Viparita Karani Mudra
Viparita Karani Mudra (Sanskrit: विपरीतकरणीमुद्रा viparītakaraṇīmudrā f.) Viparita-Karani-Mudra; Sarvangasana (Schulterstand) mit Kechari Mudra und Ujjayi Pranayama. Viparita Karani Mudra ist eines der Großen Mudras. Im engeren Sinne zählen nur die folgenden Mudras zu den großen Mudras: Viparita Karani, Maha Mudra bzw. Mahamudra, Maha Bandha, Maha Vedha, Shakti Chalini, Vajroli und Khechari Mudra.
Variationen von Viparita Karani Mudra
Viparita Karani Mudra gehört neben Maha Mudra und Khechari Mudra zu den beiden meistgelobten Mudras der Hatha Yoga Pradipika. Viparita Karani Mudra ist die Umkehrhaltung. Es gibt drei körperliche Varianten:
- Aus dem Schulterstand
- Aus dem Kopfstand
- Aus dem unterstützten Schulterstand: Die Wirbelsäule, typischerweise Kreuzbein oder Brustwirbelsäule, werden mit einem oder 2 Kissen unterstützt. So ist die Mudra körperlich weitestgehend ohne Anstrengung.
Charakterisch bei Viparita Karani Mudra ist, dass der Bauchbereich höher als der Stirnbereich ist. Der Bauchbereich ist Sitz der Sonnenergie, der Stirnbereich ist Sitz der Mondenergie. Durch die Umkehrung der Position von Sonnen- und Mondenergie soll ein Zustand von Harmonie erzeugt werden. Die Sonnen- und Mondenergie soll gestärkt werden, etwaige energetische Ungleichgewichte behoben werden. Viparita Karani Mudra wird gerne am Ende einer intensiven Pranayama Praxis, vor Khechari Mudra, geübt, um Energieprozesse harmonisch werden zu lassen. Viparita Karani Mudra sollte man mindestens 3 Minuten, noch besser 10 Minuten lang halten. In den Schriften werden sogar 1-3 Stunden vorgeschlagen.
Viparita 2 – 3 Variationen nach Wahl
Dynamische Version des Schulterstandes: Beine leicht abgewinkelt, Daumen liegen oberhalb der Beckenknochen, Finger Richtung Rücken. Dann in den verschiedenen Haltungen jeweils 7 Aktivierungsatmungen mit der Energielenkung zur Schilddrüse und dann zur Hypophyse.
- ruhige Haltung, 7x Aktivierungsatmung und Energielenkung zur Schilddrüse und dann zur Hypophyse
- linkes Knie neben das Ohr, 7x Aktivierungsatmung und Energielenkung zur Schilddrüse und dann zur Hypophyse
- rechtes Knie neben das Ohr, 7x Aktivierungsatmung und Energielenkung zur Schilddrüse und dann zur Hypophyse
- Beine gekrätscht, 7x Aktivierungsatmung und Energielenkung zur Schilddrüse und dann zur Hypophyse
- abwechselnd rechter und linker Fuß anziehen und strecken, dabei 7x Aktivierungsatmung und Energielenkung zur Schilddrüse und dann zur Hypophyse
- abwechselnd das rechte und das linke Bein hinter den Kopf auf den Boden geben, dabei 7x Aktivierungsatmung und Energielenkung zur Schilddrüse und dann zur Hypophyse
Wirkungen: Klassische Wirkungen von Savangasana, außerdem in dieser Form: Kräftigung der Haare und der Haut, Hilfe bei Migräne, Reizbarkeit und Depression, Harmonisierung des Hormonsystems, energetisches Auftanken.
Video: Variationen des Schulterstandes
Viparita Karani Mudra in der Hatha Yoga Pradipika
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Kommentar zum 3. Kapitel, ab Vers 78 - 82
Om Namah Shivaya und herzlich Willkommen zu einem Vortrag aus der Reihe „Hatha Yoga Pradipika“. Wir sind im 77. Vers und ich hatte schon das letzte Mal über diesen Vers geprochen. Ich will ihn aber erwähnen. Er ist der Übergangsvers zwischen Jalandhara Bandha und Viparita Karani Mudra. Er steht in Verbindung mit beiden Übungen.
Vers 77:
„Wann immer der Nektar der Unsterblichkeit vom göttlichen Mond fließt, wird alles von der Sonne verzehrt und das führt dazu, dass der Körper im Alter dahin schmilzt.“ Oder wie Swami Vishnu übersetzt: „Jedes Tröpfchen des Nektars, der vom ambrosischen Mond fließt wird von der Sonne aufgenommen. Daher wird der Körper alt.“
Vom Mond - Chandra – das Mondchakra - oberhalb des Gaumens, dies ist wie eine Mondsichel, die vom Hinterkopf, in der Satyananda Tradition als Bindu bezeichnet, oberhalb des Gaumens entlanggeht und letztlich auch über die Nase und den Punkt zwischen den Augenbrauen und Stirn bis nach vorne. Dieser ganze Bereich ist Chandra. Dies ist der Sitz von Soma oder auch Amrita Divya, dem göttlichen Nektar. Er strömt normalerweise nach unten und wird dann verschlungen durch Surya ( das Sonnenzentrum) auch als Agni bezeichnet im Bereich des Nabels und im ganzen Bauch.
Sonnen- und Mondenergien im Laufe des Lebens
Es gibt die zwei Grundenergien.
- Die Sonnenenergie ist die nach außen gehende Energie der Gestaltung, der Begeisterung, des Mutes, der Veränderung, etwas bewirken.
- Es gibt die Mondenergie die Empfangende, die Nährende, die Lernende und auch die Gnade usw.
Beides ist nötig im Leben. Wir kommen mit einer bestimmten Menge von Sonnen- und Mondenergie auf die Welt. Kinder und Jugendliche wollen viel gestalten und bewirken, sie wollen viel Lernen, ihr Körper wächst und sie wachsen. Also Sonne und Mond ist gut verbunden.
Im Laufe des Lebens brauchen sich die Energien auf und ab einem gewissen Alter haben die meisten Menschen diesen Wunsch etwas zu gestalten und etwas zu bewirken verloren. Sie haben weniger Begeisterung und auch die Heilfähigkeit des Körpers wird weniger. Die Regenerationsfähigkeit und Lernfähigkeit werden weniger. Dies geschieht zum einen einfach indem der Mensch altert. Es geschieht aber auch, weil der Mensch mehr Energie ausgibt als er sie neu erzeugt. Es geschieht eben auch, weil im normalen Leben die Mondenergie nach unten träufelt und so die Sonnenergie teilweise löscht und umgekehrt das Feuer die Mondenergie zum Teil zum Verdampfen bringt.
Erhöhung der Feuer- und Mondenergie
So gilt es die Feuer- und Mondenergie zu erhöhen. Dann fühlt man sich innerlich ruhiger, kann besser lernen, verstehen, zuhören, sich einstimmen und kann mehr gestalten. Mit anderen Worten: so überwindet man das Altern.
Vers 78:
„Jetzt Viparita Karani Mudra. Das ist die Umkehrhaltung. Deshalb gibt es ein göttliches Mittel, das der Mond die Sonne betrügt. Dies muss aus dem Unterricht eines Lehrers gelernt werden und sicherlich nicht aus 10 Millionen Texten.“
Wir können letztlich die Sonne, die den Mond absorbiert, in eine andere Richtung bringen. Dafür gibt es eine bestimmte Technik (Karana), die man richtig lernen muss. Damit sagt er eben auch, es reicht nicht aus nur die physische Übung zu machen, sondern es ist ein subtiler Prozess, den es gut zu lernen gilt.
Vers 79:
„Das Mittel, um Sonne und Mond zu aktivieren, ist bekannt als Viparita Karani Mudra. Es besteht darin, dass Sonne und Mond dazu veranlasst werden genau ihre gegenteilige Position einzunehmen. Das heißt die Sonne, die unter dem Nabel liegt und der Mond, der über dem Gaumen liegt, wechseln die Plätze. Das muss man von einem Guru lernen.“
Drei Möglichkeiten für Viparita Karani Mudra
In der einfachen Weise ist Viparita Karani Mudra die Umkehrhaltung. Im Grunde gibt es drei verschiedene Weisen.
- Zum einen den Kopfstand,
- zum zweiten den Schulterstand und
- zum dritten den unterstützten Schulterstand.
Da Viparita Karani Mudra letztlich länger gehalten werden muss um die volle Wirkung zu haben, machen manche Menschen diese in dem sie zwei Kissen nehmen und dann das Kreuzbein darauf geben oder einen stark unterstützten Schulterstand.
Regeneration der Sonnen- und Mondenergie
Aber so wie es Swatmarama beschreibt, im nächsten Vers sagt er, dass die Fersen oben sind. Und du kannst aus allen drei vorher erwähnten Variationen Viparita Karani Mudra entstehen lassen. Übst du es, ist die Sonne oben und der Mond unten. Die Sonne ist eben das Feuer. Die Sonne züngelt nach oben. Und der Mond fließt nach unten. Indem du eine Umkehrstellung hast, züngelt dann die Sonne nach oben und verbindet sich mit der Himmelsenergie der Sonne und regeneriert sich auf diese Weise und wird stärker. Die Mondenergie ist eine wässrige Energie. Wenn der Kopf an der Erde ist und die Erde hat eine wässrige Fruchtbarkeitsenergie, dann wird die Mondenergie regeneriert.
Verschiedene Konzentrationspunkte
Wenn du so längere Zeit in einer Umkehrstellung bist, dann können sich Sonne und Mond regenerieren. Das verbindest du dann auch noch mit bestimmten Konzentrationstechniken.
- Zum einen kannst du dich zuerst auf Vishuddha Chakra konzentrieren, das Steuerungschakra für Sonnen- und Mondenergie.
- Danach konzentrierst du dich auf den Bauch, den du dir wie eine Sonne vorstellen kannst. Einatmen – die Sonne wird stärker und ausatmen - schicke die Strahlen der Sonne zum Muladhara Chakra und stelle dir vor, dass die Sushumna anfängt zu glühen. So wird das Feuer im Bauch und Sushumna stärker.
- Danach konzentriere dich auf den Kopf. Einatmen – stelle dir eine Mondsichel auf der Stirn vor und ausatmen – stelle dir eine silbrige Flüssigkeit vor, die von der Stirn den ganzen Kopf erfüllt.
- Und als letztes fühlst du dann gleichzeitig Muladhara und Sahasrara Chakra und dann spürst du wie durch Sonne und Mond ein machtvolles Energiefeld gebildet wird und du fühlst dich verbunden mit dem Unendlichen.
Wirkung auf Agni
Vers 80:
„Wenn man dies täglich praktiziert, wird das Feuer der Verdauung vermehrt. Daher sollte der Übende auch eine ausreichende Menge Essen bereithalten.“
Fortgeschrittene Pranayama Praxis ist normalerweise so, dass du dabei nicht fastest. Denn wenn Agni stärker wird und sehr viele Übungen im Hatha Yoga stärken Agni, muss es auch etwas verdauen. Wenn du dann schon eine Weile Hatha Yoga geübt hast und du weißt, wie fortgeschrittenes Hatha Yoga auf dich wirkt, dann kannst du auch mal ausprobieren zu fasten. Wenn du aber das erste Mal eine intensive Hatha Yoga Praxis machst oder von neuem deine Hatha Yoga Praxis intensivierst, ist es besser nicht zu fasten. Du musst essen damit Agni etwas zu tun hat. Also Viparita Karani Mudra hat auch eine Auswirkung auf das Verdauungsfeuer.
Angenommen du hältst Kopfstand und Schulterstand bis zu 5 Minuten am Tag kannst du trotzdem fasten. Wenn du aber Viparita Karani Mudra 20 Minuten lang hältst, dies mit intensiver Konzentration verbindest und wirklich das innere Feuer verspürst, dann ist es klüger nicht zu fasten damit das Feuer auch physisch etwas zu tun hat.
Vers 81:
„Wenn zu wenig Essen vorhanden ist, dann wird das Feuer dieses in einem Augenblick verbrennen. Deshalb soll der Yogi am ersten Tag nur einen Augenblick mit dem Kopf unten und den Füßen oben verweilen.“
Bei längerem Halten sollte man also nicht Fasten. Swami Vishnu hat es auch übersetzt: wenn man sich die Nahrung versagt, verschlingt das Feuer den Körper. Auch wenn man falsche Nahrung isst, kann dies zu Problemen führen. Isst man also Fleisch oder nimmt alkoholische Getränke zu sich, führt dies dazu, dass das Feuer in Unruhe gerät und es zu Schwierigkeiten kommt. Also achte auf sattvige Ernährung. Man beginnt also mit kurzer Praxis.
Vers 82:
„Bei der Übung sollte man die Dauer jeden Tag allmählich verlängern. Nach 6 Monaten verschwinden Falten und graues Haar. Wer so für ein Yama, also drei Stunden täglich übt, bezwingt den Tod.“
Regeneration von Körper und Psyche
Es beginnt also langsam und dann sollte man Schritt für Schritt steigern. Letztlich sagt er, dass man Viparita Karani Mudra steigern sollte bis auf 3 Stunden. Das ist schon eine ganze Menge drei Stunden auf dem Kopf zu stehen oder im Schulterstand. Deshalb machen die meisten die länger üben den unterstützten Schulterstand. Das geht dann durchaus auch länger. So sagt er, auf diese Weise regeneriert sich der ganze Körper und die Psyche.
Kaya Kalpa Kuren
Es gibt auch im Hatha Yoga wie auch im Ayurveda die sogenannten Kaya Kalpa Kuren. Andre van Lisbeth schreibt in einem seiner Bücher, dass es auch Kliniken in Indien gibt, ob es sie heute noch gibt weiß ich nicht, es gab sie in den 60iger und 70iger Jahren die diese speziellen Kaya Kalpa Kuren als Hatha Yoga Praxis ausgeführt haben. Da gehörte auch dazu, dass Menschen bis zu 3 Stunden am Tag Viparita Karani Mudra geübt haben und dann tatsächlich einen Anti-Aging Effekt hatten. Soweit dass die Haut sehr viel jünger aussah und dass die Falten verschwunden sind. Nach einem halben Jahr einer solchen Intensivpraxis haben sie sehr viel jünger ausgesehen. Ich komme jetzt auch langsam in die Jahre, vielleicht sollt ich das auch irgendwann mal ausprobieren. Dann kann ich davon berichten, ob tatsächlich diese massiven physischen Veränderungen dabei sichtbar sind. In jedem Fall fühlt man sich jünger.
Erklärung für verjüngende Wirkung
Viparita Karani Mudra gehört zu den regenerierenden Übungen. Vielleicht noch eine westliche Überlegung warum Viparita Karani Mudra verjüngend wirkt. In der Hatha Yoga Pradipika geht es um Sonne und Mond. In der westlichen Physiologie gibt es auch einige Ansätze. Ein Ansatz wäre, dass der Mensch normalerweise sitzt oder aufrecht steht, gut er liegt auch, und der Kreislauf ist an das aufrechte Stehen angepasst. Bewegt man sich aber in einer Umkehrstellung, dann muss der Körper auf andere Weise reagieren, das heißt die Arterien und die Venen müssen trotz Kopfstand reagieren sodass die Zehen gut durchblutet sind und der Kopf nicht zu sehr durchblutet ist. So hilft die Umkehrstellung der selektiven Regelung des Kreislaufes und des Pulses und des Blutdrucks. Dies hilft allgemein der Homöostasefähigkeit des Körpers und die Selbstregulierungsfähigkeit des Kreislaufs. So ist anzunehmen, dass durch diese besondere Herausforderung der Umkehrstellung Kreislauf, Arterien und Venen besonders gesund gehalten werden.
Erhöhung der Fließgeschwindigkeit des Blutes und gleichzeitig Entspannungsmodus
Es gibt noch etwas zweites. Indem man auf dem Kopf oder auf den Schultern steht fließt mehr venöses Blut zurück zum Herzen. Venöses Blut fließt ja auch durch die Schwerkraft nach unten, das heißt das Blut kommt schneller zum Herzen. Da das Herz aber nicht mehr Blut aufnehmen kann, muss sich der Herzmuskel stärker dehnen und fester zusammenziehen.
Das heißt die Fließgeschwindigkeit des Blutes wird erhöht ähnlich wie es auch ein Kreislauftraining, Ausdauersport machen würde. Tatsächlich, wenn man längere Zeit in der Umkehrstellung ist, hat man sowas wie ein Ausdauersport fürs Herz, die Fließgeschwindigkeit des Blutes wird erhöht. Aber gleichzeitig ist der ganze Mechanismus im Entspannungs-Modus. Diese relaxation response ist der Modus indem sich der Körper besser regeneriert und wo Heilprozesse stattfinden, wo letztlich degenerierte Zellen abgebaut werden, wo beschädigtes Material entweder abgebaut oder regeneriert wird. Wenn man jetzt diese erhöhte Fließgeschwindigkeit des Blutes durch die Umkehrhaltung mit dem Entspannungsmodus verbindet ist anzunehmen, dass der Körper in ausgezeichneter Weise seine Gewebe regenerieren kann.
Praxistipps
So kann man also sagen, dass Viparita Karani Mudra schulmedizinischen und einem energetischem Erklärungsmodell zur Verjüngung verhilft. In jedem Fall übe Schulterstand, Kopfstand und Hund täglich. Dein Körper und dein Energielevel werden es dir danken. Du kannst dir auch mal überlegen ein halbes Jahr lang die Umkehrhaltungen zu verlängern und schauen, ob es dir gelingt, mal in deinem Leben die Umkehrhaltungen bis auf 3 Stunden auszubauen oder mindestens eine halbe Stunde und spüren, welche wohltuenden Wirkungen dies hat.
Soweit für heute. Soweit zu Viparita Karani Mudra. Wenn du heute Nebengeräusche gehört hast liegt dies an Sturm Frederike, der gerade heute pustet. Obgleich ich ein Mikro habe, dass Nebengeräusche abschalten will, können sie eventuell hörbar sein. Dafür bitte ich um Verständnis. Alles Gute, bis zum nächsten Mal. Weiter Informationen findest du unter Yoga Vidya. Dies war ein Vortrag aus der Reihe Vorträge zur Hatha Yoga Pradipika auch Teil der ganzheitlichen Yoga Vidya Schulung, auch Begleitmaterial zu den Aus- und Weiterbildungen von Yogalehrern und Yogalehrerinnen bei Yoga Yidya.
Video - Viparita Karani Mudra in der Hatha Yoga Pradipika
Hier ein Vortrag zum Thema Viparita Karani Mudra von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga. Dies ist ein Kommentar zu den Versen 78-82 des dritten Kapitels der Hatha Yoga Pradipika:
Übungsanleitung
Auszug aus dem Buch "Das Große Yoga Vidya Pranayama Buch" von Sukadev Bretz, Copyright Yoga Vidya Verlag.
Viparita Karani ist eine dem Schulterstand ähnliche Umkehrstellung. „Viparyaya“ bedeutet in diesem Zusammenhang „Umkehrung, gegenteilige Meinung, Alternative“ bzw. „umgekehrt, umgedreht, gegenteilig, alternativ“ und „karani“ = „was verursacht“. Also die Stellung, die eine Umkehrung verursacht. Es gibt drei Grundhaltungen für Viparita Karani Mudra: Kopfstand, der normale Schulterstand, mit möglichst geradem Rücken und Beinen und der gestützte Schulterstand.
- Lege dich auf den Rücken.
- Komme in den gestützten Schulterstand, am besten mit den Beinen etwa im 45 Grad Winkel, gegebenenfalls auch die Knie gebeugt.
- Wenn du deine Stellung gefunden hast, halte sie bewegungslos.
- Atme tief langsam und vollständig mit Ujjayi Atem ein und aus.
- Konzentration: Sonnenenergie fließt vom Bauch zur Stirn und vereinigt sich dort mit der Mondenergie. Spüre die regenerierende harmonisierende Wirkung.
Halte diese Asana für 1-3 Minuten.
Tipps für deine Praxis: Wenn intensiver Pranayama stark energieerweckend gewirkt hat, übe zum Abschluss deiner Pranayama-Stizung 1-5 Minuten Viparita Karani Mudra. Dann ist der Prana harmonisiert und du kannst deinen Alltag gut angehen. Wenn du dich nach dem intensiven Pranayama wohl und im Gleichgewicht fühlst, brauchst du Viparita Karani Mudra nicht zu üben. Du kannst auch während der Pranayama-Praxis zwischendurch kurz in den Schulterstand gehen, wenn du Prozesse harmonisieren willst.
Siehe auch
- Viparita Karani
- Pranayama
- Chakra
- Mantra
- Gajakarani
- Wirkungen des Yoga
- Hatha Yoga
- Asana
- Amrita
- Soma
- Chandra
- Viparita Karani
- Vajroli Mudra
- Vajroli
- Sanskrit Kurs Lektion 105
- Goraksha Paddhati Vers 2.34
Literatur
- Das Yoga Vidya Asana Buch
- Asana Pranayama Mudra Bandha von Swami Satyananda Saraswati
- Swami Vishnu-devananda, Das große illustrierte Yogabuch (2013)
- Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von Heute
- Sukadev Bretz: Die Kundalini Energie erwecken
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
Weblinks
- Asanareihe bei Yoga Vidya
- Yoga für den Bauch I - Asanas zur Aktivierung & Tonisierung des gesamten Bauchraumes
- Yoga Übungen
Seminare
Asana Intensivseminare
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