Opferritual

Aus Yogawiki

Opferritual Menschen machen seit Jahrhunderten, Jahrtausenden, vermutlich sogar bereits solange es Menschen gibt Opferrituale. Der Mensch hat das Gefühl, dass wenn er etwas erreichen will, er auch etwas dafür geben muss. Wenn ihm etwas geschenkt worden ist, dann will er etwas zurückgeben.

Beim Feuerritual Agnihotra wird am Sonnenaufgang und Sonnenuntergang geopfert

Nehmen und Geben - Das ist eine zwischenmenschliche Sache

Wenn du vielleicht etwas von einem anderen Menschen haben möchtest, dann könntest du auch sagen: „Wenn ich das von dir haben könnte, was müsste ich dafür tun? Wenn ich dich um diesen Gefallen bitten würde, was müsste ich tun, damit du mir diesen Gefallen gibst?“ Angenommen du hast jemandem etwas Gutes getan, dann überlegst du, was er dir tun müsste usw. Der Mensch ist es irgendwo gewohnt, zu Geben und zu Nehmen. Das muss auch nicht immer im Gleichgewicht sein, aber doch irgendwo. Wenn dir etwas Großartiges geschehen ist, dann willst du z.B. Gott etwas darbringen. Wenn du Gott um etwas bitten willst, dann kannst du auch ein Opferritual machen. Wenn du auf der spirituellen Ebene fortschreiten willst, dann bist du auch bereit etwas zu opfern. In gewissem Maße könntest du auch sagen, dass jeder spirituelle Fortschritt eine Gnade Gottes ist. Aber um für diese Gnade zu danken oder auch um die Gnade zu erlangen, machst du spirituelle Praxis. Auf gewisse Weise könntest du sagen, dass Meditation, Asanas und Pranayama wie Opferrituale sind, mit der Bitte, dass Gott dir helfen möge, die Gottverwirklichung zu erreichen.


Es gibt auch Opferrituale im engeren Sinne

Man könnte auch sagen, wenn man Prasad (geweihte Speise) Gott vor dem Arati darbringt und später an alle verteilt, ist es auch ein kleines Opferritual. Opferrituale im engeren Sinne haben oft etwas mit Feuer zu tun, Feuerrituale. Vor 2000 Jahren gab es in den verschiedensten Teilen der Welt Feuerrituale, Opferrituale, wo Tiere, Pflanzen und z.T. auch Menschen geopfert wurden. Man findet im Alten Testament, dass dort Ziegen und Schafe geopfert wurden. An einer Stelle war Abraham bereit seinen eigenen Sohn zu opfern, wovon Gott ihn dann abgehalten hat. Wir finden es auch bei den Griechen, Römern und auch bei den Hindus. In den Veden werden auch Tieropferrituale beschrieben. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts gab es sogar bei Kaliverehrern Menschenopfer.

Glücklicherweise haben die Christen die Opfertiere abgeschafft. Sie haben gesagt, dass Jesus als Lamm Gottes gestorben ist, sodass wir keine Tiere mehr zu opfern brauchen. Nach dem 1. Jahrhundert n.Chr. haben auch die Juden aufgehört Tiere zu opfern. Bereits seit dem 8. Jahrhundert v.Chr. sind im Hinduismus Tieropfer schrittweise aus der Mode gekommen. Vermutlich hatten Buddha und Mahavira (Begründer des Jainismus) einen gewissen Einfluss gehabt.

In diesem Sinne sind Opferrituale heute Rituale, insbesondere im Hinduismus, bei denen Feuer entzündet wird und Agni der (Feuergott) angerufen wird und eher pflanzliche Stoffe (Kokosnussfett, Holz, bestimmte Gewürze, Samen usw.) ins Feuer gegeben werden. Man opfert etwas, man spricht Mantras, verbindet sich dabei mit Gott, gibt die Anliegen an das Göttliche, fasst Vorsätze, bittet um Kraft für die Vorsätze und man bittet auch darum, dass man auf dem spirituellen Weg fortschreiten kann. Man kann auch ein Opferritual machen, wenn man etwas bereut und es wieder gut machen will usw. Die bekanntesten hinduistischen Opferrituale, die wir auch bei Yoga-Vidya machen, sind Yajna, Homa, Agnihotra und Havan.

Video Opferritual

Hier findest du ein Vortragsvideo zum Thema Opferritual :

Sprecher/Autor: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.

Opferritual Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Opferritual :

Siehe auch

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