Bodhisattva

Aus Yogawiki

Bodhisattva (Sanskrit: बोधिसत्त्व bodhisattva m.) wörtl.: einer, dessen Wesen (Sattva) Erkenntnis (Bodhi) ist. Bezeichnung für jemanden, der der höchsten Erkenntnis sehr nahe ist und sein Wirken zum Wohle der Menschen einsetzt. Dieser Begriff wird insbesondere im Buddhismus verwendet. Es heißt, dass dieser Mensch nur noch eine Stufe, ein Leben, von der Erleuchtung entfernt ist.

25 Bodhisattvas, die vom Himmel herabsteigen, um 1300, Japan

Bodhisattva बोधिसत्त्व bodhisattva- Bodhisattva Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Bodhisattva, बोधिसत्त्व, bodhisattva- Bodhisattva ausgesprochen wird:

Bodhisattva

Bodhisattva ist ein Konzept der Hinduphilosophie und bezieht sich auf jemand, der Erleuchtung erlangen moechte. Der Begriff "Bodhisattva" bedeutet wörtlich "Essenz der Bodhi". Ein Bodhisattva gelobt, nicht eher ins Nirvana einzutreten bis alle Empfindungen erlangt wurden, die vollständige Buddhaschaft ermöglichen.

Bodhisattva bezieht sich auf in einem erleuchteten Zustand leben. Es kann sich auch auf die Person (ein erleuchtetes Wesen) beziehen. Im Buddhismus wurde dieses Wort zuerst von Buddha gebraucht, der es auf sich selbst bezog, bevor er die Erleuchtung erlangte. Daher weist dieses Wort im Buddhismus auf jemanden hin, der definitiv Erleuchtung erlangen wird. Das Wort Bodhisattva kann in den frühen Palischriften gefunden werden. Während im Theravadabuddhismus es von den Bodhisattvas heißt, dass sie die Maitreyas (vom Sanskritwort ‘mitra’, Freund oder Freundschaft) sind, gelten sie im Mahayanabuddhismus als die guten Samariter die den Laien helfen, dem Schmerz und Leid der Welt zu entfliehen..

Bodhisattvas muessen durch 10 Stufen oder Stadien gehen, um Erleuchtung zu erlangen. Stufe 1 ist die Vollkommenheit des Gebens, Dana, Stufe 2 ist vollkommene Moral, Sila, Stufe 3 ist vollkommene Geduld, Khanti, Sufe 4 ist vollkommene Tatkraft, Viriya, Stufe 5 ist vollkommene Meditation, Dhyana, Stufe 6 ist vollkommene Weisheit, Prajna, Stufe 7 ist vollkommene Geschicklichkeit, Upaya Kausalya, Stufe 8 ist vollkommenes Streben, Pranidhana, Stufe 9 ist vollkommene Stärke, Bala, Stufe 10 ist vollkommenes Wissen, Jnana.

Es gibt 10 Kriterien aufgrund derer Bodhisattvas im Mahayana Buddhismus klassifiziert werden. Mitgefühl oder Karuna ist in dieser Glaubensgemeinschaft ein wichtiges Konzept. Die Mahayana Schule betont, dass Weisheit mit Mitgefühl temperiert sein muss.

Sukadev über Bodhisattva

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Bodhisattva

Bodhisattva heißt "reines Wissen" oder "Reinheit des Wissens" oder "Wissen der Reinheit". Bodhisattva ist ein Ausdruck, der besonders im Buddhismus eine wichtige Rolle spielt. Ein Bodhisattva ist jemand, der kurz vor der Erleuchtung steht und dann das Bodhisattva-Gelübde ablegt. Und das Bodhisattva-Gelübde heißt: "Ich werde nicht die volle Erleuchtung erlangen, bis nicht alle Wesen erleuchtet sind." Es ist der Verzicht auf persönliches höchstes Glück, damit alle Wesen das höchste Glück erlangen können. Bodhisattva heißt es deshalb, man steht kurz vor Bodhi, also kurz vor der Erleuchtung. Man ist voller Sattva, also voller Reinheit, und aus dieser Reinheit heraus verzichtet man auf volles Bodhi, solange, um anderen helfen zu können. Das ist also Bodhisattva und das Bodhisattva-Gelübde.

Also, ein Bodhisattva, insbesondere im Mahayana Buddhismus von besonderer Wichtigkeit, letztlich Aspiranten, die sich über viele Leben perfektioniert haben und sich dann entschieden haben, nicht selbst in Bodhi vollständig aufzugehen, sondern anderen zur Erleuchtung zu helfen. Bodhisattvas können auch sich entscheiden, immer wieder sich zu inkarnieren. Als bekanntesten gilt zum Beispiel der Dalai Lama, der soll auch ein Bodhisattva sein, und zwar die Inkarnation des Mitgefühls. Also, er ist ein Bodhisattva des Mitgefühls und so inkarniert er sich immer wieder, um Menschen zu helfen auf dem Weg der Erleuchtung. Und so gibt es verschiedene Bodhisattvas. Zu Bodhisattvas beten auch die Buddhisten, sie machen Bilder für die Bodhisattvas. Und zum Teil leben die Bodhisattvas gar nicht im physischen Körper, sondern in Feinstoffwesen, und im tibetischen Buddhismus inkarnieren sie sich immer wieder von neuem. Bodhisattva so kann man auch sagen ist im Mahayana Buddhismus Name von großen buddhistischen Heiligen, in der physischen Ebene, wie auch in der Feinstoffebene.

Avalokiteshvara

Bodhisattva Avalokitesvara (Guanshiyin), Provinz Shanxi, China. 11.-12 Jh., Liao Dynasty (907-1125). Holz mit Farbe, Nelson-Atkins Museum Collection, Kansas City, Missouri, Copyright

Der erste in der Reihe ist Avalokiteshvara, was wörtlich "der hinabschauende Herr" bedeutet. Er schaut hinab mit Sympathie (Karuna). Er wird mit elf Köpfen und vielen Armen dargestellt. Sein Bild widerspiegelt seine Fähigkeit und Bereitschaft, leidenden Menschen zu helfen. Ksitigharba ist ein anderer Bodhisattva, der versprach ‘Nibbana’ nicht eher und nur unter der Bedingung zu erreichen, wenn jene, die in der Hoelle gefangen sind, befreit wurden. Man glaubt auch, dass er Reisende und Kinder beschützt. Er ist wahrscheinlich der populärste Bodhisattva im Buddhismus. Obwohl als Mann abgebildet, wird er in China und Japan auch in weiblicher Form verehrt. Sein Name wird im Lotus Sutra erwähnt. Er repräsentiert das Mitgefühl aller Buddhas und schaut auf die Welt hinab mit Migefühl und Anteilnahme.

Tara ist die Gefährtin Avalokitesvaras. Aus den von Avalokiteshvara vergossenen Tränen wurde der als Tara bekannte weibliche Bodhisattva geboren. Sie hat im Buddhismus eine andere Form, mit sieben Augen, eines auf jeder Hand und jedem Fuß und drei im Gesicht. Die wichtigsten Formen aber sind die weiße und grüne Tara. Sie ist die rettende Göttin und wird als mütterliche Figur verehrt. Sie enttäuscht die Bedürftigen nie. Diese Gottheit ist ursprünglich im Hinduismus verwurzelt. Es gibt einige Legenden über Tara. Besonders charakteristisch für Tara ist ihre mitleidvolle Natur, die in etwa der Avalokiteshvaras entspricht.

Manjushree

Manjushree ist dafür verantwortlich, die Doktrin der Leere oder Sunyatas zu lehren. Dieser Bodhisattva ist in Tibet populärer. Er kümmert sich immer um die Erleuchtung seiner Anhänger. Er ist kein selbst-zentrierter Heiliger, der sich nur um seine eigene Erhebung kümmert. Manjushri ist auch als der strahlende Buddha bekannt. Manjushri ist mit Weisheit und Mut verbunden und steht für freundliche Herrlichkeit. In seiner Hand hält er ein Schwert mit fünf Spitzen, welches das Durchschneiden der Fesseln der Unwissenheit bedeutet. In seiner linken Hand hält er ein Buch, das Prajnaparamita, das Weisheitsschrifttum des Mahayanabuddhismus symbolisiert.

Samantabhadra steht für universelle Tugend. Oft wird er auf einem Elefanten reitend dargestellt, der sechs Stoßzähne besitzt, welche die sechs Vollkommenheiten oder Paramitas symbolisieren: Geben, Geduld, Sittlichkeit, Kraft, Meditation und Weisheit. Für seine zehn Gelübde berühmt respektiert dieser Boddhisattva alle Buddhas und übertraegt allen Wesen Verdienst.

Der wichtigste Aspekt der Bodhisattvas ist es, ihr Äußerstes zu tun, um die fühlenden Wesen von Qual und Elend zu befreien. Sie lassen ihre buddhistischen Anhänger nie im Stich. Einige der Bodhisattvas verweigern die Erleuchtung ohne ihre Anhänger. Im Mahayana Buddhismus ist es die Pflicht des Bodhisattvas, allen Wesen beim Erreichen des höchsten Entwicklungsstandes zu helfen. Diese Motivation wird "Bodhicitta" (‘citta’ bedeutet Geist) genannt.

Während die chinesische Schule Ksitigarbha als Bodhisattva darstellt, wird er auch einfach als Mönch gesehen. Man nimmt an, dass Ksitigarbha die buddhistischen Prinzipien den Wesen der sechs Welten predigt. Er wird als einer der wichtigen Bodhisattvas im Buddhismus betrachtet.

Vajrapani

Vajrapani ist ein anderer Bodhisattva und wird als blaue zornige Gottheit dargestellt. Er hat zwei oder vier Arme und ein Tigerfell um die Lenden geschlungen. Der Vajra, ein fünfspeichiger Stab in seiner rechten Hand, bedeutet die Vereinigung von Weisheit und Mitgefühl. Deshalb heißt er Vajrapani und bezeichnet die Kraft aller Buddhas.

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Bechert: Der Buddhismus I: Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen. Kohlhammer, Stuttgart 2000. ISBN 3-17-015333-1.
  • Heinz Bechert, R. Gombrich: Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Beck, München 2002. ISBN 3-406-42138-5.
  • Bhikkhu Bodhi: In den Worten des Buddha. Verlag Beyerlein & Steinschulte, 2008. ISBN 9783931095789
  • Edward Conze: Der Buddhismus: Wesen und Entwicklung. 10. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 1995. ISBN 3-17-013505-8.
  • Hansjörg Pfister: Philosophische Einführung in den frühen Buddhismus. Verlag Reith & Pfister, Bötzingen 2004. ISBN 3-9805629-9-9.
  • Helwig Schmidt-Glintzer: Die Reden des Buddha. dtv C. H. Beck, München 2005. ISBN 3-423-34242-0.
  • Wilhelm K. Essler, Ulrich Mamat: Die Philosophie des Buddhismus. 1. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Dezember 2005. ISBN 3-534-17211-6.
  • W. Rahula: Was der Buddha lehrt. 2. Auflage. Origo-Verlag, Bern 1982. ISBN 3-282-00038-3.
  • Verena Reichle: Die Grundgedanken des Buddhismus. 11. Auflage. S. Fischer-Verlag, Frankfurt 2003. ISBN 3-596-12146-9.
  • Hans W. Schumann: Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren – Ursprung und Gegenwart. Diederichs, München 2000. ISBN 3-7205-2153-2.
  • Hans W. Schumann: Der historische Buddha – Leben und Lehre des Gotama. Diederichs, München 2004. ISBN 3-89631-439-4.
  • Gerhard Szczesny: Die eine Botschaft und die vielen Irrwege. Königshausen und Neumann, Würzburg 2004. ISBN 3-8260-2707-8.
  • Volker Zotz: Geschichte der buddhistischen Philosophie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996. ISBN 3-499-55537-9.
  • F.A.Z.-Hörbuch: Auf Siddhartas Spuren – Reisen zu den heiligen Stätten des Buddhismus. Frankfurt 2006. ISBN 3-89843-952-6.

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