Pitri

Aus Yogawiki

Pitri (Sanskrit: पितृ pitṛ m. Nom. Sg. पिता pitā, Vok. Sg. पितर् pitar) Vater, Ahnherr - Pitri im Plural, also Pitris, kann man übersetzen als „Vorväter“, Ahnen, Vorfahren. In Indien genießen Vater und Mutter, Pita und Mata bzw. Pitri und Mata, großen Respekt. Im Bhakti Yoga und Jnana Yoga heißt es: Pitri Deva, Mata Deva: Gott ist Vater, Gott ist Mutter. Oder auch: Gott manifestiert sich für dich als Vater und als Mutter. In vedischer Zeit wurde auch der Himmel als "Vater" und die Erde (Prithivi) als "Mutter" bezeichnet.

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Pitri पितृ pitṛ Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Pitri, पितृ, pitṛ ausgesprochen wird:

Sukadev über Pitri

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Pitri

Pitri ist Vater oder auch Pita, das sind zwei Worte für Vater. Es gibt Mata, das ist die Mutter, sie wird auch als Matri bezeichnet, auch das ist Mutter, und so ähnlich gibt es Pita, das ist der Vater, und Pitri ist der Vater. So gibt es auch Mata – Pita als Zusammenspiel. Oder es gibt auch verschiedene Verse, wo Gott als Vater und Mutter angerufen wird, z.B.: „Twameva Mata Cha Pita Twameva. Oh Gott, du bist Vater, du bist auch Mutter.“ Das heißt, Gott manifestiert sich in deinem Vater und in deiner Mutter.

Aber auch, wenn du keine physische Mutter und Vater mehr hast, oder du aus anderen Gründen sie jetzt nicht sehen kannst, ist Gott immer da, Gott ist immer Vater, Gott ist immer Mutter. So ähnlich auch, für ein Kind ist zuerst mal die Mutter der Guru. So wie es heißt: „Matri Guru Bhavaha.“ Habe zunächst gegenüber deiner Mutter das Gefühl, sie ist dein Guru. Nicht nur dein Guru, sondern Gott, also „Matri Deva Bhavaha“. Also, die Mutter sei deine Göttin. Als nächstes, der Vater sei dein Gott. Und als drittes kommt dann der Acharya, der Guru, der spirituelle Lehrer sei dein Gott. Und als viertes sei ein Gast dein Gott.

So wächst du, indem du zuerst deine Mutter verehrst, dann den Vater verehrst, dann die Lehrer verehrst und zum Schluss Menschen, mit denen du zu tun hast, im Christlichen würde man sagen, den Nächsten. In Indien wird dann oft gesagt, der Gast. Wir sind alle Gäste auf dieser Welt, und wenn du etwas geben kannst, bist du der Gastgeber. Wenn du mal etwas brauchst, bist du der Gast, der etwas in Empfang nimmt.

Sukadev über Pitri

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Pitri

Pitri sind die Ahnen. Pitri kommt von Pita, der Vater, und Pitris sind die Väter, die Vorväter, also die Ahnen und die Urahnen. Pitri spielen in der indischen Mythologie und in der Mythologie des Hinduismus eine wichtige Rolle. In dem Mimamsa System, also, man könnte sagen, im populären Hinduismus, da geht es ja darum, dass man gute Handlungen ausführt, um danach in den Himmel zu kommen, in den Himmelsebenen eine gute Zeit zu haben und dann vielleicht eine bessere Inkarnation zu haben. Und die Pitris, die Vorväter, die wachen über einen und die helfen einem auch.

Man kann sie deshalb verehren und es gibt im Jahr des Hinduismus auch spezielle Feiertage, an denen man die Pitris verehrt. Zum Beispiel es gibt Pradosha Puja, also eine besondere Puja, die man einmal im Monat machen kann für die Verstorbenen. Und dann, wenn man sich auf die Verstorbenen einstimmt, dann werden die Verstorbenen einem auch helfen. Genauso, wenn man stirbt, dann gibt es die Pitris, die einem helfen werden. Die kommen und helfen einem, in die Pitriloka zu kommen, in die Ebene der Vorväter. Sie heißen einen willkommen und sie führen einen ein, sorgen dafür, dass man dort eine gute Zeit hat und dann inkarniert sich einer nach dem anderen wieder auf dieser Erde.

Im Yoga und im Spirituellen wollen wir nicht bei unseren Pitris bleiben in der Ebene der Vorfahren, wir wollen das Höchste erfahren, wir wollen Parat Para erfahren, das Jenseitige, wir wollen Brahman erfahren, das Absolute, wir wollen zu Paramananda gehen, zur höchsten Wonne, zur höchsten Freude. Und so empfiehlt auch Krishna in der Bhagavad Gita, dass man nicht zu sehr sich aufhält mit den Pitris, und dass man vielleicht die Pitris mal verehrt, aber insgesamt sich auf Gott ausrichtet und um Gottes Hilfe bittet und alles für Gott tut. Man kann seine Vorväter und Vormütter achten, man kann sich um die Nachkommen kümmern, aber letztlich das Wichtigste ist, Gott zu verwirklichen, Gott zu dienen, Gott in allem zu sehen, in allem wahrzunehmen und zu erfahren.

Wenn du mehr wissen willst über Reinkarnation, Leben nach dem Tod, dann gehe auf unsere Internetseite, www.yoga-vidya.de. Dort kannst du eingeben den Begriff "Reinkarnation" und dann erfährst du eine Menge über die Yoga-Vorstellungen über Leben nach dem Tod, über Pitris, die Vorfahren, über verschiedenste Formen von Feinstoffwesen, Astralwesen, Engelswesen und was dich so alles erwartet zwischen zwei Leben und wie du zum Höchsten hinkommen kannst.

Siehe auch

Weblinks

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