Yoga und Buddhismus

Aus Yogawiki
Yoga und Buddhismus haben mehr als die Meditation gemeinsam

Yoga und Buddhismus - Was hat Yoga mit Buddhismus zu tun? Was hat Buddhismus mit Yoga zu tun? Dürfen Buddhisten Yoga üben? Dürfen Yogaübende Buddhisten sein? Kann man sich inspirieren lassen von Yoga und Buddhismus und trotzdem Christ sein oder Freigeist? Das sind einige Fragen, die Menschen immer wieder haben, und ich möchte dort etwas drauf eingehen. Ich will jetzt keinen Religionswissenschaftlichen Vortrag halten, obgleich ich auch ein bisschen auf die Geschichte eingehen werde.

Yoga und Buddhismus

Buddha - Der Erleuchtete

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Zunächst einmal: Was ist Yoga? Was ist Buddhismus? Das ist auch ein philosophischer Ansatz, erst mal Begriffsdefinition.

Was ist Yoga?

Yoga: Ein Übungssystem für Harmonie von Körper, Geist und Psyche. Mit dem Ziel von Gesundheit, Wohlbefinden, Entwicklung von Kräften, und Erfahrung des Göttlichen. So könnte man Yoga definieren.

Was ist Buddhismus?

Buddhismus ist jetzt recht leicht zu definieren: Die Lehre von Siddharta Gautama Buddha. Aber was jetzt Buddhismus wirklich ist, es gibt ja auch verschiedene Strömungen. Es gibt den Theravada Buddhismus, die sich selbst als die recht-gläubigen bezeichnen. Es gibt den Mahayana Buddhismus, als großes Fahrzeug bezeichnen diese sich, die dann etwas abschätzig die Theravadas als Hinayana Buddhisten bezeichnen. Meistens wird Hinayana als kleines Fahrzeug bezeichnet, aber eigentlich heißt „hina“ defekt, nicht so gut, elend. Weshalb du die Theravada Buddhisten nie als Hinayana Buddhisten bezeichnen solltest, sie mögen das nicht. Sie bezeichnen sich als Theravada, recht-gläubig. Und die Mahayana, großes Fahrzeug, die sagen „wir sind für alle“. Dann gibt es noch Vajrayana Buddhismus, das ist der tibetische Buddhismus, auch als tantrischer Buddhismus bezeichnet.

Was zeichnet jetzt Buddha aus?

Buddha selbst hat sicher Yogapraktiken geübt. Es gibt sogar die Aussage, dass die erste Beschreibung von Hatha Yoga Übungen in den frühen buddhistischen Schriften stehen. Wir haben ja auch bei Yoga Vidya einen Seminarleiter, einen Ausbildungsleiter, wir nennen den von ihm unterrichteten Yoga Buddha Yoga. Und er sagt Buddha selbst hat Hatha Yoga geübt, und er selbst hat Pranayama geübt und Asanas geübt. Durchaus möglich, denn es wird ja beschrieben, dass Buddha einige Jahre intensive Askese Praktiken gemacht hat. Und wenn dort steht er hat die Luft angehalten, also Kumbhaka könnte man es übersetzen, er hat Atemübungen gemacht. Wenn es heißt er hat seinen Körper in furchtbare Verrenkungen gebracht könnte man auch sagen er hat Asanas geübt. Also er hat wahrscheinlich einige Hatha Yoga Praktiken geübt. Sicher hat er meditiert. Shramana, Brahmana und Volksfrömmigkeit

Der Buddhismus nach Buddha zählt zu den so genannten Shramana Traditionen. Die moderne Religionswissenschaft unterscheidet gerne die Religionen zwischen dem 6. Jahrhundert bis 8. Jahrhundert in Indien in die Shramana Tradition, Brahmana Tradition und die Volksfrömmigkeit. Brahmana Traditionen sind da, wo die Veden eine besondere Rolle spielen, wo gemeinschaftliche Rituale eine Rolle spielen und wo über Tempelbesuche und so weiter viel erreicht wird.

Die Shramana Traditionen sind diejenigen, die Shrama üben, also spirituelle Praktiken. Wo die individuelle, spirituelle Praxis wichtig ist. Und dort gelten als besonders wichtig die Jainas, die Buddhisten, und dann gibt es auch noch die Ajivakas, die heute keine Rolle mehr spielen. Und in dieser Tradition stehen letztlich auch die Yogis, im Sinne des Raja Yoga und des Hatha Yoga, wo es darum geht individuelle spirituelle Praktiken zu üben, mit dem Ziel der individuellen Transformation, und der individuellen Verwirklichung des Göttlichen in diesem Leben.

Im Brahmanismus ging es da eben nicht drum. Da geht es darum im nächsten Leben ein besseres Leben zu haben und in den Himmel zu kommen. Zwar gibt es dann im späteren Brahmanismus den Vedanta, wo es dann auch darum geht über Jnana, über Wissen, die Vollkommenheit zu erreichen, aber hier ist es praktisch schon so eine Mischung zwischen Yoga und Brahmanismus. Unter Volksfrömmigkeit nimmt man an geht es darum örtliche Götter anzurufen, Schutzgötter, um beschützt zu werden, gutes Wetter zu haben, von Dämonen befreit zu werden, und so weiter.

In diesem Sinne gehören Buddhismus, Jainismus und Yoga zu den großen Shramana Traditionen, die sich auch gegenseitig stark beeinflusst haben.

Buddhismus war, ebenso wie Jainismus, auch jahrhundertelang keine eigenständige Religion, sondern es war eine der religiösen Bewegungen in Indien, und man konnte gleichzeitig ein Shiva Verehrer sein und Buddhist sein und Yoga Praktiken üben.

Yoga und Buddhismus sind sehr eng verbunden

Was wir dort auch sagen können ist, dass das Patanjali Yogasutra und die Lehrreden des Buddha sehr große Ähnlichkeiten haben. Das Konzept des menschlichen Geistes, das Konzept der Ethik und das Konzept der Meditation und auch der Askese und der spirituellen Praxis und der Lebensführung sind dermaßen ähnlich im Buddhismus wie im Raja Yoga, das man nicht umhin kann zu sagen: Entweder der eine hat vom anderen gelernt, oder sie sind eine gemeinsame Tradition. Und vermutlich stimmt beides. In diesem Sinne: Yoga und Buddhismus sind sehr eng verbunden.

Man findet jetzt manchmal von Buddhisten die Aussagen Yoga sei alt und Buddhismus sei neu und der Buddha hätte Yoga überwunden. Das wird zum Teil heute noch erzählt, zum Teil sogar eher von Westlern die im Westen unterrichten als von Tibetern oder vietnamesischen Mönchen.

Yoga ist uralt, das ist richtig. Aber Yoga ist auch neu. Dass Buddhisten, die sich auf jemanden vor 2.500 Jahren beziehen sagen Yoga sei veraltet und Buddhismus sei neu - ich persönlich finde das relativ schräg. Denn dann könnte ja das Christentum sagen: Buddhismus ist alt, Christentum ist neu, Buddhismus braucht es nicht. Dann kommen die Moslems und sagen: Islam ist neu, Christentum ist alt, also nur noch Islam. Dann kommen die Sikhs und sagen: Uns gibt es seit dem 15. Jahrhundert, Islam ist alt, wir sind neu, wir sind die einzig richtigen. Dann kommen die Bahais und sagen: Alle anderen sind alt, wir sind neu, wir sind die einzig richtigen. Also die Aussage, dass etwas, das neuer ist, deshalb besser ist ist unsinnig, und weder die Sikhs noch die Bahais sagen, dass sie der einzige Weg zum heil sind.

Bei vielen buddhistischen Retreats ist Hatha Yoga ein Bestandteil des Angebotes

Und in diesem Sinne: Yoga hat sich natürlich auch weiterentwickelt. Und wenn Buddha selbst gefunden hat, dass das, was er in bestimmten Jahren praktiziert hat etwas war, das ihn doch nicht zur Erleuchtung geführt hat, heißt das ja nicht, dass er deshalb alle Yoga Arten seiner Zeit gekannt hat. Und es heißt erst recht nicht, dass er alle Yoga Arten der Moderne gekannt hat. Deshalb mein Appell an die Minderheit der Buddhisten die so etwas sagt: Es wäre mir lieb wenn ihr damit aufhören würdet.

Umgekehrt gilt sehr wohl: Buddhisten und Yogis haben große Ähnlichkeiten. Und heutzutage ist es, zum Beispiel, im Westen in den meisten buddhistischen Klöstern, in den meisten buddhistischen Retreats durchaus üblich, dass auch Yoga angeboten wird und dass Menschen ermutigt werden selbst Yoga zu üben. In amerikanischen buddhistischen Klöstern ist das das normale. Inzwischen gibt es auch in Europa immer mehr buddhistische Retreats wo auch Yoga angeboten wird. Es gibt zum Beispiel von Willigis Jäger den Benediktus Hof, wo Zen Meditation gelehrt wird in Verbindung mit christlichem Gedankengut, und dort ist auch Hatha Yoga Praxis ein Bestandteil des Angebotes.

Synkretismus

Umgekehrt sind Yogaübende oft stark fasziniert von den Meditationstechniken des Buddhismus. Oft wissen Yogaübende gar nicht, dass es auch eine reichhaltige Meditationspraxis im Yoga gibt. Aber man muss zugegebener Maßen sagen, dass Buddhismus die Meditationstechniken besonders ausführlich beschrieben hat. Und so gibt es viele Yogaübende, die Vipassana Meditation, Zen Meditation oder auch tibetische Meditation üben und feststellen, dass ihnen das sehr gut tut. Und merken, dass die Hatha Yoga Übungen dort eine gute Ergänzung sind. Und manche sagen sie sind hauptsächlich Buddhisten, üben aber auch Hatha Yoga. Andere sagen sie sind hauptsächlich Yogis, aber sie üben buddhistische Meditation. Und manche sagen: Ich bin weder Yogi, noch Buddhist, aber ich praktiziere bestimmte Aspekte des tibetischen Buddhismus mit Zen Meditation und mit Hatha Yoga Praktiken, Vedanta liegt mir aber besonders nah, aber ich liebe auch Shiva, Krishna und Durga.

Diese Verbindung von verschiedenen Religionen wird ja auch manchmal als Synkretismus bezeichnet. Manchmal wird das abgelehnt, manche sagen man soll bei seiner Tradition bleiben. Und es gibt auch das schöne Bild: Wenn man Wasser haben will muss man an einer Stelle buddeln bis man unten ankommt. Wenn man an zehn Stellen buddelt wird man nie Wasser bekommen, also besser an einem Ort besonders tief.

Und dann wird auch gesagt man soll bei seiner Tradition bleiben. Obgleich ich jetzt sagen kann: Die Praktiken die ich mache habe ich eigentlich alle von Swami Vishnu-devananda, ich bin meiner Tradition ziemlich treu geblieben. Auch wenn ich zwischendurch immer mal was ausprobiere stelle ich immer wieder fest: Ich bleibe bei den Lehren von Swami Vishnu Devananda, der sie wiederum von Swami Sivananda hatte.

Trotzdem: Swami Sivananda selbst hat verschiedenes verbunden. Er ist in eine christliche Missionsschule gegangen, er hatte verschiedene Gurus gehabt, er hat auch Gedankengut aufgegriffen aus verschiedenen Richtungen.

Jesus Christus selbst hatte verschiedene Ideen aufgegriffen. Das Christentum selbst hat sich entwickelt aus den Lehren von Jesus, den Lehren von Paulus, den Lehren verschiedener griechischer Philosophen, manches aus keltischer Spiritualität aufgegriffen, und so weiter. Auch Yoga selbst hat immer wieder Entwicklungen aufgegriffen.

Der Buddha selbst hat verschiedene Lehrer gehabt, hat aber auch verschiedenes verbunden, und dann selbst aus sich heraus die buddhistische Lehre dann geschaffen in der Verbindung von dem was er gelernt hatte plus seiner eigenen Erleuchtung und seiner tiefen Einsicht.

Und Buddhismus, wo immer er hingeht, verbindet sich. Buddhismus in China hat sich entwickelt, Buddhismus in Vietnam hat sich verändert, Buddhismus in Tibet hat sich verändert, Buddhismus in Japan, und natürlich auch Buddhismus in Europa und Amerika. Und auch die Größe des Yoga war immer schon, sich anzupassen an verschiedene Zeiten, die Grundlehren beizubehalten, aber immer wieder Strömungen aufzugreifen.

Yoga und Buddhismus haben ein ähnliches Ziel

Es geht um Befreiung

In diesem Sinne: Yoga und Buddhismus haben ein ähnliches Ziel: Erleuchtung, Befreiung. Sie nennen es anders. Buddhisten nennen es Nirwana und Shunyata. Im Yoga wird es auch Nirwana genannt, aber eben auch Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung, Aufwachen. Im Christentum wird es Unio Mystica genannt, oder auch die Erlösung genannt, oder auch Gottverwirklichung. Im Islam und im Judentum gibt es unterschiedliche Aussagen.

Also wer merkt, dass es ihm gut tut christliche, buddhistische und yogische Elemente zusammenzuführen, der möge das tun. Und wer die tiefe Inspiration hat bei einer Praxis zu bleiben, der möge das tun. Und der eine möge nicht über den anderen schimpfen, sondern wir mögen uns gegenseitig respektieren.

Unterschiede in der Philosophie, die manchmal überbetont werden

Wenn wir über Yoga und Buddhismus sprechen gilt es auch noch etwas anzusprechen. Denn es gibt auch Unterschiede in der Philosophie, die manchmal überbetont werden. Zum Beispiel gibt es im Buddhismus die Anatma Lehre, die Lehre des Nicht-Selbst. Und im Yoga heißt es ja wir sind das Absolute Selbst. Jetzt könnte man sich darauf stürzen und tatsächlich gibt es in der indischen Ideengeschichte auch lange philosophische Auseinandersetzungen wo sich buddhistische Philosophen gestritten haben mit den Vedanta Philosophen und mit den Nyaya Philosophen und mit Jain Philosophen und so weiter. Und intellektuelle Debatten haben auch ihre eigene Schönheit, solange sie intellektuelle Debatten bleiben.

Ich muss jetzt zugeben ich selbst, obgleich ich ein breites Interesse habe, ich mag jetzt intellektuelle Debatten im Sinne von sich abgrenzen und den anderen durch kluge Argumente überzeugen zu wollen nicht wirklich so sehr. Ich weiß im Buddhismus gibt es unterschiedliche Strömungen, im Buddhismus gibt es auch theistische Strömungen, die an einen persönlichen Gott glauben oder ihn zumindest nicht leugnen. Im Mahayana Buddhismus werden verschiedene Gottheiten verehrt. Es gibt buddhistische Strömungen, die auch an die Weltenseele glauben. Und es gibt buddhistische Strömungen, die eben nicht daran glauben. Ich selbst meine wenn der Buddha an Anatma Lehre geglaubt hat und sie gelehrt hat, dann hat er gemeint, dass er damit gesagt hat es gibt keine Individualität. Denn Atma heißt ja Selbst. Atman kann interpretiert werden als individuelles Selbst, auch als Jivatma bezeichnet. Atma kann aber auch als kosmisches Selbst, als kosmisches Bewusstsein bezeichnet werden, als Paramatma. Meine persönliche Überzeugung ist, dass wenn Buddha die Anatma Lehre verkündet hat er gesagt hat: Es gibt kein wirklich Selbst, kein Jiva, kein individuelles Selbst.

Und soweit ich die buddhistischen Schriften kenne von Buddha selbst, ich muss zugeben ich habe sie nicht alle gelesen, aber schon recht viel. Dort habe ich nichts gefunden was der Vedanta Lehre widersprochen hätte und der Überzeugung, dass es ein unendliches Bewusstsein gibt ohne Individualität und ohne dass sich dieses jemals selbst begrenzen würde, das alle Begrenzungen nur scheinbar sind.

So würde ich also auch diesen philosophischen Unterschied, der manchmal auch überbetont wird, nicht überbetonen. Meine Überzeugung ist immer: Innerhalb von Religionen sind die Unterschiede größer als zwischen den Religionen. Wenn man christliche Mystik, bestimmte Aspekte des Buddhismus mit Vedanta vergleicht findet man nur Gemeinsamkeiten. Und wenn man fanatische Christen vergleicht mit Mystikern oder auch mit anderen Christen wird man riesen Unterschiede feststellen. Wenn wir moderne, aufgeklärte evangelische Christen in Kontakt bringen mit einem an den Teufel glaubenden christlichen Fundamentalisten, da gibt es extreme Unterschiede. Und genau so gibt es auch unter den Moslems große Unterschiede, innerhalb des Judentums, innerhalb des Hinduismus, und auch innerhalb des Yoga. Innerhalb des Yoga gibt es die Dualisten, es gibt die Pantheisten, es gibt die strengen Monisten, und so weiter.

Die Religionen mögen mehr die Gemeinsamkeiten betonen

In diesem Sinne: Mögen wir uns alle gegenseitig respektieren und mögen wir erkennen, dass wir alle nach Gutem streben. In diesem Sinne freue ich mich auch über die sogenannte Weltethos-Bewegung, die durch das Parlament der Weltreligionen in Bewegung gesetzt wurde, wo sich ja auch Hans Küng stark einsetzt der eben sagt: Die Religionen mögen mehr die Gemeinsamkeiten betonen. Und die Gemeinsamkeiten laufen auch mehr in Richtung Mitgefühl, Gutes tun, sich für das Wohl anderer einsetzen, sich selbst auf eine höhere Wirklichkeit ausrichten und die Schöpfung als Schöpfung Gottes zu ehren. Und wenn es spirituelle Praktiken gibt, die den Menschen helfen Gott mehr zu spüren und mehr Gutes zu tun für andere, dann ist das begrüßenswert.

Und in diesem Sinne bieten wir bei Yoga Vidya auch Seminare an wo Yoga mit buddhistischer Meditation und mit Achtsamkeitstechniken aus dem Buddhismus verknüpft werden.

Soweit für heute. Mein Name: Sukadev von Yoga Vidya. Hinter der Kamera: Durgadas. Wenn du willst kannst du ja nochmals auf unsere Yoga wiki Internetseiten gehen und dort kannst du zum Beispiel ins Suchfeld eingeben „Buddha“ oder „Buddhismus“, und so erfährst du eine Menge, was zum Beispiel Swami Sivananda über Buddha schreibt und über Buddhismus. Und so kannst du diesen hohen Respekt spüren, den der große Meister für Buddha und Buddhismus hatte und den auch ich sehr stark habe.

Alles Gute, bis zum nächsten Mal. Wenn du diesen Vortrag teilen willst – schnell teilen. Wenn er dir gefällt – Daumen hoch oder Gefällt mir.

Om Shanti.

Video - Yoga und Buddhismus

Yoga und Buddhismus geht gut zusammen

Gemeinsamkeiten von Yoga und Buddhismus

Yoga und Buddhismus - das kann gut zusammen gehören. Man weiß, dass Buddha selbst Yoga geübt hat im Sinne von Atemübungen, Körperbeherrschung und Meditation. Es wird zwar gesagt, dass der Buddha gesagt hat: Allein mit diesen Yogaübungen erreicht man nicht die Gottverwirklichung. Aber letztlich hat er Atmung gelernt, Atembeobachtung, Meditation, den Edlen Achtfachen Pfad gelehrt und verschiedene Bewusstseinsübungen. Was Buddha im Grunde genommen gelehrt hat, sind Yogaübungen, die er neu systematisiert hatte.

Hatha Yoga im Buddhismus

Auch Hatha Yoga kann im Buddhismus geübt werden. Wir finden zum Beispiel im tibetischen Buddhismus viele körperbetonte Übungen. Einer der bekannten Yogameister des 20. Jahrhunderts, Krishnamacharya, hat viel von seinem Hatha Yoga-Wissen von einem tibetischen buddhistischen Yogameister gelernt. Genau so hast du vielleicht von den fünf Tibetern gehört, was ja letztlich auch Hatha Yoga-Übungen sind, im tibetisch buddhistischen Kontext.

Meditation in Yoga und Buddhismus

Auch heute gibt es viele Menschen, die sich als Yogaübende bezeichnen aber buddhistisch inspirierte Meditationstechniken üben. Und umgekehrt gibt es eine Reihe von buddhistischen Meditationszentren und Seminarhäusern, bei denen täglich Yoga stattfindet. Hatha Yoga und buddhistische Praxis kombinieren sich eben sehr gut und auch die ganzheitliche Yogaspiritualität kann manchmal durch buddhistische Meditationtechniken in größere Tiefe führen.

Historischer Ursprung und Verknüpfung - Shramana-Tradition

Wir können auch sagen, Buddhismus war ursprünglich keine eigene Religion. Historisch gesehen war der Buddha in Indien. Er begründete eine so genannte Shramana Tradition. Es wird manchmal gesagt: eine asketische Tradition. Aber Shramana heißt spirituelle Praxis. Zur Zeit des Buddha gab es in Indien drei religiöse Hauptrichtungen: Das eine war der so genannte orthodoxe Brahmanismus, wo also die Brahmanen, die Priester, eine wichtige Rolle haben und letztlich die Mittlerrolle der Brahmanen besonders wichtig war für das gemeine Volk und wo eben Rituale, Gottesdienste, Rezitationen usw., angeleitet von den Brahmanen, wichtig waren. Die zweite Gruppe war die Shramana Tradition. Shramana ist die individuelle Praxis aus dieser Askese Tradition, wo es eben heißt, dass der, der religiöse und spirituelle Erfahrungen machen will, selbst praktizieren muss und nicht auf die Mittlerrolle eines Priesters hoffen sollte.

Dazu gehört Buddhismus, Jainismus und dazu gehörte eben auch Yoga. Also das sind drei der vielen Shramana Richtungen. Es gab noch die Ajivakas und andere, die also individuell praktiziert haben und es gab einen vielfältigen Austausch zwischen diesen Traditionen, die sich gegenseitig inspiriert haben sollen. Patanjali und der Theravada Buddhismus sind sich so ähnlich in vielleicht 80 Prozent, dass man sich fragt: Stammte der Buddha aus einer alten Raja Yoga Tradition, die später von Patanjali kodifiziert wurde? Oder hat sich Patanjali von buddhistischem Gedankengut so inpirieren lassen, dass er daraus einen eigenständigen Weg gemacht hat?

Ein dritter Teil der indischen Religiösität und Spiritualität seit dem achten Jahrhundert vor Christus war eben die Volksfrömmigkeit, die Volksreligion, wo dann jedes Dorf und jede Stadt und zum Teil auch jede Kaste ihre eigenen Möglichkeiten hatte, Gott zu verehren - und die verschiedenen waren auch nicht so getrennt. Man konnte auch Buddhist sein und gleichzeitig an Ritualen teilnehmen und zwischendurch vielleicht die Dorfgottheit verehren.

Eigenständige Religionen und Zusammengehörigkeit

Es ist erst sehr viel später, vermutlich unter dem Einfluss der Europäer, gewesen, dass Buddhismus und Jainismus als eigenständige Religionen wahrgenommen wurden und aus dem Hinduismus sich irgendwo herausgebildet haben. Jahrhunderte, vielleicht sogar zwei Jahrtausende lang gehörten sie alle als Teil einer großen Tradition dazu. Und heutzutage, wenn Menschen sich mit Buddhismus und Yoga beschäftigen, denken sie: Letztlich auch irgendwie gehört es zusammen und es kann auch zusammen gehören.

Video - Yoga und Buddhismus

Vortragsvideos mit dem Thema Yoga und Buddhismus :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Audio Vortrag - Yoga und Buddhismus

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Yoga und Buddhismus :

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Siehe auch

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