Jupiter

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Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem, der fünfte Planet von der Sonne aus gesehen und der dritthellste nach dem Mond und der Venus (und manchmal dem Mars, je nach Stand auf seiner Bahn). Seinen Namen hat er von dem römischen Hauptgott Jupiter erhalten. Er ist der Planet der Expansion und des Glücks auf allen Ebenen. Im Sanskrit enstpricht Brihaspati Jupiter (Sanskrit बृहस्पति bṛhaspati m.). Artikel von Annette Hochwarth.

Jupiter ist auch der Name eines römischen Gottes, des Hauptgottes des römischen Pantheons. Um mehr zu erfahren über den römischen Gott Jupiter, schaue weiter unten in diesem Artikel.

Planeten
Aufnahmen von Jupiter mit Großem Roten Fleck

Wissenschaftliche Daten

Die vier größten Monde von Jupiter

Der Äquatordurchmesser von Jupiter beträgt 143.000 Kilometer und sein Abstand zur Sonne 778 Millionen Kilometer. Jupiter hat keine sichtbar feste Oberfläche, sondern ist ein Gasriese (auch Saturn, Uranus und Neptun sind Gasplaneten); man vermutet jedoch, dass er einen festen Kern hat. Die Hauptbestandteile von Jupiter sind Wasserstoff 89,9 %, Helium 10,2 % und Methan 0,3 % - die Zusammensetzung unterliegt leichten Schwankungen. Jupiter hat eine siderische Umlaufdauer von 11,86 Jahren.

Jupiter hat eine Masse, die zweieinhalbmal der aller anderen Planeten zusammen entspricht, die jedoch nur ein Tausendstel der Masse der Sonne ausmacht. Daher hat Jupiter eine sehr wichtige Funktion in Bezug auf das Massengleichgewicht im Sonnensystem. Jupiter hält dadurch oft auch Asteroiden von der Erde fern und wirkt so als Schutzschirm.

Jupiter dreht sich sehr schnell um seine Achse und ist daher ein an den Polen abgeflachtes Spheroid. Von seinen 67 Monden ist der Ganymed der größte; sein Durchmesser ist größer als der des Planeten Merkur. Jupiter hat ein aus Staub bestehendes Ringsystem und eine sehr starke Magnetosphäre. Durch die verschiedenen Bänder, die sichtbar die Atmosphäre durchziehen, entstehen Turbulenzen und Stürme; der Große Rote Fleck ist ein Wirbelsturm, der erstmals im 17. Jh. durch ein Teleskop gesichtet wurde.

Mythologie

George Shuklin: Römische Statue von Jupiter, im 19. Jh. sehr stark restauriert, Hermitage, Sankt Petersburg Copyright

Europäische Mythologie

Wegen seiner großen Helligkeit war Jupiter schon bei den alten Ägyptern und den Babyloniern bekannt. Bei den Griechen war Zeus (lat. Jupiter) der höchste Gott. Er trug u.a. den Beinamen "Blitzeschleuderer", der auf seinen älteren Namen "Diēspiter" zurückgeht: Dieser setzt sich aus "Dieis" (lat. dies – „Tag/ Licht“) und "Pater" (lateinisch „Vater“) zusammen (altindisch "Dyaus pitar") und bedeutet „Vater des Himmels“ oder „Vater des Lichts“.[1]

Zeus war ein Sohn von Rhea und Kronos. Zeus' Geburt und Leben war von Anfang an gefährdet. Er sollte das gleiche Schicksal erleiden wie seine Geschwister Hestia, Demeter, Hera, Hades und Poseidon, die allesamt von ihrem Vater Kronos - aus Angst vor Entmachtung - verschlungen wurden. Anders als seine Geschwister konnte Rhea Zeus vor diesem Schicksal bewahren, indem sie Kronos einen in Windeln gewickelten Stein gab. Den Neugeborenen schmuggelte sie nach Kreta, wo ihn Nymphen versteckten und aufzogen. Im Mannesalter machte er sich dann auf, seine Geschwister zu befreien und den Vater zu stürzen. Er fand Unterstützung bei der Nymphe Metis, die Kronos ein Brechmittel gab, so dass er alle anderen Kinder zusammen mit dem Stein wieder ausspie. Er verbündete sich mit ihnen im Krieg gegen Kronos und die Titanen. Kronos wurde besiegt und der Himmel, die Meere und die Unterwelt unter Zeus, Poseidon und Hades aufgeteilt.[2]

Neben seiner Frau Hera, die unter anderem die Göttin der Ehe war (lateinisch Juno), hatte Zeus unzählige Liebschaften - freiwillige und unfreiwillige. Er wechselte dabei meist seine Gestalt und näherte sich ihnen als Mensch, Tier oder auch in Flammengestalt. Die Zahl seiner Nachkommen war groß.

Tizian: Jupiter raubt Europa als weißer Stier (1560-1562), Öl auf Leinwand, Isabella Stewart Gardner Museum, Boston, Vereinigte Staaten

Der Jupiterkult war bis zum Ende des 4. Jahrhunderts n.Chr. Staatsreligion des Römischen Reiches. Sein bedeutendstes Heiligtum befand sich auf dem Kapitol.

Indische Mythologie

In der indischen Mythologie ist Brihaspati Meister des göttlichen Wortes und der Intuition und steht am Anfang der Schöpfung. In späteren Zeiten wird Brihaspati, Sohn des Rishi Angiras, als Rishi gesehen und gilt als Regent des Planeten Jupiter. Er ist auch Lehrer der Astrologie und Astronomie. In den Puranas erscheint er als Ratgeber und Lehrer der Götter. Als Lehrer der Götter wird er Animishacharya, Chakshas, Jiya und Indrejya genannt.

Darstellung von Brihaspati

Seine Frau Tara wurde von Soma, dem Mond, entführt, und dies verursachte einen Krieg, der "Tarakamaya" genannt wurde. Soma wurde von Ushanas, Rudra, den Danavas und den Daityas unterstützt, während Indra und die Götter auf Seiten Brihaspatis waren. Schließlich befiehlt Brahma das Ende der Kämpfe und die Heimführung von Tara, die daraufhin den Buddha (Merkur) gebiert. Da Brihaspati und Soma beide den Anspruch auf Vaterschaft erheben, drohen die Kämpfe erneut auszubrechen. Auf Geheiß Brahmas erklärt Tara, dass der Mondgott der Vater ist.

„Jupiter hat große Gliedmaßen. Er ist schwer und hat gelbes Haar und gelbe Augen. Er ist phlegmatisch (Kapha), intelligent und auf allen Gebieten gelehrt.“ (Parashara 3,27)[3]

Astrologische Deutung

Jupiter ist aufgrund seiner relativen langen Umlaufzeit zusammen mit Saturn ein gesellschaftlicher Planet. Er ist der Planet der Expansion auf allen Ebenen und wird aufgrund seines meist positiven und weitreichenden Einflusses häufig als „der große Wohltäter“ bezeichnet. Geistig-seelisch entspricht ihm die Bewusstseinserweiterung, astral die Verehrung und Begeisterung und physisch das Wachstum und die Vermehrung, auch in materieller Hinsicht.

Er ist im Sanskrit der Guru, unser spiritueller Lehrer, der sich sowohl sowohl in der äußeren Welt, als auch in unserem Inneren, als auch in der Form manifestiert, in der die ganze Welt (Jagat) unser Guru sein kann. Er symbolisiert das Dharma, das ewige Gesetz unseres inneren Wesens, das zugleich das Gesetz der kosmischen Evolution und der spirituellen Selbstverwirklichung ist.

Jupiter strebt nach etwas Höherem, etwas außerhalb von uns Liegendem und sucht dazu die Ausdehnung unseres Bewusstseins. Daher verwirklicht er sich in allen religiösen und spirituellen Aktivitäten. Jupiter führt zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Lebens und zu dem Versuch, den Sinn des Lebens zu verstehen und das Handeln danach auszurichten und in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Die Sehnsucht nach dem größeren Zusammenhang, dem im Kosmischen die göttliche Ordnung, im Persönlichen unser Dharma entspricht, vermittelt die Motivation, über die eigenen Begrenzungen hinauszuwachsen und die eigene Mission immer wieder neu zu entdecken und Wirklichkeit werden zu lassen.

Jupiter gibt die intuitive Gesamtschau. Er geht immer den Weg vom Detail zum großen Ganzen und verhilft zu Einsicht in höhere, immer umfassendere Sinnzusammenhänge und ist damit so etwas wie der Gegenspieler zu Merkur. Er ist der Planet der formlosen, kosmischen Intelligenz, die auf den ewigen Gesetzen und dem ewigen Selbst gründet, während der analytische, logische Intellekt bzw. das kritische Bewusstsein Merkur zuzuordnen ist. In gewisser Weise benötigt Jupiter aber die Qualitäten des Merkur, um seinen Ideen Ausdruck zu verleihen, denn eine Intelligenz ohne (kommunikative) Verwirklichung schwebt frei im Raum.

Überhaupt braucht Jupiter die anderen Planeten, um seine Energien und universalen Ideen zu manifestieren. Er fühlt sich allerdings durch ungünstige Planeten in seinem Entfaltungsdrang leicht eingeengt. Harmonische Konstellationen, besonders Trigone, wirken sich jedoch meist positiv aus. Jupiter kann sich besonders vorteilhaft zusammen mit Sonne oder Saturn entfalten. Zusammen mit letzterem sorgt er für einen gesunden Ausgleich zwischen Ausdehnung und Begrenzung, was sowohl in der persönlichen Entwicklung als auch in Beziehungen, besonders in der Ehe, konsolidierend wirkt. Der „Stern von Bethlehem“ soll eine dreifache Konjunktion von Jupiter und Saturn gewesen sein und so die Sterndeuter zum Geburtsort des Jesuskindes geführt haben.

Während Neptun als Planet der Spiritualität nach transzendenter Erfahrung und Entgrenzung sucht, bereitet Jupiter dafür den Boden, indem er uns zu menschlicher Weisheit führt, die auf der Verschmelzung von Herz und Denkvermögen, von Denken und Lieben, gründet.[4] Er weckt das Verlangen in uns, unsere Talente und Potentiale zu entfalten und der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Er ist der Planet der Weltanschauung, Moral und Ethik. Er schenkt uns Gefühle des Glücks und weckt in uns ausdehnende Kraft der Liebe. Er macht uns zu einem weitblickenden, weitherzigen Menschen, der andere an seinem Reichtum teilhaben lassen und sie fördern und beschenken will. Er vermittelt das Gefühl, aus dem Vollen zu schöpfen, sobald wir ganz mit uns selbst im Einklang sind. Jupiter verhilft zu Optimismus und positivem Denken und verbindet Menschen in ihren gemeinsamen Ideen und in ihrer Liebe zur Spiritualität und schafft so positives Karma. Er ist die Quelle unserer philosophischen Eingebung und unserer Kreativität, wenn auch die künstlerische Kreativität mehr der Venus zuzuordnen ist.

Leider kann aber auch das Negative wachsen. Und so kann ein negativ verwirklichter Jupiter auch zu Selbstüberschätzung und Selbstherrlichkeit führen und dazu, dass wir Guru sein wollen, ohne es zu sein, und dass wir dazu neigen, andere besserwisserisch zu belehren und mit unseren eigenen Ideen zu beeinflussen oder sie mit etwas zu beschenken, was sie gar nicht haben wollen. Selbst wenn wir im Übereifer andere mit unserer Wahrheit missionieren wollen, kann dies unrichtig sein, solange wir jemanden damit verletzen und nicht den Keim der Wahrheit in ihm selbst zum Wachsen bringen. Auch pharisäerhafte Ordnungshüter gehen auf eine einseitige Jupiterenergie zurück.

„Ein starker Jupitereinfluss sichert Glück, gewährt eine Fülle an materiellen Vorzügen, fördert geistigen Reichtum und schafft allumfassende glückliche Umstände in allen Lebensverhältnissen.“ [5]

Entsprechungen

  • Domizil: Herrscher von Schütze, in den Zwillingen steht er im Exil, im Krebs erhöht und im Steinbock im Fall. Bevor Neptun entdeckt wurde, war er auch Herrscher des Zeichens Fische (heute Nebenherrscher) und entsprechend in der Jungfrau im Exil.
  • Entsprechungen: Kirchen, Tempel, religiöse Organisationen und Orden, Schulen, Universitäten, Hierarchien, Reisebüros, das Ausland und große Reisen, Zeremonien, Rituale, Umzüge.
  • Vertreter: Priester, Propheten, Gurus, spirituelle Lehrer, Ehemann (bei den Hindus; in der westlichen Astrologie entspricht er dem (Ehe-)Mann eher der Mars), Philosophen, Weise, Gelehrte, Würdenträger, Ratgeber, Gutachter, Richter, Kosmopoliten, Weltreisende, Missionare, Großbauer/ Großgrundbesitzer, Reiseleiter, Unterhaltungskünstler.
  • Bei negativer Verwirklichung: Dickleibige, Angeber, High Society, Besserwisser
  • Mineralien: Zinn
  • Pflanzen: Odermenning, Löwenzahn, Ahorn, Eiche, aber auch alle Wälder, Alleen und Haine
  • Tiere: Pferd, Hirsch, Elefant, Adler, manchmal auch der Pfau, Schwein
  • Farben: im Jyotish: Gelb, Orange, Gold. Dunkle Farben, auch Violett, sind zu meiden. In der westlichen Astrologie: Blau- und Grautöne.
  • Körperliche Entsprechungen: Leber (als Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan, verantwortlich aber auch für das melancholische Temperament), Oberschenkel, Hüfte, Fetthaushalt, Wucherungen
  • Krankheiten: Lebererkrankungen, Fettleibigkeit, Herzerweiterungen
  • Positiv: Expansion, Wachstum auf allen Ebenen, Bewusstseinserweiterung, ganzheitliches Denken, Optimismus, Weltanschauung, Ideale, Weisheit, spirituelle/ kosmische Intelligenz, Dharma, Gnade, Sinn für Gerechtigkeit, Tugendhaftigkeit, Verantwortung, menschliche Größe, Würde, Weitherzigkeit, Fülle, Güte, Wohlwollen, Großzügigkeit, Enthusiasmus, Anerkennung, Wohlstand, höhere Bildung, die Ordnung des göttlichen Planes
  • Negativ: Größenwahn, Selbstgerechtigkeit, Selbstüberschätzung, Selbstherrlichkeit, Arroganz, Verschwendung, Scheinheiligkeit, Fanatismus, Maßlosigkeit, Hemmungslosigkeit, Bequemlichkeit, Luxus, überzogene Erwartungen.

Zuordnungen

Heilung und Transformation

Das Tragen von Heilsteinen kann einen schwachen Jupiter ausgleichen. Der wichtigste Edelstein ist der gelbe Saphir. Als Ersatz eignet sich auch der gelbe Topas. Möglich sind auch der Citrin (schwächer) oder der gelbe Zirkon. Die Steine sind an einem Donnerstag zu tragen, am besten, wenn der Mond in einem günstigen Aspekt zu Jupiter steht.

Als Kräuter eignen sich Ashwagandha, Bala, Süßholz, Ginseng, Astragalus. Auch kalorienhaltige Nahrungsmittel stärken Jupiter: Mandeln, Walnüsse, Cashew-Nüsse, Sesamsamen, Ghee, Sesamöl, Mandelöl.

Gottheiten: Brihaspati, Ganesha, Ganapati, Indra. Donar, Thor.

Yoga: alle religiösen und spirituellen Aktivitäten - aus Glaube und Hingabe entwickelt er Wissen. Er vereinigt Jnana Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga.

Namensmantra für Jupiter:

Om Brihaspataye Namah.
Om Brim Brihaspataya Namah.

Saatmantra: Om Brahm.

Außerdem das Mantra "Shrim "zur Förderung des Wohlstands. Om, um uns mit den expansiven göttlichen Energien zu verbinden. Ganesha-Mantras: Om Gam Ganeshaya Namah.

Brihaspati Gayatri Mantra:

Om Vrishabhadvajaya Vidmahe
Kruni Hastaya Dhimahi
Tanno Guru Prachodayat

Diese Mantras sind besonders donnerstags zu wiederholen.[6]

Fußnoten

  1. Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Jupiter_%28Mythologie%29
  2. http://www.sternwelten.net/zeitqualitaet/zeitqualitaeten/307-wenn-zeus-und-hades.html
  3. Frawley, David, Astrologie der Seher, S. 93. Andere Übersetzung: "Jupiter hat einen großen Körper, helle Augen und Haare, ist ruhig, intelligent und in allem Wissen bewandert."
  4. Vgl. Felber, Frank, Lehrbuch der esoterischen und exoterischen Astrologie, S. 212.
  5. http://www.jyotishi.de/index.php/jyotish/50-grahasplaneten/78-gurujupiter.html
  6. Die Empfehlungen zu „Heilung und Transformation“ sind überwiegend dem Buch „Astrologie der Seher“ von David Frawley, S. 249-251, entnommen.

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Siehe auch

Literatur

  • Felber, Frank: Lehrbuch der esoterischen und exoterischen Astrologie, Jupiter + Uranus Verlag: 2007.
  • Frawley, David: Astrologie der Seher, Die große Einführung in die spirituellen und yogischen Grundlagen vedischer Astrologie, Windpferd: 2003.
  • Großes Handbuch Vedische Astrologie

Weblinks

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