Mitleid: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mitleid''' ist die Fähigkeit, sich in einen anderen [[Mensch]]en hineinzuversetzen und mit ihm zu fühlen. Mitleid heißt das [[Leid]] des anderen zu teilen. Richtig verstandenes Mitleid hilft dem Leidenden. Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der [[Volksmund]]. Mitleid veranlasst zu tätiger [[Nächstenliebe]]. Mitleid ist evolutionsbiologisch begründet: Zum [[Überleben]] der Menschen war es notwendig, dass andere [[Mitglied]]er des [[Stamm]]s sich um die Notleidenden kümmern. Schon [[Kinder]] zucken zusammen wenn sie sehen, dass jemand anderes sich verletzt. Sie fühlen es, wenn es jemand anderem schlecht geht. Zwar kann sich der Mensch auch abwenden vom [[Leiden]] anderer - und muss es auch, um nicht überwältigt zu werden. Dennoch ist Mitleid das was die Menschen miteinander verbindet. Der [[Sanskrit]] Ausdruck für Mitleid ist [[Karuna]]. Karuna heißt auch Mitgefühl. Mitleid und Mitgefühl hängen eng miteinander zusammen. Mitgefühl drückt mehr noch den Aspekt der Nächstenliebe aus. Im heutigen Gebrauch von Mitleid schwingt oft die [[Angst]] vor [[Überheblichkeit]] mit. Heutzutage spricht man lieber von Mitgefühl als Mitleid. Ein leidender Mensch freut sich über Mitgefühl, mag aber nicht das [[Objekt]] des Mitleids sein. In früheren [[Zeit]]en wurde häufiger der Ausdruck "Mitleid" verwendet - und hatte auch hauptsächlich positive [[Konnotation]]en.
'''Mitleid''' ist die [[Fähigkeit]], sich in einen anderen [[Mensch]]en hineinzuversetzen und mit ihm zu fühlen. Mitleid heißt das [[Leid]] des anderen zu teilen. Richtig verstandenes Mitleid hilft dem Leidenden. Geteiltes [[Leid]] ist halbes Leid, sagt der [[Volksmund]]. Mitleid veranlasst zu tätiger [[Nächstenliebe]].
 
[[Datei:Swami Shivananda Liebe.jpg|thumb|Der große [[Yoga]] [[Lehrer]] und [[Meister]] [[Swami]] [[Sivananda]]]]
 
==Mitleid==
 
Mitleid ist evolutionsbiologisch begründet: Zum [[Überleben]] dem [[Mensch]]en war es notwendig, dass andere [[Mitglied]]er des [[Stamm]]s sich um die Notleidenden kümmern. Schon [[Kinder]] zucken zusammen wenn sie sehen, dass jemand anderes sich verletzt. Sie fühlen es, wenn es jemand anderem schlecht geht. Zwar kann sich der [[Mensch]] auch abwenden vom [[Leiden]] anderer - und muss es auch, um nicht überwältigt zu werden. Dennoch ist Mitleid etwas, das was die Menschen miteinander verbindet. Der [[Sanskrit]] Ausdruck für Mitleid ist [[Karuna]]. Karuna heißt auch [[Mitgefühl]].
 
Mitleid und Mitgefühl hängen eng miteinander zusammen. Mitgefühl drückt noch mehr den Aspekt der [[Nächstenliebe]] aus. Im heutigen Gebrauch von Mitleid schwingt oft die [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst] vor [[Überheblichkeit]] mit. Heutzutage spricht man lieber von [[Mitgefühl]] als Mitleid. Ein leidender Mensch freut sich über Mitgefühl, mag aber nicht das [[Objekt]] des Mitleids sein. In früheren [[Zeit]]en wurde häufiger der Ausdruck "Mitleid" verwendet - und hatte auch hauptsächlich positive [[Konnotation]]en.
 
Mitleid ist die starke [[Anteilnahme]] am Leid eines anderen. Mitleid heißt, dass man das Leiden des anderen teilt. Mitleid ist eine besondere Fähigkeit des [[Mensch]]en. Mitleid veranlasst den Menschen, sich auch um andere zu kümmern. Mitleid löst den Menschen von seiner [[Ichbezogenheit]], seinem [[Ego]]. Mitleid muss in tätige [[Nächstenliebe]] münden. Durch Mitleid setzt sich der [[Mensch]] für andere ein und bemüht sich um eine bessere [[Welt]].
 
In diesem [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Wiki werden über 1000 [[Tugend]]en und geistigen [[Eigenschaft]]en beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die [[Eigenschaft]] von Mitleid in [[Beziehung]] zu anderen [[Tugend]]en und geistigen [[Eigenschaft]]en, sowie in Bezug auf Laster sehen kann: Mitleid - eine [[Tugend]]. Was ist Mitleid ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Mitleid gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Mitleid ?


==Swami Sivananda über Mitleid==
==Swami Sivananda über Mitleid==
[[Datei:Sivananda Image-307497-galleryV9-feck.jpg|thumb|Der große [[Yoga]] [[Lehrer]] und [[Meister]] [[Swami]] [[Sivananda]]]]
Der indische [[Yogi]] und [[Yoga Meister]] [[Swami Sivananda]] schreibt in seinem Buch "How to Cultivate Virtues" über ''Compassion''. Dies kann man als Mitleid übersetzen. Hier also die Worte des [[Meister]]s:  
Der indische [[Yogi]] und [[Yoga Meister]] [[Swami Sivananda]] schreibt in seinem Buch "How to Cultivate Virtues" über ''Compassion''. Dies kann man als Mitleid übersetzen. Hier also die Worte des [[Meister]]s:  


Mitleid ist das [[Gefühl]] aufgrund der [[Identifikation]], selbst mitzuleiden oder das vorhandene [[Leiden]] der anderer zu verstehen .
Mitleid ist das [[Gefühl]] aufgrund der [[Identifikation]], selbst mitzuleiden, oder das vorhandene [[Leiden]] der anderen zu verstehen . Mitleid öffnet die Tür zur [[Freiheit]] und dehnt das [[Herz]] aus. Es lässt verhärtete [https://www.yoga-vidya.de/seminarsuche/herz Herzen] abgeklärter [[Mensch]]en auftauen und macht sie so weich wie Butter. Das Herz eines [[Heilige]]n, eines [[Weise]]n, oder eines [[Yogi]]s ist angefüllt mit Mitleid. Mitleid führt zu Erlangung des [[Frieden]]s, oder [[Chitta]]-[[prasad]]a ; d.h. zu reinem und klaren [[Geist]] und zu reinem und klarem [[Herz]]en. Mitleid ist [[Fürsorge]], oder [[Erbarmen]], mit dem [[Wunsch]] zu helfen, oder zu schonen, ausgelöst durch das [[Leid]], oder die [[Not]] eines anderen oder anderer. Es ist die [[Verbundenheit]] mit dem [[Schmerz]] und dem Leid, das jemanden antreibt, [[Pein]] und [[Qual]] anderer zu lindern.
 
Der Tautropfen des Mitleides ist eine [[Träne]] die heilt. Durch Mitleid machst du das Elend eines andern zu deinem und durch deren Lindern, befreist du dich auch selbst: [[Erbarmen]], [[Teilnahme]], Kameradschaftsgefühl, [[Verbundenheit]], [[Verständnis]], [[Anteilnahme]], Loslassschmerz, [[Nachsicht]] sind sinnverwandt mit Mitleid.
Viele Menschen sind teilnahmslos. Sie haben kein Mitleid. Sie sind selbstsüchtig. Sie schenken höchstens ihrem eigenen [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kind] ein teures Auto. Sie geben vielleicht viel [[Geld]] für [[Benzin]] aus. Aber sie werden nicht eine [[Rupie]] ausgeben, um das [[Leid]]en armer Menschen zu lindern. Sie haben ihre [[Auge]]n und [[Ohr]]en verschlossen. Sie hören die Schmerzschreie notleidender Menschen nicht. Sie sehen nicht den Tränenstrom, der bei den [[Nachbar]]n fließt. Sie verschließen ihrer Türen und laben sich sattdessen an süße Nachspeisen wie [[Rasagulla]], [[Kalakand]] und [[Parottas]].
 
Die ganze [[Welt]] ist eine [[Familie]], Wir sind [[Kinder]] [[Gott]]es. Die ganze Welt ist dein [[Zuhause]]. Spüre es. Öffne dein [[Herz]] für Mitleid. Teile, was du hast, mit anderen. Trockne die Tränen Leidender. [[Gott]] wird dich segnen. Pflege Mitleid. Habe ein mitfühlendes, sanftes [[Herz]]. Erkenne und verstehe die Leiden anderer und sei immer bereit, ihnen zu helfen. Mitleid ist [[Stärke]]. Mitleid gibt dir [[Kraft]] und [[Freude]]. Es bereite deinen [[Geist]] auf den Übergang des göttlichen [[Licht]]es, zum Gotterleben vor: Möge Mitleid in deinem Herzen erwachen und wachsen. Mitleid ist das [[Gefühl]] für die [[Leiden]] anderer. Wo Mitleid wohnt, dort ist der [[Frieden]] [[Gott]]es. Es ist das [[Gefühl]] von [[Leid]] und [[Schmerz]], wachgerufen durch [[Prüfung]]en, [[Missgeschick]]e oder [[Notlage]]n anderer, verbunden mit einem [[Wunsch]] zu helfen oder zu lindern.
 
Es ist [[Anteilnahme]] mit dem [[Leiden]] anderer, die [[Neigung]], zu helfen. [[Anteilnahme]] setzt in gewissem Maße [[Ebenbürtigkeit]], [[Verwandtschaft]], oder [[Einigkeit]] voraus. Mitleid ist für das, was machtlos, oder beklagenswert ist und bis [[jetzt]] zumindest, uns unterlegen, folglich wird Mitleid oft übelgenommen wo [[Anteilnahme]] willkommen wäre. Wir hegen Anteilnahme mit jemand in [[Freude]] oder [[Trauer]], in [[Wonne]] oder Schmerz, Mitleid nur für diejenigen im Leiden oder Not.
 
Wir können Bewunderung für Kämpfe und Siege eines Eroberers haben, wir sind von Mitgefühl für Gefangene oder Sklaven bewegt.Mitleid kann lediglich im [[Geist]] sein, aber [[Barmherzigkeit]] tut etwas für die, deren Gegenstand sie sind. [[Mitempfinden]], genau wie Mitleid, wird nur im Hinblick auf [[Leid]] und [[Unglück]] ausgeübt, aber es verbindet mit der [[Güte]] des Mitleids, dem [[Respekt]] der [[Anteilnahme]] und der aktiven [[Eigenschaft]] der [[Barmherzigkeit]].
 
[[Erbarmen]] ist genauso zart wie [[Mitempfinden]], aber unzugänglicher und verzweifelt, Wir haben Erbarmen für Leidende, die wir nicht erreichen, oder unterstützen können. [[Beileid]] ist der Ausdruck für Anteilnahme. Barbarei, [[Rohheit]], [[Unmenschlichkeit]], [[Grausamkeit]], [[Hartherzigkeit]], [[Härte]], [[Unmenschlichkeit]], Mitleidlosigkeit, [[Unbarmherzigkeit]], [[Rücksichtslosigkeit]] sind die Gegenteile von Mitleid.
 
Zitiert nach: [[Swami]] Sivananda: "How to Cultivate Virtues", [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society]
[[Kategorie:Artikel von Swami Sivananda]]
 
==Mitleid als hilfreiche Tugend==
'''Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''
 
[[Datei:Sukadev Meditation Sitz.JPG|thumb| [[Sukadev Bretz]], Gründer und Leiter von [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya], [[Yoga|Yogalehrer]], [[Meditation|Meditationslehrer]], [[spirituell|spiritueller Lehrer]], Seminar- und Ausbildungsleiter, Autor mehrerer Bücher. [[Sukadev Volker Bretz]] lernte 12 Jahre bei [[Swami]] [[Vishnu-devananda]]. ]]


Mitleid öffnet die Tür zur [[Freiheit]] und dehnt das [[Herz]] aus. Es lässt verhärtete Herzen abgeklärter Menschen auftauen und macht sie so weich wie Butter.
Mitleid, auf Englisch ist es compassion, auf Französisch compassion, auf Lateinisch compassio. Mitleid ist die [[Fähigkeit]], mit anderen [[Mensch]]en zu fühlen, ihr [[Leid]] zu fühlen und durchaus auch mit zu leiden. Mitleid hat im Deutschen keinen allzu guten [[Ruf]], man spricht deshalb mehr von [[Mitgefühl]] statt von Mitleid.


Das Herz eines [[Heilige]]n, eine [[Weise]]n oder eines [[Yogi]]s ist angefüllt mit Mitleid.  
Aber welches [[Gefühl]] hast du, wenn jemand anderes leidet und du mit ihm fühlst? Wenn du mit ihm fühlst, dann fühlst du sein [[Leid]], also hast du Mitleid. In diesem [[Sinne]], - Mitgefühl, wenn jemand anders leidet, heißt Mitleid. Mitgefühl, wenn jemand sich freut, ist [[Mitfreude]], darüber habe ich ja auch schon mal einen Vortrag gehalten.
Mitleid führt zu Erlangung des [[Frieden]]s oder [[Chitta]]-[[prasad]]a ; d.h. zu reinem und klaren [[Geist]] und zu reinem und klarem Herzen.


Mitleid ist [[Fürsorge]] oder [[Erbarmen]], mit dem [[Wunsch]] zu helfen oder zu schonen, ausgelöst durch das Leid oder die [[Not]] eines anderen oder anderer. Es ist die [[Verbundenheit]] mit dem [[Schmerz]] und dem Leid, das jemanden antreibt, [[Pein]] und [[Qual]] anderer zu lindern.
Mitleid ist also die [[Fähigkeit]], mit einem anderen zu fühlen, sein Leid zu teilen und das hilft oft. Oft spricht man auch von [[Beileid]], wenn jemand gestorben ist. Der Grund, weshalb Mitleid etwas in Verruf geraten ist, sind zwei Gründe. Erstens, Mitleid kann heißen, dass man es von oben herab hat: "Ich bemitleide dich." Das heißt irgendwo, "du leidest, ich zeige dir jetzt mein Mitleid", das heißt, "ich bin groß, du bist klein und ich gehe von meinem Thron etwas herab und ich leide mit dir."
Der [[Tautropfen]] des Mitleides ist eine [[Träne]] die heilt.


Durch Mitleid machst du das Elend eines andern zu deinem und durch deren Lindern, befreist du dich auch selbst:
Das ist so etwas, in einer Gesellschaft, wo [[Gleichheit]] als etwas Wichtiges gilt, das auch etwas [[Gute]]s und Wichtiges ist, ist dieses Mitleid etwas in Verruf geraten. Ein zweiter Grund ist, wenn jemand leidet und der andere geht zu sehr in das [[Leid]] hinein und verliert genauso den Überblick wie der andere, dann ist auch nicht geholfen.
[[Erbarmen]], [[Teilnahme]], [[Kameradschaftsgefühl]], [[Verbundenheit]], [[Verständnis]], [[Anteilnahme]], Loslassschmerz, [[Nachsicht]] sind sinnverwandt mit Mitleid.


Viele Menschen sind teilnahmslos. Sie haben kein Mitleid. Sie sind selbstsüchtig. Sie schenken höchstens ihrem eigenen Kind ein teures Auto. Sie geben vielleicht viel [[Geld]] für [[Benzin]] aus. Aber sie werden nicht eine [[Rupie]] ausgeben, um das Leiden armer Menschen zu lindern. Sie haben ihre [[Auge]]n und [[Ohr]]en verschlossen. Sie hören die Schmerzschreie notleidender Menschen nicht. Sie sehen nicht den Tränenstrom, der bei den [[Nachbar]]n fließt. Sie verschließen ihrer Türen und laben sich sattdessen an süße Nachspeisen wie [[Rasagulla]] , [[Kalakand ]] und [[Parotta]]s.
Und wenn nachher der, dem du das Mitleid schenkst, dich trösten muss, weil du so mitleidest, dann ist dem auch nicht geholfen, der braucht nämlich Hilfe und muss nicht irgendwo dich [[jetzt]] trösten. Das sind so zwei Gründe, weshalb das Mitleid etwas in Verruf geraten ist und durch Mitgefühl ersetzt wird und durchaus, heutzutage spricht man eher von [[Mitgefühl]] als von Mitleid und das hat auch seine guten Gründe.


Die ganze Welt ist eine [[Familie]], Wir sind [[Kinder]] [[Gott]]es. Die ganze Welt ist dein [[Zuhause]]. Spüre es. Öffne dein Herz für Mitleid. Teile, was du hast, mit anderen. Trockne die Tränen Leidender. Gott wird dich segnen.
Aber das Grundprinzip von Mitleid ist auch heute klar. Wenn jemand leidet, dann hilft es ihm, wenn er merkt, er liegt anderen am [[Herz]]en, der andere spürt den [[Schmerz]], fühlt ihn etwas. Und durch dieses [[Mitgefühl]], das er dabei bekommt, entsteht auch etwas [[Heilung]].
Pflege Mitleid. Habe ein mitfühlendes, sanftes [[Herz]]. Erkenne und verstehe die Leiden anderer und sei immer bereit, ihnen zu helfen.  


Mitleid ist [[Stärke]]. Mitleid gibt dir [[Kraft]] und [[Freude]]. Es bereite deinen [[Geist]] auf den Übergang des göttlichen [[Licht]]es, zum [[Gotterleben]] vor:
Man weiß heute, dass so genannte soziale Unterstützung besonders gut ist, Social Support sagt man auf Englisch. Ist also eigentlich nicht sozial im [[Sinne]] von, dass man irgendwo Sozialhilfe bezieht, sondern hier heißt das, dass Menschen im Bekannten-, Verwandten-Kreis, im Freundeskreis da sind.
Möge Mitleid in deinem Herzen erwachen und wachsen.


Mitleid ist das Gefühl für die [[Leiden]] anderer. Wo Mitleid wohnt, dort ist der [[Frieden]] [[Gott]]es.
Wenn jemand einen großen [[Verlust]] hat und er hat andere [[Mensch]]en, die für ihn da sind, ihm [[Mitgefühl]] zeigen und irgendwo mit einem fühlen, dann ist dieser Verlust und auch schwierige Situationen und schwierige [[Erfahrung]]en sehr viel leichter zu verarbeiten als wenn man das nicht hat.


Es ist das [[Gefühl]] von [[Leid]] und [[Schmerz]], wachgerufen durch [[Prüfung]]en, [[Missgeschick]]e oder [[Notlage]]n anderer, verbunden mit einem [[Wunsch]] zu helfen oder zu lindern.  
Wenn du also jemanden siehst, dem es nicht so gut geht, dann zeige ihm dein Mitleid. Nicht von oben herab, sondern höre dir es an und du musst keine Ratschläge geben, es reicht aus, einfach nur zuzuhören, zu nicken, evtl. das [[Leid]]en des anderen anzuerkennen, evtl. einfach nur einen Moment zu schweigen, evtl. die Hand auf die Schulter zu legen, oder irgendeine andere Gesten des [[Mitgefühl]]s zu machen.


Es ist Anteilnahme mit dem [[Leiden]] andere, die [[Neigung]], zu helfen.
Umgekehrt, wenn du irgendwo leidest, man kann auch etwas tun, damit man das [[Mitgefühl]] von anderen auch durchaus bekommt. Wenn jemand einen fragt: "Wie geht es dir?" Dann kann man es eben auch sagen. Natürlich muss man schauen, wann kann man es sagen? Wenn jemand einfach nur sagt, "wie geht es" und man sieht ihm an, er hat nur zwei Sekunden [[Zeit]], dann sagt man, "ganz ok".
[[Anteilnahme]] (Gefühl oder Leiden mit) setzt in gewissem Maße Ebenbürtigkeit, Verwandtschaft oder Einigkeit voraus. Mitleid ist für das, was machtlos oder beklagenswert ist und bis jetzt zumindest, uns unterlegen, folglich wird Mitleid oft übelgenommen wo Anteilnahme willkommen wäre.


Wir hegen Anteilnahme mit jemand in [[Freude]] oder [[Trauer]], in [[Wonne]] oder Schmerz, Mitleid nur für diejenigen im Leiden oder Not. Wir können Bewunderung für Kämpfe und Siege eines Eroberers haben, wir sind von Mitgefühl für Gefangene oder Sklaven bewegt.
Aber wenn man sieht, er ist ehrlich interessiert, er bemerkt vielleicht sogar, dass es einem nicht so gut geht, dann ist es in den meisten Fällen gut, man sagt, was einen bedrückt und man lässt den anderen teilhaben. Wenn man den anderen teilhaben lässt an seinem [[Leben]], wenn man offen ist bezüglich seiner eigenen Probleme, dann bekommt man das [[Mitgefühl]] der anderen und das wird einem helfen.


Mitleid kann lediglich im Geist sein, aber [[Barmherzigkeit]] tut etwas für die, deren Gegenstand sie sind.
Wenn du deine Krankheiten, oder geistigen Probleme, psychische Probleme und deine inneren Konflikte immer nur für dich behältst, dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du nicht das Mitgefühl und das Mitleid der anderen bekommst. Sogar der [[Partner]] braucht ab und zu mal Tipps, oder braucht Hinweise, auch der errät nicht alles.


[[Mitempfinden]], genau wie Mitleid, wird nur im Hinblick auf Leid und [[Unglück]] ausgeübt, aber es verbindet mit der Güte des Mitleids, dem Respekt der Anteilnahme und der aktive Eigenschaft der Barmherzigkeit.
Also, [[Mensch]]en brauchen [[Mitgefühl]] und Mitleid, es heißt so schön: "Man respektiert andere für ihre Stärken, aber man liebt sie für ihre Schwächen." Und so kann es durchaus hilfreich sein, wenn du deine Schwächen mal zugibst, wenn du dein Leiden mal zugibst, wenn du auch darüber sprichst.
[[
Erbarmen]] ist genauso zart wie Mitempfinden, aber unzugänglicher und verzweifelt, Wir haben Erbarmen für Leidende, die wir nicht erreichen oder unterstützen können
Beileid ist der Ausdruck für Anteilnahme.  


[[Barbarei]], [[Rohheit]], [[Unmenschlichkeit]], [[Grausamkeit]], [[Hartherzigkeit]], [[Härte]], [[Unmenschlichkeit]], Mitleidlosigkeit, [[Unbarmherzigkeit]], [[Rücksichtslosigkeit]] sind die Gegenteile von Mitleid.
Dann bekommst du das Mitleid und Mitgefühl, das du so brauchst. Und wenn jemand sein Mitleid, seine Hilfe, sein Mitgefühl anbietet, dann nimm es auch an. Menschen, die zwei oder drei Mal angebotene Hilfe ablehnen, bekommen sie nicht nochmals angeboten. Wenn jemand aus Mitgefühl dir irgendwo helfen will, dann nimm es an. Nimm das Mitleid der anderen an, es ist meistens ernst gemeint, meistens kommt es aus [[Liebe]]. Erlaube es anderen, ihre Liebe auszudrücken, es wird dir helfen, es wird den anderen helfen, es führt zu mehr Mitgefühl zwischen euch und in der ganzen [[Welt]].


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[[Datei:Sivananda Image-307497-galleryV9-feck.jpg|thumb|Der große [[Yoga]] [[Lehrer]] und [[Meister]] [[Swami]] [[Sivananda]]]]


Zitiert nach: [[Swami]] Sivananda: "How to Cultivate Virtues", [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society]
===Ähnliche Eigenschaften wie Mitleid===
[[Kategorie:Artikel von Swami Sivananda]]
 
Ähnliche Eigenschaften wie Mitleid, also Synonyme zu Mitleid sind z.B. [[Barmherzigkeit]], [[Caritas]], [[Nächstenliebe]], [[Menschlichkeit]].
 
===Ausgleichende Eigenschaften===
 
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer [[Untugend]], zu einem [[Laster]], einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Mitleid übertrieben kann ausarten z.B. in [[Gefühlsduselei]], [[Unzuverlässigkeit]], [[Traurigkeit]], [[Resignation]]. Daher braucht Mitleid als Gegenpol die Kultivierung von [[Entsagung]], [[Askese]], [[Gerechtigkeitssinn]].
 
===Gegenteil von Mitleid===
 
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Mitleid, Antonym zu Mitleid :
* Positive Gegenteile von Mitleid, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: [[Entsagung]], [[Askese]], [[Gerechtigkeitssinn]]
* Negative Gegenteile von Mitleid, also [[Laster]], negative Eigenschaften, sind z.B. [[Schadenfreude]], [[Häme]], [[Gefühlskälte]], [[Rücksichtslosigkeit]]
 
===Mitleid im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten===
 
* Mitleid gehört zur [[Tugendgruppe 3 Liebe, Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit]]. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind [[Liebe]] und [[Empathie]]
* Im Kontext des Persönlickeitsmodell der [[Big Five]] gehört Mitleid zum Persönlichkeitsfaktor A1 [[Verträglichkeit]] hoch: [[kooperativ]], [[liebevoll]], [[freundlich]], [[mitfühlend]]
* Im Persönlichkeitsmodell [[DISG]] gehört Mitleid zur Grundverhaltenstendenz S - [[Stetigkeit]], [[Mitgefühl]], [[Teamfähigkeit]]
* Im [https://www.yoga-vidya.de/ayurveda Ayurveda] zählt man Mitleid zum [[Kapha]]-[[Vata]] [[Temperament]] bzw. [[Dosha]].


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Liebe]]
* [[Liebe]]
* [[Freundlichkeit]]
* [[Freundlichkeit]]
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* [[Mitgefühl]]
* [[Mitgefühl]]
* [[Karuna]]
* [[Karuna]]
==Literatur==
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/goettliche-erkenntnis Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis]
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/inspirierende-geschichten Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten]
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/die-kraft-gedanken Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)]
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/sadhana-ein-lehrbuch-techniken-spirit.-vollkommenheit Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit]
*[https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/licht-kraft-weisheit Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit]
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/japa-yoga Swami Sivananda: Japa Yoga]
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/die-wissenschaft-pranayama Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama]
* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/die-ueberwindung-furcht Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht]
*[https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/vedanta-anfaenger Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger]
*[https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/japa-yoga Swami Sivananda: Japa Yoga]
*[https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/goettliches-elixier-swami-sivananda Swami Sivananda: Göttliches Elixier]
*[https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/goetter-goettinnen-hinduismus Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus]
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de  Großes Yoga Portal]
*[http://mein.yoga-vidya.de Yoga Community mit Videos, Forum, Fotos und mehr]
*[http://yogatherapie-portal.de Viele Infos über die therapeutischen Wirkungen des Yoga]
*[http://blog.yoga-vidya.de  Neuigkeiten rund ums Yoga, mit Mantras Übungsanleitungen und Vorträgen als Podcast]
*[http://www.yoga-vidya.de/seminar  Finde schnell ein Yoga Seminar]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/asana  Viele Infos rund um die Yoga Übungen]
*[http://www.yoga-vidya.de/center  Finde ein Yoga Center in deiner Nähe]
*[https://www.yoga-vidya.de/yogatherapie/ Portal für Yogatherapie]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-urlaub/ Yoga Urlaub]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-urlaub/yoga-ferien/ Yoga Ferien]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-urlaub/yoga-reisen/ Yoga Reisen]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-urlaub/ayurveda-urlaub/ Ayurveda Urlaub]
*[https://www.yoga-vidya.de/seminartipp/retreat/ Retreat]
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer Ausbildung]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]===
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[[Kategorie:Tugend]]
[[Kategorie:Tugend]]
[[Kategorie:Ethik]]
[[Kategorie:Ethik]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:02 Uhr

Mitleid ist die Fähigkeit, sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen und mit ihm zu fühlen. Mitleid heißt das Leid des anderen zu teilen. Richtig verstandenes Mitleid hilft dem Leidenden. Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der Volksmund. Mitleid veranlasst zu tätiger Nächstenliebe.

Mitleid

Mitleid ist evolutionsbiologisch begründet: Zum Überleben dem Menschen war es notwendig, dass andere Mitglieder des Stamms sich um die Notleidenden kümmern. Schon Kinder zucken zusammen wenn sie sehen, dass jemand anderes sich verletzt. Sie fühlen es, wenn es jemand anderem schlecht geht. Zwar kann sich der Mensch auch abwenden vom Leiden anderer - und muss es auch, um nicht überwältigt zu werden. Dennoch ist Mitleid etwas, das was die Menschen miteinander verbindet. Der Sanskrit Ausdruck für Mitleid ist Karuna. Karuna heißt auch Mitgefühl.

Mitleid und Mitgefühl hängen eng miteinander zusammen. Mitgefühl drückt noch mehr den Aspekt der Nächstenliebe aus. Im heutigen Gebrauch von Mitleid schwingt oft die Angst vor Überheblichkeit mit. Heutzutage spricht man lieber von Mitgefühl als Mitleid. Ein leidender Mensch freut sich über Mitgefühl, mag aber nicht das Objekt des Mitleids sein. In früheren Zeiten wurde häufiger der Ausdruck "Mitleid" verwendet - und hatte auch hauptsächlich positive Konnotationen.

Mitleid ist die starke Anteilnahme am Leid eines anderen. Mitleid heißt, dass man das Leiden des anderen teilt. Mitleid ist eine besondere Fähigkeit des Menschen. Mitleid veranlasst den Menschen, sich auch um andere zu kümmern. Mitleid löst den Menschen von seiner Ichbezogenheit, seinem Ego. Mitleid muss in tätige Nächstenliebe münden. Durch Mitleid setzt sich der Mensch für andere ein und bemüht sich um eine bessere Welt.

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft von Mitleid in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften, sowie in Bezug auf Laster sehen kann: Mitleid - eine Tugend. Was ist Mitleid ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Mitleid gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Mitleid ?

Swami Sivananda über Mitleid

Der indische Yogi und Yoga Meister Swami Sivananda schreibt in seinem Buch "How to Cultivate Virtues" über Compassion. Dies kann man als Mitleid übersetzen. Hier also die Worte des Meisters:

Mitleid ist das Gefühl aufgrund der Identifikation, selbst mitzuleiden, oder das vorhandene Leiden der anderen zu verstehen . Mitleid öffnet die Tür zur Freiheit und dehnt das Herz aus. Es lässt verhärtete Herzen abgeklärter Menschen auftauen und macht sie so weich wie Butter. Das Herz eines Heiligen, eines Weisen, oder eines Yogis ist angefüllt mit Mitleid. Mitleid führt zu Erlangung des Friedens, oder Chitta-prasada ; d.h. zu reinem und klaren Geist und zu reinem und klarem Herzen. Mitleid ist Fürsorge, oder Erbarmen, mit dem Wunsch zu helfen, oder zu schonen, ausgelöst durch das Leid, oder die Not eines anderen oder anderer. Es ist die Verbundenheit mit dem Schmerz und dem Leid, das jemanden antreibt, Pein und Qual anderer zu lindern.

Der Tautropfen des Mitleides ist eine Träne die heilt. Durch Mitleid machst du das Elend eines andern zu deinem und durch deren Lindern, befreist du dich auch selbst: Erbarmen, Teilnahme, Kameradschaftsgefühl, Verbundenheit, Verständnis, Anteilnahme, Loslassschmerz, Nachsicht sind sinnverwandt mit Mitleid. Viele Menschen sind teilnahmslos. Sie haben kein Mitleid. Sie sind selbstsüchtig. Sie schenken höchstens ihrem eigenen Kind ein teures Auto. Sie geben vielleicht viel Geld für Benzin aus. Aber sie werden nicht eine Rupie ausgeben, um das Leiden armer Menschen zu lindern. Sie haben ihre Augen und Ohren verschlossen. Sie hören die Schmerzschreie notleidender Menschen nicht. Sie sehen nicht den Tränenstrom, der bei den Nachbarn fließt. Sie verschließen ihrer Türen und laben sich sattdessen an süße Nachspeisen wie Rasagulla, Kalakand und Parottas.

Die ganze Welt ist eine Familie, Wir sind Kinder Gottes. Die ganze Welt ist dein Zuhause. Spüre es. Öffne dein Herz für Mitleid. Teile, was du hast, mit anderen. Trockne die Tränen Leidender. Gott wird dich segnen. Pflege Mitleid. Habe ein mitfühlendes, sanftes Herz. Erkenne und verstehe die Leiden anderer und sei immer bereit, ihnen zu helfen. Mitleid ist Stärke. Mitleid gibt dir Kraft und Freude. Es bereite deinen Geist auf den Übergang des göttlichen Lichtes, zum Gotterleben vor: Möge Mitleid in deinem Herzen erwachen und wachsen. Mitleid ist das Gefühl für die Leiden anderer. Wo Mitleid wohnt, dort ist der Frieden Gottes. Es ist das Gefühl von Leid und Schmerz, wachgerufen durch Prüfungen, Missgeschicke oder Notlagen anderer, verbunden mit einem Wunsch zu helfen oder zu lindern.

Es ist Anteilnahme mit dem Leiden anderer, die Neigung, zu helfen. Anteilnahme setzt in gewissem Maße Ebenbürtigkeit, Verwandtschaft, oder Einigkeit voraus. Mitleid ist für das, was machtlos, oder beklagenswert ist und bis jetzt zumindest, uns unterlegen, folglich wird Mitleid oft übelgenommen wo Anteilnahme willkommen wäre. Wir hegen Anteilnahme mit jemand in Freude oder Trauer, in Wonne oder Schmerz, Mitleid nur für diejenigen im Leiden oder Not.

Wir können Bewunderung für Kämpfe und Siege eines Eroberers haben, wir sind von Mitgefühl für Gefangene oder Sklaven bewegt.Mitleid kann lediglich im Geist sein, aber Barmherzigkeit tut etwas für die, deren Gegenstand sie sind. Mitempfinden, genau wie Mitleid, wird nur im Hinblick auf Leid und Unglück ausgeübt, aber es verbindet mit der Güte des Mitleids, dem Respekt der Anteilnahme und der aktiven Eigenschaft der Barmherzigkeit.

Erbarmen ist genauso zart wie Mitempfinden, aber unzugänglicher und verzweifelt, Wir haben Erbarmen für Leidende, die wir nicht erreichen, oder unterstützen können. Beileid ist der Ausdruck für Anteilnahme. Barbarei, Rohheit, Unmenschlichkeit, Grausamkeit, Hartherzigkeit, Härte, Unmenschlichkeit, Mitleidlosigkeit, Unbarmherzigkeit, Rücksichtslosigkeit sind die Gegenteile von Mitleid.

Zitiert nach: Swami Sivananda: "How to Cultivate Virtues", Divine Life Society

Mitleid als hilfreiche Tugend

Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, Yogalehrer, Meditationslehrer, spiritueller Lehrer, Seminar- und Ausbildungsleiter, Autor mehrerer Bücher. Sukadev Volker Bretz lernte 12 Jahre bei Swami Vishnu-devananda.

Mitleid, auf Englisch ist es compassion, auf Französisch compassion, auf Lateinisch compassio. Mitleid ist die Fähigkeit, mit anderen Menschen zu fühlen, ihr Leid zu fühlen und durchaus auch mit zu leiden. Mitleid hat im Deutschen keinen allzu guten Ruf, man spricht deshalb mehr von Mitgefühl statt von Mitleid.

Aber welches Gefühl hast du, wenn jemand anderes leidet und du mit ihm fühlst? Wenn du mit ihm fühlst, dann fühlst du sein Leid, also hast du Mitleid. In diesem Sinne, - Mitgefühl, wenn jemand anders leidet, heißt Mitleid. Mitgefühl, wenn jemand sich freut, ist Mitfreude, darüber habe ich ja auch schon mal einen Vortrag gehalten.

Mitleid ist also die Fähigkeit, mit einem anderen zu fühlen, sein Leid zu teilen und das hilft oft. Oft spricht man auch von Beileid, wenn jemand gestorben ist. Der Grund, weshalb Mitleid etwas in Verruf geraten ist, sind zwei Gründe. Erstens, Mitleid kann heißen, dass man es von oben herab hat: "Ich bemitleide dich." Das heißt irgendwo, "du leidest, ich zeige dir jetzt mein Mitleid", das heißt, "ich bin groß, du bist klein und ich gehe von meinem Thron etwas herab und ich leide mit dir."

Das ist so etwas, in einer Gesellschaft, wo Gleichheit als etwas Wichtiges gilt, das auch etwas Gutes und Wichtiges ist, ist dieses Mitleid etwas in Verruf geraten. Ein zweiter Grund ist, wenn jemand leidet und der andere geht zu sehr in das Leid hinein und verliert genauso den Überblick wie der andere, dann ist auch nicht geholfen.

Und wenn nachher der, dem du das Mitleid schenkst, dich trösten muss, weil du so mitleidest, dann ist dem auch nicht geholfen, der braucht nämlich Hilfe und muss nicht irgendwo dich jetzt trösten. Das sind so zwei Gründe, weshalb das Mitleid etwas in Verruf geraten ist und durch Mitgefühl ersetzt wird und durchaus, heutzutage spricht man eher von Mitgefühl als von Mitleid und das hat auch seine guten Gründe.

Aber das Grundprinzip von Mitleid ist auch heute klar. Wenn jemand leidet, dann hilft es ihm, wenn er merkt, er liegt anderen am Herzen, der andere spürt den Schmerz, fühlt ihn etwas. Und durch dieses Mitgefühl, das er dabei bekommt, entsteht auch etwas Heilung.

Man weiß heute, dass so genannte soziale Unterstützung besonders gut ist, Social Support sagt man auf Englisch. Ist also eigentlich nicht sozial im Sinne von, dass man irgendwo Sozialhilfe bezieht, sondern hier heißt das, dass Menschen im Bekannten-, Verwandten-Kreis, im Freundeskreis da sind.

Wenn jemand einen großen Verlust hat und er hat andere Menschen, die für ihn da sind, ihm Mitgefühl zeigen und irgendwo mit einem fühlen, dann ist dieser Verlust und auch schwierige Situationen und schwierige Erfahrungen sehr viel leichter zu verarbeiten als wenn man das nicht hat.

Wenn du also jemanden siehst, dem es nicht so gut geht, dann zeige ihm dein Mitleid. Nicht von oben herab, sondern höre dir es an und du musst keine Ratschläge geben, es reicht aus, einfach nur zuzuhören, zu nicken, evtl. das Leiden des anderen anzuerkennen, evtl. einfach nur einen Moment zu schweigen, evtl. die Hand auf die Schulter zu legen, oder irgendeine andere Gesten des Mitgefühls zu machen.

Umgekehrt, wenn du irgendwo leidest, man kann auch etwas tun, damit man das Mitgefühl von anderen auch durchaus bekommt. Wenn jemand einen fragt: "Wie geht es dir?" Dann kann man es eben auch sagen. Natürlich muss man schauen, wann kann man es sagen? Wenn jemand einfach nur sagt, "wie geht es" und man sieht ihm an, er hat nur zwei Sekunden Zeit, dann sagt man, "ganz ok".

Aber wenn man sieht, er ist ehrlich interessiert, er bemerkt vielleicht sogar, dass es einem nicht so gut geht, dann ist es in den meisten Fällen gut, man sagt, was einen bedrückt und man lässt den anderen teilhaben. Wenn man den anderen teilhaben lässt an seinem Leben, wenn man offen ist bezüglich seiner eigenen Probleme, dann bekommt man das Mitgefühl der anderen und das wird einem helfen.

Wenn du deine Krankheiten, oder geistigen Probleme, psychische Probleme und deine inneren Konflikte immer nur für dich behältst, dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du nicht das Mitgefühl und das Mitleid der anderen bekommst. Sogar der Partner braucht ab und zu mal Tipps, oder braucht Hinweise, auch der errät nicht alles.

Also, Menschen brauchen Mitgefühl und Mitleid, es heißt so schön: "Man respektiert andere für ihre Stärken, aber man liebt sie für ihre Schwächen." Und so kann es durchaus hilfreich sein, wenn du deine Schwächen mal zugibst, wenn du dein Leiden mal zugibst, wenn du auch darüber sprichst.

Dann bekommst du das Mitleid und Mitgefühl, das du so brauchst. Und wenn jemand sein Mitleid, seine Hilfe, sein Mitgefühl anbietet, dann nimm es auch an. Menschen, die zwei oder drei Mal angebotene Hilfe ablehnen, bekommen sie nicht nochmals angeboten. Wenn jemand aus Mitgefühl dir irgendwo helfen will, dann nimm es an. Nimm das Mitleid der anderen an, es ist meistens ernst gemeint, meistens kommt es aus Liebe. Erlaube es anderen, ihre Liebe auszudrücken, es wird dir helfen, es wird den anderen helfen, es führt zu mehr Mitgefühl zwischen euch und in der ganzen Welt.

Ähnliche Eigenschaften wie Mitleid

Ähnliche Eigenschaften wie Mitleid, also Synonyme zu Mitleid sind z.B. Barmherzigkeit, Caritas, Nächstenliebe, Menschlichkeit.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Mitleid übertrieben kann ausarten z.B. in Gefühlsduselei, Unzuverlässigkeit, Traurigkeit, Resignation. Daher braucht Mitleid als Gegenpol die Kultivierung von Entsagung, Askese, Gerechtigkeitssinn.

Gegenteil von Mitleid

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Mitleid, Antonym zu Mitleid :

Mitleid im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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