Tara: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Grüne Tara''' steht für die aktive Form des Mitgefühls. Sie wird als [[Hilfe|Helferin]] in der [[Not]] angerufen. Die grüne Tara steht für Tat und Lebens[[kraft]]. Obwohl ihre Gestalt kämpferisch wirkt, gilt sie als Heilgöttin. Manche Buddhisten betrachten sie als die wahre Tara, weil sie als die Frau von [[Avalokiteshvara]] angesehen wird. Ihre Gestalt spiegelt die Bereitschaft zur Tat wider. Sie strahlt jedoch auch eine gewisse [[Leichtigkeit]] aus. In der Hand hält sie eine geschlossene Lotosblume, die für [[Energie]] und [[Reinheit]] steht. Sie ist mit dem [[Reichtum|reichen]] Schmuck eines/einer Bodhisattva gekleidet. Ihren Anhängern hilft sie, [[Angst|Ängste]] und [[Sorge]]n zu überwinden und die schwierigsten Situationen zu meistern, die sich ihnen auf ihrem Weg der [[Religion|religiösen]] [[Erkenntnis]] in den Weg stellen. Ihr Mitgefühl zeigt sich in ihrer schnellen Reaktion auf die Hilferufe ihrer Anhängerschaft. | Die '''Grüne Tara''' steht für die aktive Form des Mitgefühls. Sie wird als [[Hilfe|Helferin]] in der [[Not]] angerufen. Die grüne Tara steht für Tat und Lebens[[kraft]]. Obwohl ihre Gestalt kämpferisch wirkt, gilt sie als Heilgöttin. Manche Buddhisten betrachten sie als die wahre Tara, weil sie als die Frau von [[Avalokiteshvara]] angesehen wird. Ihre Gestalt spiegelt die Bereitschaft zur Tat wider. Sie strahlt jedoch auch eine gewisse [[Leichtigkeit]] aus. In der Hand hält sie eine geschlossene Lotosblume, die für [[Energie]] und [[Reinheit]] steht. Sie ist mit dem [[Reichtum|reichen]] Schmuck eines/einer Bodhisattva gekleidet. Ihren Anhängern hilft sie, [[Angst|Ängste]] und [[Sorge]]n zu überwinden und die schwierigsten Situationen zu meistern, die sich ihnen auf ihrem Weg der [[Religion|religiösen]] [[Erkenntnis]] in den Weg stellen. Ihr Mitgefühl zeigt sich in ihrer schnellen Reaktion auf die Hilferufe ihrer Anhängerschaft. | ||
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Eine osttibetische Thanka (Rollbild) mit der Grünen Tara (Samaya Tara Yogini) im Zentrum und der Blauen, Roten, Weißen und Gelben Tara an den Seiten. Rubin Museum of Art | Eine osttibetische Thanka (Rollbild) mit der Grünen Tara (Samaya Tara Yogini) im Zentrum und der Blauen, Roten, Weißen und Gelben Tara an den Seiten. Rubin Museum of Art |
Version vom 5. März 2016, 12:27 Uhr
1. Tara (Sanskrit: Devanagari तार IAST tāra adj., m. u. n.) überall durchdringend, alles überwindend; hoch, laut, laut tönendm, gellend; funkelnd, flimmernd; ein hoher, lauter, gellender Ton; Retter; ein Beiname Rudras und Vishnus; Mohrenhirse (Sorghum bicolor); Augenstern; Kampfer (Karpura).
2. Tara (Sanskrit: Devanagari तारा IAST tārā f.) Stern, Sternbild, Fixstern; Pupille; "Retterin", Name einer Göttin, einer göttlichen Energie; Name der Gattin von Brihaspati. Eine der zehn Weisheitsgöttinnen, Mahavidyas, im Tantra.
Tara wird im Buddhismus noch mehr verehrt als im Hinduismus (siehe unten). Es gibt aber auch in Indien einige Tara Tempel, welche der Verehrung der Mahavidya Tara gewidmet sind. Besonders bekannt ist der Tara Ma Mandir in Tarapith in Bengalen. Tarapith Mandir ist ein sehr wichtiger Ort für Tantra bzw. Shaktismus.
Tara hat viele Namen. Tara ist letztlich die göttliche Mutter, sie ist eine Manifestation von Shakti, von Devi, von Kali, Parvati und Sati. Tara wird im besonderen auch bezeichnet als "Paranasabari". Das Mantra der Mahavidya Tara lautet: "oṁ aīṁ hrīṁ strīṁ tārāoyī hūṁ phaṭ svāhā".
Sukadev über Tara
Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Tara
Tara heißt zunächst mal Stern, Tara heißt auch Fixstern, Tara heißt auch Retterin. Tara ist also jemand, die fest ist, die firm ist und die rettet. Tara ist auch der Name einer Göttin. Im Buddhismus spielt Tara eine besondere Rolle, insbesondere im tibetischen Buddhismus. Da gibt es sogar verschiedene Taras, besonders bekannt, die Grüne Tara, aber oft spricht man auch von der Gelben und der Roten Tara.
Die Grüne Tara ist insbesondere die Göttin des Mitgefühls und der Heilung. Tara ist aber auch in Indien oder im Hinduismus ein Name von Kali, Kali wird auch als Tara bezeichnet. Und Tara ist auch eine der zehn Mahavidyas, der zehn Weisheitsgöttinnen, im System der Mahavidyas. Also, Tara heißt also Retterin und Fixstern. Und eine Göttin ist auch ein Fixstern, an dem du dich ausrichten kannst und du kannst dich auch an die Göttin wenden, um Rettung zu erfahren, Trost zu erfahren, Führung zu erfahren.
Es gäbe noch sehr viel mehr zu sagen über Tara und auf unseren Yoga Vidya Seiten gibt es einen langen Artikel über Tara. Gehe einfach auf www.yoga-vidya.de, gib dort ins Suchfeld ein, "Tara" und dort findest du eine Menge über Tara. Du findest auch einige bildliche Darstellungen, sowohl Tara in der tibetischen Tradition, als auch in der hinduistischen Tradition, und du findest Tara auch als Mahavidya und Tara als Kali.
Tara im Ramayana
In dem hinduistischen Epos Ramayana, ist Tara die Königin von Kishkindha und die Frau des Affenkönigs Vali. Nach dem Tod Valis heiratete sie Sugriva, den Bruder von Vali. Tara wird im Ramayana als die Tochter des Arztes der Affen, Sushena, beschrieben. In anderen Schriften ist sie eine himmlische Nymphe (Apsara), die beim Quirlen des Milchozeans erschien ist. Sie heiratete Vali und gebar Angada. Nach einer Schlacht mit einem Dämon wird Vali für tot gehalten. Sein Bruder Sugriva wird König und heiratet Tara. Vali kommt allerdings zurück und fordert Tara zurück, er schickt seinen Bruder ins Exil und verwünscht ihn, da er in ihm einen Verräter sah.
Sugriva fordert Vali zum Duell auf. Tara rät Vali dazu, dies wegen der Verbindung von Sugriva zu Rama abzulehnen. Vali hört jedoch nicht auf den weisen Rat und stirbt durch einen Pfeil von Rama. Das Ramayana und spätere Hinzufügungen betonen diesen Hinweis Taras. In den meisten volksnahen Versionen, verwünscht Tara Rama durch die Kraft ihrer Tugend. In einigen Versionen gewährt Rama Tara Befreiung.
Sugriva kehrte auf den Thron zurück, verbrachte jedoch seine Zeit mit Trinkgelagen und hielt sein Versprechen nicht, Rama bei der Befreiung seiner entführten Frau, Sita, zu unterstützen. Tara ist nun Sugrivas Frau und seine Diplomatin. Sie ist jene die die Versöhnung zwischen Rama und Sugriva vorantreibt. Sie beruhigte Lakshmana, Ramas Bruder, der Kishkindha als Vergeltung für Sugrivas Treulosigkeit zerstören wollte. Ansonsten wird Tara nur als die Mutter von Angada und die Frau von Sugriva erwähnt, da die Geschichte sich von Kishkindha weg nach Lanka bewegt.
Taras Intelligenz, Geistesgegenwärtigkeit, Mut und Hingabe an ihren Ehemann Vali wird gelobt. Sie gilt als eine der Panchakanya (fünf Jungfrauen). Die Rezitation der Namen der fünf, so heißt es, vertreibt die schlechten Eigenschaften.
Auszug aus der Übersetzung des Ramayana von Swami Sivananda, Divine Life Society, 1996.: Als Tara davon hörte, dass Vali von Rama tödlich verwundet worden ist, kam sie, zusammen mit Angada, zu Vali. Als sie ihn erblickte, weinte sie voller Trauer. Hanuman tröstete Tara mit den Worten: „Oh Königin, gräme dich nicht. Das Leben auf dieser Erde ist unbeständig. Lass uns den König begraben und Angada auf den Thron erheben.“ Tara sagte zu Hanuman: "Ich mache mir keine Sorgen um meinen Sohn. Das Königreich gehört Sugriva. Lasst mich zu Valis Füßen Zuflucht nehmen. Ich will mich an seiner Seite niederlegen.“ [...] Taras Wehklagen: Tara versank im Ozean der Trauer. Sie sprach: „Ich war die Gattin eines Helden, jetzt bin ich zur Witwe geworden. Mein Glück und mein Ansehen sind dahin! Eine Frau, die ihren Ehemann verloren hat, wird von den Menschen als arme Witwe bezeichnet, möge sie noch so viele Kinder haben, oder noch so viel Reichtum besitzen.“
Tara im Hinduismus
Im Hinduismus ist Tara die zweite der 10 Mahavidyas, Weisheitsgöttinnen. Sie spielt gerade im Tantra eine besondere Rolle. Sie gilt als eine der Manifestationen von Shakti, von Durga, Kali bzw. Parvati. Sie ist eine Devi, strahlend, leuchtend. Tara ist strahlend und schön. Tara ist eine Heilgöttin, die alle Krankheiten heilen kann. Sie wird insbesondere angerufen bei scheinbar unheilbaren Krankheiten - und auch in emotionaler oder spiritueller Verzweiflung. Letztlich ist die Verhaftung an die Welt der Dualitäten und der Endlichkeit die schlimmste Krankheit. Tara kann helfen, diese Krankheit der Identifikation zu heilen und seine wahre Natur zu verwirklichen.
Legenden um den Ursprung von Tara
Es gibt viele Legenden wie die Mahavidya Tara in diese Welt gekommen ist. Tara ist ja eine Mahavidya, eine der 10 Weisheitsgöttinnen. Die Legenden, wie diese Dasha Mahavidyas, diese 10 Weisheitsgöttinnen, sich manifestiert haben, findest du unter dem Stichwort Mahavidyas. Tara gilt auch als der weibliche Aspekt des zweiten Avatars von Vishnu, nämlich von Kurmavatar. Es gibt auch einige weitere Geschichten, wie Tara sich in diese Welt manifestiert hat:
Beim Quirlen des Milchozeans arbeiteten Devas (Engel) und Asuras (Dämonen) zusammen. Es hieß nämlich, dass sie durch das Quirlen des Milchozeans Amrita, den Nektar der Unsterblichkeit, bekommen könnten. So nahmen die Devas und Asuras den Berg Meru als Quirlstab, wanden die Schlange Vasuki um den Berg Meru, setzten Meru auf den Kurmavatar, also Vishnu als Schildkröte, und zogen abwechselnd an der Schlange und quirlten so den Milchozean. Zuerst kamen alle möglichen großartigen Gaben aus dem Milchozean - die Göttin Lakshmi, Airavata, Indras Elefant, ein Sonnenschirm und vieles mehr.
Nach einiger Zeit entstand das schreckliche Gift Halahala. Dieses Gift drohte, die ganze Welt zu zerstören. So kam Shiva voller Mitgefühl und trank das Gift. Shivas Kehle wurde dunkel (Nilakantha) und Shiva fiel in Ohnmacht. Da manifestierte sich Kali in der Gestalt von Tara. Tara nahm Shiva auf ihren Schoß und gab ihm Milch zu trinken aus ihrer Brust. Diese Milch von Tara befreite Shiva von der Wirkung des Giftes Halahala. So genaß Shiva durch Taras Segen. Diese Geschichte verdeutlicht, dass Tara eine Göttin der Heilung ist und selbst bei scheinbar unheilbaren Krankheiten Heilung gewähren kann.
Darstellung von Tara
Tara ist zwar die Göttin der Heilung. Tara wird oft aber auch dargestellt wie Kali: Wie Tara wird sie meist stehend dargestellt auf Shiva, manchmal auch tanzend auf dem liegenden Shiva. Anders als Kali ist sie aber blauhäutig und nicht schwarz. Tara hat oft zwei Schwerter. Anders als Kali hat Tara aber meist einen Rock aus Stoff, nicht aus abgeschlagenen Armen. Wie Kali hat sie oft eine Girlande aus Schädeln. Anders als Kali ist sie aber nicht umgeben von einem See aus Blut und von einem Heer von tanzenden Dämonen. Vielmehr ist Tara meist dargestellt in schöner Natur, in der Einsamkeit. Um Shiva und Tara brennt ein Feuerkranz.
Man kann das wie ein Heilritual interpretieren: Wenn du ernsthaft erkrankt bist, egal ob körperlich, emotional, geistig oder spirituell, suche die Einsamkeit auf. Sorge dafür, dass du einen geschützten Raum hast. Stelle dir ein Feuer um dich herum vor. Dann stelle dir Tara vor, und bitte sie, auf dir Platz zu nehmen. Dann stelle dir vor, Tara tanzt auf dir. Mit ihrem Schwert besiegt sie alle Krankheiten. Eventuell lässt Tara das Feuer stärker werden. Sie nimmt alle Krankheit von dir. Anschließend stelle dir vor, dass Tara dich an ihre Brust nimmt, und du von ihr Heilmilch zu dir nimmst. Dann entspanne nochmals und lass den Segen, die Heilkraft von Tara, ganz auf dich wirken.
Hier nochmals die Unterschiede zwischen Tara und Kali:
- Farbe: Tara blau, Kali schwarz bzw. blau-schwarz
- Rock: Tara Stoff oder Fell, Kali abgehackte Arme
- Gegenstände in den Händen: Tara hat oft einen Lotus und/oder eine Schere in den Händen. Kali hat das nicht
- Umgebung: Kali wird meist dargestellt in roter Umgebung, zusammen mit einem See aus Blut und Dämonen. Um Tara herum ist meist einsame Natur, oft ein Feuerkranz oder auch zwei Feuer
Tara im Buddhismus
Im Buddhismus ist Tara die Göttin des Mitgefühls. Tara hat besonders im tibetischen Buddhismus, im Vajrayana-Buddhismus, der auch als tantrischer Buddhismus bezeichnet wird, große Bedeutung. Tara wird in Tibet auch als Sgrolma bzw. Drölma bezeichnet.
Sie gilt als Abkömmling eines Boddhisattva und wird daher als weibliche Bodhisattva und tantrische Gottheit angesehen. Der Legende nach hat der Boddhisattva Avalokiteshvara das gesamte Leiden der Menschheit gesehen und aus diesem Mitleid heraus viele Tränen vergossen. Aus seinen Tränen ging Tara hervor, die somit für das Mitgefühl steht. Sie wird als Retterin betrachtet und steht für ein langes Leben. Sie beschützt spirituell Reisende und deren Kinder auf ihrem spirituellen Weg zur Erleuchtung.
Ihre Verehrung findet hauptsächlich im tibetanischen Buddhismus als Sgrolma statt. Im tibetanischen Buddhismus hat man den Glauben, dass das Mitgefühl einer Göttin mit den irdischen Seelen stärker ist als die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.
Der Ursprung
Der Ursprung der Göttin Tara liegt im Hinduismus; ungefähr im 6. Jahrhundert n.Chr. taucht sie jedoch auch im Buddhismus auf. Vor ihr wurde kein weibliches Ebenbild eines Bodhisattvas verehrt. Es gibt mehrere Legenden zum genauen Ursprung von Tara bzw. ihren verschiedenen Ausprägungen. Die Gemeinsamkeit liegt darin, dass sie aus Tränen des Boddhisattva Avalokiteshvara hervorgegangen sei. Dieser litt sehr, als er all die Schmerzen und Qualen der Menschen um sich herum sah. Er begann zu weinen und aus seinen Tränen formte sich ein See. Auf dem See erblühte eine Lotosblume und aus ihr ging die Göttin Tara hervor.
Eine andere Legende besagt, dass aus Avalokiteshvaras Tränen zwei Göttinnen hervorgingen: Eine wurde aus dem linken Auge geboren (die Weiße Tara) und eine erschien aus dem rechten Auge (die Grüne Tara).
Die Symbolik
Tara wird dargestellt als hellhäutige, oft weißhäutige, Frau mit nackten Brüsten, meist sitzend auf einer Lotosblume. Sie hat eine Hand erhoben zum Segen und als Geste der Heilung. Sie schaut sehr freundlich und voller Mitgefühl, Ruhe und Anmut. Meist wird sie in weißer Robe, die mit Edelsteinen besetzt ist, dargestellt. Die Lotosblume befindet sich in manchen Darstellungen in ihrer Hand und repräsentiert die Buddhas Kashyapa, Sakyamuni und Maitreya. In einigen Gegenden wird Tara auch als Jugendliche dargestellt und daher als spielerische oder verspielte Gottheit angesehen.
Die Formen der Tara
Ursprünglich wurden fünf verschiedene Manifestationen der Tara verehrt: die Weiße, die Grüne, die Blaue, die Rote und die Gelbe Tara. Einige Quellen sprechen auch von einer Schwarzen Tara. Die bekanntesten Formen von Tara sind: die Grüne Tara, die Weiße Tara und die Rote Tara.
Die Grüne Tara steht für die aktive Form des Mitgefühls. Sie wird als Helferin in der Not angerufen. Die grüne Tara steht für Tat und Lebenskraft. Obwohl ihre Gestalt kämpferisch wirkt, gilt sie als Heilgöttin. Manche Buddhisten betrachten sie als die wahre Tara, weil sie als die Frau von Avalokiteshvara angesehen wird. Ihre Gestalt spiegelt die Bereitschaft zur Tat wider. Sie strahlt jedoch auch eine gewisse Leichtigkeit aus. In der Hand hält sie eine geschlossene Lotosblume, die für Energie und Reinheit steht. Sie ist mit dem reichen Schmuck eines/einer Bodhisattva gekleidet. Ihren Anhängern hilft sie, Ängste und Sorgen zu überwinden und die schwierigsten Situationen zu meistern, die sich ihnen auf ihrem Weg der religiösen Erkenntnis in den Weg stellen. Ihr Mitgefühl zeigt sich in ihrer schnellen Reaktion auf die Hilferufe ihrer Anhängerschaft.
Eine osttibetische Thanka (Rollbild) mit der Grünen Tara (Samaya Tara Yogini) im Zentrum und der Blauen, Roten, Weißen und Gelben Tara an den Seiten. Rubin Museum of Art
Die Weiße Tara verfügt über Siddhis, und zwar die besondere Fähigkeit lange zu leben. Die Weiße Tara ist auch die Enthüllerin der Schönheiten im Jenseits. In der buddhistischen Symbollehre stellt sie eine Mutterfigur dar: Sie wird als Mutter aller Buddhas betrachtet. Das unberührte Weiß der Göttin steht für Wahrheit, Reinheit und Weisheit. Sie hat sieben Augen, die ihre Wachsamkeit über das Wohlergehen ihrer Kinder symbolisieren. Sie erkennt die seelische Qual und das Leid, durch welches diese gehen.
Die Rote Tara repräsentiert die Liebe. Die Rote Tara ist bekannt dafür, Wesen zu verzaubern, widerspenstige Gegner-/innen zu befrieden und alle Arten von Wesen anzuziehen.
Aus den fünf Taras entstanden die 21 Erscheinungsformen von Tara, die alle auch als eigenständige Gottheiten verehrt werden. Manche der Erscheinungsformen sind friedvoll und freundlich und andere sind zornig und furchteinflößend. Letztgenannte sollen helfen, Böses zu überwinden.
In diesem Sinn ist Tara wie die Göttin Shakti im indischen Tantra: Tara ist die Gesamtenergie im Kosmos, sie ist die weibliche Urkraft, welche hinter dem ganzen Universum steht.
Zusammengefasst steht Tara für alle weiblichen Eigenschaften. Ihre Darstellungen findet man hauptsächlich im Mahayana-Buddhismus und im tibetanischen Vajrayana-Buddhismus. Diese Formen des Buddhismus sind tantrisch geprägt.
Das Hauptmantra der Tibetischen Tara ist: Om Tare Tu Tare Soham. Es kann auch wie folgt geschrieben werden: Om Tare Tutare Soha. Durch die Rezitation bzw. das Singen dieses Mantras erlangt man Heilung, Trost und neue Kraft.
Heinrich Zimmer über Tara
Artikel aus dem Buch „ Die indische Weltmutter“ von Heinrich Zimmer.
Tara ist die Große Göttin als Schutzhelferin und Erlöserin. »Tarati iti Tara« — »sie bringt glücklich hinüber, davon heißt sie Tara«. Ein Reliefbild der Tara (von 1096 n. Chr.) feiert sie als Nothelferin in aller Drangsal: Sie schützt vor Wasser, Feuer und Wind, vor Elefanten, Löwen und Schlangen, vor Dämonen und Not auf hoher See, vor Gefängnis, Dieben und Königen. Das Brahmana-Purana nennt Tara (in ihrer Erscheinung Kurukulla) die »Herrin der Boote« (Naukeshvari), »fähig, die Wasserfluten zu beruhigen«. Sie hat zahllose Bootsfrauen, ihr ähnlich, in Dienst, die beschäftigt sind, in Kahnen Schiffbrüchige zu retten. Darin gleicht sie der Madonna als »Stella Maris«, zu der die christlichen Seefahrer um Schutz und Hilfe beten.
Die Allerretterin sagt von sich: »Aus dem Weltmeer vieler Ängste will ich die Wesen erretten, darum feiern mich die Stiere unter den Weisen als Tara.« In ihrer geistlichen Gebärde als einweihende Weisheit der Erlösung von Samsara ist sie urbildhaft der christlich-gnostischen Sophia verwandt. Wie Lakshmi, die Lotosthronende Göttin irdischen Glücks und Gedeihens, aus dem Meer der kosmischen Lebensmilch entsprang, als die Götter es quirlten, um den Trank der Unsterblichkeit zu gewinnen, ist Tara beim Quirlen des Meers der Erkenntnis als eine Quintessenz entstanden.
Die »Vollkommenheit der Erkenntnis« — Prajna Paramita — gilt als die »weiße« Form der Tara; eine andere wohltätige ist die »grüne«. Aber die »rettende« Mutter hat auch drei grauenvoll-schreckende Gestalten: die »blaue«, »gelbe« und »rote«. Blauschwarz die Farbe der Hände, und eine Halskette von Schädeln. Mit bleckenden Kiefern und hängender Zunge, kurzen Leibes mit hängendem Bauch, stellt sie die dunkle, vernichtende Seite der Allgöttin dar, die ihren Gnadengestalten das Gleichgewicht hält. Die erlösenden hellen Farben sind nur ein Teil im Spektrum ihres Wesens und bleiben innig auf ihren Widerpart bezogen: auf das Dunkel, das als Wirklichkeit des Lebens gleich verehrungswürdig und dem Menschen mindestens genauso nahe ist.
Weitere Bedeutungen von Tara
- Tara ist die Differenz zwischen Brutto- und Nettogewicht eines Wäge- oder Transportgutes; bei Gewichten gibt es Brutto, Netto und Tara.
- Tara ist ein weiblicher Vorname.
- Tara ist im Buddhismus eine weibliche Manifestation erleuchteter Weisheit sowie eine Göttin.
- Tara ist im Hinduismus Frau des Brihaspati, eine Geliebte des Chandra sowie eine der zehn Mahavidyas, Weisheitsgöttinnen und damit eine der 10 Aspekte von Durga.
- Tara ist in Nordirland eine loyalistisch-protestantische paramilitärische Organisation im Nordirlandkonflikt.
- Tara ist französisches Forschungsschiff.
- Tara (Caesalpinia spinosa) ist südamerikanischer Strauch.
- Tara ist auch der Name der Ladentheke in einer Apotheke.
- Tara ist der Name eines Albums der Band Absu.
- Tara ist ein Fixstern Tara.
Städte, Berge und Flüsse mit dem Namen Tara
- Tara ist eine Stadt in Russland.
- Tara ist eine Stadt in Iowa, USA.
- Tara gibt es auch als Stadt in Ontario, Kanada.
- Tara gibt es auch auf der anderen Seite der Erde, nämlich als Stadt in Australien.
- Tara ist der Name eines ehemaligns Dorfes in der japanischen Präfektur Gifu.
- Tara ist ein Lehen mit Sitz im Dorf Han.
- Tara bezeichnet auch den irischen Königssitz der südlichen Ui Néill.
- Tara ist ein Fluss in Süditalien.
- Tara bezeichnet den Zufluss der Drina in Montenegro.
- Tara ist ein Nebenfluss des Irtysch.
- Tara ist ein Gebirge im westlichen Serbien.
- Dann gibt es noch den Nationalpark Tara, Serbien.
- Tara ist auch der Name der fiktiven Baumwollplantage Tara in Margaret Mitchells Roman "Vom Winde verweht".
Siehe auch
- Tarapushpa
- tri
- Mahavidya Mantra
- Mahavidyas
- Weltmutter
- Tantra Yoga
- Mutter
- Durga
- Lakshmi
- Hindu Göttinnen
- Dravidische Götter
- Indische Götter
- Indischer Gott
- Devi
- Shakti
- Ramayana
- Ramayana Personen
Weblinks
- Durga
- Kali
- Lakshmi
- Sita
- Saraswati
- Tantra
- Seminare zum Thema Kundalini Yoga
- Seminare zum Thema Hinduistische Rituale
- Swami Sivananda: Sadhana im Ramayana
Literatur
- Blankbook Grüne Tara. Wunderschönes reinweißes Buch. Ideal als Tagebuch oder für Zeichnungen.
- David Kinsley: Hindu Goddesses. University of California Press 1986
- Satpathy, Sarbeswar: Dasa Mahavidya & Tantra sastra 2. Aufl., Calcutta; Punthi Pustak 1992
- David Kinsley: Tantric Visions of the Divine Feminine. The Ten Mahavidyas. University of California Press 1997
- Die Indische Weltenmutter von Heinrich Zimmer, Insel Verlag Frankfurt am Main, 1980
- Ramayana
- Swami Sivananda: Beauties of Ramayana Divine Life Society, 1996.
Seminare
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Geschichten aus der Ramayana
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