Zu Kreuze kriechen
Zu Kreuze kriechen ist manchmal besser als rechthaberisch sein. Manchmal gilt es, sein Unrecht einzusehen, zu Kreuze zu kriechen, um Vergebung zu bitten, zu versprechen seine Fehler wieder gut zu machen. Ein Eingeständnis der eigenen Fehler ist oft ein Zeichen menschlicher Größe.
Begriffsherkunft Zu Kreuze kriechen
Die Redensart "Zu Kreuze kriechen" ist durch Marin Luther bekannt geworden. Sie beruht auf einer mittelalterlichen Bußübung, die an Gründonnerstag oder Karfreitag praktiziert wurde:
Die Buße bestand darin, dass auf den Knien bis zum Altarkreuz zu kriechen.
Martin Luther sah darin eine Art falscher externalisierter Buße, die nicht zum Heil beitragen würde.
Zu Kreuze kriechen bedeutet aber, dass man etwas bereut und dass man um Vergebung bittet.
Manche beziehen den Ausdruck "zu Kreuze kriechen" auf den Gang nach Canossa von Heinrich IV. 1076/1077: Dieser deutsche König war im Konflikt mit dem Papst geraten. Der Papst exkommunizierte Heinrich IV. Damit Heinrich weiter König sein konnte, seine Gefolgsleute ihm gegenüber den Gefolgschaftseid halten würden, zog Heinrich nach Canossa und kroch zu Kreuze - wodurch der Papst gezwungen war, Heinrich die Vergebung zu geben.
So bedeutet der Ausdruck zu Kreuze kriechen manchmal auch eine nicht wirklich gemeinte Unterwerfungsgeste, mit der ein anderer sich gezwungen sieht, dem anderen zu vergeben - auch wenn man es eigentlich nicht tun will...