Ganapati Sachchidananda

Aus Yogawiki

Sri Ganapati Sachchidananda (geboren am 26. Mai 1942) ist ein indischer Meister und Swami. Sri Ganapati Sachchidananda gilt als Inkarnation Dattatreyas, als Dattatreya Avatar. Ganapati Sachchidananda ist der Guru im Sri Ganapati Sachchidananda Ashram "Avadhuta Datta Pitham" in Mysore, Indien. Er lehrt insbesondere Bhakti - das hingebungsvolle Singen der Namen Gottes (Japa) sowie traditioneller und selbst komponierter Bhajans. Ganapati Sachchidananda gibt weltweit Seminare und auch Konzerte. Ganapati Sachchidananda ist bekannt für seine heilende und meditative Musik (Healing and Meditation Music) und pflegt die alte vedische Tradition, indem er die überlieferten Rituale durchführt. Es wird gesagt, dass Ganapati Sachchidananda als vollkommen verwirklichtes Wesen zur Welt kam.

Sri Ganapati Sachchidananda

Biografie

Der Rishi Agastya, der das Agastya Kshetra heiligte

Sri Ganapati Sachchidananda, von seinen Verehrern liebevoll Swamiji genannt, wurde am 26. Mai 1942 in Mekedatu, in Südindien, geboren. Ein muslimischer Heiliger prophezeite seinen Eltern, dass ihr Kind Höchste Weisheit und Erkenntnis erlangen würde und dazu bestimmt war, die Menschheit zu erheben.

Das Dorf Mekadatu liegt dort, wo die Flüsse Kaveri, Arkavati und Gupta Gamini zusammenfließen – im Bundesstaat Karnataka. Dieses heilige Gebiet ist wegen des Pilgerortes Agastya Kshetra bekannt. In Mekadatu lebten der fromme Brahmane Linganne Sarma und seine Frau Savitri. Beide waren gütig und großherzig und führten hingebungsvoll ihre täglichen Rituale aus. Im Frühjahr, im Monat Vaishakha, wurde ihnen ein göttliches Kind namens Jayalakshmi geboren - am selben Tag, an dem im 7. Jahrhundert Shankaracharya geboren wurde. Dieses Kind war wunderschön und besaß eine göttliche Anziehungskraft. Es strahlte Gnade, Frieden und Frömmigkeit aus. Als Jayalakshmi älter wurde, verehrte sie täglich Shiva und diente den Weisen und Heiligen. Ein muslimischer Fakir initiierte sie. Als Folge ihrer strengen Buße erlangte Jayalakshmi die Gottverwirklichung. Mit den geistigen Kräften, die ihr gegeben wurden, heilte sie kranke und leidende Menschen. Schließlich heiratete sie Sri Narasimha Sastri und gebar einen Sohn, den sie Satyanarayana nannten.

Satyanarayana ging wie die anderen Kinder zur Schule, doch konnte ihm die Schule nichts mehr lehren – er war schon zu seiner Geburt mit Höchstem Wissen beschenkt. Bereits als Kind organisierte er Satsangs, lehrte seinen Freunden Bhajans und führte ihnen Siddhis vor – wie etwa das Verwandeln von Blättern in Süßigkeiten -, um sie zu unterhalten.

Später verdiente er sein Geld für eine Weile mit verschiedenen weltlichen Arbeiten. So arbeitete Satyanarayana zum Beispiel als Lehrer und Postangestellter. Die ganze Zeit jedoch diente er seinen Mitmenschen. Durch die geistigen Kräfte, die er besaß, konnte Satyanarayana ihre Lebenssituationen verstehen, kannte ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und half ihnen dabei, Schwierigkeiten zu überwinden. Einige von ihnen wurden seine ersten Verehrer. Bald schon wuchs der Kreis der Anhänger Satyanarayanas. Satyanarayana sang für sie Bhajans und Kirtans und begann damit, in kleinen Dorfhütten oder an Flussufern Yoga-Kurse zu geben. Wie ein Mönch wanderte er durch das Land. Seine Anhänger wurden so viele, dass er ihnen seine ganze Zeit und Aufmerksamkeit schenkte.

1966 zog Satyanarayana an den Ort in Mysore, an dem heutzutage sein Ashram besteht. Anfangs war dies nur eine Strohhütte auf einem Feld. Hier, an diesem Ort, wurde aus Satyanarayana Sri Ganapati Sachchidananda Swamiji. Seitdem unterstützt Ganapati Sachchidananda Menschen auf seine besondere Weise. Die Menschen kommen zu Ganapati Sachchidananda, damit er sie bei ihren weltlichen Angelegenheiten unterstützt, um von Krankheiten geheilt oder auf ihrem spirituellen Weg geführt zu werden. Viele kommen auch, um seinen kraftvollen Liedern zuzuhören, die die Herzen und den Geist der Menschen auf Gott ausrichten. Außerdem zelebriert Ganapati Sachchidananda an den besonderen hinduistischen Feiertagen die alten vedischen Rituale. Sri Ganapati Sachchidananda gilt als Guru der Dattatreya Avadhuta-Linie. Ganapati Sachchidananda nennt seine Mutter „seinen ersten Guru“, denn sie initiierte ihn in das spirituelle Leben. Sie starb bereits 1951.

Lehre

Sri Ganapati Sachchidananda sagt, dass er alle Religionen respektiere und dass es auf vielen Wegen möglich sei, zu Gott zu gelangen. „Von allergrößter Wichtigkeit ist es, sich auf Gott einzustimmen, durch Gebet, Verehrung sowie das Singen der heiligen Namen Gottes. Dann wird Gott selbst dir eine sichere Führung gewähren“, erklärt Sri Ganapati Sachchidananda.

Spirituelle Mission

Ganapati Sachchidananda unterscheidet nicht zwischen Kaste, Glauben, Sekte oder Religion. Seine Methoden zur Verwirklichung der letztendlichen Wahrheit schließen Sankirtan, Japa und andere Rituale ein.

Ganapati Sachchidananda bereitete den Weg für die Wiederbelebung und Popularisierung des "Raga Ragini Vidya", einer alten musikalischen Tradition, die die spirituelle Praxis intensivieren und Krankheiten heilen soll. Mit seiner Musik reist Ganapati Sachchidananda um die Welt, um die Menschen zu einer spirituellen Lebensweise zu inspirieren. Seine Konzerte, eine Art Klangtherapie, die Ganapati Sachchidananda mit Ayurveda, Psychologie, Edelstein-Therapie und Astrologie verbindet, sollen bei den Besuchern heilende Wirkungen aufweisen.

Ganapati Sachchidananda meint, dass in diesem Kaliyuga das Singen von Bhajans die einzige Möglichkeit sei, um Gott anzurufen, da der gewöhnliche Mensch nicht in der Lage sei und auch nicht die Geduld und die Fähigkeit dazu habe, eine strenge religiöse Praxis auszuführen. Ganapati Sachchidananda komponierte und übersetzte mehr als 7000 Bhajans zum Lobpreis verschiedener Gottheiten - in den Sprachen Kannada, Telugu, Sanskrit, Tamil, Hindi, Malayalam und Englisch. Ganapati Sachchidananda veröffentlichte zahlreiche CDs und gab unter anderem Konzerte in Berlin, London und New York.

Ganapati Sachchidananda ist weltberühmt für seine „Music for Healing and Meditation“ (Musik für Heilung und Meditation). Dafür spielt Ganapati Sachchidananda auf einem Synthesizer, der viele verschiedene Klänge erzeugen kann, und wird von Musikern begleitet, die klassische indische Instrumente spielen. Ganapati Sachchidananda sagt: „Das Zuhören ist eine besondere Methode, welche Indriya Nigraha (Kontrolle über die Sinne) erfordert.“ Langanhaltende Konzentration auf einen Raga bewirke beim Zuhörer Heilung.

Die Musik von Ganapati Sachchidananda - Nada Chikitsa

In einem Artikel erläutert Dr. Phani Shri die Musik von Ganapati Sachchidananda sowie deren Heilwirkung. Er beschreibt, dass Ganapati Sachchidananda sich schon früh mit den Klängen der Natur und ihren Wirkungen auf Pflanzen, Tiere und den Menschen beschäftigte. Ganapati Sachchidananda besaß außerdem das Talent, auf verschiedene Weisen zu singen sowie verschiedene Instrumente zu spielen. Durch seine jahrelange Beobachtung verstand Ganapati Sachchidananda allmählich die therapeutische Wirkung der Klänge. Währenddessen begann er, verschiedene Instrumente zu benutzen, um die natürlichen Klänge und damit auch deren therapeutische Wirkungen nachzuahmen. Ganapati Sachchidananda entdeckte die Wirkungen verschiedener Kombinationen von Tönen und Ragas auf die Lebewesen. Um die zahlreichen natürlichen und instrumentalen Klänge zu erzeugen, benutzt Ganapati Sachchidananda in seinen Konzerten nun einen Synthesizer. Seine Musik wird auf Sanskrit Nada Chikitsa (Klangtherapie) genannt.

Ganapati Sachchidananda sagt: "Es gibt eine innige Beziehung zwischen der Musik und Gott. Doch diese Beziehung kann nur entstehen, wenn man sich Nada, dem Klang, mit Ehrerbietung und Hingabe nähert. Nadopasana (Verehrung mittels Musik) führt zu Moksha (Befreiung).“

Bereits seine Mutter Jayalakshmi weihte Ganapati Sachchidananda in die Geheimnisse des Raja Yoga und Sri Vidya (Verehrung der Göttlichen Mutter) ein. Später lehrte ihn seine Tante Venkamma Hatha Yoga. Außerdem eignete sich Ganapati Sachchidananda das Wissen über die Heilkraft verschiedener Kräuter (Mulikas) an, da er in eine traditionelle Familie der Ayurveda-Ärzte (Vaidyas) hinein geboren wurde.

Ganapati Sachchidananda erklärt: „Die Ragas besitzen ein Potential, unseren Geist zu entspannen, indem sie die Nerven beruhigen. Diese Wissenschaft wurde ursprünglich in der altertümlichen Abhandlung „Gandharva Vidya“ – die Kunst der himmlischen Musik – untersucht.“ Ganapati Sachchidananda hat diese zunächst verloren gegangene Methode, Menschen mit der göttlichen Kraft der Musik zu heilen, wiederbelebt. Außerdem zielt die Musik von Ganapati Sachchidananda darauf ab, das Bewusstsein der Zuhörer zu verändern, indem die Musik ihnen hilft, inneren Frieden und Harmonie zu erfahren.

Ganapati Sachchidananda stellte fest, dass ein bestimmter Raga eine bestimmte Krankheit heilen kann, wie etwa Krebs, Herz-, Haut- oder psychosomatische Probleme usw. Ganapati Sachchidananda erzählt: „Der Raga Nilambari zum Beispiel behebt Schlaflosigkeit, der Sri Raga hilft bei Verdauungsstörungen, für geistiges Gleichgewicht wird der Sama Raga empfohlen und der Raga Dwajavanti heilt Nervenschwäche. Die Musik beeinflusst die Zellen, Gewebe und Nerven des Körpers. Gewebeschäden, krebsartige Geschwülste, Hauterkrankungen sowie psychische Probleme werden in hohem Maße mittels Musik geheilt.“ Ganapati Sachchidananda empfiehlt sowohl die aktive Klangtherapie (das Singen der Namen Gottes: Sankirtan) als auch die passive Klangtherapie (das Zuhören).

Im Avadhuta Datta Pitham rief Ganapati Sachchidananda auch ein Musiktherapie-Forschungszentrum ins Leben, um die Wirkungen von Klängen wissenschaftlich zu belegen. Ärzte, Musiker, Musikwissenschaftler, Yoga-Therapeuten, Physiotherapeuten sowie Forschungsassistenten beobachten hier die Wirkung von Musik auf Menschen mit verschiedensten Erkrankungen, wie etwa chronischen Rückenschmerzen, Arthritis, Krebs, Entwicklungsverzögerung, Lernschwierigkeiten, psychiatrischen Störungen, Diabetes, neurologischen Problemen, Bluthochdruck und vielen mehr.

Soziale Projekte

In seiner Lehre betont Ganapati Sachchidananda, dass eine spirituelle Lebensweise nicht allein Meditation bedeute, sondern auch, den Bedürftigen zu helfen. Ganapati Sachchidananda und Datta Pitham unterstützen zahlreiche soziale Projekte in den Bereichen:

  • Bildung und Ausbildung
  • Bereitstellung von Werkzeugen für Frauen mit selbständiger Tätigkeit
  • Ernährung
  • medizinische Versorgung der Armen und der Landbevölkerung
  • Bau von sanitären Einrichtungen in Schulen
  • Bereitstellung von Ausrüstungen für körperlich behinderte Menschen (u.a. Rollstühle) sowie
  • Bereitstellung von Obdach.

Ganapati Sachchidananda gründete so zum Beispiel ein Heim für verarmte ältere Frauen in Hyderabad, "Ammavodi", und fördert Schulen finanziell, um zu gewährleisten, dass die Kinder eine geeignete Schulbildung erhalten, um im heutigen modernen Indien erfolgreich sein zu können. Außerdem führen Ganapati Sachchidananda und Datta Pitham in Gefängnissen Kriya Yoga-Kurse durch und unterstützen den Wiederaufbau baufälliger Tempel. Ganapati Sachchidananda rief auch die Organisation S.E.R.V.E ins Leben, ein Institut zur wissenschaftlichen Erforschung der Veden. Dieses Projekt macht es sich zur Aufgabe, die wissenschaftlichen Inhalte der Veden zu entschlüsseln. Weltweit gründete Ganapati Sachchidananda Datta Yoga Zentren, unter anderem auch in Deutschland.

Zitate

  • "Gott weiß, was Du willst, und ist nur zufrieden, wenn Du Dich wahrhaft hingibst." (Ganapati Sachchidananda)
  • "Das grundlegende Element aller Religionen und Glaubensrichtungen ist ein und dasselbe. Und das ist, die Existenz Gottes zu erfahren, indem man die Göttlichkeit des Menschen erkennt." (Ganapati Sachchidananda)
  • "Adi Shankara lehrte anfänglich Jnana Marga. Später jedoch erklärte er, dass der Weg des Bhakti einfacher als der Weg der Erkenntnis sei." (Ganapati Sachchidananda)
  • "Die göttliche Präsenz im Herzen ist das beste Objekt für die Meditation." (Ganapati Sachchidananda)
  • "Tiefe Meditation führt zu Intuition und hilft dabei, die tiefe, weite Stille des Geistes zu erlangen. Meditation ist die Grundlage aller Errungenschaften." (Ganapati Sachchidananda)
  • "Das Wissen über den Dharma erwacht, indem man dem Guru dient. Der nach Erkenntnis Suchende sollte im Guru Gott sehen." (Ganapati Sachchidananda)
  • "Mauna (Stille) ist der Anfang und das Ende von Yoga." (Ganapati Sachchidananda)

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Siehe auch

Literatur

  • Kuppa Venkata Krishnamurthy, Spiegel des Absoluten. Das Leben des Sri Ganapati Sachchidananda Swamiji (2000)
  • Pathikonda Viswambara Nath, Sri Ganapati Sachchidananda: Biography of a Divine Incarnate (2000)

Weblinks

Seminare

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18:45-19:45 Uhr
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