Advaita

Aus Yogawiki
Swami Sivananda

Advaita (Sanskrit: अद्वैत a-dvaita adj. und n.) ohne Dualität (Dvaita), zweitlos, einig; Nichtdualität, Einheit; eine Bezeichnung für den höchsten Zustand im Hatha Yoga.

Advaita bedeutet nichtdualistisch; Nichtdualität, Nichtzweiheit. In der indischen Philosophie steht Advaita für eine nichtdualistische Sichtweise, die auch als Monismus bezeichnet wird. Hier wird im Gegensatz zu dualistischen Anschauungen nur eine letzte Wirklichkeit, ein absolutes Prinzip anerkannt, an dem die gesamte Schöpfung und somit auch jedes Wesen Anteil hat.

Shankara

Somit gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Gott und Mensch, sondern vielmehr deren Wesensidentität. In den unterschiedlichen Schulen des Advaita werden verschiedene Begriffe für das höchste, transzendenten Prinzip verwendet, die vom (unpersönlich vorgestellten) Brahman bis hin zu Bhairava, einem Aspekt Shivas, reichen. Mehr zu Advaita findest du im Hauptartikel Advaita Vedanta.

Advaita und Vishishtadvaita

Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 31-32

Beide Systeme lehren Advaita, Nichtdualität, Monismus. Es bestehen keine fundamental verschiedenen Ansichten, wie es bei Sankya mit Prakriti und Purusha der Fall ist. Es existiert ein allumfassendes Wesen. Während Sri Shankaras Advaita bedingungslos von einem einzigen Wesen spricht, lehrt Sri Ramanujas Doktrin, der Vishishtadvaita, eine qualifizierte Nichtdualität, eine Nichtdualität mit Unterscheidung.

Nach Shankara gibt es nur Brahman, und Brahman ist das absolute Eine. Unterscheidung und Vielheit sind Illusion.

Nach Ramanuja gibt es ebenso Brahman, doch ist Brahman nicht das absolute Eine, sondern trägt in Sich Elemente der Vielheit, aufgrund deren Es Sich in der Erscheinungswelt manifestiert.

Die Vielfalt der Welt mit all ihren Formen der Existenz und individuellen Seelen ist nicht unwirkliche Maya, sondern ein wirklicher Teil Brahmans - der Körper, der das universelle Selbst umhüllt. Shankaras Brahman ist in Sich unpersönlich, eine homogene Anhäufung objektloser Gedanken, alle Eigenschaften überschreitend. Zum persönlichen Gott wird Es erst durch seine Verbindung mit der unwirklichen Maya, so dass, strenggenommen, Shankaras persönlicher Gott, sein Ishvara, etwas nicht Wirkliches ist. Ramanujas Brahman ist vom Wesen her ein persönlicher Gott, der allmächtige und allwissende Herrscher einer realen Welt, die durch Seinen Geist durchdrungen und belebt ist. So ist hier kein Raum für Unterscheidung zwischen Parama Nirguna und Aparama Saguna Brahman, zwischen Brahman und Ishvara.

Die Individuelle Seele

Adi Shankara

Shankaras individuelle Seele ist Brahman insofern, als sie begrenzt ist durch die unwirklichen Upadhis der Maya. Die individuelle Seele Ramanujas ist wirklich individuell. Sie hat sich wahrlich von Brahman gelöst und ist für immer getrennt. Brahman genießt eine separate persönliche Existenz und bleibt eine Persönlichkeit für alle Zeit.

Moksha - Befreiung

Die Befreiung aus dem Samsara ist nach Shankara, das vollkommene Eingehen der individuellen Seele in Brahman - aufgrund von Befreiung aus der fälschlichen Annahme, die Seele sei verschieden von Brahman.

Nach Ramanuja wechselt die Seele von den Leiden des Erdenlebens in eine Art Himmel oder Paradies, wo sie für immer bleibt in ungestörter persönlicher Glückseligkeit. Da Ramanuja nicht unterscheidet zwischen einem höheren und einem niederen Brahman, gibt es für ihn auch keine Unterscheidung zwischen einem höheren und einem niederen Wissen. Die Lehre der Upanishaden ist nicht zweifach, sondern von Grund auf eins und führt den erleuchteten Menschen nur zu einem Ergebnis.

Viveka Chudamani - Die höchste Wirklichkeit ist ohne ein Zweites

Bewusstsein - verbunden mit allem

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 394 von Sukadev Bretz -

"Die Höchste Wirklichkeit (brahman) existiert aus sich selbst, ist wie Raum rein, frei von Vielfalt, unbegrenzt, reglos, unveränderlich, ohne innen und außen, ungeteilt, nicht-dual. Was anderes gibt es zu erkennen?"

In diesem Vers verwendet Shankara die Analogie des Raumes oder des Himmels. Wenn du den Himmel siehst, dann mögen Wolken da sein. Es mag regnen, schneien, hageln, windig sein. Trotzdem ändert sich der Himmel nicht. Luft ändert sich. Feuchtigkeit ändert sich. Flugzeuge fliegen, Vögel fliegen aber der Himmel verändert sich nicht.

Oder nehmen wir mal den Raum der Erde. Es passiert dort sehr viel. Menschen kommen und gehen. Es scheint so viel dort zu passieren. Der Raum verändert sich nicht. In diesem Sinne ist Brahman immer da. Brahman verändert sich nicht. Wenn es kein Bewusstsein gäbe, was alle wahrnimmt, was wäre in diesem Universum? Was wäre ohne Bewusstsein? Es würde alles keinen Sinn machen. Nur dadurch, dass Bewusstsein da ist, macht das Dasein einen Sinn. Es gibt ein Bewusstsein hinter allem. Man kann sagen, dass das Bewusstsein ohne die Welt existiert, die Welt aber nicht ohne Bewusstsein existiert. Daher gibt es nur Bewusstsein. Mache dir das bewusst! Bewusstsein ist unendlich und ewig. Dein Körper geht hierhin und dorthin. Dein Geist denkt dieses und jenes. Aber dein Bewusstsein ist schon dort, wo dein Körper hingeht und was auch immer dein Geist denkt, das Bewusstsein ist schon vorher da.

In diesem Sinne sei dir bewusst, der Körper bewegt sich. Gerade heute mache dir bewusst, dass das Bewusstsein überall ist. Der Körper scheint sich in diesem Bewusstsein zu bewegen oder auch die Körper der anderen scheinen sich im Bewusstsein zu bewegen. Aber es gibt ein Bewusstsein überall und in diesem Bewusstsein bewegen sich die Körper und reflektieren das unendliche Bewusstsein. Spüre das mal: Überall ist Bewusstsein. In diesem Körper reflektiert sich Bewusstsein. In einem anderen Körper reflektiert sich Bewusstsein und auch in einem dritten Körper, aber es gibt nur ein einziges Bewusstsein.

Viveka Chudamani - Ich bin das nichtduale Brahman

Ich bin das eine ohne ein Zweites

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 493 von Sukadev Bretz -

Der Schüler spricht aus seiner Verwirklichung heraus und er sagt:

„Ich bin nicht dies und auch nicht das, aber der höchste Beleuchter von beidem, rein, frei von jeglichem Inneren oder Äußeren. Ich bin grenzenlos, wahrlich, ich bin das nicht-duale Brahman.“

Werde dir deiner Selbst bewusst

Nutze diesen Vers, um dir deiner Selbst bewusst zu werden. Wiederhole nach mir den Vers geistig, vielleicht wenn du in der Lage bist zu meditieren, dann meditiere gleich, ansonsten höre, wiederhole und spüre.

„Ich bin nicht dies und auch nicht das, aber der höchste Beleuchter von beidem, rein, frei von jeglichem Inneren oder Äußeren. Ich bin grenzenlos, wahrlich, ich bin das nicht-duale Brahman.“

Der spirituelle Name Advaita

Der spirituelle Name Advaita bedeutet Eines ohne ein Zweites. Vaita heißt Zweiheit und Advaita heißt Nicht-Zweiheit. Advaita ist derjenige, der im ewigen, unteilbaren Bewusstsein verwurzelt ist. Wenn du den Namen Advaita hast, dann weißt du, dass du eins mit allem bist. Es gibt keine Trennung. Es gibt nur Einheit. Sei Dir dieser Einheit immer bewusst. Fühle dich eins mit allen Wesen. Fühle dich eins mit deinem Bewusstsein. Sei dir bewusst, dass hinter aller scheinbarer Dualität, es letztlich nur eine einzige Wirklichkeit bzw. ein einziges kosmisches Bewusstsein gibt.

Sukadev über Advaita

Dvaita heißt Zweiheit, kommt von dvi, zwei und Advaita heißt Nicht-Zweiheit. Es ist interessant, dass man im Sanskrit weniger von Einheit spricht, obgleich es das auch gibt, denn zum Beispiel heißt Yoga Einheit, aber gerade im Vedanta spricht man von Advaita Vedanta, Nicht-Zweiheit. Vieles im Vedanta wird in der Negation ausgedrückt, denn eigentlich, die eigentliche Wahrheit ist nicht in Worte zu fassen. Egal, wie viel Worte man gibt, es stimmt nicht. Daher heißt es: "Neti, Neti, nicht dies, nichts das." Daher heißt Niranjana makellos. Oder es gibt auch den Ausdruck "Nirmala - ohne ein Makel".

Und so gibt es Advaita. Advaita, also ohne ein Zweites. Gott ist Advaita, "one without a second", wie Swami Chidananda gerne gesagt hat, "eins, ohne ein Zweites". Advaita Vedanta heißt, dass es nur eine höchste Wirklichkeit gibt, ohne ein Zweites. Das heißt, in Wahrheit bist du alles, in Wahrheit ist alles Gott, in Wahrheit ist alles Brahman, es gibt nichts Zweites, alles nur eins. Advaita wird auch oft als Monismus übersetzt. Monismus, die Philosophie der Einheit. Und es gibt heute auch Versuche, Advaita in allen spirituellen Traditionen zu entdecken. Advaita Vedanta ist am bekanntesten. Aber es gibt auch Advaita z.B. im Sufismus. So gibt es den Ausdruck "Analhak", das heißt das gleiche wie "Soham. Ich bin Das. Ich bin ER." Man findet es im Judentum, z.B. in der Kabbala. Auch dort wird von der Einheit von Mensch, Gott und Welt gesprochen. Wir finden es im Christentum. Z.B. Meister Eckhart war ein Advaitin, wie wir sagen würden. Wir finden es in den verschiedensten Religionen. Natürlich finden wir es im Buddhismus, Buddhismus ist Advaita und wir finden es im Taoismus.

Advaita in der Hatha Yoga Pradipika

Advaita ("Nicht-Zweiheit") ist auch eine Bezeichnung für den höchsten Zustand im Hatha Yoga. In der Hatha Yoga Pradipika (4. Kapitel, Verse 3 - 4) ist Advaita ein Synonym zu Rajayoga, Samadhi, Amanaska, Manonmani und anderen Bezeichnungen.

Advaita अद्वैत advaita Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Advaita, अद्वैत, advaita ausgesprochen wird:

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Jnana Yoga und Philosophie

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Indische Schriften

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Meditation

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Multimedia

Sukadev über Advaita

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Jnana Yoga und Vedanta - Einführung

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Jnana Yoga und Vedanta - Zusammenfassung

<html5media>https://sukadev.podspot.de/files/21-zusammenfassung-jnana-yoga-vedanta.mp3</html5media>

Vedanta-Geschichten & Jnana Yoga

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Ähnliche Spirituelle Namen