Tapferkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. November 2015, 05:03 Uhr

Tapferkeit bedeutet Mut und die Bereitschaft, sich selbst in Gefahr zu bringen für etwas, das einem am Herzen liegt. In früheren Zeiten wurde der Ausdruck Tapferkeit verwendet für Soldaten und Krieger in der Schlacht.

Asana: Der Held

Heute wird der Ausdruck Tapferkeit eher bei Kindern verwendet: Wenn Kinder die Milchzähne verlieren, wenn sie Schmerzen haben, in Krankheit, beim Zahnarzt, beim Arzt oder bei Schmerzen beim Sport, können sie Tapferkeit üben. Im Kontext von Yoga spricht man seltener von Tapferkeit, dafür mehr von Mut. Aber auch im Yoga kann Tapferkeit eine Rolle spielen: Wenn man sich engagiert für eine gute Sache und auf Widerstände stößt, kann Tapferkeit hilfreich sein. Glücklicherweise muss man mindestens in Europa nicht mehr sein Leben aufs Spiel setzen, wenn man sich für eine gute Sache engagiert - trotzdem kann es auch Tapferkeit im Umgang mit Kritik und Widerständen geben. Auch wenn man in der Meditation mit den Schattenseiten seiner Psyche konfrontiert wird, mit Reinigungserfahrungen, Widerstandserfahrungen und Hinderniserfahrungen, ist Mut, Durchhaltevermögen und Tapferkeit gefragt.

Tapferkeit in Beziehung zu anderen Eigenschaften

Tapferkeit : Was ist Tapferkeit ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Tapferkeit gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Tapferkeit ? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Tapferkeit in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Tapferkeit

Ähnliche Eigenschaften wie Tapferkeit, also Synonyme zu Tapferkeit sind z.B. Kühnheit, Mut, Courage, Unerschrockenheit, Kühnheit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Tapferkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Wagemut, Tollkühnheit, Leichtsinn, Unvernunft, Fahrlässigkeit. Daher braucht Tapferkeit als Gegenpol die Kultivierung von Vorsicht, Behutsamkeit, Wachsamkeit, Einfühlungsvermögen, Sorgfalt.

Gegenteil von Tapferkeit

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Tapferkeit, Antonyme zu Tapferkeit :

Tapferkeit im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten


Swami Sivananda über Tapferkeit

Der indische Yogi, Guru und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt in seinem Buch "How to cultivate virtues and eradicate vices" über Standhaftigkeit. Das englische Wort dafür ist "fortitude". "Fortitude" bedeutet Tapferkeit, Standhaftigkeit. Hier die Worte des Meisters:

Tapferkeit ist die geistige Energie der Geduld. Es ist die Entschlossenheit, wenn man einer Gefahr begegnet. Es bedeutet Stärke, Widerstandskraft oder Abwehrkraft.

Tapferkeit stammt von lateinischem Wort "fortitudo", von "fortis" – stark, kraftvoll.

Tapferkeit ist die Stärke oder Beständigkeit des Geistes, Schmerz und Not geduldig zu ertragen ohne Murren, Bedrücktheit oder Verzweiflung oder einer Gefahr ohne zu zögern mit kühlem Kopf und Mut zu begegnen. Es ist Geduld und beständige Tapferkeit.

Tapferkeit ist die Kraft, zu widerstehen oder anzugreifen.

Tapferkeit ist passiver Mut oder ruhiger Mut, dauerhafter Mut.

Es ist die Eigenschaft, die nicht nur befähigt, Leiden oder Belastungen zu ertragen, sondern auch, Gefahren stetig ins Auge zu sehen, sich aktiv gegen jene zu Wehr setzt, gegen die man keine ausreichende Verteidigung hat.

Man benötigt Mut, um eine Batterie zu laden, Tapferkeit, um unter dem Kugelhagel der Feinde still zu stehen. Entschlossenheit entstammt dem Geist. Ausdauer ist zum Teil physischen Ursprungs. Man benötigt Entschlossenheit, um Versuchungen zu widerstehen, Ausdauer hingegen, um Hunger und Durst zu widerstehen.

Man braucht aktive Tapferkeit, wenn man auf Übles trifft, um dieses zu überwinden. Es beinhaltet Entschlossenheit oder Beständigkeit und Furchtlosigkeit oder Mut. Passive Tapferkeit wird benötigt, wenn man Üblem begegnet und dieses aushalten muss. Dafür braucht man Geduld, Bescheidenheit, Demut, u.a.

Tapferkeit ist eine notwendige Tugend. Sie ist ein Schutz jeder anderen Tugend.

Dies ist eine Welt der Schmerzen, des Elends, des Leids, der Gefahren, Unglücksfälle, Entbehrungen, Verletzungen und der Krankheit. Jeder Mensch trägt seinen Teil des Schmerzes und des Leidens. Feiglinge ducken sich unter ihrer Last, und Menschen mit Tapferkeit tragen sie, ohne zu klagen.

Wer gegen die niederen Instinkte ankämpft und sie überwindet, dieser Mensch ist mit der besten Tugend geschmückt – der Tapferkeit.

Geduld, Mut, Entschlossenheit, Heldentum, guter Vorsatz und Geistesgegenwart sind die Bestandteile der Tapferkeit.

Tapferkeit wird dich durch alle Gefahren, Widrigkeiten und Unglücksfälle tragen. Genau so wie die heranstürmenden Wellen nicht durch einen Felsen aufgehalten werden, so werden dich alle Widerwärtigkeiten des alltäglichen Lebens nicht beunruhigen.

Verstärke deinen Geist mit Tapferkeit, Mut und Geduld. Du kannst dann alle Beschwerden dieses irdischen Lebens kühn überwinden, du kannst immer ruhig und friedvoll bleiben. In der Stunde der Gefahr wirst du nicht in Verlegenheit gebracht werden und bestürzt sein. In den Tagen des Unglücks wirst du nicht in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung versinken. Tapferkeit wird dich stärken und die Beständigkeit deines Geistes wird dich aushalten lassen. Du wirst den Sieg und die Freude davontragen.

Prahlada , Sita , Damayanti , Nalayini und Savitri waren alle Verkörperungen der Tapferkeit.

Tapferkeit ist Dhriti . Tapferkeit ist mentale Kraft der Ausdauer. Tapferkeit taucht auf, wenn man Gefahr begegnet. Es bedeutet Stärke, Widerstandskraft oder passive negative Gesichtspunkte eines Angriffs.

Die Geburt eines Menschen ist bedingt durch sein Karma, eine Mischung aus Gut und Schlecht. Jeder Mensch wird Gefahren, Unglück, Elend, Katastrophen, Mangel, Schmerz, Verletzungen zu einer bestimmten Zeit seines Lebens begegnen. Wer mit Tapferkeit ausgestattet ist, wird diese ruhig mit großer Geistesgegenwart ertragen und mit einem Lächeln im Gesicht über sie hinwegkommen.

Tapferkeit ist eine süße geheimnisvolle spirituelle Mischung aus Mut, Ruhe, Geduld, Geistesgegenwart und Ausdauer. Sie ist eine Tugend, hervorgebracht durch Sattva, dem positiven, aufbauenden Prinzip der Natur. Sie verleiht den Sadhakas , die den Pfad der Wahrheit betreten, große Geisteskraft und sogar denen, die in der Welt leben und den Pfad des Pravritti, betreten.

Der Sadhaka, der nicht mit Tapferkeit ausgestattet ist, verlässt sein Sadhana in Zeiten von Gefahr, Mangel und Krankheit. Er fällt in Ohnmacht, ächzt und verliert den Mut. Während die Tapferkeit eine Menschen durch alle Gefahren, Katastrophen, Mangel und Krankheit trägt. Es war Tapferkeit die Rama und Sita, Nala und Damayanti , Yudhishthira und seine Brüder während ihres Lebens im Wald stütze, wenn sie sich in großer Bedrängnis befanden. Sri Harishchandra , Jesus Christus, Rana Pratap, Abdul Baba sind Beispiele der Helden, die sich durch unermessliche Tapferkeit auszeichneten.

Tapferkeit ist ein Freund in der Not. Sie ist eine pflegende Mutter. Tapferkeit ist ein geistiges Stärkungsmittel und ein Patentrezept. Sie ist wie ein Schutzschild und eine Rüstung, um vor Hunger, Durst, Hitze und Kälte zu schützen. Sie ist eine unfehlbare Injektion, um innere Stärke in Zeiten von Zusammenbruch und Herzversagen einzuimpfen. Sie ist wie eine starke Waffe, um gegen schwierige Lebenssituationen und ungünstige Umstände anzukämpfen.

Der standhafte Mensch ist in schwierigen Zeiten unveränderlich, dem Himalaya gleich. Er hält die Ausgewogenheit seines Gemüts unter allen Lebensumständen. Er wird durch starkes Leiden nicht erschüttert. Genau wie ein Fels am Meeresufer unveränderlich steht und von den stürmischen Wellen nicht bewegt wird, so steht er sogar inmitten von Stürmen und in den Wechselfällen des grässlichen Samsara unveränderlich.

Genau wie der Soldat auf dem Schlachtfeld seine Nase, seine Augen und andere Körperteile mit speziellen Erfindungen vor der verhängnisvollen Auswirkung explosiver Bomben schützt, so schützen sich auch der Sadhaka und der Weise vor den Gasen der weltlichen Widrigkeiten durch Stärke und kommen siegreich daraus hervor.

Aber der zaghafte, schwache Mensch mit heimtückischem Verstand und mit wenig Tapferkeit, stolpert in der Stunde der Gefahr, zieht sich zurück, wird schwach und stürzt in blankes Unglück. Er versinkt in Verzagtheit. Er ist verwirrt und konfus. Er weiß nicht, was er tun soll. Er ist wie das Schilfrohr, das selbst vom allerkleinsten Lufthauch geschüttelt wird. Er verliert die Geistesgegenwart. Angst, Mutlosigkeit, Unvermögen überwältigen ihn. Er begegnet verzweifelt Fehlschlag und Leiden. Er unterliegt und weicht in Zeiten der Not und des Unglücks zurück.

Entwickle schrittweise Tapferkeit und stehe wie Meru oder Himava. Kultiviere dies Tugend immer und immer wieder in geduldig. Tapferkeit zeigt Charakterstärke. Genau wie eine Mensch, der ein Spitzenamt bekleidet, dessen Autorität seine stärkste Seite ist, ist der Stammbaum die starke Seite eines Adligen. Für einen großen Führer ist es sein Status, für einem reichen Menschen ist das Geld seine größte Stärke. Genauso ist die Stärke eines Menschen mit Charakter seine Tapferkeit. Sie ist es, die ihn aufrechthält. Sie steht für Selbstvertrauen und Selbsterkenntnis. Wo Tapferkeit ist, wagen Entmutigung und Pessimismus sich nicht zu nähern. Standfestigkeit ist daher die einzig wahre dauerhafte Stärke weil Spitzenamt, Geburt, Führungsposition, Geld alle dahinscheiden. Charakter dagegen ist dauerhafter Reichtum und Tapferkeit ist dauerhafte Kraft.

Möget ihr alle Erfolg haben im weltlichen Leben und Gotteserkenntnis durch Tapferkeit erlangen.

Entwicklung von Tapferkeit

Tapferkeit kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Tapferkeit in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Tapferkeit zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Tapferkeit kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein tapfererer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Tapferkeit ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Tapferkeit ".
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin tapfer ".

Affirmationen zum Thema Tapferkeit

Hier einige Affirmationen für mehr Tapferkeit. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen.


Klassische Autosuggestion für Tapferkeit

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin tapfer

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin tapfer. Om Om Om.
  • Ich bin ein Tapferer, eine Tapfere OM.


Entwicklungsbezogene Affirmation für Tapferkeit

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin tapfer " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Tapferkeit
  • Ich werde tapfer
  • Jeden Tag werde ich tapferer
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Tapferkeit

Dankesaffirmation für Tapferkeit :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag tapferer werde.

Wunderaffirmationen Tapferkeit

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr tapfer. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Tapferkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr tapfer zu sein.
  • Ich bin jemand, der tapfer ist.

Gebet für Tapferkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Tapferkeit :

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Tapferkeit
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein tapferer Mensch werde
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Tapferkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe

Was müsste ich tun, um Tapferkeit zu entwickeln?


Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Tapferkeit zu entwickeln?
  • Wie könnte ich tapfer werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Tapferkeit
  • Angenommen, ich will tapfer sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre tapfer, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Tapferkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als tapferer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?


Siehe auch


Eigenschaften im Alphabet vor Tapferkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Tapferkeit


Literatur

  • Swami Sivananda: How to Cultivate Virtues und Eradicate Vice

Weblinks

Seminare

Multimedia

Meditation über innere Stärke

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Kshatryas führen mit ihrem vorbildlichen Mut – BG.XVIII43

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Mut entwickeln – Ängste überwinden

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Entwicklung von Mut und Willenskraft – Vortrag

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Entwickle Mut, Enthusiasmus, Neugier und Durchhaltevermögen – Vortrag

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Atemübung bei Angst und Panik

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Was ist Burnout?

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