Intention

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Intention : Was bedeutet Intention? Woher stammt dieser Begriff? Wozu ist Intention gut, wozu nicht? Was sind Synonyme, was Antonyme, also ähnliche und entgegengesetzte Begriffe, von Intention? Dieser Wiki-Artikel ist nicht nur trockene Linguistik, also Sprachkunde, sondern soll dich auch zum Denken anregen, vielleicht auch dazu, an dir selbst zu arbeiten. Hier zunächst die Kurzdefinition: Intention ist die Absicht, die Ausrichtung auf ein Ziel. Intention kommt vom Lateinischen intendere, etwas beabsichtigen, nach etwas streben. Ein Werk kann eine Intention haben, ein Mensch kann mit einem bestimmten Handeln eine Intention haben. Manchmal fragt man sich, welche Intention ein Theaterstück oder ein Schauspiel hat. Im Allgemeinen ist es gut, sich seiner Intention und der Intention seines Gegenübers bewusst zu sein – das erleichtert die Kommunikation und verhindert, dass man sich über Kleinigkeiten zu sehr zerstreitet.

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Intention als Grundlage von ethischem Verhalten: Was möchtest du bewirken?

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Sattvige, rajasige und tamasige Intention. Intention ist ein Lehnwort aus dem Französischen, aus dem Lateinischen, Intention heißt Absicht, Intentionen sind die Absichten. Und man kann sattvige, rajasige und tamasige Intentionen haben, im Yoga teilen wir ja vieles ein in Sattva, Rajas und Tamas und jetzt bin ich gerade dabei, einige Vorträge zu geben, wie man verschiedene Eigenschaften im Kontext von Sattva, Rajas und Tamas sehen kann. Es gibt tamasige Intentionen, das sind Intentionen, die führen ins Leid, die führen in die Krankheit, die führen in Trägheit oder auch in die Unwissenheit.

Es gibt rajasige Intentionen und rajasige Intentionen sind Intentionen, die mit Ego verbunden sind und mit Vergnügungssucht und man will etwas erreichen und will besser sein als andere, Wettbewerb usw. Rajasige Intentionen. Und es gibt sattvige Intentionen, sattvige Intentionen sich solche, die einen erheben, sind solche, die auf Liebe ausgerichtet sind, solche, wo man geben will, wo man fragt, "Gott, was willst du von mir" und wo man tätig sein will für die gute Sache und letztlich auch spirituell wachsen will.

Tamasige Intention, wer hat denn tamasige Intentionen, die ins Leid führen? Tamasige Intentionen sind z.B. Intentionen, wo man anderen Übles antun will und Rachsucht ist eine der unangenehmen menschlichen Eigenschaften, eine Mischung aus Rajas, aus Gekränktheit, und Tamas. Und wenn du etwas tust, nur um jemand anderem zu schaden, dann ist das eine tamasige Intention. Es gibt auch eine Art von tamasiger Schadenfreude und es gibt Menschen, die machen tamasige Streiche, sie amüsieren sich nachher, jemand anderen irgendwo vor versammelter Mannschaft dort zu kritisieren, bloßzustellen, das sind tamasige Intentionen.

Also allgemein, wenn man etwas tut, um anderen zu schaden, es schadet einem auch selbst. Tamasige Intention ist auch, wenn man etwas tut, wo man eigentlich wissen könnte, dass es einem selbst schadet. Also, z.B. man hat die Intention, sich irgendwo Rauschgift zu besorgen oder sich zu betrinken oder irgendwo sich Zigaretten zu besorgen, all das sind tamasige Sachen, die einen ins Leid stürzen und vielleicht andere auch. Gerade bei Drogen und Alkohol, die ja bewusstseinsverändernde Wirkung haben, ist das Leid nicht nur auf einen selbst beschränkt, sondern auch auf die Mitmenschen, mit denen man zu tun hat. Das ist auch so ein Grund, weshalb ich ja gerne sage, dass Alkohol nicht nur eine individuelle Entscheidung ist, sondern es beeinflusst andere.

Man mag zwar sagen, ein Gläschen Wein am Tag, vor allem wenn es 0,1 Liter ist, also ein kleines Gläschen, schadet nicht. Das mag sein, für die Mehrheit der Menschen mag es mindestens nicht auf einer physischen Ebene schaden. Für die Meditation schadet es, es schadet der Klarheit des Geistes, aber zusätzlich, es gibt etwas fünf Prozent der Menschen, die eine genetische Prädisposition für Alkoholismus haben. Wenn diese Menschen jeden Tag ein Gläschen Alkohol trinken, werden sie zu Alkoholikern, sie werden abhängig. Und etwa fünf Prozent der Menschen, manche sagen auch zehn Prozent, haben diese Prädisposition.

Man geht davon aus, dass es in Deutschland vier bis fünf Millionen Alkoholiker gibt. Und wer einen Alkoholiker kennt, weiß, das ist ein armseliges Leben voller Leiden. Und jeder Alkoholiker hat Mitmenschen, jede Frau und jeder Mann eines Alkoholikers, einer Alkoholikerin leidet mit. Die Freunde leiden mit, die Kollegen leiden mit und es ist weiter so, dass die meisten Unfälle in Unternehmen oder ein großer Teil und sehr viele Unfälle auf Straßen von Alkoholikern verursacht werden. Also, viel Leid entsteht, so dass jeder, der die Entscheidung trifft, Alkohol zu trinken, auch nur ein Glas am Tag, letztlich auch zum Leid dieser Welt beiträgt.

Jeder Mensch, der auf jedes alkoholische Getränk verzichtet, erleichtert es den Menschen, die verzichten müssen, eben auch so zu verzichten. So ist also die Entscheidung, keinen Alkohol zu trinken, eine ethisch andere, als zu entscheiden, ob du Süßigkeiten isst oder nicht. Süßigkeiten essen ist auch ungesund, selbst mit Rohrohrzucker aus Öko-Fairtrade-Handel, ist nicht gesund ab einer gewissen Menge. Trotzdem, du schadest hauptsächlich dir selbst, Alkohol schadet dir selbst und anderen. Ebenso auch mit Drogen, Drogen schaden nicht nur dir selbst, sondern auch anderen.

Während ich spreche gab es gerade einen Fall von jemandem, der war mal ein Mitarbeiter bei Yoga Vidya gewesen und war dort sehr verantwortungsbewusst, hat auf Yogalehrer Ausbildungen unterrichtet, war ein Mensch, der ernsthaft war. Irgendwann war er dann kein Yoga Vidya Mitarbeiter mehr, dann kam er auf die Idee, Drogen zu nehmen, er hat eineinhalb Jahre schwere Drogen genommen, er hat irgendwann behauptet, er hätte aufgehört, aber es hat dauerhafte Wirkung auf seinen Geist ausgeübt.

Irgendwo war er benebelt und konnte nicht mehr unterscheiden, was er mit seinen Handlungen eigentlich bewirkt. Dieser Drogenkonsum hat dauerhafte Wirkungen gegen ihn gehabt, er hat andere mit reingezogen und hat ein großes Leid und Unruhe geschaffen für so viele verschiedene Menschen. Und obgleich das so war, hat er danach immer noch behauptet, Drogen seien gut und wichtig und könnten einen wertvollen Beitrag zur psychischen und spirituellen Entwicklung des Menschen machen.

Das ist gerade ein Beispiel, das mir jetzt gerade in den Kopf kommt, eine sehr traurige Sache, wo letztlich ein Mensch nicht gesehen hat, dass die Intention, Drogen zu nehmen, eigentlich immer tamasig ist, auch wenn man es erstmal nicht denkt. Man denkt, man tut etwas Gutes für sich, aber in Wahrheit ist man benebelt. Und das ist ja auch ein Charakteristikum für Tamas, eben in Unwissenheit und Verwirrtheit zu sein. Jetzt habe ich relativ viel über tamasige Intention gesprochen, vielleicht bin ich sogar vom Thema etwas abgewichen, aber manchmal muss das ja auch sein.

Jetzt rajasige Intentionen. Ich hatte es ja schon vorher angedeutet, rajasige Intention ist die Absicht, etwas für sich selbst zu gewinnen, zu überlegen: "Wie hole ich das meiste für mich raus? Wie kann ich vielleicht am meisten Anerkennung bekommen? Wie kriege ich am meisten Geld? Wie kriege ich das schönste Handy, den besten Sportwagen und die schönste Wohnung? Und wie kriege ich das schönste Sofa und die schönsten Socken und das beste Makeup? Usw." Das sind alles rajasige Intentionen. Bis zu einem gewissen Grad sind rajasige Intentionen ja normal und gehören zum Leben dazu.

Wenn wir einen Körper haben, müssen wir uns auch um den Körper kümmern, dass Kümmern um den Körper hat immer auch ein bisschen Rajasiges an sich. Aber die rajasigen Intentionen sollten nicht überwiegen, sondern sattvige Intentionen sollten überwiegen. Sattvige Intentionen sind die Intentionen, Gutes zu bewirken, Gutes zu bewirken für die ganze Welt, Gutes zu bewirken für den Menschen, der gerade vor mir ist, Gutes zu bewirken für die Menschen, mit denen ich nichts zu tun habe, aber die von meinem Handeln beeinflusst werden.

Sattvige Intention ist auch die Intention, an sich selbst zu arbeiten, so dass man immer mehr Gott erfährt, Gott spürt und dass man zu einem immer besseren Instrument wird oder man könnte auch sagen, immer durchlässigeren Instrument wird, dass Gottes Kraft durch einen hindurch fließt. In diesem Sinne überlege, was ist sattvige, rajasige und tamasige Intention? Wie häufig folgst du sattvigen, rajasigen, tamasigen Intentionen. Swami Sivananda hat ja gerne gesagt, "scrutinize your motives", das heißt, "untersuche deine Motive, untersuche deine Intentionen und mache sie immer sattviger".

Intention - Antonyme und Synonyme, andere Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden

Hier einige Anmerkungen, wie man as Persönlichkeitsmerkmal, die Eigenschaft Intention in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Intention - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Intention, also Synonyme zu Intention sind z.B. Absicht, Bestreben, Zielvorstellung, Trachten, Bestreben, Plan.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Intention übertrieben kann ausarten z.B. in Berechnung, Unaufrichtigkeit, Heuchelei, Unredlichkeit. Daher braucht Intention als Gegenpol die Kultivierung von Absichtsloses Handeln, Kindlichkeit, Absichtslosigkeit.

Gegenteil von Intention - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Intention, Antonyme zu Intention :

Intention Antonyme

Antonyme Intention sind, kurz zusammengefasst, Absichtsloses Handeln, Kindlichkeit, Absichtslosigkeit, Absichtslosigkeit, Ziellosigkeit, Planlosigkeit, Durcheinander.

Intention im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Bewusste Stärkung der Fähigkeit Intention

Intention ist eine positive Eigenschaft, die dem Charakter gut tun kann. Vielleicht willst du ja Intention entwickeln als eine wichtige Eigenschaft in dir. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Intention zu kultivieren.
  • Fasse den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Eigenschaft, Intention wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein intentionalerer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Intention ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Intention.
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin intentional.

Affirmationen zum Thema Intention

Hier einige Affirmationen für mehr Intention. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Intention Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin intentional.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin intentional. Om Om Om.
  • Ich bin ein Intention Habender, eine Intention Habende OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Intention Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin intentional " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Intention.
  • Ich werde intentional.
  • Jeden Tag werde ich intentionaler.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Intention.

Dankesaffirmation für Intention

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag intentionaler werde.

Wunderaffirmationen Intention Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr intentional. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Intention entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr intentional zu sein.
  • Ich bin jemand, der intentional ist.

Gebet für Intention

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Intention:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Intention.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein intentionaler Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Intention mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Intention zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Intention zu entwickeln?
  • Wie könnte ich intentional werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Intention.
  • Angenommen, ich will intentional sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre intentional, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Intention kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als intentionaler Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

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Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Intention

Eigenschaften im Alphabet nach Intention

Literatur

Weblinks

Seminare

Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie

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Yogalehrer Ausbildung

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