob er in einer Familie lebt oder Alleinstehend ist, dieser Mensch, der sich mit dem unsterblichen Selbst oder Brahman identifiziert und der nichts zu fürchten, zu sorgen hat und dem es in dieser Welt um nichts leidtun muss, wird ein als in diesem Leben Befreiter angesehen. Wer von sich selbst weiß, dass er ohne Anfang und Ende, Verfall und Tod ist und aus dem Stoff des reinen Bewusstseins besteht, bleibt stets ruhig und in sich versenkt und kennt überhaupt keinen Grund zur Sorge. Wer sich von dem Wissen befreit: „Das bin ich und dies ist etwas anderes, dies ist mein und jenes gehört jemandem anderen“, erlangt bald Wissen über das Selbst.
Der Genuss eines Sinnesobjekts durch seine Vasanas spendet einem unmittelbare Freude. Wenn das Objekt verschwindet, erfährt man Schmerz. Wenn die Vasanas vollständig zerstört sind, oder wenn sie langsam verschwinden, bereiten einem Gegenstände keine Freude mehr. Beim Durchschnittsmenschen ist die Anwesenheit oder das Fehlen von etwas ursächlich für Freude oder Schmerz. Freude ist die Ursache von Schmerz. Wenn die Vasanas verschwinden, erzeugt das Karma weder Freude noch Schmerz. Sie werden wie verbranntes Saatgut. Wer von Sinnesobjekten nicht angezogen wird, besitzt einen ruhigen Geist. Dann platzen die Baumwollkapseln seines Sanchitas und Agami Karmas und fliegen von der Baumwollpflanze seines Körpers durch dessen neun Tore mittels des Wirbelwinds seines Wissens weg. Alle Gedanken werden verschwinden. Der im Geist heranwachsende Keim des Wissens wächst täglich von selbst, so wie ein Korn, das man auf fruchtbaren Boden aussäet, wächst und bald zu einer Reispflanze austreibt. Atman leuchtet in absoluter Reinheit und Glanz. Erkenne dich selbst, oh König! Als den reinen, nondualen Brahman, in dem es weder Gedanken noch Vasanas gibt.
Manu fuhr fort: „Ursprünglich und von Natur aus ist die Seele voller Wonne, aber wenn sie dem Unwissen unterworfen ist, dann hegt sie den Wunsch nach materiellem Genuss. Deshalb heißt sie Jiva oder die individuelle Seele, die dem Unheil unterworfen ist. Wünsche entstehen durch fehlende Unterscheidung (Aviveka). Sie verschwinden, wenn sich die Unterscheidungskraft entwickelt. Wenn Wünsche zerstört werden, dann verschwindet auch der Zustand von Jiva. Die Seele wird eins mit der Höchsten Seele.
Deshalb erlaube deinem Wunsch nach weltlichen Genuss nicht, deine Seele hinauf zum Himmel und hinunter zur Hölle zu ziehen, so wie ein mit einem Seil befestigter Eimer hinuntergelassen und von der Quelle wieder hinaufgezogen wird. Wer glaubt, treibende Kraft und Urheber zu sein, wer durch falsche Unterscheidungen von 'Ich, Er, Dies, Das, Dies ist mein, Dies ist dein, etc. sich täuschen lässt, ist wie der Eimer dazu verdammt, immer weiter zu sinken. Je selbstsüchtiger ein Mensch ist, umso mehr wird er herabgewürdigt und gemein.
Bleib fest auf dem Felsen der Wahrheit oder Brahman. Bedenke, dass dieses Universum deine allesumfassende Gestalt ist. Halte dein Selbst fest unter Kontrolle. Nur wenn du Jnana, die Sicht der Einheit, erlangst, dann kannst du dich selbst von den Wiedergeburten befreien und mit dem Höchsten Selbst identisch werden. Nur dann bist du in der Lage, das, was von Brahma, Vishnu und Rudra getan wird, auszuführen. Wenn dein Geist erhoben ist und sich jenseits aller Grenzen ausdehnt, wird er mit dem göttlichen Geist identisch und geht in ihm auf. Der gleiche Zustand, der von Brahma, Vishnu und Rudra erlangt wurde, wird auch von dir erlangt, wenn du Wissen über Atman erfährst. Alle Phänomena der Natur sind eine bloße Spielerei Brahmans. Er, der die ewige Wonne Atmans genießt, ist beispielslos einzigartig. Er kann mit nichts verglichen werden.
Weder existiert diese Welt, noch existiert sie nicht. Weder ist sie Atman, noch ist sie nicht Atman. Weder ist sie leer, noch voll. Ist Brahman realisiert, verschwindet Maya. Moksha bedeutet Freiheit vom Rad der Widergeburt. Moksha ist Brahman. Moksha selbst hat weder Raum noch Zeit. Es ist äußerlich und innerlich zustandslos. Wenn Ahamkara (Egoismus) oder die persönliche Existenz ausgelöscht wird, wird Moksha erlangt. Das Ende aller Gedanken ist Moksha. Das Ende von Maya ist Moksha. Die Verwirklichung Brahmans (Sakshatkara) begründet Moksha oder die Befreiung.
Nur wem es egal ist, was er trägt, isst oder wo er schläft, leuchtet wie ein Kaiser der ganzen Welt. Befreie dich von den Kasten, den Regeln des Lebens und den Dharmas der Welt, so wie sich ein Löwe selbst vom eisernen Käfig befreit. Erleuchte die Bürde Samsaras. Erlange den unbefleckten Thron, der unvergänglich ist. Werde vollkommen abgeklärt und befreie dich von den Wiedergeburten. Dann wirst du die ewige Wonne Brahmans in vollkommener Ruhe und geistiger Gelassenheit genießen.
Einen solchen Menschen nennt man einen Jivanmukta. Er ist den Früchten seiner Taten gegenüber gleichgültig. Ob Menschen ihn ehren oder schmähen, lässt ihn sie weder loben, noch zeigt er sich ihnen gegenüber ungehalten. Weder verletzt er jemanden, noch kann ihn jemand verletzen. Er kennt keinerlei Verhaftungen. Obwohl sein Körper in zwei gerissen wird, kann ihm Schmerz nichts anhaben. Er ist Urteilen und Verboten gegenüber erhaben und dennoch handelt er in Einklang mit den Vorschriften der Veden. Er arbeitet in der Welt wie ein gewöhnlicher Mensch, aber er hegt nicht die Vorstellung, der Urheber zu sein. Von weltlichen Belangen hat er sich geistig völlig abgekoppelt. Er arbeitet für das Wohl der Welt. Er flößt niemandem Angst ein und fürchtet sich selbst vor niemand. Einen solchen Menschen gilt es respektvoll zu ehren. Solch ein Mensch ruht stets im Höchsten Selbst, egal ob er an einem heiligen Ort wie Benares oder im Hause eines Chandalas oder Kastenlosen stirbt.
Derart glanzvolle Menschen, die sich in den Zustand der Brahmanenschaft emporgehoben haben, solltest du mit großem Respekt verehren. Sie sind auf Erden wahrhafte Götter. Es gehört zu den Pflichten jener, die die Wiedergeburten zerstören und Moksha erlangen wollen, dass sie derart herausragende Persönlichkeiten loben, grüßen, ehren und glorifizieren. Du solltest sie häufig ehrerbietig und hingebungsvoll besuchen. Du solltest dich immer wieder vor ihnen in hochachtungsvoller Demut und mit dem Gefühl der Ehrerbietung verneigen. Noch nicht einmal Yajnas oder Tapas, Geschenke oder Vratas verleihen einem denselben Nutzen wie jener, der aus den herzlichen und liebevollen Gefälligkeiten entsteht, die man diesen glanzvollen Menschen, die wie Jivanmuktas scheinen, erweist. Gefälligkeiten, die man diesen edlen Seelen erweist, reinigen rasch das Herz.
Brahma, der nun als Manu erschien, schwebte nachdem er Ikshvaku auf diese Weise wahre Liebe lehrte zu seiner himmlischen Behausung. Ikshvaku handelte gemäß den Vorgaben Manus, erlangte den unvergänglichen Thron Mokshas und genoss die Essenz der Wonne Brahmans.
Siehe auch
Literatur
- Swami Sivananda: Stories from Yoga Vasishtha, The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009.
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
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Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Deutsch Name eines alten Fürsten u. seiner Nachkommen. Name eines Volkes. Sanskrit Ikshvaku
- Sanskrit Ikshvaku Deutsch Name eines alten Fürsten u. seiner Nachkommen. Name eines Volkes.