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Der [[Sadhaka]] meditiert zuerst über die Devata und erweckt dann die Devata in sich selbst. Danach überträgt er die auf diese Art erweckte Gegenwart des Göttlichen in das Yantra. Wenn die [[Devi]] durch das passende [[Mantra]] in dem Yantra aktiviert ist, wird durch die [[Pranapratishtha]] [[Zeremonie]] der Lebenshauch ([ | Der [[Sadhaka]] meditiert zuerst über die Devata und erweckt dann die Devata in sich selbst. Danach überträgt er die auf diese Art erweckte Gegenwart des Göttlichen in das Yantra. Wenn die [[Devi]] durch das passende [[Mantra]] in dem Yantra aktiviert ist, wird durch die [[Pranapratishtha]] [[Zeremonie]] der Lebenshauch ([https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana]) der Devata in das Yantra eingeleitet. Auf dieses Weise wird erreicht, dass die Devata in das Yantra eingeht. | ||
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Ein Yantra oder ein Meditationssymbol dient dazu, himmlische Wahrheiten zu offenbaren. Manche Yantras werden für als energetische Signatur des Universums angesehen, des [[Bewusstsein]]s und auch des [[Ishta Devata]]. Obwohl Yatras künstlerisch zeidimensioonal dargestellt werden, geht man dennoch davon aus, dass sie eine mehrdimensionale heilige Architektur sind und so den Mandalas entsprechen. Die Einweihung in Meditation und Trance, die durch das Yantra generiert wird, erschafft ein Gleichgewicht zwischen [[Utpatti Krama]] und [[Sampanna Krama]]. Yantras haben die Macht über tantrische Übertragungen äußerer und innerer heiliger Architektur Siddhis hervorzubringen. | Ein Yantra oder ein Meditationssymbol dient dazu, himmlische Wahrheiten zu offenbaren. Manche Yantras werden für als energetische Signatur des Universums angesehen, des [[Bewusstsein]]s und auch des [[Ishta Devata]]. Obwohl Yatras künstlerisch zeidimensioonal dargestellt werden, geht man dennoch davon aus, dass sie eine mehrdimensionale heilige Architektur sind und so den Mandalas entsprechen. Die Einweihung in Meditation und Trance, die durch das Yantra generiert wird, erschafft ein Gleichgewicht zwischen [[Utpatti Krama]] und [[Sampanna Krama]]. Yantras haben die Macht über tantrische Übertragungen äußerer und innerer heiliger Architektur Siddhis hervorzubringen. | ||
Im Yogini-[[Tantra]] heißt es, dass die Göttin entweder als Abbild, [[Mandala]] oder Yantra verehrt werden kann. Die Yogini-Tantriker glauben, dass ein Yantra die äußere Form einer Gottheit darstellt, während ein Mantra die subtile Form der Gottheit ist. Im Kern des Mantras wohnt die Gottheit, und wenn ein Yantra mit den entsprechenden Bija Mantras beschrieben, geweiht und energetisch aufgeladen wird, wird die Gottheit im Yantra verankert. Energetisches Aufladen bedeutet hier, dass das [ | Im Yogini-[[Tantra]] heißt es, dass die Göttin entweder als Abbild, [[Mandala]] oder Yantra verehrt werden kann. Die Yogini-Tantriker glauben, dass ein Yantra die äußere Form einer Gottheit darstellt, während ein Mantra die subtile Form der Gottheit ist. Im Kern des Mantras wohnt die Gottheit, und wenn ein Yantra mit den entsprechenden Bija Mantras beschrieben, geweiht und energetisch aufgeladen wird, wird die Gottheit im Yantra verankert. Energetisches Aufladen bedeutet hier, dass das [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] der Gottheit in das Yantra eingeleitet wird. Ohne diesen Aspekt wäre das Yantra nur ein leeres Konstrukt. Wenn ein Yantra durch förderliche [[Ritual]]e geweiht wird, befreit es die [[Familie]] des Ausführenden von allen schlechten und bösartigen Einflüssen. Yantras können zu magischen Zwecken verwendet werden, und wenn ein Yantra in einem destruktiven [[Ritual]] verwendet wird, verkörpert es eher ein Gefängnis als eine Gottheit. | ||
Bei der [[Kundalini]]-Meditation wird das Yantra normalerweise von einem zentralen Punkt oder "Bindu" ausgehend konstruiert. Der Bindu ist in der Regel von Dreiecken umgeben, die ein Hexagramm oder ein geometrisches [[Muster]] bilden. Die nach oben weisenden [[Feuer]]-Dreiecke repräsentieren den Gott, und die nach unten weisenden Wind-Dreiecke die Göttin ([Yoni]). Es kann sein, dass sich überschneidende Quadrate das Zentrum bewohnen, die auf einem runden Lotusbett liegen. Außerhalb davon befinden sind auf konzentrischen Kreisen die Blütenblätter eines Lotus, der nomalerweise aus acht oder sechzehnn Blütenblättern besteht. Das ganze Diagramm befindet sich in einem viereckigen "[[Bhupura]]" oder Grundriss mit vier Toren, die jeweils in eine der Himmelsrichtungen zeigen. | Bei der [[Kundalini]]-Meditation wird das Yantra normalerweise von einem zentralen Punkt oder "Bindu" ausgehend konstruiert. Der Bindu ist in der Regel von Dreiecken umgeben, die ein Hexagramm oder ein geometrisches [[Muster]] bilden. Die nach oben weisenden [[Feuer]]-Dreiecke repräsentieren den Gott, und die nach unten weisenden Wind-Dreiecke die Göttin ([Yoni]). Es kann sein, dass sich überschneidende Quadrate das Zentrum bewohnen, die auf einem runden Lotusbett liegen. Außerhalb davon befinden sind auf konzentrischen Kreisen die Blütenblätter eines Lotus, der nomalerweise aus acht oder sechzehnn Blütenblättern besteht. Das ganze Diagramm befindet sich in einem viereckigen "[[Bhupura]]" oder Grundriss mit vier Toren, die jeweils in eine der Himmelsrichtungen zeigen. |
Version vom 11. Juli 2017, 08:41 Uhr
Yantra (Sanskrit: यन्त्र yantra n.) Mittel zum Halten, Stütze, Befestigung, Instrument, Werkzeug zum Halten (so heißen in der Chirurgie alle stumpfen Instrumente wie Zangen, Haken, Röhren usw.); Riegel, Schloss; Ruder, Segel, Amulett; Diagramm; eine geometrische, in der Regel symmetrische, auf einen zentralen Mittelpunkt ausgerichtete Figur mit spiritueller Bedeutung. Als Yantras bezeichnet man geometrische Figuren, deren Zweck es ist, positive Kräfte zu repräsentieren, und damit alle negativen Kräfte zu vernichten.
Eine Übersetzungslinie lässt auch die Bedeutung "Maschine" zu, ein Yantra als psychischer Dynamo, geradezu eine Meditationsmaschine. Das Yantra versucht, den Raum zu gliedern mit maximaler Abstraktion, um so Prinzipien größter Allgemeinheit zu vermitteln.
Die Abstraktion eines Yantra überschreitet die konkrete Darstellungsebene und öffnet sich dem Universellen. Das Yantra spricht direkt das archetypische Unbewusste an, welches beim Entschlüsseln hilft.
Traditionell werden solche Symbole in der tantrischen Lehre verwendet, um den Geist zu konzentrieren, auszugleichen oder auf bestimmte spirituelle Ideen auszurichten. Auch das Erstellen eines Yantra, seine Darstellung oder das Tragen eines Yantra-Symbols hat gemäß der tantrischen Lehren eine spirituelle, astrologische oder magische Bedeutung. Ein Yantra stellt das Zusammenwirken der makro- und mikrokosmischen Kräfte dar. Mantra plus Yantra wird zum Tantra. In einigen Disziplinen des Tantra wird gesagt, dass die gezielte, kontrollierte Konzentration auf ein bestimmtes Yantra zur Befreiung führen kann.
Etymologie des Wortes Yantra
Das Wort Yantra leitet sich von der Sanskritwurzel yam her, die "halten, tragen, stützen", aber auch "zurückhalten, zügeln, bändigen" bedeutet. Das Suffix -tra steht häufig im Sinne von "Mittel". So kann Yantra etymologisierend als "Mittel zum Halten, Tragen, Stützen" usw. übersetzt werden, was durch die einzelnen Wortbedeutungen wie "Stütze, Befestigung, Instrument, Zange" usw. bestätigt wird. Im Sinne einer Meditationshilfe kann man Yantra als "Stütze" (Adhara) des Geistes (Manas) verstehen, die das konzentrative Halten (Dharana) eines Meditationsobjektes (Dhyeya) unterstützt.
Sukadev über Yantra
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev, Gründer von Yoga Vidya, über Yantra
Yantra heißt wörtlich: Instrument, Werkzeug, heißt auch Säule und Stütze. Der Name "Yantra", das Sanskritwort "Yantra" wird heute meist verwendet, um ein geometrisches Symbol oder eine geometrische Figur zu bezeichnen. Ein Yantra ist dort ein Werkzeug, ein Instrument, um den Geist zu Gott zu führen, um höhere Kräfte im Menschen zu erfahren. Es gibt viele Yantras, geometrische Darstellungen des Göttlichen. Und man kann diese Yantras als Werkzeuge, als Instrumente nutzen, um zu meditieren.
Besonders bekannt ist z.B. das Shri Yantra, eigentlich das Yantra von Lakshmi, aber es ist allgemein das Yantra der göttlichen Mutter. Es besteht aus Kreisen, aus Dreiecken und vielen Mantras, und man kann Tage, Wochen, Monate und Jahre damit verbringen, mit diesem Yantra zu meditieren und so von äußeren Aspekten des Göttlichen, immer weiter nach innen zu gehen, bis man schließlich mit Brahman verschmilzt.
Es gibt auch den Ausdruck "Yantra Yoga", darüber werde ich ein anderes Mal sprechen. Yantra heißt also wörtlich: Werkzeug, Instrument, Säule, Stütze. Yantra ist eine geometrische Figur. Es gibt zweidimensionale und dreidimensionale Yantras, die du nutzen kannst, um darauf zu meditieren, Tratak zu üben und auch verschiedene Mantras zu wiederholen. Yantra – über bildliche Vorstellungen zum Göttlichen kommen.
Yantra - Erläuterungen von Swami Sivananda
Auszug aus dem Buch "Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga" von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 33. Divine Life Society
Yantra nimmt den Platz des Götterabbildes ein. Es ist ein Objekt der Verehrung. Es unterdrückt Begierde, Zorn und anderes Leid des Jiva. Deshalb wird es Yantra genannt.
Das Yantra ist ein auf Papier gezeichnetes Diagramm. Es kann auch in Metall graviert sein. Ein Yantra ist immer nur für eine besondere Devata bestimmt. Es gibt verschiedene Yantras, die eigens für jede Devata bestimmt sind. Sie haben je nach dem Objekt der Verehrung verschiedene Designs. Yantra ist der Körper der Devata.
Alle Yantras haben eine gemeinsame Art von Rand oder Einfassung, welche Bhupura genannt wird. Sie haben eine viereckige Form mit vier Türen, welche das Yantra von der äußeren Welt abschließen und trennen.
Der Sadhaka meditiert zuerst über die Devata und erweckt dann die Devata in sich selbst. Danach überträgt er die auf diese Art erweckte Gegenwart des Göttlichen in das Yantra. Wenn die Devi durch das passende Mantra in dem Yantra aktiviert ist, wird durch die Pranapratishtha Zeremonie der Lebenshauch (Prana) der Devata in das Yantra eingeleitet. Auf dieses Weise wird erreicht, dass die Devata in das Yantra eingeht.
T.N. Srinivasan über Yantra
Yantras sind wichtige mystische Diagramme mit eingravierten mystischen Botschaften auf Metalltafeln aus Gold, Silber und Eisen oder einfach aus Papier. Diese Diagramme bestehen aus sich wiederholenden Mustern aus verschiedenen Tantras und Shastras und sind sehr kraftvoll, wenn sie auf korrekte Weise verehrt werden. Die Art der Verehrung ist assoziiert mit dem Shakti-Kult, bei dem das Licht der universellen Energie aus Makro- und Mikrokosmos angerufen wird.
Die Entwicklung des Shakti-Kultes geschah in alter Zeit, als Patanjali seine großartigen Yogasutren verfasste, die verschiedene Meinungen zur Entwicklung der in jedem Individuum wohnenden Shakti und zur Realisation in der Aussenwelt enthalten.
Yantras werden oft unter dem Sockel von Murtis angebracht, so dass sie ihre größtmögliche Kraft entfalten können. Yantras sind also so etwas wie Talismane gegen Krankheiten, Leiden, Missstände und Katastrophen. Es gibt einige Variationen von Yantras. Das bekannteste und vielleicht am häufigsten verehrte Yantra ist das Srichakra, mit dem der Devi-Aspekt verehrt wird.
Das Srichakra besteht aus einer großen Zahl von Dreiecken, die einander schneiden und von zwei Reihen von Kreisen umschlossen sind, die einer genauen Zahl von Lotusblättern entsprechen. Die Form besteht aus einem eckigen und einem runden Teil. Die Zeichnung ist mit Bijaksaras ausgefüllt. Richtig geweiht ist die Form das Objekt der Verehrung. Viele andere Yantras sind dem Srichakra ähnlich. (Quelle: South Indien Images, T.N. Srinivasan)
Was ist ein Yantra?
Ein Yantra ist ein mystisches Diagramm, das über kosmische Kräfte verfügt. Man könnte es als heiligen Energiespeicher bezeichnen, der kosmische Strahlung aufnimmt, die von Planeten ausströmt, und diese dann in schöpferische Vibration umwandelt. Diese Energieeinwirkung wird an das gesamte ein Yantra umgebende Feld abgegeben um auf diese Weise alle destruktiven Kräfte in seiner Nähe zu zerstören. Vedische Yantras sind geometrische Figuren, deren Bestimmung es ist, die grundlegenden Energien zu repräsentieren. Vom simplen Punkt (Bindu) bis hin zur hochkomplexen geometrischen Form, ist jede Darstellung als Symbol einer bestimmten Form von Energie zu verstehen.
Yantra leitet sich vom Wortstamm Yama ab. Yantra zeigt sich als ineinander verflochtenes Grundraster, ein Zusammenspiel von geometrischen Formen, Kreisen, Dreiecken, floralen Ornamenten, die gemeinsam ein fraktales Muster von höchster Eleganz und Schönheit ergeben. Steht ein Mensch unter dem Einfluss eines Yantras, profitiert er langsam aber stetig von den positiven Schwingungen, die der kosmische Dirigent unendlicher Energie an das empfangende Ende aussendet.
Yantras werden auf unterschiedliche Materialien gezeichnet, gemalt oder graviert. Die klassischen acht tantrischen Oberflächen sind Gold, Silber, Kupfer, Kristall, Birkenrinde, Knochen und Tierhaut (aber auch jede Art von Papier) sowie Vishnu Stein (Shaligram Shila).
Es gibt zwei Arten von Yantra: Bhu und Meru. Bhu Yantras sind zweidimensionale Darstellungen von Formen während Meru die Geometrie in dreidimensional plastischer Form abbildet. An einem speziell ausgewählten Standort platziert, entfaltet ein bestimmtes Yantra seine spezifische und volle Wirkung. Vor dem Einsatz eines Yantras ist seine Energetisierung durch das Praktizieren von Pranaprathishtha erforderlich.
Elemente eines Yantra
Die meisten Yantras setzen sich aus folgenden Basiselementen zusammen:
In Zentrum eines Yantra ist meistens ein Punkt, der Bindu: äußerste verdichtete Energie – die gesamte kosmische Energie.
Der Kreis steht für die zyklische Entwicklung des Sichtbarwerdens.
Das Dreieck steht für den Polaritätsaspekt der Energie, die Spitze nach oben bedeutet männliche, die Spitze nach unten weibliche Kraft.
Das Quadrat: stabil und fest, bildet es das Element Erde, die Kraft der Verdichtung und der Manifestation Beim Yantra ist das Quadrat ein heiliger Bezirk, der durch 4 t-förmige Pforten, die Initiationsschwellen sind, zur Außenwelt geöffnet sind
Der Lotus: für den Tantriker eine Konzentrierung subtiler Energie, die Blüte steht auch für das weibliche schöpferische Prinzip
Die vier äußeren Öffnungen, die Tore des Yantra stehen für die vier Himmelsrichtungen und symbolisch für die Verbindung des geheiligten Raums des Yantra zur Außenwelt.
Die meisten Yantras setzen sich aus einer unterschiedlichen Kombination dieser Elemente zusammen.
Meditations-Yantras
Yantras sind Meditationssymbole, "Instrumente" bzw. Codes, die hauptsächlich dazu verwendet werden, den Geist zu fokussieren. Traditionell werden sie in der östlichen Mystik verwendet, um den Geist zu harmonisieren oder um sich auf ein spirituelles Konzept zu konzentrieren. Es heißt, dass Yantras positive spirituelle, astrologische und magische Wirkungen haben. Ein Yantra zu tragen, zu malen oder sich darauf zu konzentrieren, ist in jeder Hinsicht förderlich. Yantra ist ein Sanskrit-Wort, das von der Wurzel "Yam" stammt und folgende Bedeutungen hat: kontrollieren, bezwingen, zurückhalten, bremsen, zügeln.
Genau genommen ist ein Meditationssymbol oder Yantra jeder Gegenstand, den man einsetzt, um den Geist zu kontrollieren. Es heißt, dass auch der Körper ein Yantra ist. Ein Yantra dient dazu, sich zu sammeln, indem man seine Aufmerksamkeit daran haftet. Spirituell gesehen wird der Geist dabei an eine bestimmte Idee angehaftet. Im Zusammenhang mit der Kundalini-Meditation ist das Yantra jedoch ein mystisches oder astronomisches Diagramm, das oft auf einem Amulett eingraviert ist und auch mystische oder magische Macht hat.
Die Formen und Muster, die für das Meditationssymbol verwendet werden, sind u. a. Quadrate, Dreiecke, Kreise und Blumenmuster. Es können aber auch komplexere und detailliertere Symbole sein. Die Lotusblume repräsentiert normalerweise die Chakras, die Anzahl der Blütenblätter repräsentiert eine seelische Neigung oder "Vritti", die mit dem jeweiligen Chakra assoziiert wird. Ein Punkt oder "Bindu" repräsentiert den Anfangspunkt der Schöpfung oder den unendlichen und begrenzten Kosmos.
Shatkona oder der Davidstern besteht aus einem Dreieck, das nach oben zeigt und für Handlung steht, für Extrovertiertheit oder Shakti und einem Dreieck, das nach unten zeigt und für Introvertiertheit, Konzentration oder Shiva steht. Die Form von Swastika steht für Glück, Wohlergehen, Fruchtbarkeit oder spirituellen Sieg. Und die Bija Mantras, die auf Devanagari dargestellt werden, entsprechen der Klangwurzel eines bestimmten Chakras oder Vritti.
Ein Yantra oder ein Meditationssymbol dient dazu, himmlische Wahrheiten zu offenbaren. Manche Yantras werden für als energetische Signatur des Universums angesehen, des Bewusstseins und auch des Ishta Devata. Obwohl Yatras künstlerisch zeidimensioonal dargestellt werden, geht man dennoch davon aus, dass sie eine mehrdimensionale heilige Architektur sind und so den Mandalas entsprechen. Die Einweihung in Meditation und Trance, die durch das Yantra generiert wird, erschafft ein Gleichgewicht zwischen Utpatti Krama und Sampanna Krama. Yantras haben die Macht über tantrische Übertragungen äußerer und innerer heiliger Architektur Siddhis hervorzubringen.
Im Yogini-Tantra heißt es, dass die Göttin entweder als Abbild, Mandala oder Yantra verehrt werden kann. Die Yogini-Tantriker glauben, dass ein Yantra die äußere Form einer Gottheit darstellt, während ein Mantra die subtile Form der Gottheit ist. Im Kern des Mantras wohnt die Gottheit, und wenn ein Yantra mit den entsprechenden Bija Mantras beschrieben, geweiht und energetisch aufgeladen wird, wird die Gottheit im Yantra verankert. Energetisches Aufladen bedeutet hier, dass das Prana der Gottheit in das Yantra eingeleitet wird. Ohne diesen Aspekt wäre das Yantra nur ein leeres Konstrukt. Wenn ein Yantra durch förderliche Rituale geweiht wird, befreit es die Familie des Ausführenden von allen schlechten und bösartigen Einflüssen. Yantras können zu magischen Zwecken verwendet werden, und wenn ein Yantra in einem destruktiven Ritual verwendet wird, verkörpert es eher ein Gefängnis als eine Gottheit.
Bei der Kundalini-Meditation wird das Yantra normalerweise von einem zentralen Punkt oder "Bindu" ausgehend konstruiert. Der Bindu ist in der Regel von Dreiecken umgeben, die ein Hexagramm oder ein geometrisches Muster bilden. Die nach oben weisenden Feuer-Dreiecke repräsentieren den Gott, und die nach unten weisenden Wind-Dreiecke die Göttin ([Yoni]). Es kann sein, dass sich überschneidende Quadrate das Zentrum bewohnen, die auf einem runden Lotusbett liegen. Außerhalb davon befinden sind auf konzentrischen Kreisen die Blütenblätter eines Lotus, der nomalerweise aus acht oder sechzehnn Blütenblättern besteht. Das ganze Diagramm befindet sich in einem viereckigen "Bhupura" oder Grundriss mit vier Toren, die jeweils in eine der Himmelsrichtungen zeigen.
Yantras oder Meditationssymbole werden ihrem Zweck und ihrer Funktion entsprechend in verschiedene Materialien graviert. Um Frieden und magnetische Anziehungskraft zu fördern oder das Yantra energetisch aufzuwerten, werden häufig Bergkristalle und Birkenrinde verwendet; um Reichtum zu fördern, werden hingegen Gold-, Silber- oder Kupferplatten verwendet. Für destruktive Rituale werden Metalle wie Eisen, Haut oder Knochen verwendet. Die Metallplatte wird oft mit einer Paste aus Sandelholz, Safran oder Aloe bestrichen, zum Gravieren dient ein Stift aus Gold, Holz oder Eisen oder – abhängig davon, welches Ritual durchgeführt werden soll - ein Dorn von Pflanzen wie Belbaum, Akazie oder Stechapfel.
Manchmal werden dreidimensionale Yantras in Auftrag gegeben, die einen günstigen Einfluss auf Frieden und Wohlstand haben. Sie werden aus wertvollen Steinen wie Bergkristall, Koralle oder Lapislazuli kunstvoll angefertigt. Das Shri Yantra ist eines der bekanntesten und ältesten Yantras. Yantras gelten als Hilfsmittel in der Astrologie. Sie repräsentieren die Position der Planeten. Yantras gelten in der hinduistischen Mythologie als besonders förderlich. Sie können aus verschiedenen Materialien wie Papier, Edelstein, Metallplatten und Legierungen angefertigt werden. Es heißt, dass die Konzentration auf das Symbol dabei hilft, das Schicksal günstig zu beeinflussen, was die grundlegende Einstellung und das Karma beeinflussen kann. Basierend auf den Methoden, die in den Veden festgelegt wurden, werden solche Yantras oft an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Zeit angefertigt.
Typen von Yantras
Verschiedene Typen von Yantra in der Hindu Philosophie
Verschiedene Yantras wurden kreiert, um mit unterschiedlichen Typen kosmischer Segensschwingung auf bestimmte Probleme einzuwirken. Dabei kann es um die Steigerung sexueller Kraft gehen, ebenso wie um berufliche Harmonie und Wohlergehen oder um den sinnvollen Einsatz durch Meditation gewonnener Siddhis. Yantras wirken und helfen dem Individuum – welches Ziel es auch immer zu erreichen gilt.
Die Basis-Elemente, aus Sicht der Hindu-Philosophie, sind: Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther (Akasha). Manifestationen dieser Kräfte finden sich absorbiert in den filigranen und äußerst akkuraten, mathematischen Konstruktionen von Yantras. Obwohl diese Heilsbringer bereits vor vielen tausend Jahren entdeckt wurden, veranlassen ihre hochentwickelten mathematischen und architektonischen Konzepte die meisten Forscher noch heute zu Ehrfurcht und Erstaunen.
Dem Erdelement entsprechen rechteckige Formen, während dem Wasserelement runde Formen zugewiesen werden, um vom Einfluss dieser speziellen Energie zu profitieren. Dreiecke werden für das Feuerelement verwendet. Komplexe Formgebung beinhaltet all diese Energien um eine explizite Kraft daraus hervorzurufen. Unterschiedliche Elemente dienen unterschiedlichen Zielsetzungen.
Das Erdelement dient der Übertragung von Zielstrebigkeit, Stabilität, Trost und materiellem Erfolg. Das Wasserelement implementiert Tiefgründigkeit, Weisheit, Warmherzigkeit, Liebe und emotionale Stabilität. Das Luftelement übermittelt Intelligenz, Sprachleistung und beseitigt Hindernisse. Das Feuerelement verhilft zu Erfolg, Respekt und unterstützt beim Vermeiden von Ärger. Äther (Akasha) verhilft zu spiritueller Erleuchtung, allumfassendem Erfolg und Erkenntnis.
Typen von Yantras nach mohammedanischer Praxis
In der mohammedanischen Praxis wurden Yantras in vier Typen unterteilt. Diese sind bekannt als Atshi, Badi, Abbi und Khaki und entsprechen jeweils Feuer, Luft, Wasser und Erde und haben ebenso unterschiedliche Ziele.
Atshi (Feuer) Yantras
Diese schreibt man auf Papier, Bhoj Patra (spezielle Birkenrinde), alte Kleidungsstücke, Porzellan, usw. Diese Yantras werden ins Feuer gelegt oder nah bei einer Herdstelle oder einem Feuer aufbewahrt. Sie segnen die Einheimischen mit Erfolg und helfen ihnen, die Schwierigkeiten des Lebens zu bewältigen. Außerdem tragen sie dazu bei, Träume kontrollieren zu können (Unterbewusstsein)
Badi (Luft) Yantras
Dies sind die Yantras, die man in Bäumen hängend entdecken kann, oder auf Berggipfeln und sie sollten in Bewegung bleiben. Man benötigt sie für Zuneigung, Liebesbeziehungen oder um das boshafte Gerede eines anderen Menschen zu stoppen.
Abbi (Wasser) Yantras
Diese werden in Flüsse, Kanäle oder andere Orte geworfen, an denen Wasser das vorherrschende Element ist. Diese Yantras werden meistens angewandt, um Gefangene zu befreien.
Khaki (Erde) Prithvi Yantras
Man verbirgt sie unter Futterplätzen, auf Feuerbestattungs- und Bergpfaden, oder dort, wo sich vier Wege kreuzen. Sie dienen der Vernichtung von Feinden.
Typen von Yantras für unterschiedliche Zwecke
Die unterschiedlichen Typen von Yantras weisen verschiedene Merkmale auf, die mancherlei Zwecken dienen.
Sharir Yantras
Dies sind Yantras, die auf die Kundalini Kräfte im Körper einwirken. Beim Tragen eines solchen Yantras am Körper oder in dessen unmittelbarer Nähe wird ein bestimmtes Chakra im Körper energetisiert.
Asana Yantras
Sie erlangen ihren besten Effekt, wenn man sie während der Meditation unterhalb der Asana platziert, wobei sie zum Erreichen höherer Konzentrationslevel verhelfen können.
Puja Yantras
Durch diese Formen von Yantras wird die Verehrung und Anbetung einer bestimmten Gottheit ausgeführt. All diese sollten innerhalb des Anbetungsortes verbleiben und das Verbrennen von Räucherwerk oder Diya ist ein Muss.
Shri Yantra
Shri Yantra stellt eine wissenschaftliche, kosmische und planetare Energiezone dar. Diesem Yantra wird nachgesagt, dass es materiellen Wohlstand und spirituelle Weiterentwicklung hervorruft. Shri Yantras haben eine große Bedeutung innerhalb des Vastu Shastra (Wissenschaft des umbauten Raumes). Jedes Haus mit einem energetisierten Shri Yantra wird vor negativen Energien geschützt sein und positive Schwingungen in sich verkörpern.
Dieses Instrument wird verwendet, um zu beruhigen und die positiven Schwingungen aller neun Planeten zu erhöhen. Es verhilft dem Besitzer zu geistiger Harmonie, guter Gesundheit und allumfassendem Erfolg im Leben.
Kubera Yantra
Kubera Yantra verhilft besonders effektiv zu finanziellen Gewinnen und Wohlstand.
Mangal Yantra
Mangal Yantra bringt insgesamt Verbesserungen beruflicher und gesundheitlicher Art. Es unterstützt insbesondere Menschen, die unverheiratet sind. Es unterstützt auch bei Kinderwunsch und der Begleichung von Schulden. Eine regelmäßige Verehrung an Dienstagen mit 21-tägigem Fasten ist ein Muss für seine Wirkung.
Akarshan Yantra
Dieses Yantra umgibt eine Person mit einer Aura, die sie für alle Menschen anziehend macht.
Saraswati Yantra
Saraswati Yantra verleiht seinem Besitzer Wissen, Intelligenz und Kreativität.
Dies ist eine beispielhafte Auswahl populärer Yantras. Außer den erwähnten gibt es auch Yantras, die einer bestimmten Planetenenergie entsprechen und damit die besondere Energie dieses Planeten nutzbar machen. Yantra ist letztlich nichts anderes, als ein effektiver Schritt auf dem Weg der menschlichen Suche, dem Verständnis und großartigem Wissen über die Zusammenhänge des Universums näher zu kommen.
Siehe auch
- Chhayayantra
- Golayantra
- Narayantra
- Indische Kunst
- Kali Yantra
- Karya Siddhi Yantra
- Maha Mrityunjaya Yantra
- Shri Kanakdhara Yantra
- Bagalamukhi Maha Yantra
- Shri Yantra
- Vahan Durghatna Yantra
- Vyapar Vridhi Yantra
- yam
- Tantra
- Mantra
- Offenbarung
- Pratima
- Visualisierung
- Andacht
- Symbol
- Borobudur
- Bild
Literatur
- Paramahansa Satyananda, Tantra und Yoga Panorama
- Kundalini Tantra von Swami Satyananda
- Swami Sivananda: "Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga", Divine Life Society, Shivanandanagar, 5. Auflage, 2000
Weblinks
Seminare
Kreativität und Künste (ohne Musik)
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Kundalini Yoga
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