AAP: Unterschied zwischen den Versionen

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'''AAP''' ist die Abkürzung für "[[Allgemeines Anpassungsprinzip]]", General Adaptation Principle, wie es vom Stressforscher [[Hans Selye]] definiert wurde. Hier in diesem Artikel geht es um das Allgemeine Anpassungsprinzip (AAP) insbesondere in Bezug auf [[Trainingslehre]] und [[Sportmedizin]].
'''AAP''' ist die Abkürzung für "[[Allgemeines Anpassungsprinzip]]", General Adaptation Principle, wie es vom Stressforscher [[Hans Selye]] definiert wurde. Hier in diesem Artikel geht es um das Allgemeine Anpassungsprinzip (AAP) insbesondere in Bezug auf [[Trainingslehre]] und [[Sportmedizin]].
[[Datei:Stress Relax Bewältigung.jpg|thumb|]]


'''Das Allgemeine Anpassungsprinzip = (AAP) ist Teil der Trainingslehre aus der Sportmedizin,bzw. der Sportphysiologie, und besteht aus:'''
'''Das Allgemeine Anpassungsprinzip = (AAP) ist Teil der Trainingslehre aus der Sportmedizin,bzw. der Sportphysiologie, und besteht aus:'''
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''' Alarm – Widerstand – Anpassung - Zusammenbruch'''
''' Alarm – Widerstand – Anpassung - Zusammenbruch'''


[[Sportliches Training]] ist das planmäßig wiederholte Ausführen von Bewegungsabläufen mit dem Ziel, die [[körperliche Leistungsfähigkeit]] zu steigern oder über längere Zeit zu erhalten. Dabei wird der Organismus stärker belastet und herausgefordert. Auf diese neuen Trainingsreize reagiert der [[Organismus]] mit [[Anpassung]], die sowohl aufbauend ([[Hypertrophie]]) als auch abbauend ([[Atrophie]]) sein können.
[[Sportliches Training]] ist das planmäßig wiederholte Ausführen von Bewegungsabläufen mit dem [[Ziel]], die körperliche [[Leistungsfähigkeit]] zu steigern oder über längere [[Zeit]] zu erhalten. Dabei wird der [[Organismus]] stärker belastet und herausgefordert. Auf diese neuen Trainingsreize reagiert der [[Organismus]] mit [[Anpassung]], die sowohl aufbauend ([[Hypertrophie]]) als auch abbauend ([[Atrophie]]) sein können.


==Die Vier Phasen des AAP==
==Die Vier Phasen des AAP==


# Der [[Fluchtkampfmechanismus]] ([[FKM]]) wird aktiviert. Der Organismus reagiert mit erhöhtem Pulsschlag (Herzfrequenz), die Muskulatur wird angespannt, die Haut fängt an zu schwitzen, die Augenpupillen stellen sich weit, das Verdauungssystem fährt herunter, die mental -  körperliche Einstellung schaltet auf Flucht, Kampf oder beides sowie erhöhte Wahrnehmung der Sinnesorgane = Alarmphase
[[Datei:Ski Freude Skifahren Schnee Wintersport.jpg|thumb|]]


# Dabei  werden Körper und Geist belastet (körperlicher und geistiger Widerstand), das homöostatische Gleichgewicht wird durch den [[Trainingsreiz]] gestört (Zerstörung der Zellstruktur/[[Muskelkater]]...) = Widerstandsphase
# Der [[Fluchtkampfmechanismus]] ([[FKM]]) wird aktiviert. Der Organismus reagiert mit erhöhtem Pulsschlag ([[Herzfrequenz]]), die [[Muskulatur]] wird angespannt, die Haut fängt an zu schwitzen, die Augenpupillen stellen sich weit, das [[Verdauungssystem]] fährt herunter, die mental - körperliche Einstellung schaltet auf [[Flucht]], [[Kampf]] oder beides sowie erhöhte [[Wahrnehmung]] der Sinnesorgane = Alarmphase


# Die Organsysteme des Organismus zeigen unter dieser Belastung in Abhängigkeit von Quantität und Qualität des Trainingsreizes bestimmte (morphologische/physiologische) Veränderungen und Anpassungen in ihrem Aufbau, die ihre Funktion verbessern (Super-/Hyperkompensation oder auch Überanpassung). „Neuaufbau“ der Zellstrukturen = Anpassungsphase
# Dabei werden der [[Körper]] und [[Geist]] belastet (körperlicher und geistiger Widerstand), das homöostatische [[Gleichgewicht]] wird durch den [[Trainingsreiz]] gestört ([[Zerstörung]] der Zellstruktur/[[Muskelkater]]...) = [[Widerstandsphase]]


# Wichtig ist es, bei allen Trainingsarten und -einheiten das richtige Maß zu treffen und einzuhalten, um einen Zusammenbruch oder gar Tod zu vermeiden.
# Die Organsysteme des Organismus zeigen unter dieser Belastung in [[Abhängigkeit]] von [[Quantität]] und [[Qualität]] des Trainingsreizes bestimmte (morphologische/physiologische) [[Veränderung]]en und [[Anpassung]]en in ihrem Aufbau, die ihre Funktion verbessern (Super-/Hyperkompensation oder auch [[Überanpassung]]). „Neuaufbau“ der Zellstrukturen = Anpassungsphase
 
# Wichtig ist es, bei allen Trainingsarten und -einheiten das richtige [[Maß]] zu treffen und einzuhalten, um einen Zusammenbruch oder gar [[Tod]] zu vermeiden.


==Wie sieht Yoga das AAP?==
==Wie sieht Yoga das AAP?==


Die ersten drei Phasen des AAP wirken im [https://www.yoga-vidya.de/yoga Yoga] gleich, der letzte Punkt wird „vermieden“, bzw. ausgeschlossen, siehe Hans Selye:“...eigene Grenzen kennen und zu achten,...“!
Die ersten drei Phasen des AAP wirken im [https://www.yoga-vidya.de/yoga Yoga] gleich. Der letzte Punkt wird „vermieden“, bzw. ausgeschlossen, siehe Hans Selye:“...eigene Grenzen kennen und zu achten,...“!


„Im Yoga vermeiden wir bei aller [[Leistungsbereitschaft]], die auch immer mit einer [[Leistungssteigerung]] einhergeht, einen [[Leistungsdruck]]. Manchmal geht es hier schon los: ...Alarm kann schon dass ausrollen der Yogamatte bedeuten, was mit einem kleineren oder größeren Widerstand verbunden ist. Hier heißt es dann bereits, sich entscheiden (FKM), von der [[Yogamatte]] weglaufen oder kämpfen und üben... Aber nach der Anfangsentspannung kommt dann schnell die mentale Anpassungsphase und das Praktizieren macht Spaß und Freude... Nach der Endentspannung erfährt der Yogaübende dann die tollen Wirkungen des Praktizierens...(siehe auch Abhyasa und Vairagya/Patanjali -  I.12,-16)
„Im [[Yoga]] vermeiden wir bei aller [[Leistungsbereitschaft]], die auch immer mit einer [[Leistungssteigerung]] einhergeht, einen [[Leistungsdruck]]. Manchmal geht es hier schon los: ...Alarm kann schon dass ausrollen der Yogamatte bedeuten, was mit einem kleineren oder größeren Widerstand verbunden ist. Hier heißt es dann bereits, sich entscheiden (FKM), von der [[Yogamatte]] weglaufen oder kämpfen und üben... Aber nach der [[Anfangsentspannung]] kommt dann schnell die mentale Anpassungsphase und das Praktizieren macht [[Spaß]] und [[Freude]]... Nach der [[Endentspannung]] erfährt der Yogaübende dann die tollen Wirkungen des Praktizierens...(siehe auch [[Abhyasa]] und [[Vairagya]]/Patanjali -  I.12,-16)


Die Anfangs-, Zwischen- und [[Endentspannung]] ist Teil der [[Regenerationsphase]], die erst die gewünschten Anpassungen, wie die Steigerung der Kraft, der Beweglichkeit und Flexibilität, der Ausdauer und der Koordination, gewährleistet. Die [[Regenerationszeit]] wird verkürzt und ein Zusammenbruch vermieden.
Die Anfangs-, Zwischen- und [[Endentspannung]]en sind Teil der [[Regenerationsphase]], die erst die gewünschten Anpassungen, wie die [[Steigerung]] der [[Kraft]], der [[Beweglichkeit]] und [[Flexibilität]], der [[Ausdauer]] und der [[Koordination]], gewährleistet. Die [[Regenerationszeit]] wird verkürzt und ein [[Zusammenbruch]] vermieden.


[[Anpassung]] in Abhängigkeit der Regenerationszeit ist im Sport als auch im Yoga für den Übenden wichtig zu verstehen und zu berücksichtigen, um die geeigneten Mittel des Trainings zu wählen, damit der gewünschte Effekt erfolgen und das gesetzte Ziel erreicht werden kann.
[[Anpassung]] in [[Abhängigkeit]] der Regenerationszeit ist im Sport als auch im [[Yoga]] für den Übenden wichtig zu verstehen und zu berücksichtigen, um die geeigneten Mittel des [[Training]]s zu wählen, damit der gewünschte Effekt erfolgen und das gesetzte [[Ziel]] erreicht werden kann.


==Wirkungen durch AAP==
==Wirkungen durch AAP==


Morphologische und physiologische Anpassungen, erhöht neben der körperlichen auch die emotionelle, geistige, intellektuelle und spirituelle Belastbarkeit.  Da diese Anpassungen, bzw. Veränderungen der Organe und Organsysteme, alle mit erhöhtem Sauerstoff- und Energiebedarf der arbeitenden Muskulatur zusammenhängen, erhält die Skelettmuskulatur (quergestreifte Muskulatur) eine zentrale Stellung. Aber auch die inneren Organe erfahren Anpassungen, ohne die eine Leistungssteigerung nicht möglich wäre.  
[[Datei:Schaafsherde Anpassung Konformität.jpg|thumb|]]


Dies ist im Yoga besonders wichtig, da spiritueller Fortschritt auch immer mit diesen motorischen Fähigkeiten in engem Zusammenhang steht = physiologische Anpassungen
Es gibt Morphologische und physiologische Anpassungen. [[Yoga]] erhöht neben der körperlichen auch die emotionale, geistige, intellektuelle und [[spirituell]]e [[Belastbarkeit]]. Da diese Anpassungen, bzw. Veränderungen der [[Organ]]e und [[Organsystem]]e, alle mit erhöhtem [[Sauerstoff]]- und Energiebedarf der arbeitenden [[Muskulatur]] zusammenhängen, erhält die Skelettmuskulatur (quergestreifte Muskulatur) eine zentrale Stellung.


Aus dem Blickwinkel des Yoga werden neben den motorische Fähigkeiten auch die mentalen Fähigkeiten entsprechend angehoben und angepasst([[Patanjali]] Sutren Kap.3 [[Samyama]]...). So kann hier durchaus von einer mentalen [[Superkompensation]] gesprochen werden.  
Aber auch die inneren Organe erfahren Anpassungen, ohne die eine Leistungssteigerung nicht möglich wäre. Dies ist im Yoga besonders wichtig, da spiritueller [[Fortschritt]] auch immer mit diesen motorischen Fähigkeiten in engem Zusammenhang steht = physiologische Anpassungen aus dem Blickwinkel des Yoga werden neben den motorische Fähigkeiten auch die mentalen Fähigkeiten entsprechend angehoben und angepasst([[Patanjali]] Sutren Kap.3 [[Samyama]]...). So kann hier durchaus von einer mentalen [[Superkompensation]] gesprochen werden.  


In der Yogapraxis wird der enge Zusammenhang von Körper, Geist und Seele miteinbezogen. So werden die mentale Unterstützung und die Vorstellungskraft miteingebracht, die auch ohne physische „Arbeit“ Anpassungsleistungen ermöglichen können. Man wird resistenter gegen Ermüdung, Erschöpfung, Depressionen usw. Die „äußeren organischen“ Anpassungen gehen auch immer mit der „inneren geistig mentalen“ Anpassung einher, d.h. geistig mentale Stärke, Ausdauer, Flexibilität, Beweglichkeit, Koordination usw. Sie wirken sich auch immer auf den Gemütszustand aus = psychische Anpassungen
In der [[Yogapraxis]] wird der enge Zusammenhang von [[Körper]], [[Geist]] und [[Seele]] miteinbezogen. So werden die mentale [[Unterstützung]] und die [[Vorstellungskraft]] miteingebracht, die auch ohne physische „Arbeit“ Anpassungsleistungen ermöglichen können. Man wird resistenter gegen [[Ermüdung]], [[Erschöpfung]], [[Depression]]en usw. Die „äußeren organischen“ Anpassungen gehen auch immer mit der „inneren geistig mentalen“ Anpassung einher, d.h. geistig mentale [[Stärke]], [[Ausdauer]], [[Flexibilität]], [[Beweglichkeit]], [[Koordination]] usw. Sie wirken sich auch immer auf den Gemütszustand aus = psychische Anpassungen


Im Yoga kann der Übende auch mittels „mentalen Krafttrainings“, z.B. die Muskelkraft oder des „mentalen Ausdauertrainings“ die Ausdauer (längeres Halten der Asana) erhöhen... Dies nimmt auch im Sport eine immer größer werdende Komponente ein, die der Sportler oft während des Trainings miteinbringt, besonders aber bei Veranstaltungen = Anpassungen der Synapsen-verbindungen des Gehirns durch mentales Training.   
Im Yoga kann der Übende auch mittels „mentalen Krafttrainings“, z.B. die [[Muskelkraft]] oder des „mentalen [[Ausdauertraining]]s“ die [[Ausdauer]] (längeres Halten der [[Asana]]) erhöhen... Dies nimmt auch im Sport eine immer größer werdende Komponente ein, die der Sportler oft während des Trainings miteinbringt, besonders aber bei Veranstaltungen = Anpassungen der Synapsenverbindungen des [[Gehirn]]s durch mentales Training.   


Die Muskeln ermöglichen nicht nur die aktive, zielgerichtete und sportliche Bewegung. Denn praktisch auch alle Ausdrucksformen des lebenden Menschen gegenüber seiner Umwelt lassen sich auf die Bewegungen der Skelettmuskulatur zurückführen, wie: „Sprache, Mimik, Gestik, Rhythmik sowie auch künstlerische Ausdrucksformen in Musik, Tanz und Kunst als auch intuitive Ausdrucksweisen im täglichen Leben. = Muskelaktivitäten/reize durch akustische und visuelle Wahrnehmungen = geistige Motivation
Die Muskeln ermöglichen nicht nur die aktive, zielgerichtete und sportliche [[Bewegung]]. Denn praktisch auch alle Ausdrucksformen des lebenden Menschen gegenüber seiner [[Umwelt]] lassen sich auf die Bewegungen der Skelettmuskulatur zurückführen, wie: „[[Sprache]], [[Mimik]], [[Gestik]], [[Rhythmik]] sowie auch künstlerische Ausdrucksformen in [[Musik]], [[Tanz]] und [[Kunst]] als auch intuitive Ausdrucksweisen im täglichen [[Leben]]. = Muskelaktivitäten/reize durch akustische und visuelle Wahrnehmungen = geistige [[Motivation]]


Alle Bewegungen der Skelettmuskulatur werden durch das Zusammenspiel des motorischen und sensorischen Nervensystems angeordnet und überwacht. Durch die Informationen über gesetzte Trainingsreize (sensorische Reize, Druck, Bewegung, Dehnung/Streckung und Temperatur...), der verschiedenen Rezeptoren in der Muskelzelle (Kraftreize) und der Muskelfaszien und Sehnen (Flexibilitätsreize/Beweglichkeit) wie auch der Knochenhaut (Periost) und der Gelenkstrukturen (Propriorezeptoren/Eigenreflexe) werden bei richtig eingehaltener Regenerationszeit die optimalen Anpassungsleistungen des Organismus erreicht.
Alle [[Bewegung]]en der Skelettmuskulatur werden durch das Zusammenspiel des motorischen und sensorischen [[Nervensystem]]s angeordnet und überwacht. Durch die Informationen über gesetzte Trainingsreize (sensorische [[Reiz]]e, [[Druck]], [[Bewegung]], [[Dehnung]]/Streckung und [[Temperatur]]...), der verschiedenen Rezeptoren in der Muskelzelle (Kraftreize) und der [[Muskelfaszien]] und [[Sehnen]] (Flexibilitätsreize/Beweglichkeit) wie auch der Knochenhaut (Periost) und der Gelenkstrukturen (Propriorezeptoren/Eigenreflexe) werden bei richtig eingehaltener [[Regenerationszeit]] die optimalen Anpassungsleistungen des Organismus erreicht. Die in der [[Yoga Vidya]] Grundreihe vorgegebene Anfangs-,Zwischen- und Endentspannung erhöht und beschleunigt die Anpassungen und verkürzt die [[Regenerationszeit]].


Die in der Yoga Vidya Grundreihe vorgegebene Anfangs-,Zwischen- und Endentspannung erhöht und beschleunigt die Anpassungen und verkürzt die Regenerationszeit.
==Sport und Hatha Yoga: Gemeinsamkeiten im AAP und der Kondition==
==Sport und Hatha Yoga: Gemeinsamkeiten im AAP und der Kondition==


Die Anpassungsleistungen besorgt der Organismus über die Steuerungsvorgänge des Gehirns in Zusammenarbeit mit dem Nerven-, Hormon-, Immun-, Atem-, Verdauungs-, Muskel-, Skelett-, Haut- und Herzkreislaufsystems. = Steuerungs- und Regelkreise des Organismus
[[Datei:Turnschuhe Schuhe Sneaker Sportschuhe Schnürsenkel Schnürer.jpg|thumb|]]


Insgesamt erfährt der Mensch Verbesserungen in Gesundheit, Wohlbefinden, Gelassenheit und der allgemeinen Lebensqualität = soziale Anpassungsleistung
Die Anpassungsleistungen besorgt der [[Organismus]] über die Steuerungsvorgänge des [[Gehirn]]s in Zusammenarbeit mit dem Nerven-, Hormon-, Immun-, Atem-, Verdauungs-, Muskel-, Skelett-, Haut- und Herzkreislaufsystems. Insgesamt erfährt der Mensch Verbesserungen in [[Gesundheit]], [[Wohlbefinden]], [[Gelassenheit]] und der allgemeinen Lebensqualität = soziale Anpassungsleistung. Das Ergebnis aus dem [[Zusammenwirken]] von Kraftausdauer-, Sprung- und Maximalkraft-, [[Flexibilität]]s-, [[Beweglichkeit]]s-, Herzkreislauf- und [[Koordinationstraining]] und eben den daraus folgenden Anpassungsleistungen ergeben eine gute = [[Kondition]]


Das Ergebnis aus dem Zusammenwirken von Kraftausdauer-, Sprung- und Maximalkraft-, Flexibilitäts-, Beweglichkeits-, Herzkreislauf- und Koordinationstraining und eben den daraus folgenden Anpassungsleistungen ergeben eine gute = Kondition
Durch diese Verbesserungen/Anpassungen lassen sich dann [[Technik]], [[Stil]], [[Taktik]] und [[Strategie]], je nach Sportart und Yogaart so optimieren, dass die gewonnene [[Kondition]] voll ausgenutzt werden kann = POW (Punkt des optimalen Wirkungsgrades). Sport und [[Hatha Yoga]] als Spaß und Freude an [[Bewegung]] für die [[Gesundheit]] erhöhen das allgemeine körperliche und seelische [[Wohlbefinden]] = Lust am Leben
 
Durch diese Verbesserungen/Anpassungen lassen sich dann Technik, Stil, Taktik und Strategie, je nach Sportart und Yogaart so optimieren, dass die gewonnene Kondition voll ausgenutzt werden kann = POW (Punkt des optimalen Wirkungsgrades)
 
Sport und Hatha Yoga als Spaß und Freude an Bewegung für die Gesundheit erhöhen das allgemeine körperliche und seelische Wohlbefinden = Lust am Leben


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==Siehe auch==
==Siehe auch==
===Alle Artikel aus dem Buch Hatha Yoga und Sport===
===Alle Artikel aus dem Buch Hatha Yoga und Sport===


Dieser Artikel ist ein Auszug des Buches "[[Hatha Yoga und Sport]]" von [[Keshava Schütz]]. Hier kommst du zu allen Kapiteln dieses Buches:
Dieser Artikel ist ein Auszug des Buches "[[Hatha Yoga und Sport]]" von [[Keshava Schütz]], einem ehemaligen Sevaka. Hier kommst du zu allen Kapiteln dieses Buches:


'''[[Hatha Yoga und Sport|Einleitung]]'''
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# [[Trainingsprinzipien Sport Yoga Therapie|Trainingsprinzipien]]
# [[Trainingsprinzipien Sport Yoga Therapie|Trainingsprinzipien]]
# [[Wie man sich fit und gesund hält|Wie man sich fit und gesund hält von Swami Sivananda]]
# [[Wie man sich fit und gesund hält|Wie man sich fit und gesund hält von Swami Sivananda]]
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/leiter/keshava-schuetz/ Seminare mit Keshava Schütz]===
Keshava leitet viele Seminare, Ausbildungen, Yogastunden und Satsangs. Hier eine Übersicht der nächsten Seminare mit Keshava:
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/sport-und-yoga/ Yoga und Sport Seminare]===
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[[Kategorie:Artikel von Keshava]]
[[Kategorie:Artikel von Keshava]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:28 Uhr

AAP ist die Abkürzung für "Allgemeines Anpassungsprinzip", General Adaptation Principle, wie es vom Stressforscher Hans Selye definiert wurde. Hier in diesem Artikel geht es um das Allgemeine Anpassungsprinzip (AAP) insbesondere in Bezug auf Trainingslehre und Sportmedizin.

Stress Relax Bewältigung.jpg

Das Allgemeine Anpassungsprinzip = (AAP) ist Teil der Trainingslehre aus der Sportmedizin,bzw. der Sportphysiologie, und besteht aus:

Alarm – Widerstand – Anpassung - Zusammenbruch

Sportliches Training ist das planmäßig wiederholte Ausführen von Bewegungsabläufen mit dem Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern oder über längere Zeit zu erhalten. Dabei wird der Organismus stärker belastet und herausgefordert. Auf diese neuen Trainingsreize reagiert der Organismus mit Anpassung, die sowohl aufbauend (Hypertrophie) als auch abbauend (Atrophie) sein können.

Die Vier Phasen des AAP

Ski Freude Skifahren Schnee Wintersport.jpg
  1. Der Fluchtkampfmechanismus (FKM) wird aktiviert. Der Organismus reagiert mit erhöhtem Pulsschlag (Herzfrequenz), die Muskulatur wird angespannt, die Haut fängt an zu schwitzen, die Augenpupillen stellen sich weit, das Verdauungssystem fährt herunter, die mental - körperliche Einstellung schaltet auf Flucht, Kampf oder beides sowie erhöhte Wahrnehmung der Sinnesorgane = Alarmphase
  1. Dabei werden der Körper und Geist belastet (körperlicher und geistiger Widerstand), das homöostatische Gleichgewicht wird durch den Trainingsreiz gestört (Zerstörung der Zellstruktur/Muskelkater...) = Widerstandsphase
  1. Die Organsysteme des Organismus zeigen unter dieser Belastung in Abhängigkeit von Quantität und Qualität des Trainingsreizes bestimmte (morphologische/physiologische) Veränderungen und Anpassungen in ihrem Aufbau, die ihre Funktion verbessern (Super-/Hyperkompensation oder auch Überanpassung). „Neuaufbau“ der Zellstrukturen = Anpassungsphase
  1. Wichtig ist es, bei allen Trainingsarten und -einheiten das richtige Maß zu treffen und einzuhalten, um einen Zusammenbruch oder gar Tod zu vermeiden.

Wie sieht Yoga das AAP?

Die ersten drei Phasen des AAP wirken im Yoga gleich. Der letzte Punkt wird „vermieden“, bzw. ausgeschlossen, siehe Hans Selye:“...eigene Grenzen kennen und zu achten,...“!

„Im Yoga vermeiden wir bei aller Leistungsbereitschaft, die auch immer mit einer Leistungssteigerung einhergeht, einen Leistungsdruck. Manchmal geht es hier schon los: ...Alarm kann schon dass ausrollen der Yogamatte bedeuten, was mit einem kleineren oder größeren Widerstand verbunden ist. Hier heißt es dann bereits, sich entscheiden (FKM), von der Yogamatte weglaufen oder kämpfen und üben... Aber nach der Anfangsentspannung kommt dann schnell die mentale Anpassungsphase und das Praktizieren macht Spaß und Freude... Nach der Endentspannung erfährt der Yogaübende dann die tollen Wirkungen des Praktizierens...(siehe auch Abhyasa und Vairagya/Patanjali - I.12,-16)

Die Anfangs-, Zwischen- und Endentspannungen sind Teil der Regenerationsphase, die erst die gewünschten Anpassungen, wie die Steigerung der Kraft, der Beweglichkeit und Flexibilität, der Ausdauer und der Koordination, gewährleistet. Die Regenerationszeit wird verkürzt und ein Zusammenbruch vermieden.

Anpassung in Abhängigkeit der Regenerationszeit ist im Sport als auch im Yoga für den Übenden wichtig zu verstehen und zu berücksichtigen, um die geeigneten Mittel des Trainings zu wählen, damit der gewünschte Effekt erfolgen und das gesetzte Ziel erreicht werden kann.

Wirkungen durch AAP

Schaafsherde Anpassung Konformität.jpg

Es gibt Morphologische und physiologische Anpassungen. Yoga erhöht neben der körperlichen auch die emotionale, geistige, intellektuelle und spirituelle Belastbarkeit. Da diese Anpassungen, bzw. Veränderungen der Organe und Organsysteme, alle mit erhöhtem Sauerstoff- und Energiebedarf der arbeitenden Muskulatur zusammenhängen, erhält die Skelettmuskulatur (quergestreifte Muskulatur) eine zentrale Stellung.

Aber auch die inneren Organe erfahren Anpassungen, ohne die eine Leistungssteigerung nicht möglich wäre. Dies ist im Yoga besonders wichtig, da spiritueller Fortschritt auch immer mit diesen motorischen Fähigkeiten in engem Zusammenhang steht = physiologische Anpassungen aus dem Blickwinkel des Yoga werden neben den motorische Fähigkeiten auch die mentalen Fähigkeiten entsprechend angehoben und angepasst(Patanjali Sutren Kap.3 Samyama...). So kann hier durchaus von einer mentalen Superkompensation gesprochen werden.

In der Yogapraxis wird der enge Zusammenhang von Körper, Geist und Seele miteinbezogen. So werden die mentale Unterstützung und die Vorstellungskraft miteingebracht, die auch ohne physische „Arbeit“ Anpassungsleistungen ermöglichen können. Man wird resistenter gegen Ermüdung, Erschöpfung, Depressionen usw. Die „äußeren organischen“ Anpassungen gehen auch immer mit der „inneren geistig mentalen“ Anpassung einher, d.h. geistig mentale Stärke, Ausdauer, Flexibilität, Beweglichkeit, Koordination usw. Sie wirken sich auch immer auf den Gemütszustand aus = psychische Anpassungen

Im Yoga kann der Übende auch mittels „mentalen Krafttrainings“, z.B. die Muskelkraft oder des „mentalen Ausdauertrainings“ die Ausdauer (längeres Halten der Asana) erhöhen... Dies nimmt auch im Sport eine immer größer werdende Komponente ein, die der Sportler oft während des Trainings miteinbringt, besonders aber bei Veranstaltungen = Anpassungen der Synapsenverbindungen des Gehirns durch mentales Training.

Die Muskeln ermöglichen nicht nur die aktive, zielgerichtete und sportliche Bewegung. Denn praktisch auch alle Ausdrucksformen des lebenden Menschen gegenüber seiner Umwelt lassen sich auf die Bewegungen der Skelettmuskulatur zurückführen, wie: „Sprache, Mimik, Gestik, Rhythmik sowie auch künstlerische Ausdrucksformen in Musik, Tanz und Kunst als auch intuitive Ausdrucksweisen im täglichen Leben. = Muskelaktivitäten/reize durch akustische und visuelle Wahrnehmungen = geistige Motivation

Alle Bewegungen der Skelettmuskulatur werden durch das Zusammenspiel des motorischen und sensorischen Nervensystems angeordnet und überwacht. Durch die Informationen über gesetzte Trainingsreize (sensorische Reize, Druck, Bewegung, Dehnung/Streckung und Temperatur...), der verschiedenen Rezeptoren in der Muskelzelle (Kraftreize) und der Muskelfaszien und Sehnen (Flexibilitätsreize/Beweglichkeit) wie auch der Knochenhaut (Periost) und der Gelenkstrukturen (Propriorezeptoren/Eigenreflexe) werden bei richtig eingehaltener Regenerationszeit die optimalen Anpassungsleistungen des Organismus erreicht. Die in der Yoga Vidya Grundreihe vorgegebene Anfangs-,Zwischen- und Endentspannung erhöht und beschleunigt die Anpassungen und verkürzt die Regenerationszeit.

Sport und Hatha Yoga: Gemeinsamkeiten im AAP und der Kondition

Turnschuhe Schuhe Sneaker Sportschuhe Schnürsenkel Schnürer.jpg

Die Anpassungsleistungen besorgt der Organismus über die Steuerungsvorgänge des Gehirns in Zusammenarbeit mit dem Nerven-, Hormon-, Immun-, Atem-, Verdauungs-, Muskel-, Skelett-, Haut- und Herzkreislaufsystems. Insgesamt erfährt der Mensch Verbesserungen in Gesundheit, Wohlbefinden, Gelassenheit und der allgemeinen Lebensqualität = soziale Anpassungsleistung. Das Ergebnis aus dem Zusammenwirken von Kraftausdauer-, Sprung- und Maximalkraft-, Flexibilitäts-, Beweglichkeits-, Herzkreislauf- und Koordinationstraining und eben den daraus folgenden Anpassungsleistungen ergeben eine gute = Kondition

Durch diese Verbesserungen/Anpassungen lassen sich dann Technik, Stil, Taktik und Strategie, je nach Sportart und Yogaart so optimieren, dass die gewonnene Kondition voll ausgenutzt werden kann = POW (Punkt des optimalen Wirkungsgrades). Sport und Hatha Yoga als Spaß und Freude an Bewegung für die Gesundheit erhöhen das allgemeine körperliche und seelische Wohlbefinden = Lust am Leben

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Siehe auch

Alle Artikel aus dem Buch Hatha Yoga und Sport

Dieser Artikel ist ein Auszug des Buches "Hatha Yoga und Sport" von Keshava Schütz, einem ehemaligen Sevaka. Hier kommst du zu allen Kapiteln dieses Buches:

Einleitung

  1. Einleitung Hatha Yoga und Sport

Allgemeine Prinzipien der Trainingslehre

  1. Etwas über Sport-Sportmedizin-Sportphysiologie-Trainingslehre
  2. Stressforscher Hans Selye und das Allgemeine Anpassungsprinzip (AAP)
  3. Kurze Zusammenfassung der Sportmedizinischen (kleinen) Trainingslehre: Allgemeines Anpassungsprinzip, Physiologische Anpassungen des Organismus, Hyperplasie, Atrophie, Leistungssteigerung, Regenerationszeiten, Trainingsreize, Wechselnde Trainingsreize
  4. Trainingsreize als Voraussetzungen für die physiologischen Anpassungen
  5. Kontraktionsformen
  6. Muskeltypen
  7. Etwas Anatomie: Aufbau des Muskelgewebes

Kultivierung der motorischen Hauptfähigkeiten

  1. Die 5 motorischen Hauptfähigkeiten (Trainingsformen):Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit/Flexibilität/Dehnen
  2. Muskelkraft entwickeln: Kraftausdauer - Maximalkraft - Muskelwachstum - Sprungkraft
  3. Ausdauer entwickeln: Herz- Kreislauf -Training
  4. Flexibilität, Dehnfähigkeit, Beweglichkeit
  5. Koordination entwickeln
  6. Entspannungstraining

Hatha Yoga und Sport - Spezialfragen

  1. Unfallgefahren und Kontraindikationen im Yoga
  2. Maßnahmen bei Sportverletzungen
  3. Wie ernährt man sich richtig?
  4. Allgemeines über Aufwärmen...
  5. Warum Zwischenentspannungen und Endentspannungen
  6. Allgemeine Hinweise für Yogalehrer
  7. Die sieben Yoga Vidya Unterrichtsprinzipien
  8. Yoga Vidya Prinzipien für Unterrichten bei besonderen Beschwerden
  9. Trainingsprinzipien
  10. Wie man sich fit und gesund hält von Swami Sivananda

Yoga und Sport Seminare

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