Yoga Stile: Unterschied zwischen den Versionen

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*6. Der [[Yogalehrer]] unterrichtet mit Stimme, [[Hand|Händen]] und Füßen, [[Prana]] und [[Liebe]]
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*7. Der Lehrer hat die Einstellung: betrachtet sich selbst als Schüler, liebt die Schüler und die göttliche Kraft und fühlt sich als Instrument eines höheren Willens. Er praktiziert selbst, was er lehrt.
*7. Der Lehrer hat die Einstellung: betrachtet sich selbst als Schüler, liebt die Schüler und die göttliche Kraft und fühlt sich als Instrument eines höheren Willens. Er praktiziert selbst, was er lehrt.
Für den Umgang mit Menschen mit besonderen Beschwerden gibt es weitere Grundsätze, die zu beachten sind.
==Siehe auch==
*[[Yoga Vidya]]
*[[Ayurveda]]
*[[Asana]]
*[[Pranayama]]
*[[Meditation]]
*[[Yogatherapie]]
==Weblinks==
*[https://www.yoga-vidya.de/start/ Homepage Yoga Vidya]
*[https://www.yoga-vidya.de/ayurveda/ Yoga Vidya Ayurveda]
*[https://www.yoga-vidya.de/yogatherapie/yogatherapie-portal/ Yoga Vidya Yogatherapie]
*[https://www.yoga-vidya.de/seminare/ Yoga Vidya Seminare]
*[https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/ Yoga Vidya Aus- und Weiterbildungen]
*[https://www.yoga-vidya.de/center/ Yoga Vidya Stadtcenter und Seminarhäuser]
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/ Yoga Vidya Shop]
*[https://www.yoga-vidya.de/netzwerk/yogavidya0/der-verein/ Der gemeinnützige Verein Yoga Vidya]
*[https://www.yoga-vidya.de/gemeinschaft/regeln/ Die Yoga Vidya Gemeinschaft]


==Iyengar Yoga Stil==
==Iyengar Yoga Stil==

Version vom 22. Februar 2014, 20:46 Uhr

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Yoga Stile sind Richtungen bzw. Stile des Hatha Yoga, des Yoga der Körperübungen. Es gibt sanftere und herausforderndere Yoga Stile, dynamischere und ruhigere Yoga Stile, traditionellere und modernere Yoga Stile, spirituellere und weltlichere Yoga Stile. Die im deutschsprachigen Raum verbreitetsten Yoga Stile sind Sivananda Yoga Stil, Yoga Vidya Yoga Stil, Iyengar Yoga Stil, Ashtanga Yoga Stil, Power Yoga Stil, Anusara Yoga Stil, Bikram Yoga Stil, Vini Yoga Stil. Diese Yoga Stile werden unter näher erläutert - durch Klicken auf den entsprechenden Begriff findest du auch mehr zu dem Yoga Stil.

Yoga Stile, Yoga Arten, Yoga Richtungen, Yoga Wege, Yoga Traditionen

Eine der Stärken des Yoga ist seine große Bandbreite, seine Vielfalt. Eine andere Stärke des Yoga ist seine Entwicklungsfähigkeit und die Kreativität der Yoga Meister. So gibt es so viele Yoga Arten. Um die Bandbreite des Yoga zu beschreiben, gibt es verschiedene Ausdrücke:

Sarvangasana, der Schulterstand
  • Yoga Stile sind Richtungen des Hatha Yoga. Der Ausdruck Yoga Stil hat sich aus dem Amerikanischen entwickelt. Da ist der Ausdruck "Yoga Style" schon länger in Gebrauch. Ein Stil beschreibt unterschiedliche Weisen, das gleiche zu machen. Zum Beispiel gibt es unterschiedliche Stile in der Architektur: Kirchen können in unterschiedlichen Stilen gebaut werden, im romanischen Stil, im gothischen Stil, im Stil der Renaissance etc. Verwaltungsgebäude können im Jugendstil, im Bauhausstil etc. errichtet werden. So ist Hatha Yoga der Yoga der Körperübung. Und Hatha Yoga kann in verschiedenen Yoga Stilen geübt werden. Manchmal wird zwar "Hatha Yoga" als eigener Yoga Stil bezeichnet, dies ist jedoch nicht richtig. Wenn "Hatha Yoga" als Stil definiert wird, ist da meist Sivananda Yoga Stil oder im Deutschsprachigen Yoga Vidya Stil gemeint, weil diese Yoga Stile sich am meisten auf die klassischen Yoga Schriften beziehen und am verbreitetsten sind. Jedoch sind auch Iyengar Yoga, Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan, Vini Yoga etc. Yoga Stile des Hatha Yoga - mindestens soweit sie die Körperübungen, also Asanas, Pranayamas, Mudras, Bandhas, Tiefenentspannung, Karanas, Vinyasas betreffen. Wenn in der Folge von den Yoga Stilen die Rede ist, ist also von den Hatha Yoga Stilen die Rede. Und wenn die einzelnen Yoga Stile beschrieben werden, bezieht sich das auf das Hatha Yoga. Denn manche Yoga Richtungen haben eine große Bandbreite der Lehren, die sich nicht nur auf Hatha Yoga bezieht. Als Beispiele folgende Bemerkungen zu einigen Yoga Stilen: Auch Iyengar Yoga enthält Meditation. Sivananda Yoga und Yoga Vidya beziehen verschiedene Yoga Arten in ihre Yoga Richtung mit ein. Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan entstammt der Sikh Tradition. Es gehören also auch verschiedene Elemente einer ganzen Religion, des Sikhismus, dazu, einschließlich Kleidungsregeln, Haartracht, Rituale, Gesänge etc. In der Abhandlung über Yoga Stile werden diese Nicht-Hatha-Yoga Elemente nicht berücksichtigt.
  • Yoga Arten ist der Überbegriff für alle Formen des Yoga. So findest du den umfangreichsten Überblick über die Bandbreite des Yoga unter dem Suchbegriff "Yoga Arten".
  • Yoga Traditionen sind die älteren der Yoga Richtungen. Yoga Traditionen müssen schon einige Generationen von Yoga Meistern umfassen, bevor sie als Tradition bezeichnet werden. Eine Yoga Tradition fasst typischerweise eine Reihe von Yoga Arten zusammen, hat ein Guru-Schüler-Verhältnis und ist meist eine Einweihungs-Tradition. Eine Yoga Tradition kann verschiedene Untertraditionen haben; z.B. gibt es die Shankaracharya Dashanami Tradition. Und davon gibt es dann verschiedene Unter-Traditionen wie Sivananda Yoga, Kriya Yoga nach Babaji, Vedanta nach Vivekananda etc. Eine einzelne Yoga Tradition kann verschiedene Yoga Stile umfassen; z.B. sind aus der Krishnamacharya Tradition die Yoga Stile Iyengar Yoga, Vini Yoga, Ashtanga Vinyasa Yoga und Power Yoga entstanden.
  • Yoga Richtungen sind Richtungen des Yoga, die heutzutage wichtig sind. Yoga Richtungen umfassen typischerweise verschiedene Yoga Arten. Eine Yoga Richtung kann auch verschiedene Yoga Stile entwickeln. Verschiedene Yoga Traditionen können zur gleichen Yoga Richtung gehören... Eine Yoga Richtung kann säkular oder spirituell sein, sie kann auch eine Yoga Tradition sein - oder sich erst vor ein paar Jahren entwickelt haben.

Hier also die einzelnen Yoga Stile:

Sivananda Yoga Stil

Swami Sivananda

Swami Sivananda

Der Sivananda Yoga Stil ist nach seinem 1887 geborenen Begründer Swami Sivananda Saraswati benannt, dem großen indischen Yogameister und Arzt.

Sivananda, mit bürgerlichem Namen ursprünglich Kuppuswamy, wurde in eine südindische Brahmanenfamilie geboren und zeigte schon früh den Wunsch, anderen zu dienen; als Kind holte er oft Bedürftige von der Straße und setzte sie bei seinen orthodoxen Eltern an den Esstisch. Seine Neigung, über alle Kastengrenzen hinweg helfen zu wollen, blieb ihm sein ganzes Leben lang erhalten.

Er studierte Medizin und ging 1913 Malaysia, wo er als Arzt im Krankenhaus einer Gummibaumplantage 10 Jahre lang die Schwerstkranken aufopfernd pflegte. Doch das war ihm noch nicht genug - er ging zurück nach Indien und zog als Wandermönch durchs Land, bis er 1924 in Rishikesh seinen Guru Swami Vishvananda Sarasvati traf und sich zum Sannyasin in einem Vedanta-Orden weihen ließ.

Auch als Sannyasin kümmerte er sich um die Kranken, praktizierte aber auch täglich Asanas, Pranayama und Meditation und las die heiligen Schriften. Damit war der Grundstein zum Sivananda Yoga Stil gelegt: Swami Sivananda praktizierte den integralen Yoga.

Der integrale Yoga

Swami Sivananda (rechts) mit Swami Venkatesananda

Auch wenn ein Mensch sich zu einem Yogaweg besonders hingezogen fühlte, riet Swami Sivananda seinen Schülern, auch die anderen Yogawege mit zu berücksichtigen und "von jedem ein bißchen" zu praktizieren; sein Yoga Stil bezog alles ein:

  • Karma Yoga, den Weg des selbstlosen Dienens, wie es Swami Sivananda sein ganzes Leben lang praktizierte;
  • Raja Yoga, den Weg der Geistesbeherrschung; Meditation, positives Denken, Beobachten der Gedanken, Affirmationen, gute Vorsätze;
  • Hatha Yoga, den körperlichen Yogaweg bestehend aus:
Asanas, den richtigen körperlichen Übungen;
Pranayama, der richtigen Atmung, den richtigen Atemübungen;
der richtigen - nämlich vegetarischen - Ernährung;
der richtigen Entspannung und
Meditation und positivem Denken.
  • Kundalini Yoga, den energetischen Yoga, bei dem es vorwiegend darum geht, mehr Lebensenergie (Prana) aufzunehmen und die Kundalini, die weibliche Schöpferkraft, unser Potential, zu wecken, damit sie durch die Chakren die feinstoffliche Wirbelsäule entlang aufsteigen und sich mit dem Bewusstsein - Shiva - verbinden kann. Sind die Kundalini-Shakti und Shiva wieder vereint, dann befindet sich der Praktizierende in Samadhi.

Hatha-Yoga-Praxis: Die Reihenfolge der Übungen

Swami Sivanandas Übungen bei diesem Yoga Stil beruhen auf einer alten indischen Tradition, die jedoch zu der Zeit, zu der er Yoga praktizierte, auch in Indien etwas in Vergessenheit geraten waren. Er war einer der Ersten, die den Yoga wieder populär machten. Sein westlicher Schüler André van Lysebeth nannte die Übungsreihe, die er von Swami Sivananda lernte, nach dem Ort des Ashrams "Rishikesh-Reihe". Bei dieser Reihe werden durch die Abfolge alle Chakren von oben nach unten und dann wieder nach oben, schließlich auch alle zusammen, angesprochen.

Swami Vishnus Rad (Chakrasana)

Der 1927 geborene Swami Vishnu Devananda, sein großer Schüler, der noch während seiner Zeit beim indischen Militär Swami Sivananda als seinen Guru erkannte und von ihm zum Hatha Yoga Lehrer auserkoren wurde, ergänzte diesen Yoga Stil um die Pranayama-Übungen und um die Zwischenentspannung zwischen den Asanas; er setzte den ursprünglich am Ende stehenden Kopfstand an den Anfang der Asanareihe. Die Stunden begannen mit der Anfangsentspannung, Om und Mantra, Pranayama und dem Sonnengruß (Surya Namaskar) zum Aufwärmen und Dehnen des Körpers, dann folgten die Asanas, wie das auch heute noch bei diesem Yoga Stil der Fall ist.

Swami Vishnu Devananda (links) und Sukadev

Die Reihenfolge der Asanas lautet:

Die Yogastunde dieses Yoga Stils endete wie heute mit einer langen Tiefenentspannung, eventuell einer kurzen Meditation, Om und Mantra.

Swami Sivananda betonte stets, ein Gramm Praxis sei wichtiger als Tonnen Theorie. Ein beliebtes Motto, das er seinen Schülern mit auf den Weg gab, lautet "Be good, do good" (Sei gut, tue Gutes). Sein Wahlspruch war: "Serve, love, give, purify, meditate, realize" - Diene, liebe, gib, läutere dich, meditiere, verwirkliche.

Swami Sivananda hielt seine Schüler zu unermüdlicher spiritueller Praxis (Sadhana) und Wachsamkeit an; er gründete die Divine Life Society und die Yoga Vedanta Forest Academy und schrieb über 200 Bücher. Der Ashram stand allen Konfessionen offen. Swami Sivananda verließ seinen Körper in Mahasamadhi am 14.Juli 1963.

Seine bekanntesten Schüler sind der bereits erwähnte Swami Vishnu Devananda, Swami Venkatesananda Saraswati (der in Australien und Südafrika tätig war), Swami Satyananda Saraswati (der spätere Gründer der Bihar School of Yoga), Swami Chidananda (ehemals Präsident der Divine Life Society), Swami Krishnananda (Leiter des Sivananda Ashrams in Rishikesh), Swami Chinmayananda, Swami Jyotirmayananda, André van Lisbeth, Boris Sacharow u.v.a.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

*Bücher von Swami Sivananda:

*Bücher von Swami Vishnu Devananda:

*Bücher von André van Lisebeth:

Yoga Vidya Yoga Stil

Der Gründer: Sukadev Bretz

Seit früher Kindheit interessiert an Spiritualität: Sukadev Volker Bretz

Die Traditionslinie (Parampara) von Swami Sivananda und Swami Vishnu Devananda (siehe oben) setzt Sukadev mit dem Yoga Vidya Yoga Stil fort.

Sukadev wurde als Volker Bretz am 03.02.1963 in Bad Kreuznach in eine Unternehmerfamilie geboren, zeigte schon früh Interesse an spiritueller Literatur und erwies sich bald als überaus begabter Schüler: Er beendete das Gymnasium mit einem vorzeitigen Abitur als Klassenbester mit einem eindrucksvollen Notendurchschnitt von 1,1. In hohem Lesetempo verschlang er alles, was er zu spiritueller Literatur, Psychologie und den Grenzbereichen der Physik und anderer Wissenschaften finden konnte. Sein Studium der Betriebswirtschaft mit Nebenfach Psychologie schloss er nach nur 5 Semestern wiederum als Jahrgangsbester ab.

Parallel zu seinem Studium begann Sukadev 1980 auch mit intensiver Yogapraxis und begann schon 1981 im Münchner Sivananda Yoga Zentrum zu unterrichten, nachdem er in der Nähe von New York bei Swami Vishnu Devananda die Yogalehrerausbidung absolviert hatte. 1982 schloss er eine weitere Yogalehrerausbildung für Fortgeschrittene bei Swami Vishnu Devananda in Kanada (Val Morin) ab und wurde von ihm 1983 zum jüngsten Ausbilder bestimmt. Er leitete nacheinander die Sivananda Yoga Zentren in Wien, Genf, Los Angeles, Paris, London, New York und Toronto und hatte 1987 in Kanada eine Vision von Swami Sivananda, die ihn stark prägte. 1988 wurde er zum persönlichen Assistenten von Swami Vishnu Devananda und leitete den Hauptsitz in Val Morin/Kanada. Nach seiner Ernennung zum Acharya Matsyendranath (Yogameister) 1990 verließ er 1991 den Ashram in Toronto und reiste durch Amerika, Israel und Indien, um hier intensiver und "näher an der Quelle" praktieren zu können. Im Ashram in Rishikesh hatte er schließlich eine neuerliche Vision von Swami Sivananda, der ihn beauftragte, Yoga Zentren in Deutschland zu eröffnen. So entstand 1992 das erste Yogazentrum in Frankfurt, damals noch unter dem Namen "Yoga-Center am Zoo". Heute verfügt der gemeinnützige Verein Yoga Vidya über vier Ashrams in Bad Meinberg (Hauptsitz), an der Nordsee, im Westerwald und im Allgäu. Im Jahr 2012 feierte Yoga Vidya mit der Stadt Bad Meinberg das 20-jährige Jubiläum.

Der Yoga Stil von Yoga Vidya

Der Yoga Vidya Yoga Stil fußt weitgehend auf der von Swami Sivananda und Swami Vishnu Devananada praktizierten Rishikeshreihe; Sukadev hat jedoch einige Änderungen und Ergänzungen vorgenommen, wie zum Beispiel die, nach dem Sonnengruß (Surya Namaskar) noch eine Bauchmuskelübung einzufügen. Die Reihenfolge, die nach dem Yoga Vidya Yoga Stil unterrichtet wird, nennt sich Yoga Vidya Grundreihe.

Sukadev legt Wert darauf, einen authentischen indischen Yoga zu unterrichten, bei dem die Schüler neben den Asanas auch Pranayama und Meditation praktizieren und mit den indischen Philosophiesystemen und Yogawegen und dem ethischen Hintergrund vertraut gemacht werden. In den Ashrams und Stadtzentren werden darüber hinaus auch Kirtans und Bhajans im Rahmen des Satsangs gesungen und Rituale wie Arati, Homa und Puja abgehalten. Die Sadhana-Praxis ist jedoch auch hier nicht konfessionsgebunden, sondern steht den Angehörigen aller Religionen offen, ganz im Sinne der Toleranz, die Swami Sivananda lehrte.

Für den Unterricht entwickelte Sukadev sieben Grundregeln, die von den Yogalehrern in jeder Stunde beherzigt werden sollen:

Die 7 Unterrichtsprinzipen von Yoga Vidya

  • 1. Aufbau auf der Yoga Vidya Grundreihe um maximale Wirkung auf allen Ebenen (körperlich, energetisch, geistig-emotional, spirituell) zu erzielen
  • 2. Anpassung an Zielsetzung und Zielgruppe
  • 3. DieAsanas werden gehalten (mindestens 10 Atemzüge)
  • 4. Betonung von Entspannung, Atmung, Konzentration, ständige Wiederholung im Unterricht
  • 5. Respekt vor der inneren Intelligenz der praktizierenden Schüler (Spürgenauigkeit, Entwicklung von Körperbewusstsein der Schüler durch entsprechende Ansagen)
  • 6. Der Yogalehrer unterrichtet mit Stimme, Händen und Füßen, Prana und Liebe
  • 7. Der Lehrer hat die Einstellung: betrachtet sich selbst als Schüler, liebt die Schüler und die göttliche Kraft und fühlt sich als Instrument eines höheren Willens. Er praktiziert selbst, was er lehrt.

Für den Umgang mit Menschen mit besonderen Beschwerden gibt es weitere Grundsätze, die zu beachten sind.

Siehe auch

Weblinks

Iyengar Yoga Stil

Ashtanga Yoga Stil

Power Yoga Stil

Anusara Yoga Stil

Bikram Yoga Stil

Der Bikram Yoga Stil (ein eingetragenes Markenzeichen), mittlerweile weltweit recht populär mit etwa 700 Yogaschulen, wurde von dem 1946 in Kalkutta geborenen Inder Bikram Choudhury entwickelt und gehört zu den Hatha Yoga Stilen. Bikram Choudury war ein Schüler von Bishnu Charan Ghosh, Bruder von Paramahamsa Yogananda. Der Bikram Yoga Stil wird manchmal auch als Hot Yoga bezeichnet.

Auch Dhanurasana, der Bogen, gehört zu den 26 Übungen

Das Prinzip des Bikram Yoga besteht darin, eine festgelegte Abfolge von 26 Übungen (genaue Abfolge der 26 Übungen siehe Weblinks unten), darunter auch Atem- (Pranayama) und Entspannungsübungen, bei einer Raumtemperatur von bis zu 40°C und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 40% zu praktizieren.

Der Erfinder des Bikram Yoga schreibt seinem Yoga Stil zahlreiche Qualitäten zu. So sollen durch die Wärme und Luftfeuchtigkeit Muskeln, Bänder und Sehnen des Körpers intensiv gedehnt werden und das Verletzungsrisiko soll zugleich geringer sein, da der Körper gut aufgewärmt ist. Der Yoga Stil soll die Beweglichkeit fördern und durch die dauernde Wiederholung der Übungen rasche Fortschritte ermöglichen. Die Abstimmung der Übungen aufeinander ist ganzheitlich und soll neben der Dehnung die Entwicklung der Muskulatur, inbesondere um die Wirbelsäule, die Massage aller wichtigen Organe, die Stimulierung von Drüsen und eine bessere Durchblutung bewirken.

Nach Angaben von Choudhury lösen sich durch die Wärme Verspannungen, so dass chronische Schmerzen gelindert werden. Das Immunsystem, so Choudhury, werde durch den Stressabbau gestärkt, die Haltung verbessert, Herz und Kreislauf trainiert, der Stoffwechsel angeregt und der Körper entgiftet.

Auf geistiger Ebene wird die Entwicklung von Eigenschaften wie Vertrauen, Willenskraft, Entschlossenheit, Konzentration und die allmähliche Ausbildung eines verbesserten Körpergefühls betont.

Absehen von der möglichen größeren Dehnung bei höherer Raumtemperatur lassen sich die meisten von Choudhury beschriebenen physischen, geistigen und energetischen Wirkungen auch generell für andere Hatha Yoga Stile nachweisen (siehe hierzu Wissenschaftliche Studien, Studien und Yoga als Ressource für ein ge-glück-tes Leben).

Bikram Yoga Videos (Englisch)

Kritische Stimmen

Ärzte warnten, der durch starkes Schwitzen im heißen Raum entstandene Flüssigkeitsverlust könne zu Krämpfen oder - bei Problemen mit Herz, Kreislauf und Blutdruck - sogar zum Kreislaufkollaps oder Herzinfarkt führen (siehe auch Weblinks unten). Der entstandene Flüssigkeitsverlust müsse zumindest durch Trinken und Elektrolyte ausgeglichen werden. Sie wiesen auch darauf hin, dass Muskeln durch aktive Übung von innen erwärmt würden und nicht durch die Raumtemperatur.

In den USA kam der Gründer Bikram Choudhury wegen gerichtlicher Auseinandersetzungen ins Gerede; auch unpassende Bemerkungen wurden ihm vorgeworfen.

Siehe auch

Literatur

  • Bikram Choudhury, Bikram-Yoga, Der Weg zu Gesundheit und innerer Zufriedenheit. Das Originalbuch zu Hot Yoga, 22. Oktober 2008, Riva
  • Bikram Choudhury, Bikram's Beginning Yoga Class, Herausgeber: Goldstein, Julian

Weblinks

Vini Yoga Stil

Das Sanskrit-Wort Viniyoga bezeichnet (nach: "Das Yoga-Lexikon", Wilfried Huchzermeyer) die "individuelle Anwendung", die von einer Sache/einer Lehre/einer Technik gemacht wird .

Der im Westen vor allem durch T.K.V. Desikachar bekannt gewordene Begriff, der aber schon in Patanjalis Yoga Sutras auftaucht, bedeutet, dass, egal, ob man Asanas oder den Gebrauch eines Mantras oder auch indische Philosophie unterrichtet, man das Niveau und die Vorgehensweise an den Hintergrund des Schülers anpasst und dabei dessen Erfahrung, Kultur, Alter, Gesundheitszustand usw. berücksichtigt. Man sollte also einem Fortgeschrittenen nicht zu simple Übungen geben, die diesen unterfordern, oder einen Anfänger überfordern. (Bei Yoga Vidya z.B. unterrichten Yogalehrer ebenfalls zielgruppenorientiert; es gibt Yogastunden für Anfänger und Fortgeschrittene, für ältere Menschen, für Schwangere und für Menschen mit besonderen physischen oder psychischen Beschwerden, Seminare für die unterschiedlichen Yogawege usw.).

In einem Interview mit der Zeitschrift Viveka vom Februar 2003 berichtete T.K.V. Desikachar, der bekannte Yogalehrer und Sohn des noch berühmteren T. Krishnamacharya, er habe in den 60er Jahren begonnen, im Westen Yoga zu unterrichten und zu seinem Schrecken feststellen müssen, dass dort alle Teilnehmer einer Gruppe die gleichen Asanas, Pranayamas und Meditationen praktizierten, ohne Rücksicht auf Alter, Bildung, Entwicklung. Das war für ihn ein Schock, denn sein Vater, T. Krishnamacharya, der Vater des modernen Yoga, schnitt die Übungen auf den Einzelnen zu und veränderte sie auch, je nach Zustand des Schülers. Dagegen wurden im Westen sogar auf Yoga-Kongressen in jeder Gruppe die gleichen Dinge gelehrt und die Techniken kaum gewechselt.

Das Konzept von Viniyoga ist eigentlich kein eigener Stil (und T.K.V. Desikachar verstand es auch nicht so); es bezieht sich lediglich auf das dritte Kapitel (3.6) von Patanjalis schon erwähntem Yogasutra, demzufolge die Anwendung der Praxis von Samyama verschiedene Stadien durchlaufen muss. Dies gilt jedoch nach T.K.V. Desikachar nicht nur für Meditation (die höhere Stufe), sondern erst recht auch für den Yoga allgemein (die niedrigere Stufe), wie auch andere Stellen im Yogasutra belegen. Desikachar bemerkte in dem erwähnten Interview, man könne Viniyoga als "angewandten Yoga" bezeichnen. Sein Vater, Sri Krishnamacharya, pflegte zu sagen: "Im Yoga geht es nicht darum, jemanden in festgelegte Formen zu pressen, sondern sich an Fragestellungen und Möglichkeiten des einzelnen Menschen auszurichten".

T.K.V. Desikachar legt auch großen Wert auf das Studium des Yogasutra und die Abstimmung von Asanas und Atem. Die Betonung liegt für ihn im Westen zu stark auf dem rein körperlichen Aspekt - seiner Ansicht nach wird immer nur ein Teil der Lehre weitergegeben. T.K.V. Desikachar selbst hatte 29 Jahre lang Unterricht bei seinem Vater, der sich mit den indischen Philosophiesystemen bestens auskannte, und sorgt heute dafür, dass auch die angehenden Lehrer im Krishnamacharya Yoga Mandiram eine fundierte Ausbildung bekommen. Der Mandiram pflegt auch Kontakte zu Ärzten und Universitäten, um hier begleitende Therapien vorstellen zu können.

Siehe auch

Literatur

  • T.K.V. Desikachar, Kausthub Desikachar, Frans Moors (1994), The Viniyoga of Yoga: Applying Yoga for Healthy Living 2. Auflage 2001, Chennai, Indien: Krishnamacharya Yoga Mandiram
  • Winfried Huchzermeyer, Das Yoga-Lexikon, edition sawitri

Weblinks

Yin Yoga Stil

Yin Yoga ist ein Yoga Stil, der auf chinesische Ursprünge zurückgeht und im Westen zuerst in den USA der 1970er Jahre vom taoistisch geprägten Kampfkunst- und Yogalehrer Paulie Zink gelehrt wurde. Er zeichnet sich durch am Boden ausgeführte, lange und passiv gehaltene Stellungen (Asanas) aus.

Paulie Zink

Zink begann bereits als Teenager mit Kung Fu und wurde schließlich vom Kung Fu und Qi Gong Meister Cho Chat Ling (Hongkong) als Schüler angenommen. Danach hatte er 10 Jahre lang 6-8 Stunden täglich Unterricht in Kung Fu und taoistischem Yoga (Dao Yin) und trainierte Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer. Auf Bitte seines Meisters hin nahm Zink auch an verschiedenen Karate-Meisterschaften in den USA teil, mit großem Erfolg. In den 70ern entwickelte er schließlich seinen speziellen Yoga Stil, eine Mischung aus Hatha Yoga und taoistischem Yoga; die Asanas untercheiden sich von den klassischen Hatha Yoga Asanas und schließen auch die 5 Elemente ein.

Sein Schüler Paul Grilley, ein Yogalehrer aus Kalifornien, Sarah Powers u.a. habe diesen Yoga Stil im Westen weiter verbreitet. Sarah Powers entwickelte schließlich einen eigenen Stil namens Insight Yoga, der sowohl Yin- wie auch Yangelemente umfasst. Auch der Stil von Paul Grilley weicht von dem seines Lehrers ab.

Videos mit Paulie Zink: Yin Yoga Flow und Anfängerstunde DVD

Merkmale des Yin Yoga Stils

Der Yin Yoga Stil versteht sich nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den fordernden, dynamisch-anstrengenden und eher Yang betonenden Yoga Stilen, die im Westen praktiziert werden, wie etwa Power Yoga, Ashtanga Yoga, Vinyasa Flow usw. Dem Yoga Stil liegt das Prinzip der weiblichen Yin- und der männlichen Yang-Energie zugrunde, die im Gleichgewicht sein sollen und sich ergänzen.

Im Yin Yoga Stil werden Asanas insbesondere am Boden und langsam ausgeführt und länger passiv gehalten (oft 5 Minuten und mehr), so dass aktive Anstrengung und schweißtreibende Asanas vermieden werden. Ziel ist es, mit diesen Übungen auch die tieferen Schichten des Bindegewebes, die verbindenden Elemente wie Sehnen, Faszien und Bänder, zu erreichen, die Durchblutung in den Gelenken zu erhöhen und die Flexibilität zu steigern. Durch die Übungen soll auch ein energetischer Ausgleich erfolgen, die feinstofflichen Energiekanäle (bekannt als Meridiane oder Nadis) werden geöffnet und die Lebenskraft Qi (=Prana) kann wieder fließen. Das Immunsystem wird durch Stressabbau gestärkt und die Gesundheit der inneren Organe verbessert. Durch die tiefe Entspannung ist der Praktizierende weniger krankheitsanfällig, ruhig und bereit für die Meditation.

Paulie Zink sagte, der Yin Yoga Stil öffne das Herz

Im indischen Hatha Yoga wie auch im alten taoistischen Yoga war es durchaus üblich, Stellungen länger zu halten und sie auch mit Atemübungen zu kombinieren, um Gesundheit (insbesondere im Hinblick auf ruhiges Sitzen während der Meditation) und ein langes Leben zu erreichen. Sehnen, Faszien und Bänder werden deshalb besonders gedehnt, weil man im Yin Yoga Stil davon ausgeht, dass sie besonders viele Meridiane (Nadis) enthalten und man so Energieblockaden lösen möchte. Außerdem möchte man der mit zunehmendem Alter sinkenden Elastizität dieser Strukturen entgegenwirken.

Für das Einnehmen der Stellungen gilt bei diesem Yoga Stil, dass man sich vorsichtig hineinbegibt, ohne die Schmerzgrenze zu erreichen, dann regungslos einige Minuten in der Stellung verharrt (Anfänger: 1-3 Minuten, Fortgeschrittene 5 Minuten und mehr) und die Stellung schließlich auch vorsichtig wieder auflöst. Paulie Zink sagte, die Yin-Energie öffne das Herz und führe zum ursprünglichen Selbst.

Meridiane (Nadis) und Biochemie

Die Forscher Hiroshi Motoyama und James Oschman vermuten, dass die sich vor allem auf Bindegewebsstrukturen konzentrierenden Übungen im Yin Yoga Stil die Fibroblasten anregen, mehr Hyaluronsäure zu produzieren. Hyaluronsäure ist ein Hauptbestandteil der Synovialflüssigkeit und hat die Eigenschaft, Wasser stark anzuziehen, was zu einer guten elektrischen Leitfähigkeit führt. Stimmt ihre Theorie, dann wüßte man nicht nur, warum der Yin Yoga Stil das System der Energiekanäle (Nadis) stärkt und Gelenke wieder beweglicher macht, man hätte auch den Schlüssel zum Verständnis des in der Akupunktur verwendeten Meridiansystems gefunden.

Yin Yoga bei Yoga Vidya in Bad Meinberg

Auch bei Yoga Vidya in Bad Meinberg werden Seminare im Yin Yoga Stil angeboten. Abgesehen von diesen speziellen Seminaren hat aber auch jede sanfte, entspannende und nicht fordernde Yogastunde einen Yin-Charakter - das gilt auch für die sanften yogatherapeutischen Stunden und für die Klangyogastunden (Nada Yoga).

Durch zahlreiche Wissenschaftliche Studien wurde nachgewiesen, dass durch entspannenden Yoga generell Stresshormone besonders gut abgebaut werden, so dass der im Alltag und im Arbeitsleben oft aktivierte Flucht-Kampf-Mechanismus deaktiviert wird. Das bedeutet vor allem, dass das Immunsystem wieder "hochgefahren" wird und der Körper auch die Verdauung wieder aufnimmt, die unter Stressbedingungen verlangsamt wird. Der Abbau des Stresshormons Cortisol, das mit unseren Fettreserven zusammenhängt, führt nebenbei auch noch zu Gewichtsabnahme - entspannender Yoga ist also in jeder Hinsicht gesund! Näheres hierzu siehe Wissenschaftliche Studien

Einführung in Yin Yoga (mit Bernie Clark) und Yin Yoga Chakratheorie und Meditation (mit Paul Grilley)(Trailer)

Siehe auch

Literatur

  • Paul Grilley, Yin Yoga: Principles and Practice - 10th Anniversary Edition
  • Paul Grilley, Yin Yoga: Outline of A Quiet Practice, White Cloud Press, Ashland, Oregon 2002
  • Bernie Clark, The Complete Guide to Yin Yoga (eBook, ePUB)
  • Sarah Powers, Insight Yoga, Shambahala Publications Inc., Boston, MA 200
  • Stefanie Arend, Yin Yoga - Der sanfte Weg zur inneren Mitte, Oktober 2011, Schirner

Weblinks

Seminare

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/stichwortsuche/dfu/0/dtu/0/ex/0/fu/Yin%2BYoga%2B-%2Bachtsam%2C%2Bruhig%2Bund%2Btief/ro/s/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Kundalini Yoga Stil