Sivananda: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
K (Textersetzung - „([[][[]:?[a-zA-z]*:)([^]|]*)\.[pP][nN][gG]([]|])“ durch „${1}${2}.jpg${3}“)
Zeile 18: Zeile 18:


==Werk und Lehre==
==Werk und Lehre==
[[Datei:TwentyInstructions.png|thumb|''Pfeiler mit den 20 spirituellen Instruktionen von Swami Sivananda'']]
[[Datei:TwentyInstructions.jpg|thumb|''Pfeiler mit den 20 spirituellen Instruktionen von Swami Sivananda'']]
Swami Sivananda publizierte über 200 Bücher und verteilte daneben [[flugblatt|Flugblätter]]. Darüber hinaus [[führung|führte]] er mit Schülern und Anhängern außerhalb seines Ashrams rege [[bibliotherapie|Korrespondenz]]. Sivananda vertrat stets die Grundeinstellung, dass "Praxis, Praxis, Praxis... " am wichtigsten sei. Durch seine Kindheit und Jugend wurde Sivananda [[Hinduismus|hinduistisch]] geprägt. Sivanandas Vater war ein frommer Shivaanhänger. Sivananda befasste sich besonders mit dem [[Vedanta]]. Aus den verschiedenen Yogarichtungen kombinierte und schöpfte er den [[Integraler Yoga|Integralen Yoga]]. Dies kam aus seiner Intention, alle Aspekte des Lebens in einen verständlichen Yogaweg einzubeziehen.  
Swami Sivananda publizierte über 200 Bücher und verteilte daneben [[flugblatt|Flugblätter]]. Darüber hinaus [[führung|führte]] er mit Schülern und Anhängern außerhalb seines Ashrams rege [[bibliotherapie|Korrespondenz]]. Sivananda vertrat stets die Grundeinstellung, dass "Praxis, Praxis, Praxis... " am wichtigsten sei. Durch seine Kindheit und Jugend wurde Sivananda [[Hinduismus|hinduistisch]] geprägt. Sivanandas Vater war ein frommer Shivaanhänger. Sivananda befasste sich besonders mit dem [[Vedanta]]. Aus den verschiedenen Yogarichtungen kombinierte und schöpfte er den [[Integraler Yoga|Integralen Yoga]]. Dies kam aus seiner Intention, alle Aspekte des Lebens in einen verständlichen Yogaweg einzubeziehen.  



Version vom 15. Juni 2022, 12:10 Uhr

Swami Sivananda Saraswati (Sanskrit: Svāmī Śivānanda Sarasvatī; * 8. September 1887 in Pattamadai, Tamil Nadu, Indien, † 14. Juli 1963 in Rishikesh, Indien) war ein südindischer Arzt, Yogin und spiritueller Meister.

Swami Sivananda

Leben

Sivananda wurde am 8. September 1887 als jüngster dreier Söhne geboren und erhielt den Namen Kuppuswami. Seine Mutter war Parvati Ammal. Sein Vater Vengu Iyer (gesprochen: Aier) stammte aus einer südindischen orthodoxen Brahmanenfamilie. Kuppuswami fiel schon in jungen Jahren durch ausgeprägte Nächstenliebe auf. In Tanjavur (Tamil Nadu, Indien) studierte er an der Medical School Medizin. Zu dieser Zeit begann er neben dem Studium mit der Herausgabe einer medizinischen Zeitschrift namens Ambrosia. Obwohl er in einer streng orthodoxen Brahmanenfamilie aufwuchs, ließ er sich von den Kastenregeln nicht einschränken und widmete sich persönlich auch Patienten, die einer niederen Kaste angehörten.

Kurz nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1913 begab sich Kuppuswami nach Malaysia. Hier konnte er bald die Leitung eines kleinen Betriebskrankenhauses einer Gummiplantage übernehmen. Trotz seines Erfolgs entschied er sich im Jahr 1923 alles aufzugeben und reiste per Schiff nach Chennai (Madras, Indien) zurück. Dort begab er sich als Wandermönch auf eine Pilgerreise durch Indien. Schliesslich kam er nach Rishikesh, einem kleinen Pilgerort am Südfuß des Himalaya, an den Ufern des Ganges. Dort traf er seinen Guru Swami Visvananda Saraswati und erhielt von ihm als Sivananda Saraswati die Einweihung als Dashnami Sannyasi (skt. daśnāmī saṃnyāsī). Dieser Orden geht auf den Heiligen Shankhara (788-820) zurück.

Im Orden lebte Sivananda in einer kleinen Hütte und zog sich große Teiles des Tages in die strenge Askese zurück. Neben seiner rigorosen Praxis bot er kranken Mönchen und Asketen medizinische Hilfe an. Sein Essen, das ihm von den Ausgaben für Mönche etc. bereitgestellt wurde verteilte er weitgehend an Bedürftige. Während seiner Zeit im Orden unternahm er außerdem verschiedene Pilgerreisen.

Nach einiger Zeit in der Ordensgemeinschaft ließ er sich in Rishikesh nieder. Hier baute er auf einem kleinen Stück Land nahe am Ganges eine alte Viehscheune zu einem kleinen Ashram um, der im März 1934 eröffnete. Im Jahre 1936 gründete Sivananda die Divine Life Society (Gesellschaft Götlichen Lebens) und hatte seine ersten Schüler. Aus der kleinen Gemeinschaft in Rishikesh entwickelte sich ein weltbekannter Ashram, der schnell wuchs. Um seinen Schülern und Anhängern das Studium heiliger Schriften zu erleichtern, gründete er 1948 die Yoga Vedanta Forest Academy (Yoga-Vedanta Wald Akademie). Drei Jahre später folgte mit der gleichen Intention die Yoga-Vedanta Forest Academy Press. Diese hatte die Hauptaufgabe, Sivanandas Schriften zu veröffentlichen. Als Arzt kümmerte er sich weiterhin stetig um Kranke, Bedürftie und die Ärmsten. Im Jahre 1957 öffnete das Sivananda Eye Hospital offiziell seine Pforten.

Swami Sivananda Saraswati starb am 14. Juli 1963 in Rishikesh.

Werk und Lehre

Pfeiler mit den 20 spirituellen Instruktionen von Swami Sivananda

Swami Sivananda publizierte über 200 Bücher und verteilte daneben Flugblätter. Darüber hinaus führte er mit Schülern und Anhängern außerhalb seines Ashrams rege Korrespondenz. Sivananda vertrat stets die Grundeinstellung, dass "Praxis, Praxis, Praxis... " am wichtigsten sei. Durch seine Kindheit und Jugend wurde Sivananda hinduistisch geprägt. Sivanandas Vater war ein frommer Shivaanhänger. Sivananda befasste sich besonders mit dem Vedanta. Aus den verschiedenen Yogarichtungen kombinierte und schöpfte er den Integralen Yoga. Dies kam aus seiner Intention, alle Aspekte des Lebens in einen verständlichen Yogaweg einzubeziehen.

Dieser Weg des integralen Yoga verbindet Karma Yoga (Yoga des selbstlosen Dienstes am Menschen), Bhakti Yoga (Yoga der Hingabe an das Göttliche), Jñana Yoga (Yoga des Wissens), Hatha Yoga (Yoga der Körperübungen) und Raja Yoga (Yoga der Kontrolle des eigenen Geistes) eine wichtige Rolle.

Swami Sivananda distanzierte sich Zeit seines Lebens vom indischen Kastensystem und unterrichtete Schüler unabhängig von ihrer Kastenzugehörigkeit. Außerdem nahm Sivananda auch Frauen, wie bspw. die deutschstämmige Sivananda Radha (1911-1995), die später in Kanada lebte, als Schülerinnen auf. Sivananda bemühte sich auch Gedankengut anderer Religionen miteinzubeziehen. Er überließ es seinen christlichen oder muslimischen Schülern, ob sie ihre ursprüngliche Religion aus eigenem Antrieb aufzugeben, oder die Yoga-Praxis in ihre religiöse Praxis zu integrieren.

Swami Sivananda - ein Lebenslauf

Biografie von Swami Sivananda, aufgezeichnet von der Divine Life Society, übersetzt von Swami Nirgunananda.

Frühe Kindheit

Shri Swami Sivananda, einer der großen Yoga Meister des 20. Jahrhunderts, wurde am 8. September 1887 in Pattamadai im Bezirk Tirunelveli in Tamil Nadu, Südindien, geboren. Er trug den Namen Kuppuswami. Sein Vater Vengu Iyer war fromm, ein Shaiva und Nachkomme von Appayya Dikshitar, einem Schriftgelehrten und Heiligen im 16. Jh. Die Mutter von Swami Sivananda hieß Parvatiammal.

Bereits in früher Kindheit zeigte sich Swami Sivanandas Neigung zur Freigebigkeit, zum rückhaltlosen Teilen. Swami Shuddhananda Bharati, ein Jugendfreund Sivanandas, erinnerte sich, wie Kuppuswami als kleiner Junge eines Tages mit seinem Essensteller auf die Straße hinausrannte, als er draußen einen Bettler hörte, um sein Essen mit ihm zu teilen.

Sivananda zeichnete sich bereits in jungen Jahren durch eine große Intelligenz aus. Außerdem lebte er bereits sehr früh die Gabe göttlicher Einsicht. Wenn sein Vater ihn bspw. beauftragte, die Einkäufe für das Prasad für die täglichen Pujas zu tätigen, verteilte der Junge Sivananda stattdessen die eingekauften Früchte oft unterwegs an Arme und Bedürftige. Wieder zu Hause angekommen erklärte er seinem Vater, dass er Gott bereits in Gestalt der Armen verehrt habe.

Swami Sivananda sagte, als Kind sei er sehr mutwillig gewesen. Bspw. sprang er einmal wagemutig in einen trockenen Brunnen, um seine Familie zu verblüffen und zu erschrecken.

Swami Sivanandas Schul- und Studentenzeit

Die Eltern waren Brahmanen, aber sein Vater arbeitete am Hof eines Ministers bei einem indischen Maharaja, der Teil der englischen Kolonialherrschaft war. Der Vater übte jeden Tag Pujas, schickte aber seinen Sohn auf eine christliche Missionsschule, damit er später eine Möglichkeit auf eine Karriere hätte, vorzugsweise in der Verwaltung der Kolonialmacht. Swami Sivananda wollte davon nichts wissen. Warum soll er den Unterdrückern dienen? Aber er dachte, auch die Unterdrücker haben was anzubieten, nämlich die Religion der Bergpredigt. Sie wurde Swami Sivanandas Begleiter, und so spielte das uneigennützige Dienen in seinen Lehren eine ganz besondere Rolle. Die Liebe zu den Gegnern und das Nicht-Reagieren auf Unrecht und Beleidigungen, war etwas, was Swami Sivananda zu einer großen Kunst entwickelte. Menschen konnten ihn beleidigen und beschimpfen, Swami Sivananda war nur umso freundlicher zu ihnen.

Während seiner Schulzeit zeichnete sich der junge Sivananda sowohl im Unterricht als auch im Sport aus. Er war immer wieder Klassenbester, mutig und fröhlich. Bei einer Aufführung von Shakespeares Mittsommernachtstraum spielte er die Rolle Helenas!

Gute Gesundheit war Sivananda genauso wichtig wie Lernen. Er praktizierte Gymnastik, Turnen, Leichtathletik und Fechten. Er stand schon morgens um drei Uhr auf, um seine Übungen zu machen. Bevor er sein Zimmer verließ, arrangierte er Decken und Kissen in einem unschuldigen, spielerischen Täuschungsmanöver so, daß seine Mutter glauben sollte, er liege noch im Bett.

Der Wunsch, anderen zu dienen und sich ihrer Gesundheit zu widmen, lag in der Natur des Meisters. Daher ist es nicht verwunderlich, daß er sich für eine medizinische Laufbahn entschied. Obwohl seine Eltern von ihm erwarteten, eine andere Richtung einzuschlagen, blieb er fest bei seinem Bestreben, Arzt zu werden. Nach seiner Immatrikulation studierte er am Tanjore Medical Institute.

Sivananda war bemerkenswert intelligent und besaß auch ein unglaubliches Gedächtnis. Er war ausgesprochen fleißig und ging während der Semesterferien nicht nach Hause. Stattdessen verbrachte er seine Zeit im Krankenhaus und versuchte, noch mehr zu lernen. Durch sein fotografisches Gedächtnis konnte er innerhalb kürzester Zeit einen enormen Wissensschatz aufbauen. Bereits im ersten Studienjahr konnte er die Prüfungsfragen des fünften Jahres beantworten.

Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Sivananda eine Weile in Indien und gab eine medizinische Fachzeitschrift namens Ambrosia heraus.

Als Arzt in Malaysia

Die Arbeit in Indien konnte den Meister auf Dauer nicht befriedigen. Sein anspruchsvoller Charakter trieb ihn deshalb nach Malaysia, um dort eine andere Beschäftigung zu suchen. Sivananda erinnerte sich später an seine Ankunft in Malaysia:

“Sobald ich von Bord gegangen war, suchte ich Dr. Iyengar auf, der mich einem Bekannten, Dr. Harold Parsons, vorstellte. Ich rechnete zuversichtlich damit, eine Stelle zu finden. Dr. Parsons selbst brauchte keinen Assistenten, aber es gelang mir, ihn so zu beeindrucken, daß er mich bei Herrn A.G. Robins, dem Direktor einer Kautschukplantage mit einem eigenen Krankenhaus, einführte.

Glücklicherweise suchte Herr Robins damals gerade einen Assistenten für das Krankenhaus. Er war ein cholerischer Mensch mit einem hitzigen Temperament, ein Riese von einem Mann, groß und stark. Er fragte mich: ‘Können Sie ein Krankenhaus ganz allein führen?"

Ohne zu zögern antwortete ich: "Ja, ich kann sogar drei führen!" Er stellte mich sofort ein."

Er lernte von den Engländern westliche Schulmedizin, aber er lernte auch Ayurveda, Hatha Yoga, Naturheilkunde verschiedener indischer, englischer und deutscher Traditionen. Swami Sivananda praktizierte nach dem Prinzip „Wer heilt, hat recht.“ Er hatte keine Hemmungen – östlich, westlich, Schulmedizin, Naturheilkunde, physisch, energetisch, geistig, spirituell, Jnana Yoga zu vereinen.

Seine ausgesprochen freundliche, liebevolle Art war bald überall bekannt. Er war für die Plantagenarbeiter und die Dorfbewohner gleichermaßen ein liebevoller Freund.

Neben der Arbeit im Krankenhaus betrieb Sivananda seine eigene Arztpraxis. Bei diesen Behandlungen verlangte er keine Honorare von armen Patient*innen. Oft gab er ihnen für Lebensmittel sogar Geld aus seiner eigenen Tasche. In Ernstfällen wachte er nachts bei den Patienten.

Sivananda blieb weiterhin mit dem Sport verbunden. Seine Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit war Radfahren. Er las viele Bücher über westliche Sportarten und nahm an Turnieren teil. Eine Zeitlang betätigte er sich sogar als Sportberichterstatter der Malaya Tribune.

In Malaysia führte Sivananda zu Anfang ein vergleichsweise luxuriöses, materialistisches Leben. Er legte Wert auf elegante Kleidung und baute eine Sammlung von Kunstwerken aus verschiedensten edlen Materialien, wie bspw. Sandelholz, Silber oder Gold auf. Er stattete sich regelmäßig mit neuem Goldschmuck aus und trug oft viele Ringe und Halsketten gleichzeitig. Außerdem besaß er viele Hüte, obwohl er sie selten trug.

Entsagung der Welt

Sein Lebensstil hielt den Meister jedoch nicht davon ab, seine täglichen spirituellen Praktiken auszuüben und die Gesellschaft Heiliger zu suchen. Als sein Geist allmählich Unterscheidungsvermögen entwickelte, reflektierte er zunehmend über seinen Lebensstil:

“Gibt es kein höheres Ziel im Leben als den täglichen Kreislauf von Arbeit, Essen und Trinken? Gibt es keine höhere Form von ewigem Frieden und Glück als all diese vergänglichen, illusorischen Vergnügungen? Wie ungewiß ist doch das Dasein auf dieser Erde, voller Furcht, Sorgen, Ängste, Krankheiten und Enttäuschungen. Die Welt der Namen und Formen verändert sich ständig. Die Zeit ist vergänglich. Alle Hoffnungen auf Frieden und Glück in dieser Welt enden in Schmerz, Verzweiflung und Leid."

Gedanken dieser Art beschäftigten ihn immer wieder. Sein Beruf als Arzt führte ihm genügend Beweise für die Leiden dieser Welt vor Augen. Es wurde ihm klar, daß Wohlstand allein kein wahres, dauerhaftes Glück bringen kann. Mit fortschreitender Reinigung des Herzens durch selbstlosen Dienst hatte er eine neue Vision. Er war zutiefst davon überzeugt, daß es einen Ort unbedingter Sicherheit, vollkommenen Friedens und dauerhafter Glückseligkeit geben müsse - eine liebliche Wohnstätte voll von göttlichem Glanz, Reinheit und ungetrübter Herrlichkeit.

Als Konsequenz seiner Erkenntnisse und seines Lebenswandels gab er sein angenehmes, bequemes Leben auf und kehrte nach Indien zurück. Hier begab er sich auf die Suche nach einem idealen Ort für Gebet, Meditation, Studium und eine höhere Form des Dienstes an der ganzen Welt. Sivanandas Verlangen, Gott zu suchen war so groß, dass er - in Indien angekommen - mit einem Schlag der Welt des Wohlstands, Materialismus und Konsums, aber auch seiner Familie entsagte.

Als Mönch in Rishikesh

1924 kam Sivananda nach einigen Monaten Wanderschaft in Rishikesh in Nordindien an. Eines Tages saß er am Ufer des heiligen Ganges, nachdem sich das Annakshetra, die Mönchsküche, geweigert hatte, ihm Essen zu geben. Swami Vishwananda, ein ehrwürdiger Heiliger aus Varanasi, warf zufällig einen Blick auf ihn. Die ungewöhnliche spirituelle Aura des jungen Mannes zog seine Aufmerksamkeit auf sich und bewegte ihn dazu, ihn sogleich in den Orden der Sannyas einzuweihen. Am 1. Juni 1924 trat der Meister als Swami Sivananda in diesen heiligen Orden ein und ließ sich im Swarg Ashram nieder.

Sein Zugang zur Spiritualität war einzigartig und ursprünglich. Er ahmte nichts nach. Er gestattete einfach seinen natürlichen, angeborenen Neigungen, sich zu entfalten und ihren süßen Duft an alle um ihn herum zu verströmen.

Im Dienst an Mönchen

Swami Sivananda mit Sitar spielend auf seinem Tigerfell am Ganges

Trotz strengster Askesepraktiken und verlängerter Meditationszeiten fand Swami Sivananda die Zeit, kranken Swamis (Mönchen) und Pilgern zu dienen. Er reinigte die Räume der Kranken und hielt in ernsthaften Fällen manchmal die ganze Nacht Wache. Einmal trug er Lek, einen Mönch aus Europa, zum Krankenhaus. Die orthodoxen Mönche von Rishikesh glaubten nicht an diese Art von selbstlosem Dienst. Daher machten sie sich über Swami Sivanandas Tätigkeiten lustig.

Viele Mönche waren durch Fehlernährung und die extreme Winterkälte geschwächt. Die meisten litten an häufigen Fieberanfällen und Ruhr. Sivananda konnte es nicht ertragen, die hilflose Notlage dieser heiligen Mönche zu sehen. Er wollte ihnen helfen, aber er brauchte Arzneimittel und Medikamente, für die erst Geld beschafft werden mußte.

Er erinnerte sich an seine Rücklagen bei einer Lebensversicherung aus der er 5.000 Rupien beziehen konnte. Diesen Betrag hinterlegte er beim Postamt und nutzte die Zinsen für Medikamente und Nahrungsmittel für die leidenden Mönche.

Innerhalb weniger Monate hatte er jedoch das dringende Bedürfnis, dieses Hilfsprogramm besser zu organisieren und zu professionalisieren. In der Folge entstand die Satya Sevashram-Apotheke für Mönche und Pilger.

Ein rührendes Beispiel seiner Art, den Pilgern zu helfen, ist überliefert:

Eines Morgens stellte Swami Sivananda fest, daß er versäumt hatte, einem Wandermönch eine bestimmte, sehr nützliche Medizin zu geben. Der Pilger hatte seine Reise schon sehr früh am Morgen fortgesetzt. Als Swami Sivananda aufbrach, um ihm nachzugehen, war er bereits ein gutes Stück entfernt. Ohne sich davon abhalten zu lassen, lief Swami Sivananda meilenweit, bis er ihn endlich nach fünf Meilen eingeholt hatte und ihm das kostbare Medikament geben konnte.

Diese atemberaubende Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit seines Bestrebens und seine leidenschaftliche Liebe des selbstlosen Dienens wurden zum krönenden Höhepunkt seiner Berufung im Leben.

Der spirituelle Weg und die spirituelle Praxis

Im Swarg Ashram führte Swami Sivananda ein Tagebuch, in dem er seine Gedanken aufzeichnete. Er pflegte bis zu sechzehn Stunden täglich zu meditieren. Seine Methode, bestimmte Tugenden zu entwickeln, war, eine herauszugreifen und sie einen Monat lang zu praktizieren. Er gab auch zu, daß er am Anfang Skorpione getötet hatte.

Über seine eigene Gottesverwirklichung enthüllte Swami Sivananda einem Schüler gegenüber:

“Während meiner spirituellen Praxis erlebte ich keine besonderen Erfahrungen. Es gab weder äußere noch innere Hindernisse im Fortschreiten meines Sadhana. Das war das einzig Auffallende. Ich meditierte in tiefer Meditation, dem Grundton meines inneren Lebens. So machte ich sanfte, stetige Fortschritte und erreichte bald die höchste spirituelle Erfahrung."

1936 gründete Swami Sivananda die Divine Life Society in einem Gebäude, das früher als Kuhstall gedient hatte. Aber es dauerte nicht lange, bis Sucher von seiner magnetischen Persönlichkeit angezogen wurden, sodass die Gesellschaft schnell wuchs.

Die Persönlichkeit von Swami Sivananda

Sivananda hat in seinem Leben Großes geleistet: Er war Leiter des Krankenhauses, er praktizierte darüber hinaus ehrenamtlich als Arzt. Er ließ Patienten in seiner Wohnung wohnen. Er war tätig als Vermittler zwischen dem Management der Kautschukplantage, wo das Krankenhaus lag, und den Arbeitern. Swami Sivananda etablierte eine Bibliothek. Alle Bücher, die er selbst hatte – Swami Sivananda las sehr viel – gab er den Arbeitern zur deren Lese-Bibliothek. Swami Sivananda veranstaltete öffentliche Kirtan-Veranstaltungen, Mantrasingen. Er studierte weiter spirituelle Werke. Zusätzlich wurde er wiederholt von Menschen gefragt, er war ein persönlicher Ratgeber. Es gab keine Seelsorge, würde man heute sagen. Es waren alles Hindus, die dort in der Kautschukplantage arbeiteten. Sie gingen zu Swami Sivananda hin, der ihnen helfen wollte.

Swami Sivananda verhielt sich einfach und kindlich, gleichwohl aber auch wie ein ehrwürdiger Weiser. Er verneigte sich vor Heiligen und Straßenkehrern, vor Steinen, Ziegeln und Eseln. Selbst kleine Kinder sprach er höflich an. Er achtete die Rechte der Tiere und begegnete ihnen mit größter Liebe und Mitgefühl.

Göttliche Weisheit floß in einem ständigen Strom von seinen Lippen. Seine machtvollen, inspirierenden Gedanken beeinflußten Menschen auf der ganzen Welt. In seiner beispiellosen sprichwörtlichen Nächstenliebe verteilte er die meisten seiner Bücher kostenlos.

Heilige, Minister und Politiker, Philosophen und Doktoren, Filmstars und Künstler huldigten dem Meister zu seinen Lebzeiten.

Der folgende Vorfall führt uns das Wesentliche von Swami Sivanandas Lehren und seiner inneren Vision Gottes bildlich vor Augen:

Einmal vermieden die Mönche einen bestimmten Weg zum Armenhaus. Swami Sivananda entdeckte, daß sich unterwegs die Hütte eines kranken Mönchs befand, der an der gefürchteten Cholera litt. Er ging sofort zu ihm, pflegte ihn und tadelte die anderen Mönche:

“Ihr seid alle hierher gekommen, um Gott zu suchen. Gott in der Gestalt eines kranken Mönches liegt im Sterben und ihr habt nicht das Herz, Gott in ihm zu sehen und ihm zu dienen!"

Das war der Kern seiner Grundeinstellung.

Sivananda war ein Optimist. Eine negative Einstellung hatte bei ihm keinen Platz. All seine Worte und Sätze strahlten eine ungewöhnliche spirituelle Macht aus, denn er lehrte, was er selbst im täglichen Leben praktizierte. Das war das herausragendste Merkmal seiner Persönlichkeit.

Der göttliche Meister strahlte Frieden und Heiterkeit aus, weil er selbst erfüllt war vom Frieden und der Heiterkeit Gottes. Liebe ging von ihm aus, weil er die Liebe Gottes in sich trug. Er verbreitete das Licht der Wonne, weil sein Herz erfüllt war vom Licht Gottes.

Sein Leben lehrt uns, daß auch wir Gott im und durch das Leben verwirklichen können, ohne uns als Eremiten zurückziehen zu müssen. Sein Leben war ein vollendetes Beispiel für die Lehren der heiligen Schriften.

Die Gabe göttlichen Wissens nahm einen einzigartigen Platz in seinem Herzen ein. Seine Argumentation war:

“Gib den Hungrigen zu essen; nach einer Weile werden sie wieder hungrig sein. Gib den Unbekleideten etwas anzuziehen; sie werden bald wieder Mangel leiden. Gib den Bedürftigen Geld; sobald sie es ausgegeben haben, werden sie neues brauchen. Gibt man aber allen göttliches Wissen, dann stellt man ihnen alles Nötige zur Verfügung, damit sie selbst für sich sorgen können."

Mahasamadhi

Sivananda ging am 14. Juli 1963 in Gott auf, erreichte Mahasamadhi. Er hinterließ zahlreiche Anhänger und Nachfolger auf der ganzen Welt, die seine großartige Lehre von der Liebe und vom Dienen weiterverbreiten.

Paramahansa Yogananda, der Gründer der weltbekannten Self-Realisation Fellowship und Verfasser des berühmten spirituellen Klassikers “Autobiographie eines Yogis" zollte dem Meister noch zu dessen Lebzeiten einen glühenden Tribut:

“Das Leben des großen Rishi Swami Sivananda ist ein vollkommenes Beispiel selbstlosen Handelns. Er segnet Indien und die Welt auch weiterhin durch seine Gegenwart."

Daten aus dem Leben von Swami Sivananda

  • Bau wichtiger Gebäude im Ashram:
    • 1941 Bhajan Hall für Satsang, Kirtan, Meditation, Gebete, ab 1943 für Akhanda Mahamantra Kirtan
    • 1941-1946 Yoga Sadhana Kutirs, Kaivalya Guha, Vanaprastha Hermitage, Kails Kutirs, Yoga Halle
    • 1943 Vishvanath Mandir (Tempel) (Einweihung 31.12.1943)
    • 1947 Vishwakalyan Yajnashala
    • 1947 Ganga Ghat
  • 1942-1944 Gründung gemeinnütziger Institutionen
    • 1942 Sivananda Primary School
    • 1944 Ayurvedic Pharmacy (Ayurveda Apotheke)
    • 1944 Vishwanath Bag and Ganga Goshala
    • 1945 All World Religion's Federation
    • 1946 All-World Sadhus' Federation
  • 1947-1957 Große Expansionsphase
    • 1947 60. Geburtstag - Diamond Jubilee - große Feier
    • 1948 Gründung Yoga Vdeanta Forest Academy mit 6-,3- und 2-Monatskursen mit systematischer Ausbildung von Aspiranten in Yoga, Meditation, Vedanta etc.
    • 1950 Missglücktes Attentat auf Swami Sivananda
    • 1950 All-India-Tour: Tour durch Indien und Sri Lanka; Vorträge vor Hunderttausenden, insgesamt mehreren Millionen Menschen; Spirituelle Erweckung unzähliger Aspiranten; Swami Sivananda wird über ganz Indien bekannt
    • 1951 Gründung Yoga Vedanta Forest Academy Press zur Publikation von Büchern und Zeitschriften
    • 1953 World Parliament of Religions im Sivananda Ashram
    • 1957 Eröffnung Sivananda Charitable Hospital, zunächst als Augenklinik mit 10 Betten; schrittweise Ausbau zu einem vollen gemeinnützigen Krankenhaus
  • 1957 Konsolidierung; Übergabe der Leitung des Ashrams und der Divine Life Society an seine Schüler
    • 1957 70. Geburtstag
    • 1958 Gründung Sivananda Literature Research Institute
    • 14.7.1963 Mahasamadhi von Swami Sivananda

Schüler

Swami Sivananda hatte mehrere Schüler, die auch im Westen bekannt wurden.

Auch der Russe Boris Sacharow (1899-1959) und der Belgier André van Lysebeth (1919-2004) waren Schüler Sivanandas.

Swami Sivananda - Was Gurudev für uns bedeutet

Ein Artikel von Sri Swami Chidananda

Oh Anbetungswürdiger der Göttlichen Gegenwart, wir verneigen uns voller Ehrfurcht vor Dir! Wir, die wir untrennbare Teile Deines ewigen, unendlichen Seins sind, eins mit Dir in unserer Wesensnatur, wir haben unsere ewige Beziehung zu Dir vergessen, der Du doch unser Adi, Madhya und Anta (Anfang, Mitte und Ende), unser alles in allem bist.

Durch diese Vergesslichkeit haben wir uns von Dir entfernt und befinden uns in einem Zustand, der beraubt ist der Seligkeit, des Friedens und des Lichtes, das unser Geburtsrecht ist und das wir in Wirklichkeit sind.

Wir haben uns selbst dieser Selbst-Erfahrung beraubt und leben nun in einer unechten, falschen und entstellten Erfahrung, die erfüllt ist von Liebe und Hass, Lachen und Weinen, Aufregung und Anspannung, Angst und Gebundensein, Kampf und Streit, Egozentrismus, Selbstsucht, Ärger und Eifersucht. Es ist ein Kritrima Avastha, ein Vishama Avastha Zustand — ein unnatürlicher, anormaler Zustand. Es ist nicht Sahaja (natürlich) für uns, sondern Kritrima (unnatürlich).

In diesem Moment, in den friedvollen Stunden diesen stillen Morgens, in der spirituellen Gegenwart unseres geliebten und verehrten Heiligen Meisters Guru Bhagavan Swami Sivanandaji, bringen wir unsere Anbetung und Verehrung zu Deinen Füssen dar. Aus dem tiefsten Grund unserer menschlichen Herzen beten wir darum, dass diese Trennung, diese Beraubung, dieses Sichwegbewegen von Dir enden möge. Möge diese Vergesslichkeit, dieser Schlummer des Nicht–Gewahrseins unseres eigenen Svarupa, unserer ewigen Beziehung zu Dir – das Vergessen, das Wurzel und Ursprung ist von allem Schmerz, Leid, Traurigkeit, Elend, Wahn und Verblendung – möge sie durch Deine Gnade ein Ende finden.

Mögen wir zurückfinden zu unserer ewigen, inneren, göttlichen Einheit mit Dir, der Du die einzige Wahrheit bist inmitten der ungezählten Billionen von Halbwahrheiten und Erscheinungen.

Dann allein wird die Traurigkeit der Seligkeit, das Getriebensein und die Aktivität dem Frieden, die Verblendung dem Wissen und der Weisheit Platz machen, dann allein wird diese begrenzte Teilexistenz dem Purnatva, dem Brahman-Sein Platz machen.

In dieser Morgenstunde beten wir: "asato ma sadgamaya, tamaso ma jyotirgamaya, mrityorma amritam gamaya." „ Mache dieser Trennung ein Ende, denn Du hast klar versprochen: "tam vidyad-duhkha-samyoga-viyogam yoga-samjnitam – Yoga ist das Aufhören der Vereinigung mit dem Schmerz.“ Durch Yoga vergeht der ganze Schmerz, das ganze Leid, der ganze Tapatraya. Es gibt kein Weinen und Klagen mehr, es gibt nur noch Seligkeit, es gibt nur noch Freude. Gewähre uns das Geschenk dieses Yoga.

Das ist der Aufruf in den unsterblichen Weisheitslehren des Srimad Bhagavad Gita, wo unter vielen Botschaften, vielen Lehren, vielen Geboten, Du, der Du Narayana bist, an Arjuna, den Vertreter der Menschheit, auch diesen Aufruf richtest: "tasmat yogi bhava’rjuna." Und als Swami Sivananda hast Du diesen Ruf erneuert: „Komm und werde ein Yogi. Warum weinst und wehklagst du? Warum verlängerst du diese Bindung unnötig weiter? Komm und werde ein Yogi." Auf diese Weise hat Gurudev Sri Swami Sivanandaji den uralten Ruf für die moderne Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts erneuert.

Verehrte spirituelle Gegenwart, Göttlicher Meister, der Du unser Licht und Führung im Leben bist, lasse den Klang diesen Rufes in unseren Herzen immer und immer wieder erklingen. Das ist das Flehen all dieser dürstender Seelen, die sich Morgen für Morgen in deiner Gegenwart, in diesem geheiligten Samadhi-Schrein Deines Ashrams, versammeln, angezogen durch deine Guru Kripa, durch deine Gnade.

Strahlender Unsterblicher Atman! Wir haben bereits über diese Zufluchtstätte gesprochen, die Gurudev uns hinterlassen hat. Wir erwähnten diese einzigartige, unschätzbar wertvolle Einrichtung eines Ashrams an den Ufern des Ganges. Es ist eine Tatsache, eine spürbare, solide, greifbare, materielle Tatsache. Niemand kann es bestreiten. Es ist eine Einrichtung für Bhakti Yoga, Jnana Yoga, Dhyana und Karma Yoga und für Paropakara Seva.

Und dann haben wir die Jnana Ganga, ein Riesenwerk an inspirierender, Seelen erhebender, erleuchtender, unterweisender spiritueller Literatur. Und er gab uns auch ein bestimmtes Lebensideal, ein Ideal, was er „göttliches Leben“ nannte, es ist nicht einfach das grobe, physische oder das subtile psychologische Leben, sondern das göttliche Leben, ein Leben, das durch unser Svarupa, unsere innerste, essentielle Natur bestimmt wird, ein Leben, das nicht einfach ein Ausdruck unserer nichtessentiellen Upadhis ist, sondern ein Leben, das unsere innerste Realität, die jedem Einzelnen innewohnende Göttlichkeit zum Ausdruck bringt.

Er gab uns den Adesa und den Sandesa: „Lebe ein göttliches Leben, denn das ist, was du bist. Wenn du deine Upadhis manifestierst, dann manifestierst du nicht dich selbst.“

Auch der Quintessenz aller Schriften, der Ausrichtung auf die Göttlichkeit hin, wurde systematische Form gegeben. Gurudev sagte: „Ihre Grundlage ist Wahrheit, Reinheit, Mitgefühl und universelle Liebe. Und die Struktur ist unaufhörliches selbstloses Dienen, hingebungsvolle Anbetung, Disziplin, Konzentration und Meditation, unaufhörliches Hinterfragen, Streben. Jijnasa, Mumukshutva, Vichara, Viveka, Untersuchung der Natur der Realität, die hinter den und über die Erscheinungsformen hinaus existiert, Hintersichlassen von Name und Form, die ewig veränderlich, nie wirklich, sondern bloße Erscheinungsformen sind, und über sie hinausgehen, in Satchidananda Tattva hinein, in das, was ewig existiert, in das, was leuchtet mit strahlendem Selbst-Bewusstsein, mit Wissen und Licht, in das, was allein wahrhaftig wertvoll ist, denn es ist voller Wonne.“

Also ist die übergeordnete Struktur, die er uns gegeben hat, Seva, Bhakti, Dhyana und Atma Jnana, aufbauend auf der Grundlage von Ahimsa, Satyam und Brahmacharya.

Aber sein wertvollstes Geschenk an uns bestand darin, dass er uns eine neue Identität verliehen hat. Er sagte: „Du bist nicht dafür hier, um einfach herumzuirren, gleich einem Landstreicher, den es mal hier-, mal dorthin verschlägt, in die Irre geleitet und zwischen den Objekten hin und hergezerrt durch die Launen der fünf Sinne.

Nein, du bist viel mehr hier, um eins zu werden mit dem Höchsten Wesen. Das ist deine Bestimmung. Das ist die innerste Bedeutung des Lebens. Es ist eine Reise mit dem Ziel, die Trennung zu beenden und Einheit mit dem Göttlichen wieder zu erlangen. Erst wenn der Samyoga (Kontakt) mit Duhkha (Leid) aufhört, wird Traurigkeit der Seligkeit weichen. Daher werde ein Yogi.“

Das ist die neue Identität, die er uns gegeben hat: „Ihr alle seid Yogis; ihr müsst ein yogisches Leben führen. Das Leben ist Yoga. Das Leben ist der Prozess der Wiedererlangung dieser Einheit, dieser Verbindung, dieser inneren Beziehung, dieser verlorenen Verbindung mit der göttlichen Quelle deines Lebens. Lebt daher als Yogis. Seid eurer selbst als Yogis bewusst.“

Und diese neue Identität sollte sich auf die Praxis unseres Lebensalltags gründen. Sich einzubilden, wir seien Yogis, reicht allein nicht aus. Seid praktische Yogis. Seid Sadhakas. Seid vor allem Sadhakas. Egal ob du Rechtsanwalt, Ingenieur, Arzt, Professor, Taxifahrer, Geschäftsmann, Verkäufer oder was auch immer bist, sei vor allem ein Sadhaka.

„Macht wirklichen Sadhana, meine geliebten Kinder. Mache wirklichen Sadhana." Mache Sadhana. Werde zu einem wirklichen Sadhaka. Beschäftige dich mit spirituellem Sadhana. Mache es zu einem unverzichtbaren Teil deines täglichen Lebens. Beginne den Tag mit Sadhana. Beende den Tag mit Sadhana. Der ganze Tag und alle seine Aktivitäten sollten durchdrungen sein von diesem Geist des "Sadhana yadyat karma karomi tattadakhilam sambho tavaradhanam"(Was immer ich tue, oh Herr, ich opfere es Dir)."

Das ist das einzigartige Geschenk von Gurudev Swami Sivanandaji an die glückliche Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts. Und die glücklichsten von allen seid ihr, jeder Einzelne von euch, den ihr seid in direkten Kontakt mit diesem Geschenk gekommen, und ihr habt beschlossen, diese Lebensweise eines Sadhaka zu leben. Du bist ein Sadhaka, du bist ein Yogi. Das ist eine Neugeburt, die er dir gab.

Swami Sivananda

Das ist eine neue Identität, die er dir zukommen ließ, in dem er die falsche Identität des: „Ich bin dieser oder jener, ich habe die und die Eigenschaften, ich bin ein Mann, ich bin eine Frau, ich bin ein Brahmin, Shudra, Kshatriya, Vaishya, ich bin ein Brahmacharin, Sannyasin, Vanaprastha“ wegnahm. Jenseits von all dem gab er uns die Identität: „Ich bin eine Yogini, die die Einheit mit dem Göttlichen verwirklichen will. Ich bin ein Sadhaka; für mich bedeutet mein Leben Sadhana. Mein Leben soll von Sadhana erfüllt sein. Wenn das Sadhana weggenommen wird, bin ich ein Nichts; mein Leben ist zu Ende. Dann ist kein Leben mehr in mir und ich bin nur noch ein lebloses Ding, ein Shava (Leichnam).“ Auf diese Weise gab er uns die neue Identität eines Sadhaka und eines Yogi, eines Bhakta und Paropakari, eines Dhyani, eines Vedantin „Werde ein Vedantin! Schreie OM, OM, OM ! Entfliehe diesem Käfig aus Fleisch und Knochen!“ Das ist es, was er wollte.

Wie gesagt, er gab uns ein neues Bewusstsein, eine neue Selbst-Wahrnehmung, eine völlig neue Identität in Beziehung zu Gott, in direkter Verbindung zu Gott, in direkter Verbindung zu Brahman. Aber vor allem gab er uns die Identität: „Lebe als ein Yogi, lebe als ein Sadhaka.“ Das ist sein Vermächtnis an dich. Das ist es, was er uns hinterlassen hat, ein unermesslicher Schatz, ein Erbe von unermesslichem Wert, das nicht in Gold und Silber, und nicht in Edelsteinen aufgewogen werden kann. Dieses Erbe ist Atulya (unvergleichlich) und Amulya (unschätzbar).

Wir wollen mit dieser Veröffentlichung Guru Bhagavan unsere respektvolle Verehrung darbringen, und dem Wesen, das er repräsentierte, unsere liebevolle Hingabe bezeugen, diesem uralten Ruf, dem Jnana Upadesa, den einst die Gita ertönen ließ und dem er in diesem zwanzigsten Jahrhundert neue Stimme verlieh: „Komm, werde ein Yogi und erreiche die Selbstverwirklichung noch in diesem Leben.“

Das ist es, was Gurudev für uns bedeutet. Das sollte er immer für diejenigen bleiben, die ernsthaft reflektieren und herauszufinden suchen, was wir für ihn sind, in welcher Weise wir mit ihm verbunden sind, und was er für uns gewesen ist - sein Leben und seine Lehren.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Bhakti Yoga

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/bhakti-yoga/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Seminare zu hinduistischen Ritualen

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/hinduistische-rituale/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Indische Meister

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Indische Schriften

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS