Intellekt: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:52 Uhr

Intellekt : Was versteht man unter Intellekt? Was ist der etymologische Ursprung dieses Wortes? Wozu ist Intellekt hilfreich? Was sind Synonyme (ähnliche Begriffe), was sind Antonyme (Gegenteile) von Intellekt? Über all das erfährst du hier in diesem Artikel. Hier eine Kurzdefinition: Intellekt kommt vom Lateinischen "intellectus", Erkenntnisvermögen, Verstand, Einsicht.

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Intellekt

Intellekt kommt von intellegere, etwas auseinander lesen, unterscheiden. Intellekt bezeichnet unter andere die Fähigkeit, durch Denken zu einer Erkenntnis zu kommen. Man kann einen scharfen Intellekt haben, wenn man etwas klar erkennt und Schwächen einer Argumentation sofort durchschaut. Man kann einen geschulten Intellekt haben, mit dem man ein bestimmtes Gebiet schnell durchdringt.

Der Intellekt (von lateinisch "intellectus": "Erkenntnisvermögen", "Einsicht", "Verstand") ist ein Begriff der in der Philosophie verwendet wird. Im Yoga wird der Geist in vier Teile gegliedert, in der unter anderem der Begriff "Buddhi" als der Intellekt beschrieben ist. Der Duden beschreibt den Intellekt benennt folgende Synonyme für Intellekt: Denkfähigkeit, Denkvermögen, Erkenntnisvermögen, Gedankenkraft, Geist, Geistesgaben, Geisteskraft, Geistesstärke, Intelligenz, Klugheit, Vernunft, Verstand; (bildungssprachlich) Ratio; (umgangssprachlich) Grips, Grütze, Hirn, Köpfchen.

Antahkarana

Als Antahkarana wird der Bereich der inneren Sinne des Menschen genannt. Wörtlich steht "Antar" für inneres und "Karana" für Instrument. Der Geist wird dabei als Instrument der Seele gesehen. Antahkarna ist ein inneres Funktionsgefüge der Psyche, ein inneres Organ, das es dem Menschen ermöglich zu empfinden, zu unterscheiden und sich zu erinnern. Antahkarana gliedert sich in vier Teilbereiche, die aufeinander aufbauen. Es stellt ein Modell des menschlichen Geistes/der menschlichen Psyche dar.

Manas – 1. Teil des Antahkarana

Manas stellt das einfache Denkprinzip dar. Die Wahrnehmung und Aufnahme von Gefühlen. Manas wandelt die durch die Sinne übermittelten Informationen in Bilder, Klänge, Gerüche, etc. um und gibt ihnen Namen. Manas vergleicht die Sinneswahrnehmungen mit dem Chitta (Unterbewusstsein) und gibt sie zur Kategorisierung und Beurteilung an Buddhi weiter. Jenseits dieser vier Teile ist das Selbst (Atman).

Chitta – 2. Teil des Antahkarana

Im engeren Sinn wird Chitta als Unterbewusstsein bezeichnet. Im Rahmen des Modells des menschlichen Geistes bezeichnet der Begriff "Chitta" einen Teil der menschlichen Psyche, nämlich das Unterbewusstsein. Im Yogasutra verwendet Patanjali den Begriff Chitta im weiteren Sinn als Überbegriff für den gesamten Geist,die Psyche. Im Unterbewusstsein sind alle Erfahrungen (Samskaras) gespeichert, die das Individuum jemals gemacht hat. Im Chitta sind auch die Wünsche, Fähigkeiten, Traumata u.a. aus diesem wie auch aus allen anderen Leben gespeichert.

Buddhi – 3. Teil des Antahkarana

Buddhi ist Unterscheidungs- Entscheidungs- und Urteilsvermögen. Buddhi ist der Intellekt. Synonyme und Zuständigkeitsbereiche von Buddhi sind Einsicht, Verstand, Vernunft, Geist, Intellekt, Urteilskraft; Wahrnehmung, Verständnis, das Begreifen, Meinung, Überzeugung, Ansicht, Absicht, Vorsatz, Plan, Analyse.

In der Sankhyaphilosophie besteht Buddhi aus 25 Kategorien. Hier wird Buddhi als die höchste Fähigkeit des Menschen in der materiellen Welt beschrieben. Des Weiteren gibt es in der indischen Philosophie den Begriff des "Mahat". Dieser Begriff ist gleichbedeutend mit Buddhi und bezieht sich auf die gleiche Sprachwurzel "budh" (erwachen, wissen, verstehen;). Die bekannteste Wortabstammung dürfte "Buddha" sein. Buddha bezeichnet eine transpersonale geistige Fähigkeit des Verstandes, die höher ist als der rational denkende Geist.

Ahamkara – 4. Teil des Antahkarana

Ahamkara wird bezeichnet als der Ich-Macher, das Ego. Durch das Ego identifizieren wir uns mit dem Wahrgenommenem ("mein Haus, Auto u.a.") und dem Instrument der Wahrnehmung ("Ich bin der Körper", "Ich bin klug", "…groß", "…klein", usw.)

Herrschaft über den Geist

"Patanjali definiert Yoga als "Yogas Chitta Vritti Nirodha" – Yoga ist das Zur-Ruhe-kommen (Nirodah) der Gedanken (Vrittis) im Geiste (Chitta)."

Intellekt als Grundlage für kluges und ethisches Verhalten - und für spirituelle Suche

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Intellekt ist ein interessantes Konzept und Intellekt wird in unterschiedlichen Richtungen unterschiedlich interpretiert. Es gibt z.B. die Definitionen des Intellekts als Intelligenz, man spricht auch von Intellekt als die Fähigkeit, nachzudenken. Man sagt auch, dass manche Menschen einen starken Intellekt haben und andere einen weniger starken Intellekt haben. Ich will da jetzt nicht zu sehr auf diese philosophisch-psychologischen Details eingehen. Ich bin ja Yogalehrer, spiritueller Lehrer und für mich ist letztlich immer das Spirituelle am wichtigsten. Intellekt ist dort etwas, war unterscheidet.

Im Jnana Yoga spricht man von der Viveka, der Unterscheidungskraft. Und intellegere, das Lateinische, heißt ja auch unterscheiden. Legere heißt eigentlich lesen und intellegere heißt dazwischen lesen. Das heißt insbesondere, zu unterscheiden. Und im Yoga spielt nicht der Intellekt die große Rolle, mit dem du irgendwie besser bist als andere, sondern im Yoga würde man sagen, man braucht den Intellekt, um zu unterscheiden, zu unterscheiden zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, Intellekt nutzen, um zu unterscheiden zwischen dem Vergänglichen und dem Ewigen. Die dritte Unterscheidung ist die Unterscheidung zwischen der wahren Freude und der scheinbaren Freude. Und die vierte Form von Viveka, der Unterscheidung, wo der Intellekt genutzt werden muss, ist die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen.

Es gibt ein wichtiges Werk im Yoga, das ist das Viveka Chudamani, darüber habe ich auch schon öfters Vorträge gegeben und das ist auch eines meiner Projekte, dass ich zu allen knapp 600 Versen jeweils einen Vortrag geben will und dieses Werk ist das Kleinod, Chudamani, von Viveka, der Unterscheidung. Und dort werden diese vier Formen der Unterscheidung beschrieben. Auch im Yoga Sutra werden sie beschrieben: "Viveka, unterscheide, wer bin ich." Im Yoga sagt man: "Frage, wer bin ich, erkenne dein Selbst und sei frei." Viveka, übe die Unterscheidungskraft, wenn du lernst, dich nicht zu identifizieren mit deinem Körper, nicht zu identifizieren mit deinen Vorstellungen, nicht zu identifizieren mit deinen Vorurteilen, deinen Emotionen, wenn du das kannst, dann hast du eine ganze Menge erreicht. Und daher, Viveka, diese Unterscheidung ist wichtig.

Die zweite Art der Unterscheidung ist die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen. Was ist wirklich wichtig? Und was ist wirklich richtig? Man kann natürlich auch noch sagen, die dritte Unterscheidung ist die Unterscheidung zwischen dem, was wahre Freude bringt und dem, was vergängliche Freude bringt. Diese Art der Unterscheidung ist auch besonders wichtig. Bei dieser Unterscheidung könnte man auch sagen, was ist es wirklich wert, nachzugehen, und was ist es nicht wert, nachzugehen? Und dann die Unterscheidung zwischen dem Wahren und dem Nicht-Wahren. Ich glaube, ich wiederhole mich gerade und ich überlappe. Also, Viveka, Intellekt, ist besonders wichtig im Jnana Yoga, dem Yoga der Erkenntnis. Bei jedem Yoga ist es wichtig, nicht einfach Reizreaktionsketten zu folgen, nicht einfach dich zu identifizieren mit Emotionen und Gefühlen, nicht einfach tun, was dein Geist so denkt, sondern einen Schritt zurücktreten und zu überlegen, zu unterscheiden: "Was ist jetzt wirklich und was ist unwirklich? Was ist ewig, was ist vergänglich? Was ist das, was wirklich zählt, was ist, was nicht so zählt? Was ist das, was dauerhaft glücklich macht, was ist nur vorübergehende Freude? Wer bin ich wirklich?" Alles wichtige Fragen.

Andere Aspekte des Intellektes, andere Aspekte des Intellektes als sonst vielleicht in der Psychologie und in der westlichen Philosophie gemeint ist, auch der westlichen Wissenschaft. Die westliche Wissenschaft schätzt natürlich den Intellekt sehr, aber der Intellekt, der herausfinden will, wie die Entfernung der Sonne von der Erde ist, der herausfinden will, wie Wirtschaft funktioniert, der herausfinden will, wie ein Städtebau ist, ein Intellekt, der herausfinden will, wie ein Computer funktioniert und wie man die Computer verbessern kann und die Smartphones und die Selbststeuerung von Haustechnik, auch alles wichtig. Aber der spirituelle Intellekt ist am wichtigsten. Überlege selbst, nutzt du diesen Intellekt? Kultivierst du ihn? Fragst du dich öfters, "wer bin ich"? Identifizierst du dich vorschnell mit deinen Gedanken, Emotionen, Gefühlen, Vorurteilen, den spontan auftretenden Emotionen? Bist du jemand, der in der Lage ist, langfristig zu denken und zu überlegen, was ist es langfristig wert, etwas zu tun? Schaust du gerne hinter die Dinge? Fragst du dich wirklich, "wer bin ich wirklich"? Und fragst du öfters, "was ist wirklich wahr"?

Wer bin ich? - Der Intellekt?

Yoga sagt: Identifiziere dich nicht mit endlichen Dingen

- Auszug aus dem Buch "Die ersten Stufen des Yoga" von Swami Sivananda -

Der Intellekt (Buddhi) ist Wandlungen unterworfen. Er ist empfindungslos. Er ist etwas Begrenztes. Er ist ein Objekt der Sinne und nicht dauernd gegenwärtig. Im Tiefschlaf ist er nicht anwesend. Er hat Anfang und Ende. Er ist die Wirkung von Sattva Guna. Er existiert nicht aus sich selbst und erhält sich nicht selbst. Er borgt sein Licht vom inneren Selbst. Deshalb kann er auch nicht das ICH sein. Der Intellekt ist nicht das Wesentliche im Menschen, sondern nur sein Instrument. Er ist endlich und durch Zeit, Raum und Ursache bedingt. Er ist nicht selbst leuchtend, sondern borgt sein Licht von dem selbst leuchtenden inneren Atma. Er vermag das Rätsel des Lebens oder das des Universums nicht zu lösen. Er bringt dich nur bis zur Pforte der Intuition. Gelegentlich leitet er dich, ein anderes Mal verrät und verführt er dich.

Intellekt - Antonyme und Synonyme

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Intellekt in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Intellekt - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Intellekt, also Synonyme zu Intellekt sind z.B. Denkvermögen, Denkkraft, Urteilsvermögen, Weisheit, Spürsinn, Begabung, Intelligenz.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Intellekt übertrieben kann ausarten z.B. in Einbildung, Angeberei, Prahlerei, Überlegenheit. Daher braucht Intellekt als Gegenpol die Kultivierung von Gefühl, Intuition, Weisheit, Herzensbildung.

Gegenteil von Intellekt - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Intellekt, Antonyme zu Intellekt :

Intellekt Antonyme auf einen Blick

Antonyme Intellekt, also Gegenteile, sind Gefühl, Intuition, Weisheit, Herzensbildung, Dummheit, Begriffsstutzigkeit, Unverstand,.

Intellekt und die großen Temperamentgruppen

Affirmationen zum Thema Intellekt

  • Ich werde intelligent.
  • Jeden Tag werde ich intelligenter.

Gebet für Intellekt

Ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Fähigkeit zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Intellekt :

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Intellekt.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein intelligenter Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag meinen Intellekt mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

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Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Intellekt

Eigenschaften im Alphabet nach Intellekt

Literatur

Weblinks

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