Tattva Bodha: Unterschied zwischen den Versionen

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#[[Ausscheidung]]sorgane: a) Wir scheiden aus, was wir nicht brauchen. b) Wir produzieren eine ganze Menge [[Müll]] – dies unterscheidet uns von allen anderen Lebe[[wesen]] in der [[Natur]].  
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#Fortpflanzung: Auch hier gibt es Mittel, um in die [[Fortpflanzung]] einzugreifen – sowohl um diese zu erreichen als auch zu verhindern.
#Fortpflanzung: Auch hier gibt es Mittel, um in die [[Fortpflanzung]] einzugreifen – sowohl um diese zu erreichen als auch zu verhindern.
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===Was sitzt in der Geisthülle?===
===Was sitzt in der Geisthülle?===

Version vom 13. Januar 2014, 16:58 Uhr

Die Tattva Bodha ist ein Werk von Shankara und bedeutet wörtlich "das Wissen der Wahrheit". Sie liefert unter anderem die Grundlage für das Wissen über das Modell der 3 Körper und 5 Hüllen (Shariras und Koshas).

Shankara, der große Lehrer des Vedanta schrieb die Tattva Bodha nieder.

In Ihr wird die Frage nach der Erforschung der Wahrheit beantwortet: "Ich" (das Selbst, der Atman) allein bin wirklich. Alle anderen Dinge sind falsch, unwirklich.

Über die Frage "Wer/was bin ich?" wird in der Tattva Bodha folgendes beschrieben: Ich“ (Atman) bin tatsächlich das, welches etwas anderes ist als der grobstoffliche, feinstoffliche und kausale Körper, jenseits der fünf Hüllen, der Zeuge der drei Zustände (Bewusstseinsebenen), und in der Form von Sat-Chit-Ananda (Sein-Wissen-Glückseligkeit).

Die Tattva Bodha über die 3 Körper und 5 Hüllen

Die drei Körper lauten Sthula Sharira, Sukshma Sharira (oder Linga Sharira) und Karana Sharira. Sie sind Ausdruck von Atman, unserem wahren Selbst.

Der Kausalkörper (Karana Sharira)

Tattva Bodha: Der Kausalkörper ist unerklärbar, anfangslos und in der Form von Unwissenheit (Avidya). Er ist die Ursache der anderen zwei Körper (feinstofflich und grobstofflich) und scheint in einer unveränderlichen Form zu bleiben.

Karana“ bedeutet „Ursache“. Der Wunsch, auszubrechen, Grenzen zu überwinden, ist aber noch ein viel tieferer. Er kommt aus der sogenannten Anandamaya kosha, der Wonnehülle, die dem Kausalkörper (Karana Sharira) entspricht. Er wird Kausalkörper genant, weil er die Ursache ist für alles andere. In dieser Ebene ist auch die höhere Intelligenz, das höhere Selbst, die Intuition.

Was ist der physische Körper?

Der physische Körper wird Sthula Sharia genannt. Stuhla bedeutet grobstofflich, Sharira Körper.

Laut Tattva Bodha ist der grobstoffliche Körper die Vergrobstofflichung der fünf subtilen (feinen) Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther/Raum), entstanden durch gute Handlungen in der Vergangenheit. Er dient dazu, Angenehmes (Sukha) und Unangenehmes (Dukha) zu erfahren und ist den sechs Veränderungen (existiert in potentieller Form, wird geboren, wächst, verändert sich, verfällt und stirbt) ausgesetzt.

Der physische Körper enthält die Nahrungshülle.

Was ist die Nahrungshülle?

Die Nahrungshülle heißt auf Sanskrit Annamaya Kosha. "Anna" steht für "Nahrung", "Maya" für "gemacht aus" und "Kosha" für "Hülle".

In der Tattva Bodha heißt es: das, was durch Nahrung geboren wurde, durch Nahrung wächst und zur Erde zurückgeht, die das Wesen von Nahrung hat, das wird Nahrungshülle genannt - der grobstoffliche Körper.

Über die Nahrung nehmen wir die 5 Elemente auf (der Körper entsteht aus Nahrung und wird wieder zu Nahrung). Das was man isst, ist man auch:

Die Elemente sind entweder grob- oder feinstofflich. Es gibt verschiedene Aggregatzustände. Alles auf der physischen Ebene besteht eigentlich nur aus Energie.

Der Körper als Tempel der Seele sollte also gut gepflegt und gesund erhalten werden. Die Reinheit des Geistes ist ohne Reinheit des Körpers unmöglich.

Was ist der feinstoffliche Körper?

Die Tattva Bodha besagt: Der feinstoffliche Körper besteht aus den fünf subtilen Elementen und ist aus den guten Taten der Vergangenheit entstanden. Er dient dazu, Angenehmes (Sukha) und Unangenehmes (Dukha) zu erfahren und besteht aus 17 Bestandteilen: den fünf Sinnesorganen, den fünf Handlungsorganen, den fünf Pranas (Prana Vayus), dem Geist (Manas) und dem Intellekt (Buddhi).

Feinstofflich bedeutet Sukshma, deswegen trägt der feinstoffliche Körper den Namen Sukshma Sharira (ein anderer Name ist Linga Sharira). Auf Deutsch wird der feinstoffliche Körper auch als Astralkörper bezeichnet. Er wird in drei Hüllen unterteilt:

Was passiert in der Energiehülle?

Tattva Bodha: Die Energiehülle (Pranamaya Kosha) setzt sich aus den fünf physiologischen Funktionen wie Prana usw. (Prana Vayus - Prana, Apana, Vyana, Udana and Samana) und aus den fünf Handlungsorganen (Sprache, Hände, Füße, Anus, Genitalien) zusammen.

Eigenschaften von Energie/Prana und der Energiehülle:

  • Energie ist Prana. Wir erfahren es als Hunger, Durst, Schmerz, Energiegefühl(viel/wenig Energie, Kribbeln etc.).
  • Die Pranamaya Kosha ist ein Bindeglied zwischen Körper und Geist.
  • Die Energiehülle enthält Chakras (Energiezentren) und Nadis (Energiekanäle), beides Aspekte unseres Energiesystems
  • Beim Übertragen von Heilenergie wird Prana übertragen.
  • Prana ist Leben, Lebensenergie.
  • Wenn das Prana nicht fließt, wird der Körper krank; fließt das Prana, dann kann der Körper heilen.

Die Pranamaya Kosha ist also die Lebenshülle, wo Prana agiert. Die Lebenshülle ist auf der physiologischen Ebene nicht fassbar, aber ihre Auswirkungen sind sichtbar, fühlbar und messbar. Prana ist das, was den physischen Körper lebendig macht.

Prana macht auch den Unterschied aus, ob man jemandem zuhört, wenn er spricht oder ob man dabei müde wird und jedes Interesse verliert. Das Allerwichtigste beim Sprechen ist der richtige Atem.

Unser Prana-Speicher ist das Sonnengeflecht im Bauchbereich. Wenn wir von dort aus atmen, ist Kraft darin. Prana ist nichts Körperliches, aber es ist etwas, was körperlich sehr relevant ist.

Was sind die 5 Handlungsorgane?

Hände, Füße, Mund, Ausscheidungsorgane, Geschlechtsorgane - Sie sind nicht nur Körperglieder oder -organe, sondern stehen für die 5 verschiedenen Taten, die wir in dieser Welt anstellen:

  1. Füße: Wir bewegen uns in der Welt, dafür steht der Sinn der Füße. Aber das ist vielen heute schon fremd geworden, denn die meiste Bewegung erfolgt heute nicht mehr über die Füße, sondern übers Auto, die Bahn, usw. Also die Füße als Handlungsorgan stehen für den Wunsch und die Fähigkeit des Menschen, sich fortzubewegen. Das klingt sehr banal, aber eine Pflanze zum Beispiel hat weder den Wunsch noch die Fähigkeit, sich zu bewegen.
  2. Hände: a) Wir verändern Dinge um uns herum: Wir verändern uns, bewegen den Körper. b) Wir verändern die Welt um uns herum – dabei haben wir verschiedene Mittel zur Verstärkung (Werkzeuge, Geräte), diese sind im Grunde genommen nur eine Ausdehnung des Organs „Hände“, mit dem wir etwas verändern.
  3. Mund: a) Essen (tun wir noch in herkömmlicher Weise). b) Sprechen und Kommunizieren: Zum kommunizieren haben wir wieder zahlreiche Hilfsmittel (Hände, Telefon, Internet).
  4. Ausscheidungsorgane: a) Wir scheiden aus, was wir nicht brauchen. b) Wir produzieren eine ganze Menge Müll – dies unterscheidet uns von allen anderen Lebewesen in der Natur.
  5. Fortpflanzung: Auch hier gibt es Mittel, um in die Fortpflanzung einzugreifen – sowohl um diese zu erreichen als auch zu verhindern.

Was sitzt in der Geisthülle?

Die Geisthülle heißt auf Sanskrit Manomaya Kosha und befindet sich ebenfalls im feinstofflichen Körper/Sukshma Sharira.

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In der Tattva Bodha heißt es: Der Geist (Manas) und die fünf Sinnesorgane formen zusammen die Geisthülle.

Blockaden hängen mit dieser nächsten Hülle zusammen, der Manomaya Kosha, der geistig-emotionalen Hülle. Auf dieser Ebene sind unsere Emotionen, Gefühle, das einfache Denken, das Unterbewusstsein, unsere Wünsche und Handlungstendenzen sowie die Sinnes- und Wahrnehmungsorgane (Jnanendriyas oder Buddhindriyas) angesiedelt. All das wird zusammengefasst als Manas, das einfache Denkprinzip, Chitta, das Unterbewusstsein und Jnana Indriyas, die Sinnesorgane.

In der geistigen und emotionalen Hülle/Manomaya Kosha befinden sich also:

In der Manomaya Kosha befinden sich die Fähigkeiten und Wünsche: Wir wollen uns bewegen, etwas verändern... In der Pranamaya Kosha ist die Energie dazu vorhanden. Die Annamaya Kosha ist das nötige Instrument. Ohne Arme kann man schwer etwas bewegen. Der Geist kann zwar andere Körperteile einsetzen, wie Füße, aber es wird schwerer.

Was passiert in der Intellekthülle?

Die intellektuelle Hülle wird Vijnanamaya Kosha genannt.

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In der Tattva Bodha steht: Der Intellekt (Buddhi, auch Ahamkara), der mit den fünf Sinnesorganen zusammenarbeitet, bildet die Intellekthülle.

Dies ist die intellektuelle, die rationale Hülle (beides nicht so glückliche Übersetzungen). Die Bestandteile sind:

Der Mensch hat das sogenannte Ahamkara, das Ego, das Selbstbewusstsein. Das heißt, er hat die Fähigkeit, sich selbst mit einer bestimmten Vortellung als eine durch Zeit und Raum begrenzte Person wahrzunehmen. Der Mensch hat ein Selbstgefühl, ein Ich-Wertgefühl. Das führt natürlich auch zu allen möglichen Problemen. Dieses Ich-Bewusstsein ermöglicht der Buddhi, dem Intellekt, Dinge zu hinterfragen, sich selbst ein Urteil zu bilden und Fragen nach dem Sinn des Lebens zu stellen.

Buddhi ist die Fähigkeit, zum einen rational zu denken, zum anderen vorausschauend zu denken, auch die Fähigkeit, sich Fragen zu stellen und ebenso Urteil und Entscheidung. Die meisten Menschen benutzen den Intellekt hauptsächlich, Wünsche und Bedürfnisse aus dem Unterbewusstsein zu befriedigen. Swami Vishnu hat gern gesagt: „Westliche Zivilisation heißt, Dinge zu kaufen, die man nicht braucht, mit Geld, das man nicht hat, um Menschen zu beeindrucken, die man nicht mag.“ Wir können aber auch überlegen: „Wer bin ich? Woher komme ich? Was ist der Sinn des ganzen?“ Das wäre die höhere Funktion der Buddhi. Wir wissen, dass wir irgendwann geboren wurden und irgendwann mal sterben werden. Man nimmt an, dass Tiere das nicht wissen. Im Normalfall erinnern wir uns nicht an unsere Geburt, trotzdem wissen wir, dass wir geboren sind. Tiere feiern keinen Geburtstag. Zum Buddhi gehört unsere Geschichte. Man sagt zwar: Wir wollen in der Gegenwart leben, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es eine Errungenschaft der Menschen ist, auch in die Vergangenheit und in die Zukunft zu denken. Da uns dies oft fesselt, wollen wir es transzendieren, um zu höheren Erfahrungen zu gelangen. Buddhi, die Vernunft, ermöglicht uns, nicht selbst alle Fehler machen müssen, sondern wir können aus Fehlern lernen.

Was ist die Anandamaya Kosha/Wonnehülle?

Tattva Bodha: Die Wonnehülle wird ausgedrückt durch Unwissenheit in der Form des Kausalkörpers, durch Genuss der der Unwissenheit entspringt (Malina Satvam) und durch die Veränderungen von Freude (Priya, Moda, Pramoda).

Hierzu haben wir am allerwenigsten Zugang – von dort kommen Visionen, Inspiration, höhere Intuition, innere Stimme, spirituelle Führung und alles andere, was von einer höheren Ebene kommt, ohne das Absolute an sich zu sein.

Ganz tief im Inneren gibt es etwas, das uns etwas sagen will, uns leiten möchte.

Wenn man der inneren Stimme nicht folgt, muss es eine äußere Katastrophe geben, die einen ein bisschen durchrüttelt. Ist man dann immer noch nicht bereit, ihr zuzuhören, wird es eine größere Katastrophe geben oder noch eine ganz große. Deshalb kommen nicht wenige Menschen über schwere Schicksalsschläge auf den spirituellen Weg, zum Beispiel auch über Krankheiten.

Reflektion

Im Mineral ist nur der physische Körper entwickelt. In der Pflanze ist die Pranamaya Kosha aktiv, deshalb hat die Pflanze ein eigenständiges Energieleben, das auch Energie ausstrahlen kann. Mineralien haben auch Energie, diese bewegt sich aber nicht in Abhängigkeit vom Mineral, sondern von der Umwelt. Die Pflanze hat eine entwickelte Pranamaya Kosha, ihr Energiesystem funktioniert an sich.

Im Tier ist die Manomaya Kosha entwickelt – Emotionen, Wahrnehmungsvermögen, Bewegungsdrang. Auf dieser Ebene unterscheidet sich das Tier nicht vom Menschen, vor allem die höheren Tiere haben dem Menschen sehr ähnliche Emotionen. Man sagt, die Menschenaffen haben sogar schon rudimentär die Vijnanamaya Kosha entwickelt, denn sie können vorausschauend denken und den Intellekt nutzen. So können sie beispielsweise Sprache lernen – zwar nicht sprechen, aber die Menschen verstehen und in der Taubstummensprache mit ihnen kommunizieren.

Siehe auch

Weblinks