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Die Feuerstelle wird entsprechend den vedischen Vorgaben aufgebaut, mit einer Umgrenzung, ausgerichtet nach den Himmelsrichtungen, ebenso ein Altar mit einer Statue oder einem Bild. Dann breitet man um die Feuerstelle herum [[Kusha]]-Gras aus (oder Matten oder Tücher) und sprenkelt Wasser an alle vier Seiten. Das Feuerholz, [[Ghee]] usw. platziert man an der Nordseite der Feuerstelle, weiht und reinigt es symbolisch durch ein paar Tropfen Wasser, Gesten und [[Mantra]]s. Dann folgt ein Moment der [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation] über das Göttliche im Feuer. Wenn man möchte, kann man sich die personifizierte Form Gottes wieder vorstellen, wie oben bei der [[Puja]] beschrieben und die Präsenz des Göttlichen ähnlich wie bei der Puja in den Bildnissen und in der Feuerstelle anrufen und einsetzen. Man taucht Brennmaterial (Holz, getrockneter Kuhdung) in flüssiges Ghee und beginnt die Opferungen ([[Anvadhana]] , [[Aghara]] – Fett/Öl ins Feuer gießen) mit den ersten Anrufungen wie „Prajapataye Svaha“, „Agnaye Svaha“ und ähnlichen. Dann fährt man mit weiteren Mantras fort, Ghee/Fett ins Feuer zu geben, zum Beispiel mit dem Mantra „[[Om Namo Narayanaya]]“ und anderen. Dabei werden verschiedene Gottheiten angerufen und besonders [[Agni]], die feinstoffliche Wesenheit des Feuers. Zum Abschluss „[[Svishtakrit]]“ , um das Opfer vollkommen zu machen. Zum Abschluss verneigt man sich, wiederholt nochmals „Om Namo Narayanaya“, bringt Opfergaben dar, singt eventuell noch [[ | Die Feuerstelle wird entsprechend den vedischen Vorgaben aufgebaut, mit einer Umgrenzung, ausgerichtet nach den Himmelsrichtungen, ebenso ein Altar mit einer Statue oder einem Bild. Dann breitet man um die Feuerstelle herum [[Kusha]]-Gras aus (oder Matten oder Tücher) und sprenkelt Wasser an alle vier Seiten. Das Feuerholz, [[Ghee]] usw. platziert man an der Nordseite der Feuerstelle, weiht und reinigt es symbolisch durch ein paar Tropfen Wasser, Gesten und [[Mantra]]s. Dann folgt ein Moment der [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation] über das Göttliche im Feuer. Wenn man möchte, kann man sich die personifizierte Form Gottes wieder vorstellen, wie oben bei der [[Puja]] beschrieben und die Präsenz des Göttlichen ähnlich wie bei der Puja in den Bildnissen und in der Feuerstelle anrufen und einsetzen. Man taucht Brennmaterial (Holz, getrockneter Kuhdung) in flüssiges Ghee und beginnt die Opferungen ([[Anvadhana]] , [[Aghara]] – Fett/Öl ins Feuer gießen) mit den ersten Anrufungen wie „Prajapataye Svaha“, „Agnaye Svaha“ und ähnlichen. Dann fährt man mit weiteren Mantras fort, Ghee/Fett ins Feuer zu geben, zum Beispiel mit dem Mantra „[[Om Namo Narayanaya]]“ und anderen. Dabei werden verschiedene Gottheiten angerufen und besonders [[Agni]], die feinstoffliche Wesenheit des Feuers. Zum Abschluss „[[Svishtakrit]]“ , um das Opfer vollkommen zu machen. Zum Abschluss verneigt man sich, wiederholt nochmals „Om Namo Narayanaya“, bringt Opfergaben dar, singt eventuell noch [[Kirtan]]s und Hymnen, die das Wesen und Wirken des Göttlichen zum Inhalt haben. Danach bleibt man eine Weile in Meditation und [[Stille]] und [[kontemplation|kontempiert]] über das vollkommene [[Brahman]], welches nichts anderes als [[Narayana]] ist. Dann verneigt man sich nochmals, legt den Kopf auf die Füße der [[Statue]], berührt ihre Füße mit den Händen, wobei man bewusst Zuflucht bei Gott nimmt und um Schutz und Rettung aus dem [[Samsara|Kreislauf der Wiedergeburten]] bittet. Wenn die Gottheit aus dem Abbild entlassen werden soll (zum Beispiel weil es kein dauerhafter, fest installierter Ritualeraum oder [[Altar]] ist), entlässt man sie daraus, indem man das Licht ihrer Gegenwart zurück ins höchste Licht seines eigenen Herzens bringt. Man kann mich in jedem Bildnis (d. h., in jedem Aspekt des Göttlichen) zu jeder Zeit auf jede Weise verehren, die einem besonders liegt und zu der man sich hingezogen fühlt, denn ich bin immanent in allen Dingen, das Selbst von allem und gegenwärtig in allen Wesen und Objekten wie auch im eigenen Selbst des Gläubigen. | ||
Wer mich so nach den zeremoniellen Weisen des Veda und/oder Tantra verehrt, erlangt alles, was er sich wünscht – in diesem Leben und danach. | Wer mich so nach den zeremoniellen Weisen des [[Veda]] und/oder [[Tantra]] verehrt, erlangt alles, was er sich wünscht – in diesem Leben und danach. | ||
Wenn man eine [[Statue]] feierlich installiert und einweiht, sollte man darum herum einen soliden [[Tempel]] errichten und schöne Blumengärten anlegen. Wenn möglich, sollte man dafür Land, Läden und eine Siedlung darum herum spenden, so dass die Rituale kontinuierlich jeden Tag ausgeführt werden sowie Prozessionen und Festivitäten an besonderen [https://www.yoga-vidya.de/service/spiritueller-kalender/ Feiertagen]. Durch solche soziale und religiöse Stiftungen wird man gesegnet mit göttlichen Kräften und Gnade. | Wenn man eine [[Statue]] feierlich installiert und einweiht, sollte man darum herum einen soliden [[Tempel]] errichten und schöne Blumengärten anlegen. Wenn möglich, sollte man dafür Land, Läden und eine Siedlung darum herum spenden, so dass die Rituale kontinuierlich jeden Tag ausgeführt werden sowie Prozessionen und Festivitäten an besonderen [https://www.yoga-vidya.de/service/spiritueller-kalender/ Feiertagen]. Durch solche soziale und religiöse Stiftungen wird man gesegnet mit göttlichen Kräften und Gnade. |
Version vom 27. Oktober 2021, 09:19 Uhr
Yajna (Sanskrit: यज्ञ yajña m.) ist ein hinduistisches Opferritual/Verehrungsritual, das seinen Ursprung in den Veden findet.
Yajna bedeutet ursprünglich Verehrung, Hingabe, Gebet. Mit einer Yajna wurde, wie in allen heiligen Riten, der Segen der Götter erbeten - hier besonders über Agni, die heilige Energie des Feuers. Die Opfergabe, üblicherweise Ghee oder Reis, wurde als Mikrokosmos aufgefasst, der den Menschen in Einklang mit dem Makrokosmos bringen sollte. Yajna bedeutet auch die Kontaktaufnahme des Opfernden mit seinem wahren Selbst (Atman). Ein wirkliches Opfer darzubringen, heißt: mit Dankbarkeit, Demut und Freude etwas zu tun, das anderen Menschen in ihrer Entwicklung weiterhilft.
Yajna ist auch ein Name des Sohnes von Ruci, dem Gatten der Dakshina. Er hatte einen Hirschkopf und wurde bei einer Opferhandlung getötet. Im Reich der Sterne wurde er dann zum Sternbild des Hirschkopfes.
Swami Sivananda über Yajna
Auszüge aus dem Buch "Lord Krishna, His Lilas and Teachings" von Swami Sivananda, The Divine Life Society Publication. Nacherzählung der Geschichte "Kriya-Yoga, zeremonielle Gottesverehrung"
Feuerzeremonien (Yajna, Homa)
Die Feuerstelle wird entsprechend den vedischen Vorgaben aufgebaut, mit einer Umgrenzung, ausgerichtet nach den Himmelsrichtungen, ebenso ein Altar mit einer Statue oder einem Bild. Dann breitet man um die Feuerstelle herum Kusha-Gras aus (oder Matten oder Tücher) und sprenkelt Wasser an alle vier Seiten. Das Feuerholz, Ghee usw. platziert man an der Nordseite der Feuerstelle, weiht und reinigt es symbolisch durch ein paar Tropfen Wasser, Gesten und Mantras. Dann folgt ein Moment der Meditation über das Göttliche im Feuer. Wenn man möchte, kann man sich die personifizierte Form Gottes wieder vorstellen, wie oben bei der Puja beschrieben und die Präsenz des Göttlichen ähnlich wie bei der Puja in den Bildnissen und in der Feuerstelle anrufen und einsetzen. Man taucht Brennmaterial (Holz, getrockneter Kuhdung) in flüssiges Ghee und beginnt die Opferungen (Anvadhana , Aghara – Fett/Öl ins Feuer gießen) mit den ersten Anrufungen wie „Prajapataye Svaha“, „Agnaye Svaha“ und ähnlichen. Dann fährt man mit weiteren Mantras fort, Ghee/Fett ins Feuer zu geben, zum Beispiel mit dem Mantra „Om Namo Narayanaya“ und anderen. Dabei werden verschiedene Gottheiten angerufen und besonders Agni, die feinstoffliche Wesenheit des Feuers. Zum Abschluss „Svishtakrit“ , um das Opfer vollkommen zu machen. Zum Abschluss verneigt man sich, wiederholt nochmals „Om Namo Narayanaya“, bringt Opfergaben dar, singt eventuell noch Kirtans und Hymnen, die das Wesen und Wirken des Göttlichen zum Inhalt haben. Danach bleibt man eine Weile in Meditation und Stille und kontempiert über das vollkommene Brahman, welches nichts anderes als Narayana ist. Dann verneigt man sich nochmals, legt den Kopf auf die Füße der Statue, berührt ihre Füße mit den Händen, wobei man bewusst Zuflucht bei Gott nimmt und um Schutz und Rettung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten bittet. Wenn die Gottheit aus dem Abbild entlassen werden soll (zum Beispiel weil es kein dauerhafter, fest installierter Ritualeraum oder Altar ist), entlässt man sie daraus, indem man das Licht ihrer Gegenwart zurück ins höchste Licht seines eigenen Herzens bringt. Man kann mich in jedem Bildnis (d. h., in jedem Aspekt des Göttlichen) zu jeder Zeit auf jede Weise verehren, die einem besonders liegt und zu der man sich hingezogen fühlt, denn ich bin immanent in allen Dingen, das Selbst von allem und gegenwärtig in allen Wesen und Objekten wie auch im eigenen Selbst des Gläubigen.
Wer mich so nach den zeremoniellen Weisen des Veda und/oder Tantra verehrt, erlangt alles, was er sich wünscht – in diesem Leben und danach.
Wenn man eine Statue feierlich installiert und einweiht, sollte man darum herum einen soliden Tempel errichten und schöne Blumengärten anlegen. Wenn möglich, sollte man dafür Land, Läden und eine Siedlung darum herum spenden, so dass die Rituale kontinuierlich jeden Tag ausgeführt werden sowie Prozessionen und Festivitäten an besonderen Feiertagen. Durch solche soziale und religiöse Stiftungen wird man gesegnet mit göttlichen Kräften und Gnade. Wer mich aber uneigennützig mit ganzer Hingabe verehrt, ohne ein relatives Ziel anzustreben, wird eins mit mir. Unter keinen Umständen sollte man etwas wegnehmen, was man selbst oder andere Gott oder den ausführenden Priestern dargebracht hat. Sowohl positive wie auch negative Konsequenzen (im Fall, dass man sich etwas von den Opfergaben aneignet) entfallen auf alle Beteiligten und Helfer, je nachdem, wie weit sie involviert sind.
Sukadev über Yajna
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Yajna
Yajna ist ein Sanskrit-Wort und wird meist übersetzt als "Opfer" oder auch als "Feueropfer". Yajna im weiteren Sinn ist jede Art von Gottesdienst, jede Art von Ritual, jede Art von Gottesverehrung. Yajna ist eben zum einen ein Feuerritual. In den alten vedischen Schriften werden sehr häufig Yajnas beschrieben, und da wird beschrieben, wie die Priester in ein heiliges Feuer Ghee hineingegeben haben und andere heilige Gegenstände.
Übrigens, am Rande bemerkt, Ghee, auf Sanskrit Ghrita, bezieht sich nicht notwendigerweise auf Butterfett, sondern Ghrita heißt einfach "das Fließende". Ghrita bezieht sich schlicht und ergreifend auf flüssiges Fett, auf Öl, im weiteren Sinn auf alles Flüssige. Also, mit anderen Worten, in den alten Zeiten haben die Hutas in ein heiliges Yajna verschiedene Gaben hineingegeben und dabei heilige Mantras rezitiert, dabei an Gott gedacht, und dann hat sich Gott manifestiert.
Zum Teil haben die Anwesenden eine Manifestation Gottes gesehen, gespürt, gehört, zum Teil haben sie Darshana gehabt, eine Vision Gottes, zum Teil hat Gott dann in seinen verschiedenen Manifestationen gefragt: "Was wollt ihr haben?" Verschiedenste Yajnas werden beschrieben. Yajna ist aber nicht nur dieses formelle Feuerritual, Yajna ist auch jede Art von Gottesverehrung. In diesem Sinne beschreibt auch Krishna Yajna, und dort sagt er, Yajna ist nicht nur das formelle Yajna, ist nicht nur ein Ritual mit Priestern, die dafür ausgebildet sind, die die Mantras genau kennen und alle Reinigungsvorschriften beachten.
Krishna beschreibt in einigen Kapiteln der Bhagavad Gita, dass auch schon Pranayama Yajna ist. Er sagt, die Einatmung opfern in die Ausatmung, das ist Yajna. Dann seine Handlungen Gott darbringen, auch das ist Yajna. Gott zu verehren, ist Yajna. Und so viele verschiedene Formen von Yajna beschreibt Krishna, die insbesondere spirituelle Yajnas sind. Schließlich im 18. Kapitel der Bhagavad Gita beschreibt Krishna die Dinge, die man tun sollte oder nicht tun sollte. Und er sagt, es gibt drei Dinge, die ein spiritueller Aspirant tun sollte: Das ist Tapas, Yajna und Dana, denn er sagt, mit Tapas, Yajna und Dana reinigen sich die Weisen.
Tapas heißt hier spirituelle Praxis im Allgemeinen und heißt Selbstbeherrschung im Besonderen. Yajna heißt jede Art von ritueller Gottesverehrung und all das, was man Gott darbringt. Und Dana sind gute Werke, die man für andere tut. Wir würden "Karma Yoga" sagen, uneigennütziges Dienen und auch Spenden geben, alles, was man tut, um für andere etwas zu geben. Er sagt auch, dass man diese drei Handlungen sattvig ausführen sollte.
Heute geht es aber hauptsächlich um Yajna. Und wenn du mehr über Yajna wissen willst, im Sinne auch von Opferzeremonie, dann gehe auf unsere Internetseite, auf www.yoga-vidya.de. Gib dort "Yajna" ein und erfahre eine Menge über Yajna, die Hintergründe der Yajna, auch die Bhagavad Gita Aussagen über Yajna. Du findest auch Videos über die Ausführung von Yajnas. Du kannst teilhaben an einer Yajna, die bei Yoga Vidya ausgeführt wird. Du kannst die Mantras mitbekommen, und so kannst du tief in diese Yajnas einsteigen, sowohl als spirituelle Praxis im Allgemeinen, als Ritual und Gottesdienst im Speziellen und als Feuerritual im eigentlichen ursprünglichen Sinn.
Yajna, hinduistisches Feuerritual
Eine Yajna zu vollziehen soll das Wahrwerden von bestimmten Wünschen sowie das allgemeine Wohlbefinden des einzelnen sicherstellen. Yajna (auch bekannt als Yagna, Yagya) ist ein Opferritual, welches von Hindus zu vedischen Zeiten vollzogen wurden, um die Götter oder den höchsten Geist Brahman zu beschwichtigen.
Yajna ist die sichtbare Art der Anbetung, bei der in einer systematischen Abfolge Opfergaben an verschiedene Götter gebracht werden mit dem Ziel, dass der Anbetende bestimmte Ergebnisse in seinem Leben erzielt. Diese Form legt besonderen Wert auf das Gießen von Oblaten in das heilige Feuer während man die Mantras wiederholt rezitiert, so dass die Götter direkt erreicht werden.
Das Singen der Mantren soll die Erfüllung bestimmter Wünsche sicherstellen, das generelle Wohlergehen eines Individuums, einer Gruppe von Menschen oder der Menschheit als Ganzes. Yajna wird bei wichtigen Anlässen vollzogen, welche von Hochzeiten über die Inbetriebnahme einer Firma, über Graduationen bis hin zu Gebeten für die Gesundheit einer Person reicht. Einige Yajnas werden auch in großem Stil abgehalten um das Wohlergehen einer ganzen Gemeinde sicherzustellen, um die Fruchtbarkeit von Anbauböden zu erhöhen, Regen herbeizusehnen, Frieden und Reichtum einzuladen usw.
Abhängig vom Grad der Komplexität können diese Yajnas zwischen wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen dauern. Die Anzahl der teilnehmenden und durchführenden Priester der Zeremonie ist abhängig von der Art und der Zielsetzung. Der sichtbare Teil der Yajna besteht daraus, einen Altar zu bauen, üblicherweise aus Ziegelsteinen, und dem Anzünden von Feuer mittels speziellem Gras oder Holz. Eine Yajna wird typischerweise von einem Hotar (Opferpriester) durchgeführt, begleitet von mehreren Priestern die verschiedene vedische Mantras singen. Sehr oft gibt es in der Mitte ein Feuer und verschiedenen Sachen werden in das Feuer geopfert. Das Opfer, welches in das Feuer gegeben wird, besteht aus verschiedenen Elementen, welche Jav, Sesamkörner, Reis, Ghee, Weihrauch und Sandelholz besteht. Jedes Element hat eine andere Bedeutung. Die Yajnas, die Michprodukte wie Ghee und Joghurt, Früchte, Blumen, Kleidung oder Geld beinhalten, werden auch Homa oder Havan genannt.
Die Pancha Mahayajnas
Die Pancha Mahayajnas sind die 5 großen Opferrituale.
Diese sind:
- 1. Brahma Yajna, auch Veda Vajna genannt, ein Opfer an die Brahmanen oder die Veden oder an Heilige
- 2. Deva Yajna, Opfer an die himmlischen Wesen
- 3. Pitri Yajna, ein Opfer für die Vorfahren
- 4. Bhuta Yajna, ein Opfer für alle Mitgeschöpfe
- 5. Manushya yajna, ein Opfer an die Menschheit, besonders an Bedürftige
Die 5 Yajnas im einzelnen
Die Rishis, die Himmelswesen, die Ahnen, die Geister und Gäste erwarten Hilfe von den Hausherren. Daher sollten sie diese 5 Opferrituale täglich ausüben. Lehren oder die Schriften studieren ist Brahma Yajna; Tarpana, den Ahnen Wasser anbieten und Sraaddha bilden Pitri Yajna; Homa und Opfergaben ins Feuer geben ist Deva Yajna; Bali oder allen Kreaturen Speise darreichen ist Bhuta Yajna; und Gastfreundschaft ist Manushya oder Atithi Yajna.
Brahma Yajna (auch Rishi oder Veda Yajna)
Jedermann sollte täglich die heiligen Schriften studieren. Er sollte dieses Wissen mit anderen teilen. Das ist Brahma oder Rishi Yajna. Indem man dies macht, ehrt man die Rishis. Hierzu zählt auch Veda Yajna.
Swami Sivananda erzählt die Bhagavatam Geschichte von Krishna und dem Veda Yajna (Aus: Lord Krishna, His Lilas and Teachings)
Begleitet von Balarama und den Kuhhirtenjungen wandelte Sri Krishna weit entfernt von Brindavan umher. Es war die Zeit des Sommers. Die Strahlen der Sonne waren extrem stark. Die Bäume spendeten Schatten. Krishna sagte: "Seht mein Freunde! Wie edelmütig diese Bäume sind! Sie leben nur für das Wohl der Anderen. Sie ertragen den Wind, den Regen, die Sonne und den Frost. Sie leben das beste Leben. Sie geben den anderen Lebensarten Kraft. Sie bieten ihre Blätter, Blumen, Früchte, Wurzeln, Rinde, Duft, Saft, Nahrung, Knospen, Harz, Asche, Holzkohle, zarte Triebe, Schatten etc. dar und befriedigen damit die Bedürfnisse aller Lebewesen. Von allen Lebewesen rechtfertigen diejenigen ihr Dasein, die anderen Gutes tun - mit ihrem Leben, ihrem Reichtum, ihrer Weisheit und ihren Worten."
Einer der Jungen wurde hungrig, näherte sich Krishna und sagte: "Der Hunger schwächt uns. Wärst du so freundlich uns ein paar Möglichkeiten aufzuzeigen, um ihn zu stillen?" Krishna antwortete: "Freunde! Brahmanen, die sich mit den Veden auskennen, führen ein Opferritual durch, Angirasa genannt, mit dem Ziel den Himmel zu erreichen;einem Ort, der sich nicht weit weg von hier befindet. Geht in ihre Opferhalle. Nennt ihnen unsere Namen und bittet um Essen." Die Jungen liefen in die Opferhalle und baten bei den Brahmanen um Essen. Die Brahmanen hörten ihnen jedoch nicht zu. Sie sahen in Sri Krishna einen Normalsterblichen und ignorierten seine Bitte. Yajna war für sie selbstverständlich, dennoch missachteten sie den Gott des Yajna. Sie dachten, sie seien Krishna überlegen. Da die Brahmanen weder ja noch nein sagten, hatten die Kuhhirtenjungen keine Hoffnung mehr, kehrten enttäuscht um und berichteten Sri Krishna den Sachverhalt. Krishna lachte und sagte: "Freunde, dieses Mal geht ihr zu den Ehefrauen der Brahmanen". Sie taten es. Die Frauen eilten zu Krishna mit Essenstellern jeglicher Art, trotz der Proteste ihrer Männer, Brüder und Söhne.
Sri Krishna sagte: "Gesegnete Damen! Ich begrüße euch alle. Setzt euch bitte hin. Sagt mir, was ich für euch tun kann. Ihr seid gekommen, um Mich zu sehen. Ich bin Atman und somit der allerliebste. Diejenigen, die sich um Atman kümmern, fühlen bedingungslose und unerschütterliche Zuneigung zu Mir. Prana, Buddhi, Verstand, Körper, Frauen, Kinder, Angehörige und Wohlstand werden nur Atman zuliebe begehrt." Die Ehefrauen der Brahmanen sagten: "Herr, wir haben lediglich eure Füße gesucht. Wir haben unsere Familienmitglieder verlassen. Lasst uns in unserem Verschluss einen Kranz aus Tulsiblättern tragen, welcher zu euren Füßen fallen wird. Unsere Ehemänner, Eltern, Söhne, Brüder und Verwandte werden uns nicht akzeptieren. Jeder in dieser Welt wird uns ausgrenzen. Wir haben keine andere Unterstützung. Wir haben uns dir zu Füßen gelegt. Sei so gut und weite deinen Schutz über uns hinaus aus. Lass uns deine Diener werden." Sri Krishna sagte: "Gesegnete Damen! Geht wieder zurück nach Hause. Eure Männer, Söhne, Eltern usw. werden nicht verärgert über euch sein. Auf meinen Befehl hin, werden alle Menschen, auch die Devas, euer Handeln gutheißen. Daher wird euch die ganze Welt verehren. Die leibhaftige Nähe durch mich oder der direkte Kontakt zu mir ist für Liebe und Hingabe nicht erforderlich. Denkt mit dem ganzen Herzen an mich. Ihr werdet mich gleich erreichen."
Die Ehefrauen der Bramahnen kehrten in die Opferhalle zurück. Die Brahmanen hatten an ihrem Verhalten nichts auszusetzen. Als die Brahmanen erfuhren, dass Sri Krishna Gott selbst war, bereuten sie ihr Verhalten. Aus Furcht vor Kamsa konnten sie nicht nach Brindavan gehen. Sie verehrten Krishna zu Hause.
Deva Yajna
Krishna sagt in der Bhagavad Gita: "Als in grauer Vorzeit die Menschheit zusammen mit dem Opfer entstand, sprach der Schöpfer `Dadurch möget ihr euch fortpflanzen; lasst dies die Milchkuh eurer Wünsche sein (die Kuh, die alles schenkt, was ihr wünscht). Damit speise du die Götter, und die Götter mögen dich speisen; indem ihr euch also so gegenseitig speist, wirst du das höchste Gut erlangen. Da du die Götter im Opfer gespeist hast, werden sie dir das Gewünschte geben. Wer also genießt, was die Götter ihm geben, ohne ihnen dafür (als Gegenleistung) zu opfern, ist in der Tat ein Dieb. Die Rechtschaffenen, die die Reste der Opfergaben verzehren, werden von allen Sünden befreit; die Sündigen aber, die die Speisen (nur) für sich selbst zubereiten, nehmen wahrlich Sünde zu sich." (Kapitel III, Vers 10, 11, 12, 13).
Manu spricht: "Erlaube dem Menschen stets das Studium der Veden und der Riten der Devas; indem er sich mit den Veden beschäftigt, unterstützt er die beweglichen und unbeweglichen Königreiche." Diese Opfer drehen das Rad des Lebens in Übereinstimmung mit dem Göttlichen Willen und helfen so der Entwicklung des Menschen und der ganzen Welt.
Pitri Yajna
Den Vorfahren Erlösung anzubieten ist Pitri Yajna.
Bhuta Yajna
An Kühe, Hunde, Vögel, Fische usw. Nahrung zu verteilen ist Bhuta Yajna.
Manushya Yajna
Die Armen zu speisen ist Manushya Yajna. Die Hungrigen zu speisen, den Nackten zu bekleiden, den Heimatlosen zu beherbergen, den Verzweifelten zu trösten, einen Gast zu bewirten – all das sind Formen von Manushya Yajna. Jede Art von Dienst an der notleidenden Menschheit ist Manushya Yajna.
Der Nutzen der Pancha Mahayajnas
Indem man täglich Freundlichkeit, Güte und Mitgefühl praktiziert, entwickelt man Barmherzigkeit. Hass verschwindet. Das harte, egoistische Herz wird allmählich weich. Man entwickelt kosmische Liebe. Das Herz wird weit. Man hat einen weiteren Blick auf das Leben. Man versucht, die Einheit mit allen Wesen zu spüren. Das alte Gefühl des Getrenntseins aufgrund von Selbstsucht und Egoismus wird nach und nach schwächer und letztendlich ausgerottet. Man lernt, dass man nur dann glücklich sein kann, indem man andere glücklich macht, ihnen dient und hilft, indem man ihre Leiden vermindert und indem man das, was man hat, mit anderen teilt. Diese 5 großartigen Opfer lehren den Menschen seine Beziehung zu Vorgesetzten, Gleichrangigen und Untergebenen.
Der Mensch hat keine gesonderte, eigenständige, individuelle Existenz. Er ist mit der Welt verbunden. Er ist wie eine Perle im Rosenkranz. Sein ganzes Leben muss bestimmt sein von Opfer und Pflichten. Nur dann wird er sich rasch entwickeln. Und nur dann wird er die höchste Glückseligkeit des Ewigen erkennen. Nur dann kann er sich befreien vom Rad der Wiedergeburt und wird Unsterblichkeit erlangen.
Copyright Divine Life Society
Srauta Yajnas
Es gibt auch drei Arten von Srauta Yajnas, die ausführlich rund 400 Yajnas in den Veden beschreiben. In der Kategorie Nitya Karma gibt es 21 Opfer. Hinsichtlich den übrigen 400 Yajnas gibt es keinen Zwang. Aber die 21 Opfer, in die 40 Samskaras eingeschlossen, sollten mindestens einmal im Leben eines Dvija ausgeführt werden. Sie sind in Siebenergruppen eingeteilt, Pakayajnas, Haviryajnas und Somayajnas.
Pakayajnas sind kleinere Opfer und werden zuhause dargebracht. Diese einfachste Form des Yajnas ist ein vom Haushaltsvorstand, der einfache Opfergaben in das in seinem Haus entzündete heilige Feuer gießt, durchgeführtes häusliches Ritual. Am ersten Tag des halben Mondmonates müssen ein Pakayajna und ein Haviryajna im Grhyagni oder Shrautagni durchgeführt werden. Das erste heißt Sthalipaka. Sthali ist der Topf in dem Reis gekocht wird. Er muss auf das Aupasana Feuer gesetzt werden und der in ihm gekochte Reis Caru muss in dasselbe Feuer geopfert werden.
Haviryajnas sind komplizierter, obwohl nicht so groß wie die Somayajnas. Das an jedem Prathama durchgeführte Haviryajna heisst Darsha-purna-isti. Darsha ist der Neumond, Purna der Vollmond. Die am Tag nach dem Neumond oder Vollmond, den Prathamas, durchgeführten istis erhalten daher den Namen Darsha-purna-istis. Sie heißen gelegentlich auch einfach Istis. Sie sind der Archetyp (Prakriti) der Haviryajnas. Die vier ersten Haviryajnas - Adhana, Agnihotra, Darsha-purna-masa and Agrayana – werden zuhause dargebracht. Die letzten drei Haviryajnas - Caturmasya, Nirudhapasubandha und Sautramani – werden in einem Yagasala durchgeführt. Das Somayajna erhält seinen Namen von der als Oblation dargebrachten Essenz der Somapflanze, welche die Himmlischen angeblich genießen. Agnistoma ist der Archetyp des Soma Opfers, wobei Soma ebenfalls Opfer bedeutet. Der Saman wird gesungen. Bei solchen Soma Opfern gibt es den Hotar, den Adhvaryu, den Udgatar und den Brahma, jedem von ihnen assistieren drei Priester. Sechzehn Priester nehmen also an einem Soma Opfer teil.
Agnistoma, das erste der sieben Somayajnas, ist die Prakriti (Archetypus) und die anderen sechs sind seine Vikritis. Diese sechs heißen Atyagnistoma, Uktya, Sodasi, Vajapeya, Atiratra und Aptoryama. Das Vajapeya wird für besonders wichtig gehalten. Wenn der Anbeter nach dem rituellen Bad am Ende des Opfers heraufsteigt, beschattet ihn der König selbst mit einem weissen Schirm. Vaja bedeutet Reis (Speise) und Peya Trank.
Wie der Name andeutet, glaubt man, dass das Vajapeya Opfer reiche Ernte und Wasser in Fülle verschafft. Dieses Opfer besteht aus dem Soma-Rasa Homa, dem Pasu-Homa (23 Tiere) und dem Manna- oder Vaja Homa. Der Opfernde wird in dem übriggebliebenen Reis gebadet. Da der Reis wie Wasser über ihn ausgeschüttet wird, ist der Name Vajapeya korrekt.
Atithi Yajna
Atithi Yajna ist das Opfer der Gastfreundschaft. Atithi Yajna ist ein Yajna, ein Opfer, das man einem Gast, einem "Atithi" bringt. Atithi Yajna drückt auch aus, wenn du einen Gast hast und du dich um ihn kümmern willst, musst du manchmal auch Opfer bringen. Manchmal ist es schön, einen Gast zu haben, einen Atithi zu haben, manchmal ist es aber nicht einfach. Ein Atithi bringt den Tagesablauf durcheinander, er bringt dein geregeltes Leben durcheinander: Er hat Bedürfnisse. Er hat Wünsche. Vielleicht wird er auch mal krank, vielleicht sagt er etwas erst später.
Atithi Yajna drückt aus, sich um einen Gast zu kümmern, das ist ein Opfer. Yajna gilt auch als wichtige spirituelle Praxis. Ein Atithi Yajna heißt, dass du bereit bist, ein Opfer zu bringen für einen anderen Menschen, der entweder deine Hilfe braucht oder dich besucht. In diesem Sinne, in einem Ashram gibt es viele Atithis, jeder, der in den Ashram kommt ist ein Atithi, und Mitarbeiter im Ashram bemühen sich, Opfer zu bringen, Yajnas zu bringen, für das Wohl der Gäste. Deshalb ist Atithi Yajna ein wichtiges spirituelles Prinzip in einem Ashram.
Menschen in einem Ashram entwickeln sich, indem sie für die Atithis Opfer bringen, und das sind oft gar nicht mal so wenige, was einer, der mal eins, zwei Tage oder auch mal eine Woche in den Ashram kommt, gar nicht so weiß, wie sehr das Leben von Ashram-Bewohnern, Ashramiten, Ashram-Sevakas ausgerichtet ist, um den Gästen eine gute Erfahrung zu ermöglichen. Atithi Yajna ist also das Opfer der Gastfreundschaft, Opfer, die man bringt für einen Gast.
Yajna in der Bhagavad Gita
Yajna wird in der Bhagavad Gita immer wieder erwähnt, auch als Analogie für das ganze Leben: Tue alles als Opfer, als Darbringung an Gott. Dann wirst du von aller Schuld und Anhaftung, allem negativen Karma, befreit.
Dana, Tapas und Yajna - Bhagavadgita XVIII 3-6
Yajna und 3 Gunas, Bhagavadgita XVII 11-13
Stellenwert der Yajnas in der modernen indischen Gesellschaft
Tatsächlich nimmt das Darbringen von Yajnas und anderen Opferformen in der modernen Hindugesellschaft langsam ab. Viele gebildete Hindus nehmen heute das Darbringen von Opfern nicht mehr sehr ernst, für die meisten sind sie nur ein bedeutugsloser Teil der Tradition. Der Einfluss weltlicher Erziehung, die Komplexität der Ausführung von Yajnas und die schwindende Zahl der Priester sind die Hauptgründe dafür. Einige fromme Hindus jedoch glauben noch an ihre Wirksamkeit und organisieren Yajnas für verschiedene Zwecke, manchmal öffentlich für eine soziale Sache, manchmal privat zum persönlichen Nutzen. Es gibt daher Yajnas um einen Partner zu finden, zur Geburt eines Kindes, Wohlstand, Beseitigung von Hindernissen, Familienglück und so weiter.
Um einen schwierigen Zeitabschnitt oder einen Teil davon zu erleichtern, wird gewöhnlich das neun Planeten - oder Nava Graham Yajna empfohlen, da es sowohl effizient als auch erschwinglich ist. Wenn jemandes Probleme jedoch zu intensiv sind kann ein größeres yajna von sieben oder acht Tagen erforderlich sein. Es ist wünschenswert, während des Yajnas mit dem Priester zusammen zu sein, die Zeremonie kann jedoch auch in seiner Abwesenheit mit guten Ergebnissen durchgeführt werden.
Yajna, Homa, Havan und Agnihotra
Yajna, Homa, Havan und Agnihotra sind Bezeichnungen für Feuerrituale. Im Hinduismus und auch im klassischen Yoga spielen Feuerrituale eine besondere Rolle.
Da gibt es verschiedene Rituale. Zunächst einmal Havan, das ist ein Ausdruck der zum Beispiel im Sivananda Ashram in Rishikesh gerne gebraucht wird. Dort spricht man von Havan als allgemein vom Feuerritual.
Feuerrituale werden aber auch genannt als Homa. Und Homa ist wie ein umfassender Ritualbegriff eben Feuerritual.
Dann gibt es Yajna. Yaj heißt eigentlich Ritual und Gottesverehrung. Insofern könnte man sagen von der etymologischen Bedeutung des Sanskrit Begriffs, ist Yajna jede Form der Gottesverehrung ritueller Art. Wenn die Bhagavad-Gita zum Beispiel von Yajna spricht, dann sind dort allgemein Rituale gebraucht. Zum Beispiel sagt Krishna im 18. Kapitel – Dass jeder Mensch Yajna, Tapas, und Dana üben sollte, denn das sind die Wege sich zu reinigen, um nachher Gott zu erfahren. Hier ist Tapas die spirituelle Praxis, Dana ist uneigennütziges Dienen, anderen etwas zu geben und Yajna sind alle religiösen Rituale der Gottesverehrung.
Yajna im Sinne der Veden sind Feuerrituale und wenn heute von Yajna die Rede ist, zum Beispiel bei Yoga-Vidya, dann sind das vedische Feuerzeremonien, bei denen besondere Anforderungen auf die Reinheit gelegt werden.
Bei Yoga-Vidya sagen wir gerne Homa und Havan, das kann man leicht lernen. Aber um Yajna zu üben, dort gilt es zum einen sich selbst in einem Zustand der Reinheit zu halten, Sattvik zu leben, Reinigungsrituale im besonderen Masse zu beachten und auch das Sanskrit gut zu kennen. Oft sagen wir auch, eine Yajna ist ein etwas längeres Ritual.
Dann gibt es noch Agnihotra. Agnihotra ist die Feuerzeremonie, die beim Sonnenaufgang und beim Sonnenuntergang zelebriert wird. Sie gehört zu den sogenannten Sandhyavandana Zeremonien, der Verehrung beim Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Agnihotra ist meistens relativ kurz, aber es wirkt besonders stark, denn die Zeiten beim Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sind energetisch besonders machtvoll.
Wir haben immer wieder Phasen bei Yoga-Vidya, wo wir über Tage, Wochen, Monate bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang Agnihotra ausführen. Bei Yoga-Vidya Bad Meinberg haben wir jeden Morgen um 5 Uhr ein Homa und zu besonderen Gelegenheiten auch ein längeres und größeres Homa. Bei Yoga-Vidya Nordsee gibt es jedes Jahr eine 108 stündige Yajna, wo 108 Stunden lang ins Feuer geopfert wird.
Krishna Lila: "Krishna und das vedische Opferritual (Yajna)"
Im Sommer zogen Shri Krishna, Balarama und die anderen Hirtenjungen weiter weg von Vrindavan, um die Kühe zu weiden. Die Sonne brannte vom Himmel. Shri Krishna betrachtete die Schatten spendenden Bäume und sagte: „Seht wie edel die Bäume sind, meine Freunde! Sie leben nur zum Wohle anderer: Sie lassen Wind, Regen, Hitze und Kälte über sich ergehen. Sie schenken anderen Wesen einen Lebensraum. Sie lassen niemanden enttäuscht von dannen ziehen. Jedem geben sie etwas, wer auch immer zu ihnen kommen mag: Blätter, Blüten, Früchte, Wurzeln, Rinde, ihren Duft, Saft, Brennholz, Knospen, Harz, Asche, Kohle, Triebe, Schatten und vieles mehr und erfüllen so die Bedürfnisse vieler Lebewesen. Jene, die durch ihr Leben, ihr Hab und Gut, ihr Wissen und ihre Worte anderen Gutes tun, werden ihrer Lebensaufgabe gerecht.“ Einige der Jungen wurden hungrig. Sie wandten sich an Shri Krishna und sagten: „Wir haben Hunger. Bitte finde einen Weg, wie wir ihn stillen können.“ Krishna antwortete: „Freunde, Veda-kundige Brahmanen halten hier in der Nähe ein großes Angirasa-Opferritual ab, mit dem Ziel, in den Himmel zu kommen. Geht dorthin und bittet sie in unserem Namen um Essen!“ Die Jungen gingen zum Opferplatz und baten um Speisen. Doch die Brahmanen ignorierten sie und Krishnas Bitte. Sie hielten Krishna für einen gewöhnlichen Sterblichen. Das Yajna war ihnen das Allerwichtigste und dabei ignorierten sie den Meister aller Yajnas. Sie hielten sich für überlegener als Krishna. Da die Brahmanan sie gar nicht beachteten und weder ja noch nein sagten, kehrten die Jungen enttäuscht zurück und erzählten Krishna, wie es ihnen ergangen war. Krishna lachte und sprach: „Freunde! Wendet euch diesmal an die Frauen der Brahmanen!“ Diese kamen sogleich mit Speisen aller Art herbei, ungeachtet der Einwände ihrer Gatten, Brüder und Söhne. Krishna sprach: „Seid willkommen, ihr gesegneten Damen! Bitte nehmt Platz. Sagt mir, was ich für euch tun kann. Ihr seid gekommen, nur um mich zu sehen. Ich bin Atman , das wahre Selbst, und daher das Liebste, was ihr habt. Diejenigen, die nach der Atman-Erkenntnis streben, haben bedingungslose, unerschütterliche Hingabe zu Mir. Prana , Buddhi , Geist und Körper, Ehefrau/Ehemann, Kinder, Verwandte und der Besitz - sie alle werden nur wegen des Atman geliebt. Was könnte einem teurer sein als der Atman. Nun habt ihr mich gesehen. Kehrt jetzt zurück zu euren Gatten, damit sie die Opferriten mit eurer Hilfe zelebrieren können.“ Die Brahmanen-Frauen antworteten: „O Gott! Wir haben Zuflucht zu deinen Füßen genommen. Wir haben unsere Verwandten verlassen. Lasse uns die Tulsi-Kränze , die von deinen Füßen fallen, in unserem Haar tragen! Unsere Familien werden uns nicht wieder aufnehmen. Wir haben keine andere Stütze als dich. Breite deine Gnade und deinen Schutz über uns aus! Lass uns dir dienen.“ Krishna sagte: „Kehrt nach Hause zurück, gesegnete Damen! Eure Gatten, Eltern und Söhne werden euch nicht zürnen. Alle werden euer Verhalten gutheißen, weil ich es so will. Ich habe euch angenommen. Daher wird alle Welt euch ehren und anerkennen. Rein physische Nähe zu mir oder der direkte Kontakt mit mir sind nicht nötig, um Liebe und Hingabe zu kultivieren. Richtet eure Gedanken und euer Herz ganz auf Mich. So werdet ihr Mich bald erreichen.“ Als die Frauen zum Opferplatz zurückkehrten, machten ihnen die Brahmanen keine Vorwürfe, sondern bereuten ihr Verhalten zutiefst. Sie wären gern nach Vrindavan gegangen, wagten es jedoch aus Furcht vor Kamsa nicht. Fortan verehrten sie Krishna in ihrem Heim.
Siehe auch
- Yajnavalli
- Yajnashreshtha
- Yajnanga
- Yajnopavita
- Pancha Mahayajnas
- Verehrung
- Bhakti Yoga
- Vedische Götter
- Ijya
- Ishti
- Yaga
- Homa
- Puja
- Havan
- Arati
- Purnahuti
- Internationales Phonetisches Alphabet (IPA)
- Spiritueller Kalender
Weblinks
- Sanskrittext des Rigveda mit deutscher Übersetzung von Karl Friedrich Geldner
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya, Möglichkeit zur Mantra-Weihe und spirituellen Namensgebung
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Divine Life Society - Sivananda Ashram
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