Kreativität
Kreativität ist schöpferische Kraft, schöpferisches Handeln und Gestalten. "Kreativität" kommt vom Lateinischen "creare" - schöpfen. Creatio ist die Schöpfung. Kreation ist auch die Schöpfung eines Kunstwerks. Kreativität ist die Fähigkeit, Neues zu denken, Neues zu schaffen, auf ungewohnte Ideen zu kommen. Kreativität als Schöpferkraft kann sich auf viele verschiedene Arten ausdrücken, es wird aber häufig verbunden mit kreativen Tätigkeiten aus der bildenden oder darstellenden Kunst.
Auf Sanskrit kann man Kreativität mit Shakti übersetzen, der kosmischen Urkraft. Shakti manifestiert sich meist in weiblicher Gestalt und drückt sich aus in Form von Kreativität und Fruchtbarkeit - so etwa als Saraswati, Göttin der Kreativität, der Weisheit und der Künste.
Wenn du Kreativität entwickeln möchtest, kann Yoga eine große Hilfe sein. Die Energie, die man durch Yoga Übungen bekommt, die Stille, die man durch Meditation erfährt und die Weite des Geistes, die in der Tiefenentspannung spürbar ist, können die Türen zu größerem Kreativitätsfluss öffnen.
Kreativität - Übersicht
- Kreativität hängt mit anderen Eigenschaften zusammen wie Einfallsreichtum, Intuition, Ideenreichtum. Das Gegenteil von Kreativität ist zum Beispiel Dumpfheit, Trockenheit, Verzweiflung, Fixiertheit
- Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Kreativität übertrieben kann ausarten z.B. in Unruhe, Schwärmerei. Daher braucht Kreativität als Gegenpol die Kultivierung von Bodenständigkeit, Verlässlichkeit, Beständigkeit.
- Kreativität gehört zur Tugendgruppe 10 Klugheit, Bildung, geistige Fähigkeiten. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Klugheit und Bildung
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Kreativität zum Persönlichkeitsfaktor E1 Extraversion hoch: gesellig, außenorientiert, gesprächig, auch O1 Offenheit hoch: neugierig, erfinderisch, experimentierfreudig
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Kreativität zur Grundverhaltenstendenz I - Initiative, Extravertiertheit, Enthusiasmus
- Im Ayurveda zählt man Kreativität zum Vata Temperament bzw. Dosha.
Sukadev über Kreativität
Kreativität kommt von lateinisch "creare", bewirken. Der Mensch hat den Wunsch, etwas zu bewirken. Und natürlich heißt im Deutschen Kreativität nicht nur, einfach etwas zu tun, das wäre ja Leistung. Kreativität heißt auch, etwas Neues zu schaffen und seine eigenen schöpferischen Kräfte umzusetzen. Kreativität ist auch ein gewisses Prinzip, eine Einstellung, etwas spielerischer mit dem Leben umzugehen. Eine Einstellung, freier zu sein.
Kreativität hat den Aspekt, künstlerisch tätig zu sein. Und das braucht auch der Mensch. Dazu gehören Malen, Musikmachen, Wohnungs-, Garten- und Altargestaltung, usw. Du kannst überlegen: Nutze ich diese künstlerische Fähigkeit? Wodurch könnte ich mein kreatives Potential am besten ausdrücken?
Kreativität bezieht sich auch auf den Umgang mit deinen Aufgaben, mit deiner Arbeit. Suche öfters mal nach neuen Lösungen, statt zu sagen: Ich muss, oder ich sollte, oder es geht nicht anders. Schau auch im Umgang mit deinem Partner und mit deinen Kindern neu. Probiere öfter mal etwas Neues aus. Das heißt auch Kreativität.
Kreativität entspricht im Ayurveda dem Vata Prinzip, dem Luftprinzip. Auch in der Astrologie stehen die Luft-Sternzeichen für Kreativität – also Zwillinge, Waage, Wassermann. Und Kreativität hilft auch, dass man nicht in eine Depression hineinrutscht. Ich spreche jetzt nicht von der klinischen Depression, sondern – wer meinen Antidepressionspodcast öfters anhört, der weiß, ich spreche auch über Niedergeschlagenheit, Traurigkeit. Oft ist es das Gefühl der Ausweglosigkeit, das einen in die Depression hineinrutschen lässt. Und hier kann dir Kreativität helfen - allerdings nicht, wenn du bereits in einer vollen Depression bist, aber wenn du merkst, dir geht es nicht so gut. Kreative Lösungsfindung: Angenommen, ich könnte es ganz anders machen. Wie würde ich es machen? Angenommen, ich hätte alle Freiheiten der Welt, es so zu machen, dass es mir Freude macht, wie würde ich es machen? Was wäre denn alles denkbar? Wenn zwei Lösungen schlimm erscheinen, oder du dich nicht entscheiden kannst, überlege: Was wäre eine dritte, oder vierte? Suche nach Alternativlösungen.
Kreativität muss natürlich auch mit Mut verbunden sein, denn wenn du sehr kreativ bist, geht öfters auch mal was schief. Du musst bereit sein, damit umzugehen, und du wirst auch kritisiert werden. Aber die kreativen Menschen finden oft neue Lösungen und dafür werden sie dann wieder gelobt. Also: Kreativität heißt, Mut zu haben. Und natürlich muss Kreativität auch gekoppelt sein mit Hilfsbereitschaft. Viele kreative Menschen werden sehr egoistisch, es muss alles so gehen wie sie es wollen. Nicht selten sind kreative Menschen Künstlertypen, Diven, die hoffen dass alles sich um sie dreht. Das ist auch nicht der richtige Ansatz. Besser ist, Kreativität auch mit Höflichkeit zu verbinden, auch mit Hilfsbereitschaft zu verbinden, und dann hast du eine gute Mischung.
Kreativität und Chakras
Ein Mangel an Kreativität kann auf ein Ungleichgewicht in den Chakras hindeuten. Zur Harmonisierung der Chakras können dir bestimmte Meditationen, Asanas oder Pranayama helfen. Nützliche Hinweise dazu findest du auf den Chakra-Hauptseiten.
Die Chakras sollten immer gemeinsam harmonisiert werden, jedoch bietet sich zum Thema Kreativität besonders die Arbeit mit Svadhisthana, Manipura und Vishuddhi Chakra an. Wenn du das Svadhisthana Chakra ins Gleichgewicht bringst, kommst du wieder in den "Fluss" und findest zu den innersten Quellen deiner Kreativität. Dies kannst du durch Affirmationen unterstützen, wie zum Beispiel: "Ich fließe mit dem kosmischen Strom".
Für den Fluss deiner Kreativität in Svadhisthana ist auch ein gleichgewichtiges Vishuddhi Chakra notwendig, denn beide sind miteinander verbunden. Das Vishuddhi, oder Halschakra steht für Selbstausdruck und Kommunikation. Die physische Kraft und Kreativität von Svadhisthana kann hier richtig ausgedrückt werden, ohne zu emotional oder zu rational zu sein.
Auch das Manipura Chakra hat das Thema Kreativität. Es ist der Sitz des Selbstbewusstseins und drückt Enthusiasmus und das Feuer deiner Begeisterung aus. Dadurch kann es dir wertvolle Impulse geben, dir selbst zu vertrauen in deinen Fähigkeiten und mutig zu deinem kreativen Fluss zu stehen.
Kreativität als hilfreiche Tugend
Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Heute möchte ich über Kreativität sprechen und was Kreativität bewirkt z.B. als Verbeugung gegen Depressionen. Kreativität, - der Mensch hat den Wunsch, etwas zu bewirken. Kreativität kommt ja von creare, bewirken. Und natürlich, im Deutschen heißt Kreativität nicht nur einfach etwas tun, das wäre ja Leistung, sondern Kreativität heißt auch, etwas Neues schaffen und seine eigenen kreativen Kräfte umzusetzen.
Kreativität ist jetzt nicht nur auf die Künste bezogen. Natürlich, ein Musiker ist kreativ, insbesondere wenn er nicht vom Notenblatt abspielt, sondern seine eigene Note hineingibt. Natürlich, Maler sind kreativ, wer ein Blumengesteck, oder einen Altar arrangiert hat, das ist Kreativität, wer Kleidung entwirft kann kreativ sein usw.
Aber Kreativität ist noch sehr viel mehr. Kreativität heißt nicht nur, dass du in deiner Freizeit die Flöte auspackst, oder ein paar Sachen malst, oder dass du deine Wohnung gestaltest, Kreativität ist auch so ein gewisses Prinzip, eine Einstellung. Eine Einstellung, etwas spielerischer mit dem Leben umzugehen. Eine Einstellung, ein bisschen freier zu sein.
Kreativität entspricht im Ayurveda dem Vata-Prinzip, dem Luft-Prinzip, Kreativität entspricht in der Astrologie auch dem Luft-Prinzip, insbesondere Zwilling, Waage, Wassermann, das sind so die Sternzeichen, die für Kreativität stehen.
Und Kreativität hilft auch, dass man nicht in eine Depression hineinrutscht. Manchmal, wenn man irgendwo merkt – ich spreche jetzt nicht von der klinischen Depression, ich spreche mehr über Niedergeschlagenheit, Traurigkeit - wenn es dir mal nicht so gut geht, dann kannst du selbst überlegen: "Wie könnte ich meine Kreativität hier hineinbringen?" Nicht, wenn du in einer vollen Depression bist, aber wenn du irgendwo merkst: "Mir geht es nicht so gut."
Du kannst überlegen: "Wie könnte ich meine schöpferische Fähigkeit hineinbringen? Was könnte ich machen, vielleicht auch ein bisschen anders machen? Wie könnte ich etwas kreativer rangehen?" Es ist ja gerade oft so, wenn man das Gefühl hat, es gibt keinen Ausweg, diese Keine-Alternative-Vorstellung, oder irgendwo, vielleicht kennst du manche der Kurzgeschichten von Kafka, da gibt es irgendwo die ausweglose Situation, jemand weiß, es geht alles schief, er kommt dort nicht mehr raus.
Das ist ausweglos, die typische Weise, wie man in eine Depression hineinrutscht. Aber das Leben gibt glücklicherweise andere Möglichkeiten. Manchmal kann man auch einfach kreativ überlegen: "Was könnte ich anders machen?" Manchmal hilft es, alles aufzuschreiben, ohne erstmal zu überlegen und zu sagen, "geht nicht", kreative Lösungen zu suchen: "Angenommen, ich könnte es ganz anders machen, wie würde ich es machen?
Angenommen, ich hätte alle Freiheiten der Welt, es so zu machen, dass es mir Freude macht, dass es mir Spaß macht, dass ich Energie hätte, wie würde ich es machen?" Erstmal nicht überlegen, "ist es möglich", sondern einfach mal überlegen: "Was wäre denn alles denkbar?"
Wenn zwei Lösungen schlimm erscheinen und du dich nicht entscheiden kannst, überlege: "Was wäre eine dritte? Was wäre eine vierte?" Manchmal hilft es auch, dass du überlegst: "Was wäre die zweitbeste Lösung?" Manchmal denkt man, "so muss es sein, aber es ist leider nicht möglich". Wenn es so sein müsste und so nicht möglich ist, überlege: "Nehme ich zweite oder dritte Lösung?"
Also, Kreativität hat verschiedene Aspekte. Kreativität hat den Aspekt, künstlerisch tätig zu sein, ohne Zweifel, und das braucht auch der Mensch. Und du kannst das überlegen, nutzt du diese künstlerische Fähigkeit? Malen, Musik, eventuell auch Appartement-Gestaltung, eventuell auch Haar-Gestaltung.
Frauen haben ja oft eine große Kreativität, in ihrem eigenen Aussehen und Kleidung. Gartengestaltung, Wohnungsgestaltung, Altargestaltung, überall dort kannst du deine Kreativität hineinbringen. Aber Kreativität heißt auch, im Umgang mit deinen Aufgaben und im Umgang mit deiner Arbeit, nicht zu früh zu sagen, "ich muss" und "ich sollte" und "es geht nicht anders", sondern suche stattdessen öfters mal neue Lösungen.
Auch im Umgang mit deinem Partner, im Umgang mit deinen Kindern, kannst du öfters mal was Neues ausprobieren, das heißt auch Kreativität. Kreativität muss natürlich auch mit Mut verbunden sein, denn wenn du sehr kreativ bist, geht öfters auch etwas schief. Dazu musst du auch bereit sein, damit umzugehen und du wirst auch dafür kritisiert werden.
Aber die kreativen Menschen finden dann oft neue Lösungen und dafür werden sie wieder gelobt, aber vorher werden sie erstmal zehnmal getadelt. So also, Kreativität heißt auch, Mut zu haben, heißt auch, bereit für Kritik zu sein. Nicht zu sagen: "Ich wäre ja gerne kreativ, aber die anderen kritisieren mich immer dafür".
Ein kreativer Mensch braucht einen gewissen Mut. Und natürlich muss Kreativität auch gekoppelt sein mit Hilfsbereitschaft. Viele kreative Menschen werden sehr egoistisch, es muss alles so gehen, wie sie wollen. Nicht selten sind kreative Menschen Künstlertypen, Divas, die hoffen, dass sich alles um sie dreht. Das ist auch nicht der richtige Ansatz. Besser ist, Kreativität auch mit Höflichkeit zu verbinden, auch mit Hilfsbereitschaft zu verbinden und dann hast du eine gute Mischung.
Die Kraft der Kreativität - Wie du vom Vorstellen zum Herstellen kommst
- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 42 Frühjahr 2021 von Christian Einsiedel -
Wie kreativ bist du?
In Workshops und Seminaren frage ich gern, wie kreativ die Teilnehmer/innen sind. Wenn nicht gerade Pandemie-Regeln gelten, geht das prima mit einer Skala-Aufstellung von null bis zehn. Am oberen Ende stehen dann meist Musiker/innen und Künstler/innen. Oder Menschen, die ihre Kreativität direkt nachweisen, indem sie die Skala sprengen und sich auf „elf“ einstufen.
Wer am unteren Ende steht, hat vielleicht als Kind gehört, dass er oder sie „nicht singen kann“ oder beim Malen „zwei linke Hände hat“. Vielleicht gibt es auch Angst vor „kreativem Chaos“ oder schlechte Erfahrungen mit Kreativtechniken wie Brainstorming. Was immer der Grund ist, offenbar haben diese Menschen gelernt: „Ich bin unkreativ“.
Doch jede Yogastunde belegt das Gegenteil: Auch vermeintlich Unkreative wissen sofort Bescheid, wenn ein „knautschiges Zitronengesicht“ angesagt wird. Auch sie können sich den sauren Geschmack vorstellen und die entsprechende Grimasse herstellen. Auch du kannst das – vielleicht produzierst du beim Lesen sogar Speichelfluss, obwohl gar keine Zitrone da ist …
Kreieren ist menschlich
Das ist nicht dasselbe wie künstlerische Kreativität – eine Symphonie komponieren, eine Statue meißeln, einen Roman verfassen. Auch nicht dasselbe wie handwerkliche Kreativität – ein Yoga Vidya Journal planen, designen und diesen Text schreiben. Doch es beruht auf derselben Grundeigenschaft. Denn „kreativ“ heißt nicht „ideenreich“ oder „künstlerisch“. Das lateinische Wort „Creator“ bedeutet „Schöpfer“, „Erschaffer“, „Urheber“. Im spirituellen Sinn eine göttliche Kraft, die unsere Welt geschaffen hat.
Der Spielraum der Kreaturen (wörtlich: „Geschöpfe“) darin ist zwar etwas geringer. Vor allem in den ersten und letzten Jahren unseres Lebens, in denen wir Hilfe benötigen. Dazwischen können wir aber selbst schöpferisch werden: Veränderung gestalten statt uns gegen sie zu stemmen. Es uns leichter machen statt uns nur zu beschweren. Dinge anders denken und anders machen statt nur hinzunehmen, was wir vorfinden. Dazu sind nicht nur künstlerisch Begabte fähig, erst recht nicht nur Göttinnen und Götter. Kreativität ist vielmehr so sehr Teil unseres Menschseins, wie ein gestreiftes Fell Teil des Zebraseins ist.
Von der Vorstellung …
Welches innere Bild hast du beim Wort „Zebra“? Vielleicht siehst du das Tier, vielleicht die gleichnamige Kinderyoga-Asana, vielleicht einen Fußgängerübergang. Vielleicht auch eine Firma, die sozial-ökologische Probleme löst und „trotzdem“ Gewinn macht, denn auch für dieses „sowohl als auch“ steht der Begriff „Zebra“. Vielleicht siehst du auch etwas ganz anderes oder hörst oder riechst eher etwas. Aber sehr wahrscheinlich entwickelst du irgendeine Vorstellung.
Mit dieser Fähigkeit lässt sich spielen. Was könnte zum Beispiel ein „Zubra“ sein, oder ein „Zobri“? Kinder verstehen das sofort, entwickeln Ideen und können sie auch aufmalen, kneten oder vorspielen. Erwachsene tun sich oft schwerer, weil so eine Frage ja „nun wirklich keinen Sinn ergibt“. Das Leben ist kompliziert genug, warum sich über so etwas den Kopf zerbrechen?
… zur Herstellung
Vielleicht lohnt es sich, weil wir alle mit Veränderung konfrontiert sind und viele von uns selbst etwas verändern wollen. Im eigenen Leben, in der Gemeinschaft, in der Welt. Wer zu mir in Workshops oder zum Coaching kommt, möchte zwar meist keine gestreiften Tiere entwerfen. Es geht eher darum, nachhaltiger zu wirtschaften, Teams besser zu führen, Blockaden zu lösen und sich weiter zu entwickeln. Oder auch darum mit der eigenen Musik erfolgreicher zu werden.
Aber der Weg ist im Kern derselbe:
Er beginnt damit, eine Vision zu entwickeln, sich einen angestrebten Wunsch-Zustand bunt und lebendig vorzustellen. Dann zu überlegen, welche Ressourcen Energie geben, was bisher im Weg stand und wie in Abwägung all dessen eine realistische nächste Etappe aussehen kann. Und schließlich geht es ans Tun: Ans Herstellen dessen, was erst undenkbar erschien, nun aber machbar geworden ist.
Die Kraft unserer Kreativität besteht darin, dass wir immer neue Brücken zwischen diesen beiden Polen bauen können. Wofür möchtest du diese Kraft als nächstes nutzen?
Kreativität Yoga Vidya
Auszug aus dem Buch "Entstehung von Yoga Vidya, Lebensgemeinschaft und Lehrsystem
Als wir das Frankfurter Zentrum am 15. Juni 1992 eröffnet hatten, lief in der Eröffnungswoche alles gut, aber danach kam das Sommertief und in diesem war wenig los. So mussten wir überlegen: „Was können wir anbieten? Wie können wir Teilnehmer gewinnen?“ Nach ein paar Monaten im Herbst wurde es nicht übermäßig besser. Wir mussten überlegen, wir probierten diesen oder jenen Workshop aus, wir experimentierten mit anderen Anfangszeiten von Kursen, mit anderen Modulen, mit anderen Slogans, mit anderen Beschreibungen. 1992 war keine Hochzeit für Yoga, sondern im Gegenteil, es war eine Zeit, wo der Yoga in Deutschland gerade nicht in Mode war. Aber wir gaben nicht auf und probierten es aus. Und irgendwann im November fing das Zentrum an, gut zu laufen.
Unsere Grundsätze 3 Z, 4 S und 5 K
Das ist etwas, was bei Yoga Vidya bis heute wichtig ist. Zum einen, wir folgen einer Offenbarung, der Vision von Swami Sivananda, mit beizutragen, Yoga weit zu verbreiten. Wir spüren dabei auch die verschiedenen Elemente der Vision. Wir folgen Prinzipien. Bei Yoga Vidya nennen wir es die drei Z, vier S, fünf K’s, also drei Z, verschiedene Ziele, die wir haben, vier S, spirituelle Praktiken, und fünf K’s, bestimmte Dinge, auf die wir verzichten, also kein Fleisch und so weiter. Aber bei all dem ist Kreativität wichtig und eine Fehlertoleranz. Wir sind bereit, etwas auszuprobieren, erfinderisch Lösungen zu suchen und dem kreativen Potenzial von jedem Sevaka einen gewissen Raum zu geben. Nicht immer sofort, wenn es vielleicht der Sevaka gerne hätte. Aber wir bemühen uns, denn Yoga Vidya ist auch nicht perfekt. Kreativität ist ein wichtiges Prinzip unserer Yoga-Vidya-Gemeinschaft.
Kreativ werden
Und wenn du überlegst, bei Yoga Vidya Sevaka zu werden oder vielleicht schon einer bist, kannst du überlegen: „Wie kann ich meine Ideen, meine Kreativität, wo kann ich mich selbst einbringen? Und wie kann ich anderen helfen und selbst voranschreiten?“ Mut zum Ausprobieren, das ist etwas Wichtiges. Nicht immer funktioniert das, gerade wo Yoga Vidya größer geworden ist. Manches, was man ausprobiert, bedeutet viel mehr Aufwand, aber vom Grundsatz her stimmt es.
Wir sind bereit, vieles zu erproben, um Yoga weiterzugeben, um Menschen zum Yoga zu begeistern. Bei Yoga Vidya sind wir in der Lage, vieles auszuprobieren, auch um unsere spirituellen Gemeinschaften zu verbessern und um mehr zu bewirken für die Menschen und für die ganze Welt.
Entwicklung von Kreativität
Kreativität kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Jeder Mensch ist kreativ, aber vielleicht willst du ja Kreativität in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Kreativität zu kultivieren. Du kannst nicht mehrere Tugenden auf einmal entwickeln. Aber es ist möglich, jede Woche eine Tugend, eine Eigenschaft, wachsen zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Kreativität kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein kreativerer Mensch zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Kreativität ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt. Suche nach neuen Lösungen. Mache etwas ganz anderes. Male. Musiziere. Schreibe etwas. Kleide dich anders. Singe.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Kreativität".
- Übe jeden Tag Meditation. Denn Meditation gibt dir die Muße, die Kreativität braucht, hilft dir zu den Quellen der Kreativität zu gelangen.
Wenn du mehr Kreativität entwickeln willst, kannst du auch mit dem Mantra "Om Aim Saraswatyai Namaha" die Göttin Saraswati anrufen. Saraswati ist die Frau von Brahma, dem Schöpfer. Die Kraft von Brahma wird als Brahma Shakti bezeichnet, aber eben auch als Saraswati. Daher gilt Saraswati als Göttin der Schöpferkraft, der Kreativität, der Künste, und des Wissens. Sie wird als eine Schönheit mit milchweißem Antlitz beschrieben, gehüllt in weiße Gewänder, stehend oder reitend auf einer Gans, sitzend spielt sie auf der Vina, der indischen Laute. In den beiden anderen Händen hält sie ein Buch, die Veden und eine Gebetsschnur.
Affirmationen zum Thema Kreativität
Wiederhole immer wieder:
- Ich bin kreativ.
- Ich bin ein kreativer Mensch.
- Gerade heute werde ich meine Kreativität zum Ausdruck bringen.
- Ich entwickle Kreativität.
- Jeden Tag werde ich kreativer. Jeden Tag werde ich mutiger, meine Kreativität auszudrücken.
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Kreativität.
- Ich freue mich darauf, bald sehr kreativ zu sein.
Gebet für Kreativität
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Kreativität:
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Kreativität.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein kreativer Mensch werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Kreativität mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Kreativität.
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Kreativität zu entwickeln?
- Wie könnte ich kreativer werden?
- Angenommen, ich wäre kreativ, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich wäre ab morgen ein besonders kreativer Mensch, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als kreativer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Kreativität bei Yoga Vidya
Als wir das Frankfurter Zentrum 1992 im Juni, am 15. Juni, eröffnet hatten, dort lief zunächst mal in der Eröffnungswoche alles sehr gut, aber danach kam das Sommertief und in diesem Sommertief war wenig los. So mussten wir überlegen: „Was können wir machen? Wie können wir Teilnehmer gewinnen?“ Nach ein paar Monaten, auch im Herbst, wurde es nicht übermäßig besser. Wir mussten überlegen, wir probierten diesen Workshop aus, wir probierten jenen Workshop aus, wir experimentierten mit anderen Anfangszeiten von Kursen, wir experimentierten mit anderen Modulen, mit anderen Slogans, mit anderen Beschreibungen. 1992 war auch gerade keine Hochzeit für Yoga, sondern im Gegenteil, es war so eine Zeit, wo das Yoga in Deutschland gerade nicht so in war. Aber wir probierten und wir probierten es aus. Und irgendwann im November fing das Zentrum an, irgendwo gut zu laufen.
die 3 Z - die 4 S - die 5 K´s
Das ist etwas, was bei Yoga Vidya bis heute wichtig ist. Zum einen, wir folgen einer Vision, wir folgen der Vision von Swami Sivananda, mit beizutragen, Yoga weit zu verbreiten. Wir spüren dabei auch die verschiedenen Elemente der Vision von Swami Sivananda. Wir folgen Prinzipien, nämlich bestimmten Prinzipien, die ich vielleicht ein anderes Mal etwas genauer noch erläutern will. Wir nennen es die drei Z, vier S, fünf K’s, also drei Z, verschiedene Ziele, die wir haben, fünf S, bestimmte spirituelle Praktiken, und fünf K’s, bestimmte Dinge, auf die wir verzichten.
Fehlertoleranz
Aber bei all dem ist dann auch Kreativität wichtig und die Fehlertoleranz. Wir sind bereit, auch Dinge auszuprobieren, wir sind bereit, Dinge mal anders zu machen, wir sind bereit, kreative Lösungen zu suchen und wir sind bereit, dem kreativen Potenzial von jedem Mitarbeiter einen gewissen Raum zu geben. Nicht immer sofort, nicht immer dann, wenn es vielleicht der Mitarbeiter gerne hätte, aber wir bemühen uns, denn Yoga Vidya ist auch nicht perfekt. Kreativität ist ein wichtiges Prinzip unserer Yoga Vidya Gemeinschaft. Und wenn du überlegst, bei Yoga Vidya Mitarbeiter zu werden oder vielleicht einer bist, kannst du immer überlegen: „Wie kann ich meine Ideen einbringen? Wie kann ich meine Kreativität einbringen? Wie kann ich wirklich mich selbst einbringen? Wie kann ich anderen helfen und wie kann ich selbst voranschreiten?“ Mut zum Ausprobieren, das ist etwas Wichtiges. Ich sage gerne, nur dann, wenn achtzig Prozent von dem, was wir ausprobieren, Fehlschläge sind, haben wir genügend ausprobiert. Nicht immer klappt das, gerade jetzt, wo Yoga Vidya größer geworden ist und manches, was man ausprobiert, sehr viel mehr Aufwand ist, aber vom Grundsatz her stimmt es. Wir sind bereit, vieles auszuprobieren, um Yoga an Menschen weiterzugeben. Wir sind bereit, vieles auszuprobieren, um Menschen zum Yoga zu begeistern. Wir sind bereit, vieles auszuprobieren, auch um unsere spirituelle Gemeinschaften zu verbessern. Wir sind bereit, vieles auszuprobieren, um mehr zu bewirken, für die Menschen und für alle, die ganze Welt.
Siehe auch
- Übungen für Kreativität
- Tugend
- Raja Yoga
- Yoga Psychologie
- Shakti
- Saraswati
- Schöpferkraft
- Selbstbewusstsein
- Manipura Chakra
- Svadhisthana Chakra
- Vishuddhi Chakra
- Feuer
- Depression
- Tiefenentspannung
- Meditation
- Vata
Literatur
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
Weblinks
- Chakra Yoga für Kreativität und Schöpferkraft
- Kreativität im Yoga Vidya Blog
- Das Geheimnis der Kreativität - Blogartikel von Bhajan Noam
- Mehr über Saraswati auf yoga-vidya.de
- Kreativität Tugenden Lexikon
- Chakra Meditation
- Heilung durch Chakra Arbeit
Seminare
Kreativität und kreatives Gestalten Seminare
- 26.01.2025 - 31.01.2025 Themenwoche: Mandalas und Yantras
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Audioversion des Vortrages von Sukadev zum Thema Kreativität
Audiovortrag von Sukadev zum Thema Inspiration