Tapferkeit

Aus Yogawiki

Tapferkeit bedeutet Mut und die Bereitschaft, sich selbst in Gefahr zu bringen für etwas, das einem am Herzen liegt. In früheren Zeiten wurde der Ausdruck Tapferkeit verwendet für Soldaten und Krieger in der Schlacht.

'Der Held' - eine Asana für Mut und Tapferkeit
Mahatma Gandhi als Symbol für Tapferkeit, dargestellt auf einem indischen Geldschein (Rupie)

Heute wird der Ausdruck Tapferkeit meist nur noch für Kinder verwendet: Wenn Kleinkinder z.B. die Milchzähne verlieren, wenn sie Schmerzen haben oder krank sind und dabei ganz ruhig bleiben, spricht man von Tapferkeit.

Im Kontext von Yoga verwendet man den Begriff seltener und spricht eher von Mut oder Geduld im Sinne von Durchhaltevermögen. Aber auch im Yoga kann Tapferkeit eine Rolle spielen: Wenn man sich für eine gute Sache engagiert und auf Widerstände stößt und diese bewusst angeht, kann Tapferkeit sehr hilfreich sein. Glücklicherweise muss man in einigen Teilen auf der Welt sein Leben nicht (mehr) aufs Spiel setzen, um Tapferkeit zu zeigen oder sich für eine gute Sache zu engagieren.

Gleichzeit gibt es auch Tapferkeit im Umgang mit Kritik und Widerständen. Wenn man z.B. in der Meditation mit negativen Gefühlen und Schattenseiten seiner Psyche konfrontiert wird - und z.B. Reinigungs-, Widerstands- und Hinderniserfahrungen macht - ist Mut, Durchhaltevermögen und Tapferkeit gefragt.

Woher stammt das Wort? Wozu ist Tapferkeit gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Tapferkeit? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.

Was ist Tapferkeit?

(auch Courage oder Mut genannt) ist die Entscheidung und Bereitschaft, sich Qual, Schmerz, Gefahr, Unsicherheit oder Einschüchterung zu stellen. Tapferkeit ist Mut oder Courage, besonders im Kampf (Beispiel: der edle Ritter).

Sie galten als besonders tapfer und mutig

Körperlicher Mut ist Tapferkeit angesichts von körperlichem Schmerz, Not, sogar dem Tod oder der Androhung des Todes; während moralischer Mut die Fähigkeit ist, angesichts des Widerstands der Bevölkerung, der Scham, des Skandals, der Entmutigung oder des persönlichen Verlusts richtig zu handeln.

Die klassische Tugend der Stärke (andreia, fortitudo) wird auch mit „Mut“ übersetzt, beinhaltet aber die Aspekte Ausdauer und Geduld. In der westlichen Tradition stammen bemerkenswerte Gedanken zum Thema Mut von den Philosophen Sokrates, Platon, Aristoteles, Thomas von Aquin und Kierkegaard sowie aus christlichen Texten.

In der hinduistischen Tradition hat die Mythologie viele Beispiele für Tapferkeit, Mut und Courage gegeben, wobei Beispiele sowohl für körperlichen als auch für moralischen Mut veranschaulicht wurden (z. B. Rama). In der östlichen Tradition bietet der chinesische Text Tao Te Ching viele Gedanken zum Thema Mut, sowohl körperlicher als auch moralischer Natur.

Angst und Zuversicht im Verhältnis zu Mut

Laut Daniel Putman „beinhaltet Mut eine bewusste Entscheidung angesichts schmerzhafter oder beängstigender Umstände, um ein würdiges Ziel zu erreichen“. Mit dieser Erkenntnis kommt Putman zu dem Schluss, dass „ein enger Zusammenhang zwischen Angst und Selbstvertrauen besteht“. Angst und Vertrauen in Bezug auf Mut können über den Erfolg einer mutigen Tat oder eines mutigen Ziels entscheiden. Sie können als unabhängige Variablen des Mutes angesehen werden, und ihre Beziehung kann sich darauf auswirken, wie wir auf Angst reagieren. Das Vertrauen, über das hier gesprochen wird, ist Selbstvertrauen; Vertrauen darin, die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu kennen und entscheiden zu können, wann man die Angst bekämpfen oder ihr entfliehen sollte. Putman stellt fest: „Das Ideal des Mutes ist nicht nur eine starre Kontrolle der Angst, noch ist es die Verleugnung der Emotion. Das Ideal besteht darin, eine Situation zu beurteilen, die Emotion als Teil der menschlichen Natur zu akzeptieren und, wie wir hoffen, gut zu nutzen.“

Laut Putman bezieht sich Aristoteles etwa auf ein angemessenes Maß an Angst und Vertrauen in den Mut. „Angst ist, auch wenn sie von Person zu Person unterschiedlich sein kann, nicht völlig relativ und nur dann angemessen, wenn sie ‚der Gefahr der Situation entspricht‘.“ Das Gleiche gilt für das Selbstvertrauen.

Ohne ein angemessenes Gleichgewicht zwischen Angst und Selbstvertrauen angesichts einer Bedrohung kann man nicht den Mut aufbringen, sie zu überwinden. Professor Putman erklärt: „Wenn die beiden Emotionen unterschiedlich sind, können Übermaße oder Defizite in Bezug auf Angst oder Selbstvertrauen den Mut verzerren.“ Mut bedeutet nicht, dass jemand keinerlei Angst mehr hat, sondern dass er bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen.

Tapferkeit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Tapferkeit ist eine wichtige Eigenschaft, eine wichtige Tugend, die man kultivieren kann. Tapferkeit heißt, Dinge anzugehen, auch wenn man Angst davor hat. Tapferkeit heißt, seine Schüchternheit, seine Ängstlichkeit zu überwinden. Allerdings kann nur derjenige wirklich tapfer sein, der Angst hat, die überwunden werden kann. Wer keine Angst hat, kann auch nicht tapfer sein. Z.B. angenommen, es gibt einen Roboter und der geht in ein Gefahrengebiet- Würde man ihn als tapfer bezeichnen? Nein, er ist nicht tapfer, denn er hat keine Angst.

Oder wir denken an Raumschiff Enterprise, da gab es einen Leutenant Commander Data und der war ein Androide und hatte zu Beginn weder Mut noch Tapferkeit. Er hat einfach getan, was getan werden musste und das lief nach einem gesteuerten Programm ab. Seine Programme haben sich dann im Laufe der Zeit fortentwickelt, bis er eigenständig denken konnte. Irgendwann bekam er einen Emotionschip und plötzlich hat er Angst gehabt, was er gar nicht verstanden hat. Dann musste er lernen, seine Angst zu überwinden und dann hat er verstanden, was Tapferkeit ist.

In diesem Sinne - wenn du Ängste hast - freue dich, dann kannst du Tapferkeit entwickeln. Angenommen, du hast große Schüchternheit, freue dich: Du kannst Tapferkeit entwickeln. Tapferkeit ist etwas Wichtiges. Das Interessante ist auch, Tapferkeit ist etwas mehr als Mut oder Kühnheit. Kühnheit flackert mal auf und ist dann wieder weg, Mut ist in einer Situation vollkommen präsent. Aber die Eigenschaft, die langfristig da ist, ist Tapferkeit. Tapferkeit hält länger an. Mut kann einen verlassen, Tapferkeit kann einen nicht verlassen, Tapferkeit kann man entwickeln und Tapferkeit kann man nutzen.

Wie entwickelst du Tapferkeit? Tapferkeit entwickelst du, indem du zunächst überlegst: "Wovor habe ich Angst?" Wenn du weißt, wovor du Angst hast, dann kannst du dich fragen: "Ist die Angst berechtigt?" Es gibt ja Angst, die berechtigt ist. "Ist die Angst eine Nachricht aus dem Unterbewusstsein, Vorsicht zu üben und ist es gut, das auch zu tun?" Z.B., wenn du Angst davor hast, wenn du dich auf einem Balkon befindest ohne Abgrenzung im zehnten Stock, dann ist es gut, wenn du Angst und Vorsicht spürst.

Aber angenommen, du hast Angst, über eine Brücke zu gehen - diese Angst kannst du überwinden. Dann gilt es, Tapferkeit zu haben oder zu entwickeln. Und das kannst du machen, indem du immer wieder über die Brücke gehst und mit einer kleinen Brücke und mit einer vertrauten Person beginnst, und zwar indem du tief atmest usw. Oder angenommen, du hast Angst vor einem Hund, dann vergewissere dich, beißt der? Vorzugsweise ist der Hund an der Leine und der Besitzer hält ihn an der Leine und so kannst du Tapferkeit lernen.

Oder angenommen, du hast große Schüchternheit und du bist schüchtern im Umgang mit Kollegen und Kolleginnen oder im im Umgang mit deinem Chef. Dann versuche immer wieder, mit den Menschen zu sprechen und sie dabei anzuschauen. Oder angenommen, du bist zu schüchtern, um dich zu Wort zu melden in einem Meeting, dann melde dich ganz bewusst. Mache es dir zur Aufgabe, Tapferkeit zu entwickeln.

Tapferkeit hat auch noch die Bedeutung, etwas aushalten zu können. Angenommen, dein Kind (oder du selbst) ist (bist) beim Zahnarzt und Schmerzen müssen ausgehalten werden. Dann kannst du sagen: "Du (oder ich) bist (bin) tapfer gewesen." Also, auch etwas aushalten zu können, ist Tapferkeit. Wenn es schwierig wird oder du auch körperliche Schmerzen hast oder Menschen auf deinen Nerven rumtrampeln, kannst du das auch als Gelegenheit nehmen, Tapferkeit zu entwickeln. Sei dankbar für die Menschen, die dich herausfordern, dich herausfordern dazu, Tapferkeit zu üben.

Jetzt überlege selbst, was willst du tun, um aus deinen Ängsten herauszukommen? Wo willst du lernen, mutiger zu sein, Tapferkeit zu üben? Und gibt es eine schwierige Situation, in der du bist, die vielleicht zu körperlichen Schmerzen führt oder auch zu dauerhaften Beschwerden? Es muss nicht dauerhaft sein, aber länger andauernde Beschwerden. Dann sage dir auch: "Das ist dazu da, dass ich geistige Stärke entwickle, indem ich Tapferkeit entwickle."

EmbedVideo fehlt ein anzugebender Parameter.

Tapferkeit in Beziehung zu anderen Eigenschaften

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Tapferkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Tapferkeit

Ähnliche Eigenschaften wie Tapferkeit, also Synonyme zu Tapferkeit sind z.B. Kühnheit, Mut, Courage, Unerschrockenheit, Kühnheit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Tapferkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Wagemut, Tollkühnheit, Leichtsinn, Unvernunft, Fahrlässigkeit. Daher braucht Tapferkeit als Gegenpol die Kultivierung von Vorsicht, Behutsamkeit, Wachsamkeit, Einfühlungsvermögen, Sorgfalt.

Gegenteil von Tapferkeit

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Tapferkeit, Antonyme zu Tapferkeit :

Tapferkeit im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Swami Sivananda über Tapferkeit

Der indische Yogi, Guru und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt in seinem Buch "How to cultivate virtues and eradicate vices" über Standhaftigkeit. Das englische Wort dafür ist "fortitude". "Fortitude" bedeutet Tapferkeit, Standhaftigkeit. Hier die Worte des Meisters:

Tapferkeit ist die geistige Energie der Geduld. Es ist die Entschlossenheit, wenn man einer Gefahr begegnet. Es bedeutet Stärke, Widerstandskraft oder Abwehrkraft. Tapferkeit stammt von lateinischem Wort "fortitudo", von "fortis" – stark, kraftvoll.

Tapferkeit ist die Stärke oder Beständigkeit des Geistes, Schmerz und Not geduldig zu ertragen ohne Murren, Bedrücktheit oder Verzweiflung oder einer Gefahr ohne zu zögern mit kühlem Kopf und Mut zu begegnen. Es ist Geduld und beständige Tapferkeit. Tapferkeit ist die Kraft zu widerstehen oder anzugreifen. Tapferkeit ist passiver Mut oder ruhiger Mut, dauerhafter Mut.

Es ist die Eigenschaft, die nicht nur befähigt, Leiden oder Belastungen zu ertragen, sondern auch, Gefahren stetig ins Auge zu sehen, sich aktiv gegen jene zu Wehr setzt, gegen die man keine ausreichende Verteidigung hat. Man benötigt Mut, um eine Batterie zu laden, Tapferkeit, um unter dem Kugelhagel der Feinde still zu stehen. Entschlossenheit entstammt dem Geist. Ausdauer ist zum Teil physischen Ursprungs. Man benötigt Entschlossenheit, um Versuchungen zu widerstehen, Ausdauer hingegen, um Hunger und Durst zu widerstehen.

Man braucht aktive Tapferkeit, wenn man auf Übles trifft, um dieses zu überwinden. Es beinhaltet Entschlossenheit oder Beständigkeit und Furchtlosigkeit oder Mut. Passive Tapferkeit wird benötigt, wenn man Üblem begegnet und dieses aushalten muss. Dafür braucht man Geduld, Bescheidenheit, Demut, u.a. Tapferkeit ist eine notwendige Tugend. Sie ist ein Schutz jeder anderen Tugend.

Dies ist eine Welt der Schmerzen, des Elends, des Leids, der Gefahren, Unglücksfälle, Entbehrungen, Verletzungen und der Krankheit. Jeder Mensch trägt seinen Teil des Schmerzes und des Leidens. Feiglinge ducken sich unter ihrer Last, und Menschen mit Tapferkeit tragen sie, ohne zu klagen.

Wer gegen die niederen Instinkte ankämpft und sie überwindet, dieser Mensch ist mit der besten Tugend geschmückt – der Tapferkeit. Geduld, Mut, Entschlossenheit, Heldentum, guter Vorsatz und Geistesgegenwart sind die Bestandteile der Tapferkeit. Tapferkeit wird dich durch alle Gefahren, Widrigkeiten und Unglücksfälle tragen. Genau so wie die heranstürmenden Wellen nicht durch einen Felsen aufgehalten werden, so werden dich alle Widerwärtigkeiten des alltäglichen Lebens nicht beunruhigen.

Verstärke deinen Geist mit Tapferkeit, Mut und Geduld. Du kannst dann alle Beschwerden dieses irdischen Lebens kühn überwinden, du kannst immer ruhig und friedvoll bleiben. In der Stunde der Gefahr wirst du nicht in Verlegenheit gebracht werden und bestürzt sein. In den Tagen des Unglücks wirst du nicht in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung versinken. Tapferkeit wird dich stärken und die Beständigkeit deines Geistes wird dich aushalten lassen. Du wirst den Sieg und die Freude davontragen.

Prahlada, Sita, Damayanti, Nalayini und Savitri waren alle Verkörperungen der Tapferkeit. Tapferkeit ist Dhriti. Tapferkeit ist mentale Kraft der Ausdauer. Tapferkeit taucht auf, wenn man Gefahr begegnet. Es bedeutet Stärke, Widerstandskraft oder passive negative Gesichtspunkte eines Angriffs.

Die Geburt eines Menschen ist bedingt durch sein Karma, eine Mischung aus Gut und Schlecht. Jeder Mensch wird Gefahren, Unglück, Elend, Katastrophen, Mangel, Schmerz, Verletzungen zu einer bestimmten Zeit seines Lebens begegnen. Wer mit Tapferkeit ausgestattet ist, wird diese ruhig mit großer Geistesgegenwart ertragen und mit einem Lächeln im Gesicht über sie hinwegkommen.

Tapferkeit ist eine süße geheimnisvolle spirituelle Mischung aus Mut, Ruhe, Geduld, Geistesgegenwart und Ausdauer. Sie ist eine Tugend, hervorgebracht durch Sattva, dem positiven, aufbauenden Prinzip der Natur. Sie verleiht den Sadhakas , die den Pfad der Wahrheit betreten, große Geisteskraft und sogar denen, die in der Welt leben und den Pfad des Pravritti, betreten.

Der Sadhaka, der nicht mit Tapferkeit ausgestattet ist, verlässt sein Sadhana in Zeiten von Gefahr, Mangel und Krankheit. Er fällt in Ohnmacht, ächzt und verliert den Mut. Während die Tapferkeit eine Menschen durch alle Gefahren, Katastrophen, Mangel und Krankheit trägt. Es war Tapferkeit die Rama und Sita, Nala und Damayanti, Yudhishthira und seine Brüder während ihres Lebens im Wald stütze, wenn sie sich in großer Bedrängnis befanden. Sri Harishchandra, Jesus Christus, Rana Pratap, Abdul Baba sind Beispiele der Helden, die sich durch unermessliche Tapferkeit auszeichneten.

Tapferkeit ist ein Freund in der Not. Sie ist eine pflegende Mutter. Tapferkeit ist ein geistiges Stärkungsmittel und ein Patentrezept. Sie ist wie ein Schutzschild und eine Rüstung, um vor Hunger, Durst, Hitze und Kälte zu schützen. Sie ist eine unfehlbare Injektion, um innere Stärke in Zeiten von Zusammenbruch und Herzversagen einzuimpfen. Sie ist wie eine starke Waffe, um gegen schwierige Lebenssituationen und ungünstige Umstände anzukämpfen.

Der standhafte Mensch ist in schwierigen Zeiten unveränderlich, dem Himalaya gleich. Er hält die Ausgewogenheit seines Gemüts unter allen Lebensumständen. Er wird durch starkes Leiden nicht erschüttert. Genau wie ein Fels am Meeresufer unveränderlich steht und von den stürmischen Wellen nicht bewegt wird, so steht er sogar inmitten von Stürmen und in den Wechselfällen des grässlichen Samsara unveränderlich.

Genau wie der Soldat auf dem Schlachtfeld seine Nase, seine Augen und andere Körperteile mit speziellen Erfindungen vor der verhängnisvollen Auswirkung explosiver Bomben schützt, so schützen sich auch der Sadhaka und der Weise vor den Gasen der weltlichen Widrigkeiten durch Stärke und kommen siegreich daraus hervor.

Aber der zaghafte, schwache Mensch mit heimtückischem Verstand und mit wenig Tapferkeit, stolpert in der Stunde der Gefahr, zieht sich zurück, wird schwach und stürzt in blankes Unglück. Er versinkt in Verzagtheit. Er ist verwirrt und konfus. Er weiß nicht, was er tun soll. Er ist wie das Schilfrohr, das selbst vom allerkleinsten Lufthauch geschüttelt wird. Er verliert die Geistesgegenwart. Angst, Mutlosigkeit, Unvermögen überwältigen ihn. Er begegnet verzweifelt Fehlschlag und Leiden. Er unterliegt und weicht in Zeiten der Not und des Unglücks zurück.

Entwickle schrittweise Tapferkeit und stehe wie Meru oder Himava. Kultiviere dies Tugend immer und immer wieder in geduldig. Tapferkeit zeigt Charakterstärke. Genau wie eine Mensch, der ein Spitzenamt bekleidet, dessen Autorität seine stärkste Seite ist, ist der Stammbaum die starke Seite eines Adligen. Für einen großen Führer ist es sein Status, für einem reichen Menschen ist das Geld seine größte Stärke. Genauso ist die Stärke eines Menschen mit Charakter seine Tapferkeit. Sie ist es, die ihn aufrechthält. Sie steht für Selbstvertrauen und Selbsterkenntnis. Wo Tapferkeit ist, wagen Entmutigung und Pessimismus sich nicht zu nähern. Standfestigkeit ist daher die einzig wahre dauerhafte Stärke weil Spitzenamt, Geburt, Führungsposition, Geld alle dahinscheiden. Charakter dagegen ist dauerhafter Reichtum und Tapferkeit ist dauerhafte Kraft.

Möget ihr alle Erfolg haben im weltlichen Leben und Gotteserkenntnis durch Tapferkeit erlangen.

Entwicklung von Tapferkeit

Tapferkeit kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Tapferkeit in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Tapferkeit zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Tapferkeit kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein tapfererer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Tapferkeit ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Tapferkeit ".
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin tapfer ".

Affirmationen zum Thema Tapferkeit

Hier einige Affirmationen für mehr Tapferkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen.

Klassische Autosuggestion für Tapferkeit

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin tapfer

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin tapfer. Om Om Om.
  • Ich bin ein Tapferer, eine Tapfere OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Tapferkeit

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin tapfer " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Tapferkeit
  • Ich werde tapfer
  • Jeden Tag werde ich tapferer
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Tapferkeit

Dankesaffirmation für Tapferkeit

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag tapferer werde.

Wunderaffirmationen Tapferkeit

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr tapfer. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Tapferkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr tapfer zu sein.
  • Ich bin jemand, der tapfer ist.

Gebet für Tapferkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Tapferkeit :

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Tapferkeit
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein tapferer Mensch werde
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Tapferkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe

Was müsste ich tun, um Tapferkeit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Tapferkeit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich tapfer werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Tapferkeit
  • Angenommen, ich will tapfer sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre tapfer, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Tapferkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als tapferer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Tapferkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Tapferkeit

Literatur

Weblinks

Seminare

Yogalehrer Ausbildung

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/?type=1655882548 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Indische Schriften

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/?type=1655882548 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Multimedia

Meditation über innere Stärke

Kshatryas führen mit ihrem vorbildlichen Mut – BG.XVIII43

Mut entwickeln – Ängste überwinden

Entwicklung von Mut und Willenskraft – Vortrag

Entwickle Mut, Enthusiasmus, Neugier und Durchhaltevermögen – Vortrag

Atemübung bei Angst und Panik

Was ist Burnout?

Videos

Held - Yoga für Mut und Durchsetzungsvermögen zum Mitmachen

Mut als ein Aspekt Sharavanabhavas - Vortrag mit Sukadev

Bei Angst und Unsicherheit - Entspannen und Kraft tanken mit Hatha Yoga

Yogastunde mit Chakrakonzentration (Selbstreflexion)

Yogastunde zur Befreiung von Sucht und Abhängigkeit

Yoga Atemübungen bei Depression