Lebensformen: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:59 Uhr

Lebensform Familie

Lebensformen - Form in der sich das Leben organisiert. Handlungsweisen die von einer Gesellschaft ausgeübt werden. Lebensformen beinhalten vielfältige Möglichkeiten menschlichen Zusammenlebens, zum Beispiel als Familie, Single, Ehepaar und so weiter. Im Pflanzenreich wird Lebensform vor allem verwendet für Organisationstypen von Organismen, die sich durch Umweltbedingungen der Standorte angepasst haben und durch gleiche Entwicklungs- und Lebensweise oder Eigenschaften im Verhalten hervortun. Bei Tieren wird oft

  • die Bewegungsweise (schwimmen, laufen, Fliegen, klettern, graben)
  • oder die Form der Nahrungsbeschaffung (zum Beispiel Wale oder Vogelarten, die sich von Krill ernähren; Würmer und Seegurken, die sich von Substrat ernähren; Fallensteller, zum Beispiel Spinnen; Jäger, zum Beispiel Raubtiere; oder Tiere die sich von Pflanzen ernähren)
  • oder die Art der Atmung,

zur Klassifikation herangezogen.

Als niedere Lebensform werden oft alle Lebewesen, die in der Nahrungskette unter dem Menschen stehen bezeichnet, dem wir hier jedoch nicht zustimmen. Jedes Leben ist einzigartig und wertvoll.

Wiedergeburt in niederen Lebensformen

Schlange

- Abschnitt aus dem Buch: Was wird aus der Seele nach dem Tode - von Swami Sivananda -

Die Seele ist in den meisten Fällen nicht willig, in niedrigen Yonis (Mutterleibern) geboren zu werden. Der Grund dafür ist wohl hauptsächlich, dass sie im vergangenen Leben im physischen Körper eines Menschen gute Werke getan hat. Kein menschliches Wesen ist ganz und gar die Verkörperung des Bösen. Einige gute Eigenschaften und Taten, durch die wieder gute Eigenschaften hervorgebracht werden, wiegen die schlechten Wesenszüge und Taten immer auf, und der Mensch wird in derselben Art für die zukünftige Entwicklung der Seele mit niederem oder höherem Charakter geboren.

Fälle, in denen menschliche Seelen als Wolf oder Schwein wiedergeboren werden, sind sehr selten, ebenso wie in der Welt ein Mörder seinen Tod nur durch den Strick erwarten kann. Wir können jedoch die Wahrheit der schriftlichen Überlieferungen nicht verleugnen, obwohl sie mitunter nur gleichnishaft gemeint sind, mit dem Ziel, den Menschen zu bessern.

Das zukünftige Leben jeder Seele ist das Ergebnis ihrer vergangenen Taten, und die Theorie von Karma und Wiedergeburt spielt bei der Bestimmung des Lebens eine wichtige Rolle. Das Gesetz von Ursache und Wirkung, Aktion und Reaktion ist auch in Karma begründet.

Im allgemeinen entwickelt sich der Mensch zum Höheren hin. Dies ist das natürliche, biologische Gesetz, wenn es auch Ausnahmen gibt. Wenn zum Beispiel ein Mensch mit teuflischen (asurischen) Wesenszügen ausgestattet ist und sehr grausame Taten begeht, also einen schlimmeren Lebenswandel als ein Hund, Esel oder Affe führt, verdient er in seinem nächstem Leben nicht die Geburt eines Menschen und wird in einem Tierleib wiedergeboren werden. Solche Fälle sind jedoch sehr selten.

Selbst wenn ein Mensch abscheuliche Sünden begeht, kann er die größte Strafe dafür schon in diesem physischen Körper abbüßen. Es ist nicht notwendig, als ein Tier wiedergeboren zu werden. Das Abbüßen der Sünden ist in einem menschlichen Körper viel leidvoller als in einem tierischen. Die Leiden eines Aussätzigen, Schwindsüchtigen, eines an Syphilis oder Gonorrhoe Erkrankten sind unbeschreiblich.

Das unerbittliche Wirken dieses Gesetzes wird in dem ungewöhnlichen und interessanten Fall des Tarak deutlich (nur hier Tarak genannt). Tarak war der Sohn des Kaviraj Mahendranath Sen aus Benda. Er bekam mit 18 oder 19 Jahren schwere Kolik, die ihn bewusstlos machte. Ein Brahmane vom Sarvavidya-Geschlecht hatte Mitleid mit ihm, legte Zinnober auf seine Stirn, sang Mantras und betete zur Mutter Kali, ihn doch wissen zu lassen, warum Tarak so furchtbar leiden mußte. Tarak schrie in seiner Bewusstlosigkeit: "Ich bin ein Teil der Mutter Kali. Soll ich Tarak nicht bestrafen? In einem seiner vergangenen Leben beleidigte er seine Mutter, die dann ihren eigenen Mann mit dem Fuß stieß. Beide müssen dafür sieben Leben leiden, Tarak unter dieser furchtbaren Kolik und seine Mutter, indem sie schon 14 Tage nach der Hochzeit Witwe wurde. Sie haben bereits in Leben dafür gelitten und drei stehen ihnen noch bevor." "Gibt es denn keine Möglichkeit, ihn zu befreien, Mutter?" fragte der gute Brahmane.

Tarak antwortete, noch bewusstlos: "Es gibt nur dann Befreiung, wenn Tarak das "Padodak" und "Uchhishta" (Reste der Nahrung) seiner Mutter nimmt, und wenn ihm seine Mutter Medizin gibt, kann er noch in diesem Leben geheilt werden." Auf die Frage, wo sich Taraks Mutter befindet, antwortete der noch immer bewusstlose Tarak: "Gopal Sens Witwe ist Taraks Mutter."

Tarak erlangte sein Bewusstsein wieder, hörte alles von dem Brahmanen und gehorchte seinem Gebot. Seine Mutter gab ihm ein Stück von einem "Pan" (Betelblatt), das Tarak in einem "Maduli" trug. Tarak wurde auf der Stelle geheilt.

Im nächsten Jahr befiel ihn wieder die gleiche Krankheit, aber Tarak wurde sofort geheilt, als seine Mutter ihn mit ihrem "Padodak" besprengte. Es zeigte sich bei diesem zweiten Fall, dass Taraks "Maduli" unrein geworden war.

Der Mensch lernt in dieser Welt nur durch leidvolle und schmerzhafte Erfahrungen. Wie sündhaft, grausam und brutal ein Mensch auch immer sein mag, er bessert und erzieht sich selbst durch Leiden, Schmerz, Trauer, Sorgen, Schwierigkeiten, Krankheiten, Armut und die Trennung von Lieben und nahen Angehörigen. Gott formt und bessert die Sünder auf geheimnisvolle Weise: durch Leiden und Schmerz, die als nützliche und erzieherische Kräfte eingeschaltet werden, den Übertätern endlich die Augen öffnen und sie vor Rückfällen bewahren, indem sie sie veranlassen, gute Taten zu tun und die Gesellschaft von Heiligen zu suchen.

Einige sind der Ansicht, dass der Mensch niemals als Tier wiedergeboren werden könne, da seine Individualität dem unzureichenden und untauglichen Tierkörper nicht gut angepasst werden kann.. Die höheren Lebensprinzipien des Menschen können sich in dem groben und unvollkommenen Tierkörper nicht entfalten. Der Körper eines Lebewesens ist wie eine äußere Hülle für seinen Astralleib, der fast gleichartig geformt ist. Die Hülle oder der Körper der menschlichen Seele sollte immer die eines Menschen sein und den Notwendigkeiten, Anforderungen und Bestrebungen einer menschlichen Seele entsprechen. Er muss das Empfindungsvermögen und die Auffassungsgabe besitzen, die die menschliche Seele braucht, und sollte auf die Form des kausalen und astralen Körper zugeschnitten sein, der den menschlichen Körper kennzeichnet und bildet. Ein menschlicher Körper kann somit nur wieder als menschlicher Körper in Erscheinung treten. Wir finden in den alten Schriften die Ansicht, daß ein grausamer Mensch als Wolf, ein geiziger als Kobra, ein triebhafter als Hündin und so weiter wiedergeboren wird. Diese Anschauung ist nur gleichnishaft. Wenn geschrieben wird, dass ein grausamer Mensch als Wolf wiedergeboren wird, bedeutet das vielmehr, dass er in seinem nächsten Leben als Mensch grausamer und begieriger noch als ein Wolf sein wird, und ähnlich ist es mit anderen Beispielen.

Es besteht noch die Ansicht, dass, wenn ein Mensch mit aller Gewalt versucht, rückfällig zu werden und alles tut, um das Leben eines niederen Tieres zu führen, es ihm vielleicht gelingt, alle hohen und edlen Gefühle aus seinem Geist auszurotten. Wenn er wirklich all seine Wünsche in tierische Begierden umwandelt und so wahrhaft ein Tier aus sich macht, dann wird er im nächsten Leben als Tier wieder zur Welt kommen. Aber das wird dem Menschen nicht gelingen, denn es gibt andere Kräfte, die ihn davor bewahren und zurückhalten, wie Trauer, Sorgen, Leiden und so weiter. Sie wirken unfehlbar gegen jeden Rückschritt und lassen nicht zu, daß der Mensch abwärts fällt. So ist die Höherentwicklung gesichert. Ein Leben der Entwicklung ist Fortschritt, und um Fortschritte zu machen, sind beständige Aufmerksamkeit und ständige Selbsterziehung notwendig.

Eine menschliche Geburt erfolgt durch das Zusammenwirken von guten und schlechten Taten. Wenn die guten Taten überwiegen, wird der Mensch als Deva, Yaksha, Gandharva und so weiter geboren, bei Überwiegen der schlechten Taten als Tier, Teufel und so weiter. Dadurch fällt er auf eine niedere Geburtenstufe. Wenn gutes und schlechtes Karma sich die Waage hält, wird er ein Mensch. Durch gute Taten erlangt also der Mensch das Himmelreich, durch schlechte die Hölle und durch eine gleiche Anzahl Taten beider Art die Menschenwelt.

Von Natur aus hängt die Seele des Menschen oder des Tieres an dem Körper, den sie gerade bewohnt. Der Ameise ist ihr Körper ebenso lieb wie dem Elefanten sein Elefantenkörper und dem Menschen der menschliche Leib. Diese aus Unwissenheit entstandene Anhänglichkeit an den Körper hält das Rad von Geburt und Tod ständig in Bewegung. Es ist bei allen erschaffenen Wesen so, daß sie an ihrem jeweiligen Leib hängen. Ein Mensch liebt ein Menschenleben, ein Elefant ist zufrieden mit einem Leben als Elefant und so weiter. Gleichzeitig strebt jedes Wesen nach Entwicklung und uneingeschränkter Seligkeit; das ist allen Geschöpfen gemeinsam.

Die menschliche Geburt ist durch die Kraft zu unterscheiden und zu bestimmen höher als die des Tieres. Der Mensch kennt sich selbst und andere und ist mit den feineren Gefühlen, wie Liebe, Treue, Keuschheit, Schicklichkeit, Nichtverletzen und so weiter, ausgestattet. Ein Tier dagegen hat keinen Verstand, kein Gedächtnis und kein Wissen, und darum ist das Leben eines Tieres nicht wünschenswert.

Das Leben eines Menschen ohne Unterscheidungsvermögen, Selbsterkenntnis, Nichtidentifizierung mit dem physischen Körper, Treue und Liebe für die Mitmenschen gleicht dem eines Tieres.

Ein unwissender Mensch versinkt im Ozean des Samsara und wird oft in verschiedenen Leibern wiedergeboren, bis er Unterscheidungskraft erlangt hat und einen Führer findet, der ihm ein höheres Leben erschließt. Der unwissende, weltliche Mensch wird als Hund, Kobra, Wolf oder Tiger geboren. Für ihn gibt es kein bestimmtes Gesetz. Die Shastras sind in ihren Angaben vollkommen korrekt, und es ist ein ernster Fehler, derartige Äußerungen der Schriften nur bildlich aufzufassen.

Yogis und geistige Sadhaks, die ihr Leben ganz Gott geweiht haben, fürchten sich nicht vor einer Geburt in einem niedrigerem Leib, denn wer Yoga ausübt, ist nie verloren, auch wenn er von seinem Streben ablassen würde. Er wird wieder untern günstigen Umständen geboren, so dass er seinen geistigen Weg fortsetzen kann. In der Bhagavad Gita heißt es darüber:

"In dieser wie in jener Welt
Kann niemals einer untergehn,
Der etwas Gutes hat getan,
Denn das, was gut, bleibt stets bestehn.
Zur Welt der Frommen geht er ein
Und lebt zunächst dort viele Jahr',
Dann wird er wiederum erzeugt
Als Sohn von einem frommen Paar.
Vielleicht ersteht er dann auf's Neu
In eines Yogi Stamm, o Held!
Doch solcherlei Geburt, mein Freund,
Wird schwer erlangt in dieser Welt." (6. Gesang, Vers 40, 41, 42)

König Bharata, der Sohn des Rishabha, entsagte seinem Königreich und wurde Asket. Eines Tages sah er im Wald einen kleinen, mutterlosen Hirsch. Er hatte Mitleid mit dem armen Geschöpf und liebte das Kleine so leidenschaftlich, dass sich seine Gedanken fast ausschließlich um den Hirsch bewegten und sich nach und nach von Gott abwandten. Sogar bei seinem Tod dachte er an den kleinen Hirsch und wurde darum als Hirsch wiedergeboren.

König Bharata kannte alle Schriften, Veden und Puranas, übte vorher strenge Tapas und meditierte über die Lotusfüße des glorreichen Vasudeva. Aber die ausschließliche Anhänglichkeit an das Tier verursachte die Geburt als Hirsch. Bharata wurden nun als Hirsch die Augen geöffnet, und er erkannte seine Torheit. Er erinnerte sich an alle Einzelheiten seines Lebens als König und meditierte über Gott; er fraß nur wenig, mischte sich nie unter die anderen Hirsche seiner Art und zählte die Zahl der Tage seines Lebens, um von seiner niedrigen Geburt befreit zu werden. Nachdem er als Hirsch seinen Körper wieder verlassen hatte, wurde er als der Brahmane Jada Bharata wiedergeboren. Nun war er weise genug, nicht den gleichen Fehler noch einmal zu begehen und hielt sich von seiner Kindheit an jeder Zuneigung und Abneigung fern. So entrann er Mayas Fessel, und bei Auflösung seiner sterblichen Hülle erlangte er Vereinigung mit dem Paramatman.

Obwohl Gajendra als Elefant geboren werden musste, vergaß er niemals seine wahre Natur, betete immer zu Hari und erlangte selbst vom Leben eines Elefanten Befreiung. Unsere Shastras berichten von Fällen, in denen Tiere und sogar Vögel Befreiung erlangten. Vratrasura, der bekannte Rakshasa, war dem Vasudeva tief ergeben. Er war in seinem vergangenen Leben König Chitraketu, der von Uma dazu verflucht war, ein Rakshasa zu werden.

Aus dem vorhergehenden Beispiel wird deutlich, daß es für den treuen und ehrlichen Sadhak keine Furcht vor dem Fehlschlag gibt. Verehrer des Herrn sind vollkommen furchtlos und sind ohne jeden Wunsch. Sie heißen jede Geburt, in der sie sich des Herrn erinnern können, willkommen.

Was notwendig ist, ist wahre Verehrung des Herrn. Wenn der Mensch das erreicht hat, wird er in jedem Leben und jeder Lage glücklich. Er fühlt eine eigentümlich Freude, die ihm hilft, sogar den quälenden Schmerz des Samsara zu ertragen.

Die Rishis aus alter Zeit hatten die Kraft, böse Menschen zu verfluchen und die Tugendhaften zu segnen. Kuberas Söhne wurden durch Naradas Fluch zu Bäumen. Gautama verfluchte seine Frau Ahalya, ein Stein zu werden. Sie tun dies aus Mitleid für die Abtrünnigen, die die Füße des Gottes Hari verlassen haben. Sie verfluchen die Gottlosen ohne jedes selbstsüchtige Moti oder gar aus Zorn. Daher ist die Begegnung mit Heiligen von unermeßlichem Wert für das Schicksal jedes Menschen.

Rishis sind Trikalagyanis (Menschen, die die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kennen), und sie kennen daher auch des Karmas geheimnisvolle Wege. Sie haben ihr Selbst erkannt, und durch diese Erkenntnis ist ihnen nichts mehr verborgen. Es ist nicht mehr wesentlich, in welcher Verkörperung wir uns befinden, es ist aber von großer Bedeutung, welche Gedanken wir haben. Ein Mensch in hoher Stellung kann die Gedanken eines Tieres haben. Wenn er ein Sklave der Sinnenbegierde und des Zornes wird, ist er sogar schlimmer als ein Tier. Eine Kuh ist tausendmal besser als ein Mensch, der kein Unterscheidungsvermögen besitzt, sich niedrigen Vergnügungen hingibt und bei jeder Kleinigkeit die Geduld verliert.

Sorge dich nicht darum, in welcher Gestalt du wiedergeboren wirst, sondern nütze dein gegenwärtiges Leben gut und befreie dich von Geburt und Tod.

Entwickle Verehrung für den Herrn, entsage niedrigen Wünschen, sei immer darauf bedacht, anderen Gutes zu tun. Sei gütig und tue Gutes.

Hari ist der Beschützer der drei Welten. Er hat das Amt, jedes seiner Geschöpfe in sein unsterbliches Reich zu geleiten. Lass dich von Ihm führen, so wie Er es will, lass dir von Ihm Mukti geben, ob du nun im Körper eines Menschen, Tieres oder Teufels bist. Lenke deinen Geist immer auf Ihn und hänge dich an seine Lotusfüße, wie eine Biene an einen blühenden Lotus. Trinke den süßen Honig, der von Seinen Lotusfüßen fließt und gib dich wie ein Kind in seine Hände.

Möget ihr alle befreit werden von diesem sich ewig drehenden Rad des Karma, das zu unzähligen Geburten in verschiedenen Leibern führt, und die Seligkeit des Unsterblichen noch in diesem Leben erlangen.

Siehe auch

Literatur

Seminare

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