Diwali: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Rückkehr Ramas nach Ayodhya ===
=== Rückkehr Ramas nach Ayodhya ===
In Nordindien wird an Diwali besonders die Rückkehr [[Rama]]s nach [[Ayodhya]] gefeiert. Auch in der Sivananda/Yoga Vidya Tradition wird die [[Ramayana]] nacherzählt, Rama [[Puja]] zelebriert.  
In [[Nordindien]] wird an Diwali besonders die Rückkehr [[Rama]]s nach [[Ayodhya]] gefeiert. Auch in der Sivananda/Yoga Vidya Tradition wird die [[Ramayana]] nacherzählt, Rama [[Puja]] zelebriert.  


Rama, Inkarnation von [[Vishnu]], Sohn des Königs [[Dasharata]], war infolge einer Intrige seiner Stiefmutter [[Kaikeyi]] für 14 Tage in die Verbannung geschickt worden. Seine Anhänger um seinen Bruder [[Bharata]] gelobten, während der 14 Jahre keine Lichter anzuzünden und ein asketisches [[Leben]] zu führen. Wenn Rama nach 14 Jahren nicht zurückkehren würde, gelobten sie, sich selbst in Flammen zu verbrennen. Als Rama nach 14 Jahren nicht zurückgekehrt war, entzündeten die Bewohner von Ayodhya große Scheiterhaufen. Kurz bevor die Menschen sich in die Flammen stürzten kamen Rama und [[Sita]] auf einem [[Vimana]] (Wagen, Flugzeug) angeflogen. Die Menschen interpretierten jetzt die Flammen als Freudenfeuer, feierten, zelebrierten und tanzten die ganze Nacht.
Rama, Inkarnation von [[Vishnu]], Sohn des [[König]]s [[Dasharata]], war infolge einer Intrige seiner Stiefmutter [[Kaikeyi]] für 14 Tage in die Verbannung geschickt worden. Seine Anhänger um seinen Bruder [[Bharata]] gelobten, während der 14 Jahre keine Lichter anzuzünden und ein asketisches [[Leben]] zu führen. Wenn Rama nach 14 Jahren nicht zurückkehren würde, gelobten sie, sich selbst in [[Flamme]]n zu verbrennen. Als Rama nach 14 Jahren nicht zurückgekehrt war, entzündeten die Bewohner von Ayodhya große Scheiterhaufen. Kurz bevor die Menschen sich in die Flammen stürzten kamen Rama und [[Sita]] auf einem [[Vimana]] (Wagen, Flugzeug) angeflogen. Die Menschen interpretierten jetzt die Flammen als Freudenfeuer, feierten, zelebrierten und tanzten die ganze Nacht.


Ramas Rückkehr nach Ayodhya symbolisiert die Rückkehr Gottes in unser Leben. Manchmal schicken Aspiranten Gott (scheinbar) aus ihrem Leben im Glauben, dass sie so das Leben mehr genießen können. Dies ist jedoch ein Trugschluss: Diejenige, die Ramas Verbannung veranlasst hatte, Kaikeyi, wurde todunglücklich, ihr eigener Sohn Bharata war sehr traurig. Wenn wir mal Gott in die Verbannung geschickt haben, braucht es intensive spirituelle Praktiken und Askese, um Gott wieder zu erfahren. Wenn Gott dann wieder erfahrbar wird, erfährt man große Freude und Erleuchtung. So steht Diwali für die Erfahrung von innerem Licht, [[Erleuchtung]], [[Samadhi]].
Ramas Rückkehr nach Ayodhya symbolisiert die Rückkehr [[Gott]]es in unser Leben. Manchmal schicken Aspiranten Gott (scheinbar) aus ihrem Leben im Glauben, dass sie so das Leben mehr genießen können. Dies ist jedoch ein Trugschluss: Diejenige, die Ramas Verbannung veranlasst hatte, Kaikeyi, wurde todunglücklich, ihr eigener Sohn Bharata war sehr traurig. Wenn wir mal Gott in die Verbannung geschickt haben, braucht es intensive spirituelle Praktiken und [[Askes]]e, um Gott wieder zu erfahren. Wenn Gott dann wieder erfahrbar wird, erfährt man große Freude und Erleuchtung. So steht Diwali für die Erfahrung von innerem Licht, [[Erleuchtung]], [[Samadhi]].


Video-Vortrag: Rama - von Dr. Nalini Sahay
Video-Vortrag: Rama - von Dr. Nalini Sahay

Version vom 19. Januar 2013, 09:09 Uhr

Diwali, auch Deepavali bzw. Dipavali (Hindi: दीवाली, dīvālī; दीपावली dīpāvalī) genannt, bedeutet „Lichterkette” und ist das populärste indische Fest. Dieses Lichterfest fällt auf Amavasya, den Neumond des Monats Kartik. (Oktober/November).

Diwali-Licht

In weiten Teilen Indiens ist Diwali der populärste Feiertag und in mancherlei Hinsicht mit unserem Weihnachtsfest vergleichbar. Oftmals wird es als ein drei- oder viertägiges Fest gefeiert. Es beginnt mit dem Dhan-Teras am 13. Tag nach Vollmond; am nächsten Tag folgt Narak Chaudas und am 15. Tag ist das eigentliche Diwali. Am Tag darauf ist Sri Govardhana Puja.

Über den Ursprung des Festes gibt es verschiedene Legenden. Nach einer davon wird an Diwali die Hochzeit von Lakshmi (Göttin des Wohlstands, des Glücks und der Schönheit) und Vishnu (Erhalter der Schöpfung) gefeiert. In Bengalen ist es ein Fest von Kali („die Dunkle“; Göttin der Zeit). Gleichzeitig wird mit Diwali auch jenes gesegneten Tages gedacht, an dem Rama nach seinem Sieg über Ravana (Dämonenkönig) nach Ayodhya (Hauptstadt des Königreiches von Dasharatha, dem Vater Ramas) zurückkehrte. Es ist auch der Tag, an dem Krishna den Dämon Narakasura tötete.

Symbolisch: Mit der Rückkehr von Rama, dem göttlichen Sohn und rechtmäßigen Nachfolger des Königs Dasharatha, in die von Vernichtung bedrohte Königstadt Ayodhya, feiern die Gläubigen an Diwali die Rückkehr des Bewusstseins der Liebe Gottes in die Herzen der Menschen; dies ist von ähnlicher Bedeutung wie die Geburt des Jesus-Kindes an Weihnachten im Christentum.

Diwali ist ein guter Anlaß für tiefere Meditation über das göttliche Licht, und für ein Lichtgebet für die ganze Menschheit. Man zündet traditionell Kerzen an.


Zeitpunkt von Diwali

Diwali findet statt an Amavasya, also an Neumond im Monat Kartik (Oktober/November). Da Neumond in verschiedenen Teilen der Welt und sogar in verschiedenen Teilen Indiens auf unterschiedliche Tage fallen kann, kann auch Diwali in Westindien, Europa und Amerika ein Tag später als in Ostindien gefeiert werden. Im weiteren Sinn besteht Diwali aus 5 Tagen Festlichkeiten, beginnend zwei Tage vor Neumond, abschließend zwei Tage nach Neumond:

  • Dhanvantari Triodasi bzw. Dhantrayodashi: Zwei Tage vor Diwali. Dhan bedeutet Reichtum, Dhanvantari ist mythologische Begründer des Ayurveda. An diesem Tag wird das Haus aufgeräumt, neue Kleidung und Kochutensilien gekauft, auch Schmuck und Wertgegenständen, vor allem aus Silber und Gold
  • Narak Chaturdasi, auch Kali Chaudas genannt, ein Tag vor Diwali: Das ist der Tag, an dem Krishna den Dämonen Narakasura beiegt haben soll. An diesem Tag stehen die Menschen sehr früh, insbesondere vor Sonnenaufgang, auf, nehmen ein Bad mit wohlriechenden Ölen. Man trägt neue Kleidung, zündet Öllämpchen an, besucht sich gegenseitig, beschenkt sich mit Süßigkeiten und anderen Geschenken, entzündet Knallfrösche und Feuerwerk
  • Diwali selbst findet an Neumond statt. Dieser Tag wird auch Lakshmi Puja genannt. An diesem Tag wird die Hochzeit von Vishnu und Lakshmi gefeiert. Lakshmi gilt als die Göttin des Glücks, der Fülle, der Liebe, des Wohlstands. Die Lichter gelten als Einladung für Lakshmi. Geschäftsleute und Ladenbesitzer reinigen, streichen und schmücken ihre Geschäfte und legen neue Geschäftsbücher an. Sie bitten Lakshmi um Erfolg für das kommende Jahr
  • Govardhana Puja ist am Tag nach Diwali. Es feiert Krishna, der den Berg Govardhana schützend gehoben hat, um die Menschen seines Hirtenstammes vor einem Unwetter zu schützen
  • Bhau Beej bzw. Bhaiduj, Bhayitika ist zwei Tage nach Diwali. Dieser Tag ist der Bruder-Schwester-Tag. Die Geschwister segnen sich gegenseitig mit Licht und versprechen, sich gegenseitig zu beschützen

Über Diwali - mp3 Kurzvortrag von Sukadev Bretz:

<mp3>http://www.yoga-vidya.de/de/service/blog/podpress_trac/web/16358/0/819-Diwali-das-Lichterfest-Lesung-aus-Feste-und-Fastentage.MP3</mp3>

Indische Bräuche an Diwali

Diwali ist in Indien das populärste Fest. Es verbindet manches, was in Europa mit Weihnachten, Silvester und auch Allerseelen verbunden wird. Diwali wird nicht nur im Hinduismus gefeiert, sondern auch im Jainismus und Sikhismus. So ist es ein religionsübergreifendes Fest - in das allerdings Muslims und Christen sich nur teilweise einbeziehen. Diwali ist ein Fest großer Freude, das mit allem gefeiert wird, was Fröhlichkeit ausdrückt. Diwali ist mehr ein Familienfest und wird daher in den Ashrams nicht so intensiv gefeiert wie z.B. Shivaratri, Krishna Jayanthi, Navaratri etc.

  • Lichterketten: Zentrales Element sind die Lichter. Ursprünglich waren es kleine Öllampen, welche in Reihen an Fenstern und Eingängen gestellt wurden, daher der Ausdruck "Diwali" bzw. "Dipavali", Lichterkette bzw. Weg des Lichtes. Heute sind es zunehmend elektrische Lichterketten, die im ganzen Land Wohnhäuser, Geschäfte, Straßen, Dächer, Bäume beleuchten. Nach einer Deutung zeigen die Lichter den Pitris (Seelen der verstorbenen Vorfahren) den Weg in die Seligkeit. Sie symbolisieren so die Überwindung des Todes.
  • Feuerwerkskörper: Heutzutage sind es oft Feuerwerkskörper, Raketen und Knallfrösche, welche Diwali am sichtbarsten (und hörbarsten) machen. Sie symbolisieren das Vertreiben der Dämonen, des Negativen - und die schlagartige Erleuchtung, die nach langer Anstrengung auf dem spirituellen Weg kommen kann
  • Familienfeiern: An Diwali kommen alle Familienmitglieder zusammen. Diwali ist ein Familienfest
  • Geschenke: An Diwali werden Geschenke überreicht
  • Totengedenken: An Diwali wird der Toten gedacht, Rituale für sie ausgeführt
  • Diwali Grußkarten: Inder verschicken an Diwali an alle Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Geschäftsfreunde, die sie an Diwali nicht persönlich sehen können. Obgleich Diwali die unterschiedlichsten Hintergründe hat, sind auf den meisten Diwali Karten Lakshmi und Ganesha abgebildet, weil sie als besonders glücksverheißend gelten
  • Reinigen, Schmücken: Diwali steht für Neubeginn. So steht vor Diwali ein gründlicher Hausputz auf dem Programm, das Haus wird feierlich geschmückt, neue Kleidung und Einrichtung gekauft.

Präsident Obamas Diwali Message:

Legenden um Diwali

Rückkehr Ramas nach Ayodhya

In Nordindien wird an Diwali besonders die Rückkehr Ramas nach Ayodhya gefeiert. Auch in der Sivananda/Yoga Vidya Tradition wird die Ramayana nacherzählt, Rama Puja zelebriert.

Rama, Inkarnation von Vishnu, Sohn des Königs Dasharata, war infolge einer Intrige seiner Stiefmutter Kaikeyi für 14 Tage in die Verbannung geschickt worden. Seine Anhänger um seinen Bruder Bharata gelobten, während der 14 Jahre keine Lichter anzuzünden und ein asketisches Leben zu führen. Wenn Rama nach 14 Jahren nicht zurückkehren würde, gelobten sie, sich selbst in Flammen zu verbrennen. Als Rama nach 14 Jahren nicht zurückgekehrt war, entzündeten die Bewohner von Ayodhya große Scheiterhaufen. Kurz bevor die Menschen sich in die Flammen stürzten kamen Rama und Sita auf einem Vimana (Wagen, Flugzeug) angeflogen. Die Menschen interpretierten jetzt die Flammen als Freudenfeuer, feierten, zelebrierten und tanzten die ganze Nacht.

Ramas Rückkehr nach Ayodhya symbolisiert die Rückkehr Gottes in unser Leben. Manchmal schicken Aspiranten Gott (scheinbar) aus ihrem Leben im Glauben, dass sie so das Leben mehr genießen können. Dies ist jedoch ein Trugschluss: Diejenige, die Ramas Verbannung veranlasst hatte, Kaikeyi, wurde todunglücklich, ihr eigener Sohn Bharata war sehr traurig. Wenn wir mal Gott in die Verbannung geschickt haben, braucht es intensive spirituelle Praktiken und Askese, um Gott wieder zu erfahren. Wenn Gott dann wieder erfahrbar wird, erfährt man große Freude und Erleuchtung. So steht Diwali für die Erfahrung von innerem Licht, Erleuchtung, Samadhi.

Video-Vortrag: Rama - von Dr. Nalini Sahay

Vortrag über Rama und seine Rückkehr nach Ayodhya an Diwali als mp3 Datei:

<mp3>http://sukadev.podspot.de/files/198_Die-Legende-von-Ramas-Rueckkehr-nach-Ayodhya.mp3</mp3>


Krishna besiegt Narakasura

An Diwali wird auch der Sieg der Gottinkarnation Krishnas über Narakasura gefeiert. Narakasura bedeutet wörtlich „Strom, der zur Hölle fließt“ und steht für die Charakterzüge des Menschen, welche die Höherentwicklung behindern. Narakasura war der Sohn der Erdgöttin Bhumi Devi und Vishnus, in anderer Tradition der Sohn von Hiranyaksha. Narakasura war zunächst tugendhaft und regierte ein Königreich Pragjyotisha. Dann verband er sich mit dem Asura Banasura, wurde machtgierig und eroberte die Erde und den Himmel. Er entführte 16100 Frauen und hielt sie als Haremsdamen in Gefangenschaft. Krishnas Frau Satyabhama hatte Mitgefühl mit den gefangenen Frauen und bat Krishna um Hilfe für sie. Krishna kämpfte gegen Narakasura. Mit der Hilfe von Satyabhama und Garuda besiegte er Narakasura mitsamt seinem General Mura. So bekam Krishna den Beinamen Murari. Tödlich verwundet bat Narakasura darum, dass sein Todestag gefeiert werden würde - so wird am Tag vor den Hauptfestlichkeiten von Diwali der Sieg von Krishna über Narakasura gefeiert.

Nachdem Krishna den Dämonen Narakasura besiegt hatte, besuchte er seine Schwester Subhadra. Diese hieß ihn herzlich willkommen und gab ihm süße Speisen und Blumen. Sie trug Tilaka, Heilige Pulver, auf seine Stirn auf. Daher gilt der letzte Tag der fünf-tägigen Diwali-Feiern, also Bhau Beej bzw. Bhaiduj bzw. Bhayitika, der Geschwisterliebe.

Hochzeit von Vishnu und Lakshmi

Vishnu und Lakshmi sind männliche und weibliche Manifestationen der einen unendlichen Wirklichkeit. Sie gelten als Ewiges Paar. Es gibt jedoch auch die Legende, dass Vishnu und Lakshmi eines Tages auch formell heiraten wollten. Dabei wurde übersehen, Ganesha, den Sohn Shivas und Parvatis, den Elefantengott, einzuladen. Infolgedessen kam die Hochzeitskutsche nicht voran. Erst als der Kutscher "Jaya Ganesha" wiederholte, konnte die Hochzeitsprozession vorankommen. So wurde Ganesha noch schnell eingeladen, und bevor Vishnu und Lakshmi heiraten konnten, wurde die Hochzeit von Ganesha mit seinen Frauen Siddhi und Riddhi zelebriert. Es heißt daher, dass nur wenn Ganesha angerufen wird, Vorhaben gelingen können. Daher wird an Diwali auch Ganesha besonders verehrt. Und wann immer Lakshmi verehrt wird, muss auch Ganesha verehrt werden.

Vishnu und Lakshmi inkarnieren sich immer wieder auf dieser Erde. In einigen ihrer Avatare (Inkarnationen) heiraten sie auch - typischerweise an Diwali. So geschah es z.B. mit Sita und Rama.

Mehr über Lakshmi - als mp3 Audio Vortrag:

<mp3>http://www.yoga-vidya.de/de/service/blog/podpress_trac/web/45120/0/Navaratri_-_Lakshmi_-_Glueckverheisende_Goettin.mp3</mp3>


Kali und Raktabija

An Diwali feiert man den Sieg von Kali über Raktabija. Als Durga zusammen mit vielen Devis (Göttinnen) gegen die Dämonen kämpfte, gab es einen mächtigen Dämon namens Raktabija. Er hatte die besondere Gabe, dass Blutstropfen von ihm (Rakta= Blut) zum Samen (Bija) eines neuen Dämons wurden. Wann immer Durga Raktabija verletzte, entstanden aus jedem seiner Blutstropfen neue Dämonen. Schließlich machte Kali ihre Zunge riesengroß, streckte sie so raus, so dass alles Blut von Raktabija auf ihre Zunge fiel - und sie Raktabija mitsamt all seiner Blutstropfen und neu entstandenen Dämonen verschlang.

So erscheint es manchmal auf dem spirituellen Weg: Mit jeder schlechten Gewohnheit, die man überwindet, scheinen neue schlechte Gewohnheiten aufzutauchen. Mit jedem Schritt auf dem spirituellen Weg scheinen neue Hindernisse aufzutauchen. Wenn man aber die Gnade der göttlichen Mutter anruft, beseitigt sie alle Hindernisse und Probleme.


Krishna hebt den Govardhana Berg

An Diwali wird auch gefeiert, dass Krishna seinen Hirtenstamm vor einem Unwetter beschützt hat. Das begab sich wie folgt:

Die Gopas und Gopis verehrten Indra, den Wettergott, den König der Engel. Krishna sagte ihnen, dass sie keine Engel verehren sollten sondern Gott direkt - oder seine Schöpfung. So hörten die Gopas und Gopis auf, Indra zu verehren, und machten stattdessen eine Verehrungsprozession auf den Govardhana Berg. Indra ärgerte sich darüber, dass ihm nicht mehr der gewohnte Respekt entgegengebracht wurde und entfachte ein Unwetter. Krishna hob den Govardhana Berg mit seinem kleinen Finger hoch und alle Stammesmitglieder zusammen mit ihren Kühen nahmen Zuflucht unter dem Govardhana Baum und waren in Sicherheit. Indra erkannte seinen Irrtum, verneigte sich vor Krishna und bat um Verzeihung.

So haben Aspiranten immer wieder Angst vor anderen Menschen, vor Naturgeistern, vor weltlichen Herausforderungen und beschäftigen sich übermäßig damit. Gott fordert uns auf, weniger Respekt zu zeigen vor Materiellem oder vor anderen Wesen, sondern Gott und die Natur, die Schöpfung direkt zu verehren. Und wenn Unbill kommt, wird Gott uns beschützen. So sagt es auch Jesus: "Sorget euch zunächst um das Königreich Gottes. Dann wird euch alles andere zufallen" (Matthäus 6,33).

Die Geschichte von Krishna und dem Govardhana Berg als Video Vortrag:

Ashram-Bräuche an Diwali

Da Diwali hauptsächlich ein Familienfest ist, wird es in Ashrams weniger gefeiert als andere spirituelle Feiertage wie Shivaratri, Guru Purnima, Krishna Jayanthi, Navaratri.

In den Ashrams werden viele Lichter entzündet, Pujas und Homas zelebriert, die Ramayana erzählt oder rezitiert. Gott wird besonders als Licht verehrt.

Swami Sivananda schreibt dazu:

"Das Licht der Lichter, dieses strahlende innere Licht des Höchsten Selbst leuchtet ewig in den Tiefen deines Herzens. Setze dich still hin, schließe deine Augen, ziehe deine Sinne zurück, richte den Geist auf dieses höchste Licht. Erfreue dich am wahren Diwali, indem du die Erleuchtung der Seele erfährst. Er, der alles sieht, den aber niemand erblickt, der den Geist, die Sonne, den Mond, die Sterne und das ganze Universum erleuchtet, der aber von ihnen nicht erleuchtet werden kann, Er ist wahrlich Brahman, das Absolute, das innere Selbst. Feiere Diwali, indem du dich in Brahman fest verankerst. Genieße die ewige Wonne der Seele. Dort scheinen weder Sonne, Mond oder Sterne noch Blitz noch Feuer. Alle Lichter der Welt sind nicht vergleichbar noch nicht mal mit auch nur einem einzigen Strahl des inneren Lichtes des Selbst. Verschmelze mit diesem Licht der Lichter und genieße das höchste Lichterfest."


Diwali bei Yoga Vidya

Diwali-Licht bei Yoga Vidya Westerwald

In den Yoga Vidya Ashrams wird Diwali mit einer Puja für Lakshmi und/oder Rama zelebriert. Dabei werden die 108 Namen von Lakshmi bzw. Rama rezitiert. Viele Rama und Lakshmi Kirtans werden gesungen. Manchmal findet ein Akhandha Kirtan von Shri Ram Jaya Ram oder von Om Shri Ramaya Namaha statt. Im Abendsatsang werden viele Teelichter entzündet. So erstrahlt der ganze Satsang-Raum mit Licht und Freude.

Foto-Berichte zu Diwali-Feiern bei Yoga Vidya

Diwali-Ansprache von Swami Chidananda

Swami Chidananda hielt in den 80er Jahren aus Anlass von Diwali folgende Ansprache im Sivananda Ashram Rishikesh. Er stellte seine Ansprache unter das Thema: „Können wir immer glücklich sein?“

Diwali ist der Tag, an dem überall Licht ist. Man trifft sich und feiert. Die Menschen sind glücklich. Die Frage kommt auf: "Sollte es nicht möglich sein, diese Stimmung zu einem permanenten Zustand deines inneren Selbst werden zu lassen? Solltest du nicht schauen, ob es möglich ist, diese Stimmung zu bewahren und sie zu deinem ständigen inneren Geisteszustand zu machen, so dass jeder Tag von Licht, Freude und Glück erfüllt ist?" Wir benötigen keinen besonderen Tag, um Gott zu feiern, denn Gott ist überall, jeden Tag, immer. Daher können wir uns immer an Ihm erfreuen, denn Er ist endloses Sein. Er ist ewig. Und da Er alles durchdringt, ist Er überall präsent. Wir sind nie weit von Ihm entfernt; Er ist uns allezeit nah. Diese Tatsache, diese große Wahrheit, die unsere Vorfahren erkannten, liefert uns die Antwort auf die Frage. Natürlich ist es möglich, dies zu einem andauernden Zustand zu machen, aufgrund der einfachen Tatsache, dass dieses große ewige Licht der Lichter, jenseits aller Dunkelheit in dir wohnt, als dein ewiger, ständiger Begleiter. Dieses Licht ist in dir. Somit ist es sicherlich möglich, denn was nötig ist, um in diesem Zustand zu leben, so zu sein, ist bereits in dir vorhanden, als Essenz allen Seins.

Erstaunlich ist, dass diese Möglichkeit vergessen wurde und man glaubt an Absurditäten, wie die Abwesenheit Gottes oder von Licht. Es ist wirklich seltsam. Diese höchst unwahrscheinliche und unmögliche Situation wird in der indischen Philosophie als Maya bezeichnet.

Um unserem wahren Selbst treu zu bleiben, müssen wir sein, was wir sind. Daher leuchte! Lasse dein Leben Glanz sein. Mache es der Dunkelheit unmöglich zu herrschen. Alle Negativität ist Dunkelheit. Das einfach kleine Gebet des heiligen Franz von Assisi ist eine wunderbare Erinnerung an diese Tatsache, diese Wahrheit. Der heilige Franz lehrt uns, wie wir Dunkelheit verbannen: "Wo Hass ist, lass mich Liebe säen; wo Verletzung ist, verzeihe; wo Zweifel ist, glaube; wo Verzweiflung ist, hoffe; und wo Traurigkeit ist, sei freudvoll." Dieses einfache Gebet ist nicht nur großartig und wunderschön in seinem Konzept; es hat auch eine großartige Philosophie, die sich hinter diesen einfachen Worten verbirgt. Und es endet, indem es sagt, dass dies der Weg ist, in dir Glück und Frieden zu finden und dich vom kleinen Selbst zu befreien und dein Geburtsrecht zu erlangen—das ewige Licht und ewiges Leben. Lasse dein Leben strahlend und glänzend wie etwas Göttliches und Positives sein, so dass alle Negativität unseres menschlichen Lebens durch das ersetzt wird, das erstrebenswert und hell ist.

Diwali – Neujahrsansprache von Swami Sivanada zu Diwali 1949

Lichter, Lichter, hell scheinende Lichter überall! Unsere Ehrerbietung gilt dem Licht der Lichter, Brahman, Gott!

Diwali ist eins der vielen Feste zu denen wir uns hier versammeln und die unsere augenblicklich zurück zu unserer eigene göttliche Natur bringen. Speziell dieses Fest, Diwali, hat dabei auf vielen Ebenen eine tiefe Bedeutung.

Bekanntlich bin ich ein Verfechter des frühen Aufstehens. Zu Brahmamuhurta (ca. 4 Uhr) aufzustehen ist eine Wohltat vom Standpunkt der Gesundheit, der moralischen Disziplin, der Effizienz bei der Arbeit und dem spirituellem Fortschritt. An Diwali steht jedermann früh auf. Der Weise, der sich solch frühes Aufstehen zur Gewohnheit gemacht hat, wird von der Hoffnung erfüllt sein, dass seine Nachfahren die Vorteile dieser Gewohnheit erkennen und sie selbst annehmen.

Zu Diwali trägt jedermann neue Kleider. (Bei den Armen sind es oft die einzigen neuen Kleider im Jahr.) Herren geben ihren Dienern neue Kleider und die, die es sich leisten können, verteilen Kleidung an die Armen und Bedürftigen. Viele spenden Wohltätigkeiten, insbesondere durch die Verteilung von Kleidung. Die Herzen öffnen sich. Hier haben die Rishis wieder einmal eine göttlichen Saat in einem Ritus versteckt, aus der unter den richtigen Umständen ein allumfassender Baum universeller Liebe und Wohltätigkeit sprießt.

Unter großem Frohlocken bewegen sich die Bewohner aller Orte ohne Hemmungen, alle mischen sich und alle Feindseligkeiten sind tief unter der Erde begraben. Die Menschen umarmen sich in zärtlicher Liebe dank der vereinigenden Kraft von Diwali. Diejenigen mit einem wachen "inneren Ohr" werden deutlich die Stimme der Altvorderen hören: "Kinder Gottes! Vereint euch, liebt alle!" Die Schwingungen, mit denen die liebevolle Begegnung der Menschen die Atmosphäre erfüllt, sind kraftvoll genug, das Herz eines jedes Mannes und einer jeden Frau in der Welt zu öffnen. Oh weh! Das Herz der Menschen ist verhärtet; nur eine stetige Feier von Diwali in diesem heiligen Land kann die Menschheit neu erwecken und sie vom Pfad des Untergangs abbringen.

Indien muss es tun. Es ist sein Privileg, aber auch seine Pflicht im diesem neuen Zeitalter. Die Befreiung vom Joch der Fremdherrschaft ist lediglich ein erster Schritt. Rama Rajya, die Herrschaft des Dharma, kann zuerst nur in Indien errichtet werden. Dann ist es jedoch Indiens Pflicht, die Botschaft des Rama Rajya der ganzen Welt zu verkünden. Diwali ist lediglich ein Tag, der uns an Rama Rajya erinnert. In der Mythologie ist Sri Rama an diesem heiligen Tag nach Ayodhya zurückgekehrt, nachdem er die Rakshasas zerstört und das erste Rama Rajya errichtet hat.

In dem Rama Rajya, das durch Diwali vor unserem geistigem Auge erscheint, werden Hass, Böswilligkeit und Selbstbereicherung nicht mehr existieren. Die Herzen der Menschen werden mit Gedanke der Liebe, der Wohltätigkeit und des selbstlosen Dienens erfüllt sein. Wenn diese Gedanken in die Herzen Indiens einziehen, werde ich dies eine permanente Feier von Diwali nennen! In diesen Tagen kann nur noch Indien so etwas vollbringen. Nur in seinem Boden wurde diese Saat bewahrt.

Die Kaufleute beginnen das Geschäftsjahr an Diwali. Sie schließen alle Konten und beginnen mit einem neuen Rechnungsbuch. Wie ich mir wünsche, dass alle Inder ihre Konten aus gegenseitigen Beschuldigungen, aus Repressalien, Vergeltungsmaßnahmen, aus Hass, Böswilligkeit und Groll schließen und ein neues Buch der Liebe öffnen. Ein neues Jahr, in dem eine neue Ära des Friedens dämmert.

Zu Diwali wird Lakshmi, die Göttin des Glücks, verehrt. Alle Daivi Sampatti, also göttliche, tugendhafte Eigenschaften, haben ihren Ursprung in ihr. Sie ist die Quelle des Friedens, der Liebe und der Wonne. Sie ist die Mutter aller, sie bewahrt und beschützt alle. Zu Diwali wird Lakshmi angerufen und jeder Gläubige betet, dass sie der Welt ihren edelsten Segen in Form von Frieden und Güte schenken möge. Er ergibt sich zu ihren Lotusfüßen und sucht ihren Schutz. Er gibt sein kleines Ego auf und trinkt den süßen Nektar der Weisheit und Liebe, welcher aus den Lotus tropft, die sie in ihren Händen hält. Lakshmi allein kann die bösen Eigenschaften ausrotten, die im niederen Selbst des Menschen lauern. Oh Mensch! Lade sie ein, an diesem Tag den Lotus deines Herzens einzunehmen, so dass sie in Dir die schlafenden Kräfte von Liebe und Wonne erwecken kann.

Jedes Haus ist an diesem Tag erleuchtet. Überall wo man hinsieht ist Licht. Dies dient dazu, die Menschen daran zu erinnern, dass ihre ureigenste Natur Licht ist: dies ist der Atman, das eigene wahre Selbst, das Licht aller Lichter, das Licht, das Sonne, Mond und allen Sternen im Universum leuchten lässt. Es ist die Unwissenheit Avidya, die den Anschein von Dunkelheit erzeugt.

Diese Avidya besteht aus Nama-Rupa, Namen und Form und den Charakteristika der Organe des Sehens und des Hörens. In Wahrheit gibt es nichts als ein unendliches Bewusstsein - Akhanda Ekarasa Satchidananda Swarupa Para Brahman. Aus dem selben Schwefel wird ganz unterschiedliches Feuerwerk gemacht - mit Unterschieden bei Name und Form, im Geräusch und Anblick. Und doch ist Brahman, die Realität, die selbe, Avidya hat all diese Namen und Formen, Geräusche und Anblicke produziert, zum Vergnügen der Kinder! Jeder Mensch, egal wie gelehrt er ist, wie alt er ist, was er gelernt hat oder wie reich er ist, kann sich selbst nur ein unwissendes Kind nennen bis er diese Einheit in der Vielfalt erkennt.

Oh Mensch, erwache! Stehe auf! Es ist nun Brahmamuhurtha. Singe den Namen des Herren. Verehre die Göttin Lakshmi, die Quelle aller Tugenden. Liebe alle. Sei großzügig. Schlage eine neue Seite im Buch Deines Lebens auf. Entzünde die Lampe der Weisheit in deinem Herzen und zerstöre die Dunkelheit der Unwissenheit, der alleinigen Wahrnehmung von Name und Form! Erblicke nun das Licht der Lichter, den Atman in Dir!

Dies ist die Botschaft, die die Seher Indiens durch die Feier von Diwali überbringen wollen. Dies ist die wahre Botschaft von Frieden und Liebe. Dies ist die Botschaft, die Indien der Welt übermitteln muss.

Das Kartell der westlichen Wissenschaft, das in den letzten Jahrhunderten in furioser Geschwindigkeit gearbeitet hat, war nicht in der Lage den Frieden und die Freiheit von allem Bösen zu bringen, nach der sich die Welt sehnt. Dafür eiferte es, die Zivilisation in die Irre zu führen. Doch trotz größter Anstrengungen hat sie es nicht vollbracht, die Grundlagen der indischen Kultur zu stören. Dies verdanken wir den vielen scheinbar abergläubischen Rieten und Zeremonien, die unsere weisen Vorfahren uns als kostbares Erbe hinterlassen haben.

Rationale Geister nennen diese Zeremonien abergläubisch. Das Schreckgespenst des Aberglaubens, das sie immer wieder heranziehen, ist selbst Aberglaube! Der moderne wissenschaftliche Geist feiert sich in dem Irrglauben, dass alles, was die Altvorderen uns hinterlassen haben, ein Haufen Aberglauben ist. Der Geist des Menschen, durch stetes Rosten seiner Reinheit beraubt, ist unfähig die Sphäre der reinen Vernunft zu betreten (vom der Sphäre intuitiver Wahrnehmung gar nicht zu sprechen) und nimmt die Wahrheit nur durch das Gestrüpp scheinbaren Aberglaubens wahr.

In keinem Land, nicht einmal in einem Dorf oder Haushalt gibt es Individuen mit exakt identischen Fähigkeiten, Temperamenten oder in exakt der selben Stufe spiritueller Evolution. Die indischen Seher, die die gesamte Menschheit für alle Generationen versorgen mussten, waren weitsichtig genug in jedem Erbe, dass sie hinterlassen, genug Nahrung für die Seele aller Menschen unterzubringen -- seien sie intellektuell, rational, emotional, gutgläubig oder skeptisch!

So hat, wie wir gesehen haben, auch Diwali eine Botschaft für jeden und alle!

Mögen die Herzen aller Menschen von Weisheit erleuchtet sein!


Copyright dieses Artikels beim Sivananda Ashram Rishikesh Divine Life Society

Siehe auch

Weblinks

Literatur