Vedanta Philosophie: Unterschied zwischen den Versionen

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YVS007_YL_Vedanta-Philosphie_Jnana-Yoga
[[Vedanta]] Philosphie - Jnana-Yoga - Der Yoga der [[Erkenntnis]] und des [[Wissen]]s
Jnana Yoga – Der Yoga des Wissens
[[Datei:Swami Sivananda geöffnete Arme.jpg|thumb|Swami Sivananda - gelebtes Vedanta]]
Einführung
[[Vedanta]] bedeutet Ende des Wissens. Vedanta ergreift Menschen in der Tiefe ihres Wesens, geht an die Grenzen der bewussten sinnlichen [[Wahrnehmung]] und verhilft dir zu tiefer [[Meditation]]. Dann gilt es das Erfahrene im Alltag zu leben, als nichts Getrenntes, sich selbst in allem zu sehen.
Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu einem Vortrag über einen der sechs Yoga Wege, Jnana Yoga, der Yoga der Erkenntnis und des Wissens. Im Jnana Yoga geht es um Fragen wie:
 
Wer bin ich?
== Einführung Vedanta Philosophie ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018 ==
Woher komme ich?
 
Wohin gehe ich?
Im [[Jnana Yoga]] geht es um Fragen wie:
Was ist wirklich?
[[Datei:Wer_bin_ich_Namensschild_Identität.jpg|thumb|Frag: Wer bin ich, erkenn dein Selbst und sei frei]]
Was ist die Welt?
* [[Wer bin ich]]?
Gibt es eine höhere Wirklichkeit und wenn ja, was ist diese höhere Wirklichkeit, ist sie erfahrbar?
 
Was ist meine Aufgabe?
* [[Woher komme ich]]?
Was geschieht vor der Geburt, was geschieht nach dem Leben, nach dem physischen Leben, nach dem Tod?
 
Was ist das Ziel des Lebens, der Sinn des Lebens und wie kann ich ihn erreichen?
* Wohin gehe ich?
Das sind natürlich sehr große und wichtige Fragen, welche nicht alle in dieser Einheit beantwortet werden. Es sei verwiesen auf die Vortragsreihe ‚Vedanta Meditation und Jnana Yoga‘ in Verbindung mit Meditationen und Übungen für das tägliche Leben. Im Rahmen der Yoga Vidya Schulung soll dies nur ein großer Überblick über Vedanta sein, auch in dieser Yoga Vidya Schulungsreihe sind noch weitere Informationen über Vedanta enthalten.
 
Vedanta – die Philosophie hinter Jnana Yoga
* Was ist [[wirklich]]?
Der Begriff Vedanta
 
Vedanta heißt ‚Ende des Wissens‘. ‚Veda‘ heißt Wissen, ‚Anta‘ heißt Ende. Veda bezeichnet alles Wissen in der ganzen Welt und Vedanta stellt die letzten Fragen, die Fragen des höchsten Wissens, was in der westlichen Philosophie auch als Metaphysik bezeichnet wird: also das Wissen, das über diese Welt hinaus reicht, ‚meta‘ – jenseits von und ‚vedanta‘ – das, was über das normale Wissen hinausreicht, das, was die letzten Fragen der Menschheit bezeichnen oder ergründen will.
* Was ist die [[Welt]]?
Veden und Upanishaden
 
Vedanta bezieht sich auf eine bestimmte Schriftart oder eine Gattung von Schriften, die sogenannten Upanishaden. Die Upanishaden sind Teile der Veden. Veda heißt Wissen, wie bereits erwähnt, und Veda ist auch die Bezeichnung von uralten Schriften, die nach der klassischen indischen Chronologie viele Tausend Jahre alt sind, vermutlich zwischen 1500-1800 v. Chr. in der heutigen Form überliefert worden sind und ein paar Hundert Jahre später dann niedergeschrieben wurden. Der letzte Teil der Vedas, ‚Anta‘, sind die Upanishaden.
* Gibt es eine höhere [[Wirklichkeit]] und wenn ja, was ist diese höhere Wirklichkeit, ist sie erfahrbar?
‚Upanishad‘ heißt sitzen, bei sitzen, zu Füßen von sitzen, in der Nähe von sitzen. Upanishad bezieht sich darauf, dass Schüler zum Meister gegangen sind, zum Lehrer, und von ihm Fragen beantwortet bekommen wollten. Die Schüler sind zum Meister gegangen und haben gefragt: ‚Meister, bitte erkläre mir das, nach dessen Erkenntnis alles gekannt wird. Sage mir das, nach dessen Erfahrung alles erfahren wird. Zeige mir den Weg zur Unsterblichkeit‘. Die Schüler zur Zeit der Upanishaden haben also sehr tiefe Fragen gestellt. Hoffentlich stellst du dir auch diese Fragen ab und zu mal.
 
Methodologie des Jnana Yoga
* Was ist meine [[Aufgabe]]?
Die Meister haben diese Fragen beantwortet, doch es reicht nicht aus, die Antwort nur zu hören, die verschiedenen Schritte bei der Beantwortung von Fragen im Vedanta sind:
 
1. Shravana – Hören:
* Was geschieht vor der [[Geburt]], was geschieht nach dem [[Leben]], nach dem physischen Leben, nach dem [[Tod]]?
Du hörst dem zu, was dein Meister oder dein Lehrer sagt. Ein Meister muss nicht gleich der Selbstverwirklichte sein. Hören könnte heutzutage auch etwas lesen heißen oder auch einem Internetvortrag folgen.
 
2. Manana – Denken:
* Was ist das [[Ziel]] des Lebens, der [[Sinn des Lebens]] und wie kann ich ihn erreichen?
Ein besonders wichtiger Schritt ist, über das Gehörte nachdenken, darüber reflektieren, was damit gemeint ist: Wie sehe ich das, wie ist das zu verstehen, wie kann ich es ergründen. Manana kann auch die Form einer Diskussion annehmen.
 
Bei einer 2-jährigen Yoga Vidya Yogalehrer-Ausbildung z.B. kann es auch sein, dass dort lebhaft über diese Fragen diskutiert wird oder bei Teilnahme an einem längeren Yoga Vidya Jnana Yoga Kurses gibt es diese Fragen und Überlegungen.
Das sind natürlich sehr große und wichtige Fragen, welche nicht alle in dieser Einheit beantwortet werden. Es sei verwiesen auf die Vortragsreihe ‚[https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/vedanta-meditation-jnana-yoga Vedanta Meditation und Jnana Yoga]‘ in Verbindung mit Meditationen und Übungen für das tägliche Leben.  
Natürlich hofft man, dass der, der lehrt, ein bisschen mehr weiß, als der der gelehrt wird. So ist es eher so, dass der Schüler Fragen stellt und der Lehrer antwortet, dass der Schüler Zweifel äußert, der Lehrer versucht diesen zu begegnen. Es ist also keine freie Diskussionsrunde, wo jeder sagt, was er denkt, sondern man geht davon aus, dass es einen gibt, der etwas mehr weiß.
 
Wenn du z.B. Auto fahren lernen willst, tust du nicht mit anderen zusammen, die nicht Auto fahren können und ihr überlegt, wie man fahren könnte, tauscht euch aus und in demokratischer Abstimmung bestimmt ihr, welches Pedal was zu tun hat. Man geht stattdessen zu einem Fahrlehrer, der mehr weiß, der einem das erklärt und dann überlegt man, was damit gemeint ist, setzt es um und lernt so schrittweise das Autofahren.
Im Rahmen der [https://wiki.yoga-vidya.de/Kategorie:Yoga_Vidya_Schulung_Videoreihe Yoga Vidya Schulung] soll dies nur ein großer Überblick über Vedanta sein, auch in dieser Yoga Vidya Schulungsreihe sind noch weitere Informationen über Vedanta enthalten.
So ähnlich ist es im Vedanta und im Jnana Yoga, du gehst zu einem Lehrer, du hörst ihm zu, du hakst nach, du denkst nach, du stellst Fragen, äußerst Zweifel, der Lehrer versucht die Zweifel zu klären und du überlegst inwieweit das Sinn macht.
 
3. Nididhyasana – Meditieren:
== Vedanta – die Philosophie hinter Jnana Yoga ==
Ein weiterer wichtiger Schritt ist über das Gesagte, Ausgetauschte zu meditieren. Im Vedanta gibt es Meditationstechniken, abstrakte Meditationstechniken, mit denen du diese Fragen ergründen kannst.
 
Nididhyasana heißt aber auch im Alltag danach leben, also auch im Alltag zu überlegen: Wie kann ich das umsetzen? Was heißt das? Und angenommen, du setzt einige dieser Empfehlungen um – zu welcher Erfahrung führt das?
=== Der Begriff Vedanta ===
4. Anubhava:
 
‚Anubhava‘ heißt die Erfahrung der Einheit. ‚Anu‘ heißt eins und ‚Bhava‘ heißt sowohl Erfahrung, wie auch Einstellung, Werden, Seinszustand. Anubhava ist dann also die Erfahrung der Einheit. Es gibt kleine Anubhavas, wo dir plötzlich etwas klar wird, und es eine Erfahrung ist, die du auch im Alltag leben kannst und es gibt die große Anubhava, d.h. die Erleuchtung, die Erfahrung der vollständigen Einheit.
Vedanta heißt ‚Ende des Wissens‘. ‚[[Veda]]‘ heißt Wissen, ‚[[Anta]]‘ heißt Ende. Veda bezeichnet alles Wissen in der ganzen Welt und Vedanta stellt die letzten Fragen, die Fragen des höchsten Wissens, was in der westlichen Philosophie auch als [[Metaphysik]] bezeichnet wird: also das Wissen, das über diese [[Welt]] hinaus reicht, ‚meta‘ – jenseits von und ‚vedanta‘ – das, was über das normale Wissen hinausreicht, das, was die letzten [[Frage]]n der [[Menschheit]] bezeichnen oder ergründen will.
Beziehung zwischen Vedanta und Jnana Yoga  
 
Vedanta ist die Philosophie hinter dem Jnana Yoga, zumindest in unserer Tradition, der Yoga Vidya Tradition. In unserer Tradition folgen wir Swami Vishnu-devananda, Swami Sivananda, es ist eine Shankaracharya Tradition. Shankaracharya war der Vertreter von Kevala Advaita Vedanta:
=== Veden und Upanishaden ===
Kevala heißt bedingungslos, natürlich
[[Datei:Veden Schriften Wissen Weisheit Erkenntnis.jpg|thumb|Weisheit in uralten Schriften]]
Advaita heißt Nicht-Zweiheit, non-dualistisch
Vedanta bezieht sich auf eine bestimmte Schriftart oder eine Gattung von [[Schriften]], die sogenannten [[Upanishaden]]. Die Upanishaden sind Teile der Veden. Veda heißt Wissen, wie bereits erwähnt, und Veda ist auch die Bezeichnung von uralten Schriften, die nach der klassischen indischen Chronologie viele Tausend Jahre alt sind, vermutlich zwischen 1500-1800 vor Christus in der heutigen Form überliefert worden sind und ein paar Hundert Jahre später dann niedergeschrieben wurden. Der letzte Teil der Vedas, ‚Anta‘, sind die Upanishaden.
Vedanta heißt Ende des Wissens, Weisheitslehre.
 
Es gibt auch andere Jnana Yoga Traditionen, die auf anderen Philosophien beruhen und andere Terminologie verwenden, auch in Indien. Letztlich läuft zwar alles auf das Gleiche hinaus, d.h. Jnana Yoga ist der Yoga des Wissens und mit welchen Inhalten das gefüllt wird, ist unterschiedlich. Man könnte auch Jnana Yoga üben und das anstelle der Vedanta-Philosophie mit christlicher Terminologie füllen.
‚Upanishad‘ heißt sitzen, bei sitzen, zu Füßen von sitzen, in der Nähe von sitzen. Upanishad bezieht sich darauf, dass [[Schüler]] zum [[Meister]] gegangen sind, zum [[Lehrer]], und von ihm Fragen beantwortet bekommen wollten. Die Schüler sind zum Meister gegangen und haben gefragt: ‚Meister, bitte erkläre mir das, nach dessen [[Erkenntnis]] alles gekannt wird. Sage mir das, nach dessen [[Erfahrung]] alles erfahren wird. Zeige mir den Weg zur [[Unsterblichkeit]]‘. Die Schüler zur Zeit der Upanishaden haben also sehr tiefe Fragen gestellt. Hoffentlich stellst du dir auch diese Fragen ab und zu mal.
Es gibt ja auch einige Non-Dualisten unter den christlichen Mystikern, wie z.B. Meister Eckhart oder Johannes vom Kreuz, die andere Ausdrücke verwenden. Wenn du die Fragen stellst: „Wer bin ich, woher komm ich, wohin geh ich und was ist wirklich, was ist Gott, was ist der Sinn des Lebens?“ und mit jemandem darüber sprichst oder in einer Tradition von jemandem lernst, der die höchste Wahrheit erfahren hat, dann ist das immer Jnana Yoga und die Terminologie kann eine unterschiedliche sein.
 
Es gibt auch Jnana Yoga im Buddhismus. Es gibt Traditionen, wie die von Buddha selbst und auch der Theravada Buddhismus, die keine metaphysischen Spekulationen haben wollen, aber es gibt auch buddhistische Traditionen, bei denen die Metaphysik auch eine große Rolle spielt, und wo auch diese großen Fragen mit Terminologie gefüllt werden, z.B. die Tradition von Nagarjuna und anderen, oder auch der Tibetische Buddhismus haben sehr wohl diese ganze Metaphysik und diesen Aspekt des Jnana Yoga.
=== Methodologie des Jnana Yoga ===
Im Taoismus gibt es zum einen Traditionen, die sagen, wir wollen uns nicht zu viele Gedanken philosophischer Natur machen, es gilt einfach zu leben, andere taoistische Lehren stellen sehr wohl die Fragen danach, was die Welt, der Mensch, die Beziehung zwischen Welt und Mensch sei, was das Ziel des Lebens ist, wie man es erfährt, was vor der Geburt und nach dem Tod ist.
 
Jana Yoga ist also der Yoga des Wissens und dieser Jnana Yoga kann gefüllt werden mit unterschiedlichen philosophischen Konzepten. Ähnliche wie Bhakti Yoga der Yoga der Hingabe und Gottesliebe ist, kann man Bhakti Yoga füllen mit Inhalten unterschiedlicher Traditionen. Bei Yoga Vidya folgen wir dabei wiederum der Yoga Vedanta Tradition, wo Rituale wie Puja, Arati und Homa ausgeführt werden, Mantras verwendet werden, Gott in seinen verschiedenen Gestalten verehrt wird, wie Brahma, Vishnu, Shiva, Lakshmi, Durga, Saraswati usw. Die Bhakti Prinzipien könnten aber auch genutzt werden und dann mit z.B. christlicher Tradition gefüllt werden. Im katholischen Christentum könnte die Gottesverehrung auf Maria oder Heilige übertragen werden, im reformierten Christentum wird nicht Jesus dargestellt, sondern es wird sich nur auf Gott bezogen, Gott ist zwar auch Jesus, aber Jesus soll man sich nicht vorstellen. Es gibt also unterschiedliche Weisen, wie man Bhakti üben kann.
Die Meister haben diese Fragen beantwortet, doch es reicht nicht aus, die Antwort nur zu [[hören]], die verschiedenen Schritte bei der Beantwortung von Fragen im Vedanta sind:
 
Begriffe des Jnana Yoga
==== Shravana – Hören: ====
Das was hier über Vedanta dargestellt wird, ist das eine kurze Zusammenfassung, es ist nicht erwartet, dass das sofort alles klar ist, sondern es werden ein paar Grundbegriffe erläutert und im Lauf der weiteren 200-300 Vorträge dieser Yoga Vidya Schulung, wird schrittweise mehr darauf eingegangen, bzw. wird im Rahmen des Vedanta Kurses in 20 Lektionen, den es separat gibt, detaillierter darauf eingegangen.
 
Der wichtigste Begriff im Vedanta ist Brahman. Brahman ist das Absolute, das Unendliche, das Ewige, das, was nicht beschrieben werden kann, das, was existiert. Im Vedanta heißt es sogar, es gibt nur Brahman, letztlich ist alles Brahman. Brahman ist die Welt vor der Welt, vor Zeit und Raum, und Brahman ist auch die Welt und die Welt in Zeit und Raum.
Du hörst dem zu, was dein Meister oder dein Lehrer sagt. Ein Meister muss nicht gleich der [[Selbstverwirklicht]]e sein. Hören könnte heutzutage auch etwas [[lesen]] heißen oder auch einem Internetvortrag folgen.
Brahman ist das Unendliche, das Ewige, eine höhere Wirklichkeit, nicht wirklich in Worte zu fassen, auch wenn hier zur Beschreibung viele Worte gebraucht werden. Diese höchste Wirklichkeit ist erfassbar, erfahrbar als Sat, Chid und Ananda:
 
• ‚Sat‘ heißt reines Sein, d.h. diese höchste Wirklichkeit existiert, was auch heißt, dass in diesem Konzept davon ausgegangen wird, dass es nie eine Zeit gab, wo nichts existierte, sondern es gab immer etwas, was existiert hat, was heute existiert und immer existieren wird – Sat, reines Sein, absolutes Sein, also jenseits von Zeit und Raum.
==== Manana – Denken: ====
• ‚Chid‘ heißt Bewusstsein. Brahman ist nicht einfach nur, sondern Brahman ist Bewusstsein.
 
In der westlichen Philosophie, Biologie, Evolutionsbiologie fragt man sich manchmal wann Bewusstsein entstanden ist. Es hieß mal, nur der Mensch habe Bewusstsein, dann fragte man sich, wann in der Evolution der Mensch plötzlich Bewusstsein entwickelt hat. Heute weiß man, dass Tiere in jedem Fall auch ein Bewusstsein haben. Dann stellt man sich die Frage, ab welcher Tierart es Bewusstsein gibt. Aber auch Pflanzen verhalten sich zum Teil so, als ob sie Bewusstsein hätten.
Ein besonders wichtiger Schritt ist, über das Gehörte nachdenken, darüber [[reflektieren]], was damit gemeint ist: Wie sehe ich das, wie ist das zu [[verstehen]], wie kann ich es ergründen. [[Manana]] kann auch die Form einer Diskussion annehmen.
Im Yoga, im Vedanta, im Jnana Yoga wird gesagt, Brahman selbst ist Bewusstsein. Es ist nicht die Frage, wann Bewusstsein entstanden ist, sondern hier geht man davon aus, dass Bewusstsein immer war.
Bei einer 2-jährigen Yoga Vidya Yogalehrer-Ausbildung zum Beispiel, kann es auch sein, dass dort lebhaft über diese Fragen diskutiert wird oder bei Teilnahme an einem längeren [https://www.yoga-vidya.de/seminare/?daterange=&q=Jnana+Yoga Yoga Vidya Jnana Yoga Kurs] gibt es diese Fragen und Überlegungen.
Dieses Bewusstsein ist nicht einfach nur ein kaltes Bewusstsein, sondern dieses Bewusstsein ist ‚Ananda‘. ‚Ananda‘ heißt Freude und in der Freude ist auch Liebe.
Natürlich hofft man, dass der, der lehrt, ein bisschen mehr weiß, als der der gelehrt wird. So ist es eher so, dass der Schüler Fragen stellt und der Lehrer antwortet, dass der Schüler [[Zweifel]] äußert, der Lehrer versucht diesen zu begegnen. Es ist also keine freie Diskussionsrunde, wo jeder sagt, was er denkt, sondern man geht davon aus, dass es einen gibt, der etwas mehr weiß.
Das heißt es gab immer, gibt immer und wird immer Brahman geben. Ein unendliches Sein, eine reine Bewusstheit, unbegrenzt, voller Freude und Liebe.
 
Aus diesem unendlichen Brahman manifestiert sich irgendwann ‚Maya‘. ‚Maya‘ wird oft übersetzt als Täuschung, ‚Ma‘ heißt auch Mutter, Maya ist auch so etwas, was die Mutter des Universums ist. In Brahman selbst kann man sagen, entsteht etwas, das sich Maya nennt, diese schafft dann Zeit und Raum und entwickelt letztlich das gesamte Universum. Woraus besteht Maya? – aus Brahman. Woraus macht Maya dieses Universum? – aus sich selbst heraus und Maya selbst ist Brahman. So war vorher Brahman, das Universum besteht aus Brahman und geht wieder zurück in Brahman. Diese Kraft der Illusion soll auch besagen: Es erscheint nur so. Da gibt es eine Aussage im Vedanta, die jetzt nicht überbewertet werden soll: Das Universum existiert nur scheinbar als von Brahman getrennt, in Wahrheit ist das Universum immer in Brahman und wir sind alle Teil von Brahman, in der Tiefe unseres Wesens sind wir Brahman.
Wenn du zum Beispiel Auto fahren lernen willst, tust du das nicht mit anderen zusammen, die nicht Auto fahren können und ihr überlegt, wie man fahren könnte, tauscht euch aus und in demokratischer Abstimmung bestimmt ihr, welches Pedal was zu tun hat. Man geht stattdessen zu einem Fahrlehrer, der mehr weiß, der einem das erklärt und dann überlegt man, was damit gemeint ist, setzt es um und lernt so schrittweise das Autofahren.
So ähnlich ist es im Vedanta und im Jnana Yoga, du gehst zu einem Lehrer, du hörst ihm zu, du hakst nach, du denkst nach, du stellst Fragen, äußerst Zweifel, der Lehrer versucht die Zweifel zu klären und du überlegst inwieweit das [[Sinn]] macht.
 
==== Nididhyasana – Meditieren: ====
[[Datei:Meditation-Augen-geschlossen.jpg|thumb|Tiefe Meditation für Erkenntnis]]
Ein weiterer wichtiger Schritt ist über das Gesagte, Ausgetauschte zu [[meditieren]]. Im Vedanta gibt es [[Meditationstechniken]], [[abstrakte Meditation]]stechniken, mit denen du diese Fragen ergründen kannst.
Nididhyasana heißt aber auch im [[Alltag]] danach leben, also auch im Alltag zu überlegen: Wie kann ich das umsetzen? Was heißt das? Und angenommen, du setzt einige dieser Empfehlungen um – zu welcher Erfahrung führt das?
 
==== Anubhava - direkte Wahrnehmung: ====
 
‚[[Anubhava]]‘ heißt die Erfahrung der [[Einheit]]. ‚[[Anu]]‘ heißt eins und ‚[[Bhava]]‘ heißt sowohl Erfahrung, wie auch Einstellung, Werden, [[Seinszustand]]. Anubhava ist dann also die Erfahrung der Einheit. Es gibt kleine Anubhavas, wo dir plötzlich etwas [[klar]] wird, und es eine Erfahrung ist, die du auch im Alltag leben kannst und es gibt die große Anubhava, d.h. die [[Erleuchtung]], die Erfahrung der vollständigen Einheit.
 
=== Beziehung zwischen Vedanta und Jnana Yoga ===
 
[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliche-erkenntnis/vedanta/ Vedanta] ist die Philosophie hinter dem Jnana Yoga, zumindest in unserer [https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-wissen/yoga-tradition/ Tradition], der Yoga Vidya Tradition. In unserer Tradition folgen wir [https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-wissen/yoga-tradition/swami-vishnu-devananda/ Swami Vishnu-devananda], [https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-wissen/yoga-tradition/swami-sivananda/ Swami Sivananda], es ist eine Shankaracharya Tradition. [[Shankaracharya]] war der Vertreter von [[Kevala Advaita Vedanta]]:
 
* [[Kevala]] heißt bedingungslos, [[natürlich]]
 
* [[Advaita]] heißt Nicht-Zweiheit, non-dualistisch
 
* Vedanta heißt Ende des Wissens, [[Weisheitslehre]].
 
==== Jnana Yoga und andere Traditionen ====
 
Es gibt auch andere Jnana Yoga Traditionen, die auf anderen Philosophien beruhen und andere Terminologien verwenden, auch in [[Indien]]. Letztlich läuft zwar alles auf das Gleiche hinaus, d.h. [https://blog.yoga-vidya.de/11-yoga-des-wissens-jnana-yoga/ Jnana Yoga] ist der Yoga des Wissens und mit welchen Inhalten das gefüllt wird, ist unterschiedlich. Man könnte auch Jnana Yoga üben und das anstelle der Vedanta-Philosophie mit [[christlich]]er Terminologie füllen.
 
==== Jnana Yoga und christliche Mystiker ====
 
Es gibt ja auch einige Non-Dualisten unter den christlichen [[Mystiker]]n, wie zum Beispiel [[Meister Eckhart]] oder Johannes vom Kreuz, die andere Ausdrücke verwenden. Wenn du die Fragen stellst: „Wer bin ich, woher komm ich, wohin geh ich und was ist wirklich, was ist [[Gott]], was ist der Sinn des Lebens?“ und mit jemandem darüber sprichst oder in einer [[Tradition]] von jemandem lernst, der die höchste Wahrheit erfahren hat, dann ist das immer Jnana Yoga und die Terminologie kann eine unterschiedliche sein.
 
==== Jnana Yoga im Buddhismus ====
 
Es gibt auch Jnana Yoga im [[Buddhismus]]. Es gibt Traditionen, wie die von [[Buddha]] selbst und auch der [[Theravada]] Buddhismus, die keine metaphysischen Spekulationen haben wollen, aber es gibt auch buddhistische Traditionen, bei denen die Metaphysik auch eine große Rolle spielt, und wo auch diese großen Fragen mit Terminologie gefüllt werden, zum Beispiel die Tradition von [[Nagarjuna]] und anderen, oder auch der Tibetische Buddhismus haben sehr wohl diese ganze [[Metaphysik]] und diesen Aspekt des Jnana Yoga.
 
==== Jnana Yoga im Taoismus ====
 
Im [[Taoismus]] gibt es zum einen Traditionen, die sagen, wir wollen uns nicht zu viele [[Gedanke]]n philosophischer Natur machen, es gilt einfach zu leben, andere [[taoist]]ische Lehren stellen sehr wohl die Fragen danach, was die Welt, der [[Mensch]], die [[Beziehung]] zwischen Welt und Mensch sei, was das [https://www.youtube.com/watch?v=hzNPK24huHI Ziel des Lebens] ist, wie man es erfährt, was vor der [[Geburt]] und nach dem [[Tod]] ist.
 
==== Jnana Yoga füllen mit unterschiedlichen philosophischen Konzepten ====
 
Jnana Yoga ist also der Yoga des Wissens und dieser Jnana Yoga kann gefüllt werden mit unterschiedlichen philosophischen Konzepten. Ähnliche wie [[Bhakti Yoga]] der Yoga der [[Hingabe]] und [[Gottesliebe]] ist, kann man Bhakti Yoga füllen mit Inhalten unterschiedlicher Traditionen. Bei [https://www.yoga-vidya.de/ Yoga Vidya] folgen wir dabei wiederum der Yoga Vedanta Tradition, wo [[Ritual]]e wie [[Puja]], [[Arati]] und [[Homa]] ausgeführt werden, [[Mantra]]s verwendet werden, Gott in seinen verschiedenen Gestalten verehrt wird, wie [[Brahma]], [[Vishnu]], [[Shiva]], [[Lakshmi]], [[Durga]], [[Sarasvati]] usw.  
 
Die Bhakti Prinzipien könnten aber auch genutzt werden und dann mit zum Beispiel christlicher Tradition gefüllt werden. Im [[katholisch]]en Christentum könnte die [[Gottesverehrung]] auf [[Maria]] oder [[Heilige]] übertragen werden, im reformierten Christentum wird nicht [[Jesus]] dargestellt, sondern es wird sich nur auf Gott bezogen, Gott ist zwar auch Jesus, aber Jesus soll man sich nicht vorstellen. Es gibt also unterschiedliche Weisen, wie man [[Bhakti]] üben kann.
 
=== Begriffe des Jnana Yoga ===
 
Das was hier über Vedanta dargestellt wird, ist eine kurze Zusammenfassung, es ist nicht erwartet, dass das sofort alles klar ist, sondern es werden ein paar Grundbegriffe erläutert und im Lauf der weiteren 200-300 Vorträge dieser [https://wiki.yoga-vidya.de/Kategorie:Yoga_Vidya_Schulung_Videoreihe Yoga Vidya Schulung], wird schrittweise mehr darauf eingegangen, bzw. wird im Rahmen des [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/vedanta-meditation-jnana-yoga Vedanta Kurses in 20 Lektionen], den es separat gibt, detaillierter darauf eingegangen.
 
==== Brahman ====
 
Der wichtigste Begriff im Vedanta ist [[Brahman]]. Brahman ist das [[Absolute]], das Unendliche, das [[Ewig]]e, das, was nicht beschrieben werden kann, das, was existiert. Im Vedanta heißt es sogar, es gibt nur Brahman, letztlich ist alles Brahman. Brahman ist die Welt vor der Welt, vor Zeit und [[Raum]], und Brahman ist auch die Welt und die Welt in Zeit und Raum.
Brahman ist das Unendliche, das Ewige, eine höhere [[Wirklichkeit]], nicht wirklich in Worte zu fassen, auch wenn hier zur Beschreibung viele Worte gebraucht werden.
 
==== Satchidananda ====
Diese höchste Wirklichkeit ist erfassbar, erfahrbar als Sat, Chit und Ananda:
 
* ‚[[Sat]]‘ heißt reines Sein, d.h. diese [[höchste Wirklichkeit]] existiert, was auch heißt, dass in diesem Konzept davon ausgegangen wird, dass es nie eine Zeit gab, wo nichts existierte, sondern es gab immer etwas, was existiert hat, was heute existiert und immer existieren wird – Sat, reines Sein, absolutes Sein, also jenseits von Zeit und Raum.
 
* ‚[[Chid]]‘ heißt Bewusstsein. Brahman ist nicht einfach nur, sondern Brahman ist [https://www.yoga-vidya.de/kundalini-yoga/kundalini-erfahrung/charakteristika-hoeheren-bewusstsein/ Bewusstsein]. In der westlichen [[Philosophie]], [[Biologie]], [[Evolutionsbiologie]] fragt man sich manchmal wann Bewusstsein entstanden ist. Es hieß mal, nur der Mensch habe Bewusstsein, dann fragte man sich, wann in der Evolution der Mensch plötzlich Bewusstsein entwickelt hat. Heute weiß man, dass [[Tier]]e in jedem Fall auch ein Bewusstsein haben. Dann stellt man sich die Frage, ab welcher Tierart es Bewusstsein gibt. Aber auch [[Pflanzen]] verhalten sich zum Teil so, als ob sie Bewusstsein hätten. Im [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga], im [http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/sukadev/vedanta.html Vedanta], im Jnana Yoga wird gesagt, Brahman selbst ist Bewusstsein. Es ist nicht die Frage, wann Bewusstsein entstanden ist, sondern hier geht man davon aus, dass Bewusstsein immer war.
 
* Dieses Bewusstsein ist nicht einfach nur ein kaltes Bewusstsein, sondern dieses Bewusstsein ist ‚[[Ananda]]‘. ‚Ananda‘ heißt [[Freude]] und in der Freude ist auch [[Liebe]].
 
Das heißt es gab immer, gibt immer und wird immer Brahman geben. Ein unendliches Sein, eine reine [[Bewusstheit]],  
unbegrenzt, voller Freude und Liebe.
 
==== Maya ====
[[Datei:Sternenhimmel Parinama Maya Veränderung.jpg|thumb|Sternenhimmel in ständiger Veränderung]]
Aus diesem unendlichen Brahman manifestiert sich irgendwann ‚[[Maya]]‘. ‚Maya‘ wird oft übersetzt als [[Täuschung]], ‚Ma‘ heißt auch [[Mutter]], Maya ist auch so etwas, was die Mutter des [[Universum]]s ist. In Brahman selbst kann man sagen, entsteht etwas, das sich Maya nennt, diese schafft dann Zeit und Raum und entwickelt letztlich das gesamte Universum. Woraus besteht [https://www.youtube.com/watch?v=HF27ymA3MUk Maya]? – aus Brahman. Woraus macht Maya dieses Universum? – aus sich selbst heraus und Maya selbst ist Brahman. So war vorher Brahman, das Universum besteht aus Brahman und geht wieder zurück in Brahman. Diese [[Kraft]] der [[Illusion]] soll auch besagen: Es erscheint nur so. Da gibt es eine Aussage im Vedanta, die jetzt nicht überbewertet werden soll: Das Universum existiert nur scheinbar als von Brahman getrennt, in Wahrheit ist das Universum immer in Brahman und wir sind alle Teil von Brahman, in der [[Tiefe]] unseres [[Wesen]]s sind wir Brahman.
 
==== Jagat ====
 
Dieses von Maya geschaffene Universum wird ‚Jagat‘ genannt. ‚Jagat‘ heißt Universum. Das Universum hat drei Dichtigkeitsstufen:
Dieses von Maya geschaffene Universum wird ‚Jagat‘ genannt. ‚Jagat‘ heißt Universum. Das Universum hat drei Dichtigkeitsstufen:
Karana: das Kausaluniversum.
 
‚Karana‘ heißt auch Ursache, Karana Jagat‘ – die Ursachenebene. Die Kausalwelt ist jenseits vom Zeit- und Raumbegriff, wie wir ihn kennen. Hier sind die Urprinzipien, die platonischen Ideen, die Archetypen, die Naturgesetze usw.
* [[Karana]]: das Kausaluniversum.
Sukshma: das feinstoffliche Universum.
‚Karana‘ heißt auch [[Ursache]], Karana Jagat‘ – die Ursachenebene. Die Kausalwelt ist jenseits vom Zeit- und Raumbegriff, wie wir ihn kennen. Hier sind die Urprinzipien, die platonischen Ideen, die [[Archetyp]]en, die [[Naturgesetz]]e usw.
So wie es den feinstofflichen, Astralkörper gibt, gibt es auch das astrale Universum, das feinstoffliche Universum, wo die Ursachen für das physische Universum sind und wo auch Feinstoffwesen existieren. In den Astralwelten sind die Ebenen der Verstorbenen, der Naturwesen, der Engel, des Prana, der Lichtenergie usw.
 
Sthula: das grobstoffliche Universum, physische Universum.
* [[Sukshma]]: das [[feinstofflich]]e Universum.
Für die Physiker ist es ja weiterhin ein Rätsel wieso es die Welt überhaupt gibt, man geht vom Urknall aus, und dass die physikalischen Gesetzmäßigkeiten irgendwann einmal gewesen sind und ab da kann man alles erklären. Aber wie die physikalischen Grundgesetze entstanden sind, das ist in den Naturwissenschaften unklar.
So wie es den feinstofflichen, Astralkörper gibt, gibt es auch das astrale Universum, das feinstoffliche Universum, wo die Ursachen für das physische Universum sind und wo auch [[Feinstoffwesen]] existieren. In den [[Astralwelt]]en sind die Ebenen der Verstorbenen, der [[Naturwesen]], der [[Engel]], des [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana], der Lichtenergie usw.
Im Yoga würde man sagen, diese kommen letztlich über Karana und Sukshma in Sthula. Der Beginn des physischen Universums heißt, dass die ursprünglichen Gesetze aus Karana über Sukshma sich in Sthula hineinmanifestieren und dann diese physische Welt bestimmen.
 
So ist also durch die Kraft der Maya Jagat entstanden. Jagat bleibt immer Teil von Brahman und es gibt diese Doppelgeschichte im Vedanta: Einerseits gibt es das Universum, andererseits ist das Universum nur ein Schein, es wird sogar gesagt, dass diese Welt so etwas wie ein Traum ist. So ähnlich wie du jede Nacht träumst und in deinem Traum ein ganzes Universum entsteht, so ähnlich ist diese Welt ein Traum von Brahman. Und hier würde man sagen, Maya ist die Traumkraft von Brahman, die Welt ist die Traumwelt.  
* [[Sthula]]: das grobstoffliche Universum, physische Universum.
Dann gibt es ‚Ishvara‘, das wird übersetzt als der persönliche Gott, d.h. Gott, der schafft, als Schöpfer wird er als ‚Brahma‘ bezeichnet; Gott der erhält, der Erhalter wird als ‚Vishnu‘ bezeichnet und Gott der zerstört, als solcher wird er als ‚Shiva‘ bezeichnet. In der Traum-Analogie könnte man sagen, dass Ishvara die Grundprinzipien des Träumenden sind, das Bewusstsein hinter dem gesamten Universum, Brahman durch Maya gespiegelt in Jagat wird Ishvara und Ishvara schafft, erhält und zerstört. Auch in diesem Universum ist also nicht nur Chaos, es gibt die Naturgesetze, die sich aus der Karana ergeben, und diesem Universum ist auch ein Bewusstsein aktiv und im Universum kann man das Wirken Gottes entdecken.
 
Makro- und mikroskosmische Betrachtungsweisen im Vedanta
Für die [[Physiker]] ist es ja weiterhin ein Rätsel wieso es die Welt überhaupt gibt, man geht vom Urknall aus, und dass die physikalischen [[Gesetzmäßigkeit]]en irgendwann einmal gewesen sind und ab da kann man alles erklären. Aber wie die physikalischen Grundgesetze entstanden sind, das ist in den [[Naturwissenschaft]]en unklar.
Im [[Yoga]] würde man sagen, diese kommen letztlich über Karana und Sukshma in Sthula. Der Beginn des physischen Universums heißt, dass die ursprünglichen [[Gesetz]]e aus Karana über Sukshma sich in Sthula hineinmanifestieren und dann diese physische Welt bestimmen.
 
==== Die Welt als Traum von Brahman ====
 
So ist also durch die [[Kraft]] der Maya [[Jagat]] entstanden. Jagat bleibt immer Teil von Brahman und es gibt diese Doppelgeschichte im Vedanta: Einerseits gibt es das Universum, andererseits ist das Universum nur ein Schein, es wird sogar gesagt, dass diese Welt so etwas wie ein [[Traum]] ist. So ähnlich wie du jede [[Nacht]] träumst und in deinem Traum ein ganzes Universum entsteht, so ähnlich ist diese Welt ein Traum von Brahman. Und hier würde man sagen, Maya ist die Traumkraft von Brahman, die Welt ist die [[Traumwelt]].  
 
==== Ishvara ====
 
Dann gibt es ‚[[Ishvara]]‘, das wird übersetzt als der persönliche [[Gott]], d.h. Gott, der schafft, als [[Schöpfer]] wird er als ‚[[Brahma]]‘ bezeichnet; Gott der erhält, der Erhalter wird als ‚[[Vishnu]]‘ bezeichnet und Gott der zerstört, als solcher wird er als ‚[[Shiva]]‘ bezeichnet. In der Traum-Analogie könnte man sagen, dass Ishvara die Grundprinzipien des Träumenden sind, das Bewusstsein hinter dem gesamten Universum, Brahman durch Maya gespiegelt in Jagat wird Ishvara und Ishvara schafft, erhält und zerstört. Auch in diesem Universum ist also nicht nur Chaos, es gibt die [[Naturgesetz]]e, die sich aus der Karana ergeben, und diesem Universum ist auch ein Bewusstsein aktiv und im Universum kann man das Wirken Gottes entdecken.
 
==== Makro- und mikroskosmische Betrachtungsweisen im Vedanta ====
 
Das eben Dargestellte ist die makrokosmische Betrachtungsweise als die eine Seite im Vedanta, also das gesamte Universum. Dann gibt es auch die mikrokosmische Betrachtungsweise: Wer bin ich?
Das eben Dargestellte ist die makrokosmische Betrachtungsweise als die eine Seite im Vedanta, also das gesamte Universum. Dann gibt es auch die mikrokosmische Betrachtungsweise: Wer bin ich?
In der makrokosmischen Betrachtungsweise geht es um die Fragen:
 
Was ist die Welt?
===== Makrokosmische Betrachtungsweise =====
Gibt es eine höhere Wirklichkeit?
 
Wie ist die Welt entstanden?
In der makrokosmischen Betrachtungsweise geht es um die Fragen:  
Was sind die Prinzipien der Welt?
 
Was ist die Beziehung von Welt und Gott?
* Was ist die Welt?
Wie geht die Welt zu Ende?
 
Hier wird gesagt, dass Brahman das Absolute, das Unendliche ist, immer war und die Welt aus Brahman entstanden ist. Brahman hat die Welt geschaffen, er manifestiert sich als die Welt, aber es ist ein Universum, das wie ein Traum ist, ein Geist geschaffenes Universum. Brahman manifestiert sich im Traum als Ishvara, als Brahma, als Vishnu, als Shiva und das Ganze ist nur scheinbar von Brahman getrennt, es bleibt immer eins mit Brahman.
* Gibt es eine höhere Wirklichkeit?
In der mikrokosmischen Betrachtungsweise sind die Fragen:
 
Wer bin ich?
* Wie ist die Welt entstanden?
Woher komme ich?
 
Wohin gehe ich?
* Was sind die [[Prinzip]]ien der Welt?
Was ist das Ziel meines Lebens?
 
Wer bin ich?
* Was ist die Beziehung von Welt und [[Gott]]?
Die Frage ‚Wer bin ich?‘ wird mit ‚Atman‘ beantwortet, das unendliche Selbst. ‚Atman‘ als Sanskrit-Wort heißt ‚Selbst‘ und kann unterschiedlich interpretiert werden. im Vedanta ist Atman das Selbst als Bewusstsein, das sich manifestiert als ‚Sat‘ – Sein. Das heißt auch Atman ist eins mit Brahman. Man könnte sagen, wenn du tief in dich hineingehst, erfährst du dein wahres Selbst und dieses Selbst ist eins mit der Weltenseele, man kann Brahman übersetzen als Weltenseele.
 
Vedanta gilt als ‚Advaita‘, als nicht-dualistisch, denn es gibt keinen Unterschied zwischen Brahman und der Welt, die Welt ist in Brahman und in Wahrheit Welt; und auch das Individuum ist eins mit Brahman, die Tiefe der Seele ist eins mit der Weltenseele.
* Wie geht die Welt zu Ende?
Du kannst dich in der Tiefe deines Wesen selbst erfahren als reines Sein, eins mit dem kosmischen Sein, du kannst dich selbst erfahren als Chid, als Bewusstsein, Wissen, eins mit dem kosmischen Bewusstsein und du kannst dich selbst erfahren als Ananda, als wahre Freude, Wonne und eins mit der Weltenseele. Die tiefste Freude ist, wenn du aus deinem Ich-Gefühl herauskommst und dich selbst verbunden, ja sogar eins fühlst mit einem anderen oder mit allem an sich. Deine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.
 
Allerdings weißt du das nicht, in dir manifestiert sich Maya als ‚Avidya‘. ‚Avidya‘ bedeutet Unwissenheit. Du hast vergessen, wer du wirklich bist und du identifizierst dich mit einem Teil von Jagat, einem Teil es Universums, nämlich mit ‚Upadhi‘.‚Upadhi‘ kann übersetzt werden als begrenzendes Attribut oder auch als das hinzugefügt worden ist. Upadhi sind letztlich deine Körper:
Hier wird gesagt, dass Brahman [[das Absolute]], das Unendliche ist, immer war und die Welt aus Brahman entstanden ist. Brahman hat die Welt geschaffen, er manifestiert sich als die Welt, aber es ist ein Universum, das wie ein Traum ist, ein [[Geist]] geschaffenes Universum. Brahman manifestiert sich im Traum als Ishvara, als Brahma, als Vishnu, als Shiva und das Ganze ist nur scheinbar von Brahman getrennt, es bleibt immer [[Eins]] mit Brahman.
Karana Sharira – der Kausalkörper
 
Sukshma Sharira – der Astralkörper
===== Mikrokosmische Betrachtungsweise =====
Sthula Sharira – der physische Körper
 
Du identifzierst dich mit deinem physischen Körper und sagst: ‚Das bin ich‘. Du identifizierst dich mit deinem Sukshma Sharira und damit mit deinem Energielevel, deinen Emotionen, Gedanken, deiner Persönlichkeit, deinen Fähigkeiten und Talenten, du hast ein Selbstbild davon usw. Karana Sharira, der Kausalkörper, ist etwas komplexer zu beschreiben, mit Karana Sharira bist du noch enger verbunden mit Karana Jagat, da es hier schon nicht mehr Zeit und Raum gibt, so wie es im normalen Alltag erfahren wird.
In der mikrokosmischen Betrachtungsweise sind die Fragen:  
Du identifizierst dich also damit und fühlst dich als Konsequenz als ‚Jiva‘, als individuelle Seele. Als individuelle Seele denkst du, dass du dieser Körper, diese Psyche bist und die und die Aufgaben hast usw. Die individuelle Seele kann sich ‚Sattwa‘, ‚Rajas‘ und ‚Tamas‘ fühlen:
 
Sattwa – rein, hell, freudvoll.
* Wer bin ich?
Rajas – unruhig, getrieben.
 
• Tamas‘ – träge, fest, grobstofflich, faul, dunkel. ‚Tamas‘ heißt eigentlich dunkel.
* Woher komme ich?
Über diese drei Zustände, die drei Gunas gibt es noch eine ausführlichere Lektion. Die Frage ‚Wer bin ich?‘ kann also mit ‚Atman‘ beantwortet werden – unendliches Selbst.
 
Woher komme ich? – aus Brahman heraus.  
* Wohin gehe ich?
Wohin gehe ich? – dahin, wo ich immer war, Brahman, Atman.
 
Was geschieht nach dem Tod? – Nach dem Tod verlässt Jiva den physischene Körper,Sthula Sharira, existiert aber weiter als Individuum mit einem Astralkörper, Sukshma Sharira, und Kausalkörper, Karana Sharira, bleibt weiter Atman; sucht sich irgendwann einen neuen physischen Körper und inkarniert sich in den zwei Schritten Empfängnis und Geburt.
* Was ist das Ziel meines Lebens?
Was ist das Ziel des Lebens? – Das Ziel des Lebens ist zu fragen: Wer bin ich? Und letztlich zu erkennen: Ich bin nicht der Körper, ich bin nicht die Psyche, ich bin das unsterbliche Selbst, Atman. Das Ziel ist zu erfahren, wer du wirklich bist, Atman und Brahman. Das erreichst du über viele Inkarnationen. Du musst aber nicht warten, bis du in der Inkarnation bist, wo du es vollständig erfährst. Du kannst dir immer wieder die Frage stellen: Wer bin ich? Und du kannst feststellen: ‚Ich bin Bewusstsein – ich kann den Körper beobachten. Ich bin Bewusstsein – ich kann die Psyche beobachten. Ich bin Bewusstsein – ich kann meine Gedanken beobachten und meine Persönlichkeit beeinflussen. Mein wahres Selbst geht über Körper und Psyche hinaus‘.
[[Datei:Meditation-Geist.jpg|thumb|Eins mit der Weltenseele]]
Wenn du erkennst, dass du nicht Körper und Psyche bist, bist du frei. Der Körper ist den Prozessen von Geburt, Wachstum, Veränderung, Verkümmern und Tod unterworfen, im Kleinen wie auch im Großen. Identifizierst du dich mit dem Körper, hast du Angst, denn der Körper kann jederzeit vernichtet werden. Die Psyche geht durch alle möglichen Mechanismen, man könnte sagen evolutionsbiologische Mechanismen, wo auch Angst, Ärger usw. dazu gehören, durch verschiedene psychische Prozesse. Identifizierst du dich mit deinen Emotionen, dann gehst du immer wieder durch Höhen und Tiefen. Wenn du aber erkennst, dass du das unsterbliche Selbst bist, weißt du: ‚Mein Körper ist mein Fahrzeug, den Körper nutze ich als Instrument der Wahrnehmung und Erfahrung. Die Psyche ist auch mein Fahrzeug, über die Psyche mache ich Erfahrungen und kann Dinge in dieser Welt bewirken. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen, Glückseligkeit‘.
Die Frage ‚Wer bin ich?‘ wird mit ‚[https://www.youtube.com/watch?v=d1xQlYC1uy8 Atman]‘ beantwortet, das unendliche Selbst. ‚Atman‘ als Sanskrit-Wort heißt ‚Selbst‘ und kann unterschiedlich interpretiert werden. im Vedanta ist Atman das Selbst als Bewusstsein, das sich manifestiert als ‚Sat‘ – Sein. Das heißt auch Atman ist eins mit [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliche-erkenntnis/brahman/ Brahman]. Man könnte sagen, wenn du tief in dich hineingehst, erfährst du dein wahres Selbst und dieses Selbst ist eins mit der [[Weltenseele]], man kann Brahman übersetzen als Weltenseele.
Wie kommst du dorthin, dies zu erfahren?
 
1. Du hörst öfters Vorträge, gehst in Seminare oder Kurse, wo du solche Inhalte hören kannst.
Vedanta gilt als ‚Advaita‘, als nicht-dualistisch, denn es gibt keinen Unterschied zwischen Brahman und der Welt, die Welt ist in Brahman und in [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliche-erkenntnis/wahrheit/ Wahrheit] Welt; und auch das [[Individuum]] ist Eins mit Brahman, die Tiefe der Seele ist eins mit der Weltenseele.
2. Manana: Du denkst darüber nach.
 
3. Du meditierst jeden Tag.
Du kannst dich in der [[Tiefe]] deines Wesens selbst erfahren als reines Sein, eins mit dem kosmischen Sein, du kannst dich selbst erfahren als Chid, als Bewusstsein, Wissen, eins mit dem kosmischen Bewusstsein und du kannst dich selbst erfahren als Ananda, als wahre Freude, Wonne und eins mit der Weltenseele. Die tiefste [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/ressourcen-staerken/freude/ Freude] ist, wenn du aus deinem Ich-Gefühl herauskommst und dich selbst verbunden, ja sogar eins fühlst mit einem anderen oder mit allem an sich. Deine wahre Natur ist Sein, Wissen und [[Glückseligkeit]].
4. Du kommst zu einer solchen Erfahrung.
 
Abschluss und Empfehlungen:
Allerdings weißt du das nicht, in dir manifestiert sich Maya als ‚[[Avidya]]‘. ‚Avidya‘ bedeutet [[Unwissenheit]]. Du hast vergessen, wer du wirklich bist und du identifizierst dich mit einem Teil von Jagat, einem Teil es Universums, nämlich mit ‚Upadhi‘.
Denke darüber nach, sei dir bewusst, das Universum, das es gibt, ist eine Manifestation von Brahman. Immer wieder, wenn du deine Bewusstheit ausdehnst, erfährst du ein Göttliches überall.  
 
Wann immer du eine Verbindung zu einem anderen Menschen aufnimmst, wann immer du in die Weite gehst mit deinen Gefühlen, Emotionen, Bewusstsein, spürst du, dass da ein Göttliches ist.  
==== Upadhi ====
Mache dir öfters bewusst: ‚Ich bin unsterbliches Selbst‘ und spüre den Körper und sogar die Psyche als Instrument. Komme immer wieder in diese Beobachterrolle hinein, wo du dir bewusst machst: ‚Da ist Körper, da ist Psyche, ich bin Bewusstsein‘. Dehne auch immer wieder die Bewusstheit aus, dass du merkst, nicht nur Bewusstsein in dem Körper zu sein, sondern eins mit dem Bewusstsein hinter der ganzen Welt.
 
‚[[Upadhi]]‘ kann übersetzt werden als [https://mein.yoga-vidya.de/video/upadhi-t-uschung-begrenzung-sanskrit-w-rterbuch begrenzendes Attribut] oder auch als das hinzugefügt worden ist.  
Upadhi sind letztlich deine Körper:
 
* Karana Sharira – der [[Kausalkörper]]
 
* Sukshma Sharira – der [[Astralkörper]]
 
* Sthula Sharira – der physische Körper
 
Du identifzierst dich mit deinem physischen Körper und sagst: ‚Das bin ich‘. Du identifizierst dich mit deinem Sukshma Sharira und damit mit deinem Energielevel, deinen [[Emotion]]en, [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/die-kraft-der-gedanken/ Gedanken], deiner [[Persönlichkeit]], deinen [[Fähigkeit]]en und [[Talent]]en, du hast ein Selbstbild davon usw. Karana Sharira, der Kausalkörper, ist etwas komplexer zu beschreiben, mit Karana Sharira bist du noch enger verbunden mit Karana Jagat, da es hier schon nicht mehr Zeit und Raum gibt, so wie es im normalen Alltag erfahren wird.
 
Du identifizierst dich also damit und fühlst dich als Konsequenz als ‚[[Jiva]]‘, als individuelle Seele. Als individuelle Seele denkst du, dass du dieser Körper, diese [[Psyche]] bist und die und die Aufgaben hast usw.  
 
==== Die drei Gunas - Eigenschaften der Natur ====
 
Die individuelle Seele kann sich ‚Sattwa‘, ‚Rajas‘ und ‚Tamas‘ fühlen:
 
* [[Sattwa]] [[rein]], hell, [[freudvoll]].
 
* [[Rajas]] – unruhig, [[getrieben]].
 
* [[Tamas]] [[träge]], fest, grobstofflich, [[faul]], dunkel. ‚Tamas‘ heißt eigentlich [[dunkel]].
 
Über diese drei Zustände, die drei [[Guna]]s gibt es noch eine [https://mein.yoga-vidya.de/video/drei-gunas-yvs008 ausführlichere Lektion].  
 
=== Antworten auf die Fragen ===
[[Datei:Unendlich Unendlichkeit bunt.jpg|thumb|Ich bin - unendliches Selbst]]
Die Frage ‚'''Wer bin ich?'''‘ kann also mit ‚Atman‘ beantwortet werden – unendliches Selbst.
 
'''Woher komme ich?''' – aus Brahman heraus.
 
'''Wohin gehe ich?''' – dahin, wo ich immer war, Brahman, Atman.
 
'''Was geschieht nach dem Tod?''' – Nach dem Tod verlässt [[Jiva]] den physischen Körper, Sthula Sharira, existiert aber weiter als Individuum mit einem Astralkörper, Sukshma Sharira, und Kausalkörper, Karana Sharira, bleibt weiter Atman; sucht sich irgendwann einen neuen physischen Körper und inkarniert sich in den zwei Schritten - [[Empfängnis]] und [[Geburt]].
 
'''Was ist das Ziel des Lebens?''' – Das Ziel des Lebens ist zu fragen: Wer bin ich? Und letztlich zu erkennen: Ich bin nicht der Körper, ich bin nicht die Psyche, ich bin das unsterbliche Selbst, Atman. Das Ziel ist zu erfahren, wer du wirklich bist, Atman und Brahman. Das erreichst du über viele Inkarnationen. Du musst aber nicht warten, bis du in der Inkarnation bist, wo du es vollständig erfährst. Du kannst dir immer wieder die Frage stellen: Wer bin ich? Und du kannst feststellen: ‚Ich bin Bewusstsein – ich kann den Körper beobachten. Ich bin Bewusstsein – ich kann die Psyche beobachten. Ich bin Bewusstsein – ich kann meine [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliche-erkenntnis/gedanke/ Gedanken] beobachten und meine Persönlichkeit beeinflussen. Mein wahres Selbst geht über Körper und Psyche hinaus‘.
 
Wenn du erkennst, dass du nicht Körper und Psyche bist, bist du [[frei]]. Der Körper ist den Prozessen von Geburt, Wachstum, [[Veränderung]], Verkümmern und Tod unterworfen, im Kleinen wie auch im Großen. Identifizierst du dich mit dem Körper, hast du [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst], denn der Körper kann jederzeit vernichtet werden.  
 
Die [https://blog.yoga-vidya.de/die-psyche-drueckt-sich-in-den-sinnesorganen-aus-vc-103/ Psyche] geht durch alle möglichen Mechanismen, man könnte sagen evolutionsbiologische Mechanismen, wo auch Angst, Ärger usw. dazu gehören, durch verschiedene psychische Prozesse. Identifizierst du dich mit deinen Emotionen, dann gehst du immer wieder durch Höhen und Tiefen. Wenn du aber erkennst, dass du das unsterbliche Selbst bist, weißt du: ‚Mein Körper ist mein Fahrzeug, den Körper nutze ich als Instrument der [[Wahrnehmung]] und Erfahrung. Die Psyche ist auch mein Fahrzeug, über die Psyche mache ich Erfahrungen und kann Dinge in dieser Welt bewirken. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen, Glückseligkeit‘.
 
'''Wie kommst du dorthin, dies zu erfahren?'''
 
* 1. Du hörst öfters Vorträge, gehst in [https://www.yoga-vidya.de/seminare/?daterange=&q=Vedanta Seminare] oder Kurse, wo du solche Inhalte hören kannst.
 
* 2. Manana: Du denkst darüber nach.
 
* 3. Du [https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/yoga-uebungen/yoga-meditation/ meditierst] jeden Tag.
 
* 4. Du kommst zu einer solchen [[Erfahrung]].
 
=== Abschluss und Empfehlungen ===
[[Datei:Ausdehnung Weite blau.jpg|thumb|Bewusstsein ausdehnen]]
Denke darüber nach, sei dir bewusst, das Universum, das es gibt, ist eine [[Manifestation]] von Brahman. Immer wieder, wenn du deine Bewusstheit ausdehnst, erfährst du ein [[Göttlich]]es überall.  
 
Wann immer du eine Verbindung zu einem anderen Menschen aufnimmst, wann immer du in die [[Weite]] gehst mit deinen [[Gefühle]]n, Emotionen, Bewusstsein, spürst du, dass da ein Göttliches ist.  
 
Mache dir öfters bewusst: ‚Ich bin unsterbliches Selbst‘ und spüre den Körper und sogar die Psyche als Instrument. Komme immer wieder in diese [https://mein.yoga-vidya.de/video/vc0099-das-selbst-als-reiner-beobachter-viveka-chudamani-99-vers Beobachter]rolle hinein, wo du dir bewusst machst: ‚Da ist Körper, da ist Psyche, ich bin Bewusstsein‘. Dehne auch immer wieder die [[Bewusstheit]] aus, dass du merkst, nicht nur Bewusstsein in dem Körper zu sein, sondern eins mit dem Bewusstsein hinter der ganzen Welt.
 
== Video - Vedanta Philosophie und Jnana Yoga ==
 
{{#ev:youtube|YYCs020BGDk}}
 
== Zusammenfassung der wichtigsten philosophischen und spirituellen Prinzipien von Vedanta ==
 
=== Brahman – das Absolute ===
Im Vedanta gibt es nur eine höhere Wirklichkeit. Brahman allein ist wirklich. Bewusstsein ist Brahman. Dieses Bewusstsein ist jenseits von Zeit und Raum. Es war immer schon da, ist und wird immer sein. Deshalb ist es reines, unbegrenztes Sein. Dieses Brahman (Chit) ist also nicht nur einfach da, sondern auch bewusst. Nicht Bewusstsein von etwas, sondern Bewusstsein an sich. Dieses Bewusstsein (Ananda) ist Freude, kein abstraktes Bewusstsein sondern unendliche Glückseligkeit.
 
=== Maya ===
 
Maya ([[Täuschung]], Illusion) entsteht aus Brahman. Täuschung und Brahman sind nichts anderes. Brahman produziert aus sich selbst eine Täuschung.
 
=== Jagad ===
 
Jagad ist das manifeste Universum. Das manifeste Universum ist kein festes existierendes Universum. Es ist immer Maya . Ähnlich wie ein Traum.
 
=== Ishwara ===
 
Die Intelligenz die sich hinter dem Universum manifestiert ist Ishwara (der persönliche Gott). Das soll heißen, die Welt ist nicht einfach nur ein sinnloser Traum sondern sie scheint nach Prinzipien zu funktionieren. Ishwara ist Brahma, Vishnu, Shiva – Schöpfer, Erhalter und Zerstörer. Ishwara hat sowohl männliche als auch weibliche Attribute, ist also in der [[Polarität]]. Ishwara ist das Bewusstsein hinter [[Jagad]], der ganzen Welt. Ähnlich wie der Träumende das Bewusstsein hinter dem Traum ist.
 
=== Atman ===
 
Atman, das Selbst. Atman ist unendliches Selbst, reine Freude.
 
=== Upadhi ===
 
Upadhi, das begrenzende [[Attribut]], man könnte auch sagen die Kapas oder Hüllen (Shariras). Upadhi sind Teile von Jagad, entstanden aus der Identifikation mit ihnen.
 
=== Jiva ===
 
Jiva, das Individuum, hat Sehnsucht danach, sich selbst zu erfahren. Denn durch die Identifikation mit Upadhi, hat Jiva nur begrenztes Wissen. Jiva will reines Bewusstsein erfahren. Nur Atman kann sich selbst erfahren.
 
== Video - Vedanta Philosophie - wichtigste Aussagen ==
 
[[Sukadev]] gibt in diesem Videovortrag eine kurze Zusammenfassung der [[Vedanta Philosophie]] mit ihren wichtigsten Aussagen.
 
Dieses ist ein Audio bzw. Videovortrag aus der Vortragsreihe „[[Yoga Vidya Schulung – Der ganzheitliche Yogaweg]]“.
 
{{#ev:youtube|0N0kJCf0DbE}}
==Siehe auch==
 
===Seminare zum Thema bzw. im indirekten Zusammenhang===
* [https://www.yoga-vidya.de/seminare/titel/vedanta-kursleiter-ausbildung/ Vedanta Kursleiter Ausbildung]
* [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/raja-yoga-positives-denken-gedankenkraft/ Raja Yoga]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-anfaenger/wie-lerne-ich-yoga/yoga-meditation-einfuehrungsseminar/ Yoga und Meditation Einführung Seminar]
* [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/ Yoga Ausbildung]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/ Yoga Psychologie und das Funktionieren des menschlichen Geistes]
 
===Links===
* [https://www.yoga-vidya.de/center/ Yoga Schulen]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-urlaub/yoga-ferien/ Yogaferien]
 
== Literatur ==
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/das-kronjuwel-unterscheidung-shri-shankaracharya Sri Sankaracharya: Viveka Chudamani - Das Kronjuwel der Unterscheidung]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/vedanta-anfaenger-swami-sivananda Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/samadhi-yoga-swami-sivananda Swami Sivananda: Samadhi Yoga]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/erfolg-leben-selbstverwirklichung Swami Sivananda: Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung. Praktische Anweisungen und Übungen]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/sadhana-ein-lehrbuch-techniken-spirit-vollkommenheit Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit.]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/die-kraft-gedanken Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken]
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/bhagavad-gita-deutsch Sukadev Bretz: Bhagavad Gita für Menschen von heute]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/die-yogaweisheit-patanjali-menschen-heute Sukadev Bretz: Die Yoga Sutras von Patanjali für den Menschen von heute]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/yogatherapie/sukadev-bretz-ulrike-schoeber-der-pfad-gelassenheit Sukadev Bretz, mit Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/die-wirklichkeit-verstehen James Swartz: Die Wirklichkeit verstehen]
 
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/vertraue-gott Swami Atmaswarupananda: Vertraue Gott]
 
== Seminare ==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/vedanta/ Vedanta]===
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[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Jnana Yoga]]
[[Kategorie:Raja Yoga]]
[[Kategorie:Gelassenheit]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 17:25 Uhr

Vedanta Philosphie - Jnana-Yoga - Der Yoga der Erkenntnis und des Wissens

Swami Sivananda - gelebtes Vedanta

Vedanta bedeutet Ende des Wissens. Vedanta ergreift Menschen in der Tiefe ihres Wesens, geht an die Grenzen der bewussten sinnlichen Wahrnehmung und verhilft dir zu tiefer Meditation. Dann gilt es das Erfahrene im Alltag zu leben, als nichts Getrenntes, sich selbst in allem zu sehen.

Einführung Vedanta Philosophie ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018

Im Jnana Yoga geht es um Fragen wie:

Frag: Wer bin ich, erkenn dein Selbst und sei frei
  • Wohin gehe ich?
  • Gibt es eine höhere Wirklichkeit und wenn ja, was ist diese höhere Wirklichkeit, ist sie erfahrbar?
  • Was geschieht vor der Geburt, was geschieht nach dem Leben, nach dem physischen Leben, nach dem Tod?

Das sind natürlich sehr große und wichtige Fragen, welche nicht alle in dieser Einheit beantwortet werden. Es sei verwiesen auf die Vortragsreihe ‚Vedanta Meditation und Jnana Yoga‘ in Verbindung mit Meditationen und Übungen für das tägliche Leben.

Im Rahmen der Yoga Vidya Schulung soll dies nur ein großer Überblick über Vedanta sein, auch in dieser Yoga Vidya Schulungsreihe sind noch weitere Informationen über Vedanta enthalten.

Vedanta – die Philosophie hinter Jnana Yoga

Der Begriff Vedanta

Vedanta heißt ‚Ende des Wissens‘. ‚Veda‘ heißt Wissen, ‚Anta‘ heißt Ende. Veda bezeichnet alles Wissen in der ganzen Welt und Vedanta stellt die letzten Fragen, die Fragen des höchsten Wissens, was in der westlichen Philosophie auch als Metaphysik bezeichnet wird: also das Wissen, das über diese Welt hinaus reicht, ‚meta‘ – jenseits von und ‚vedanta‘ – das, was über das normale Wissen hinausreicht, das, was die letzten Fragen der Menschheit bezeichnen oder ergründen will.

Veden und Upanishaden

Weisheit in uralten Schriften

Vedanta bezieht sich auf eine bestimmte Schriftart oder eine Gattung von Schriften, die sogenannten Upanishaden. Die Upanishaden sind Teile der Veden. Veda heißt Wissen, wie bereits erwähnt, und Veda ist auch die Bezeichnung von uralten Schriften, die nach der klassischen indischen Chronologie viele Tausend Jahre alt sind, vermutlich zwischen 1500-1800 vor Christus in der heutigen Form überliefert worden sind und ein paar Hundert Jahre später dann niedergeschrieben wurden. Der letzte Teil der Vedas, ‚Anta‘, sind die Upanishaden.

‚Upanishad‘ heißt sitzen, bei sitzen, zu Füßen von sitzen, in der Nähe von sitzen. Upanishad bezieht sich darauf, dass Schüler zum Meister gegangen sind, zum Lehrer, und von ihm Fragen beantwortet bekommen wollten. Die Schüler sind zum Meister gegangen und haben gefragt: ‚Meister, bitte erkläre mir das, nach dessen Erkenntnis alles gekannt wird. Sage mir das, nach dessen Erfahrung alles erfahren wird. Zeige mir den Weg zur Unsterblichkeit‘. Die Schüler zur Zeit der Upanishaden haben also sehr tiefe Fragen gestellt. Hoffentlich stellst du dir auch diese Fragen ab und zu mal.

Methodologie des Jnana Yoga

Die Meister haben diese Fragen beantwortet, doch es reicht nicht aus, die Antwort nur zu hören, die verschiedenen Schritte bei der Beantwortung von Fragen im Vedanta sind:

Shravana – Hören:

Du hörst dem zu, was dein Meister oder dein Lehrer sagt. Ein Meister muss nicht gleich der Selbstverwirklichte sein. Hören könnte heutzutage auch etwas lesen heißen oder auch einem Internetvortrag folgen.

Manana – Denken:

Ein besonders wichtiger Schritt ist, über das Gehörte nachdenken, darüber reflektieren, was damit gemeint ist: Wie sehe ich das, wie ist das zu verstehen, wie kann ich es ergründen. Manana kann auch die Form einer Diskussion annehmen. Bei einer 2-jährigen Yoga Vidya Yogalehrer-Ausbildung zum Beispiel, kann es auch sein, dass dort lebhaft über diese Fragen diskutiert wird oder bei Teilnahme an einem längeren Yoga Vidya Jnana Yoga Kurs gibt es diese Fragen und Überlegungen. Natürlich hofft man, dass der, der lehrt, ein bisschen mehr weiß, als der der gelehrt wird. So ist es eher so, dass der Schüler Fragen stellt und der Lehrer antwortet, dass der Schüler Zweifel äußert, der Lehrer versucht diesen zu begegnen. Es ist also keine freie Diskussionsrunde, wo jeder sagt, was er denkt, sondern man geht davon aus, dass es einen gibt, der etwas mehr weiß.

Wenn du zum Beispiel Auto fahren lernen willst, tust du das nicht mit anderen zusammen, die nicht Auto fahren können und ihr überlegt, wie man fahren könnte, tauscht euch aus und in demokratischer Abstimmung bestimmt ihr, welches Pedal was zu tun hat. Man geht stattdessen zu einem Fahrlehrer, der mehr weiß, der einem das erklärt und dann überlegt man, was damit gemeint ist, setzt es um und lernt so schrittweise das Autofahren. So ähnlich ist es im Vedanta und im Jnana Yoga, du gehst zu einem Lehrer, du hörst ihm zu, du hakst nach, du denkst nach, du stellst Fragen, äußerst Zweifel, der Lehrer versucht die Zweifel zu klären und du überlegst inwieweit das Sinn macht.

Nididhyasana – Meditieren:

Tiefe Meditation für Erkenntnis

Ein weiterer wichtiger Schritt ist über das Gesagte, Ausgetauschte zu meditieren. Im Vedanta gibt es Meditationstechniken, abstrakte Meditationstechniken, mit denen du diese Fragen ergründen kannst. Nididhyasana heißt aber auch im Alltag danach leben, also auch im Alltag zu überlegen: Wie kann ich das umsetzen? Was heißt das? Und angenommen, du setzt einige dieser Empfehlungen um – zu welcher Erfahrung führt das?

Anubhava - direkte Wahrnehmung:

Anubhava‘ heißt die Erfahrung der Einheit. ‚Anu‘ heißt eins und ‚Bhava‘ heißt sowohl Erfahrung, wie auch Einstellung, Werden, Seinszustand. Anubhava ist dann also die Erfahrung der Einheit. Es gibt kleine Anubhavas, wo dir plötzlich etwas klar wird, und es eine Erfahrung ist, die du auch im Alltag leben kannst und es gibt die große Anubhava, d.h. die Erleuchtung, die Erfahrung der vollständigen Einheit.

Beziehung zwischen Vedanta und Jnana Yoga

Vedanta ist die Philosophie hinter dem Jnana Yoga, zumindest in unserer Tradition, der Yoga Vidya Tradition. In unserer Tradition folgen wir Swami Vishnu-devananda, Swami Sivananda, es ist eine Shankaracharya Tradition. Shankaracharya war der Vertreter von Kevala Advaita Vedanta:

  • Advaita heißt Nicht-Zweiheit, non-dualistisch

Jnana Yoga und andere Traditionen

Es gibt auch andere Jnana Yoga Traditionen, die auf anderen Philosophien beruhen und andere Terminologien verwenden, auch in Indien. Letztlich läuft zwar alles auf das Gleiche hinaus, d.h. Jnana Yoga ist der Yoga des Wissens und mit welchen Inhalten das gefüllt wird, ist unterschiedlich. Man könnte auch Jnana Yoga üben und das anstelle der Vedanta-Philosophie mit christlicher Terminologie füllen.

Jnana Yoga und christliche Mystiker

Es gibt ja auch einige Non-Dualisten unter den christlichen Mystikern, wie zum Beispiel Meister Eckhart oder Johannes vom Kreuz, die andere Ausdrücke verwenden. Wenn du die Fragen stellst: „Wer bin ich, woher komm ich, wohin geh ich und was ist wirklich, was ist Gott, was ist der Sinn des Lebens?“ und mit jemandem darüber sprichst oder in einer Tradition von jemandem lernst, der die höchste Wahrheit erfahren hat, dann ist das immer Jnana Yoga und die Terminologie kann eine unterschiedliche sein.

Jnana Yoga im Buddhismus

Es gibt auch Jnana Yoga im Buddhismus. Es gibt Traditionen, wie die von Buddha selbst und auch der Theravada Buddhismus, die keine metaphysischen Spekulationen haben wollen, aber es gibt auch buddhistische Traditionen, bei denen die Metaphysik auch eine große Rolle spielt, und wo auch diese großen Fragen mit Terminologie gefüllt werden, zum Beispiel die Tradition von Nagarjuna und anderen, oder auch der Tibetische Buddhismus haben sehr wohl diese ganze Metaphysik und diesen Aspekt des Jnana Yoga.

Jnana Yoga im Taoismus

Im Taoismus gibt es zum einen Traditionen, die sagen, wir wollen uns nicht zu viele Gedanken philosophischer Natur machen, es gilt einfach zu leben, andere taoistische Lehren stellen sehr wohl die Fragen danach, was die Welt, der Mensch, die Beziehung zwischen Welt und Mensch sei, was das Ziel des Lebens ist, wie man es erfährt, was vor der Geburt und nach dem Tod ist.

Jnana Yoga füllen mit unterschiedlichen philosophischen Konzepten

Jnana Yoga ist also der Yoga des Wissens und dieser Jnana Yoga kann gefüllt werden mit unterschiedlichen philosophischen Konzepten. Ähnliche wie Bhakti Yoga der Yoga der Hingabe und Gottesliebe ist, kann man Bhakti Yoga füllen mit Inhalten unterschiedlicher Traditionen. Bei Yoga Vidya folgen wir dabei wiederum der Yoga Vedanta Tradition, wo Rituale wie Puja, Arati und Homa ausgeführt werden, Mantras verwendet werden, Gott in seinen verschiedenen Gestalten verehrt wird, wie Brahma, Vishnu, Shiva, Lakshmi, Durga, Sarasvati usw.

Die Bhakti Prinzipien könnten aber auch genutzt werden und dann mit zum Beispiel christlicher Tradition gefüllt werden. Im katholischen Christentum könnte die Gottesverehrung auf Maria oder Heilige übertragen werden, im reformierten Christentum wird nicht Jesus dargestellt, sondern es wird sich nur auf Gott bezogen, Gott ist zwar auch Jesus, aber Jesus soll man sich nicht vorstellen. Es gibt also unterschiedliche Weisen, wie man Bhakti üben kann.

Begriffe des Jnana Yoga

Das was hier über Vedanta dargestellt wird, ist eine kurze Zusammenfassung, es ist nicht erwartet, dass das sofort alles klar ist, sondern es werden ein paar Grundbegriffe erläutert und im Lauf der weiteren 200-300 Vorträge dieser Yoga Vidya Schulung, wird schrittweise mehr darauf eingegangen, bzw. wird im Rahmen des Vedanta Kurses in 20 Lektionen, den es separat gibt, detaillierter darauf eingegangen.

Brahman

Der wichtigste Begriff im Vedanta ist Brahman. Brahman ist das Absolute, das Unendliche, das Ewige, das, was nicht beschrieben werden kann, das, was existiert. Im Vedanta heißt es sogar, es gibt nur Brahman, letztlich ist alles Brahman. Brahman ist die Welt vor der Welt, vor Zeit und Raum, und Brahman ist auch die Welt und die Welt in Zeit und Raum. Brahman ist das Unendliche, das Ewige, eine höhere Wirklichkeit, nicht wirklich in Worte zu fassen, auch wenn hier zur Beschreibung viele Worte gebraucht werden.

Satchidananda

Diese höchste Wirklichkeit ist erfassbar, erfahrbar als Sat, Chit und Ananda:

  • Sat‘ heißt reines Sein, d.h. diese höchste Wirklichkeit existiert, was auch heißt, dass in diesem Konzept davon ausgegangen wird, dass es nie eine Zeit gab, wo nichts existierte, sondern es gab immer etwas, was existiert hat, was heute existiert und immer existieren wird – Sat, reines Sein, absolutes Sein, also jenseits von Zeit und Raum.
  • Chid‘ heißt Bewusstsein. Brahman ist nicht einfach nur, sondern Brahman ist Bewusstsein. In der westlichen Philosophie, Biologie, Evolutionsbiologie fragt man sich manchmal wann Bewusstsein entstanden ist. Es hieß mal, nur der Mensch habe Bewusstsein, dann fragte man sich, wann in der Evolution der Mensch plötzlich Bewusstsein entwickelt hat. Heute weiß man, dass Tiere in jedem Fall auch ein Bewusstsein haben. Dann stellt man sich die Frage, ab welcher Tierart es Bewusstsein gibt. Aber auch Pflanzen verhalten sich zum Teil so, als ob sie Bewusstsein hätten. Im Yoga, im Vedanta, im Jnana Yoga wird gesagt, Brahman selbst ist Bewusstsein. Es ist nicht die Frage, wann Bewusstsein entstanden ist, sondern hier geht man davon aus, dass Bewusstsein immer war.
  • Dieses Bewusstsein ist nicht einfach nur ein kaltes Bewusstsein, sondern dieses Bewusstsein ist ‚Ananda‘. ‚Ananda‘ heißt Freude und in der Freude ist auch Liebe.

Das heißt es gab immer, gibt immer und wird immer Brahman geben. Ein unendliches Sein, eine reine Bewusstheit, unbegrenzt, voller Freude und Liebe.

Maya

Sternenhimmel in ständiger Veränderung

Aus diesem unendlichen Brahman manifestiert sich irgendwann ‚Maya‘. ‚Maya‘ wird oft übersetzt als Täuschung, ‚Ma‘ heißt auch Mutter, Maya ist auch so etwas, was die Mutter des Universums ist. In Brahman selbst kann man sagen, entsteht etwas, das sich Maya nennt, diese schafft dann Zeit und Raum und entwickelt letztlich das gesamte Universum. Woraus besteht Maya? – aus Brahman. Woraus macht Maya dieses Universum? – aus sich selbst heraus und Maya selbst ist Brahman. So war vorher Brahman, das Universum besteht aus Brahman und geht wieder zurück in Brahman. Diese Kraft der Illusion soll auch besagen: Es erscheint nur so. Da gibt es eine Aussage im Vedanta, die jetzt nicht überbewertet werden soll: Das Universum existiert nur scheinbar als von Brahman getrennt, in Wahrheit ist das Universum immer in Brahman und wir sind alle Teil von Brahman, in der Tiefe unseres Wesens sind wir Brahman.

Jagat

Dieses von Maya geschaffene Universum wird ‚Jagat‘ genannt. ‚Jagat‘ heißt Universum. Das Universum hat drei Dichtigkeitsstufen:

‚Karana‘ heißt auch Ursache, Karana Jagat‘ – die Ursachenebene. Die Kausalwelt ist jenseits vom Zeit- und Raumbegriff, wie wir ihn kennen. Hier sind die Urprinzipien, die platonischen Ideen, die Archetypen, die Naturgesetze usw.

So wie es den feinstofflichen, Astralkörper gibt, gibt es auch das astrale Universum, das feinstoffliche Universum, wo die Ursachen für das physische Universum sind und wo auch Feinstoffwesen existieren. In den Astralwelten sind die Ebenen der Verstorbenen, der Naturwesen, der Engel, des Prana, der Lichtenergie usw.

  • Sthula: das grobstoffliche Universum, physische Universum.

Für die Physiker ist es ja weiterhin ein Rätsel wieso es die Welt überhaupt gibt, man geht vom Urknall aus, und dass die physikalischen Gesetzmäßigkeiten irgendwann einmal gewesen sind und ab da kann man alles erklären. Aber wie die physikalischen Grundgesetze entstanden sind, das ist in den Naturwissenschaften unklar. Im Yoga würde man sagen, diese kommen letztlich über Karana und Sukshma in Sthula. Der Beginn des physischen Universums heißt, dass die ursprünglichen Gesetze aus Karana über Sukshma sich in Sthula hineinmanifestieren und dann diese physische Welt bestimmen.

Die Welt als Traum von Brahman

So ist also durch die Kraft der Maya Jagat entstanden. Jagat bleibt immer Teil von Brahman und es gibt diese Doppelgeschichte im Vedanta: Einerseits gibt es das Universum, andererseits ist das Universum nur ein Schein, es wird sogar gesagt, dass diese Welt so etwas wie ein Traum ist. So ähnlich wie du jede Nacht träumst und in deinem Traum ein ganzes Universum entsteht, so ähnlich ist diese Welt ein Traum von Brahman. Und hier würde man sagen, Maya ist die Traumkraft von Brahman, die Welt ist die Traumwelt.

Ishvara

Dann gibt es ‚Ishvara‘, das wird übersetzt als der persönliche Gott, d.h. Gott, der schafft, als Schöpfer wird er als ‚Brahma‘ bezeichnet; Gott der erhält, der Erhalter wird als ‚Vishnu‘ bezeichnet und Gott der zerstört, als solcher wird er als ‚Shiva‘ bezeichnet. In der Traum-Analogie könnte man sagen, dass Ishvara die Grundprinzipien des Träumenden sind, das Bewusstsein hinter dem gesamten Universum, Brahman durch Maya gespiegelt in Jagat wird Ishvara und Ishvara schafft, erhält und zerstört. Auch in diesem Universum ist also nicht nur Chaos, es gibt die Naturgesetze, die sich aus der Karana ergeben, und diesem Universum ist auch ein Bewusstsein aktiv und im Universum kann man das Wirken Gottes entdecken.

Makro- und mikroskosmische Betrachtungsweisen im Vedanta

Das eben Dargestellte ist die makrokosmische Betrachtungsweise als die eine Seite im Vedanta, also das gesamte Universum. Dann gibt es auch die mikrokosmische Betrachtungsweise: Wer bin ich?

Makrokosmische Betrachtungsweise

In der makrokosmischen Betrachtungsweise geht es um die Fragen:

  • Was ist die Welt?
  • Gibt es eine höhere Wirklichkeit?
  • Wie ist die Welt entstanden?
  • Was ist die Beziehung von Welt und Gott?
  • Wie geht die Welt zu Ende?

Hier wird gesagt, dass Brahman das Absolute, das Unendliche ist, immer war und die Welt aus Brahman entstanden ist. Brahman hat die Welt geschaffen, er manifestiert sich als die Welt, aber es ist ein Universum, das wie ein Traum ist, ein Geist geschaffenes Universum. Brahman manifestiert sich im Traum als Ishvara, als Brahma, als Vishnu, als Shiva und das Ganze ist nur scheinbar von Brahman getrennt, es bleibt immer Eins mit Brahman.

Mikrokosmische Betrachtungsweise

In der mikrokosmischen Betrachtungsweise sind die Fragen:

  • Wer bin ich?
  • Woher komme ich?
  • Wohin gehe ich?
  • Was ist das Ziel meines Lebens?
Eins mit der Weltenseele

Die Frage ‚Wer bin ich?‘ wird mit ‚Atman‘ beantwortet, das unendliche Selbst. ‚Atman‘ als Sanskrit-Wort heißt ‚Selbst‘ und kann unterschiedlich interpretiert werden. im Vedanta ist Atman das Selbst als Bewusstsein, das sich manifestiert als ‚Sat‘ – Sein. Das heißt auch Atman ist eins mit Brahman. Man könnte sagen, wenn du tief in dich hineingehst, erfährst du dein wahres Selbst und dieses Selbst ist eins mit der Weltenseele, man kann Brahman übersetzen als Weltenseele.

Vedanta gilt als ‚Advaita‘, als nicht-dualistisch, denn es gibt keinen Unterschied zwischen Brahman und der Welt, die Welt ist in Brahman und in Wahrheit Welt; und auch das Individuum ist Eins mit Brahman, die Tiefe der Seele ist eins mit der Weltenseele.

Du kannst dich in der Tiefe deines Wesens selbst erfahren als reines Sein, eins mit dem kosmischen Sein, du kannst dich selbst erfahren als Chid, als Bewusstsein, Wissen, eins mit dem kosmischen Bewusstsein und du kannst dich selbst erfahren als Ananda, als wahre Freude, Wonne und eins mit der Weltenseele. Die tiefste Freude ist, wenn du aus deinem Ich-Gefühl herauskommst und dich selbst verbunden, ja sogar eins fühlst mit einem anderen oder mit allem an sich. Deine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Allerdings weißt du das nicht, in dir manifestiert sich Maya als ‚Avidya‘. ‚Avidya‘ bedeutet Unwissenheit. Du hast vergessen, wer du wirklich bist und du identifizierst dich mit einem Teil von Jagat, einem Teil es Universums, nämlich mit ‚Upadhi‘.

Upadhi

Upadhi‘ kann übersetzt werden als begrenzendes Attribut oder auch als das hinzugefügt worden ist. Upadhi sind letztlich deine Körper:

  • Sthula Sharira – der physische Körper

Du identifzierst dich mit deinem physischen Körper und sagst: ‚Das bin ich‘. Du identifizierst dich mit deinem Sukshma Sharira und damit mit deinem Energielevel, deinen Emotionen, Gedanken, deiner Persönlichkeit, deinen Fähigkeiten und Talenten, du hast ein Selbstbild davon usw. Karana Sharira, der Kausalkörper, ist etwas komplexer zu beschreiben, mit Karana Sharira bist du noch enger verbunden mit Karana Jagat, da es hier schon nicht mehr Zeit und Raum gibt, so wie es im normalen Alltag erfahren wird.

Du identifizierst dich also damit und fühlst dich als Konsequenz als ‚Jiva‘, als individuelle Seele. Als individuelle Seele denkst du, dass du dieser Körper, diese Psyche bist und die und die Aufgaben hast usw.

Die drei Gunas - Eigenschaften der Natur

Die individuelle Seele kann sich ‚Sattwa‘, ‚Rajas‘ und ‚Tamas‘ fühlen:

Über diese drei Zustände, die drei Gunas gibt es noch eine ausführlichere Lektion.

Antworten auf die Fragen

Ich bin - unendliches Selbst

Die Frage ‚Wer bin ich?‘ kann also mit ‚Atman‘ beantwortet werden – unendliches Selbst.

Woher komme ich? – aus Brahman heraus.

Wohin gehe ich? – dahin, wo ich immer war, Brahman, Atman.

Was geschieht nach dem Tod? – Nach dem Tod verlässt Jiva den physischen Körper, Sthula Sharira, existiert aber weiter als Individuum mit einem Astralkörper, Sukshma Sharira, und Kausalkörper, Karana Sharira, bleibt weiter Atman; sucht sich irgendwann einen neuen physischen Körper und inkarniert sich in den zwei Schritten - Empfängnis und Geburt.

Was ist das Ziel des Lebens? – Das Ziel des Lebens ist zu fragen: Wer bin ich? Und letztlich zu erkennen: Ich bin nicht der Körper, ich bin nicht die Psyche, ich bin das unsterbliche Selbst, Atman. Das Ziel ist zu erfahren, wer du wirklich bist, Atman und Brahman. Das erreichst du über viele Inkarnationen. Du musst aber nicht warten, bis du in der Inkarnation bist, wo du es vollständig erfährst. Du kannst dir immer wieder die Frage stellen: Wer bin ich? Und du kannst feststellen: ‚Ich bin Bewusstsein – ich kann den Körper beobachten. Ich bin Bewusstsein – ich kann die Psyche beobachten. Ich bin Bewusstsein – ich kann meine Gedanken beobachten und meine Persönlichkeit beeinflussen. Mein wahres Selbst geht über Körper und Psyche hinaus‘.

Wenn du erkennst, dass du nicht Körper und Psyche bist, bist du frei. Der Körper ist den Prozessen von Geburt, Wachstum, Veränderung, Verkümmern und Tod unterworfen, im Kleinen wie auch im Großen. Identifizierst du dich mit dem Körper, hast du Angst, denn der Körper kann jederzeit vernichtet werden.

Die Psyche geht durch alle möglichen Mechanismen, man könnte sagen evolutionsbiologische Mechanismen, wo auch Angst, Ärger usw. dazu gehören, durch verschiedene psychische Prozesse. Identifizierst du dich mit deinen Emotionen, dann gehst du immer wieder durch Höhen und Tiefen. Wenn du aber erkennst, dass du das unsterbliche Selbst bist, weißt du: ‚Mein Körper ist mein Fahrzeug, den Körper nutze ich als Instrument der Wahrnehmung und Erfahrung. Die Psyche ist auch mein Fahrzeug, über die Psyche mache ich Erfahrungen und kann Dinge in dieser Welt bewirken. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen, Glückseligkeit‘.

Wie kommst du dorthin, dies zu erfahren?

  • 1. Du hörst öfters Vorträge, gehst in Seminare oder Kurse, wo du solche Inhalte hören kannst.
  • 2. Manana: Du denkst darüber nach.

Abschluss und Empfehlungen

Bewusstsein ausdehnen

Denke darüber nach, sei dir bewusst, das Universum, das es gibt, ist eine Manifestation von Brahman. Immer wieder, wenn du deine Bewusstheit ausdehnst, erfährst du ein Göttliches überall.

Wann immer du eine Verbindung zu einem anderen Menschen aufnimmst, wann immer du in die Weite gehst mit deinen Gefühlen, Emotionen, Bewusstsein, spürst du, dass da ein Göttliches ist.

Mache dir öfters bewusst: ‚Ich bin unsterbliches Selbst‘ und spüre den Körper und sogar die Psyche als Instrument. Komme immer wieder in diese Beobachterrolle hinein, wo du dir bewusst machst: ‚Da ist Körper, da ist Psyche, ich bin Bewusstsein‘. Dehne auch immer wieder die Bewusstheit aus, dass du merkst, nicht nur Bewusstsein in dem Körper zu sein, sondern eins mit dem Bewusstsein hinter der ganzen Welt.

Video - Vedanta Philosophie und Jnana Yoga

Zusammenfassung der wichtigsten philosophischen und spirituellen Prinzipien von Vedanta

Brahman – das Absolute

Im Vedanta gibt es nur eine höhere Wirklichkeit. Brahman allein ist wirklich. Bewusstsein ist Brahman. Dieses Bewusstsein ist jenseits von Zeit und Raum. Es war immer schon da, ist und wird immer sein. Deshalb ist es reines, unbegrenztes Sein. Dieses Brahman (Chit) ist also nicht nur einfach da, sondern auch bewusst. Nicht Bewusstsein von etwas, sondern Bewusstsein an sich. Dieses Bewusstsein (Ananda) ist Freude, kein abstraktes Bewusstsein sondern unendliche Glückseligkeit.

Maya

Maya (Täuschung, Illusion) entsteht aus Brahman. Täuschung und Brahman sind nichts anderes. Brahman produziert aus sich selbst eine Täuschung.

Jagad

Jagad ist das manifeste Universum. Das manifeste Universum ist kein festes existierendes Universum. Es ist immer Maya . Ähnlich wie ein Traum.

Ishwara

Die Intelligenz die sich hinter dem Universum manifestiert ist Ishwara (der persönliche Gott). Das soll heißen, die Welt ist nicht einfach nur ein sinnloser Traum sondern sie scheint nach Prinzipien zu funktionieren. Ishwara ist Brahma, Vishnu, Shiva – Schöpfer, Erhalter und Zerstörer. Ishwara hat sowohl männliche als auch weibliche Attribute, ist also in der Polarität. Ishwara ist das Bewusstsein hinter Jagad, der ganzen Welt. Ähnlich wie der Träumende das Bewusstsein hinter dem Traum ist.

Atman

Atman, das Selbst. Atman ist unendliches Selbst, reine Freude.

Upadhi

Upadhi, das begrenzende Attribut, man könnte auch sagen die Kapas oder Hüllen (Shariras). Upadhi sind Teile von Jagad, entstanden aus der Identifikation mit ihnen.

Jiva

Jiva, das Individuum, hat Sehnsucht danach, sich selbst zu erfahren. Denn durch die Identifikation mit Upadhi, hat Jiva nur begrenztes Wissen. Jiva will reines Bewusstsein erfahren. Nur Atman kann sich selbst erfahren.

Video - Vedanta Philosophie - wichtigste Aussagen

Sukadev gibt in diesem Videovortrag eine kurze Zusammenfassung der Vedanta Philosophie mit ihren wichtigsten Aussagen.

Dieses ist ein Audio bzw. Videovortrag aus der Vortragsreihe „Yoga Vidya Schulung – Der ganzheitliche Yogaweg“.

Siehe auch

Seminare zum Thema bzw. im indirekten Zusammenhang

Links

Literatur

Seminare

Vedanta

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