Altar: Unterschied zwischen den Versionen
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Aus [[Reinheit]]sgründen sind Schuhe in Tempeln strengstens verboten, deshalb säumen zum Teil riesige Schuhregale die Eingangsbereiche zu Tempelanlagen und mancherorts werden die Schuhe der Gläubigen sogar im Tausch gegen bezifferte Marken entgegengenommen, um Wirrwarr (und Diebstahl) zu vermeiden. Flache Wasserbecken, die man, um zum Tempel zu gelangen | Aus [[Reinheit]]sgründen sind Schuhe in Tempeln strengstens verboten, deshalb säumen zum Teil riesige Schuhregale die Eingangsbereiche zu Tempelanlagen und mancherorts werden die Schuhe der Gläubigen sogar im Tausch gegen bezifferte Marken entgegengenommen, um Wirrwarr (und Diebstahl) zu vermeiden. Flache Wasserbecken, die man durchschreiten muss, um zum Tempel zu gelangen, waschen die [[Fuß|Füße]] der Verehrer rein, bevor sie den Altarraum betreten. Üblich sind aber vornehmlich Wasserhähne, an denen die Gläubigen sich vor Betreten des Tempels [[Hand|Hände]] und Füße waschen und den [[Mund]] spülen. | ||
An heiligen Orten wie zum Beispiel [[Rishikesh]] ist nicht nur in den Tempeln, sondern im ganzen Ort Nicht-[[Sattwig]]es wie [[Alkohol]], [[Ei]]er, [[Fleisch]] und [[Fisch]] verboten. Menstruierende [[ | An heiligen Orten wie zum Beispiel [[Rishikesh]] ist nicht nur in den Tempeln, sondern im ganzen Ort Nicht-[[Sattwig]]es wie [[Alkohol]], [[Ei]]er, [[Fleisch]] und [[Fisch]] verboten. Menstruierende [[Frau]]en sind angehalten, vom Besuch eines Tempels abzusehen. | ||
In manchen Tempeln sitzen an den verschiedenen Altären [[Brahmane]]n, denen es aufgrund ihrer [[Kaste]]nzugehörigkeit vorbehalten ist, die uralten [[Ritual]]e auszuführen. Die Gläubigen übergeben ihnen die mitgebrachten [[Opfergabe]]n, welche dann von den Brahmanen dargebracht werden und als [[Prasad]] wieder an die Verehrer zurückgehen. | In manchen Tempeln sitzen an den verschiedenen Altären [[Brahmane]]n, denen es aufgrund ihrer [[Kaste]]nzugehörigkeit vorbehalten ist, die uralten [[Ritual]]e auszuführen. Die Gläubigen übergeben ihnen die mitgebrachten [[Opfergabe]]n, welche dann von den Brahmanen dargebracht werden und als [[Prasad]] wieder an die Verehrer zurückgehen. | ||
Geopfert werden Blüten und Blütenblätter, [[Blumengirlande]]n aus | Geopfert werden Blüten und Blütenblätter, [[Blumengirlande]]n aus gelborangen [[Tagetes]], [[Rose]]n und weißem [[Jasmin]], [[Räucherwerk]] ([[Räucherstäbchen]], [[Kampfer]] u.ä.), [[Licht]] ([[Ghee]]-/ Öllampen ), Speisen (Süßigkeiten wie weißer Kandiszucker, gepuffter [[Reis]], [[Kokosnuss]] u.a.) sowie Geldspenden, die den Brahmanen zugehen. Oftmals werden diese Dinge vor oder auf dem Tempelgelände zum Verkauf angeboten. | ||
In manchen Glaubensgemeinschaften, die vor allem [[Bhakti Yoga]] praktizieren ( | In manchen Glaubensgemeinschaften, die vor allem [[Bhakti Yoga]] praktizieren (zum Beispiel bei [[Krishna]]-Verehrern wie ISKON), ist die Altarpflege besonders umfangreich ausgeprägt. Hier werden die [[Murti]]s vom [[Pujari]] täglich liebevoll gebadet, getrocknet, für den [[Tag]] und die [[Nacht]] gekleidet und geschmückt. In einer eigens dafür vorgesehenen Küche bereitet man für sie köstliche Speisen. Ihnen wird kühle [[Luft]] zugefächelt und mit [[Gesang]] und [[Tanz]] [[Ehrerbietung]] erwiesen. Zu den [[Mahlzeit]]en und zur Nachtruhe der [[Götter Namen Liste von A-Z|Götter]] zieht man gar Vorhänge vor dem bühnenartigen Altar zu. | ||
Die vedische Tradition bezeichnet einen Opferaltar als [[Vedi]]. Solche Altäre sind erhöhte Aufbauten verschiedener Form, die im Allgemeinen mit einer Höhlung zum Abhalten von [[Feueropfer]]n (wie [[Homa]] oder | Die vedische Tradition bezeichnet einen Opferaltar als [[Vedi]]. Solche Altäre sind erhöhte Aufbauten verschiedener Form, die im Allgemeinen mit einer Höhlung zum Abhalten von [[Feueropfer]]n (wie [[Homa]] oder [[Yajna]]) versehen sind und bei deren Konstruktion auch astronomische Gesichtspunkte eine Rolle spielen können. | ||
Auch in privaten Haushalten (oft in der Küche) haben die Menschen zur täglichen [[Anbetung]] kleinere Altäre aufgebaut. Manche Häuser verfügen gar über einen eigenen Raum für [[Puja]], [[Gebet]] und [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]. In von [[Hindu]]s betriebenen Geschäften und Restaurants werden ebenfalls Altäre gepflegt. | Auch in privaten Haushalten (oft in der Küche) haben die Menschen zur täglichen [[Anbetung]] kleinere Altäre aufgebaut. Manche Häuser verfügen gar über einen eigenen Raum für [[Puja]], [[Gebet]] und [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]. In von [[Hindu]]s betriebenen Geschäften und Restaurants werden ebenfalls Altäre gepflegt. | ||
Hausaltäre können einfache kleine erhöhte Aufbauten sein oder auch( verzierte) hölzerne Kästen, an deren Wänden Bilder angebracht werden können, die evtl. mit einem gefliesten Boden versehen sind und heutzutage auch | Hausaltäre können einfache, kleine, erhöhte Aufbauten sein oder auch (verzierte) hölzerne Kästen, an deren Wänden Bilder angebracht werden können, die evtl. mit einem gefliesten Boden versehen sind und heutzutage auch gerne mit einer blinkenden elektrischen Lichterkette geschmückt werden. | ||
Neben [[Götter Namen Liste von A-Z|Götter]]- und [[Heilige]]nbildern und [[Murti]]s steht meist mindestens ein [[Ghee]]lämpchen auf dem Altar. [[Puja]]-Tablette mit [[Kumkum]], [[Sandelholz]]paste, heiliger [[Asche]], [[Kampfer]] o.ä. und Glöckchen stehen für die tägliche Puja bereit. Üblicherweise sind es die [[Frau]]en, die die täglichen [[Ritual]]e zelebrieren und für die [[Familie]] beten. | Neben [[Götter Namen Liste von A-Z|Götter]]- und [[Heilige]]nbildern und [[Murti]]s steht meist mindestens ein [[Ghee]]lämpchen auf dem Altar. [[Puja]]-Tablette mit [[Kumkum]], [[Sandelholz]]paste, heiliger [[Asche]], [[Kampfer]] o.ä. und Glöckchen stehen für die tägliche Puja bereit. Üblicherweise sind es die [[Frau]]en, die die täglichen [[Ritual]]e zelebrieren und für die [[Familie]] beten. |
Version vom 8. Juli 2023, 01:20 Uhr
Altar (Latein: altaria) bezeichnet einen (geweihten) zumeist tisch- oder bankartigen Aufbau zur Verehrung und Anbetung des Göttlichen, an dem vor allem (religiöse) Rituale, wie das Darbringen von Gaben, Gebeten u.a., zelebriert werden. Ein Altar dient als Verehrungsstätte für Gottheiten, Heilige und Ahnen. Altäre gibt es in vielen (religiösen) Traditionen. Sie befinden sich an heiligen Orten bzw. religiösen Stätten (Kultstätten, Kirchen, Tempeln, Klöstern, spirituellen Zentren etc.), sind aber auch als Altarbildstöcke an Prozessionswegen, als Hausaltäre bei den Menschen zu Hause oder als Reisealtäre zu finden.
Allgemeines
Je nach Tradition und deren Weiterentwicklung (heidnisch, christlich, hinduistisch, buddhistisch, taoistisch, indianisch etc.) variieren Altäre in Form, Größe, Material und Funktion. Ihre Ausgestaltung reicht von schlicht bis prunkvoll. Oftmals stehen sie erhöht und an einem besonderen Platz bzw. in einem speziell dafür vorgesehenen Raum.
Die ältesten Altäre des Abendlandes waren auf dem Boden liegende oder eingelassene Platten aus Stein, sogenannte Plattenaltäre. Später entwickelten sich Bank-, Wand- und Tischaltäre sowie Altäre in Kastenform, anschließend kamen die Flügelaltäre der Gotik und die Sarkophagaltäre der Renaissance und des Barock hinzu.
Altäre in verschiedenen Traditionen
Altar in der Antike
Aus der Antike sind vor allem Anlagen im Freien von besonders großem Ausmaß bekannt, die für größere Brand- und Feueropfer genutzt wurden. Der berühmte, monumentale Pergamonaltar aus dem 2. Jahrhundert vor Christus, der im Pergamonmuseum in Berlin zu sehen ist, misst in seiner Grundfläche fast 36 x 34 Meter und wurde auf dem Burgberg der kleinasiatischen Stadt Pergamon errichtet. Er verfügt über eine Freitreppe von fast 20 Metern Breite und ist mit Reliefwänden verziert. In Syrakus findet sich gar ein Altar von 198 x 23 Metern Fläche.
Altar im Christentum
Im Christentum steht der Altar als „Tisch des Herrn“ (mensa domini) in Bezug auf das letzte Abendmahl. Er dient der Eucharistiefeier, bei der Brot und Wein dargebracht und anschließend unter der Gemeinde verteilt werden.
In Rom wurden bis ins 4. Jahrhundert tragbare Tische verwendet, die immer erst zu diesem Zwecke hereingetragen und meist an erhöhtem Platz aufgestellt wurden. Feststehende, aus Stein gefertigte Altäre kamen im 4. und 5. Jahrhundert auf. Ihre Form glich anfangs noch einem Tisch, sie entwickelte sich im 7. und 8. Jahrhundert allerdings hin zu massiver blockartiger Gestaltung, womit Bezug auf das biblische Bild des Felsens genommen wurde.
Die im 2. und 3. Jahrhundert aufkommende Verehrung der Märtyrer, an bzw. bei deren Gräbern die Eucharistie gefeiert wurde, führte schließlich zur Errichtung von Altären und Gedächtniskirchen über diesen Gräbern. In Anlehnung daran wurde es üblich, Reliquien in den Altaraufbau einzuschließen, was letztlich zu der Anordnung führte, dass jede Altarplatte wenigstens einen Splitter einer Reliquie enthalten müsse. Daher rührt die in der Renaissance für Altäre gewählte Form eines Sarkophages (Sarkophagaltäre), die sich auch bis ins Barock fortsetzte.
Mit der sich verbreitenden Positionierung des Priesters vor dem Altar ging eine Entwicklung zu einer künstlerisch immer ausschweifenderen Gestaltung der Altäre einher.
Neben dem Hauptaltar im Altarraum einer Kirche können sich (oft in Exedren) weitere Seitenaltäre befinden.
Altar im Hinduismus
In Tempeln Mandir) in Indien befinden sich große geschmückte Altäre mit Bildern, Murtis von Gottheiten, Gurus und Heiligen, mit Padukas, Mandalas etc.. Größere Tempel haben meist um den einer bestimmten Gottheit gewidmeten Hauptaltar, weitere Altäre in Nebenschreinen, die anderen Gottheiten gewidmet sind. Eine Murti des Reittieres (Vahana) der Gottheit ist oft im Eingangsbereich zum Tempel dem Altar gegenüber positioniert. Für Murtis kommen Materialien wie Marmor, Sandstein, Metalle, Schmucksteine, Ton, Holz, Gips u.a. zum Einsatz.
Aus Reinheitsgründen sind Schuhe in Tempeln strengstens verboten, deshalb säumen zum Teil riesige Schuhregale die Eingangsbereiche zu Tempelanlagen und mancherorts werden die Schuhe der Gläubigen sogar im Tausch gegen bezifferte Marken entgegengenommen, um Wirrwarr (und Diebstahl) zu vermeiden. Flache Wasserbecken, die man durchschreiten muss, um zum Tempel zu gelangen, waschen die Füße der Verehrer rein, bevor sie den Altarraum betreten. Üblich sind aber vornehmlich Wasserhähne, an denen die Gläubigen sich vor Betreten des Tempels Hände und Füße waschen und den Mund spülen.
An heiligen Orten wie zum Beispiel Rishikesh ist nicht nur in den Tempeln, sondern im ganzen Ort Nicht-Sattwiges wie Alkohol, Eier, Fleisch und Fisch verboten. Menstruierende Frauen sind angehalten, vom Besuch eines Tempels abzusehen.
In manchen Tempeln sitzen an den verschiedenen Altären Brahmanen, denen es aufgrund ihrer Kastenzugehörigkeit vorbehalten ist, die uralten Rituale auszuführen. Die Gläubigen übergeben ihnen die mitgebrachten Opfergaben, welche dann von den Brahmanen dargebracht werden und als Prasad wieder an die Verehrer zurückgehen.
Geopfert werden Blüten und Blütenblätter, Blumengirlanden aus gelborangen Tagetes, Rosen und weißem Jasmin, Räucherwerk (Räucherstäbchen, Kampfer u.ä.), Licht (Ghee-/ Öllampen ), Speisen (Süßigkeiten wie weißer Kandiszucker, gepuffter Reis, Kokosnuss u.a.) sowie Geldspenden, die den Brahmanen zugehen. Oftmals werden diese Dinge vor oder auf dem Tempelgelände zum Verkauf angeboten.
In manchen Glaubensgemeinschaften, die vor allem Bhakti Yoga praktizieren (zum Beispiel bei Krishna-Verehrern wie ISKON), ist die Altarpflege besonders umfangreich ausgeprägt. Hier werden die Murtis vom Pujari täglich liebevoll gebadet, getrocknet, für den Tag und die Nacht gekleidet und geschmückt. In einer eigens dafür vorgesehenen Küche bereitet man für sie köstliche Speisen. Ihnen wird kühle Luft zugefächelt und mit Gesang und Tanz Ehrerbietung erwiesen. Zu den Mahlzeiten und zur Nachtruhe der Götter zieht man gar Vorhänge vor dem bühnenartigen Altar zu.
Die vedische Tradition bezeichnet einen Opferaltar als Vedi. Solche Altäre sind erhöhte Aufbauten verschiedener Form, die im Allgemeinen mit einer Höhlung zum Abhalten von Feueropfern (wie Homa oder Yajna) versehen sind und bei deren Konstruktion auch astronomische Gesichtspunkte eine Rolle spielen können.
Auch in privaten Haushalten (oft in der Küche) haben die Menschen zur täglichen Anbetung kleinere Altäre aufgebaut. Manche Häuser verfügen gar über einen eigenen Raum für Puja, Gebet und Meditation. In von Hindus betriebenen Geschäften und Restaurants werden ebenfalls Altäre gepflegt.
Hausaltäre können einfache, kleine, erhöhte Aufbauten sein oder auch (verzierte) hölzerne Kästen, an deren Wänden Bilder angebracht werden können, die evtl. mit einem gefliesten Boden versehen sind und heutzutage auch gerne mit einer blinkenden elektrischen Lichterkette geschmückt werden.
Neben Götter- und Heiligenbildern und Murtis steht meist mindestens ein Gheelämpchen auf dem Altar. Puja-Tablette mit Kumkum, Sandelholzpaste, heiliger Asche, Kampfer o.ä. und Glöckchen stehen für die tägliche Puja bereit. Üblicherweise sind es die Frauen, die die täglichen Rituale zelebrieren und für die Familie beten.
In manchen südindischen Haushalten werden kleine Altäre mit Fotographien verstorbener Verwandter aufgestellt und dort für sie Gaben dargebracht.
Altar im Buddhismus
In Tempeln, Klöstern und Privathaushalten Japans dient der "Butsudan" zur Kontemplation. Das ist ein Schrein aus Holz (als Hausaltar auch aus Kunststoff), der mit Flügeltüren ausgestattet ist, die vor Sonnenuntergang verschlossen werden. Ein Butsudan beherbergt üblicherweise eine Skulptur oder ein Bild von einem Buddha oder Bodhisattva oder eine Schriftrolle mit Mantra oder Sutra. Da im Buddhismus die Ahnenverehrung eine größere Rolle spielt, ist es in einigen Sekten gebräuchlich, für Verstorbene im privaten Butsudan ein "Ihai" (Ahnentäfelchen) aufzustellen. Auf diesem steht ein für den Verstorbenen vom buddhistischen Priester neu vergebener Name. Räucherstäbchen, Glocken und Opfergaben wie Blumen, Obst, Reis oder Tee werden zur Verehrung verwendet. In Thailand bewahrt man auf den Hausaltären auch Urnen mit der Asche verstorbener Verwandter auf.
Altar im Shintoismus
Im japanischen Shintoismus sind kleine hölzerne Hausaltäre (Kamidana) verbreitet, die Schreingebäude en miniature nachbilden und zur Verehrung der Kami, Gottheiten des Shintoismus, aber auch der Ahnen dienen. Typisch auf diesen Wandaltären sind sogenannte Shintai - Gegenstände wie runde Spiegel, (Schmuck)Steine u.a., die zur Beherbergung einer Shintogottheit bestimmt sind. Dargebracht werden einfache Gebete und Speisen wie Reis, Obst, Wasser, Salz oder Sake sowie Blumen. Die rituelle Verehrung beinhaltet u.a. Verbeugungen und Klatschen. Wie bei hinduistischen Gläubigen oder auch christlichen Priestern müssen vor dem Ritual unbedingt die Hände gewaschen werden.
Ausrichtung von christlichen Altären
In christlicher Tradition sind Altäre vorzugsweise gen Osten ausgerichtet. Dafür gibt es sogar einen eigenen Terminus - die Ostung. Die im Osten aufgehende Sonne gilt als Sinnbild der christlichen Auferstehung. Sie bringt Licht und Leben und wird somit als Symbol für Christus, das Licht der Welt, verstanden.
Ein weiterer Bezug wird damit auch zu Jesu Geburt geschaffen, welche durch den Stern im Osten angekündet wurde. Bei Kirchen im europäischen Raum (Süd- und Westeuropa) steht die Ostung der Altäre darüber hinaus auch in Verbindung zum Neuen (Himmlischen) Jerusalem (Offenbarung des Johannes) bzw. Ort des Paradieses.
In den meisten katholischen Kirchen gibt es ferner ein zweiten, sogenannten Volksaltar. An ihm schaut der Priester zur Gemeinde, wenn er mit ihr den Gottesdienst feiert.
Altar(raum)gestaltung nach Vastu
Ähnlich der Ostung im Christentum gibt es auch im vedischen Vastu Bestimmungen zur Ausrichtung eines Altars bzw. entsprechenden Raumes. Diese besagt, dass sich der Tempel-/ Gebets-/ Meditations- bzw. Pujaraum eines Haushalts im Nordosten, Norden oder Osten eines Hauses befinden sollte - bestenfalls in der Nordostecke und keinesfalls nach Süden. Außerdem sollte er im Erdgeschoss gelegen sein.
Der Altar selbst gehört ebenfalls in die Nordostecke (des Tempelraumes). Die Bilder der Gottheiten bzw. Murtis sollten entweder gen Osten oder gen Westen ausgerichtet sein - am besten aber gen Westen, sodass der Verehrer gen Osten schaut.
Der Altar sollte die Wand möglichst nicht berühren, sondern im Abstand von zwei bis drei Zentimetern aufgestellt sein. Weiß, helles Gelb oder helles Blau an den Wänden wird empfohlen. Eine pyramidenartige Verjüngung nach oben und eine Tür mit zwei Flügeln sind besonders vorteilhaft. Unter oder über dem Tempelraum darf sich keine Toilette befinden.
Inspiration zur Gestaltung eines Hausaltars
Wenn Du ein Bedürfnis nach mehr Ruhe, Entspannung, Zentrierung, Klarheit, Sinn und Herzensöffnung in Deinem Leben verspürst oder einfach Deiner Freude, Liebe und Dankbarkeit für Das, was ist, für das Göttliche in allem, Ausdruck verleihen möchtest, könnte das Herrichten eines Altars bei Dir zu Hause, was selbst schon ein Akt der Verehrung ist, eine wunderbare Hilfe und Bereicherung sein.
Du kannst Dich dabei an den oben erwähnten Vorgaben des Vastu orientieren oder einfach in Dich hineinspüren und intuitiv die richtige Stelle für Deinen Hausaltar finden. Es wird Dir gut tun, einen Platz in Deinem Zuhause zu wissen, der allein der inneren Einkehr, der Besinnung auf Deine wahre Quelle, zum Zur-Ruhe-Kommen und Verweilen in der Stille, zur Meditation, Gottesverehrung, für Gebet, Gesang, Yoga oder sonstige spirituelle Praxis, vielleicht ja auch hingebungsvollen Tanz, … bestimmt ist.
Ein stabiler Karton mit einem schönen Stoff abgedeckt macht bereits den Unterbau, auf dem Du dann Bilder, Ikonen, Murtis oder vielleicht auch „nur“ ein Licht aufstellen kannst – Dinge also, die Dich ansprechen, inspirieren bzw. Dir viel bedeuten. Bedenke: der Geist ahmt nach, was auf ihn einwirkt.
Wenn es Dir von Herzen kommt, so lass es glänzen und scheinen und verwende zur hingebungsvollen Verehrung Kostbares wie Wachskerzen (mit feuerfester Unterlage), frische, duftige Blüten und Blütenblätter, selbstgefädelte Blumenketten etc. Die traditionellen Opfergaben wie beispielsweise Milch[1] und Ghee in Indien oder Tieropfer in der Antike waren besonders vormals tatsächliche Opfer, wertvolle Gaben. Vielleicht wählst ja auch Du etwas für Deine Situation Kostbares – eine Bio-Frucht, selbstgemachte vegane Energiebällchen, … ?
Deinen Altarplatz solltest Du immer sauber halten. Evtl. kannst Du ihn sogar mit langen leichten Vorhängen vom Rest Deines Zimmers abteilen. Deine Sonnengebete (Surya Namaskar) vor dem Altar könnten Dich so zu noch mehr Tiefe in Deiner Yogapraxis beflügeln ...
Altar in der Yoga Vidya Tradition
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Eine wichtige Hilfe auf dem spirituellen Weg ist der Altar.
Das Wort Altar wird vermutlich heute selten verwendet. Die meisten Menschen kennen vielleicht Altare in den Kirchen und vielleicht in Tempeln. Die wenigsten, die du normalerweise auf der Straße triffst, haben einen Altar.
Aber ein Altar ist eine wertvolle Hilfe auf dem spirituellen Weg. Und ich möchte dich ermutigen bei dir zuhause einen Altar auf zu bauen. Und ich möchte dir einige Tipps geben wie du einen solchen Altar gestalten kannst.
Was ist ein Altar?
Ein Altar kann ein Tisch sein. Es kann etwas Kleines sein, etwas Großes sein wo Symbole draufstehen, die für Spiritualität stehen.
Ein Altar ist darüber hinaus man könnte sagen ein sakraler Ort oder auch ein sakraler Gegenstand, den du mit Ehrerbietung behandelst und auflädst mit spirituellen Praktiken.
Es gibt verschiedene Arten von Altären. Ich hatte schon gesagt es gibt kleine Altare, große Altare, niedrige Altare, hohe Altare. Im Grund genommen gibt es ein paar Dinge, die du beachten kannst für Altar.
Orte für einen Altar
- Das erste wäre stelle den Altar da auf wo du auch täglich spirituellen Praktiken machst. Also zum Beispiel dort wo du meditierst, deine Yogaübungen machst.
- Zweitens mache den Altar so, das es dir einen persönlichen Bezug geben kann.
- Dritter Tipp wäre, mache es mit dem Altar so das auch Andere in deiner Familie auch damit zurecht kommen.
- Und das vierte wäre sorge dafür das du spirituelle Praktiken machst um den Altar aufzuladen mit spiritueller Kraft.
Zubehör eines Altars
Okay, nach den allgemeinen Ratschlägen jetzt etwas spezielles. Ein Altar hat Verschiedenes. Zum einen hast du einen Tisch. Ein Altar sollte typischerweise etwas erhöht sein. Du wirst jetzt keinen Altar direkt auf den Fußboden tun. Obgleich es auch die Möglichkeit gibt einfach ein Tuch auf den Boden zu legen und dort ein paar Gegenstände hinzustellen. Aber normalerweise stellt man den Altar etwas erhöht. Man kann ihn etwas erhöht stellen. Viel machen es auch so das sie den Altar so hoch stellen, das wenn man davor meditiert das man auf die Haupt-Murti hinschauen kann oder das man die Kerze in Augenhöhe hat, zum Beispiel wenn man Tratak üben will, Augenhöhe oder etwas darunter.
Man kann also eine Art Tisch dort haben. Der Tisch kann sehr klein sein. Und darüber gibt man typischerweise ein Altartuch wobei wenn es ein Tisch ist, der schön aussieht – wir haben ja bei Yoga Vidya auch Marmortische – kann auch der Altar ohne Altartuch sein.
Murtis als Kanal für Gottes Segen
Auf dem Altartuch gibt es dann so genannte Murtis. Eine Murti ist eine Verkörperung des Göttlichen. Murti heißt tatsächlich Verkörperung. Murti heißt auch Bild. Wenn du eine Murti auf den Altar stellst dann kannst du dir vorstellen das dadurch letztlich die Göttliche Kraft wirkt.
Als Beispiel nenne ich mal in der Mitte eine Sarasvati, die sieht aus wie Sarasvati, die hat Symbole wie Sarasvati und es gibt ja auch Videos bei Yoga Vidya wo die ganze Symbolik aller Aspekte Gottes beschrieben werden.
Jedenfalls kannst du dir vorstellen das dieses Material Träger wird von Göttlicher Energie. So ähnlich wie ein Lautsprecher, der eine Stimme transportiert. Das Gerät selbst ist nicht meine Stimme aber der Lautsprecher wird zum Kanal durch den du meine Stimme hörst. So ähnlich werden die Murtis zum Kanal durch welche der Segen des Göttlichen durch wirkt. Wenn du also Murtis hast dann stelle dir vor, diese Murtis, die auf dem Altar stehen, werden zu Kanälen des Segens Gottes.
Klassischer Yoga Vidya Altar - Murtis
Aspekt von Shiva
Es gibt jetzt verschiedene Murtis. Ein klassischer Altar in der Yoga Vidya Tradition hat typischerweise drei oder vier Murtis. Es gehören immer vier Aspekte auf den Altar. Das eine ist ein Shiva Aspekt. Und Shiva kann sein der Shiva Nataraj, dann der meditierenden Shiva sein, oder Shivalingam. Shiva hat auch Aspekte wie Ganesha und Subramanya.
Aspekt der Göttlichen Mutter
Das zweite was es auf dem Altar braucht ist eine Repräsentation der Göttlichen Mutter. Die Göttliche Mutter kann heißen Durga, Sarasvati, Kali oder Lakshmi.
Repräsentation von Vishnu
Als nächstes braucht es eine Repräsentation von Vishnu. Visnu kann sein Vishnu selber, Rama oder auch Krishna. Im weiteren Sinne sind auch Lakshmi und Hanuman Aspekte von Vishnu.
Ganesha
Und dann braucht es auf einem Altar auch Ganesha. Ganesha, der Aspekt des Anfangs.
Wenn du das zusammen zählst dann sind das also vier Aspekte. Du hast einen Ganesha. Du hast einen Shiva. Du hast einen Aspekt Vishnus und einen Aspekt der Göttlichen Mutter.
Manchmal reichen aber auch drei. Denn natürlich es gibt manche Murtis, die sind sowohl Vishnu als auch Göttliche Mutter. Zum Beispiel wenn du Lakshmi hinstellst, Lakshmi ist sowohl die Göttliche Mutter als auch Visnu Aspekt.
Oder wenn du Durga hast ist es auch Göttliche Mutter und Shiva Aspekt. Manche sagen auch wenn ich Ganesha habe dann ist der Shiva Aspekt mit dabei.
Es gibt auch gute Gründe weshalb alle dabei sind. Man könnte sagen in Indien gibt es traditioneller Weise drei Hauptrichtungen. Es gibt die Shaivas, die Shiva besonders verehren. Es gibt die Vaishnavas, die Vishnu besonders verehren. Es gibt die Shaktas, die die Göttliche Mutter verehren und Ganesha dient immer als Hilfe um zu diesen göttlichen Aspekten hin zu kommen. Unsere Tradition ist eine verbindende Tradition deshalb hat man alle drei bzw. vier Aspekte dort.
Du kannst natürlich auch sagen für mich reicht ein Aspekt aus und du hast eine Murti. Typischerweise hat ein Altar eine Hauptmurti und eine paar Nebenmurtis. Und natürlich ist es auch möglich zusätzliche Murtis aufzustellen. Wenn du einen besonderen Bezug zur Mutter Maria hast oder zu Jesus oder zu Buddha kannst du natürlich auch diese hin stellen. Manche stellen auch gerne Steine hin, Edelsteine oder Steine von besonders heiligen Kraftorten und spüren das dadurch Energie hin geht.
Manche machen den Altar sehr üppig. Manche machen ihn etwas einfacher.
Bilder von Meistern
Nächster Teil, den du auf einem Altar hast sind Bilder von Meistern. Im Yoga spielt tatsächlich der Guru auch eine besondere Rolle. Und so wirst du auf unseren Altaren immer auch ein Bild von Swami Sivananda finden, meistens auch von Swami Vishnudevananda. Die Bilder helfen uns zum einen uns an die Meister zu erinnern. Aber wir stellen uns auch vor das diese Bilder zu Kanälen werden durch die der Segen des Meisters hindurch wirkt. So ähnlich wie angenommen dein Partner fährt mal alleine im Urlaub oder geht auf irgend eine Tagung dann wirst du vielleicht auch ab und zu dein Foto von deinem Partner anschauen oder ihr werdet euch gegenseitig Fotos schicken über das Internet.
Du hast nicht die Vorstellung das diese digitalen Bits und Bytes irgendwo dein Partner sind aber du kannst dir vorstellen das du über das Bild einen Kontakt aufnimmst zu deinem Partner. Und so nehmen wir auch über Bilder Kontakt auf zu unseren Meistern. Und so ist es gut das Bild eines Meisters dort hin zu stellen.
Kerze oder Öllampe
Nächster Bestandteil eines Altars ist eine Kerze oder auch eine Öllampe. Eine Kerze enthält natürlich ein Feuer und Feuer hat verschiedene Bedeutungen. Feuer zim einen geht nach oben. Und nach oben gehen heißt wir bitten darum möge unser Bewusstsein sich nach oben begeben. Eine Kerze verbrennt. Und so wollen wir auch unsere Verhaftungen verbrennen. Eine Kerze sorgt dafür das letztlich das Feste sich ausdehnt zur Weite. Das Wachs oder Öl wird verbrannt und dehnt sich dann aus. Und so ähnlich mögen sich unsere Beschränkungen auflösen. Mögen wir die Unendlichkeit erkennen. Eine Kerze oder auch eine Ölflamme hat Licht und Wärme. Mögen wir zu der Erkenntnis kommen. Mögen wir Erkenntnis und Weisheit ausstrahlen und mögen wir Wärme ausstrahlen, Freude und Liebe.
Und so steckt dort eine ganze Menge. Kerzenflamme oder auch Ölflamme strahlt etwas aus. Beim Verbrennen entsteht Prana insbesondere an einem Altar. Und so ist es auch gut das wenn du meditierst, deine Yogaübungen machst, das du vorher die Kerzenflamme oder Öllampe entzündest.
Es gibt sogar das so genannte Akhanda Jyoti. Das heißt immerwährendes Licht. Angenommen du bist allein ohne dass dort Kinder dabei sind, ohne dass dort Hund und Katze da sind, dann könntest du auch sagen du machst Akhanda Jyoti, ein immerwährendes Licht. Z. Bsp. im Yoga Vidya Ashram brennt am Hauptaltar ein Licht 24 Stunden lang. Natürlich muss das dann brandschutzmäßig gesichert sein. In den Ashrams gibt es Brandschutzbeauftragte und da gehen auch die Behörden durch. Das muss abgesprochen werden. Also gesunden Menschenverstand sollte man auch bei seinem Altar walten lassen. Und gerade wenn du Akhanda Jyoti haben willst, immerwährend brennendes Licht, dann achte auch darauf das es sicher ist.
Ein immerwährendes Licht hilft auch beständig Prana zu erzeugen und auszustrahlen.
Blumenschmuck
Was auch gut ist sind Blumen. Du kannst Blumen auf den Altar stellen, am besten Topfpflanzen. Es müssen nicht blühende Blumen sein. Aber irgend eine Pflanze auf einem Altar hilft das Prana sich ansammeln kann und Prana, Lebensenergie ausgestrahlt wird.
Umgang mit dem Altar
Wie verhältst du dich mit einem Altar? Jetzt hast du also einen Altar eingerichtet. Jetzt gilt es auch Respekt zu zeigen bei diesem Altar. Zunächst einmal auf einen Altar solltest du keine Armbanduhr drauf legen, keine Standuhr, keine Uhr. Auf dem Altar hat auch kein Glas etwas zu suchen, kein Essensgefäss, kein Trinkgefäß usw.
Auf dem Altar sollte nichts stehen außer sakrale Gegenstände. Das sage ich deshalb weil ich immer wieder auch sehe das Menschen auf Altäre ein Glas Wasser drauf stellen oder Uhren, usw.
Du solltest eine gewisse Haltung des Respekts entwickeln gegenüber einem Altar zuhause. Und du solltest dort eben nur sakrale Gegenstände haben. Dann bevor du zum Beispiel mit deinen spirituellen Praktiken beginnst solltest du dort hingehen zum Altar. Du könntest dich hin knien. Du könntest die Murtis anschauen. Du könntest die Hände vor der Brust zusammen geben und du könntest dich verneigen und vielleicht ein kurzes Gebet sprechen. Eventuell nach dem Verneigen entzündest du erst das Licht, eventuell auch ein Räucherstäbchen und danach gehst du einen Moment in die Stille und sprichst ein Gebet. Danach kannst du deine spirituellen Praktiken ausführen, Meditation, Asanas und Pranayama.
Vielleicht zwischendurch den Altar auch wieder anschauen und am Ende der spirituellen Praxis kannst du nochmals zum Altar hinschauen, die Meister anschauen, die Aspekte des Göttlichen anschauen, um Führung bitten für den weiteren Tag oder für die Nacht, je nachdem. Dir vornehmen das alles was du tun wirst Gott darbringen wirst. Du bittest um Segen. Du kannst dich verneigen und danach machst du die Kerze aus. Es wird übrigens empfohlen die Kerze nicht auszupusten. Das ist in Indien etwas was gar nicht gut ankommt. Denn auspusten heißt ja auch das du deinen Atem dort ausgibst. Und im Atem sind ja die Stoffwechselprodukte des Körpers.
Angenommen du sprichst mit deinem Chef da würdest du ihm auch nicht in das Gesicht pusten. Oder da kommt jemand Neues zu dir, der wichtig ist. Du würdest du ihm nicht als erstes in das Gesicht pusten. Und so ähnlich pustet man auch keine Kerze aus. Man kann das entweder mit einer Handbewegung machen oder man nimmt einen Kerzenauslöscher wo man das drüber gibt und dann ist die Kerze aus oder die Öllampe aus.
Genau so übrigens auch mit einem Räucherstäbchen. Das sollte man auch nicht auspusten. Wenn du ein Räucherstäbchen hättest würdest du es nehmen, anzünden dann darbringen und dabei geht es aus.
Verhalten vor der Meditation
Ich will dir jetzt zeigen wie du zum Beispiel morgens vor der Meditation dich verhalten kannst um so die morgendliche spirituelle Praxis gut zu beginnen. Du gehst also zum Altar hin. Du verneigst dich zunächst. Dann kniest du dich hin, schaust einen Moment zu den Murtis, begrüßt sie innerlich. Du verneigst dich, bleibst einen Moment sitzen.
Dann nimmst du etwas zum Anzünden der Kerze. Du zündest die Kerze an. Vielleicht nimmst du die Kerze und schwenkst sie drei mal im Uhrzeigersinn als Symbol der Verehrung. Du nimmst dein Räucherstäbchen, zündest es an, du schwenkst es drei mal im Uhrzeigersinn als Symbol der Verehrung. Das Räucherstäbchen hast du in der rechten Hand. Die linke Hand gibst du unter rechten Ellbogen oder Unterarm. Dann zum Schluss drehst du das Räucherstäbchen etwas schneller so dass die Flamme verlischt und das Räucherstäbchen glimmt. Du gibst das Räucherstäbchen in einen Räucherstäbchenhalter.
Dann bleibst du einen Moment lang sitzten oder knien, bittest um Führung und Segen für deine spirituelle Praxis. Falls es Abend ist kannst du alles, was du getan hast Gott darbringen. Und falls du es morgens gemacht hast bittest du um besonderen Segen für deine spirituelle Praxis.
Jetzt angenommen du hast deine spirituelle Praxis gemacht. Jetzt zeige ich dir was du machst nachdem die spirituelle Praxis abgeschlossen ist. Du bleibst einen Moment lang vor dem Altar sitzen. Vielleicht sprichst du jetzt auch noch ein Mantra. So ähnlich wie nach Angang de spirituellen Praxis. Ansonsten kannst du zum Abschluss ein Mantra sagen, um Segen für deine spirituelle Praxis bitten, vielleicht um guten Schlaf bitten oder für einen guten Tag heute. Du kannst alles was heute geschieht Gott darbringen.
Vielleicht willst du auch für deine Verwandten oder Freunde oder jemand in Not ein kurzes Gebet sprechen. Danach verneigst du dich. Du nimmst das Räucherstäbchen wenn es noch brennt schwenkst du es noch drei mal vor dem Altar. Und dann brichst den vorderen Teil des Räucherstäbchens ab und so ist das Räucherstäbchen aus.
Das kannst du auch machen wenn du nach ca. fünf Minuten das Räucherstäbchen aus machen willst . Die Räucherstäbchen sind eigentlich gedacht für große Räume oder Tempel mit offenen Fenstern so dass man typischerweise in einem normalen Raum nicht das Räucherstäbchen die ganze Zeit anlässt.
Dann kannst du einen Kerzenausmacher nehmen und mit diesem die Kerze ausmachen, dich nochmals verneigen. Und dann bist du bereit für den Tag.
Eine zweite Variante wie man die Kerze ausmachen kann, wenn man nicht so einen Kerzenausmacher hat will ich auch erwähnen. Wenn also die Kerze an ist dann nimmst du deine Hand, wichtig ist das die Finger zusammen sind und dann gibst du so einmal ein bisschen entfernt von der Kerze einen schnellen Schlag und dann gibt es einen Luftzug und der macht die Kerze aus.
Das braucht etwas Übung. Wichtig ist auch das du es nicht zu tief machst sonst wird die Kerze umgestoßen.
Zusammenfassung
Ja das waren ein paar Tipps für einen Altar. Ein Altar gehört zu den großen Hilfen auf dem spirituellen Weg. Und ich hoffe du hast einen Altar oder nimmst dir jetzt vor dir einen an zu schaffen. Auch noch ein Tipp. Es gibt auch den so genannten Reisealtar oder auch temporären Altar. Wenn du zum Beispiel viel unterwegs bist dann könntest du dir auch in einer speziellen Tasche alle Altargegenstände hinein geben und mit diesen reisen.
Und angenommen du hast einen Partner, eine Partnerin und eine Familie, die mit Altar wenig anfangen können dann könntest du auch den Altar immer tagsüber zusammen räumen und vielleicht in einen Schrank hinein geben, in eine Schublade, vor deinen spirituellen Praktiken den Altar auspacken, ausbreiten und dann praktizieren und nach den Praktiken den Altar wieder einräumen.
Es ist zwar vor zu ziehen das es ein dauerhafter Altar ist denn die Murtis und die Bilder und die Altargegenstände strahlen die ganze Zeit ein Prana aus. Und ein Raum in dem ein großer Altar ist hat immer mehr Prana, mehr Energie und eine stärkere Schwingung als ein Raum, der keinen Altar hat.
Die Altargegenstände werden auf geladen durch die spirituellen Praktiken und die Mantras und die Rituale und die Meditation, die Asanas usw. die man macht. Und sie strahlen dann auch den Rest des Tages aus.
Währenddessen wenn du keinen Altar hast dann gibt es nichts was diese Schwingung aufrecht hält und dann löst sich die Schwingung, die du in der spirituellen Praxis gemacht hast langsam wieder auf.
Daher ist es gut einen Altar zu haben. Aber wenn es hilfreich ist dann packst du auch den Altar weg, die Gegenstände sind auf geladen. Du packst sie aus und du merkst sofort wie der ganze Raum mit spiritueller Kraft erfüllt wird.
Mein Meister, der Swami Vishnudevananda ist ja sehr viel ja sehr viel gereist. Oft hat er in den Yogazentren selbst dann übernachtet, manchmal auch in Yogaräumen. Er war relativ einfach in seinen Bedürfnissen. Aber manchmal wurde er auch in Hotels untergebracht. Und auch dort sowie er in ein Hotelzimmer hereingekommen ist hat er als erstes den Altar ausgepackt, er hat die Kerze hingestellt oder eine Öllampe aufgebaut. Er hat die Lampe geschwenkt, einen Moment dort gesessen und in dem Moment konnte man merken der ganze Hotelraum hat die Schwingung angenommen wie ein Meditationsraum.
Es war für ihn sehr wichtig da wo er ist eine spirituelle Schwingung zu haben. Und die hat er tatsächlich erzeugt mit Altar, mit Verehrung und hat dann dafür gesorgt das dann über die Murtis und natürlich auch durch ihn selbst die spirituelle Schwingung des Raumes stark wurde.
In ähnlicher Form kannst auch du das machen.
Ja, ich würde vorschlagen das du jetzt überlegst ob du einen schönen Altar hast oder wie du einen anschaffen willst, du kannst dir ja noch einmal überlegen wie du dich verhälst mit deinem Altar. Und wenn du mehr wissen willst über Altare dann gehe auf unserer Internetseite https://www.yoga-vidya.de/
Dort kannst du den Suchbegriff „Altar“ eingeben und weitere Inspirationen und Tipps für einen guten Altar bekommen.
Video - Altar
Hier ein Vortrag zum Thema Altar von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.
Fußnoten
- ↑ A.d.R.: Aufgrund der Massenproduktion von Milch und der Ergebnisse der China Study kann Milch heute nicht mehr wirklich empfohlen werden.
Siehe auch
- Schrein
- Mandir
- Tempel
- Opfer
- Puja
- Prasad
- Agnihotra
- Homa
- Havan
- Yajna
- Ritual
- Verehrung
- Yogaschüler
- Toleranz
- Tanumanasa
- Höhere Entwicklungsstufen
Literatur
- Ksenija Auksutat, Gabriele Eßmann, Doris Schleithoff: Der Altar im Kirchenjahr: schmücken - gestalten – verkündigen, Gütersloher Verlagshaus, 2013
- Max Seidel: Der Isenheimer Altar, Belser, 2012
- Rupert Berger: Die Feier der Heiligen Messe: Eine Einführung, Verlag Herder, 2009
- Jean-Hubert Martin: Altäre, Kunst zum Niederknien, Hatje Cantz Verlag, 2001
Weblinks
- Bedeutung eines Altars
- Das Heim spiritualisieren
- Grundordnung des Römischen Messbuchs (2002), V. Kapitel: Der Altar und seine Ausstattung, S. 130-133
- Der Altar im evangelischen Gottesdienst
Seminare
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