Vollkommenheit
Vollkommenheit - Vollkommenheit heißt das du irgendwann in die Fülle kommen wirst und das du das Volle, das Ganze erfahren wirst, den Zustand des reinen Seins. Vergleiche Sat-cit-ananda
Vollkommenheit
Was bedeutet Vollkommenheit?
Voll heißt Fülle. Kommen ist das, was irgendwann kommt. Vollkommenheit heißt, dass du irgendwann in die Fülle kommen wirst und dass du das Volle, das Ganze erfahren wirst. Vollkommenheit ist auf der irdischen Welt natürlich nicht zu finden. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Alles, was für den einen gut ist, ist für den anderen nicht so gut. Was du heute fantastisch findest, ist später nicht mehr so großartig. Und wenn du etwas Fantastische, Vollkommenes eine längere Zeit hast, bist du nicht mehr zufrieden damit. Daher gilt, auf einer weltlichen Ebene ist die Vollkommenheit nicht zu finden.
Yoga und Vollkommenheit
Es gibt im Yoga den Ausdruck Perfektion und die Vollkommenheit als Perfektion ist die Gottverwirklichung. Die Vollkommenheit ist in Gott. Das Einzige, was wirklich vollkommen ist, ist das Göttliche an sich. So heißt es zum Beispiel, dass Brahman Purna ist. Purna heiß auch die Fülle, man könnte Purna auch übersetzen als unendlich, aber eigentlich ist Purna das Vollkommene. Und das Vollkommene ist das Ewige, das Unendliche. Was Grenzen hat, kann nicht vollkommen sein. Was zeitlich vollkommen ist, kann nicht vollkommen sein, es ist nicht Fülle, es ist nicht voll, es hört irgendwann wieder auf. Der Vollmond wird irgendwann zum Halbmond. Der Sommer wird irgendwann zum Herbst und Winter. Vollkommenheit gibt es nur in Gott. Wenn du Körper und Geist transzendierst und wenn du dich in der Unendlichkeit aufhältst, wenn du dich in deinem Bewusstsein gelöst hast, von Körper und Psyche, dann erfährst du die Vollkommenheit, die immer da ist.
Es gibt einen berühmten Vers aus den Upanishaden, der zu den Shanti Mantras gezählt wird. Der lautet: Om Purnamadah Purnamidam Purnat Purnamudachyate Purnasya Purnamadaya, Purnameva Vashishyate. Und das sagt, hinter allem ist die eine Vollkommenheit Purna und aus dieser Vollkommenheit ist scheinbar diese Welt geworden, aber diese Welt ist nur scheinbar entstanden. In Wahrheit ist diese Welt weiter Vollkommenheit. Und jeder kleine Teil ist immer noch Teil dieser Vollkommenheit und deshalb die Vollkommenheit selbst. Die Vollkommenheit kann nie in Teile geteilt werden, sonst wäre sie nicht vollkommen. Es ist nur scheinbar, dass die Welt aufgeteilt ist in Zeit und Raum. Purnamidam: Alles ist wahrhaftig und vollkommen.
Was ist der Weg zur Vollkommenheit?
Und es rentiert sich den Weg zur Vollkommenheit zu gehen. Nicht den Weg zur Vollkommenheit, indem du mehr Geld anhäufst, indem du deine Rente sicherstellst, indem du ein tolles Haus hast. Nicht den Weg zur Vollkommenheit, indem du das beste I-Phone, Smartphone hast. Auch nicht den Weg zur Vollkommenheit, indem du den besten Teppich, die ökologischste Tapete hast. Der Weg zur Vollkommenheit ist die Verhaftung an Körper und Geist zu transzendieren und zu erfahren, wer du wirklich bist. Im Yoga gibt es verschiedene Wege zur Vollkommenheit, aber allen gemeinsam ist, die Grenzen von Körper und Geist zu transzendieren.
Und im Yoga – im ganzheitlichen Yoga, wie wir ihn bei Yoga Vidya lehren – gehören regelmäßige spirituelle Praktiken dazu. Meditation, Asana, Pranayama, vielleicht Mantra-Rezitation, vielleicht Tiefenentspannung - Techniken, mit denen du lernst Körper und Psyche zum einen zu harmonisieren, das Prana, die Lebensenergie zu erhöhen. Und dann kannst du Körper und Psyche transzendieren. Als zweites ist eine sattwig Lebensweise wichtig. Im Yoga wird gesagt, es gibt bestimmte Substanzen, die du nicht zu dir nehmen solltest, damit du auf dem Weg zur Vollkommenheit gut voranschreiten kannst - also kein Fleisch, kein Fisch, keine alkoholische Getränke, keine Zigaretten, keine Drogen. Wenn du das weglässt, wirken die Praktiken besser. Dann gehört zu der sattwigen Lebensweise auch ein ethisches Leben. Wenn du in der Vollkommenheit die Einheit in dem Göttlichen, die Einheit mit allen Geschöpfen erfahren willst, dann ist es wichtig, dass du nicht aus dem Ego heraus handelst, dass du ein ethisches Leben führst. Das führt dann weiter zu uneigennützigem Dienen.
Vollkommenheit geht nicht getrennt von anderen, sondern Vollkommenheit geht zu Verbindung zu anderen. Diese Verbindung kannst du herstellen, indem du andern dienst, anderen hilfst, dich verbindest, Liebe entwickelst. Und dann heißt es, dass diese Welt dir die Erfahrungen gibt, die du brauchst um zur Vollkommenheit hinzukommen. Eine spirituelle Lebenseinstellung sieht Schicksal als Chance, Leben als Schule und sagt, was auch immer für Schicksalsschläge kommen, sie kommen, damit du wachsen kannst auf dem Weg zur Vollkommenheit. Die Welt gibt dir die Erfahrungen, die du brauchst, um zu wachsen. So erreichst du die Vollkommenheit. Aber die letzten Schritte zur Vollkommenheit, die hast du nicht in der Hand, die geschehen aus Gnade, aus Kripa. Aber du kannst einiges tun. Mache die spirituellen Praktiken, lebe ein reines Leben, diene und lerne die Lektionen des Lebens. Und habe Sehnsucht nach dieser Vollkommenheit. Und verhafte dich nicht an den kleinen unvollkommenen Dingen. Und rege dich auch nicht auf über die kleinen unvollkommenen Dinge. Erfahre die Perfektion, die Fülle, das Unendliche, das Ewige.
Video Vollkommenheit
Kurzes Vortragsvideo über Vollkommenheit :
Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.
Vollkommenheit Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Vollkommenheit :
Wie erreicht man Vollkommenheit?
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Kommentar zu Bhagavad Gita Kapitel 18, ab Vers 49
- Wie kannst du im Alltag handeln, um die Vollkommenheit zu erreichen?
- Mit welcher Einstellung kannst du das tun, was zu tun ist?
- Wie kannst du letztlich die Befreiung, Mokscha erreichen?
Wir sind mittlerweile im 18. Kapitel, inzwischen in der zweiten Hälfte des 18. Kapitels angelangt. Krishnas Lehren werden zunehmend wieder kondensierter. Zuvor wurde er ja sehr praktisch. Wie kannst du sicher gehen, dass du wirklich auf dem Weg der Befreiung voranschreitest? So viele Hindernisse und Fehler lauern auf dich, und immer wieder werden Menschen selbstgerecht oder machen es sich zu einfach. Das 18. Kapitel der Bhagavad Gita ist so wunderbar. Eigentlich sollte ein spiritueller Aspirant alle paar Wochen oder Monate wieder das 18. Kapitel durchgehen. Kommen wir nun zum 49. Vers.
Höchster Zustand durch Frei sein von Handlung
Bhagavad Gita Kapitel 18, Vers 49
Der Mensch, dessen Verstand überall unverhaftet ist, der sich selbst bezwungen hat, und vor dem der Wunsch geflohen ist – er erlangt durch Entsagung den höchsten Zustand des Frei seins von Handlung, im Sinn von Karma.
Wie kommst du nun also zur Erleuchtung? Krishna fasst es hier noch einmal zusammen. Wer unverhaftet, buddhi, nicht von Wünschen getrieben, nicht von Ablehnung durchdrungen, in der Lage ist, sich selbst zu bezwingen, der kann sich vom Karma befreien. Erst wenn man fähig ist, sein Handeln nicht durch Zuneigung und Abneigung bestimmen zulassen, und sich nicht vom Willen des Egos treiben lässt, der die Früchte der Handlung entsagt hat und keine Identifikationen mehr aufweist, erst dann, ist man vom Karma befreit. Dort angelangt schafft man sich kein neues Karma mehr und beurteilt nicht mehr nach Gut oder weniger Gut, ob man nun gutes oder schlechtes Karma hat.
Wie erreichst du Brahman
Bhagavad Gita Kapitel 18, Vers 50
Höre kurz von mir, Oh Arjuna, wie ein Mensch, der Vollkommenheit erlangt hat, Brahman (das Ewige, Absolute), diesen höchsten Bewusstseinszustand, erreicht.
- Also wie kommen wir denn nun zur Vollendung?
- Wie kommen wir zum Brahman?
Mittel um zur Gottverwirklichung zu kommen
Bhagavad Gita Kapitel 18, Vers 51 bis 53
Mit reinem Verstand, sich selbst durch Beständigkeit beherrschend, auf Klang und andere Objekte verzichtend und ohne Anziehung und Ablehnung,
In Einsamkeit weilend, mäßig in der Ernährung, mit Beherrschung über Sprache, Körper und Geist, immer mit Meditation und Konzentration befasst und ohne Gier.
Wer so, ohne Selbstsucht, ohne Gewalt, Überheblichkeit, Verlangen, Zorn und Habsucht ist, sowie keinen Besitz in Anspruch nimmt und friedvoll ist, wird zur Gottverwirklichung kommen.
Im Grunde genommen, ist das jetzt die Zusammenfassung von vielen anderen Versen. Wieder rum sind dies Verse, die man auf sich wirken lassen kann und die man sich vornehmen kann um sie in die Tat umzusetzen. Beständig sein, mit sattvigem Verstand, indem man immer wieder Sattva entwickelt. Darauf zu verzichten, was man gerne hat. Nicht nach Lob zu gieren und vor Zurechtweisung fliehen.
Und immer wenn du spürst, dass du von etwas angezogen wirst, dann folge ihm nicht direkt. Andersherum, wenn du von etwas abgestoßen bist, dann handle auch nicht direkt nach diesem Gefühl.
In Einsamkeit weilen kann auch bedeuten, unabhängig von anderen zu sein. Nicht davon abhängig sein, dass andere dir Anerkennung schenken. Nicht davon abhängig sein, Bestätigung von anderen Menschen zu bekommen.
Eine mäßige Ernährung ist auch ein wichtiger Punkt. Genauso wie die Beherrschung über Sprache nicht wegzudenken ist. Brülle nicht einfach los, wenn dir etwas nicht passt. Passe deine Art der Sprache angemessen an die Situation an. Und letztlich kommt noch die Beherrschung über Körper und Geist hinzu. Das heißt, in er Lage sein zu meditieren, dein Körper und dein Denken unter Kontrolle zu haben. Meditiere regelmäßig um deine Gier zu überwinden. Überwinde die Selbstsucht und unterlasse andere im Namen der Spiritualität zu verletzen. Sei nicht überheblich, glaube nicht du wärst besser als andere. Habe nicht das Verlangen danach für irgendetwas geehrt zu werden. Sei nicht ärgerlich, nur weil jemand unfreundlich zu dir ist, oder weil du mitbekommen hast, dass jemand schlecht über dich gesprochen hat. Habe keine Habsucht. Nimm für dich keinen Besitz in Anspruch. Sei friedvoll.
Im Grunde genommen kann man sagen, das ist die Zusammenfassung des gesamten Übungsweges, den Krishna uns empfiehlt. In diesen Versen steckt eigentlich schon alles, was du brauchst, um Moksha zu erlangen.
Verwirkliche Brahman und erlange höchste Hingabe
Bhagavad Gita Kapitel 18, Vers 54
Wer so Brahman verwirklicht und heiter im Selbst weilt, empfindet weder Kummer noch Wunsch; allen Wesen gegenüber ist er gleichgesinnt und erlangt höchste Hingabe an Gott.
Lies diese Verse vielleicht noch einmal. Lass sie auf dich wirken. Nimm dir vor nach ihnen gemäß zu Leben.
Video - Wie erreicht man Vollkommenheit
Vollkommenheit durch Pflichterfüllung
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Kommentar zur Bhagavad Gita 18. Kapitel ab Vers 45
Erreiche Vollkommenheit durch Pflichterfüllung und Verantwortungsbewusstsein.
Pflichterfüllung bringt Vollkommenheit
18. Kapitel ab Vers 45
Krishna spricht:
- sve sve karmaṇyabhirataḥ saṃsiddhiṃ labhate naraḥ
- svakarmanirataḥ siddhim yathā vindati tacchṛṇu
„Jeder Mensch, der seine Pflicht erfüllt, erreicht Vollkommenheit. Wie er Vollkommenheit erreicht, wenn er seine Pflicht erfüllt, darüber höre jetzt.“
Also Willkommen zur Vollkommenheit durch Pflichterfüllung. Das ist ein wichtiger Punkt. Wir schreiten auf unserem spirituellen Weg voran, wenn wir unsere Pflicht erfüllen und unserer Verantwortung gerecht werden.
Das Göttliche ist der Ursprung aller
18. Kapitel, Vers 46
„Er, aus dem sich alle Wesen entwickelt haben, und von Dem all dies erfüllt ist – wenn ein Mensch Ihn durch seine Pflicht verehrt, erlangt er Vollkommenheit.“
Das ist ein wunderschöner Vers, wenn du dir bewusst machst, dass es im gesamten Universum das eine Göttliche gibt. Dieses eine Göttliche ist der Ursprung von allen Wesen. Alle Wesen haben sich aus diesem Göttlichen entwickelt. Letztlich ruhen auch alle Wesen in diesem Göttlichen. Und letztlich, im Rahmen des gesamten göttlichen Ganzen, im Rahmen des göttlichen Spiels in Lila, gibt Gott allen verschiedene Pflichten und Aufgaben. Auch du bekommst deine Pflichten und Aufgaben. Indem du deine Pflicht erfüllst, erreichst du Vollkommenheit.
Erledige deine eigenen Pflichten
18. Kapitel, Vers 47
„Besser ist die eigene Pflicht, (sogar) ohne Verdienst, als die richtig erfüllte Pflicht eines anderen. Wer die Pflicht erfüllt, die die Natur ihm auferlegt hat, sündigt nicht.“
- Überlege also, was ist deine Aufgabe?
- Was ist deine Verantwortung?
- Überlege jetzt nicht, hat der andere was Besseres zu tun als ich?
- Wem könnte ich meine Aufgabe aufgeben, und das tun was der andere macht?
Zwar ist es nicht immer so einfach, zu wissen, was jetzt deine Pflicht ist, da wir mittlerweile in einer Zeit leben in der einem viele Freiheiten gelassen werden. Man kann seinen Beruf wechseln und man kann auch seinen Wohnort wechseln – glücklicherweise.
Selbst wenn du in einer spirituellen Gemeinschaft lebst, wie zum Beispiel bei Yoga Vidya, auch dort kannst du spüren, dass etwas anderes dran ist. In der Gemeinschaft gibt es nämlich so viele verschiedene Aufgaben. Wir versuchen ja auch immer zu schauen, welche Talente ein Mensch mitbringt; was ist sein Talente und was sind seine Herzenswünsche? Dann versuchen wir diese Svabhavas der Menschen irgendwie mit den Karmas, den Aufgaben, die anstehen, zusammenzubringen. Wir gehen auch davon aus, dass Karma zusammen mit Svarupa das Svadharma ergibt. Somit heißt das also, die äußere Situation zusammen mit den besonderen Fähigkeiten und dem Herzenswunsch des Menschen ergibt seine zugehörige Aufgabe.
Aber wenn du der Einzige bist, der eine bestimmte Aufgabe ausüben kann, du aber lieber etwas anderes machst, dann gibst du deine Aufgabe auf. Solltest du aber eine Aufgabe haben, die zu erledigen ist und auch wenn du sie nicht richtig gut erledigen kannst, dann bleibt dies deine Aufgabe, solange es niemand gibt, der für dich einspringen kann. Selbst wenn es eine andere Aufgabe gäbe, die du besser ausüben könntest und für die du mehr Lob ernten würdest. Tue also das, was zu tun ist.
- Überlege, was ist meine Aufgabe?
- Überlege weniger, wozu habe ich eigentlich Lust?
Natürlich, manchmal, und dass sagt Krishna an einer anderen Stelle, ergibt sich Svadharma auch aus der Tiefe des Herzens. Manchmal inspiriert dich Gott etwas anderes zu tun. Aber er sagt eben, du erreicht die Vollkommenheit erst wenn du deiner Pflicht und deiner Verantwortung gerecht wirst und nicht indem du unverantwortlich tätig bist. Genauso auch – Du wirst nicht vollkommen werden, wenn du anderen ihre Lernaufgaben wegnimmst.
Beispiele zum Verständnis
Der Extremfall wäre, wenn die Mutter die Hausaufgaben der Kinder macht, mag das Kind vorübergehend vielleicht bessere Noten bekommen, aber im Endeffekt hat das Kind nichts dazu gelernt.
Wenn die Mutter nun immer einspringt, wenn das Kind irgendwo nachlässig war, dann lernt das Kind ebenfalls nichts. Deine Aufgabe als Mutter ist es eher, dein Kind zu motivieren, es zu inspirieren, aber es notfalls ebenso die Konsequenzen eines mangelnden Engagements spüren zu lassen.
Auch wenn du unbedingt anderen helfen möchtest, aus der Patsche zu kommen, in die sie durch Nachlässigkeit geraten sind, ist es manchmal eben nicht deine Aufgabe ihnen aus der Patsche zu helfen.
Nichts ist in dieser Sichtweise zu verabsolutieren. Zu jedem Ratschlag, der die Verantwortung betrifft, gibt es auch ein Gegenbeispiel. Trotzdem ist es die Aufgabe, zum größtmöglichen Ganzen tätig zu sein. Und dafür im größtmöglichen Ganzen schauen, was ist dabei meine persönliche Aufgabe. Erledige dann diese spezielle Aufgabe und versuche nicht anderen ihre Aufgaben wegzunehmen oder ihre Aufgabe zu kommentieren.
Das ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Wenn du nicht die Verantwortung hast, für das was der andere ausübt, außer wenn es ethisch verwerflich ist, dann lass andere ihre Aufgabe so erledigen, wie sie das möchten und erledige du lieber deine Aufgabe, so wie du es machen kannst.
Erledige dein Karma - Alles Tun ist in Übel gehüllt
Kapitel 18, Vers 48
„Die Pflicht, zu der man geboren wurde, darf nicht aufgegeben werden, Oh Arjuna, auch wenn sie fehlerhaft ist; denn alles, was man tut, ist in Übel gehüllt, so wie Feuer in Rauch.“
Also das, was jetzt karmisch an Aufgaben auf dich zukommt, musst du erledigen. Er sagt aber auch, alles was du tust, hat auch irgendwo eine negative Konsequenz.
- Angenommen du hilfst einem Menschen, dann kann es auch sein, dass andere darauf feindlich reagieren.
- Angenommen du setzt dich für den Wald ein, dann gibt es Landwirte, denen das Grundstück verkleinert wird.
Eventuell engagierst du dich für die Weitergabe des Yogas, das mehr Menschen Yoga üben und dadurch gesünder sind, dann gibt es einige Apotheker und Physiotherapeuten die dadurch weniger Arbeit haben. Du setzt dich also dafür ein, dass viele Menschen Yoga üben und dann werden sie vielleicht bis zu zehn Jahre älter. Wenn das nun sehr viele Menschen tun würden, gäbe es folgernd eine Überlastung des Rentensystems. Humorvoll sagen manche, um die Rente sicher machen zu können, müsste man das Rauchen subventionieren, damit die Menschen früher sterben.
Das ist natürlich nicht ernst gemeint. Es soll nur ausdrücken, egal was du Gutes tust, es hat auch negative Konsequenzen. Und das sollte man sich bewusst machen. Deshalb gibt es ja auch den Ausdruck Ahimsa – nicht verletzen, so wenig Leid wie möglich zu erzeugen.
Oder angenommen, es beginnt jemand mit vollem Enthusiasmus die Yogapraxis und möchte sich dann für die gute Sache einsetzen, dann kann das manchmal Beziehungen belasten. Manchmal ist es von den Eltern oder von den Kindern nicht gerne gesehen, manchmal ist der Partner nicht überzeugt.
In diesem Sinne:
Nichts ist in jeglicher Hinsicht vollkommen. Es gilt so geschickt wie möglich zu handeln, mit dem Wunsch Gutes zu tun und so wenig wie möglich dabei zu verletzen. Man sollte die Aufgabe, also seine Pflicht, tun, für die man jetzt da ist. Denke ein wenig darüber nach. Denke darüber nach, ob du deiner Pflicht gerecht wirst. Wirst du deinen Aufgaben gerecht? Bist du jemand, der von sich behauptet er ist verantwortungsbewusst, auf eine Weise, so wie es Krishna entspricht? Und wenn du diese Frage verneinst, dann überlege, wie du verantwortungsbewusster Handeln kannst.
Video - Vollkommenheit durch Pflichterfüllung
Siehe auch
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- Dr phil Oliver Hahn
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