Selbstzucht: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Artikel von Swami Sivananda]]
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Version vom 2. August 2022, 10:02 Uhr

Selbstzucht : Was versteht man unter Selbstzucht? In welchem Kontext gebraucht man dieses Wort? Wozu ist Selbstzucht ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal, vielleicht gar eine Tugend? Welche weiteren Persönlichkeitsmerkmale stehen in Verbindung mit Selbstzucht? Lass dich inspirieren! Selbstzucht bedeutet große Disziplin, die willentliche Beherrschung seiner Selbst. Zucht bedeutet ursprünglich aufziehen, von althochdeutsch zuht, Unterhalt, Nahrung, Belehrung, auch Zug, Richtung, Weg. Selbstzucht ist also die Fähigkeit, sich selbst zu erziehen, zu belehren, seinem Leben eine Richtung zu geben. Der Ausdruck Selbstzucht klingt heute veraltet. Aber man hat feststellen können, dass Menschen mit Selbstdisziplin erfolgreicher im Leben sind und eine bessere Gesundheit haben.

Sannyasin.Indien.Mönch.jpg

Über den Yoga der Selbstzucht

Swami Sivananda schreibt über den Yoga der Selbstzucht:

Für einen Weisen ist es natürlich, die Sinne zurückzuhalten, Selbstzucht zu halten. Er braucht niemals die Abstraktion der Sinneswahrnehmungen zu üben, da die Sinne immer abgesondert bleiben. Nur der Schüler muß zu Anfang die Sinne unter Kontrolle halten, bewusst Selbstzucht üben. Da diese nichts unabhängig ausfhören können, ist Beherrschung der Gedanken notwendig, wenn du vollkommenen Erfolg in der Zucht der Sinne erlangen willst. Wenn du die Gedanken nach deinem Willen von den Sinnen zurückziehen kannst, dann bist du in der Absonderung der Sinne festgegründet.

Selbst als Unwissender kannst du die Sinne von den Gegenständen abziehen, wenn du strenge Enthaltsamkeit von allem Sinnlichen übst, dich in Selbstzucht schulst. Du mußt dies auch als Kranker tun, wenn deine Sinne geschwächt sind. Denn der Geschmack oder die Neigung, das Verlangen nach diesen Dingen schwinden nicht. Bei einem Weisen aber, der das Selbst verwirklicht hat, ist auch das Verlangen ausgerottet.

Selbst wenn die Schatzkammer eines Königs von Wächtern wohlbewacht ist, kann sie auf erstaunliche Weise von klugen Räubern ausgeplündert werden. Ebenso können die gefährlichen Sinne die Gedanken eines Weisen gewaltsam fortziehen, auch wenn dieser die Fähigkeit der Unterscheidung besitzt und das bestmögliche tut, um seine Sinne zu beherrschen. Obgleich Viswamitra strengste Enthaltsamkeit übte, wurde er von seinen stürmischen Sinnen fortgetragen, als er der von Indra gesandten himmlischen Nymphe begegnete.

Ein König genießt Frieden, wenn er zuerst die äußeren Tore seines Palastes und dann die inneren schließt. Nun können ihm die Diebe keinen Schaden und keine Sorgen mehr zufügen. Auf gleiche Weise schließt der Yogi die äußeren Tore seines Körperpalastes, indem er sich von den Sinnen abwendet. Dann schließt er das innere Tor, das niedere Denken, das mit vielfältigen Eindrücken von Handlungen erfüllt ist. Dies geschieht durch Gelassenheit und Verzicht. Nun ruht er in seinem eigenen seligen, unsterblichen Selbst und genießt den höchsten Frieden.

Wie ein Kind im Schoß der Mutter vollkommene Geborgenheit und Frieden empfängt, ebenso wie ein Untergebener, der sich ganz den Händen eines mächtigen Herrn unterstellt, vollkommene Sicherheit erlangt, so kann auch der Schüler bleibenden Frieden und vollkommene Herrschaft über seine Sinne finden, wenn er sich ganz Gott unterworfen hat. Aus diesem Grund sagt Krishna zu Arjuna in der Bhagavad Gita: "Durch Zurückhalten aller Sinne sollte der Mensch standhaft auf mich gerichtet sein. Ein festes, ausgeglichenes Wissen hat, wer seine Sinne beherrscht."

Die Sinne haben nach außen gehende Neigungen. Darum drängen sie den Unwissenden zu den äußeren Gegenständen. Der Schüler aber, der über Unterscheidung und Leidenschaftslosigkeit verfügt, zügelt dieses Bestreben, holt die stürmischen Sinne wieder zurück und gelangt zum Ort der Unsterblichkeit. So gleicht er dem Wagenlenker, der seine wilden Pferde zügelt und seine Bestimmung sicher erreicht. Wenn der Heilige seine Sinne vollkommen von den Objekten der Sinneswahrnehmung zurücknimmt- so wie die Schildkröte von allen Seiten ihre Glieder wieder zurückzieht -, wird seine Erkenntnis fest gegründet und sein Wissen ausgerichtet und ausgeglichen sein. So wird Selbstzucht geübt.

Ungezügelte Sinne richten viel Schaden an. Der Gedanke an Sinnesfreuden ist die Quelle des Übels. Beherrschung der Sinne führt zu Frieden und Glück. Der Mensch, dessen Sinne sich aufbäumen, kann nicht einmal eine Minute lang meditieren. Dagegen wird der Yogi, der sie unterworfen hat, unendlichen Frieden und Glückseligkeit empfinden.

copyright by Divine Life Society

Selbstzucht als hilfreiche Tugend spiritueller Aspiranten

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Selbstzucht ist ein veralteter Ausdruck für ein auch heute noch modernes spirituelles Prinzip. Selbstzucht ist ein Wort, das heute veraltet klingt und letztlich auch veraltet ist. Selbstzucht war ein Ausdruck, der in früheren Zeiten gerne gebraucht wurde, auch und gerade im Kontext der Spiritualität. Einige der christlichen Lehrer hatten ihren Schülern geraten zu Selbstzucht. Was heißt jetzt Selbstzucht? Selbstzucht hieß dort Selbstdisziplin. Man kennt ja den Ausdruck "Zucht und Ordnung muss herrschen", das heißt irgendwo, man soll tun, was getan werden muss und soll es ordentlich tun.

Selbstzucht heißt, dass man sich vornimmt, was zu tun ist, und es dann eben auch umsetzt. Selbstzucht heißt, dass man ordentlich ist, Selbstzucht heißt, dass man morgens rechtzeitig aufsteht, dass man sich Zeit nimmt zur Meditation, im christlichen Kontext natürlich für Gebete, Rituale und Rosenkranzgebet. Selbstzucht heißt, dass man seine Ernährung mäßigt, Selbstzucht heißt, dass man in der Sprache mit anderen Menschen gemäßigt ist, usw. Also, mit anderen Worten, Selbstzucht ist die Fähigkeit, seinen Geist zu beherrschen und zu tun, was nötig ist.

Im Grunde genommen könnte man sagen, vieles, was Shankaracharya in Shatsampat zusammenfasst, das ist das, was in der christlichen Theologie als Selbstzucht bezeichnet wurde. Shankara spricht ja in dem Kleinod der Unterscheidung von den Sadhana Shatkam, den sechs edlen Tugenden, oder auch Shatsampat. Dama heißt dort Sinneskontrolle, ShamaGeisteskontrolle, Titiksha – etwas aushalten können, ShraddhaVertrauen, und dann Samadhana, Samadhana heißt dann dauerhafte Ruhe des Geistes, und dann gibt es noch Uparati und Uparati heißt Meiden von dem, was nicht gut ist. Also, all das, man könnte sagen, ist Selbstzucht. Das, was Shankara als Shatsampat bezeichnet, ist, was im christlichen Kontext als Selbstzucht bezeichnet wird.

Es gibt auf dem spirituellen Gebiet unterschiedliche Menschen, die Spiritualität ist kunterbunt, Menschen sind kunterbunt. Es gibt Menschen, die erreichen die Gottverwirklichung, indem sie voller Freude sind, indem sie voller Elan sind, indem sie in Ekstase gehen usw. Das ist ein Aspekt der Spiritualität, manchmal wird es auch genannt, der dionysische Aspekt der Spiritualität, der bis in die Ekstase hineingeht, den gibt es auch auf sattvige Weise. Manchmal, wenn man an Dionysos denkt, auf lateinisch heißt er ja auch Bacchus, dann steht er mit Rausch und allem in Verbindung, aber das muss nicht sein

Im Yoga lehren wir ja sattvig, und das heißt, auf Alkohol und Drogen usw. zu verzichten, aber auch dabei kann man voller Freude sein, man kann voller Enthusiasmus, Begeisterung usw. sein, also dieses dionysische Element haben. Und dann gibt es den anderen Aspekt, das ist so, was oft als das Apollinische bezeichnet wird und das ist das, was die Selbstzucht mehr in den Vordergrund stellt. Selbstbeherrschung, Selbstdisziplin, seinen Tagesablauf an ethische Prinzipien ausrichten, sein Leben ausrichten auf das große Ziel hin und Sinne beherrschen, Geist beherrschen usw., und all das ist mit Selbstzucht gemeint.

Im Normalfall ist es gut, beides zu üben, zum einen, in der Lage zu sein, seinen Geist zu beherrschen, Selbstzucht zu üben oder Selbstdisziplin es zu nennen, und auch in der Lage sein, Spiritualität mit Freude und Überschwang, vielleicht sogar mit Ekstase zu leben. In manchen Fällen kannst du auch einfach deinen Instinkten folgen, in manchen Fällen sind die Emotionen klug, du musst nicht immer alles beherrschen. In manchen Fällen ist aber auch Selbstzucht ein gutes spirituelles Prinzip.

Jetzt überlege selbst, wie gehst du mit dir selbst um? Bist du jemand, der einen gewissen Grad an Selbstbeherrschung, an Selbstdisziplin hat und dem es wichtig ist, in Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung zu wachsen? Oder bist du eher jemand, der eine andere Form der Spiritualität lebt? Jemand, der versucht, seinen Bedürfnissen gerecht zu werden, mit seinen Emotionen geschickt umzugehen, seine verschiedenen Wünsche so zu befriedigen, wie es irgendwie passt und auch spontan seinen Emotionen, Impulsen zu folgen? Beides Formen der Spiritualität, sie haben beide ihren Sinn. Eigentlich, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, gibt es drei verschiedene Formen der Spiritualität hier im Kontext von Selbstzucht. Es gibt das Ekstatische, das Überschwängliche, es gibt das Spontane, Freundliche, Liebevolle, und es gibt den Aspekt der Selbstzucht. Alle drei haben ihren Sinn, Meister sind auf alle drei Weisen zur höchsten Verwirklichung gekommen.

Selbstzucht - Antonyme und Synonyme

Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Selbstzucht in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Selbstzucht - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Selbstzucht, also Synonyme zu Selbstzucht sind z.B. Selbstdisziplin, Selbstkontrolle, Selbstbeherrschung, Selbstbezwingung.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Selbstzucht übertrieben kann ausarten z.B. in Drill, Zwang, Marter, Selbstquälerei. Daher braucht Selbstzucht als Gegenpol die Kultivierung von Loslassen, Hingabe, Absichtslosigkeit, im Fluss sein.

Gegenteil von Selbstzucht - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Selbstzucht, Antonyme zu Selbstzucht :

Selbstzucht Antonyme

Antonyme Selbstzucht, also Gegenteile, sind Loslassen, Hingabe, Absichtslosigkeit, im Fluss sein, Zuchtlosigkeit, Liederlichkeit, Nachlässigkeit, Lasterhaftigkeit.

Selbstzucht im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Selbstzucht

Eigenschaften im Alphabet nach Selbstzucht

Seminare

Yogalehrer Ausbildung

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Meditation

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