Seva: Unterschied zwischen den Versionen
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===Karma Yoga – Dienen mit Liebe=== | ===Karma Yoga – Dienen mit Liebe=== |
Aktuelle Version vom 25. November 2024, 18:06 Uhr
Seva (Sanskrit: सेवा sevā f.) uneigennütziges Dienen in einem Ashram; Gottesverehrung; karitative Tätigkeit; Teil des Yoga
Seva
Seva kann auch heißen Dienst, Dienstverrichtung, Tätigkeit, die der höheren göttlichen Wirklichkeit gewidmet ist; Verehrung; rücksichtsvolles oder hingebungsvolles Verhalten; das Sich-Hingeben an Gott; Besuch, das Aufsuchen.
Der spirituelle Kontext
Im spirituellen Kontext bedeutet Seva uneigennütziges Dienen, z.B. in einem Ashram. Wer Seva macht, ist ein Sevaka. Seva in seiner Ursprungsbedeutung ist "Besuch, Aufsuchen". Seva kann allgemein heißen Arbeit und Dienst. Seva ist im Besonderen spiritueller Dienst. Seva kann auch heißen Verehrung, das Sich-Hingeben an Gott. Seva im Sinn von Hingabe kann auch Geschlechtsverkehr heißen. Bei Yoga Vidya ist Seva insbesondere der uneigennützige Dienst im Ashram. Die Mitglieder der spirituellen Gemeinschaft, die den Ashrambetrieb ermöglichen, werden als Sevakas bezeichnet.
Das Sanskritwort Seva
Seva (Sanskrit: सेवा sevā f.) Besuch, das Aufsuchen; Dienst, Dienstverrichtung, Arbeit, die der höheren göttlichen Wirklichkeit gewidmet ist; Verehrung; rücksichtsvolles oder hingebungsvolles Verhalten; das Sich-Hingeben an Gott.
Sukadev über Seva
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Seva
Seva als spiritueller Weg
Seva heißt Dienst und ist insbesondere spiritueller Dienst. Seva ist ganz entscheidend auf dem spirituellen Weg. Seva gehört zu den Grundpraktiken. Ich sage gerne, es gibt vier Hauptpraktiken, mit denen du dich verwirklichst. Das ist Sadhana, Seva, Satsang und Sattva. Seva ist eine davon. Sadhana ist die eigene spirituelle Praxis und ist sehr, sehr wichtig. Dann folgt Seva, das Dienen. Dann kommt als nächstes Sattva. Sattva heißt Reinheit, ein reines Leben führen, den yogischen Lebensstil umsetzen. Schließlich gibt es Satsang, zusammen mit anderen spirituellen Suchenden praktizieren, bzw. auch einen Satsang besuchen mit Meditation, Mantrasingen, Vortrag und Arati.
Dienen ohne Verlangen
Seva ist etwas, was Menschen heutzutage oft vernachlässigen. Seva heißt wirklich dienen, ohne etwas dafür zu verlangen, ohne etwas dafür zu bekommen. Man kann es auch uneigennütziges Dienen nennen. In einem alten klassischen indischen Ashram,wenn ein Schüler zum Lehrer geht, geht es zunächst einmal darum, Guruseva zu machen, dem Guru zu dienen, ohne irgendetwas zu bekommen. Es gibt die berühmte Geschichte von Prajapati, Indra und Virochana. Indra und Virochana gingen zu Prajapati, um etwas zu lernen.
Sie sagten: „Oh Meister, bitte lehre uns.“ Und Prajapati sagte: „Zuerst mal geht eine Weile in den Ashram und dient. Und wenn ihr viele Jahre Seva geübt habt, dann werde ich weitersehen, was ich euch lehre.“ Oder es gibt die Geschichte, die Swami Vishnu im großen illustrierten Yogabuch beschreibt, wo ein Schüler zum Meister geht und sagt: „Oh Meister, ich will die Kundalini erwecken. Zeige mir fortgeschrittene Pranayamas, Asanas, Mudras und Bandhas.“ Und der Lehrer sagt: „Ok, bleibe ein paar Jahre im Ashram, übe Seva, dann wirst du lernen und wachsen.“
Das ist etwas, was man verstehen muss. Wenn du spirituell wachsen willst, gilt es, Seva zu üben. Der westliche Aspirant ist zu sehr eingebunden in diese Wirtschaftssache. Das heißt, du willst gleich etwas bekommen. Gar nicht mal selten fangen Menschen an, erstmal zu dienen, und nachher wollen sie etwas dafür haben. Wir erleben das immer wieder. Angenommen, du gehst in einen Ashram, um dort zu dienen. Nach einer Weile fragst du: „Was bekomme ich dafür?“ Oder Menschen sagen: „Was kann ich tun, um die Yogalehrerausbildung zu machen?“ Dann sind sie eine Weile im Ashram oder sie arbeiten in Zentren mit und können dann die Ausbildung mitmachen. Das ist nicht wirklich Seva, was sie dann machen, ist Austausch. Es ist zwar auch ganz gut, ein Austausch zu haben, aber erstmal gilt es, Seva zu üben, dienen.
Swami Sivananda sagte gerne: „Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und verwirkliche.“ Das Dienen ist wichtig. Es gibt Menschen, die gehen in einen Ashram, weil sie nicht genügend Geld haben, um sich ein Seminar zu leisten, und deshalb machen sie es im Austausch. Das ist dann nicht wirklich Seva. Es ist auch möglich, ist auch okay, das geht auch bei Yoga Vidya. Du kannst das machen. Du kannst auch ein paar Stunden mithelfen am Tag, brauchst nur noch die Hälfte zu bezahlen, ist aber nicht wirklich Seva.
Seva ist es, wenn du wirklich mit der Intension etwas machst, um zu helfen, um zu dienen, ohne etwas Materielles zu bekommen. Wenn du dienst, wenn du hilfst, ohne etwas Materielles zu bekommen, ohne einen materiellen Austausch haben zu wollen, dann hast du den tiefsten spirituellen Nutzen. So kannst du überlegen, machst du genügend uneigennützigen Dienst, machst du Dinge, ohne etwas dafür zu wollen, ohne etwas Materielles als Ausgleich haben zu wollen? Dann ist es Seva. Wenn du diesen echten Seva machst, dann kommst du schnell zur höchsten Verwirklichung. Seva, ohne etwas zu erwarten, Seva, ohne etwas als Ausgleich zu wollen auf einer materiellen Ebene, führt zur höchsten spirituellen Erfahrung. Daher, übe Seva.
Im besonderen Maße ist Guruseva wichtig, dem spirituellen Lehrer zu dienen oder dem Werk des spirituellen Lehrers zu dienen. Deshalb sind wir letztlich bei Yoga Vidya da, und deshalb bieten wir auch all diese kostenlosen Videos, Audios, Internetseiten an. Wir machen dies als Guruseva, als Dienst für unsere Guru. Swami Sivananda hat sein Wissen freigiebig weitergegeben und wir stehen in der Tradition.
Indem wir z.B. diese Videos und Audios gestalten, indem wir Internetseiten machen, dienen wir unserem Meister, und wir wollen nichts dafür direkt erwarten. Wenn es uns tatsächlich gelingt, Seva zu üben, ohne etwas zu erwarten, dann kommt das Wichtigste, die Erfahrung der spirituellen Führung durch den Meister, die tiefe Meditation, die tiefe Herzensverbindung und letztlich die Gotteserfahrung.
Seva
Nach einem Artikel aus dem Kapitel Dienen von Swami Sivananda im Buch Inspiration und Weisheit
Wenn du dich spirituell entwickeln willst übe Seva. Liebe zu Gott und Dienst an den Menschen ist das Geheimnis, wie du ein gutes Leben führen kannst.
Hingabe und Opfer bringen
Wenn du wirklich wahrhaftig leben willst dann übe Seva, Dienen und Opfer. Um wahrhaftig zu leben, übe Seva, diene. Das Leben ist nicht zum Genuss und zur Selbstsucht da. Bringe Opfer. Erfülle deine Aufgaben mit Hingabe. So wird alles kommen was du brauchst.
Überwinde Dein Ego
Halte dein Leben zum Seva, zum uneigennützigen Dienen bereit. Je mehr du dich bemühst, um Anderen zu helfen, andere zu erheben, um so mehr Energie wird durch dich fließen. Übe Seva, uneigennütziges Dienen . Diene den Menschen mit der Vorstellung, das in dem Menschen das Göttliche ist. So wirst du den Krebs der Ichbezogenheit, des Egos überwinden. Wenn du das Ego überwunden hast, ist die Selbstverwirklichung nah.
Seva reinigt
Warum soll man Seva üben? Warum soll man Hilfsbedürftigen helfen und der leidenden Menschheit, den Tieren und Mutter Erde? Indem du Seva übst, reinigst du das Herz. Du kannst Egoismus, Hass, Eifersucht und Überheblichkeit überwinden, wenn du Seva übst, Demut, reine Liebe, Toleranz, Barmherzigkeit, Einfühlungsvermögen, all das kommt, wenn du mit Hingabe Seva übst.
Für andere da sein
Überwinde die Vorstellung des getrennt Seins, in dem du Anderen dienst. Beseitige die Selbstsucht, indem du für Andere da bist. Indem du Seva übst, für andere Menschen, für Tiere, für Pflanzen, für deinen spirituellen Meister, für Gott, wird deine Sicht des Lebens sich weiten.
Erfahre Einheit, Freude, Verbundenheit
Du willst die Einheit erfahren. Du willst Freude erfahren, Verbundenheit erfahren. Das erreichst du am Leichtesten durch Seva, uneigennütziges Dienen. Erkenne das Eine in Allem und alles in Einem. Erfahre überwältigende Freude. Indem du Seva übst in der Vorstellung Gott zu dienen, in all seinen Geschöpfen.
Übe selbstlos Seva
Durch Seva entwickle dein Herz. In Barmherzigkeit reinige den Geist. Schaue, wie du den Leidenden und Bedrängten helfen kannst. Schaue wie du mit wahrer Liebe und Selbstaufopferung das Leben Anderer bereichern kannst. Je mehr du selbstlos Seva übst, je mehr kosmische Liebe du entwickelst, um so mehr wirst du Frieden, Freude und Unsterblichkeit bekommen.
Wenn du dich für Andere einsetzt, wird Gott sich für dich einsetzen.
Kein Seva ist minderwertig
Im Seva gibt es keinen besseren oder schlechteren Dienst. Es gibt keinen höheren und niederen Dienst. Manchmal denken Aspiranten, das es besser wäre beim Bücherschreiben zu helfen, als in der Küche. Wenn du in einen Ashram gehst, wirst du typischerweise Seva üben. Du wirst typischerweise uneigennützigen Dienst üben. Im alten Indien war es besonders üblich das der Schüler zunächst Kleider gewaschen hat, die Latrinen gelehrt, gekehrt, die einfachsten Arbeiten gemacht hat.
Das ist wichtig. Dieses Seva hilft dir von Selbstgefälligkeit und Egoismus frei zu werden. Der Krebs des Stolzes wird verschwinden. Selbst Gandhiji flickte Schuhe und er malte Mehl und er übernahm die niedrigsten Arbeiten.
Mancher gebildete Ashrambewohner bei Gandhiji dachte, er wolle gleich bei gebildeteren Tätigkeiten mitwirken. Mahatma Gandhi gab ihnen das Beispiel, das kein Seva, kein Dienst minderwertig ist.
Verpasse keine Gelegenheit zum Seva
Hilf Anderen. Diene Anderen und lass dir keine Gelegenheit entgehen. Wenn die Möglichkeit zu Seva ist, dann mache es freudig und bereitwillig. Wann immer du jemanden siehst, der deine Hilfe bracht, dann hilf ihm. Wann immer du jemanden siehst dem es nicht so gut geht, sag ein freundliches Wort, nicke ihm zu, tu ihm einen kleinen Gefallen.
Erwarte nichts als Gegenwert für dein Seva
Danke einer Gelgenheit zum Dienen, die dir gegeben wurde. Erwarte keine Anerkennung, erwarte keinen Gegenwert. Wenn du irgendwo Seva übst und anschließend dafür Privilegien haben willst, einen Austausch, einen Energieaustausch, oder wie auch immer du es nennen willst, dann ist es kein Seva mehr. Dann ist es Handel.
Erwarte nichts als Gegenwert. Wenn du in einem Ashram Seva übst ist es besonders wichtig keinen Gegenwert zu erwarten. So wie Jesus gesagt hat, wer anderen gibt und dafür Lohn oder Ruhm erwartet, Lob erwartet, hat seinen Wert dahin (siehe Matth. VI 2). Du willst Gottverwirklichung erreichen. Du willst Selbstverwirklichung erreichen. Das geht, wenn du Seva übst, dienst. Dieser Seva verliert seinen Sinn und seinen Wert, wenn du dafür einen Gegenwert erwartest.
Diene allen Menschen, verehre Gott
Diene allen Menschen in dem Gefühl, das Gott in allen ist. Verehre Gott, indem du den Menschen hilfst. Den Menschen dienen heißt Gott dienen. Dienen ist wahrhaftiger Gottesdienst. Du dienst Gott am besten, wenn du Seva übst für seine Geschöpfe. Mache dir immer bewusst, du machst den Seva für Gott. Mache alles was du tust als Ishvara Pana, als Opfer für Gott.
So wirst du wachsen. So wirst du Gott verwirklichen. Prüfe immer deine Motive und werde dir immer wieder bewusst wenn Eigennützigkeit sich in deinen scheinbaren Seva eingeschlichen hat.
Fühle dich als Werkzeug Gottes
Glaube noch nicht einmal das du selbst Seva übst, sondern denke, das Gott dich von innen heraus zum Handeln drängt und dir Gelegenheiten gibt etwas zu tun.
Wirke im Bewusstsein, das der kosmische Wille dich antreibt. So wirst du mehr Kraft haben und weniger Eitelkeit. Die Handlung wird dich nicht binden. Du schaffst kein neues Karma.
Lass das Licht des Strahlenden, Göttlichen in dir durch dich wirken. Fühle in jedem Moment deines Lebens das, wann immer du Seva übst, das nicht du es bist der handelt. Wenn du einen Besitz hast und diesen mit anderen teilst, sei dir bewusst, das du Treuhänder bist und niemals Besitzer oder Eigentümer warst.
Wenn du die Vorstellung von „mein“ aufgibst, wirst du niemals gebunden sein.
Seva üben mit ganzem Herzen, ganzer Seele
Hilf und diene. Aber kämpfe nicht. Wenn du Seva übst, schaffe Harmonie und Frieden, keine Zwietracht, keine Trennung, keine Unstimmigkeit. Wenn du mit Anderen dienst, mögen Andere dich beleidigen, dich kränken. Aber stecke all das ein. Lob und Tadel, Kränkung und Feedback und Kritik sind nur Schwingungen in der Luft. Erhebe dich darüber. Aber übe dein Seva so gut du kannst mit Konzentration und Hingabe. Wenn du uneigenntützigen Dienst machst, karikative Werke machst, in einem Ashram dienst, dann mache es mit ganzem Herzen, mit deinem Geist und deiner Seele.
Tue, was zu tun ist, kümmere Dich nicht um Ergebnisse
Auch wenn du dich nicht um die Ergebnisse kümmerst, nicht an Erfolg und Misserfolg denkst, mache es dennoch so gut du kannst. Sei nicht nachlässig wenn du Seva z. Bsp. in einem Ashram übst und nichts dafür bekommst. Wenn es schief geht, dann denke nicht an Vergangenes. Sei freudvoll, habe einen kühlen, ausgewogenen Geist und tue das, was zu tun ist.
Sei begierig, sei aufmerksam im Dienen
Im Ashramseva, im Guruseva, im Ishvaraseva, im Atmaseva ruhe wenig. Schlafe nur soviel wie notwendig. Ohne Fleiß kein Preis.
Verhaftungsloses Seva
Handle ohne Anhaftung. Übe Seva ohne das Gefühl das du etwas tust. Wirke nur um Gottes Willen. Gib sogar Anhaftungen auf wie, möge mein Seva Gott gefallen. Wann immer es notwendig ist, gib auch das auf, was du nicht mehr zu tun hast.
Verstehe die subtilen Geheimnisse des Seva gut. Schreite so mutig auf dem Weg des Karmayoga, des uneigennützigen Dienens voran.
Seva als Ideal
Lasse dein Seva ideal sein, den Armen, Kranken und Heiligen zu helfen. Möge es dein Ideal sein, der Gesellschaft zu dienen. Hebe die Gefallenen. Führe die Blinden. Teile das was du besitzt mit Anderen.
Spende den Verzweifelten Trost. Heitere die Leidenden auf. Habe dabei vollkommenes Vertrauen zu Gott. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Liebe Gott von ganzem Herzen, mit all deiner Seele, mit deinem ganzen Gemüt.
Schütze alle Wesen, auch alle Tiere. Schütze alle Kinder und Schwachen. Lass dein Ideal die Gottverwirklichung sein. Übe Seva um Jivanmukti zu erreichen. Werdet alle wundervolle Jivanmukthas und dynamische Yogis. Jetzt in diesem Leben.
Seva und Sheva
Es gibt ein Wort, dass manchmal im Englischen gleich geschrieben wird wie Seva, nämlich Sheva:
Seva, (Sanskrit शेव śeva), lieb, hold, wert, teuer. Seva ist eine alternative Schreibweise für Sheva. Mehr Informationen zu dem Sanskrit Wort seva findest du unter dem Hauptstichwort Sheva
Siehe auch
- Sevana
- Sevya
- Sevita
- Bhakti Yoga
- Karma Yoga
- Bhoga
- Karma Yogi
- Pseudo Karma Yogi
- Karma
- HYP Jahresgruppe
- Sanskrit Kurs Lektion 1
- Sanskrit Wörterbuch
- Hinduismus
- Indische Götter
- Hindi
Weblinks
- Hatha Yoga Pradipika 1.63
- "Karma Yoga" aus Göttliche Erkenntnis von Swami Sivananda
- Karma
- Karma Yoga
- "Geheimnis des Karma Yoga" aus Swami Sivanandas Buch Göttliches Leben
- "Karma Yoga Sadhana" aus Swami Sivanandas Buch "Sadhana"
- Karma-Gesetz der Gedankenkraft
- Selbstlose Taten
- "Dienen" aus Swami Sivanandas Buch Göttliche Erkenntnis
Seminare
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