Chakra: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 268: Zeile 268:
== Weblinks ==
== Weblinks ==


* [https://www.yoga-vidya.de/chakra Alles über Chakras]
* [https://www.yoga-vidya.de/ Offizielle Homepage von Yoga Vidya]
* [https://www.yoga-vidya.de/ Offizielle Homepage von Yoga Vidya]
* [https://www.yoga-vidya.de/yogatherapie/yogatherapie-portal// Yogatherapie Portal bei Yoga Vidya]
* [https://www.yoga-vidya.de/yogatherapie/yogatherapie-portal// Yogatherapie Portal bei Yoga Vidya]

Version vom 11. Oktober 2012, 14:02 Uhr

Chakras (Sanskrit: चक्र cakra n. "Rad") sind die Geflechte oder Zentren subtiler Lebensenergie, wobei die Hauptchakren in der Sushumna liegen. Sie sind Bewusstseinszentren und Lagerplätze für Energiekräfte. Die entsprechenden Zentren des groben, physischen Körpers befinden sich im Rückenmark und in den Nervengeflechten. Die grobstofflichen Nerven und Geflechte haben starke Verwandtschaft mit den feinstofflichen Nadis und Chakras. Da die physischen Zentren in enger Verbindung mit den astralen stehen, haben die Schwingungen, die durch die vorhin beschriebenen Methoden in den physischen Zentren erzeugt werden, die gewünschte Wirkung auf die Astralzentren. Jedes Chakra verkörpert ein Stadium des Bewusstseins.

Das sind uralte Weisheiten, die moderne Wissenschaft und Machbarkeit sind eher an Mechanik und so ausgerichtet - allerdings dann meist weniger der Ganzheitlichkeit in ihren Messungen anpaßt. Auch die Chakrenlehre wirkt vielleicht gewöhnungsfremd, die Praxis der Yogaschüler, d.h. "Experte"n (folgt).

Wir unterscheiden im Yoga sieben Hauptchakras:

Jedes Chakra hat seine vorherrschende Charakteristik. In jedem herrscht ein bestimmter Gott und eine bestimmte Göttin. Jedes Chakra wird durch ein Tier repräsentiert, was bedeutet, dass das Chakra dessen Eigenschaft hat. Muladhara bis Vishuddha sind die Zentren der fünf Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther. Die sieben Hauptchakras entsprechen den sieben Lokas (Ebenen, Welten), sowie den verschiedenen Körpern (Shariras) und Hüllen (Koshas). Sie können durch Meditation über eine bestimmte Farbe, durch Wiederholung eines bestimmten Bija Mantras und durch die Visualsierung eines bestimmten Symbols angeregt werden. Jedes Chakra hat eine bestimmte Anzahl von Blütenblättern. Sie repräsentieren die Nadis und die verschiedenen Kräfte, die alle von dem Chakra ausgehen. Die Blütenblätter wiederum werden durch bestimmte Bija Mantras und Farben angesprochen.


Chakras und ihre Entsprechungen

Name Muladhara Swadhisthana Manipura Anahata Vishuddha Ajna Sahasrara
Bild
Sitz Unteres Ende der Wirbelsäule Kreuzbein Lendenwirbelsäule Brustwirbelsäule Halswirbelsäule Mitte des Kopfes Scheitel
Kshetra (korrellierendes Chakra) Linga, bzw. Yoni (in den Geschlechtsorganen) Nabho Chakra (hinter dem Nabel) Hrid Chakra (Herz) Kantha Chakra (Kehle) Trikuti (zwischen den Augenbrauen und Bindu (Hinterkopf)
Chakra Farbe Gelb Weiß Orange-Rot Blau Violett Weiß
Aura Farbe Rot Orange Gelb Grün Blau Indigo Lila
Bija Lam Vam Ram Yam Ham Om
Yantra (Symbol) Quadrat Mondsichel Dreieck Sechszackiger Stern Kreis im Dreieck Dreieck im Kreis
Chakra Tier Elefant Krokodil- Fisch Widder Antilope Elefant
Tattwa (Element) Prithivi (Erde) Apas (Wasser) Tejas/Agni (Feuer) Vayu (Luft) Akasha (Äther) Avyakta (Geist)
Sinneswahrnehmung Geruch Geschmack Sehen Tastsinn Hören Denken
Charaktereigenschaft Beständigkeit, Ruhe, Ausdauer, Gleichgewicht, gesunder Menschenverstand, Realitätssinn, Sparsamkeit, Prinzipientreue Hingabe, Loslassen, Liebe, Demut, Mitgefühl, Mitleid, Intuition, Fließen, Gottesliebe, Vertrauen Durchsetzungsvermögen, inneres Feuer, Temperament, Leidenschaft, Begeisterung, Wahrhaftigkeit, Kreativität Offenheit, Anpassungsfähigkeit, Toleranz, Kommunikation, Weite, vielseitiges Interesse, Verstehen, Aufnahmefähigkeit Kommunikation, Ausdrucksvermögen Intellekt, Intuition, alle geistigen Kräfte Empfangen der göttlichen Gnade („Heiliger Geist“)
Gott Brahma Vishnu Rudra Krishna Sadashiva Shiva
Göttin Dakini Rakini Lakini Kakini Shakini Hakini
Loka (Ebene) Bhuloka Bhuvarloka Swargaloka Maharloka Janarloka Tapoloka Brahmaloka
Sharira (Körper) Sthula Sharira (Physisch) Sukshma Sharira (Astral) Sukshma Sharira (Astral) Sukshma Sharira (Astral) Karana Sharira (Kausal) Karana Sharira (Kausal)
Kosha (Hülle) Annamaya Kosha (Nahrungshülle) Pranamaya Kosha (Energiehülle) Manomaya Kosha (Geistig-emotionale Hülle) Vijnanamaya Kosha (Geistigintellektuelle Hülle) Anandamaya Kosha (Wonnehülle)
Granthi (Knoten) Brahma Granthi Vishnu Granthi Rudra Granthi
Surya Namaskar (Sonnengruß Stellung) 5,8 3,10 6 1,7 2,11 4,9 12
Asana (Körperstellung) Vajrasana - Fersensitz, Paschimotthanasana - Vorwärtsbeuge, Garbhasana - Stellung des Kindes, Vira Bhadrasana - Heldenstellungen / Krieger, Vrikshasana - Baum, Natarajasana - Tänzer, Matsyendrasana - Drehsitz im Lotus Sethu Bandhasana- Schulterbrücke, Padmasana - Lotussitz und Lotusvariationen der verschiedenen Asanas, Yoga Mudra, Yoga Nidrasana - Schlafhaltung der Yogis, Kurmasana - Schildkröte, Trikonasana - Dreieck, Paschimotthanasana - Vorwärtsbeuge, Matsyendrasana - Drehsitz im Lotus Makarasana - Krokodilsübungen, Ardha Matsyendrasana - Drehsitz und -Variationen, Parivritta Trikonasana - Gedrehtes Dreieck, Parivritta Vira Bhadrasana - Gedrehte Heldenvariationen, Parivritta Paschimotthanasana - Gedrehte (gegrätschte) Vorwärtsbeuge, Navasana - Bauchmuskelübung / Boot Matsyasana - Fisch, Bhujangasana - Kobra, Dhanurasana - Bogen, Kapotasana - Taube, Ushtrasana - Kamel, Halasana - Pflug Sarvangasana - Schulterstand, Halasana - Pflug, Shalabhasana - Heuschrecke, Dhanurasana - Bogen, Ushtrasana - Kamel Shirsasana - Kopfstand, Garbhasana - Stellung des Kindes, Ardha Matsyendrasana - Drehsitz , Dhanurasana - Bogen, Kakasana - Krähe, Padahastasana - stehende Vorwärtsbeuge, Vrikshasana - Baum Tadasana - Stehender Berg, Shirshasana - Kopfstand





Die indische Chakrenlehre aus entwicklungspsychologischer Sicht

Artikel von Regina Weise, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 16

Der Kinder-Yoga-Kongress hatte das Ziel, Kinder an die positiven Wirkungen des Yoga heranzuführen und die kindliche Entwicklung hin zu einem yogischen Lebensgefühl zu entwerfen. An diesem Ziel orientiert war es mein Anliegen, durch den Workshop „Chakrenlehre und Entwicklungspsychologie“ den Beitrag deutlich zu machen, den die indische Chakren-Lehre für die Heranbildung eines aufrechten und moralisch integeren Menschen leisten kann. Es lassen sich Parallelen finden zwischen den Phasen, die ein gesundes Kind im Verlauf seiner Entwicklung durchläuft, und den Stufen, die für einen spirituell Strebenden wichtig sind. In einer geführten Meditation sollte dies für die Teilnehmer des Workshops erlebbar werden. Im nächsten Teil wurden Übungen vorgestellt, die spezielle Chakren ansprechen. Die Teilnehmer wurden angeregt, die je eigene Energie der verschiedenen Chakren zu spüren und zu versuchen, sie in eine psychologische Sprache zu übersetzen. Ein Austausch und Gespräch beendete den Workshop.

Als Psychotherapeutin bin ich an eine spezielle Brille gewöhnt, mit der ich auf den Menschen und seine Entwicklungsmöglichkeiten schaue. Was ich im folgenden darstellen werde, ist nicht die einzige Möglichkeit, die indische Chakrenlehre zu verstehen und für den persönlichen Lebensweg fruchtbar zu machen. Wie das Licht durch ein Prisma fallend sich in verschiedene Farben aufgliedert, so kann das göttliche Licht durch unterschiedliche Augen einfallend sich in vielfältigen Sichtweisen und Gottesbildern darstellen. Je länger ich mich mit der Chakrenlehre beschäftige, desto beeindruckter bin ich von der Weisheit der alten Inder. Nachdem wir uns im Prozess der Menschwerdung immer mehr vom Feinstofflichen zum Grobstofflichen verdichtet haben, ist nun für unsere Weiterentwicklung und spirituelle Vervollkommnung der Weg vom Materiell-Verfestigten zum Geistig-Durchlässigwerden wichtig. Auch viele westliche Wissenschaftler fordern, eine Wende zu vollziehen von der durch die Industrialisierung geprägten Einstellung, die Erde untertan zu machen, hin zu einem Nachdenken über Ethik und Respekt vor unserer Erde als lebendigem Organismus.

Das Öffnen bzw. Energetisieren der sieben Chakren lässt sich mit dem Öffnen von Schleusen vergleichen, durch die göttliche Energie - siebenfältig differenziert - in uns Einzug halten will. Schleusen haben die Aufgabe, den Zufluss zu regulieren. So wie undichte Schleusentore zu einer Überschwemmung führen können, kann ein Zuviel an göttlicher Energie in einem Chakra, das zumeist auch eine Unausgewogenheit im Verhältnis der sieben Chakren zueinander mit sich bringt, verheerende Folgen für das sensible Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist haben. Als SEN-Therapeutin, die besondere Hilfestellungen für Menschen in spirituellen Krisen anbieten, habe ich Menschen begleitet, die durch einseitiges und unangemessenes Meditieren in innere Nöte und Verzweiflungskämpfe geraten sind. In den Schriften wird daher stets empfohlen, mit der Kräftigung der unteren, mehr dem Irdischen zugewandten Chakren zu beginnen. Konkret heißt das, dass wir mit der Energetisierung des Wurzelchakras beginnen und über die mittleren (2., 3., 4., 5., 6.) Chakren zum spirituellsten der 7 Chakra, dem Kronen-Chakra aufsteigen.

Das Wurzelchakra, dem Element Erde zugeordnet, verleiht Sicherheit und die Fähigkeit, mich hier auf der Erde zu orientieren. Es öffnet sich nach unten. Mit dem Spüren der Festigkeit unter meinen Füssen und der guten Verbindung meiner Sitzbeinhöcker und Pobacken mit der Sitzunterlage habe ich eine gute Grundlage für die weitere spirituelle Entwicklung. In meiner psychotherapeutischen Praxis sind mir Menschen begegnet, die durch ein Zuviel an Meditation die oberen Chakren deutlich entwickelt hatten, aber im täglichen Leben unsicher, ängstlich und entscheidungsschwach waren und sich ständig bedroht fühlten. Ihnen konnte nur geholfen werden, indem sie lernten, sich auf die Erde als festen, sicheren Untergrund zu konzentrieren. Viele äußere Umstände in unserer schnelllebigen, auf Flexibilität bedachten Zeit sind tatsächlich auch ein Angriff auf unser Wurzelchakra: Scheidung, Umzug, drohende oder tatsächliche Arbeitslosigkeit, Krieg, Flucht, negative Zeitungs- und Fernsehberichte usw. Sie erfordern als Gegenpol eine bewusste Hinwendung zu dem Verlässlichen, Sicheren und Konstanten in unserem Leben. Die Entwicklungspsychologie spricht davon, dass die erste Phase im Leben eines Säuglings der Ausbildung von Urvertrauen (Erikson) im Gegensatz zu Urmisstrauen, entspricht. In den ersten Monaten geht es darum, die grundlegenden vitalen Bedürfnisse wie Schlaf und Nahrungsaufnahme zu regulieren. Die Mutter oder erste Bezugsperson ist damit beschäftigt, die Homöostase des Neugeborenen zu kontrollieren. Wenig später sind dann auch noch die sozialen Bedürfnisse nach Kontakt und Stimulation wichtig. Dies sind die westlichen Formulierungen für das, was die indische Lehre im Wurzelchakra lokalisiert. Da die grundlegenden vitalen Bedürfnisse befriedigt sind, fühlt sich der Mensch auf körperlich physiologische Ebene wohl. Dies ist die Voraussetzung für jegliche weitere Entwicklung. Für einen Erwachsenen bedeutet dies, dass die Meditationstiefe darunter leiden wird, wenn der Meditierende z.B. Harndrang hat, die letzten Nächte wenig bzw. unregelmäßig geschlafen hat o.ä., also die dem Wohlbefinden zugrunde liegende Physiologie in Unordnung ist. Ein Säugling, dessen Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit, Nahrung usw. in den frühen Jahren nicht beachtet wurde, fühlt sich weder in der Umwelt noch in sich wohl und wird anderen Menschen eher mit Misstrauen begegnen, er erlebt sich in einer feindlichen Welt. Sein Weg zu einem moralisch integren Menschen, dem die Yamas und Niyamas aus dem achtgliedrigen Pfad nach Patanjali ein inneres Korrektiv bilden, wird durch Hindernisse erschwert sein. In der oben erwähnten Meditationsübung ging es also als Erstes darum, diese Sicherheit und Erdverbundenheit im Dammbereich - im Muladhara Chakra - zu spüren. Atem- und Bewegungsübungen, die die Schwerkraft im Beckenbereich zentrieren helfen, machen deutlich, dass hier die Kraft sitzt, von der aus jegliche Aufrichtung ihren Ausgang nimmt. Aus dieser inneren Sicherheit heraus bin ich in der Lage, auch Kontakt mit einem anderen Menschen aufzunehmen.

Das zweite Chakra ist das Sexualitäts- oder Polaritätschakra, Sanskritname: Swadhisthana. Es wird dem Element Wasser zugeordnet, das gleitende und fliessende Bewegungen liebt, keine feste Form hat und durch ein Auf und Ab (Ebbe und Flut) bzw. Hin und Her (Flussmäander) charakterisiert ist. Dieser spielerische Charakter äußert sich beim gesunden Säugling z.B. durch Lächeln und Blickkontakt, beim Erwachsenen durch genussvolle Bewegungen, Flirt und spielerischen Austausch mit einem anderen Menschen. Eine unsichere Person wird nicht flirten. Geschmeidige, lustvolle Dreh- und Räkelbewegungen regen dies Chakra an.

Wenn dem Säugling dieser „Tanz“ mit der Mutter oder ersten Bezugsperson geglückt ist, gilt es als Nächstes sich in einer Gruppe zu behaupten, das können die Geschwister oder eine Kindergartengruppe sein. Hierbei hilft das Sonnengeflecht- oder Manipura-Chakra (3. Chakra), das dem Element Feuer zugeordnet ist. Es bildet sich im Wechsel mit solchen Erfahrungen. Feuer-Atmung, das Löwe-Asana und viele Bauchübungen regen dies Chakra an. Einem Kind, das in der Symbiose mit der Mutter nicht sich gegenseitig bedingende lustvolle Erlebnisse hatte und dabei auch seinen Einfluss auf die Mutter spüren konnte, wird es schwer fallen, sich im größeren Kreis zu behaupten und seinen Willen durchzusetzen. Ebenso wird es einem Erwachsenen gehen, der über längere Zeit die „Erfahrung eines freundlichen anderen“ vermissen musste.

Habe ich jedoch das innere Wissen, dass mir die Fähigkeit zu einem Kampf auf Augenhöhe zur Verfügung steht (und diese Voraussetzung habe ich mit der Entwicklung des 3. Chakras geschaffen), so kann ich um eines höheren Zieles willen auch darauf verzichten: Eine Fähigkeit des Herz-Chakras, auch Anahata-Chakra genannt. Es bringt mich mit anderen Menschen in eine liebevolle Verbindung. Es wird dem Element Luft zugeordnet. So wie die Luft mit den unterschiedlichsten Gasen und Düften eine Verbindung eingehen kann, gibt mir das Herz-Chakra die Möglichkeit, mich in andere einzufühlen und offen zu sein für andere Wünsche und Ideen. Dies in der Mitte der sieben Chaakren liegende 4. Chakra stellt die Verbindung zwischen den drei unteren und den drei oberen Chakren dar. Es verfügt über die Fähigkeit, zarte Schwingungen im zwischenmenschlichen Bereich wahrzunehmen. Brustkorböffnende sowie verbeugende Übungen können dieses Chakra anregen.

In nächst höheren Chakra, dem Kehlkopf- oder Vishuddhi-Chakra, das aus dem Sanskrit übersetzt „Rad der atmenden Wahrheit“ heißt, drückt sich aus, was in den unteren Chakren lebt. An einer Stimme kann ich oftmals erkennen, ob der Sprecher erregt, schüchtern, streng usw. ist, ob er es ehrlich meint und ähnliches. Sie kann das Gesprochene unterstreichen oder gleichzeitig eine andere Botschaft mitvermitteln. Sie kann unsere Gefühlslage, unsere Sympathie zu einem anderen, unsere Erwartung und vieles mehr offenbaren. Es geht hier um den authentischen Selbstausdruck: Da ich guten Herzens bin, habe ich nichts zu verbergen. Ein Tönen, das die Stimme aus den unteren Regionen des Bauchraumes heraus erklingen lässt, kann helfen, diese Ehrlichkeit und Authentizität zu fördern.

Sind die unteren Chakren gut ausgebildet, so bildet sich bei weiterer spiritueller Entwicklung mit dem 6. Chakra, dem dritten Auge oder Ajna-Chakra, die Fähigkeit zu höherer Einsicht und Intuition, die aus dem Kontakt mit meinem inneren Führer entsteht. Je geistiger die Chakren werden, um so weniger habe ich durch Übungen die Möglichkeit, sie bewusst zu fördern, es wird eher zu einem Akt der Gnade, für den ich Voraussetzungen schaffen und mich öffnen kann.

Da unser Fokus jedoch auf der kindlichen Entwicklung liegt, sollen die beiden höchsten Chakren, das Ajna- und das Sahasrara-Chakra (7.Chakra oder Kronen-Chakra) nur der Vollständigkeit wegen erwähnt werden.

Die Chakralehre als psychologisch interpretiertes Stufenmodell, wie sie hier dargestellt wurde, wurde auf dem von mir gehaltenen Workshop mit dem Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung des Psychoanalytikers Erik Erikson in Beziehung gebracht. Wie oben bereits erwähnt, deckt sich die 1. Stufe recht gut mit dem, was die indische Lehre mit dem Wurzel-Chakra meint. Auch er betont, dass die weitere Entwicklung von einem Gelingen dieser ersten Phase abhängt. Die weiteren Stufen lassen sich nicht mehr so eindeutig zuordnen. Die 2. Stufe (Autonomie versus Scham und Zweifel) meint zwar auch dies vom Kind gesteuerte, spielerische Pendeln zwischen Nähe und Distanz in der Eltern-Kind-Interaktion- vergleichbar dem, was oben dem 2. Chakra zugeordnet wurde. Auch er sieht darin eine Voraussetzung für die Durchsetzungsfähigkeit. Sie umfasst jedoch mehr. Die von ihm beschriebene 3. Stufe (Initiative versus Schuldgefühl) ließe sich in gewisser Hinsicht vergleichen, mit dem, was über das Manipura-Chakra oben beschrieben wurde, auch hier geht es um die richtige Mitte zwischen sich durchsetzen und Verzicht um der anderen willen, die für die Gewissensbildung wichtig ist. Die von ihm beschriebene 8. Stufe (Integrität versus Verzweiflung), die eine gewisse Abgeklärtheit und Weisheit beinhaltet, schließlich weist eine gewisse Ähnlichkeit mit dem auf, was durch das 5. und 6. Chakra in uns als Fähigkeit ruht. Jedoch würde man beiden Systemen Gewalt antun, wenn die Parallelen zu sehr forciert werden. Mir war es besonders bedeutsam, dass sowohl die Inder wie ein westlicher Psychotherapeut die Grundlage für jede weitere Entwicklung in einem sicheren Grundgefühl sehen. Mein Anliegen war es, durch den angebotenen Workshop zum einen die teilnehmenden potentiellen Kinderyoga-Lehrer in innere Fühlungnahme zu den eigenen siebenfältig aufgefächerten göttlichen Potentialen - oder auch Ressourcen - zu bringen. Jede Erziehungsperson wirkt zu allererst und vor allem durch das Vorbild, durch die Authentizität der eigenen Persönlichkeit. Informationen holen sich die Kinder heute aus dem PC. Zum anderen halte ich es für wichtig, im Bewusstsein zu haben, dass kindliche Störungen zumeist in einer mangelnden Ausbildung der unteren Chakren begründet sind. Die entscheidenden Fragen sind hier: Wie kann ich einem Kind helfen, mehr Sicherheit zu gewinnen? Wie kann ich ihm helfen, in einem Spiel zu zweit sich lustvoll verlieren zu können? Wie kann ich ihm zu der Fähigkeit verhelfen, in der Auseinandersetzung mit anderen sowohl sich behaupten wie auch zurückstecken zu können. Es ist geplant, in einem weiteren Seminar gemeinsam mit den Teilnehmern noch konkrete Spiele und Übungen zu sammeln und zu entwickeln, die Kindern helfen, gesund und selbstbewusst in die Zukunft zu wachsen.

Multimedia

Mantra Chakra Vedanta Meditation mit Sukadev

Dies ist eine Chakra-Energie-Meditation, die in die reine Stille führt. Dabei konzentrierst du dich auf die verschiedenen Chakras, konzentrierst dich auf die Energie, das Licht in diesen Chakras und lässt das Licht in die dortigen Körperregionen ausstrahlen. Dein ganzer Körper entspannt sich und du fühlst dich aufgeladen und frei.

Yogastunde mit Chakrakonzentration (Selbstreflexion) - mit Shivakami und Tenzin

Angeleitet wird die Yogastunde (Mittelstufe) von Shivakami Bretz, Leiterin der Psychologischen Yogatherapie bei Yoga Vidya in Bad Meinberg. Tenzin zeigt Dir, wie die Übungen gemacht werden. Das Video dauert 1 Stunde und 36 Minuten. Du kannst die Übungen gleich ausprobieren! Vielleicht wird sie ja Deine Lieblings-Yogastunde? Von der Anfangsentspannung mit Kontakt zum Herzen, über Kapalabhati (Atemübung), Wechselatmung zum Sonnengebet und der Vorstellung der sieben Chakren (Energieräder) erfährst Du, wie Dein Prana (Lebensenergie) immer dorthin fliesst, wo Deine Konzentration ist. Shivakami erklärt beim Kopfstand, Schulterstand, Pflug, Fisch, Vorwärtsbeuge, schiefe Ebene, Kobra, Heuschrecke, Katze, Baum und Dreieck welches Chakra dabei angesprochen wird und welche Frage Du Dir dort stellen kannst. Indem Du reflektierst, spürst Du, wie es sich gerade bei Dir anfühlt. Die Yogastunde wird mit einem Mantra (Spruch, Lied, Hymne) beendet.

Literatur

Weblinks