Bhishma
1. Bhishma (Sanskrit: भीष्म bhīṣma adj. u. m.) schrecklich, furchtbar; Bhishma war ein indischer Held und Weiser, der achte Sohn des Kuru Königs Shantanus und der Flussgöttin Ganga, Großonkel Arjunas; Erzieher der Kauravas und Pandavas, Kriegsheld auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra - kämpfte auf der Seite der Kauravas. Er war ein unvergleichlicher Bogenschütze und kämpfte einst gegen den mächtigen Parashurama. Er wurde auf dem Schlachtfeld von zahllosen Pfeilen getroffen, konnte seinen Tod aber noch 58 Tage hinauszögern und in dieser Zeit seine Schüler noch über die Gesetze der göttlichen Ordnung belehren.
2. Bhishma, (Sanskrit भीष्म bhīṣma m), ist ein Spiritueller Name und bedeutet Schrecklich, furchtbar, Name des Onkels der Pandavas und Kauravas, der auf Thronfolge und Nachkommen verzichtete, damit die Söhne seiner Stiefmutter die Nachfolge seines Vaters antreten konnten. Wegen der Größe seines Versprechens wurde er Bhishma genannt. Bhishma kann Aspiranten gegeben werden mit Krishna Mantra.
Sukadev über Bhishma
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Bhishma
Bhishma ist der Schreckliche. Er ist einer der Helden des Mahabharata. Bhishma, der Großonkel von Arjuna. Bhishma ist eine vielfältige Gestalt in dem Mahabharata. Bhishma spielt eine ganz entscheidende Rolle. Bhishma war ein Sohn eines Königs und dieser König, der hatte den ersten Sohn, Bhishma, seine Frau ist gestorben und dieser König wollte eine jüngere Frau bekommen, er wollte eine jüngere Frau heiraten. Aber der Vater der Frau hat zur Bedingung gemacht, dass diese Frau nur zu heiraten ist, wenn ihr Sohn später auch König werden würde. Und der Vater war ziemlich traurig, denn er wollte natürlich seinen Sohn, Bhishma, der auch schon ein gewisses Alter erreicht hatte, nicht enterben.
Als Bhishma aber davon hörte, sagt er: "Vater, ich kann auf das Königreich verzichten." So wurde das dem Vater der Braut gesagt und er sagte: 2Das reicht mir nicht aus, denn es kann ja sein, dass Bhishma Kinder bekommt." Dann sagte Bhishma: "Ich mache das lebenslange Gelübde eines Brahmacharis, ich werde keine Nachkommen zeugen, ich werde das Zölibat annehmen und ich werde keusch bleiben." Als Bhishma das sagte, regneten die Engels[wesen], die Devas, Blüten über Bhishma und die Natur erblühte und es erscholl vom Himmel der Klang, "Bhishma, der Schreckliche". Ein junger Mann verzichtet auf sein rechtmäßiges Erbe als König, er verzichtet auf Familie, Nachkommen, Sexualität, und all das nur, um seinem Vater zu dienen, dass sein Vater letztlich eine neue Beziehung eingehen kann.
Und Bhishma bekam für dieses große Gelübde eine Gabe, nämlich die Gabe, er würde erst dann sterben, wenn er es will, er würde so lange leben, wie er es will. So steht Bhishma dafür, dass er bereit ist, auf persönliche Annehmlichkeiten zu verzichten. Bhishma steht dafür, dass er zu persönlicher Aufopferung bereit ist. Bhishma war sehr klug und sehr weise, er blieb der Berater von verschiedenen Königen, er blieb der Berater von vielen, die nachher das Königreich regierten, denn das Ganze ging etwas komplizierter weiter. Nämlich konnte gar kein Sohn nach dem Tod des Königs regieren, eigentlich wäre Bhishma trotzdem dran gewesen. Es ist eine große Verwicklungsgeschichte und die erzähle ich ein anderes Mal, wenn ich die Geschichte des Mahabharata in mehr Details erzähle.
Jedenfalls blieb Bhishma der Ratgeber und er bemühte sich, immer das Richtige zu tun. Bhishma war aber manchmal etwas starr in seinen Ansichten und so kann man auch sagen, dass Bhishma durch seine Starrheit auch zu verschiedenen Problemen geführt hat. So kann man auch sagen, auch wenn man sich bemüht, das Rechte und das Richtige zu machen, auch wenn man bereit ist zu großen persönlichen Opfern, manchmal reicht das nicht aus, manchmal muss man flexibler sein, manchmal muss man zum Wohl des Ganzen auch mal seine Vorsätze ein wenig anpassen. Auch dafür steht Bhishma. Bhishma stand dann ja nachher im Mahabharata-Krieg auf der Seite von Duryodhana und zwar deshalb, weil Duryodhana der König in der alten Hauptstadt, in Hastinapura, war. Und Bhishma hatte sich vorgenommen, immer dem König zu helfen und ihm zu dienen, der in der Hauptstadt des Königreichs regiert, Hastinapura.
Jetzt war Duryodhana kein guter König, im Gegenteil, er war ein Tyrann und er war einer, der alle möglichen Adharmas begangen hat, also unrechtmäßige Dinge begangen hat. Und nur wegen seinem komischen Vorsatz, immer dem König in Hastinapura zu dienen, kämpfte dann Bhishma gegen die gute Seite, eben von Arjuna, Yudhishthira, letztlich auch von Krishna. So finden wir das an vielen Stellen. So ist Bhishma ein Beispiel zum einen für Mut, für Stärke, für Kraft, für Intelligenz, für Konsequenz, für Pflichtbewusstsein für die gute Sache. Gleichzeitig ist Bhishma aber auch Warnung, eine Warnung, zu eng zu sein. Daher, habe die Stärke von Bhishma, habe die Konsequenz von Bhishma, verbinde sie aber mit Liebe und mit einer gehörigen Portion Pragmatismus, aber liebevollem Pragmatismus. Das heißt, um die gute Sache zu bewirken, tue das, was hilfreich ist für die gute Sache. Bhishma heißt deshalb schrecklich. Schrecklich, das Gute zu tun, schrecklich, auch wirklich konsequent zu sein. Schrecklich ist jetzt nicht böse gemeint, sondern hier beschreibt es einfach einen unglaublichen Schwur, den er dort getätigt hatte und auch eine unglaubliche Konsequenz und eine unglaubliche persönliche Opferbereitschaft. Manchmal ist es gut, wie Bhishma zu sein, aber nicht immer. Bhishma – Großonkel von Arjuna. Bhishma – einer der Bharatas, der Nachkommen des Königs von Bharata, also des Königs von Indien. Bhishma – einer der Helden im Heldenepos Mahabharata.
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Bhishma भीष्म bhīṣma Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Bhishma, भीष्म, bhīṣma ausgesprochen wird:
Bhishmas Geburt
Einst besuchten die acht Vasus, zusammen mit ihren Frauen, den Ashram des Weisen Vasishtha. Eine der Frauen fand Gefallen an Kamadhenu, der wunscherfüllenden Kuh Vasishthas. Sie bat ihren Mann Prabhasa, sie zu stehlen. Zusammen mit seinen Brüdern stahl er die Kuh, und alle wurden umgehend von Vasishtha verflucht. Der Fluch besagte, dass sie als Menschen geboren werden. Die Vasus baten Vasishtha um Gnade, so wurde der Fluch für die sieben, die nur halfen, darauf reduziert, dass sie, sobald sie als Mensch geboren wurden, davon wieder befreit wurden. Prabhasa, der Anführer, musste ein längeres Leben unter den Menschen führen. Prabhasa wurde als Bhishma geboren.
Sein Leben
Bhishma wurde als der achte Sohn von König Shantanu und Ganga geboren. Shantanu sah Ganga am Ufer der Ganga, verliebte sich in sie und bat sie, seine Frau zu werden. Ganga war unter der Bedingung einverstanden, dass Shantanu nie etwas in Frage stellen dürfe, egal was sie tue. Sollte er dieses Versprechen brechen, würde sie ihn für immer verlassen. Shantanu stimmte diesem scheinbar einfachen Versprechen zu und heiratete Ganga. Acht Kinder wurden ihnen geboren, darunter Bhishma. Die sieben vor ihm Geborenen wurden von ihrer Mutter Ganga ertränkt, um den Fluch zu brechen, denn sie waren die Inkarnationen der Vasus, die nicht unter den Menschen leben wollten.
Geduldig schaute Shantanu zu, wie seine Frau ihre Kinder ertränkte. Als Ganga Bhishma ertränken wollte, konnte er sich nicht mehr beherrschen und protestierte. Ganga, die wusste, dass das Kind lange auf Erden zu leben habe, sah von dem Ertränken ab. Allerdings hatte Shantanu sein Versprechen gebrochen. Ganga verließ Shantanu, versprach ihm aber, das Kind zu ihm zu schicken, sobald es erwachsen sei. Bhishma wurde von Brihaspati, dem Lehrer der Götter, und Shukra, dem Lehrer der Dämonen, in Politik und Wissenschaft unterrichtet. Vasishtha lehrte ihm die Veden. Markandeya war sein spiritueller Lehrer. Parashurama unterrichtete ihn in Kriegskunst.
Bhishmas Gelübde
Bhishma bedeutet ‚Der mit dem schrecklichen Schwur‘ - "Bhishana Pratigya", bezugnehmend auf sein Gelübde von Brahmacharya, der lebenslangen Enthaltsamkeit. Bei seiner Geburt erhielt er den Namen Devavrata, nachdem er das Gelübde genommen hatte, wurde er "Bhishma" genannt.
Er nahm das Gelübde, damit sein Vater, Shantanu, Satyavati heiraten konnte. Satyavatis Vater hatte die Hochzeit mit Shantanu abgelehnt, da die Kinder niemals hätten Regenten werden können, da Shantanu bereits einen Sohn, Devavrata, hatte. Devavrata versprach, nicht nach dem Thron zu trachten, damit die Kinder Shantanus und Satyavatis die Thronerben würden. Satyavatis Vater insistierte, dass, selbst wenn Devavrata auf den Thron verzichten würde, dessen Kinder Anspruch darauf anmelden würden. Daraufhin nahm Devavrata das Gelübde der lebenslangen Enthaltsamkeit. Weiterhin gelobte er, dass jeder der den Thron inne habe, für ihn den Status eines Vaters habe. Er erreichte damit die Achtung der Götter und sein Vater gewährte ihm die Gunst, den Zeitpunkt seines Todes selbst bestimmen zu können (Sweccha Mrityu). Da er nicht unsterblich war, war diese Gunst mehr ein Fluch als eine Freude.
Bhishma und Amba
Satyavati gebar König Shantanu zwei Söhne. Der älteste, Chitraganda, ist kurz nach dem er König wurde, von einem Gandharva (himmlische Prinzen oder Engelswesen) getötet worden. Der jüngste Sohn, Vichitravirya folgte auf dem Thron. Bhishma gewann für ihn als Ehefrauen die drei Schwestern Amba, Ambika und Ambalika von Kashi (Varanasi) in einem Swayamvara.
Amba vertraute Bhishma an, dass sie bereits Salwa, einen Krieger, als Ehemann gewählt hatte, was sie als Ehefrau für jemand anderes ausschließ. Daraufhin versuchte Bhishma, Amba an Salwa zurück zu geben. Dieser lehnte sie jedoch ab, da er sie nun durch ihren Kontakt zu Bhishma als ungeeignet sah.
Amba erhob den Anspruch an Bhishma, sie nun vor gesellschaftlicher Schande zu bewahren, und sie zu heiraten. Durch seinen Zölibat-Eid konnte er aber ihrem Anspruch nicht entsprechen. Wütend suchte Amba Hilfe bei Bhishmas Guru, Parashurama. Dieser befahl Bhishma, Ambas Ehre zu retten, und sie zu heiraten.
Bhishma lehnte dies ab, und musste aus diesem Grund gegen seinen Guru Parashurama kämpfen. Nach 23 Tagen konnte Bhishma den Sieg erringen, obwohl Parashurama ansonsten als unbesiegbar gilt. Somit zeigt diese Geschichte, dass Gott lediglich von einem aufrichtigen Devotee mit reinem Herzen bezwingbar ist.
Amba, erniedrigt und wutentbrandt, gelobte, so lange immer wieder geboren zu werden, bis sie Ursache für Bhishmas Tod sein wird. Dieser Eid Ambas wird später, in der Schlacht von Kurukshetra eine entscheidende Rolle spielen.
Bhishmas Persönlichkeit
Bhishma war der geborene König, ein ehrenhafter Krieger und ein disziplinierter Asket – eine seltene Kombination. Als ehrenhafter Krieger zeigte er nie Leidenschaft oder Ärger. Ehrlich und zuvorkommend war er jedem gegenüber ein wahrer Mensch. Für einen feinen Menschen wie Bhishma war es verhängnisvoll, ein einsames und freundloses Leben führen zu müssen. Doch so manifestierte sich Vasishthas Fluch. Bhishmas menschliche Geburt war mit Leiden verbunden. Das Leid zog sich durch sein Leben und selbst sein Tod war schmerzhaft. Doch hatte er einen festen Charakter. Er vernachlässigte niemals seine Pflichten und war allem Menschen gut gesonnen.
Bhishma war ein hingebungsvoller Verehrer Krishnas. Er tat sein bestes, um den Krieg zwischen den Pandavas und Kauravas zu verhindern und selbst während des Krieges versuchte er, die Konfrontation beider Seiten zu vermeiden. Selbst als er gefallen war, bat er beide Lager den Krieg zu beenden. Noch im Sterben gab er Yudhishthira wichtige Anleitungen in Bezug auf seine Pflichten als König.
Bhishma und die Pandavas und Kauravas
Die Beziehung zwischen Bhishma und den Pandavas/Kauravas war die des väterlichen Beraters. Faktisch liegen zwischen Bhishma und den Pandavas vier Generationen. Bhishma selbst war ein Prinz im heiratsfähigen Alter als sein Vater Shantanu Satyavati heiratete. Chitrangada und Vichitravirya waren eher Söhne als Brüder für Bhishma. Chitrangada und Vichitravirya starben ohne Erben. Der Weise Vyasa wurde mit der Wiederbelebung der Linie betraut. Dhritarashtra, Pandu und Vidura wurden geboren. Die Pandavas und Kauravas waren die nächste Generation. Bhishma war praktisch deren Urgroßvater.
Als Bhishma starb, war er der älteste noch lebende Ahne der fünf Generationen, da die Pandavas selbst schon Großeltern waren. Ihr einziger Erbe war Parikshit, der Sohn von Abhimanyu und Uttara, Arjunas Enkel.
Die Stammeslinie/Dynastie
- Maharaj Hastin (Gründer des Hastinapura Reiches)
- viele Generationen
- Kuru,
- Dushyant,
- Bharata
- viele Generationen,
- Shantanu,
- Bhishma, Chitrangada, Vichitravirya,
- Dhritarashtra, Pandu, Vidura,
- Pandavas, Kauravas.
Bhishma im Mahabharata Krieg
Bhishma war für zehn Tage der oberste Befehlshaber der Kaurava Armee, gefolgt von Drona – fünf Tage, Karna - zwei und Shalya – ein Tag. Er kämpfte auf Kauravas Seite lediglich wegen seinem Eid, demjenigen treu zu dienen, der auf dem Thron von Hastinapur saß.
Trotz seiner Überzeugung, dass die Pandavas in ihren Forderungen recht hatten, und trotz seiner großen Liebe zu den fünf Brüdern, insbesondere zu Arjuna, der schon seit Kindheit Bhishmas Lieblingsenkel war, kämpfte Bhishma nun gegen sie. Allerdings gelobte er aufgrund seines Gewissens, keinen den Pandavas zu töten.
Täglich tötete Bhishma 10.000 Soldaten der Pandavas. Er war das größte Hindernis für die Pandavas, um den Krieg zu gewinnen. Der Segen, nur auf eigenem Wunsch zu sterben, machte Bhishma praktisch unbesiegbar.
Da Arjuna seinen Großvater sehr innig liebte, kämpfte er nur halbherzig gegen ihn, und konnte ihn dadurch nicht kampfunfähig machen. An einem höchst dramatischen Punkt der Geschichte, als Bhishma Arjuna verletzte, verließ Krishna, der in der Schlacht Wagenlenker Arjunas war, den Kriegswagen, und drohte mit einem aufgehobenen Wagenrad selber Bhishma anzugreifen. Damit hätte Krishna seinen Eid gebrochen, im Krieg zwar anwesend zu sein, aber nicht selber zu kämpfen. Als Arjuna das sah, erschrak er, und versprach, ab jetzt mit voller Überzeugung zu kämpfen. Krishna ließ das Rad fallen, und sagte, dass Gott immer eingreifen wird, wenn es notwendig ist, um einen treuen Devotee zu schützen.
Den Weg, ihn zu besiegen, zeigte Bhishma den Pandavas selber. Es war Krishnas Idee, als die fünf Brüder ihren Großvater Bhishma während des Krieges in seinem Zelt besuchten. Sie schilderten ihm ihre Lage, und fragten ihn um Rat. Da dieser den Sieg der Pandavas als gerecht sah, teilte er ihnen seine Schwachstelle mit: Er würde gegen einen Gegner nicht die Waffen erheben, wenn er diesen nicht eindeutig zum männlichen Geschlecht zuordnen würde.
Hier kam der Krieger Shikhandi ins Spiel, der in seinem früheren Leben Prinzessin Amba war. Amba nahm diese Inkarnation als Mann an, nur um den Grund für Bhishmas Tod zu sein, und so die Rache für die verletzte Ehre im früheren Leben zu erhalten.
Mit Shikhandi als menschlicher Schild trat Arjuna gegen Bhishma auf. Bhishma legte vor Shikandhi, in dem er Amba sah, seine Waffen nieder, während Arjuna Pfeile auf ihn schoss. Arjuna durchlöcherte Bhishma mit all seinen Pfeilen, bis dieser kampfunfähig wurde. Bhishma fiel und blieb auf einem Bett von sich durch seinen Körper hindurch bohrenden Pfeilen liegen.
Bhishma blieb auf dem Pfeilenbett liegen, bis die geeignete Zeit für seinen Tod gekommen war. In den letzten Tagen gab er die Vishnu Sahasranama, die Lobpreisung der tausend Namen von Vishnu, an Yudhisthira weiter, als die höchste Form der Gottesverehrung. Ebenfalls an diesen letzten Tagen gab er Yudhisthira wichtige Anweisungen zur Kunst der Regierung und Administration für seine kommende Zeit als König.
Bhishma als großer Heerführer
Bhishma hatte den gesamten Mahabharata Krieg miterlebt. Er war zehn Tage Oberbefehlshaber der Kaurava Armee. Bhishma hatte fundiertes Wissen über militärische Strategien. Nur Drona, Krishna, Karna und Arjuna waren ihm ebenbürtig. Nachfolgend die wichtigsten Formationen der Mahabharata:
- Chakra Vyuha: Die Spiral Formation. Für alle Krieger undurchdringlich, außer für Arjuna, Bhishma, Karna, Drona, Krishna, Pradyumna, Aniruddha und Abhimanyu. Abhimanyu hatte gelernt in die Formation einzutreten, aber nicht sie zu verlassen und zu vernichten. Während des Krieges war er in dieser Formation gefangen.
- Krauncha Vyuha: Die Reiher Formation,
- Sarpa Vyuha: Die Schlange Formation,
- Makara Vyuha: Die Krokodil Formation,
- Sakata Vyuha: Die Wagen Formation,
- Shukar Vyuha: Die Schwein Formation.
Mehr zur Geschichte des Todes von Bhishma
Als die Kauravas eine Schlacht verloren hatten, kam Duryodhana zu Bhishma und beschuldigte ihn, die Schlacht nicht in ihrer ganzen Stärke zu führen aufgrund seiner Freundschaft mit den Pandavas. Bhishma war verärgert, nahm fünf goldene Pfeile, rezitierte Mantren und versicherte ‚Morgen werde ich die Pandavas mit diesen fünf Pfeilen töten‘. Duryodhana hatte keinen Glauben in Bhishmas Worte, und bat ihn, ihm die Pfeile zu übergeben, er würde sie am nächsten Morgen zurückerhalten.
Vor langer Zeit, als die Pandavas im Exil im Wald lebten kam Duryodhana in diesen Wald, um seinen Reichtum zur Schau zu stellen. Er ließ sein Lager auf der gegenüberliegenden Seite des Teiches errichten, an dem die Pandavas sich aufhielten. Als er ein Bad in dem Teich nahm, kamen Gandharven, um ebenfalls zu baden.
Duryodhana konnte dies nicht zulassen. Er griff die Gandharven an, doch sie nahmen ihn gefangen. Auf Bitten von Yudhishthira rettete Arjuna Duryodhana. Duryodhana war beschämt, doch da er ein ehrenhafter Krieger war, fragte er Arjuna, welche Genugtuung er wünsche. Arjuna sagte, er würde einen Wunsch äußern, wenn es relevant werde.
Es war während einer Nacht als Krishna Arjuna an den noch offenen Wunsch erinnerte und ihn bat, Duryodhana um die fünf goldenen Pfeile zu bitten. Arjuna ging zu Duryodhana, dieser war entsetzt, doch war er sich seiner Kriegerehre bewusst. Er gab ihm die fünf Pfeile, wollte nur wissen, von wem er wusste, dass er im Besitz der Pfeile war. Arjuna antwortete lächelnd: ‚Wer außer Krishna kann mich geschickt haben?‘ Duryodhana übergab die Pfeile. Er dachte bei sich: ‚Alle Rishis sagen, Krishna sei der Höchste Herr, vielleicht haben sie recht.‘ Duryodhana fiel auf die Knie und betete zu Krishna.
Duryodhana ging zu Bhishma, erzählte ihm, was geschah und bat um weitere fünf goldene Pfeile. Bhishma lachte und antwortete: ‚Das ist nicht möglich. Der Wille des Herrn ist unumstößlich. Meine durch Askese angesammelte Kraft ist in diesen Pfeilen, sie sind stark genug, um die fünf Pandavas zu töten. Krishna hat dies alles vorhergesehen und dir die Pfeile genommen. Ich kann keine weiteren Pfeile mit meiner Lebenskraft aufladen. Morgen werde ich wie ein Löwe kämpfen, und ich werde entweder Arjuna töten oder Krishna wird sein Versprechen, während des Krieges keine Waffe zu berühren, brechen.‘
Am nächsten Tag kämpften Bhishma und Arjuna einen heftigen Kampf. Arjuna hatte gegen Bhishma keine Chance. Arjuna verlor seine Waffen und seinen Gandiva Bogen, er war Bhishma hilflos ausgeliefert. Bhishma war nahe daran, Arjuna zu töten, da ließ Krishna die Zügel fallen und sprang aus dem Wagen auf das Schlachtfeld. Er nahm ein Wagenrad und griff Bhishma an. Arjuna wollte Krishna hindern, doch Krishna sprach: ‚Um meine Anhänger zu schützen, muss ich mein eigenes Versprechen brechen.‘
Arjuna gelang es, Krishna zu überzeugen, in den Wagen zurückzugehen und das Rad niederzulegen. Während all das geschah, stand Bhishma mit gefalteten Händen und Tränen in den Augen, Krishna dankend, der sich der unbelehrbaren Menschen annimmt. Später erzählte Krishna Arjuna, dass er Bhishma mit Hilfe von Shikhandi besiegt habe. Shikhandi war sein Schild, Arjuna schoss Pfeile auf Bhishma und verletzte ihn. Bhishma gab den Kampf auf, konzentrierte sich auf seine Lebenskräfte und wartete auf den glückverheißenden Moment, seinen Körper zu verlassen.
Von Pfeilen durchbohrt, fiel Bhishma zu Boden, er war durstig. Duryodhana wollte Wasser holen, doch Arjuna schoss einen Pfeil in den Boden und Wasser sprudelte heraus, direkt in Bhishmas Mund. Ganga war gekommen, um den Durst ihres Sohnes zu stillen.
Interpretation: Wofür steht Bhishma?
Bhishma symbolisiert wie kein anderer in der Geschichte, die Kraft und Standhaftigkeit, sein Dharma durchzuführen. Sein heldenhaftes Durchhaltevermögen, um jeden Preis seinen geleisteten Eid, sein Dharma, ungebrochen zu halten, macht ihn zum großen Held des Mahabharata.
Das Epos Mahabharatha beginnt mit der Geschichte von der Geburt Bhishmas und endet nach seinem Tod. Man kann Bhishma als die größte Figur der Mahabharatha sehen, oder sogar die Mahabharatha als die Geschichte der Welt um den großen Held Bhishma. Durch seine unerschütterliche Verbindlichkeit an einen geleisteten Eid hat er die tragische Eskalation der gesamten Geschichte ermöglicht.
Kritisch kann dieses Verhalten auch als ein Aspekt des Egos gesehen werden, da sich Bhishma seinem eigenen Eid mehr verpflichtet sah als alles anderem auf der Welt. Selbst Krishna war bereit, sein Versprechen zu brechen, im Krieg nicht zu kämpfen, als er erkante, dass jetzt die Zeit zum Handeln gekommen ist. Bhishma aber hatte seine ganze Welt ins Verderben gehen sehen, während er seinem geleisteten Eid absolut treu blieb.
Möglich, dass Bhishmas Entschlossenheit zur Ankunft Krishnas auf der Erde beigetragen hatte, denn nur Krishna konnte das Verderben verhindern, dass auf der Welt dadurch gekommen wäre, dass Bhishma einmal versprochen hatte, nicht einzugreifen. Man kann aus der Geschichte auch verstehen, dass man sehr wohl seine Meinung ändern darf, wenn die Dinge vollkommen aus dem Ruder geraten. Oder anders gesagt, wenn die Guten immer nachgeben, haben irgendwann nur noch die Schlechten das Sagen. Und spätestens dann, kann nur noch Gott selber den Schaden beenden.
Andererseits, aus dem Sichtpunkt des Bhakti, kann alleine Gott wirkliche Befreiung geben. Krishna kam zu Ende des Dwapara Yuga, um die Welt von dämonischen Einflüssen für das kommende Kali-Yuga zu befreien. Wäre Bhishma nicht an seinem Eid gebunden gewesen, so hätte er viele seiner Zeitgenossen mit Leichtigkeit beseitigt, die unter dämonischen Einflüssen standen. Allerdings die Welt endgültig von diesen dämonischen Einflüssen zu befreien, das konnte kein Sterblicher leisten. Ein Sterblicher kann Dämonen töten, er kann keinem aber die Befreiung schenken.
Zu beachten dabei ist, dass von Krishna getötet zu werden, der Befreiung gleich kommt. Das gleiche gilt, wenn man in einem Krieg gestorben ist, an dem Krishna anwesend war. Wenn man das so betrachtet, dann war es im Rahmen des Göttlichen Lilas von Krishna notwendig, Bhishma durch seinen Eid in seiner Handlungsfähigkeiten einzuschränken. Dadurch konnte Krishna alle Dämonen der damaligen Zeit versammeln, sie besiegen und damit zur Befreiung führen. So hat Krishna die Welt für das nächste Zeitalter vorbereitet, und von dämonischen Einflüssen aus alten Zeiten endgültig befreit.
Der spirituelle Name Bhishma
Bhishma ist ein spiritueller Name für Aspiranten mit Krishna Mantra. Bhishma heißt wörtlich „schrecklich“ und „furchtbar“. Man könnte auch übersetzen „Der furchtbare Held.“ Bhishma ist jemand, der sich bemüht hat, immer das Richtige zu tun, der große Selbstbeherrschung hatte. Bhishma ist ein großer Held in der Mahabharata, im Mahabharata Epos
Wenn du den Namen Bhishma hast, dann soll das heißen: Tue das ethisch Richtige, bemühe dich, das Richtige zu tun. Du hast die Kraft, dich selbst zu beherrschen, deine Sinne und deine Emotionen zu beherrschen, um so Gutes zu bewirken. Du brauchst vor nichts Angst zu haben, denn du bist ein großer Held, du hast viele Kräfte und Fähigkeiten in dir. Bringe alles, was du tust, Gott dar. Bemühe dich, das Richtige zu tun und Gott wird dir unendliche Kraft schenken.
Ähnliche Spirituelle Namen
Aktuell
Ein hochmoderner Panzer der indischen Armee wurde nach Bhishma genannt.
T-90-S-Bhishma-ISO1
Siehe auch
- Bhishma Parva
- Bhishana
- Bhima
- Mahabharata
- Mahabharata Personen
- Mahabharata Parvas Kapitel
- Arjuna
- Bhagavad Gita
- Ramayana
- Hinduismus
- Ganga
- Mantraweihe
- Spiritueller Name
- Spirituelle Namen Liste
- Mantra Diksha
- Nama Diksha
- Seminare zum Thema Mantra und Musik
Literatur
- Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
- Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
- Bhagavad Gita, Teil der Mahabharata, mit Einführung in die Mahabharata
Weblinks
- Metaphysische Bedeutung von Drona und Bhishma aus der Bhagavad Gita
- Die Yoga-Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute von Sukadebv Bretz – Kapitel 1
- Feste und Fastentage im Hinduismus von Swami Sivananda, Kapitel 8: Makara Shankranti
- Feste und Fastentage im Hinduismus von Swami Sivananda, Kapitel 25: Shivaratri
- Die Yoga-Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute von Sukadev Bretz, Kapitel 2: Samkhya Yoga
- Krishna
- Bhagavad Gita Portal
- Mahabharata Nacherzählung mit spiritueller Deutung
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