Rudra Hridaya Upanishad

Aus Yogawiki

Rudra Hridaya Upanishad ist eine der Shaiva Upanishaden und Teil der indischen Heiligen Schriften, die Veda genannt werden. Die Rudra Hridaya Upanishad ist in Form eines Dialogs zwischen dem Weisen Vyasa und seinem Sohn Shukadeva geschrieben.

Kurzzusammenfassung der Rudra Hridaya Upanishad

Die Upanishad beginnt mit einer Anrufung von Mahadeva Rudra, also Shiva, gefolgt von der Frage von Shuka (Shukadeva) an seinen Vater: „Wer ist der wahre Gott der Götter? Wo kommt alles Sein her? Wen soll ich verehren, um alle Devas zu verehren?“ Als Antwort auf diese Frage sprach Vyasa: „Rudra ist das Selbst aller Devas. Alle Devas sind nur Manifestationen von Shiva selbst“. Der weitere Text ist eine Ausarbeitung dieser Aussage. Die Rudra Hridaya Upanishad sagt also, dass Shiva alles ist und alles in Shiva ist. Alles Sein ist Shiva (Rudra). Shiva ist Rudra, Vishnu, Brahma, Shakti. Shiva ist manifest, nicht manifest, Frau, Mann, Atman, Paramatman.

Zusammenfassung der Rudra Hridaya Upanishad von Swami Sivananda

Swami Sivananda hat die Rudra Hridaya Upanishad wie folgt zusammengefasst: Jetzt, in diesem Moment, nehme ich Zuflucht zum reinen Zustand des höchsten Absoluten. Dieser höchste Zustand ist in der Wissenschaft oder der Weisheit als die Rudra Hridaya Upanishad bekannt.

Nachdem Sri Suka sich niedergeworfen hatte, trug er die gefeierte Form des Sri Mahadeva Rudra in seinem Herzen und verehrte die heilige Bhasma und Rudraksha. Anschließend rezitierte er noch im Geiste das großartige Mahavakya-MantraTarasara“. Danach fragte er seinen Vater Sri Vyasa Maharshi das Folgende: "Wer ist der wirkliche Gott aller Götter? In wem sind all diese Existenzen verkörpert? Und wen sollte ich anbeten, wenn ich alle Götter gleichzeitig gnädig stimmen möchte?"

Nachdem er diese Worte vernommen hatte, antwortete Sri Veda Vyasa Folgendes: "Rudra ist die Verkörperung aller Gottheiten. Eigentlich sind alle Götter lediglich verschiedene Manifestationen von Sri Rudra selbst. Zur Rechten Seite von Rudra, ist die Sonne, dann der vierköpfige Brahma sowie die drei Agnis (Feuer). Zur Linken von Rudra ist Sri Umadevi und auch Vishnu sowie Soma (Mond).

Uma selbst ist eine Form von Vishnu. Vishnu seinerselbst ist auch eine Form des Mondes. Deshalb verehrt derjenige, der Vishnu verehrt, damit auch Shiva selbst. Und umgekehrt verehren diejenigen, die Shiva verehren, damit in Wahrheit auch Vishnu. Diejenigen, die Rudra beneiden oder gar hassen, hassen damit auch Vishnu. Und diejenigen, die Shiva verächtlich machen, machen damit auch Vishnu selbst verächtlich.

Rudra ist der Erschaffer der Saat. Vishnu ist der Embryo aus dieser Saat. Shiva selbst ist Brahma und Brahma selbst ist Agni. Rudra ist damit erfüllt von Brahma und Vishnu. Und die ganze Welt ist erfüllt von Agni und Soma (dem Mond). Das männliche Geschlecht ist Shiva. Die weibliche Ausprägung ist Sri Bhavani Devi. Alle sich bewegenden oder auch nicht bewegenden Geschöpfe in diesem Universum sind von Uma und Rudra erfüllt. Die Vyakta ist Uma, und die Avyakta ist Shiva. Und die Kombination von Uma und Shankara ist Vishnu.

Deshalb sollte sich jede Person mit großer Hingabe vor Maha Vishnu niederwerfen. Er selbst ist der Atman. Er ist auch der Paramatman. Er ist ebenfalls der Antaratman. Brahma ist auch der Antaratman. Shiva ist der Paramatman. Vishnu ist der ewige Atman in diesem gesamten Universum. Diese gesamte Schöpfung mit Svarga, Martya und Patala Lokas besteht aus dieser großen Trinität. Und Vishnu ist der oberste Ast an diesem Baum. Brahma ist der Stamm und die Wurzel ist Shiva. Die Wirkung ist Vishnu. Die Handlung ist Brahma. Die Ursache ist Shiva. Für das Wohlergehen der Welten hat Rudra diese drei Formen angenommen. Rudra ist Dharma. Vishnu ist die Welt und Brahma ist das Wissen. Deshalb singe Kirtan in und mit seinem Namen „Rudra”. Durch dein Singen des heiligen Namens des großen Herrschers werden all deine Sünden zerstört werden.

Rudra ist der Mann und Uma ist die Frau. Ehrerbietung an Ihn und Sie. Rudra ist Brahma. Uma ist Sarasvati. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist Vishnu. Uma ist Lakshmi. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist die Sonne. Uma ist der Schatten. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist der Mond. Uma ist der Stern. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist der Tag. Uma ist die Nacht. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist Yajna. Uma ist Vedi. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist Agni, Uma ist Svaha. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist Veda. Uma ist Sastra. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist der Baum. Uma ist die Kletterpflanze. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist der Duft. Uma ist die Blume. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist die Bedeutung. Uma ist das Wort. Ehrerbietung an Ihn und an Sie. Rudra ist Linga. Uma ist Pitha. Ehrerbietung an Ihn und an Sie.

Der Verehrer sollte Rudra und Uma mit den entsprechenden oben passenden Mantras anbeten. Oh Du - mein Sohn Suka! Mit Hilfe der Hymnen solltest Du über den ewigen Para-Brahman meditieren. Dieser ist jenseits unserer Sinne und er ist reines Sein, Wissen und Wonne. Mit der Sprache oder dem Verstand kann er nicht verstanden werden. Wenn dies verstanden und gewusst wird, gibt es nichts Weiteres mehr zu wissen. Denn alles ist in dieser Form bereits enthalten und damit gibt es auch nichts davon Getrenntes mehr.

Es sollten ferner noch zwei Weisheiten verstanden und gewusst werden. Diese sind Para und Apara. Apara Vidya ist die Verkörperung der vier Veden und Ihrer sechs Angas. Sie behandeln nicht die Natur des Atman. Aber die Para Vidya wird Moksha-Sastra genannt. Sie handelt von der höchsten Philosophie der absoluten Wahrheit, die nicht verstanden werden kann, die nicht persönlich ist, die Nirguna und Nirakara ist. Sie ist ohne Ohren und ohne Augen, ohne Hände und ohne Füße, ewig, allgegenwärtig und unzerstörbar und den intelligenten und kühnen Weisen wohlbekannt.

Daraus, daß Shiva eine schreckliche Buße in Form der höchsten Jnana-Marga durchführt, ist die gesamte Welt erschaffen worden und diese ist die Nahrung der Sterblichen. Diese ganze Welt ist Maya. Und sie scheint wie ein Traum zu sein. Und sie wird auf Shiva projiziert, wie ein Seil eine Schlange zu sein scheint. Dies ist die ewige Wahrheit. Es gibt in Wahrheit gar keine Schöpfung. Alles ist Absolut und alles ist Wahrheit. Wer dies weiß, der wird sofort befreit.

Nur mittels Jnana kannst Du Dich von Samsara, dem Rad der Wiedergeburt, lösen. Nur mithilfe von Jnana kannst Du diese Existenz durchschauen, jedoch niemals durch das Karma. Verstehe dies durch die Führung, die Du durch das Studium Brahmanishtha-Srotriya erlangen kannst. Der Guru wird seinen Schülern alles notwendige Wissen über Brahman, das Absolute schenken. Durch das Durchschneiden des Bandes oder der Bindung an Ajnana oder Avidya sollte man Zuflucht zu Sada Shiva suchen. Dies ist die wahre Weisheit, die der Aspirant verstehen sollte, wenn er sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt.

Pranava ist der Bogen. Atman ist der Pfeil und der Para-Brahman ist sein Ziel. Und so wie eben dieser Pfeil, so wird auch der Atman eins werden mit Brahman. Aber alle drei, der Bogen, der Pfeil und das Ziel, sind nicht verschieden oder unterscheidbar von Sada Shiva. Und auch die Körper der Sonne, des Mondes und der Sterne scheinen nicht selbst. Ebenso bläst auch nicht der Wind und es existieren auch die vielen Devatas nicht. Nur Er selbst, der eine Herr, Er existiert. Und nur Er, der eine Herrscher existiert und Er, der Reinste unter den Reinen, scheint immerwährend. Im Inneren dieses Körpers gibt es zwei Vögel, den Jiva und den Paramatman. Der Jiva isst die Früchte seines Karmas, der Paramatman jedoch wird durch nichts berührt. Der Paramatman ist nur der Zeuge, der Sakshi. Er selbst tut nichts. Er nimmt lediglich mittels seiner Maya die Form des Jivas an, ungefähr so, wie der Raum (Akasa) im Inneren einer Kanne verschieden von dem Raum außerhalb der Kanne zu sein scheint. In Wirklichkeit jedoch ist alles Shiva, das Ungeteilte (Advaita) und das eine Absolute. Es gibt keinerlei Unterschiede, egal welcher Art sie auch sein mögen.

Wenn alles als das Eine verstanden wird, das Omkara, das Absolute, dann gibt es auch keine Sorgen. Und es gibt auch keine Maya mehr für den, der dies versteht. Und dann ist die Erreichung der Advaita-Paramananda einfach. Denke einfach daran, daß du die Grundlage des gesamten Universums bist, denn du bist das Eine, Kevala, Sat-Chit-Ghana. Jedoch können nicht alle Personen dies verstehen. Denn nur wer frei von Maya ist, kann dies verstehen. Und nachdem dies verstanden wurde, bewegt sich der Atman nicht mehr, er geht zu keiner Zeit mehr irgendwohin. Dieser Atman verschmilzt mit dem Absoluten. Genauso wie Ghatakasa eins mit Paramakasa wird. Und ebenso wie der Raum (Akasa) sich auch nicht irgendwohin bewegt, so zeigt auch dieser Atman keinerlei Bewegung mehr. Er wird eins mit OM. Derjenige, der diese großartige und geheime Wahrheit weiß, der ist der wahre Muni. Er wird selbst zu Para-Brahman. Er wird zu Satchidananda und erreicht immerwährenden Frieden.

Multimedia

Yoga-Geschichte aus den Upanishaden

Sukadev Bretz erzählt eine Geschichte aus den Upanischaden. Mitschnitt bei einem Samstagabend Satsang nach der Meditation im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie

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Indische Schriften

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Hinduistische Rituale

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Multimedia

Klassische Schriften des Yoga: Veden, Upanishaden, Smritis, Puranas und Itihasas <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/04-klassische-schriften-des-yoga.mp3</mp3player> Jnana Yoga und Vedanta Einführung <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/01-jnana-yoga-vedanta-einfuehrung.mp3</mp3player> Vom Begrenzten zum Unendlichen - Geschichten aus den Upanishaden <mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/75_Vom_Begrenzten_zum_Unendlichen-Yoga-Vidya.mp3</mp3player>