Sinneskontrolle
Sinneskontrolle, die Kontrolle der Sinne, ist die Fähigkeit, die Wahrnehmungsorgane zu nutzen, sich aber nicht von ihnen beherrschen zu lassen. Die Sinne, auf Sanskrit Indriyas, sind wie Pferde, die einen Wagen ziehen. Jedoch sollte der Wagenlenker die Pferde lenken, sich nicht von ihnen wild durch die Gegend fahren lassen. Da die verschiedenen Sinne unterschiedliche Eindrücke, Informationen und Handlungsempfehlungen geben, muss der Mensch lernen, die Sinne zu kontrollieren und nicht blind einfach den Impulsen zu folgen.
Sinneskontrolle im Yogasutra
Patanjali empfiehlt an mehreren Stellen die Sinneskontrolle. Letztlich sind alle ethischen Prinzipien eine Aufforderung zur Sinneskontrolle:
- Ahimsa: Beherrsche deine Neigung zur Gewalttätigkeit
- Asteya: Nimm nicht das Eigentum anderer - selbst wenn deine Sinne es unbedingt haben wollen
- Brahmacharya: Vermeide sexuelles Fehlverhalten - oft gerade für Menschen mit viel durch Hatha Yoga angesammeltes Prana nicht so einfach
- Santosha: Lerne Zufriedenheit - uanbhängig von Sinnesbefriedigung
- Tapas: Durch Askese und Selbstdisziplin mache dich von inneren Impulsen unabhängig
- Shaucha: Durch Reinigung löse dich von den niederen Impulsen der Sinne
Des weiteren wird Pratyahara als 5. Ashtanga manchmal auch als Sinneskontrolle beschrieben.
Im dritten Kapitel spricht Patanjali davon, dass Sinneskontrolle zur Kultivierung geistiger Kräfte sehr hilfreich ist. Hier Vorträge dazu:
Indriya Jaya - Sinnesbeherrschung und Sinneskontrolle - Yogasutra III 48
Sinnesbeherrschung und geistige Kräfte - Yogasutra III 49