Yogaunterricht

Aus Yogawiki
Kobra - fortgeschritten

Yogaunterricht bedeutet Schulung, um Yoga zu lernen oder zu lehren. Yoga ist eine altindische, philosophische Lehre, in deren Zentrum die Vereinigung von Körper, Geist und Seele steht. Ziel des Yoga ist die Selbstverwirklichung. In Anlehnung an diese Lehre entwickelte sich in verschiedenen spirituellen Systemen ein praktischer Übungsweg.

Es gibt viele Traditionen, die Yoga in unterschiedlichen Ausprägungen lehren. Sie alle streben das Ziel an, Menschen wieder an ihre göttlich universelle Kraft anzubinden. Viele Yogaübende kommen heute aufgrund der positiven gesundheitlichen Wirkungen zum Yoga, die mit der Praxis von Asanas, Pranayama und Meditation einhergehen.

Yoga im Yoga Sutra von Patanjali

Im Yoga Sutra von Patanjali gibt es acht Glieder des Yoga als Richtschnur für deinen Weg zu Gott: Yamas - Ethisches Verhalten im Umgang mit anderen, Niyamas - persönliche Lebensführung, Asana - Körperübungen, Pranayama - Atemübungen, Pratyahara - Zurückziehen der Sinne, Dharana - Konzentration, Dhyana - Meditation, Samadhi - überbewusster Zustand.

Die Glieder werden geübt, um das Fahrzeug der Seele, den Körper, bereit zu machen, das göttliche Licht empfangen zu können.

So gilt es zunächst ein Fundament zu schaffen und zu schauen, wie geh ich mit anderen Wesen um, Yamas. Weiter darf beobachtet werden, wie geh ich mit mir selbst um, Niyamas. Es dürfen Asanas praktiziert werden, um den Körper geschmeidig zu machen, damit die Asana, gemeint ist hier die Meditationshaltung - fest und angenehm - bewegungslos gehalten werden kann. Du übst Pranayama für mehr Lebensenergie und richtige Atmung, denn ein Atem im Gleichgewicht ergibt einen ruhigen Geist. Das ermöglicht dir das Zurückziehen der Sinne, Pratyahara. Wenn die Sinnesobjekte nicht mehr die Anziehung haben, fällt Konzentration, Dharana leicht und über die stetige Konzentration fällst du anstrengungslos in Meditation, Dhyana. Wenn du das lange genug geübt hast, kommt Samadhi, der überbewusste Zustand.

Ort für den Yogaunterricht

Im Yogaunterricht, also in einer Yogastunde kannst du alle Aspekte des Yoga üben. Idealerweise befindest du dich dabei in einem Raum, der sauber und gut gelüftet ist. Du kannst spirituelles Inventar hinzuziehen, wie einen kleinen Altar mit einer Kerze, Räucherstäbchen, Murtis und spirituelle Bilder. Die Matten liegen ordentlich in Reihen. So wird eine gute Energie erzeugt, in der sich die Teilnehmer auf sich selbst besinnen können. Bei geeignetem Wetter draußen Yoga zu üben ist immer eine gute Alternative.

Yoga Vidya Yoga Stil

Die Vorwärtsbeuge

Die Yoga Vidya Grundreihe ist so aufgebaut, das auf allen Ebenen, körperlich, energetisch, geistig-emotional und spirituell, die maximalen Wirkungen erreicht werden können.

Klassischerweise beginnt der Yogaunterricht mit einer kurzen Entspannung, damit die Übenden alle störenden Gedanken ablegen können und ganz bei sich selbst ankommen. Die Wiederholung eines Mantras stimmt alle Beteiligten auf die Bewusstwerdung des Göttlichen ein und erzeugt eine gute Schwingung. Atemübungen werden praktiziert. Kapalabhati, für die Aktivierung von Energie und die Wechselatmung für die Harmonisierung der Energie. Hierbei gilt es den Fokus nach innen zu richten und sich auf den Atem zu konzentrieren.

Es folgt der Sonnengruß, eine fließende Abfolge von Körperstellungen, um das Herz-Kreislauf-System zu aktivieren. Im Anschluss wird im Yogaunterricht eine Bauchmuskelübung praktiziert. Um manche Asanas ausführen zu können braucht es gute Bauchmuskeln. Gute Bauchmuskeln dienen auch dazu den unteren Rücken zu schützen.

Nun folgen im Yogaunterricht die Asanas, zwölf Körperstellungen mit unterschiedlichen Wirkungen.

Für den Yogaübenden ist beim praktizieren der Asanas besonders darauf zu achten, das Yoga kein Wettbewerb ist und jeder Teilnehmer die Stellungen in seinen Möglichkeiten, d.h. besondere Probleme sind zu berücksichtigen, so gut macht wie er kann. Jeder Teilnehmer ist aufgefordert Spürgenauigkeit zu entwickeln:

  • Was braucht mein Körper gerade,
  • wie fühlt er sich an,
  • was tut ihm gut und
  • was gilt es besser zu vermeiden.

Um sich Entspannung immer wieder bewusst zu machen werden in der Yogastunde zwischen den Asanas Zwischenentspannungen angeleitet.

Fortgeschrittene entspannen in der Asana und zusätzlich können bei geübten Teilnehmern Variationen der Stellungen, Konzentrationspunkte, Visualisierungen oder Affirmationen in die Übung einbezogen werden.

Entspannung in der Totenstellung

An das Ende jeder Yogastunde gehört bei Yoga Vidya eine 10 -15 minütige Tiefenentspannung. Ein in der Übung gut angespannter Muskel kann besonders gut entspannen, so ist eine Yogastunde besonders wirkungsvoll zur Auflösung von Anspannung. Tiefenentspannung sollte nach jeder Yogapraxis durchgeführt werden, denn Tiefenentspannung verteilt die aktivierten Energien im Körper und löst den Entspannungsimpuls aus. Aber auch geistig profitiert der Teilnehmer von der Tiefenentspannung. Sie baut auch mentale Spannungen ab und führt zu Ruhe und Ausgeglichenheit. Tiefenentspannung kann auch zu einem Gefühl der Freude führen und zur Transzendierung des Körperbewusstseins.

Nach der Tiefenentspannung, ist es empfehlenswert eine kurze Meditation zu praktizieren, um sich die gemachten Erfahrungen nochmal bewusst zu machen und in die Tiefe zu gehen. Mit einem Mantra und Om Shanti kann der Yogaunterricht beendet werden, um sich kraftvoll und voller Energie seinen Aufgaben zu widmen.

Video - Yoga für Anfänger - 20 Minuten

Für Yoga - Anfänger ohne Vorkenntnisse. Geeignet auch für alle, die sanft üben wollen

Die sieben Unterrichtsprinzipen im Yoga Vidya Yoga Stil

  • 1. Aufbau auf der Yoga Vidya Grundreihe um maximale Wirkung auf allen Ebenen - körperlich, energetisch, geistig-emotional, spirituell - zu erzielen
  • 2. Anpassung an Zielsetzung und Zielgruppe - Beispiele für Zielgruppen können Anfänger, Mittelstufe Fortgeschrittene, oder auch Senioren, Schwangere und Kinder sein. Unterschiedliche Zielsetzungen sind, die Yoga Fitness Reihe, Yoga für den Rücken und Hormonyoga.
  • 3. Die Asanas werden gehalten - mindestens 10 Atemzüge
  • 4. Betonung von Entspannung, Atmung, Konzentration, ständige Wiederholung im Unterricht
  • 5. Respekt vor der inneren Intelligenz der praktizierenden Schüler - Spürgenauigkeit, Entwicklung von Körperbewusstsein der Schüler durch entsprechende Ansagen
  • 6. Der Yogalehrer unterrichtet mit Stimme, Händen und Füßen, Prana und Liebe
  • 7. Der Lehrer betrachtet sich selbst als Schüler, liebt die Schüler und die göttliche Kraft und fühlt sich als Instrument eines höheren Willens. Er praktiziert selbst, was er lehrt.

Für den Umgang mit Menschen mit besonderen Beschwerden gibt es weitere Grundsätze, die zu beachten sind.

Video - Mittelstufenstunde mit vielen Erklärungen

Yoga Vidya - Konzepte für besondere Ausrichtungen

Sukadev hat durch seine langjährige Erfahrung und die tiefen Einsichten, die während seiner spirituellen Praxis gewinnen konnte, neben den normalen Unterrichtsreihen auch neue Konzepte für eine besondere Ausrichtung in seinem Yoga Stil entwickelt. Dazu gehören:

  • Yoga Vidya Grundreihe für Flexibilität und körperliche Entwicklung - mit vielen Variationen und gelegentlichem Einsatz von Hilfsmitteln.
  • Yoga Vidya Grundreihe für Energie-Erweckung und -Harmonisierung - langes Halten der Stellungen mit Konzentration auf die Chakren.
  • Yoga Vidya Grundreihe für die Entwicklung von Geist und Psyche - langes Halten der Stellungen mit Affirmationen, Selbstbefragung und Visualisierung.

Video - Hanuman Yoga Fitness-Yoga

Eine fordernde Yogastunde für körperliche Fitness. Am Anfang ist diese Yogastunde sehr anstrengend. Gegen Ende wird die Yoga-Stunde meditativer. Höre also nicht nach der Mitte auf - sonst verpasst du die schönsten Teile.

Meditation im Yoga Unterricht

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -

Tipps für Yogalehrende

Bist du Yogalehrer, Yogalehrerin? Würdest du gerne deine Teilnehmende in die Meditation führen, auch im Hatha Yoga Unterricht, hast aber vielleicht etwas bedenken, ob das angemessen ist? Ja, dann möchte ich dir dazu ein paar Tipps geben. Ich will dir auch sagen, welche Meditationstechniken im Hatha Yoga vielleicht besonders geeignet sind.

Zunächst einmal, ich möchte dich ermutigen Meditationen in den Hatha Yoga Unterricht einzufügen. Du brauchst dort keine Hemmungen zu machen. Manche Menschen machen die Schwelle zwischen Asana, Pranayama, Tiefenentspannung und etwas spirituelleren Teilen wie Meditation, Mantras singen und Philosophie etwas zu groß. Eigentlich kann das eine in das andere übergehen. Wenn du Teilnehmende in den Asanas länger verweilen lässt und dabei im Hier und Jetzt bist dann ist das an sich schon Meditation. Und Tiefenentspannung ist auch eine Art Meditation. Die Anfangsentspannung ist es manchmal. Es ist eine Art liegende Meditation. Und wenn du Teilnehmende am Ende einer Asana vielleicht einen Moment im Sitzen lässt dann entsteht dort ein meditativer Gemütszustand von selbst. Und Menschen sind auch durchaus offen für Meditation. Es ist das Jahr 2018.

Es kommt eigentlich jede Woche eine neue Studie heraus die zeigt das Meditation gut ist. Meditation wird heutzutage von vielen Psychologen, Psychotherapeuten, Medizinern sehr geschätzt und es ist nicht mehr etwas, was etwas eigenartiges, was nur komische Menschen machen. Und gerade durch Hatha Yoga kannst du auch die Schwelle zur Spiritualität niedrig setzen. Und ich habe früher als ich viele Hatha Yoga Stunden, gerade in Yogazentren unterrichtet habe sehr gerne Meditation in die Yogastunde integriert.

An welcher Stelle kann man Meditation integrieren und wie lange kann sie dauern? Es gibt verschiedene Möglichkeiten Meditation in den Yogaunterricht zu integrieren. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel nach den Anfangsmantras, zum Beispiel dreimal Om und Mantra und dann 1,2 oder 3 Minuten einfach in die Stille gehen. Es beginnt also mit der Anfangsentspannung, Aufsetzen, dreimal Om, Mantra und dann kommt sofort eine schöne Ruhe und in dieser Stille können die Teilnehmenden einfach 1,2,3 Minuten verharren und prompt ist da ein meditativer Gemütszustand. Wenn du willst kannst du sie ja auch dazu ermutigen beim Om sich auf das dritte Auge zu konzentrieren und dann vielleicht das Om drei oder fünf, sieben oder neunmal wiederholen lassen und dann danach das Om geistig wiederholen oder das Pulsieren in der Stirn zu spüren. Oder beim Om konzentrieren auf das Herzchakra und danach einfach das Herzchakra spüren. Also 1,2,3 Minuten Kurzmeditation am Anfang kann schon schön sein.

Nächste Möglichkeit ist, nach Kapalabhati. Kapalabhati heißt ja scheinender Schädel, strahlender Kopf. Am Ende vom Kapalabhati können Teilnehmende so eine wunderbare Weite und Leichtigkeit spüren und viele wollen einfach weiter ruhig sitzen bleiben und manchmal bedauern sie es, wenn dann danach die Wechselatmung gleich kommt. Wenn du irgendwann mal das Gefühl hast, das die Teilnehmenden beim Luft anhalten in der dritten Runde tiefe Erfahrungen haben, dann lass sie doch einfach ein paar Minuten ruhig sitzen. Mir ist es schon so gegangen, dass ich nach Kapalabhati 5-10 Minuten Meditation angeleitet habe, beziehungsweise eigentlich nicht angeleitet habe, sondern die Teilnehmenden in der Meditation gelassen habe und dann die Wechselatmung weggelassen habe. Ja normalerweise habe ich immer Kapalabhati, Wechselatmung unterrichtet, aber manchmal wenn Teilnehmende schon in meditativen Gemütszustand sind dann freut man sich einfach. Weitere Möglichkeit ist auch nach der Wechselatmung kurz in die Stille zugehen oder vielleicht 2,3,4,5mal tief durchatmen lassen und dann in die Stille gehen lassen. Natürlich nach Kapalabhati und Wechselatmung gibt es eine kleine Schwierigkeit, da sind ja schon 20 Minuten vergangen typischerweise, viele können dann nicht mehr ruhig sitzen und so ist nach der Wechselatmung manchmal schwierig länger als eine Minute sitzen zu bleiben, aber eine Minute geht.

Gut danach kommt natürlich Sonnengruß und dann folgen die verschiedenen Asanas und es gibt noch zwei Momente, wo die Meditation auch schön möglich ist. Zum Beispiel nach einem längeren Verharren in der Vorwärtsbeuge. Danach langsam Aufsetzen. Vielleicht einfach nur so leicht Brustkorb wölben lassen, also nicht die volle schiefe Ebene und dann entweder in den Langsitz mit gestreckten Beinen oder Kniehaltung oder kreuzbeinige Sitzhaltung und dann 2,3,4 Minuten verharren lassen und Meditation entstehen lassen. Ich hatte es auch schon gehabt, dass dann die Teilnehmenden so in die Meditation gefallen sind, keiner wollte sich bewegen, dass sie dann 20 Minuten ruhig waren. Ja es braucht noch die Rückbeuge, die kürzt man dann eben ab und ja es wäre noch gut einen Drehsitz zu haben, den kann man ja auch nochmal verkürzen. Und die Tiefenentspannung kann man auch noch machen. Die kann ja dann auch kürzer sein. Und normalerweise macht man eben nicht die 20minütige Meditation nach der Vorwärtsbeuge, aber wenn sie mal entsteht, lass sie doch entstehen. Lass dich führen. Teilnehmende werden dir dankbar sein. Also normalerweise nach der Vorwärtsbeuge geht man gleich in die schiefe Ebene oder verharrt eine Minute im Langsitz bei getreckten Beinen, Hände hinter dem Gesäß auf dem Boden oder Hände auf den Oberschenkeln je nachdem wie flexibel jemand ist. Schon das ist meditativ. Aber du könntest auch 1,2,3 Minuten kreuzbeinig oder kniend die Teilnehmer in die Meditation kommen lassen.

Sehr schön ist die Meditation oft nach dem Drehsitz. Drehsitz führt Menschen in einen tiefen Bewusstseinszustand. Und Drehsitz ist ja auch nicht so schwer. Menschen machen den Drehsitz gerne und der Drehsitz aktiviert auch die Sushumna, die feinstoffliche Wirbelsäule, hilft den Energien nach oben zu kommen, macht den Geist wach und viele merken am Ende des Drehsitzes das dritte Auge oder auch Sahasrara Chakra. Du könntest also nach dem Drehsitz, nach dem Drehen nach jeder Seite 1,2,3 Minuten in der knienden Stellung wie Vajrasana oder auch in einer kreuzbeinigen Stellung sitzen lassen und dabei in die Ruhe gehen. Ich würde dabei jetzt nicht viel ansagen, sondern entweder sagen „Spüre dein 3.Auge.“ oder „Spüre deinen Scheitel.“ oder „Spüre den Raum oberhalb des Kopfes.“ oder eben einfach sagen „Spüre die Stille und spüre die Verbindung mit Allem.“ Nach dem Drehsitz geht Meditation oft ganz von selbst.

Die nächste Möglichkeit und das ist auch die beste Möglichkeit um eine längere Meditation anzuleiten, dass ist nach der Tiefenentspannung. Durch Pranayama, Sonnengruß, Asanas sind ja die ganzen Chakras geöffnet, Prana aktiviert, die Nadis geöffnet. Durch die Tiefenentspannung hat sich das Energiefeld geweitet. Eventuell ist eine Müdigkeit durch die längere Konzentration in der Tiefenentspannung abgebaut wurden, vielleicht der ein oder andere da sogar eingenickt und jetzt bei nach dem Aufstehen, Aufsetzen vielmehr nach der Tiefenentspannung ist der Geist klar.

Und manchmal kannst du die Teilnehmenden einfach bitten, nach dem Aufsetzen einfach in die Stille zu gehen. Oder erst dreimal Om sagen. Und dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, entweder einfach nur sagen „Spüre die Stille.“ oder „Spüre in dein Herz.“ oder „Spüre in der Stirn.“ oder „Spüre den Raum oberhalb des Kopfes.“ oder „Fühle dich verbunden mit Allem.“ oder „Schicke Gedanken des Wohlwollens in alle Richtungen.“ also eine Form von Maitri Bhava oder „Öffne dich für Licht und stelle dir ein Licht oberhalb des Kopfes vor.“ oder „Wiederhole Om. Einatmen Om. Ausatmen Om.“

Eine besondere Meditation, eine besonders schöne ist ja auch Trataka, also Tratak. Teilnehmende setzen sich in einen Kreis und du stellst eine Kerze in die Mitte des Raumes auf und dann sollen die Teilnehmer 30 Sekunden in die Kerze schauen danach 30-40 Sekunden in der Stille, in der sie das Nachbild sehen oder die gleiche Flamme sich visualisieren. Das kannst du dreimal wiederholen lassen. Dauert also etwa 5-8 Minuten. Viele machen dort schöne und tiefe Erfahrungen.

Und manchmal kannst du sogar die Meditation länger werden lassen. Das ist dann gut, wenn du das vorher ansagst und das die Teilnehmenden auch wissen, dass die Stunde dann um die und die Zeit zu Ende ist. Nicht das Menschen dann gucken, ob sie vielleicht ihren Zug verpassen, U-Bahn verpassen, den Babysitter nicht rechtzeitig ablösen können und so weiter. Damit die Meditation am Ende gut verläuft ist es eben wichtig, dass du trotz längerer Meditation pünktlich abschließt, gerade wenn du außerhalb eines Ashrams dort unterrichtest. In einem Yoga Vidya Ashram leben ja die Menschen auch die Zeit, machen ein Seminar und dort kann eine Yogastunde auch mal länger werden. So hast du manchmal etwas mehr Zeit. Typischerweise in einer Volkshochschule, Fitnessstudio oder Yogazentrum dauert ja die Yogastunde 1,5 Stunden oder auch nur 60 Minuten und dort wird die Meditation nicht ganz so lange sein können. Aber eventuell willst du ja auch mal einen Workshop machen. Du kannst sagen 3 Stunden Workshop Pranayama, Asana, Yoga Nidra und Meditation. Oder einfach Yoga- und Meditationsworkshop 3 Stunden. Dann hast du auch 20 Minuten Zeit für die Meditation am Ende und auch genügend Zeit für alles andere. Das sind also einige Möglichkeiten für Meditation im Yogaunterricht.

Ich hatte jetzt so mehr gesagt, dass es normalerweise gut ist einfachere Meditationen anzusagen, aber du könntest auch andere ansagen. Neben Mantra-Meditation, der einfachen Beobachtungsmeditation gibt es die kombinierte Mantra-Meditation, die Ausdehnungsmeditation, auch eine vereinfachte Form der Eigenschaftsmediation eignet sich, Tratak eignet sich sowieso, aber auch Vedanta-Meditationstechniken, wie die Neti-Neti Meditationstechnik oder Sakshi Bhava oder auch Satchidananda Swarupoham Technik sind Möglichkeiten unter vielen anderen auch. Nutze es, oder gibt den Menschen die Möglichkeit in Meditation zu fallen auch im Hatha Yoga. Und so kannst du viele Menschen, die eigentlich von innen heraus Talent zur Meditation haben oder die Sehnsucht nach innerem Frieden haben es ermöglichen, dass diese Sehnsucht Ausdruck finden kann. Letztlich ist meine feste Überzeugung Menschen wollen die Erleuchtung, bewusst oder unbewusst und Meditation kann mindestens manches davon erahnen lassen und sie kann der tiefen Sehnsucht der Seele Ausdruck verleihen. Übrigens, wenn du mehr wissen willst wie du auch komplexere Meditationen anleiten kannst oder auch einen Mediationskurs geben kannst, dann schau auf unsere Internetseite. Dort findest du auch alle Informationen über die Meditationskursleiter Ausbildung.

Video - Meditation im Yogaunterricht

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Vedanta im Yoga Unterricht

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Tipps für Yogalehrende

Om Namah Shivaya - Ein Vortrag darüber, wie du Vedanta in den Yogaunterricht integrieren kannst.

Yogaunterricht und Vedanta

Diese Vedanta Prinzipien kannst du in den Yoga Unterricht integrieren sogar ohne Vedanta Fachterminologie zu verwenden. Es gibt die zwei Möglichkeiten:

  • Du könntest entweder, vielleicht zu Anfang der Yogastunde, kurz ein paar Vedanta Begriffe einführen und danach diese erfahrbar machen im Yogaunterricht, oder
  • du könntest die vedantischen Prinzipien einfach in den Asanas, Pranayama und Tiefenentspannung erfahrbar machen.

Was gibt es da zum Beispiel für Möglichkeiten:

  • Eine Möglichkeit ist ja grundsätzlich das Konzept der Achtsamkeit auf buddhistisch Vipassana, im Sanskrit Sakshi Bhav, das heißt Beobachten. Der Übende, die Übende kann von Anfang bis Ende oder auch nur für bestimmte Teile der Yogastunde einfach beobachten. Am Leichtesten geht das zum Beispiel, wenn jemand in einer Asana ist, zum Beispiel der Vorwärtsbeuge. Man wird natürlich zu Anfang beim Einnehmen der Stellung, darauf achten das die Stellung so ist, dass der/die Teilnehmende sich nicht verletzt, dann das der Atem tief ist, dann die Stellung bewegungslos machen.
Wer bin ich?
  • Dann kannst du den Übenden, die Übende dazu veranlassen, den Körper zu spüren, Wahrnehmungen zu spüren und dabei nicht zu reagieren, nicht zu urteilen, analysieren, einfach nur spüren.
  • Vielleicht aber auch den Atem spüren, Prana, die Energien spüren. Dann auch spüren, welche Gedanken aufkommen oder welche Emotionen, Gefühle.
  • Und dann die Frage stellen „Wer bin ich?“. Ich bin nicht das Beobachtbare, ich bin der der beobachtet.
1. Wenn also eine Yogaschülerin spürt da ist Dehnung im Körper, dadurch kann sie sich bewusst machen, ich bin nicht der Körper, ich kann den Körper beobachten. Wenn sie spürt da kommt Prana, da gibt es ein schönes Pulsieren in den Händen oder die Wirbelsäule wird heiß oder das dritte Auge pulsiert, dann kann sie auch wieder sich bewusst machen „Ich bin nicht das Pulsieren“, „Ich bin nicht das Prana“, „Ich bin nicht die Hitze in der Wirbelsäule“, „Ich bin die Beobachterin/ der Beobachter.“
2. Und wenn Gedanken da sind, Wortgedanken, Bildgedanken oder auch Gefühle bewusst werden „All das bin ich nicht.“.
3. Und so bist du beim Vedantakonzept nachdem Sakshi Bhav - Neti, Neti „Nicht dies. Nicht dies.“, Fragestellung „Wer bin ich?“ Vichara und dann schließlich Bewusstsein Satchidananda Swarupoham, meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Bewusstheit von Ananda

Oder eben einfach sagen Sakshi Aham, „Ich bin der Beobachter. Immer gleich, nicht veränderlich.“. Auf diese Weise kannst du also die Achtsamkeit, Frage „Wer bin ich?“, Nichtidentifikation, Bewusstsein wer man ist, alles miteinander verbinden. Und manchmal können sich Teilnehmer/ Teilnehmerin eben auch bewusst machen, Glück ist nicht von Äußeren abhängig. Auch wenn die Rückseite der Beine irgendwo zieht und Schmerzen verursacht, ist es möglich das zu beobachten und sich dann zu spüren, als Ananda, als Freude. Und egal, welche Gedanken da sind, man kann sich davon lösen und sich erfahren als Freude. Und egal wie weit man kommt oder nicht kommt, dieses innere Gefühl des Glückes ist nicht davon abhängig. Das wäre Bewusstheit von Ananda.

Und dann gibt es auch Asanas die besonders geeignet sind, oder auch Pranayama, um das Bewusstsein zu erweitern. Sich bewusst machen „Ich bin Sat, unendliches Sein.“

Spüre Ausdehnung in Anjaneyasana
  • Zum Beispiel bei Kapalabhati geht diese Ausdehnung fast von selbst, spätestens bei der dritten Runde, die Ausdehnung vom Kopf her und dann überall hin.
  • Oder auch im Drehsitz kann die Weite nach vorne, nach oben sein.
  • Oder auch bei den Rückbeugen, wie Anjaneyasana diese Ausdehnung in die Unendlichkeit.
  • Oder es gibt die Ausdehnungsentspannung zum Beispiel, die zu einer erfahrbaren Verbindung mit Allem führt.

So kannst du deine Teilnehmenden dazu inspirieren und letztlich auch ihnen zu ermöglichen, dass sie tatsächlich spüren Bewusstsein zu sein und nicht das was bewusst gemacht werden kann. Zu spüren, dass sie Freude sind die nicht abhängig ist von irgendetwas. Oder das sie reines Sein sind, nicht begrenzt, weder körperlich, noch durch Raum, noch durch Zeit. Und da ist Vedanta erfahrbar.

Ich möchte dich also durchaus ermutigen zum einen selbst während du Yoga übst Vedanta Prinzipien wirklich umzusetzen. Aus deinem Hatha Yoga üben eine wirkliche Vedanta Übung zu machen, so dass du diese auch in den Alltag bringen kannst. Und diese Vedanta Prinzipien auch in das Unterrichten zu integrieren. Deine Teilnehmenden werden dir dankbar sein. Sie werden zu tiefen Erfahrungen kommen und sie werden merken, dass doch von der Tiefe der Seele aus, sie sehr viel mehr wollen als was sie ursprünglich vom Yoga wollten, nämlich Entspannung, mehr Energie, Wohlbefinden und sich irgendwie besser fühlen. Hatha Yoga kann so tief führen.

Übrigens es gibt auch vollständige Jnana Yoga Stunden auf unserem Internetkanal zum Beispiel auf mein.yoga-vidya.de kannst du suchen nach in dem Suchfeld „Jnana Yogastunde“ oder „Vedanta Yogastunde“ und so findest du einige Beispiele. Oder mach mal eine Vedanta Yogalehrer Weiterbildung mit und dort wirst du in den Ashrams nicht nur die Schriften und die Konzepte lernen, sondern du wirst auch lernen, wie man Jnana Yoga, Vedanta in den Yoga Unterricht integriert.

Video - Vedanta im Yogaunterricht

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Yogalehrer Ausbildung

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