Demut: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Juni 2022, 10:59 Uhr
Das Wort Demut kommt aus dem Althochdeutschen und bezeichnet eigentlich die Bereitschaft zu dienen, letztlich aber auch das Bewusstsein, an das vollkommene, absolute Göttliche niemals heranzureichen. Demut ist eine tiefe Bescheidenheit, eine Anspruchslosigkeit, die Bereitschaft zu dienen. Demut ist innere Ergebenheit, oft auch tiefe Hingabe an Gott. Ursprünglich ist Demut ein religiöses Gefühl: Vor der Allmacht Gottes, der Schönheit Gottes, der Gnade Gottes, hat der spirituelle Aspirant Demut. Später wurde Demut auch eine Eigenschaft, die ein Untergebener vor seinem Herrn haben sollte.
Heutzutage ist Demut ein Begriff, der in der Psychologie gebraucht wird. Demut ist eine Art der stillen Liebe. Wer in sich selbst ruht, der kann tief empfundene Demut haben. Er braucht sich nicht aufzublasen, er braucht nicht vorzugeben etwas zu sein was er nicht ist. Demut heißt auch Respekt vor den Fähigkeiten und dem Beitrag anderer.
Demut - eine Tugend. Was ist Demut? Woher stammt das Wort? Wozu ist Demut gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Demut?
Swami Sivananda über Demut
Auszüge aus dem Buch „Samadhi Yoga“ von Swami Sivananda copyright by Divine Life Sciety
Demut ist eine Bombe unendlicher Kraft und sie allein kann die uneinnehmbare Festung des Egoismus zerstören. Egoismus ist härter als Granit oder Stahl. Eintausend Bomben können eine große Stadt, gar ein Land zerstören, doch nur die Bombe der Demut allein, die mehr Kraft besitzt als alle Bomben der Welt zusammen, kann den Egoismus vernichten. Wer Demut besitzt kann die drei Welten erobern. Er kann die Herzen Aller für sich gewinnen. Wer demütig ist, ist wahrhaft selig. Er wird von Gott geliebt. Schon bald wird er die Gefilde des ewigen Friedens betreten.
Lebe in Gesellschaft von Heiligen und diene ihnen. Schon bald wirst du Demut entwickeln. Der Geist der Shrutis und der Upanischaden kann selbst in hundert Jahren von Menschen nicht erfasst werden, die eingebildet sind und sich für sehr gelehrt halten. Lege daher alle Eingebildetheit ab und werde demütig. Macht zu haben berauscht den Geist. Wer Macht besitzt missbraucht sie stets. Er will über andere bestimmen, sie kontrollieren und beherrschen. Aus diesem Grund lehrt der Raja Yoga seinen Schülern, Yama zu üben, und anfänglich Niyama. Wer in Yama und Niyama verankert ist, kann seine Macht nicht missbrauchen. Er kann andere nicht kommandieren. Er ist demütig. Er besitzt den Geist des Dienens und der Selbst-Hingabe.
Ruhm und Achtung machen einen abhängig von den Menschen, die rühmen und achten. Das bringt einen Schüler zu Fall. Es verströmt in ihm das Gift des Stolzes und der Eitelkeit, während Erniedrigungen und Respektlosigkeit sein Tapascharya wachsen lassen. Sage dich los von Stolz und Eitelkeit. Entwickle Demut und Bescheidenheit. Gib schlechte Gesellschaft auf. Unterwirf Lust, Zorn und Gier durch beständiges Bemühen. Du wirst Frieden, Freude und Unsterblichkeit genießen. Eine bloße äußerliche Demutshaltung hat keinen Wert. Sie ist Heuchelei. Ein Mensch mag sich ein halbes Dutzend Mal vor dir niederwerfen und doch hinter deinem Rücken schlecht über dich reden und dich verunglimpfen. Wonach es verlangt, ist wahrhaftige Demut, bei der es keine Show nach außen gibt.
Wahre Demut ist das Ergebnis einer grundlegenden spirituellen Weiterentwicklung. Sei gehorsam. Gehorsam ist besser als Opfer. Entwickle jedoch keine Leichtgläubigkeit Sklaven-Mentalität. Wenn Du Demut und Gehorsam besitzt und freundlich in deinen Worten bist, kannst du alle Herzen für dich gewinnen, jeden besiegen. Ein demütiger, sanfter Mensch, lebt in großem Frieden und sein Herz hat Ruhe. Demut ist Stärke. Ein demütiger Mensch ist kein schwacher Mensch.
Bei dem Erdbeben unlängst wurden tausende von Leben zerstört. Viele Palastgebäude und Plätze wurden in Sekunden dem Erdboden gleichgemacht. Wie unsicher ist das Leben auf der physischen Ebene! Wie vergänglich und schnell vergehend ist sinnliche Freude! Wie viele von euch haben bis jetzt Vaiyagra entwickelt? Habt ihr die Wertlosigkeit der sinnlichen Dinge nicht erkannt? Wie viele von euch sind aufrecht darum bemüht, das Selbst zu erkennen? Schaut auf die Barmherzigkeit Gottes. Das Erdbeben hat die Hütten armer Leute nicht sehr geschüttelt. Aber es hat schonungslos die Paläste und Prachtbauten reicher Leute zerstört. Bei einer Überschwemmung werden nur die hohen egoistischen Bäume entwurzelt. Das demütige, bescheidene Grass kommt über die Schwierigkeiten hinweg.
Selbst Atheisten riefen „Hey Ram“, als sie das Beben spürten. Wenn Du Tugenden besitzt, denke, dass Andere viel größere Tugenden in sich tragen. Das hilft dir, Demut zu entwickeln. Ein weltlich orientierter Mensch hält zu viel von sich. Er glaubt, dass ihm keiner an Schönheit, Intelligenz und Erfahrung gleichkommt – und das erzeugt Eitelkeit (Dambha) und Arroganz. Wer demütig ist und alle weltlichen Titel und Ehren für bloßes Stroh hält, ist wahrlich ein großer Mensch. Man sollte ihn verehren. Armut hat ihre eigenen Tugenden. Sie macht einen stark, ausdauernd und bescheiden.
Deine Schwächen zu kennen erfüllt dein Herz mit Demut und zwingt dich, dich mit Stärke auszurüsten und passende Methoden zu finden, sie zu überkommen. Wenn Du keine wahre Demut besitzt, tu wenigstens so, als wärst Du demütig. Was man denkt, dazu wird man. Im Laufe der Zeit wirst Du so wahre Demut erlangen.
Der indische Weise und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „How to Cultivate Virtues und Eradicate Vice“ über Humility (Demut):
Selbst wenn du ein Mensch großer Gelehrsamkeit bist, musst du sehr demütig sein. Ein gelehrter Mensch mit Demut wird von allen sehr verehrt. Wenn du aus einem Wasserhahn Wasser trinken möchtest, musst du dich neigen. Selbst dann, wenn du den geistigen Göttertrank der Unsterblichkeit trinken willst, musst du dich verneigen. Du musst sanftmütig und bescheiden sein. Demut ist die höchste aller Tugenden. „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde besitzen“(Mt. 5,51). Du kannst deinen Egoismus allein durch das Entwickeln dieser Tugend zerstören. Du kannst die ganze Welt beeinflussen. Du wirst ein Magnet werden, der viele Menschen anzieht. Alles Lebende wird zu dir hin gezogen.
Demut muss aufrichtig sein. Vorgetäuschte Demut ist schnelllebig. Sie kann nicht bestehen. Gott hilft dir nur, wenn du absolute Bescheidenheit kultivierst. Entwickle diese Tugend daher zu einem beachtlichen Grad. Sei eine Verkörperung der Demut. Sei die personifizierte Demut. Es gibt keine größere Tugend als Demut. Durch diese Tugend allein kannst du Erlösung erhalten. Demut zerstört Egoismus, bringt Sama Bhava (Gleichmut), Atma Vasya (Gottesverwirklichung), inneren Frieden, guten Schlaf und Erholung, Atma Bhava (Gefühl, dass das Selbst alles ist ) oder Narayana Bhava (die göttliche Essenz alles Lebenden in allen Lebewesen) und eventuell Selbsterkenntnis oder Vishnu Padam.
Copyright Divine Life Society
Demut als hilfreiche Tugend
Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Demut ist eine wichtige Tugend, eine wichtige Eigenschaft für mehr Glück, aber auch für mehr Zufriedenheit. Woher kommt überhaupt das Wort „Demut“? In Demut steckt Mut drin. Mut hat jetzt aber weniger zu tun mit diesem Mut, den man heute darunter versteht, sondern Mut kommt von Gemüt. Und Demut heißt „ein bescheidenes Gemüt“. Es gibt Hochmut und es gibt Demut.
Und es gibt auch natürlich Mut und vieles andere. Aber wozu soll Demut gut sein und was heißt Demut? Demut hängt eng zusammen mit Bescheidenheit. Demut hat zunächst mal etwas damit zu tun und es ist auch eine innere Einstellung zum Leben. Demut ist auch das Bewusstsein, dass nicht alles in unseren Händen liegt. Es ist gut, Selbstvertrauen zu haben, es ist gut, Durchsetzungsfähigkeit zu haben, es ist gut, Optimismus zu haben, es ist gut, Vertrauen zu haben, aber als Gegenpol dazu braucht es Demut.
Wenn man keine Demut hat, dann wird es irgendwo Arroganz und irgendwo Megalomanie, also jedenfalls Übersteigerung. Darum braucht es etwas Demut. Es ist gut, dir bewusst zu machen, der Körper hat irgendwann ein Ende und da gilt es, demütig zu sein. Aus Demut heraus kommt auch Dankbarkeit. Du weißt: „Ja, jetzt habe ich einen Körper, der hat eine gewisse Gesundheit, ich habe eine gewisse Energie, aber ich weiß, das geht irgendwann zu Ende.“ Wenn du das weißt, hast du eine gewisse Demut. Genauso kannst du Gutes bewirken, du kannst dich einsetzen und ich empfehle ja immer, dich einzusetzen, deine Talente zum Vorschein zu bringen. Mit Mut, Enthusiasmus und Begeisterung Dinge zu tun, nicht halbherzig zu machen und sie irgendwo vor dich hinzudümpeln.
Intensiv und enthusiastisch leben, das ist etwas Gutes. Aber du brauchst dabei auch Demut, nicht alles kannst du erreichen, nicht alles ist möglich. Ich weiß, manche Leser finden, das stimmt nicht: „Wir setzen uns unsere eigenen Grenzen mit unseren eigenen Gedanken.“ Aber es gilt manchmal, sich zu bescheiden, nicht alles liegt in unseren Händen, nicht alles können wir bewirken, es gilt, demütig zu sein. Demut, auch vor unseren eigenen Fähigkeiten.
Wir können uns bemühen, uns zu verändern. Und ich lehre ja Yoga, ich lehre Meditation, ich gebe Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung, ich gebe Seminare im positiven Denken, ich gebe Seminare im Raja Yoga, dem Yoga der Selbstkontrolle usw. Und man kann vieles bewirken und Menschen haben in diesen Seminaren viele gute Anregungen bekommen, aber manchmal wird man auch feststellen, nicht alles ist möglich, auch im Umgang mit sich selbst nicht. Man wird manchmal demütig, man stellt fest: „Einiges kann ich erreichen, anderes auch nicht.“ Dort gilt es, eine gewisse Demut zu haben.
Demut auch gegenüber dem Leben, gegenüber dem Kosmos, gegenüber Gott. Wir sind nicht allein und wir können auch allein nicht alles bewirken. Gegen den Kosmos, gegen Gott und gegen auch unsere Mitmenschen können wir wenig bewirken. Wir sind abhängig von anderen, alles ist miteinander verbunden. So gilt es auch, demütig zu sein. Es gilt, demütig anzuerkennen, wir brauchen andere, wir brauchen die Natur, wir sind angewiesen auf andere Menschen, letztlich sind wir angewiesen auf Gott. Diese Demut führt wiederum zur Verbundenheit, das Gegenteil von Arroganz. Demut kann auch heißen, schaue mal aus dem Fenster und schaue die Weite an, schaue die Sterne an, schaue den Mond an. Oder gehe mal auf einen Berg und schaue in die Weite, du spürst Demut und Verbundenheit und Leichtigkeit.
Oder mache dir bewusst, wie viel positive Eigenschaften andere Menschen haben, dann wirst du auch demütig. Manchmal, gerade diejenigen unter den Lesern, die vielleicht selbst vieles schon erreicht haben, erfolgreich waren, diese haben vielleicht eine Neigung zu Arroganz. Lerne es, andere Menschen wertzuschätzen, voller Demut schaue, was so viele Menschen alles haben. Also, Demut heißt zum einen, demütig zu sein, im Sinne von, was du bewirken kannst in dir, demütig zu sein als kleines Staubkorn im Kosmos, demütig zu sein, dass du auf andere angewiesen bist. All das beinhaltet Demut.
Demut ist natürlich auch etwas gegenüber anderen Menschen, im Sinne von Bescheidenheit. Also, nicht zu sehr angeben. Es ist auch nicht gut, dich zu klein zu machen. Jesus hat auch gesagt: „Du sollst dein Licht nicht unter den Scheffel geben, sondern strahle und leuchte.“ Das ist auch wichtig. Gerade diejenigen, die eine Neigung haben für zu viel Bescheidenheit, vielleicht zu Schüchternheit, da ist es wichtig, etwas mehr Mut zu haben und zu strahlen. Aber anderen täte etwas mehr Demut gut. Und besonders wichtig ist, Demut als spirituelle Demut, Demut als Gefühl, Gottes Diener zu sein, Demut als jemand, der weiß: „Letztlich, bewirke ich nichts, Gott bewirkt alles.“
Ich hatte das große Glück bei einem großen Meister zu leben, Swami Vishnudevananda, ihn zu sehen. Er hat mit viel Engagement, viele Dinge gemacht, aber er war dabei demütig. Er hatte große Energie, er hatte großes Charisma, er wurde von vielen Menschen verehrt und es gab auch gute Gründe, ihn zu verehren, aber er hat immer gesagt: "Nicht ich tue es, sondern was gut ist, das ist das, was Gott durch mich bewirkt."
Und was nicht so gut ist, das ist letztlich mein Ego.“ Und so blieb er bescheiden. Und er hatte auch natürlich einige Schicksalsschläge erfahren und er wusste auch, dass, wenn Gottes Segen nicht hinter etwas ist, dann gelingt es auch nicht. Und so kommen manchmal auch Schicksalsschläge, damit wir mehr Demut üben können. Manchmal engagierst du dich mit viel Enthusiasmus, Optimismus und viel auch persönlicher Stärke usw., so viel geht gut. Und dann geht es schief. Eventuell kommt das als Lektion des Schicksals, sei demütig. Es ist gut, dich einzusetzen, aber nur wenn das Schicksal es will, wenn Gott es will, wenn der Kosmos es will, wenn es so sein soll, dann gelingt es. Daher, Demut. Demut hilft dann auch, mit Schicksalsschlägen umzugehen.
Demut hilft auch, mit Krankheiten umzugehen. Demut hilft, mit Verlusten umzugehen. Du weißt, es liegt nicht alles in deinen Händen, du gehst aber davon aus, es gibt eine höhere Intelligenz, eine höhere Kraft, die hinter allem steht. Du verstehst es nicht, du kannst nicht alles verstehen, und die Fragen nach dem Warum helfen oft auch nicht weiter. Aber du vertraust darauf, es wird schon Gründe geben und ich werde auch die tiefere Weisheit dahinter verstehen, voller Demut. Überlege selbst, was Demut für dich heißen kann. Du kannst selbst überlegen, wie du vielleicht Demut noch besser im Leben umsetzen kannst. Und du kannst auch überlegen, welche Grenzen es für Demut gibt. Ob du vielleicht manchmal etwas mutiger sein musst, manchmal etwas mehr Selbstvertrauen haben musst, manchmal etwas mehr Durchsetzungsfähigkeit und dann wieder Demut.
Demut
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Demut entsteht aus der Würdigung der Herrlichkeit Īśvaras heraus und der Gleichartigkeit aller Wesen.
Demut und andere Tugenden
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Demut in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Demut
Ähnliche Eigenschaften wie Demut, also Synonyme zu Demut sind z.B. Ergebenheit, Bescheidenheit, Nachgiebigkeit, Anspruchslosigkeit .
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Demut übertrieben kann ausarten z.B. in Misstrauen, Schüchternheit, Ängstlichkeit, Ungläubigkeit, Unentschlossenheit, Ängstlichkeit, Furcht, Nervosität, Kleinmut . Daher braucht Demut als Gegenpol die Kultivierung von Selbstvertrauen, Mut, Durchsetzungsvermögen .
Gegenteil von Demut
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Demut, Antonym zu Demut :
- Positive Gegenteile von Demut, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Selbstvertrauen, Mut, Durchsetzungsvermögen
- Negative Gegenteile von Demut, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Überheblichkeit, Arroganz, Hochmut
Demut im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Demut gehört zur Tugendgruppe 3 Liebe, Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Liebe und Empathie
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Demut zum Persönlichkeitsfaktor A1 Verträglichkeit hoch: kooperativ, liebevoll, freundlich, mitfühlend, auch E0 Extraversion niedrig: zurückhaltend, reserviert, introvertiert
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Demut zur Grundverhaltenstendenz S - Stetigkeit, Mitgefühl, Teamfähigkeit
- Im Ayurveda zählt man Demut zum Kapha Temperament bzw. Dosha.
Entwicklung von Demut
Demut kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Demut in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Demut zu kultivieren. Du kannst nicht mehrere Tugenden auf einmal entwickeln. Aber es ist möglich, jede Woche eine Tugend, eine Eigenschaft, wachsen zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Demut kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein demütigerer Mensch zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Demut ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Demut '. Mehr Möglichkeiten zu Affirmationen findest du weiter unten
- Am Tag wiederhole immer wieder eine solche Affirmation: "Ich bin demütig ".
Affirmationen zum Thema Demut
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Affirmationen für mehr Demut Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr darüber.
Klassische Autosuggestion für Demut
Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin demütig
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin demütig . Om Om Om.
- Ich bin ein Demütiger, eine Demütige
Entwicklungsbezogene Affirmation für Demut
Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin demütig " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation: * Ich entwickle Demut
- Ich werde demütig
- Jeden Tag werde ich demütiger
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Demut
Dankesaffirmation für Demut :
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag demütiger werde.
Wunderaffirmationen Demut
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren, die Sukadev Volker Bretz als Wunderaffirmationen bezeichnet:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr demütig . Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Demut entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr demütig zu sein.
- Ich bin jemand, der demütig ist.
Gebet für Demut
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Demut :
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Demut
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein demütiger Mensch werde
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Demut mehr und mehr zum Ausdruck bringe
Was müsste ich tun, um Demut zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Demut zu entwickeln?
- Wie könnte ich ich demütig werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Demut
- Angenommen, ich will demütig sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre demütig, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Demut kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als demütiger Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Vortragsmitschnitt zu Demut - Audio zum Anhören
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Demut, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden.
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Demut
Eigenschaften im Alphabet nach Demut
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Sukadev Bretz mit Ulrike Schöber: Der Königsweg zur Gelassenheit
- Sukadev Bretz: Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
Weblinks
- Yoga Psychologie
- Meditation - Viele Infos und praktische Anleitungen
- Yoga Übungen
- Yogaschulen und Yoga Zentren
Seminare
Gottvertrauen entwickeln
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Liebe entwickeln
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