Luft: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Oktober 2015, 16:40 Uhr
Als Luft wird der Stoff, der die Erdatmosphäre füllt, bezeichnet. Luft ist ein Gas, das sich aus verschiedenen anderen Gasen zusammen setzt. Luft hat auch für Yoga und Ayurveda eine besondere Bedeutung. Luft (Vayu) ist eines der 5 Elemente des Yoga und Ayurveda (die anderen vier sind Erde - Prithivi, Feuer - Agni, Wasser - Apas und Äther/Raum - Akasha). Im Yoga wird gesagt, dass die gesamte Schöpfung (Prakriti) aus verschiedenen Mischungsverhältnissen dieser fünf Elemente besteht. Im Ayurveda werden verschiedene Konstitutionstypen unterschieden, denen auch unterschiedliche Elemente zugeordnet sind. Die Luft ist dem ayurvedischen Dosha (Konstitutionstyp) Vata zugeordnet.
Luft und seine geistigen Eigenschaften
Allgemein steht das Element Luft für Bewegung, Dynamik, Veränderung und Leichtigkeit.
Im physischen Körper steuert Vayu, die Luft, alles, was mit Bewegung zu tun hat. So ermöglicht Vayu beispielsweise den Herzschlag und das Fließen des Blutes, die Bewegung in der Muskulatur, das Ein und Aus der Atmung und ist mit dem Nervensystem verbunden.
Auf geistiger Ebene ist Vayu mit der Leichtigkeit und Flexibilität des Denkens verbunden, kann aber, wenn es im Übermaß auftritt, auch zu Unruhe, Nervosität oder Schlaflosigkeit führen.
Auf energetischer Ebene ist Vayu das Element des Anahata Chakra (Herz-Chakra). Dieses Zentrum steht für Liebe, Mitgefühl, Freude, Flexibilität und Hingabe.
Anahata-Chakra Luftmeditation
Luft-Meditation
Meditationsanleitung von Swami Nirgunananda
Dies ist eine Meditation über verschiedene Aspekte des Luftelements , wie zum Beispiel Verbindung mit allem über den Atem, Lebensenergie, Leichtigkeit, Offenheit, Beweglichkeit. Nach jedem Schritt gibt es eine Weile Stille, damit sich die jeweilige Vorstellung entfalten kann. Du kannst daraus auch mehrere Meditationen machen, jeweils mit einem Teil davon und diesen Teil in der Stille wirken lassen.
Für die Meditation mache zunächst deine Atmung tief, regelmäßig, aber lautlos.
1. Atembeobachtung Atme tief und bewusst ein und aus und werde dir dabei der Bewegung des Atems, der Atemluft bewusst. Beobachte und werde dir bewusst, wie beim Einatmen Luft durch die Nasengänge einströmt. Wie sich beim Einatmen die Nasendurchgänge kühler anfühlen und die Bauchdecke sich sanft hebt durch die Bewegung des Atemstroms, und wie mit der Ausatmung die Bauchdecke sich langsam wieder senkt und der Atemstrom sanft durch die Nasendurchgänge nach außen fließt und dabei die Nasendurchgänge sich wärmer anfühlen. Ein paar Atemzüge lang nimm diesen Atemvorgang ganz bewusst und achtsam wahr.
Einige Momente Stille.
Lasse jetzt den Atem fließen, wie er von selbst fließen will, beobachte aber weiter das Ein- und Ausströmen des Atems und was dabei geschieht und wie es sich anfühlt.
2. Verbindung von Innen und Außen über den Atem Die Luft die dich umgibt und die du einatmest, strömt in dich hinein. Sie versorgt dein ganzes System über das Blut mit Sauerstoff, Nährstoffen und mit der Ausatmung atmest du die Luft bzw. Kohlendioxid aus und reinigst den Körper. Der Atem ist dieser lebenswichtige Vorgang. Werde dir über die Beobachtung und die Kontemplation über den Atem bewusst, wie die Grenzen von außen und innen sich auflösen. Die Luft, die vorher im Außen ist, ist jetzt in dir. Beim Ausatmen geht sie wieder in die Welt hinaus und vereinigt sich mit der Raumluft. So ist dieser Atemvorgang ein Symbol, mittels dessen wir uns immer wieder bewusst werden können: Wir sind nicht so getrennt, so isoliert, von der Welt, der Natur, der Umgebung, wie wir das oft denken bzw. selbstverständlich als Grundlage unserer Individualität annehmen. Sondern allein in diesem einfachen Vorgang des Atmens sind wir Teil des natürlichen Rhythmus der Natur und des Universums.
Einige Minuten Stille.
3. Luft als Lebensenergie Während du weiter achtsam den Atem beobachtest, das Ein- und Ausströmen des Atems, dir mit deinem hintergründigen Bewusstsein weiter deiner Verbindung mit dem Raum über die Atemluft bewusst bist, lasse diese Lebensenergie, diese Lebenskraft in deiner Vorstellung, mit deiner Bewusstheit, deinen ganzen Körper erfüllen. Mit jeder Einatmung wird dein ganzer Körper, dein ganzes Energiesystem erfüllt mit diesem frischen Prana, dieser frischen Lebensenergie. Mit jeder Ausatmung gibst du alles Alte, Verbrauchte, Überflüssige ab.
Einige Minuten Stille.
4. Stärkung von Lufteigenschaften Während du so weiter ein- und ausatmest, mit jeder Einatmung Lebensenergie aufnimmst, stell dir vor und spür, wie die Eigenschaften der Luft sich mit der Einatmung in dir ausbreiten und stark werden, wie z. B. Lebensenergie, Frische, Leichtigkeit, Beweglichkeit, Offenheit, Lebenskraft an sich, Verbundenheit oder was auch immer du jetzt besonders mit diesem Luftelement verbindest. Mit jeder Einatmung lasse es in dich hineinströmen, in dir stark werden. Mit jeder Ausatmung lasse Verbrauchtes, Altes, Überholtes herausströmen, sich auflösen im unendlichen Raum.
Einige Minuten Stille.
5. Ausdehnung des Bewusstseins in den unendlichen Raum Im nächsten Schritt der Meditation spüre jetzt deine Haut. Deine Haut als Außenbegrenzung deines Körpers. Spüre den Kontakt deiner Haut mit der umgebenden Luft, dem Raum und dehne deine Bewusstheit aus von deiner Haut ein paar Zentimeter nach außen. Spüre den Luftraum um dich herum. Weite dein Bewusstsein aus. Lass deine Bewusstheit weit ausstrahlen, nach links, nach rechts, nach vorne, nach hinten. Spüre den Luftraum, die Verbindung zu den anderen Menschen hier im Raum. Dehne dein Bewusstsein aus über diesen Raum hinaus, über die ganze Region. Dehne dein Bewusstsein aus über den ganzen Raum bis zum Himmel, bis in den unendlichen Raum. Spüre und genieße dieses Gefühl von Weite, Verbundenheit, Einssein mit dem ganzen Universum.
Bleibe 5 - 10 Minuten in der Stille oder auch länger. OM
Pranayama
Nicht nur über Sonnenlicht und Nahrung, auch über die Luft und den Atem nehmen wir Prana auf. Durch Pranayama können wir diesen Effekt verstärken. Du findest unten die zwei wichtigsten Pranayama-Übungen im Yoga.
Pranayama, die Yoga-Atemübungen
Kapalabhati und Wechselatmung
Die Luft, die wir atmen
Der menschliche Organismus benötigt den in der ihn umgebenden Luft enthaltenen Sauerstoff (O2) für diverse Stoffwechselprozesse. So benötigt der Organismus Sauerstoff u.a. dazu, die Verbrennung von aufgenommenen Nährstoffen in den Zellen zu vollziehen.
Die Atemluft setzt sich in etwa wie folgt zusammen:
- 78% Stickstoff (N2),
- 21% Sauerstoff (O2),
- ca. 0,9% Edelgase,
- 0,1% Kohlendioxid.
Der menschliche Organismus verbraucht pro Atemzug aus der eingeatmeten Luft ca. 4 % des darin enthaltenen Sauerstoffs. Pflanzliche Organismen verwenden dagegen das in der Luft enthaltene Kohlendioxid und wandeln es wieder in Sauerstoff um, so dass daraus ein sich gegenseitig fördernder Kreislauf entsteht.
Luft für Gesundheit und als Therapieform
Artikel von Swami Sivananda aus seinem Buch „Practice of Nature Cure“, S. 66-69. der Divine Life Society
Gegrüßt sei der Windgott Vayu, der Vater von Hanuman. Die Luft ist eine der fünf göttlichen Kräfte. Sie ist eines der Elemente. Sie ist das kosmische Prana, Wasser und Erde. Sie selbst wird von Akasha absorbiert, der Mutter, aus der alle anderen Elemente geboren werden. Sie hat die Eigenschaften von Klang und Berührung. Der Tastsinn in der Haut ist auf den Wind zurückzuführen.
Man kannt einige Tage ohne Essen auskommen, einige Stunden ohne Wasser, aber ohne Luft kann man nicht einmal einige Minuten leben. Die Luft ist sehr wertvoll für unser Leben, man schenkt ihr jedoch kaum Beachtung. Eine solche Vernachlässigung ist die Ursache vieler Erkrankungen. Reine Luft reinigt das Blut im Herzen, in den Arterien, Kapillaren und Venen durch Sauerstoff. Wenn man reine Luft einatmet, versorgt man das Blut mit lebensspendendem Sauerstoff. Man ist gesund und munter.
Es ist gut, an der frischen Luft zu leben, zu schlafen und Übungen wie Pranayama und Asanas zu machen. Spazierengehen, spielen, tief atmen und laufen an der frischen Luft tun gut. Wenn man nicht genügend frische Luft einatmet, entwickelt man eine enge Brust. Die Atmung ist heutzutage fehlerhaft. Deshalb kommt es vermehrt zu Lungenentzündung, Grippe, Asthma und Bronchitis. In den Ferien sollte man aufs Land fahren, um frische Luft zu tanken. Wenn man dort tief atmet, kann man schnell wieder gesund werden. Es gibt viele Heilmethoden für Kranheiten der Atemwege, aber es gibt nichts Besseres als reine frische Luft und tiefes Atmen. Früher waren die Menschen sehr gesund, als sie noch in den Dörfern und an der frischen Luft lebten.
Sie bedeckten ihre Körper nicht mit Hemden und Mänteln. Sie atmeten reine Luft ein. Sie waren stark und gesund und hatten ein langes Leben. Die Erfindung von Maschinen brachte die Menschen dazu, in die Städte zu gehen und schlechte Luft einzuatmen. Sie entwickelten viele Krankheiten. Gebildete Menschen verließen ihre Heimatdörfer, um ihren Lebensunterhalt in den Städten zu verdienen. Sie fühlten sich von den Städten angezogen, vom elektrischen Licht, von Autos, Kino, Hotels und Klubs. So leben sie nun in überfüllten Städten, atmen schlechte Luft und leiden an vielen Krankheiten.
Wenn man unreine Luft einatmet, wird das Blut unrein. Wenn das Blut wegen Sauerstoffmangel unrein wird, kommt es zu Anämie. Man verliert Vitalität, Gesundheit und Kraft. Man wird träge und schwach. Die Organe funktionieren nicht richtig. Aus diesem Grund sollte man dafür sorgen, sich genug an der frischen Luft aufzuhalten.
Wenn das Wohnzimmer dunkel und schlecht durchlüftet ist, und man sich dort aufhält, wird selbst eine gute Ernährung das Blut nicht verbessern. Reine Luft ist ganz wichtig, um das Blut rein zu halten. Deshalb sollte man frische reine Luft atmen. Man sollte das Gesicht nicht bedecken, wenn man schläft. Das ist eine schlechte Gewohnheit. So atmet man die ausgeatmete Luft wieder ein, welche Kohlendioxid enthält. Und man sollte möglichst im Freien schlafen.
Man sollte nicht durch den Mund atmen, weder im Wachzustand noch im Schlaf. Die Luft wird erwärmt, wenn sie durch die Nase eingeatmet wird. Die Luft wird durch den Reinigungsapparat in der Nase gereinigt. Man kann sich leicht erkälten, wenn man durch den Mund atmet. Die unreine Luft verletzt die Lungen und die Bronchien.
Tiefe Atmung
Tiefe Atmung ist sehr wohltuend. Sie gibt gute Gesundheit und langes Leben. Während der tiefen Atmung bleibt die eingeatmete Luft über eine lange Zeit in Kontakt mit dem Blut. Das Blut erhält mehr Sauerstoff und wird rein. Der Brustkorb dehnt sich aus. Wenn man regelmäßiges tiefes Atmen praktiziert, dehnt sich der Brustkorb dauerhaft aus. Die Lungen werden stärker. Die Stimme wird kräftig und geschmeidig.
Sitze in einer bequemen Sitzhaltung wie Sukha Asana, Siddha Asana, Padma Asana (Lotus). Halte den Kopf, Nacken und den Oberkörper in einer geraden Linie. Atme tief durch beide Nasenlöcher ein. Dann halte den Atem an solange du kannst. Wiederhole geistig Om. Dann atme sehr langsam aus. Ruhe eine Weile aus. Dann wiederhole das Ganze. Die Einatmung, das Anhalten und die Ausatmung sind bequem. Du solltest nicht das Gefühl haben zu ersticken. Praktiziere die tiefe Atmung in einem gut durchlüfteten Raum oder draußen an der frischen Luft. Vermeide Kälte und Trockenheit.
Tiefe Atmung ist nützlich bei Lungenentzündung, Asthma, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Trägheit und Verstopfungen in der Nase. Durch die Art zu atmen und das Geräusch, das dabei entsteht, kann der Arzt eine Krankheit erkennen. Sehr schnelle Atmung kann ein Zeichen für Lungenentzündung sein. Keuchen ist ein Zeichen für Asthma, schneller hechelnder Atem kommt durch Hysterie.
Bei guter Gesundheit ist das Atmen leicht, langsam, gleichmäßig und voll. Wenn man gesund ist, atmet man durchschnittlich 15 Mal pro Minute mit 4 Pulsierungen pro Atmung.
Heißluftbad
Das Heißluftbad ist wohltuend bei Gicht, Überlastung der Leber, Lähmung, Rheuma, Ischias, schuppiger und schorfiger Haut und bei Nierenerkrankungen. Es fördert das Schwitzen im Gesicht.
Siva Surodaya
Schlafe auf der linken Seite in der Nacht. So wird Pingala Nadi oder Solar Nadi durch das rechte Nasenloch fließen. Pingala erhitzt. So wird die Nahrung gut verdaut. Nach dem Essen lege dich auf die linke Seite. Pingala wird durch dein rechtes Nasenloch fließen. Verdauungsstörungen werden dadurch geheilt.
Eine Stunde lang fließt der Atem durch das rechte Nasenloch, in der nächsten Stunde durch das linke. Beobachte den Atem, und du wirst es spüren. Wenn du einen Asthmaanfall hast, atme durch das Nasenloch, das gerade offen ist ein und durch das andere aus. Wiederhole einige Male. Der Asthmaanfall wird verschwinden.
Siehe auch
- Prana
- Ayurveda
- Dosha
- Vata
- Ayurvedische Ernährung
- Nahrung als Medikament
- Kräuter
- Konzentration
- Innenschau
- Kontemplation
- Versenkung
- Meditationsforschung
- Meditationslehren
Literatur
- Yoga Vidya Pranayama CD für Anfänger
- Swami Sivananda, die Wissenschaft des Pranayama
- André van Lysebeth, Die große Kraft des Atems
- Yoga Vidya Audio CD Einführung ins Ayurveda
- Vasant Lad, Das große Ayurveda Heilbuch
- H.H. Rhyner, Das neue Ayurveda Praxis Handbuch
- Swami Sivananda: "Practice of Nature Cure“, Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.
- Swami Sivananda: Konzentration und Meditation
- Swami Vishnu-devananda: Meditation und Mantras, Sivananda Yoga Vedanta Zentrum
Weblinks
Seminare
Atem-Praxis
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Ayurveda
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