Freund

Aus Yogawiki
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Ein Freund ist jemand, der einen versteht; mit dem man in freundschaftlicher Liebe verbunden ist. Ein Freund teilt Freude und Leid und jeder ist füreinander da. Mit einem Freund versteht man sich gut, man kann ihm sein Herz ausschütten. Mit einem Freund kann man Dinge unternehmen. Mit einem Freund kann man tiefe Erfahrungen machen. Viel über Freunde und Freundschaft findest du unter dem Stichwort Weisheiten Freundschaft sowie Weisheiten Liebe.

Freundschaft kennt viele Spielarten - wichtig ist füreinander da zu sein. Freunde die Yoga praktizieren sind toll

Arten von Freunden

Nicht alle oben genannten Charakteristika treffen auf alle Freunde zu. Es gibt unterschiedliche Arten von Freundschaft und von Freunden. Mögliche ((untrennschafte)) Kategorien:

  • Bester Freund bzw. Beste Freundin: Das ist typischerweise ein einziger. Auf den besten Freund kannst du dich verlassen. Er ist immer da - und du bist für ihn/sie da.
  • Kumpel: Bei einem Kumpel fühlst du dich als ob Du ihm nichts vor, womögl. alles mit ihm machenmachen kannst. Er wird dich vielleicht nicht in der Tiefe verstehen - aber du kannst mit ihm zusammen tun, was du magst.
  • Freund in der Not: Ein Freund in der Not ist dann da, wenn du ihn wirklich brauchst. Ein Freund in der Not wird dir helfen, wenn es für dich schwierig wird.
  • Hausfreund: Früher wurde der Liebhaber der Ehefrau auch als Hausfreund bezeichnet. In Zeiten, wo Scheidung tabu war und Heiraten z.T. arrangiert waren, gab es, z.T. auch mit Wissen des Ehemanns, den Hausfreund für die leidenschaftliche Liebe... Aus gutem Grund ist der Hausfreund heutzutage aus der Mode gekommen... ((spöttisch formuliert?))
  • Brieffreund ist ein Freund, mit dem man hauptsächlich per Brief in Kontakt ist. Heute eher selten - da kaum noch Briefe verschickt werden. Allerdings ist der Brieffreund zum Email-Freund, Skype-Freund, Chat-Freund oder Facebook Freund geworden...
  • Ein Facebook Freund ist jemand, mit dem man auf dem Sozialen Netzwerk Facebook verbunden ist. Der durchschnittliche Facebook User hat 150 Facebook Freunde, manche bis zu 5000... Soziale Netzwerke wie Facebook und Stayfriends können helfen, mit Freunden, die weiter entfernt leben, Kontakt zu halten
  • Ein Geschäftsfreund ist jemand, mit dem man Geschäfte macht. Manchmal entstehen da sogar echte Freundschaften, manchmal ist das rein geschäftig. Wenn aus einem Geschäftsfreund ein echter Freund wird, ist der Amigo nicht so weit: Ein Amigo ist jemand, mit dem man Geschäfte so macht, dass es zum Vorteil der beiden "Freunde" ist, aber nicht zum Vorteil des Gemeinwesens oder der Firma. Bestechung und Korruption lauern unter Geschäftsfreunden. Die Yoga Meister empfehlen Aparigraha, Unbestechlichkeit.
  • Platonische Freunde sind Mann und Frau, die sie auf philosophisch-spirituell-freundschaftliche Weise zugetan sind, aber keine sexuelle Beziehung unterhalten

Freundschaft und Sexuelle Beziehung

Eine gute Partnerschaft unterstützt uns auf dem spirituellem Weg

Der Sprachgebrauch im Deutschen zum Wort Freund, Freundin, ist nicht so eindeutig. Stellt ein Mann eine Frau vor als: "Sie ist meine Freundin", heißt das meistens, dass die beiden auch eine sexuelle Beziehung haben. Es gibt da fließende Übergänge:

  • One-Night-Stand - wird hier nicht diskutiert
  • Seitensprung ...
  • Freund/Freundin ist in diesem Kontext jemand, mit dem man eine (auch sexuelle) Beziehung hat, aber normalerweise nicht zusammenlebt
  • Lebensgefährte ist jemand, mit dem man zusammen lebt. Das Zusammenleben zweier Menschen nennt sich Lebensgemeinschaft - wobei eine Lebensgemeinschaft auch das Zusammenleben von mehreren Menschen, z.B. in einer Kommune oder spirituellen Gemeinschaft.
  • Traditionell, und auch von indischen Yoga Meistern empfohlen, ist das langfristige Eingehen einer Ehe, wenn die Partner langfristig zusammen bleiben wollen.

Wichtig ist dabei, dass sexuelle Leidenschaft, Zärtlichkeit sich verbinden mit Freundschaft und sich gegenseitig unterstützender Spiritualität.

Freunde auf dem spirituellen Weg

Wichtig: In Freundschaft verbunden

- ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018 -

Wenn wir den spirituellen Weg anschauen, dann spielen die so genannten vier purusharthas eine Rolle, und es spielt sattva, rajas und tamas eine Rolle.

Die vier purusharthas sind:

Freunde für das Vergnügen

Freunde zu haben, ist ein menschliches Bedürfnis. Nicht alle Menschen haben das gleiche Bedürfnis, aber die meisten Menschen wollen auch mit anderen zusammen sein. Und so gibt es manche Freunde, die man einfach hat, um etwas Schönes miteinander zu machen, um sich miteinander wohl zu fühlen. Auch Aristoteles hat ja zum Beispiel eine Klassifikation von Freunden gemacht, eben das eine ist, dass Freunde für Vergnügen, man würde sagen kama im Sinne von: Man macht gemeinsam etwas, was schön ist, oder man genießt einfach das Zusammensein mit dem Anderen.

Die Nutzen orientierte Freundschaft

Freunde im Beruf

Eine zweite Art von Freundschaft ist die Nutzen-orientierte Freundschaft. Man hat ein paar Freunde, und die Hauptbasis der Freundschaft ist: Man hilft sich gegenseitig. Es gibt, zum Beispiel, Geschäftsfreunde, und tatsächlich sind viele Menschen, die beruflich miteinander zu tun haben, Freunde. Wenn ein Unternehmen Kunden hat wachsen oft irgendwelche Freundschaften zusammen. Oder, gar nicht mal selten, wenn eine Unternehmer Persönlichkeit mit dem Rechtsanwalt oder Steuerberater zu tun hat, irgendwo entsteht dann auch eine gewisse Freundschaft. Oder unter Kollegen entstehen Beziehungsgeflechte, wo auch irgendwo eine gewisse Freundschaft dabei ist. Also Freundschaft wo man sich gegenseitig irgendwo hilft – auf diesem Gebiet.

Dann gibt es aber auch Freunde, und auch Aristoteles findet diese besonders wichtig: Freunde, die einem helfen sich zu entwickeln. Freunde, die interessiert sind an dem anderen für sich selbst. Die sind also nicht nur da, wenn man miteinander Spass hat, nicht nur da, wenn man davon einen Nutzen hat, sondern man ist tiefer interessiert an den anderen. Und indem man einen Freund hat, der tiefes Interesse an einem selbst hat, hilft das auch der Selbstfindung und Selbstentwicklung. In diesem Sinne können sich Freunde auch gegenseitig und unterstützen und ermutigen in der Persönlichkeitsentwicklung, können sich gegenseitig unterstützen/ermutigen auch in sozialem/ökologischem Engagement Gutes zu bewirken.

Gute Freunde würden sich auch unterstützen auf der Ebene von moksha, eben auf dem spirituellen Weg. Wenn man Freunde hat, mit denen man sprechen kann über Gott, über spirituelle Praxis, über ethische Fragen auf dem Weg, wenn man jemanden hat, dem man seine spirituellen Zweifel mitteilen kann, und der einem dann hilft, diese Zweifel zu überwinden, wenn man jemanden hat, dem man seine spirituellen Erfahrungen beschreiben kann, seine Schwierigkeiten, aber auch seine schönen Erfahrungen, ist das etwas sehr wertvolles.

Manche Menschen wollen all das von ihrem Partner/ihrer Partnerin haben, manchmal ist aber Partner/Partnerin überfordert damit, und Mensch braucht auch Freunde.

Freunde auf verschiedenen Ebenen

Die meisten Menschen haben verschiedene Freunde, auch wenn im Deutschen zum Teil das Wort „Freund“ in einen sehr engen Kontext bezogen wird, insbesondere Männer bezeichnen manchmal nur das als ihren Freund, was in anderen Kulturen oft von Frauen als der „beste Freund“ bezeichnet wird. Ob das typischerweise immer so ist, weiß ich nicht. Es ist meine Erfahrung, unter Yoga Aspiranten/Aspirantinnen. Eine Reihe von Frauen erzählen von ihren Freundinnen, und haben dann recht viele, und Männer sprechen seltener von ihren Freunden, höchstens von ihrem Freund, oder, ja, man ist halt zusammen, aber man würde sich nicht unbedingt als Freund bezeichnen.

Ich würde jetzt sagen: Jeder Mensch, der in etwa auf gleicher Ebene steht, und zu dem man eine gewisse Beziehung von Liebe hat, und mit dem man über einen gewissen Zeitraum in Verbindung steht, ist in dieser Hinsicht ein Freund, oder eben eine Freundin. Und es kann manchmal hilfreich sein, wenn man sich bewusst wird - in welchem Bereich ist denn dort Freundschaft?

Es gibt manche Freunde, da ist es einfach schön, mit denen zusammen zu sein und viel mehr braucht es dann auch nicht. Es gibt manche Freunde, die einen unterstützen. Man weiß: Wenn ich dort irgendwas brauche, sowohl beruflich, oder auch für mein zu Hause, die sind da, die sind hilfsbereit. Vielleicht nicht unbedingt die Freunde, die man auf der Kama-Ebene hat. Es kann manchmal helfen, dass man weiß: Auf den kann ich diesbezüglich bauen. Aber wenn ich das von einem Menschen erwarte, der einfach nur mit mir zusammen ist weil es schön ist, dann werde ich enttäuscht sein, wenn ich dort echte Hilfe erwarte. Da kann man sich darüber ärgern, dass man die Hilfe nicht bekommt, man könnte aber auch sagen: Gut, unterschiedliche Freundschaften, unterschiedliche Formen von Liebe.

Genauso gibt es auch Freunde, wo man eine tiefere Verbindung hat. Das werden dann vielleicht die besten Freunde, und vielleicht hat man nur einen oder zwei beste Freunde. Der einen einfach mag, weil er einen in der Tiefe versteht, man hat das Gefühl, er oder sie versteht einen in der Tiefe. Beste Freunde müssen noch nicht mal Freunde sein, die man häufig sieht. Ich würde zum Beispiel sagen: Meine persönlichen besten Freunde, die kenne ich von recht langer Zeit, die sehe ich ein- oder zweimal im Jahr. Aber wir mailen uns auch nicht so häufig, vielleicht nochmal ein- oder zweimal im Jahr. Aber ich weiß: Er oder sie versteht mich in der Tiefe, ich meine ich verstehe ihn oder sie in der Tiefe. Gut, es sind dann für mich eher männliche Freunde. Da ist ein starkes, inneres Verständnis. Und ich wüsste auch: Ich könnte jederzeit anrufen. Und ich weiß auch: Ich könnte dort auch jederzeit auftauchen. Und umgekehrt wissen sie: Sie können mich jederzeit anrufen, und sie könnten jederzeit zu mir hinkommen.

Das sind Freunde auf dieser Ebene, ein tiefes Verständnis, worum es dann geht, auch in der Entwicklung den anderen irgendwie wohlwollend begleiten. Und auch sagen, wenn man das Gefühl hat, dass der andere etwas nicht richtig macht. Auch das gehört irgendwo dazu, eine gewisse Ethik auf der Ebene. Meine engen Freunde haben keine Hemmungen mir zu sagen wenn sie etwas finden, was ich nicht richtig mache, und umgekehrt auch ich. Wir wissen, wir haben dieses tiefe Verständnis. Gut, und in meinem Fall sind diese Menschen auch Menschen, die meine spirituellen Freunde sind, im Sinne von: Wir ermutigen uns gegenseitig auf dem spirituellen Weg.

Wenn man sich so ein bisschen bewusst macht, auf welchen Ebenen man dort Freundschaften hat, und dass es okay ist, wenn man Freundschaften hat, die nur auf einer Ebene da sind, dass es schön ist, wenn man Freundschaften hat und vielleicht mindestens ein oder zwei Freunde, die vielleicht besonders tief sind, dann erleichtert das manches. Man erwartet nicht von den Menschen, mit denen man ab und zu mal nett zusammen ist, dass die für einen da sind, wenn es kritisch wird. Man erwartet auch nicht unbedingt, dass die Menschen, mit denen man beruflich irgendwie ein angenehmes Verhältnis hat, dass die einen in der Tiefe der Seele verstehen, und dass man ihnen von den tieferen Problemen und Anliegen erzählen kann. Sie müssen noch nicht mal ein Verständnis haben für den eigenen, spirituellen Weg.

Spirituelle Freunde

Gemeinsame Praxis - spirituelle Freundschaft

Umgekehrt gibt es auch spirituelle Freunde, die auf der Ebene von moksha sind. Mit denen man, zum Beispiel, zusammen einen Yogakurs besucht, eine 2-jährige Yogalehrerausbildung zusammen macht, wo es schön ist, sich über spirituelle Fragen auseinander zu setzen und mit ihnen zu teilen. Man inspiriert sich gegenseitig.

Aber das muss nicht heißen, dass die unbedingt einem helfen würden wenn es darauf ankommt. Das muss nicht heißen, dass, wenn man zusammen ins Kino gehen würde, oder zusammen in eine Pizzeria geht, dass das schön wäre – Unterschiedliche Freundschaften, unterschiedliche freundschaftliche Liebe, auf unterschiedlichen Gebieten.

So kann diese Art von purushartha einem helfen, seine Bekannten, zu denen man durchaus eine Herzensverbindung hat, mal durchzugehen. Und vielleicht magst du jetzt mal einen Moment inne halten, und gerade überlegen: Was würde ich denn als meine Freunde im weiteren Sinne ansehen?

Digitale Freunde

Und in der heutigen Zeit gibt es vielleicht sogar digitale Freunde, das heißt, es gibt Menschen, die sich erst über das Internet austauschen, und die irgendwo ein Herzensverhältnis haben, die sich vielleicht über ihre dharmischen Dinge gut austauschen. Aber wenn die sich dann zum ersten Mal treffen würden, feststellen: Man fühlt sich gar nicht wohl miteinander, aber auf der Verbindung hat sich etwas aufgebaut. Auch das kann man wertschätzen. So könntest du einen Moment unterbrechen, und darüber nachdenken.

Sattva, Rajas und Tamas

Freundschaft sollte sattwig sein

Ich spreche jetzt weiter über sattwa, rajas und tamas. Freundschaft sollte sattwig sein. Wie alles auf der spirituellen Ebene sattwig sein sollte. Und so kannst du auch schauen, dass deine Freundschaften dich in sattwa bestärken. Wenn du auf der kama Ebene sattwig leben willst, musst du aufpassen, dass deine Freundschaften dich dort bestätigen.

Angenommen, du willst loskommen von Alkohol, dann ist es tatsächlich gut, dass du, mindestens für eine Weile, nicht mit Freunden zusammen bist, die Alkohol trinken. Wenn du eine gewisse Neigung zum Alkoholismus hast, und du von Alkohol freikommen willst, dann musst du erstens: Die Umgebung meiden, wo du in Versuchung kommen könntest, alkoholische Getränke zu trinken, und du musst Menschen vermeiden, die in deiner Gegenwart alkoholische Getränke trinken würden. Es wäre wichtig, dass du eine ganze Weile dann mit diesen Menschen Funkstille hast. Du musst deshalb Menschen nicht die Freundschaft aufkündigen. Freundschaft hätte den großen Vorteil: Man kann sie auch auf niedriger Flamme lassen.

Mit Beziehung ist das anders. Du kannst jetzt nicht sagen: Wir lassen unsere Beziehung jetzt ein paar Monate ruhen. Das funktioniert vielleicht in Ausnahmefällen, aber nicht typischerweise. Aber Freundschaft kann man eine Weile sagen, man kann dem Freund/der Freundin sagen: du, ich will davon loskommen, und dazu brauch ich etwas Abstand. Und manchmal muss man es noch nicht mal sagen. Manchmal sagt man einfach zwei, drei, vier Verabredungen ab, und dann wird der andere einen für eine Weile nicht mehr einladen, dann kann man ja nach eins, zwei, oder drei Jahren mal wieder Kontakt suchen. Also: Wenn du bisher sehr tamassige Gewohnheiten hattest, und du weißt, es fällt dir schwer, diese abzulegen, dann ist es wichtig, Freunde zu vermeiden, die dich dort in Versuchung führen würden.

Vermeide rajas - Egoismus

Das zweite wäre auch: Freundschaft sollte sattwig sein und nicht rajassig sein. Rajassig wäre egoistisch, und egoistisch könnte auch sein, dass nur der eine etwas davon hat, und der andere nicht. So etwas ist nicht gut, du solltest überlegen: Bist du vielleicht derjenige, der den anderen ausnutzt? Das solltest du nicht tun. Bist du derjenige der ausgenutzt wird? Solltest du nicht dauerhaft zulassen. Es gibt Phasen, wo mal ein Freund für den anderen da ist, und wenn der andere in einer schwierigen Situation ist, dann ist es natürlich ein Ungleichgewicht, aber im Laufe der Zeit sollte es sich wieder arrangieren.

Fairness und Ethik statt Tamas

Das auch ausgedrückt auf artha: Im Sinne von, wenn du Geschäftsfreunde hast solltest du keine Geschäftsfreunde haben, die verbrecherisch sind. Du solltest kriminelle Machenschaften nicht dulden, mindestens keine Geschäftsfreunde haben, die kriminelle Machenschaften machen. Das gebietet schon die Ethik, und letztlich auch der gesunde Menschenverstand. In der heutigen Zeit fliegen gar nicht mal selten kriminelle Handlungen langfristig auf, nicht immer, und vielleicht auch nicht mal in der Mehrheit, aber doch ausreichend häufig. Wenn du ethisch bist und du hast einen Geschäftsfreund, der kriminell ist, dann gibt es Probleme. In diesem Sinne: Auch auf dieser Ebene keine tamassigen Beziehungen, und genauso auch mit rajassig musst du auch vorsichtig sein. Es gilt sicherlich du lässt dich nicht ausnutzen, auch solltest du den anderen nicht ausnutzen, es sollte fair zugehen, aber Fairness heißt keine Bestechung akzeptieren oder den anderen bestechen.

Yamas kultivieren

Feine Unterschiede: Ich habe einen anderen Vortrag ja schon mal über die yamas gegeben, und es gibt bei mir einige Vorträge auch über Unbestechlichkeit, Bestechung, und wie man es vermeidet.

Der Zweck heiligt nicht die Mittel

Auch auf der Ebene von dharma gilt es, tamas, rajas, sattwa zu vermeiden, im Sinne von: Es gibt Menschen, die machen im Namen des Guten schlimmes, und der Zweck heiligt nicht die Mittel. Und du solltest auch nicht Teil sein von einer Initiative, die zwar Gutes will, aber dafür dann ethisch falsche Sachen macht, der Zweck heiligt nicht die Mittel. Sei dort sattwig, und vermeide tamas.

Und auch auf dem spirituellen Gebiet, spirituelle Freundschaften heißt auch wieder: Freundschaften untereinander, wo man sich in sattwiger Spiritualität gegenseitig stärkt.

Finden und pflegen von Freundschaften

Freunde finden: Yoga und...

Noch etwas zur Pflege von Freundschaft und Finden von Freundschaften. Freundschaften entstehen, wenn man mit anderen Menschen zusammen ist. Eine einfache Weise, Freundschaften zu finden, wäre, zum Beispiel: Gemeinsam einen Yogakurs zu besuchen. Und es hat eine besondere Schönheit, zum Beispiel auch eine zweijährige Yogalehrerausbildung mitzumachen, und einfach eine halbe Stunde vorher zu kommen und eine Viertelstunde länger zu bleiben. Allein dadurch, dass man Menschen hat, mit denen man spricht, entsteht Freundschaft. Der Mensch hat die wunderbare Fähigkeit der Empathie, das heißt, die Fähigkeit, Liebe zueinander zu entwickeln, zu kultivieren, zu erfahren.

Wenn du also Freundschaften suchst auf einem bestimmten Gebiet, dann sorge einfach dafür, dass du regelmäßig Kontakt mit anderen hast. Dann zeige Interesse für den anderen. Sprecht miteinander, spüre vom Herzen etwas, und erzähle auch etwas von dir. Erzähle ruhig auch ab und zu mal etwas von dir, was dich bedrückt. Man sagt so schön: Man wird respektiert für seine Stärken, man wird geliebt für seine Schwächen.

In der Freundschaft spielt die Liebe eine wichtige Rolle, und die kommt auch, wenn man sich gegenseitig das eine oder andere erzählt, was einem schwerer fällt. Aber, es darf kein Ungleichgewicht sein. Wenn du zu viel erzählst, und der andere erzählt nichts, dann sucht er oder sie das Weite, typischerweise. Aber: Du kannst auf diese Weise Freundschaften erreichen, indem du einfach Zeit hast, die du zusammen mit anderen Menschen verbringst.

Ein zweiter Tipp wäre auch: Pflege deine bisherigen Freundschaften indem du ihnen ab und zu mal Zeit gibst. Man kann auch Mal eine E-Mail schicken, man kann auch mal einen Telefonhörer nehmen, man kann sich auch mal kurz treffen, statt die Alles-oder-Nichts-Philosophie, im Sinne von: Wenn ich meinen Freund/meine Freundin treffe, dann muss das richtig tief sein, muss vollkommen sein, ich muss Zeit haben, muss mir ein paar Stunden nehmen – dann wird es oft gar nichts.

Aber man kann manchmal einfach überlegen: Wie können wir uns treffen, auf welche Weise können wir uns treffen, und wie können wir es so gestalten, dass wir die Freundschaft pflegen können?

Yogalehrer Ausbildung - den spirituellen Weg gehen

Noch ein Aspekt von Freundschaft: Da diese Vortragsreihe ja auch eine Vortragsreihe ist, welche begleitend ist zur zweijährigen Yogalehrerausbildung, und dort gibt es viele Menschen, die mit dem Beginn der zweijährigen Yogalehrerausbildung entweder neu auf dem spirituellen Weg sind, oder ihren spirituellen Weg ab jetzt konsequent gehen, oder dem eine neue Dimension geben wollen, oder die da einen neuen Anlauf machen. Dort wäre der Tipp: Wenn du auf dem spirituellen Weg gehst, gefährde nicht deine bisherigen Freundschaften vorschnell. Manche Menschen denken, dass ihre Freunde auch gleich jetzt alle spirituell werden müssen, Vegetarier, Veganer, kein Alkohol, und aufhören müssen, über Fußball oder Lidschatten zu sprechen.

Wenn du dich gerade veränderst, heißt das nicht, dass die anderen sich auch verändern. Es ist okay, die Intensität der Beziehungen etwas zu reduzieren, sich seltener zu sehen, aber überfalle jetzt deine bisherigen Freunde und Bekannten nicht. Hochmut und Fanatismus sind glücklicherweise keine Eigenschaften, die Wertgeschätzt werden in unserer heutigen Zeit. Unterlasse du Dinge, die als Hochmut oder Fundamentalismus gedeutet werden können. Lasse anderen Zeit, und wertschätze den anderen, für das, was er oder sie ist. Und wertschätzt euch gegenseitig, für das, was ihr euch gegenseitig gebt. Und dann wird sich im Laufe der Zeit herauskristallisieren, welche deiner Freundschaften tiefer werden, welche vielleicht etwas weniger tief werden, und welche neuen Freundschaften in dein Leben kommen.

Es gibt ein Zitat von Buddha, und damit möchte ich abschließen. Ein Aspirant ging zum Buddha und fragte ihn: „Buddha, Verehrungswürdiger, es heißt, dass Freunde die Hälfte des spirituellen Weges seien, ist dem so?“ Buddha lächelte und sagte: „Nein, Freunde sind Hundert Prozent des spirituellen Weges. Gute Freunde zu haben hilft der Erleuchtung.“

Aber noch eine kleine Ergänzung, damit war es doch nicht das letzte: Wenn du jetzt keine besonderen Freunde hast – auch nicht tragisch. Es gibt auch Erleuchtete, die keine besonderen Freunde hatten. Unterschiedliche Menschen sind unterschiedlich, und es gibt so viele Wege, wie es Pilger gibt. Finde deinen Weg, gehe deinen spirituellen Weg.

Video - Freunde auf dem spirituellen Weg

Freunde sind wichtig auf dem spirituellen Weg. Besonders wichtig sind spirituelle Freunde. Sukadev gibt dir in diesem Video-Vortrag einige Tipps im Umgang mit Freunde. Für neue Aspiranten auf dem spirituellen Weg hat er den Tipp: Keine radikalen Veränderungen.

Dieser Vortrag ist Teil der Vortragsreihe zu Vicharana, bewusstes spirituelles Streben. Die Vortragsreihe zu Vicharana wiederum ist Teil der Vortragsreihe zu „Spiritueller Weg“. Und dieser wiederum ist Teil der Vortragsreihe „Yoga Vidya Schulung – Der ganzheitliche Yogaweg

Partnerschaft und Spiritualität

Videovortrag von Sukadev

Sukadev gibt Tipps für Partnerschaft und Spiritualität. Er zeigt, wie Partnerschaft alle Aspekte des Menschseins berührt – und wie Partnerschaft spirituell gelebt werden kann.

Er gibt einige besondere Tipps für

Dieser Vortrag ist Teil der Vortragsreihe zu Vicharana, bewusstes spirituelles Streben. Die Vortragsreihe zu Vicharana wiederum ist Teil der Vortragsreihe zu „Spiritueller Weg“. Und dieser wiederum ist Teil der Vortragsreihe „Yoga Vidya Schulung – Der ganzheitliche Yogaweg“.

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Mantras und Musik

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Shankari Susanne Hill

Zitat

"Wenn die Freunde auf die Probe gestellt werden, werden sie dich im Stich lassen. Buddha traute nicht einmal seinen Schülern. Wenn er ernstlich krank war, hüpfte er selbst wie ein Frosch zum Fluss, um Wasser zu trinken." Swami Sivananda