Erkenntnis: Unterschied zwischen den Versionen

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Obwohl die Erkenntnis abhängig ist vom Subjekt der Erkenntnis, man also nicht von einem allgemeingültigen Prozess oder Ergebnis sprechen kann, wird der Inhalt einer Erkenntnis als gesichert also als relativ wahr angesehen. Das Relative bezieht sich hier auf das Subjekt, welches davon ausgeht, etwas [[Wahrheit|Wahres]] für sich entdeckt zu haben, selbst nicht von einer absoluten [[Wahrheit]] gesprochen werden kann.  
Obwohl die Erkenntnis abhängig ist vom Subjekt der Erkenntnis, man also nicht von einem allgemeingültigen Prozess oder Ergebnis sprechen kann, wird der Inhalt einer Erkenntnis als gesichert also als relativ wahr angesehen. Das Relative bezieht sich hier auf das Subjekt, welches davon ausgeht, etwas [[Wahrheit|Wahres]] für sich entdeckt zu haben, selbst nicht von einer absoluten [[Wahrheit]] gesprochen werden kann.  


Erkenntnis kann sein (1) eine persönliche [[Einsicht]] sein (2) eine neue [[Entdeckung]], welche den wissenschaftlichen oder administrativen der organisatorischen Kenntnisstand erweitert – so kommt die [[Wissenschaft]] zu neuen Erkenntnissen, die [[Polizei]] kann neue Erkenntnisse gewinnen, die Marktforschung sucht neue Erkenntnisse – und Betriebe setzen neue Erkenntnisse um.
Erkenntnis kann sein:
 
(1) eine persönliche [[Einsicht]] sein
 
(2) eine neue [[Entdeckung]], welche den wissenschaftlichen oder administrativen der organisatorischen Kenntnisstand erweitert – so kommt die [[Wissenschaft]] zu neuen Erkenntnissen, die [[Polizei]] kann neue Erkenntnisse gewinnen, die Marktforschung sucht neue Erkenntnisse – und Betriebe setzen neue Erkenntnisse um.


Hier soll es mehr um Erkenntnis als persönliche [[Einsicht]], als persönliches neues relevantes [[Wissen]] gehen: Erkenntnis ist etwas, das man erkannt hat, für richtig befunden hat. Erkenntnis kommt von kennen, wissen. Etwas neu zu kennen bedeutet etwas zu erkennen. Erkenntnis ist aber kein rein intellektuelles [[Wissen]]. Erkenntnis ist ein durch [[Einsicht]], [[Eingebung]] oder [[Erfahrung]] gewonnenes Wissen. Ein [[Sinn]] des [[Leben]]s ist, immer neue Erkenntnisse zu gewinnen. Tiefere Erkenntnisse betreffen den [[Sinn]] des Lebens, Sinn des Daseins, die tiefere Bedeutung des [[Leben]]s, der [[Welt]], von [[Gott]].
Hier soll es mehr um Erkenntnis als persönliche [[Einsicht]], als persönliches neues relevantes [[Wissen]] gehen: Erkenntnis ist etwas, das man erkannt hat, für richtig befunden hat. Erkenntnis kommt von kennen, wissen. Etwas neu zu kennen bedeutet etwas zu erkennen. Erkenntnis ist aber kein rein intellektuelles [[Wissen]]. Erkenntnis ist ein durch [[Einsicht]], [[Eingebung]] oder [[Erfahrung]] gewonnenes Wissen. Ein [[Sinn]] des [[Leben]]s ist, immer neue Erkenntnisse zu gewinnen. Tiefere Erkenntnisse betreffen den [[Sinn]] des Lebens, Sinn des Daseins, die tiefere Bedeutung des [[Leben]]s, der [[Welt]], von [[Gott]].
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Das ist diese tiefe [[Aussage]], die wir im [[Yoga]] haben, wo wir sagen: "[[Leben]] hat einen [[Sinn]]. Langfristig führt [[Leben]] zu neuen Erkenntnissen. Und letztlich geht es darum, wir wollen mehr [[wissen]], mehr erkennen, aber auch mehr spüren, mehr erfahren, mehr wachsen und auch dafür können [[Rückenschmerzen]] gut sein."
Das ist diese tiefe [[Aussage]], die wir im [[Yoga]] haben, wo wir sagen: "[[Leben]] hat einen [[Sinn]]. Langfristig führt [[Leben]] zu neuen Erkenntnissen. Und letztlich geht es darum, wir wollen mehr [[wissen]], mehr erkennen, aber auch mehr spüren, mehr erfahren, mehr wachsen und auch dafür können [[Rückenschmerzen]] gut sein."
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==Das Wort Erkenntnis==
==Das Wort Erkenntnis==

Version vom 17. Januar 2017, 13:55 Uhr

Erkenntnis ist ein Zugewinn an Wissen, Bewusstsein, Einsicht. Dieser Artikel behandelt den Begriff der Erkenntnis aus yogischer Sicht. Grundlegend handelt es sich bei Erkenntnis um den Akt und das Ergebnis des Zugewinns an Wissen, Einsicht oder Bewusstsein. Aufgrund einer Erkenntnis wird etwas zunächst nicht Offensichtliches durchschaut. Eine Erkenntnis ist abhängig vom Subjekt, das etwas erkannt hat.

Schlange-mit-Muster.jpg

Eine andere Person kann diesen subjektiven Prozess der Erkenntnis sowie das Resultat der Erkenntnis je nach Inhalt der Erkenntnis ggf. nicht ohne weiteres nachvollziehen. Stellt sich der Inhalt der Erkenntnis für viele Menschen gleich dar, spricht man eher von Wissen, da dies objektiverer Natur ist und eher überprüfbar ist.

Obwohl die Erkenntnis abhängig ist vom Subjekt der Erkenntnis, man also nicht von einem allgemeingültigen Prozess oder Ergebnis sprechen kann, wird der Inhalt einer Erkenntnis als gesichert also als relativ wahr angesehen. Das Relative bezieht sich hier auf das Subjekt, welches davon ausgeht, etwas Wahres für sich entdeckt zu haben, selbst nicht von einer absoluten Wahrheit gesprochen werden kann.

Erkenntnis kann sein:

(1) eine persönliche Einsicht sein

(2) eine neue Entdeckung, welche den wissenschaftlichen oder administrativen der organisatorischen Kenntnisstand erweitert – so kommt die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen, die Polizei kann neue Erkenntnisse gewinnen, die Marktforschung sucht neue Erkenntnisse – und Betriebe setzen neue Erkenntnisse um.

Hier soll es mehr um Erkenntnis als persönliche Einsicht, als persönliches neues relevantes Wissen gehen: Erkenntnis ist etwas, das man erkannt hat, für richtig befunden hat. Erkenntnis kommt von kennen, wissen. Etwas neu zu kennen bedeutet etwas zu erkennen. Erkenntnis ist aber kein rein intellektuelles Wissen. Erkenntnis ist ein durch Einsicht, Eingebung oder Erfahrung gewonnenes Wissen. Ein Sinn des Lebens ist, immer neue Erkenntnisse zu gewinnen. Tiefere Erkenntnisse betreffen den Sinn des Lebens, Sinn des Daseins, die tiefere Bedeutung des Lebens, der Welt, von Gott.

Erkenntnis - eine Tugend. Was ist Erkenntnis? Woher kommt das Wort? Wozu ist Erkenntnis hilfreich? Was sind Synonyme (ähnliche Begriffe), was sind Antonyme (Gegenteile) von Erkenntnis?

Wege der Erkenntnis

Je nach Art des zu erkennenden Inhaltes eignen sich verschiedene Methoden des Erkennens. Manchmal reicht die schlichte Wahrnehmung mit den menschlichen Sinnen aus, um etwas zu erkennen. Hier bewegt man sich eher im Bereich von allgemein nachvollziehbarem Wissen wie das aktuelle Wetter oder die Haarfarbe einer Person.

Etwas komplexer ist die Erkenntnis durch logisches Denken in Zusammenhängen, durch Tests, Forschung, Erklärungen, Studium von Schriften etc. Auf diese Weise können etwa Naturgesetzte erforscht und Zusammenhänge verstanden werden.

Aus yogischer Sicht unterstützt auch die Meditation die Erkenntnisgewinnung. Sie wirkt zum einen durch Verbesserung der Konzentration, so dass man sich besser auf ein Objekt der Erkenntnis fokussieren kann. Zum anderen hilft die Meditation bei der Ausdünnung des Geistes, so dass quasi spontane Eingebung, Aha-Erlebnisse, einen Schub an Erkenntnis begünstigen können.

Sonderfall: Selbsterkenntnis

Blumen Wald Licht.jpg

Laut Karl Jaspers beinhaltet Erkenntnis immer eine unaufhebbare Differenz zwischen einem erkennenden Subjekt und dem Erkanntem, was auch Subjekt-Objekt-Spaltung genannt wird. Das Subjekt (der Erkennende) ist also unterschiedlich vom Objekt (dem Erkannten). Dies sei auch bei der Erforschung des Selbst der Fall, also bei der Selbstreflexion. Wenn also im Rahmen von Erkenntnissen über sich selbst jemand seinen eigenen Charakter oder seine eigenen Gefühle erkennt (z.B. Ich bin sehr fleißig oder ich fühle mich gut.), dann ist der Unterschied zwischen dem Erkennenden (das Ich) und dem Erkannten (die Charaktereigenschaften und Gefühle) nachvollziehbar. Die Selbsterkenntnis bezieht sich hier also auf etwas, das vom Ich noch getrennt ist.

Aus yogischer Sicht besonders interessant ist jedoch genau diese Selbsterkenntnis, also die Erkenntnis über das eigene Selbst. Hier gibt es dann kein vom Subjekt getrenntes Objekt der Erkenntnis, was der Grund dafür ist, warum diese Selbsterkenntnis eine besondere Herausforderung ist.

Wer oder was ist also dieses Selbst? Es scheint keine Beschreibung möglich, denn was immer man beschreiben kann, bleibt aufgrund Jaspers Subjekt-Objekt-Spaltung unterschiedlich vom Selbst, welches erkannt werden möchte.

Rein aus dieser Logik heraus schließen sind hier sog. mystische Erklärungsansätze folgerichtig an. Im Vedanta wird genau diese Aussage vertreten. Shankaracharya schrieb schon im 8./9. Jahrhundert von dem Unterschied zwischen dem absoluten Bewusstsein und dem erlebbaren Menschen mit Körper und Geist in der Materie. Seine Schlussfolgerung, mit der er sich auf uralte indische Schriften bezieht, ist, dass das Selbst als Quintessenz nichts als Bewusstsein ist. Alles was wir wahrnehmen können hingegen sei nur geschaffenes Objekt und mithin nicht unsere wahre Natur.

Ein Weg zur Selbsterkenntnis in diesem Sinne ist der Weg über die Negation alles Wahrnehmbaren als das Selbst. "Ich sehe meinen Körper, also bin ich nicht der Körper. Ich denke etwas, also bin ich nicht die Gedanken. Ich fühle etwas, also bin ich nicht meine Gefühle." Auf diese Weise kann man sich dem Erkennen der Größe des Selbst annähern. Hier kann man zurecht von einer Unfassbarkeit des Selbst sprechen. Dieser Erkenntnisprozess wird in der Regel mehrere Leben dauern.

Die Differenz zwischen Subjekt und Objekt kann man auch als Dualität bezeichnen. Zur Selbsterkenntnis gehört also die Erkenntnis dessen, was jenseits dieser Dualität liegt: Das Selbst, höhere Selbst, allgemeine Selbst, universellen Prinzip, Gott oder wie man es bezeichnen mag.

Erkenntnis in der Bhagavadgita

Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Eine Übersetzung der Bhagavadgita von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911. S. 34-36. Krishna belehrt Arjuna über Jnana Yoga, über die Hingabe an die Erkenntnis.

Krishna und Arjuna mit dem Streitwagen
33. (1026.) Aber besser als das aus stofflichen Darbringungen bestehende Opfer ist das Opfer, das im Erkennen besteht, o Bezwinger der Feinde; das ganze Opferwerk ohne Ausnahme, o Sohn der Pritha, wird vollbracht, indem man Erkenntnis hat.
34. (1027.) Dies Wissen erwirb, indem du dich niederlässt zu des Lehrers Füßen, indem du ihn befragest und ihm dienest; dann werden jene Wissenden, Wahrheitschauenden dich das Wissen lehren.
35. (1028.) Wenn du es erlernt hast, das Wissen, so wirst du nicht wiederum, so wie jetzt, der Verblendung [des Samsara] verfallen, o Pandusohn, das Wissen, vermöge dessen du die Wesen ohne Ausnahme schauen wirst in dir selbst und sodann in mir.
36. (1029.) Und wenn du unter allen Bösewichtern der ärgste wärest, so wirst du doch mit dem Schiff der Erkenntnis alles Schlimme überschreiten.
37. (1030.) So wie, o Arjuna, das angezündete Feuer das Brennholz zu Asche macht, so macht das Feuer der Erkenntnis alle Werke zu Asche.
38. (1031.) Denn es gibt auf der Welt kein Läuterungsmittel, welches der Erkenntnis gleichkäme, und dieses findet der im Yoga Vollkommene von selbst mit der Zeit in seinem eigenen Innern.
39. (1032.) Der Gläubige erlangt die Erkenntnis, wenn er einzig nach ihr trachtet und seine Sinne bezähmt, und hat er die Erkenntnis erlangt, so geht er binnen kurzem zum höchsten Frieden ein.
40. (1033.) Aber der Nichtwissende, Nichtglaubende, von Zweifel Erfüllte geht zugrunde; nicht diese Welt und nicht die andere, nicht Freude hat, wer erfüllt von Zweifel ist.
41. (1034.) Aber wer durch den Yoga die Werke abgeworfen und durch die Erkenntnis alle Zweifel von sich gelöst hat (Mund. Up. 2,2,8), wer den Atman besitzt, den binden die Werke nicht mehr, o Beutemacher.
42. (1035.) Darum, o Bharata, zerspalte mit dem Schwerte der Erkenntnis jenen im Nichtwissen wurzelnden, in deinem Herzen wohnenden Zweifel, gib dich dem Yoga hin und ermanne dich.

Die Erkenntnis der letztendlichen Wirklichkeit - Eine Geschichte aus dem Vedanta

Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009, S. 141/142.

Es lebte einmal ein junger Mann, dessen Vater, ein Hauptmann der königlichen Armee, auf dem Schlachtfeld gestorben war. Dieser junge Mann wollte den König sehen, um eine Abfindung für die vom Vater geleisteten Dienste für den Staat zu bekommen. Die Reise zum Königspalast war lang und unterwegs wurde der junge Mann Opfer eines Raubüberfalls. Dennoch setzte er seine Reise in der gleisenden Mittagszeit erschöpft und ausgezehrt fort. So hörte er jemanden seinen Namen mit einer sanften und liebevollen Stimme rufen. Er drehte sich um und entdeckte einen Weisen unter einem schattenspendenden Baum gleich neben der Straße. Das Gesicht des Weisen strahlte vor Liebe, Mitgefühl und Erleuchtung.

Der Weise sagte: "Oh junger Mann! Du musst dich ausruhen, komme und setze dich zu mir." Der junge Mann begrüßte das Angebot und setzte sich neben den Weisen. Der Weise sagte: "Du bist durstig", und griff aus der Luft einen goldenen Kelch voller weißem Nektar und bot ihn dem jungen Mann an. Der junge Mann trank gierig und wurde ganz erquickt. Er fragte den Weisen, woher der goldene Kelch käme. "Aus dem Königspalast", erwiderte der Weise. "Dort gehe ich gerade hin", sagte der junge Mann. "Kannst du mir helfen, den Palast zu finden?"

Der Weise sagte: "Der weltliche König liegt gerade im Sterben, und du kannst ihn nicht treffen. Ich meine den unsterblichen König, und ich kann dir helfen, Ihn dort zu finden, woher der goldene Kelch kam." Der junge Mann warf sich zu Füßen des Weisen und sagte: "Führe mich rasch zum Palast des unsterblichen Königs."

Der Weise sagte: "Es führt kein Weg zum Palast. Er ist jenseits der Dimension. Er bedarf weder einer Anstrengung noch einer Handlung, sondern nur des Friedens. Der Friede sei mit dir. "Lass deine Augen geschlossen. Atme tief und gleichmäßig. Vergiss die Prüfungen und den Kummer der Vergangenheit. Mach' dich dann fertig für den Flug des Alleinen in das Alleine. Der Flug dient dazu, dich in die letzte Schicht deines Bewusstseins zu versenken. Weißt du, wer du bist? Befrage deine Seele: Wer bin ich? Du bist weder der Körper noch der Geist. Halte fortwährend Innenschau. Der Körper und der Geist sind deine Unterscheidungsinstrumente. Das wirkliche Selbst ist jenseits von Körper und Geist. Du bist der unsterbliche Sohn des unsterblichen Königs."

Die Stimme des Weisen verklang. Er legte dem jungen Mann die Hand aufs Haupt und dieser wurde des allumfassenden Kosmos des ewigen Lichts gewahr. Er fühlte wie seine Eigenständigkeit im unendlichen Bewusstsein, der ewigen Seligkeit solange aufging, bis er die letzte Seinsgegenwart seines eigenen wirklichen Selbstes erkannte.

Erkenntnis und Gnade

Dialog zwischen einem Schüler und seinem Meister Ramana Maharshi aus einer Nacherzählung von Heinrich Zimmer aus seinem Buch "Der Weg zum Selbst" 1944 erschienen im Rascher Verlag Zürich

Schüler: Dann mag ich also aller Hilfe von außen entraten und ganz allein aus eigener Kraft und Anspannung zur tieferen Wirklichkeit gelangen?
Meister: Gewiss. Aber darin, dass dieses Fragen nach dem Selbst von dir Besitz ergriffen hat, offenbart sich greifbar die göttliche Gnade. Sie leuchtet in deinem Herzen auf, in deinem inneren Wesen, dem wahren Selbst, Sie zieht dich von innen, Du mußt dich bemühen, von außen hineinzukommen. Dein Bemühen ist das »unterscheidende Erkennen« (Vichâra), das nach dem Selbst fragt; die tiefe Bewegung innen ist Gnade, Darum sage ich: Kein wahrhaftes Erkennen ohne Gnade, und keine Gnade, die wirksam wäre, wo kein Bemühen um Erkenntnis ist. Beide bedürfen einander.

Gelassenheit durch Erkenntnis des unsterblichen Selbst

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

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Wald Licht.jpg

Du bist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Aus diesem Wissen heraus kannst du große Gelassenheit in den Alltag bringen, du brauchst dir nämlich die Glückseligkeit nicht zu verdienen. Du brauchst dir dein Heil nicht zu verdienen. Du musst nichts beweisen. Du bist Sat. Du bist jetzt unsterblich. Du bist jetzt unendlich. Du bist eins mit dem Ewigen. Du bist eins mit dem Unendlichen. Daher kann dir nichts etwas anhaben. Was auch immer geschieht, geschieht mit dem Körper, geschieht mit der Psyche, geschieht mit den Emotionen. Du bist nicht der Körper. Du bist nicht die Psyche. Du bist nicht die Emotionen. Du bist das Bewusstsein hinter allem. In dieser Erkenntnis kannst du sehr gelassen sein. Das ist auch etwas sehr Praktisches.

Angenommen, am heutigen Tag geschieht dir etwas, über das du dich aufregst. Sei dir bewusst, inmitten aller Aufregung, du bleibst das unendliche und das ewige Selbst. Was auch immer geschieht, du bist, warst, bleibst das unendliche, ewige Selbst. Und in dem Moment, wo du die Perspektive wechselst, deine Bewusstheit wegbringst von dem, was du gehört hast, deine Bewusstheit wegbringst von denen, die zu dir gesprochen haben, deine Bewusstheit wegbringst von dem Erfahrbaren und deine Bewusstheit zu dir selbst hinbringst, in dem Moment bist du ruhiger.

Und selbst wenn dem so ist, dass es dir nicht ganz gelingt, wirklich zu dir selbst zu kommen, es wird dir in jedem Fall gelingen, den Beobachterstatus einzunehmen, die Beobachterrolle. Du beobachtest, wie dein Atem geht, während du dich aufregst, du beobachtest, wie deine Emotionen sind, du beobachtest, wo etwas spürbar ist. Und du kannst darüber lächeln. Du kannst auch sagen: "Faszinierend." Manche kennen vielleicht noch Raumschiff Enterprise, Startreck, wo Spock öfters gesagt hat, wenn er die Dummheiten der Menschen gesehen hat: "Faszinierend." Sieh in dir selbst die faszinierenden Teile. Sieh in dir selbst, wie du überflüssigerweise allem Möglichen hinterherrennst.

Sieh deine Emotionen. Aber erkenne: "Ich bin nicht die Emotionen." Wenn du das weißt, dann bist du gelassen, was auch immer geschieht. Und sogar wenn es dir passiert, dass du diese Gelassenheit im Alltag nicht leben kannst, du bist dennoch ruhig, denn du weißt, du kannst nichts wirklich Schlimmes tun. Du bist und bleibst das ewige und unendliche Selbst. Und du bleibst Chid, Bewusstsein und Wissen. Du brauchst auch keine Angst zu haben, dass du irgendetwas nicht verstehst. Du brauchst keine große Angst zu haben, dass du andere nicht verstehst. Du brauchst keine Angst zu haben, dass du das Leben nicht verstehst.

Tief im Inneren bist du Chid. Tief im Inneren bist du Wissen und Bewusstsein. Tief im Inneren ist all das, was wirklich wichtig ist, das weißt du. Intuitiv weißt du alles, verstehst du alles, bist du alles. Daher brauchst du keine Angst zu haben, du brauchst keine Versagensängste zu haben, denn es spielt letztlich keine Rolle, was in der äußeren Welt passiert. Du bist Bewusstsein, und du brauchst auch keine Angst zu haben, dass du sterben wirst. Du brauchst keine Angst zu haben, dass dir jemand etwas wegnimmt, du brauchst keine Angst vor Krankheit zu haben. Das höchste Selbst ist unendlich und ewig, nichts kann ihm etwas anhaben.

Du bist Ananda. Ananda heißt höchste Wonne. Und du bist es jederzeit. Du musst nichts tun, um glücklich zu sein. Du kannst deinen Geist nach innen richten zu deinem eigenen Selbst, schon bist du glücklich. Oder du kannst dich verbinden mit einem anderen Menschen. In dem Moment, wo du von der Egoidentifikation wegkommst und Liebe spürst, ist auch Freude da. In dem Moment, wo du deine Bewusstheit ausdehnst, ist Freude da. Sogar einfach, wenn du im Hier und Jetzt bist, ist Freude da. Deine wahre Natur ist Ananda. Du brauchst keine Angst zu haben, dass du irgendetwas verpassen musst. Du brauchst dich nicht darüber zu ärgern, dass dir irgendjemand etwas wegnimmt. Du brauchst dich nicht darüber zu ärgern, dass Menschen zu dir gegenüber ungerecht sind.

Du kannst dir bewusstmachen: "Ich bin Ananda. Keiner kann mir etwas anhaben. Keiner kann mir mein Glück wegnehmen. Und egal, was Menschen tun, ich habe immer die Gelegenheit, nach innen zu gehen, Ananda zu erfahren." Jetzt und in diesem Moment sei dir dessen bewusst, sei dir bewusst, du bist, und diese Welt, wie du sie siehst, ist letztlich wie ein Spiel, und der Körper-Geist-Komplex ist wie ein Fahrzeug, ein Instrument der Seele, das du benutzt und mit dem du wirkst. Genieße dieses Spiel, tue es intensiv, denn zum Leben gehört auch Drama. So ähnlich wie du in Kinofilme gehst, wenn sie dramatisch sind. Ein Kinofilm, der nur schön ist, den wirst du nicht sehen wollen.

Und auch die Welt hat Drama, und du kannst in dieses Drama hineingehen. Da gibt es Höhen, da gibt es Tiefen, da gibt es Trauer und da gibt es Ärger. Du kannst das distanzierter beobachten. Du kannst auch weiter hineingehen. Solange du weißt, "ich bin und bleibe Satchidananda", ist alles in Ordnung. Menschen, die ins Kino gehen, tun das ganz unterschiedlich. Manche schauen sich das einfach an und sind fast mehr wissenschaftliche Beobachter und zum Teil nehmen sie amüsiert zur Kenntnis, wie andere weinen und laut in die Emotionen gehen. Die Mehrheit geht in den Kinofilm, gibt sich dem Film ganz hin, weint an der richtigen Stelle, lacht an der richtigen Stelle, schreit an der richtigen Stelle, bangt an der richtigen Stelle, wird traurig an der richtigen Stelle, und zum Schluss wissen alle, es war ein schöner Film, und sie wissen: "Ich war niemals der Held, der gequält worden ist. Ich war nie dieser Triumpf, der erreicht worden ist. Ich bin dort mitgegangen."

So ähnlich kannst du diese Welt anschauen wie ein Schauspiel. Und du kannst deinen Körper-Geist-Komplex wie den Hauptschauspieler sehen, mit dem du dich identifizierst. Du bist nicht dieser Schauspieler, auch wenn du dich identifizierst. Du magst entweder diese ganz gelassene Rolle einnehmen, wie ein wissenschaftlicher Beobachter in einem Kinofilm, und auch sehr amüsiert anschauen, wie die anderen dort richtig reingehen in diesen Film, in dieses Leben, oder du kannst richtig teilnehmen und auch intensiv erleben. Nur zwischendurch, mache dir bewusst: "Ich bin nicht dieser Film. Ich bin nicht diese Person im Film."

Zwischendurch in der Meditation oder auch im Alltag, löse dich davon. Erfahre dich als Satchidananda. Langfristig wirst du das vollständig erfahren. Kurz- und mittelfristig erfahre dich immer wieder. Schon ein wenig von dieser Erkenntnis, ein wenig von der Einsicht, ein wenig von dieser Erfahrung, Satchidananda Swarupoham, gibt dir viel Gelassenheit im Alltag und gleichzeitig jederzeit Kraft, bewahrt dich vor Enttäuschungen, bewahrt dich vor Frust, bewahrt dich vor Rachsucht und bewahrt dich vor großen Kränkungen, denn es ist eine Art Schauspiel, das du erlebst. Du kannst lächeln, du kannst dich freuen, du kannst dich mit anderen verbunden fühlen, denn letztlich gibt es nur ein einziges Bewusstsein hinter allem.

Erkenntnis und Rückenschmerzen

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Mit Rückenschmerzen zu besserer Erkenntnis. Erkenntnis heißt, etwas zu kennen, Erkenntnis heißt, etwas zu erkennen, Erkenntnis heißt, dass du dir etwas bewusst machst. Man kann sagen, Rückenschmerzen haben auch eine Funktion, nämlich die Funktion, dich mehr zur Erkenntnis zu führen. Rückenschmerzen können dir einiges über dich selbst sagen.

Und wenn du erkennst, dass Rückenschmerzen auch einen Sinn haben, kannst du auch leichter damit leben. Alles im Leben macht letztlich einen Sinn, man kann nicht sagen, dass irgendetwas sinnlos ist. Und durch Rückenschmerzen kannst du zu einem höheren Sinn hinkommen. Du kannst überlegen: "Wozu dienen meine Rückenschmerzen? Haben die vielleicht irgendeine Funktion?" Wenn du so nachdenkst, kommst du vielleicht zu verschiedenen Erkenntnissen.

Ich halte nichts davon, dort etwas zu sehr zu verallgemeinern. Es gibt ja Menschen, die sagen: "Rückenschmerzen, je nachdem, wo es ist, wenn du im Nacken Schmerzen hast, sitzt dir die Angst im Nacken. Wenn du im oberen Rücken etwas hast, kannst du dich nicht beugen oder du bist zu buckelig oder du katzbuckelst vor jemandem.

Oder wenn du im unteren Rücken etwas hast, dann hast du kein Rückgrat usw." Das könnte ein Indiz sein, aber es muss es nicht sein, jeder muss zu seiner eigenen Erkenntnis kommen. Du kannst selbst überlegen: "Was wollen mir diese Rückenschmerzen sagen? Welche Botschaft ist dort drin?" Ich würde es aber spielerisch machen, denn so klar ist es nicht, welche Erkenntnis dort ist.

Und du musst dich auch nicht matern damit, aber du kannst davon ausgehen: "Alles im Leben hat einen Sinn, auch die Rückenschmerzen haben ihren Sinn. Und ich werde irgendwann herausfinden, welcher er ist, ich vertraue darauf. Langfristig komme ich auch durch Rückenschmerzen zu neuen Erkenntnissen."

Das ist diese tiefe Aussage, die wir im Yoga haben, wo wir sagen: "Leben hat einen Sinn. Langfristig führt Leben zu neuen Erkenntnissen. Und letztlich geht es darum, wir wollen mehr wissen, mehr erkennen, aber auch mehr spüren, mehr erfahren, mehr wachsen und auch dafür können Rückenschmerzen gut sein."

Das Wort Erkenntnis

Erkenntnis - Antonyme und Synonyme, andere Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden

Hier einige Anmerkungen, wie man as Persönlichkeitsmerkmal, die Eigenschaft Erkenntnis in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Erkenntnis - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Erkenntnis, also Synonyme zu Erkenntnis sind z.B. Einsicht, Vernunft, Klarsicht, gesunder Menschenverstand, Wissen.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Erkenntnis übertrieben kann ausarten z.B. in Angeberei, Effekthascherei, Imponiergehabe, Affektiertheit. Daher braucht Erkenntnis als Gegenpol die Kultivierung von Wahrhaftigkeit, Weisheit, Gefühl, Intuition.

Gegenteil von Erkenntnis - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Erkenntnis, Antonyme zu Erkenntnis :

Erkenntnis Antonyme auf einen Blick

Antonyme Erkenntnis sind Wahrhaftigkeit, Weisheit, Gefühl, Intuition, Torheit, Blindheit, Vernunftlosigkeit, Unverstand.

Erkenntnis im Kontext von Big Five, Ayurveda Doshas und DISG

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Seminare

Jnana Yoga

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Bhakti Yoga

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Multimedia

Das Auge der Erkenntnis erkennt Gott – BG.XVI 10, Bad Meinberg,Podcast,Sukadev,Tägl. Inspiration

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Höchste Erkenntnis – BH. G. XV 1, Bad Meinberg,Podcast,Sukadev,Tägl. Inspiration

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Tiefenentspannung zur Erkenntnis des Selbst – mp3 Übungsanleitung, Sukadev

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