Avatare im Hinduismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. August 2022, 09:20 Uhr
Avatare im Hinduismus Hinduismus ist eine Religion, in der das Konzept von Avatar eine gewisse Rolle spielt. In bestimmten Glaubensformen des Hinduismus sogar eine sehr große Rolle. In anderen keine so große. Avatar heißt Herabkunft Gottes. Es heißt dass Gott auf der Erde sich inkarniert. Und es gibt dort unterschiedliche Avatare in unterschiedlichen Systemen und darauf möchte ich eingehen.
Eine Richtung im Hinduismus ist der Vaishnavismus und der Vaishnavismus hat die ausgeprägtesten Lehren von den Avataren, den Herabkünften Gottes. Da gibt es zum einen die Dasha Avatare, die 10 Avatare von Vishnu, die - man könnte sagen - 10 Entwicklungsstadien des Lebens auf der Erde symbolisieren. Dort gibt es als erstes unter den Avataren des Vaishnavismus im Hinduismus Matsya Avatar, der Fisch Avatar. Man könnte sagen: Das erste tierische Leben. Dann zweitens ist dann Kurma Avatar, das ist der Schildkröten Avatar. Also der Übergang von dem Leben im Meer in das Leben auf dem Land. Als nächstes gibt es dann Varaha Avatar, das ist der Eber. Das heißt Landlebewesen. Als viertes gibt es dann Narasimha Avatar, halb Mensch, halb Löwe, man könnte vielleicht sagen: Die ersten Affenarten. Als fünfte Avatar gibt es dann Vamana Avatar und Vamana Avatar ist der Zwerg. Vielleicht die ersten Menschen. Als sechstes ist Parashurama, Rama mit der Axt und dem Pflug, vielleicht ein Symbol für das erste bäuerliche Leben. Als siebter Avatar kommt dann Ragurama, der König Rama vielleicht der Beginn von größeren Staatswesen.
Der achte Avatar Krishna
Als achter Krishna, Krishna gilt im Hinduismus als der Purna Avatar, die volle Inkarnation des Göttlichen. Mit einem sehr vollständigen Leben hat Krishna insbesondere spirituelles Leben gelehrt im Alltag und als Mensch, der im Familien- und Berufsleben steht. Krishna war aber auch derjenige, der Staatskunde gelehrt hat und der gelehrt hat, ein ethisches Leben zu führen. Wobei es eine Mischung ist aus Prinzipienethik und pragmatischer Ethik. Das würde aber jetzt zu weit führen, aber vor allen Dingen hat er den Menschen Bhakti gelehrt, den Yoga der Hingabe; Jnana, den Yoga der Erkenntnis, aber auch Dhyana Yoga, den Yoga der Meditation. In [Verbindung] mit Karma Yoga, dem Yoga des uneigennützigen Dienens.
Der neunte Avatar Buddha
Als neuntes in den Avataren des Hinduismus im Vaishnavismus kommt dann Buddha und Buddha gilt als derjenige, der Nichtverletzen betont hat, der die Kastentrennung überwinden wollte und der den Wert der Meditation und des spirituellen Lebens und des konsequenten spirituellen Lebens betont hat und eben auch die Ordensgemeinschaften, das Mönchsleben propagiert hat. Manchmal sagen die Vaishnavas auch, dass Buddha sich inkarniert hat um die Menschen zu verwirren. Aber die ganzheitlichen Yogameister sehen Buddha als einen wertvollen Avatar an, eben der gilt auch als Hindu Avatar.
Der zehnte Avatar im Kali Yuga
Der zehnte Avatar im Vaishnavismus ist noch nicht da. Der kommt später, das ist der Kalki Avatar, der zum Ende des Kali Yugas kommt und dann letztlich Leben in eine andere Ebene transformiert. Das sind also die Dasha Avatare, die zehn Avatare.
Zusätzlich kennt der Vaishnava Hinduismus noch 22 Nebenavatare. Manchmal als Amsha Avatare bezeichnet. Dazu gehört zum Beispiel auch Vyasa und viele andere. Auch Dhanvantari gehört dazu und Moheni und viele Andere. In der Bhagavad Gita heißt es, dass Gott sich in jedem Zeitalter von neuem inkarniert. Gott inkarniert sich als Avatar, immer wieder wenn Dharma in Gefahr ist, also wenn die Rechtschaffenheit abnimmt, dann kommt Gott, um das Adharma, das Schlechte zu besiegen und Dharma zu erhöhen. Und gleichzeitig kommt Gott als Avatar in diese Welt, um die Menschheit, oder auch das Leben auf dieser Erde auf eine andere Dimension zu bringen.
Avatare im Shaivismus
Auch unter den Shiva Verehrern gibt es die Avatare, dort heißt es, dass auch Shiva sich inkarnieren kann. Im Hinduismus heißt es zum Beispiel auch, dass Shankara, der große Lehrer des Vedanta ein Avatar von Shiva gewesen ist. Auch Dakshinamurti einer der legendären Urgurus gilt als Avatar von Shiva.
Avatare im Shaktismus
Die dritte große Strömung des Hinduismus ist der Shaktismus, die Verehrung der göttlichen Mutter und im Shaktismus gibt es vielleicht die umfangreichste Mythologie der Avatare. Da gibt es nämlich auch die sogenannten Bhava Avatare. Da gibt es natürlich auch die Göttliche Mutter und die Göttliche Mutter kann menschliche Gestalt annehmen und kann sich auch inkarnieren um Menschen auf größere Weise zu helfen. Es gibt zum Beispiel das Epos „Devi Mahatmyam“ als Teil von "Markandea Purana" und dort werden verschiedene Avatare Inkarnationen der Devi, der Göttlichen Mutter beschrieben wie sie geholfen hat Asuras, also negative Kräfte zu überwinden. Zusätzlich zu diesen vollständigen Avataren der Göttlichen Mutter gibt es noch die Bhava Avatare und die Bhava Avatare – Avatarinnen müsste man eigentlich sagen, sind Frauen, die sich in andere Ebenen des Bewusstseins versetzen und danach wirkt die Göttliche Mutter durch sie hindurch. Das heißt, die Göttliche Mutter inkarniert sich nicht dauerhaft in einer menschlichen Gestalt sondern für eine vorübergehende Zeit. Ähnlich, wie wir das im tibetischen Buddhismus auch finden wo es auch heißt, dass manche Frauen, oder andere Medien eine bestimmte Zeit ihren Körper der Gottheit zur Verfügung stellen. Das nennt sich also [Bhava] Avatar.
Avatare als Instrument Gottes
Manchmal heißt es auch heute, dass in gewissem Maße der Avatar - Gott selbst sich über viele Menschen inkarniert. Es gibt zum Beispiel eine Reihe von Meistern, die heute als Avatare Gottes gelten. Sie sind nicht so vollständige Meister, wie es zum Beispiel in der Bhagavatam beschrieben wird. Also einem Epos über die Avatare von Vishnu und diese Avatare sind auch nicht so massiv wirksam, wie es in der Bhagavad Gita steht, aber es heißt, dass Gott sich heutzutage über verschiedene Menschen manifestiert. Menschen machen sich zum Instrument und lösen ihr Ego und dann kann Gott dauerhaft durch diesen Körper hindurch wirken und so werden verschiedene Menschen zu Avatare Gottes. Bekannte Menschen menschliche Meister, von denen es heißt, dass sie Avatare gewesen sind ist zum Beispiel Ramakrishna, Paramahamsa Sai Baba oder auch Babaji. Das sind einige Beispiele die als Avatare gegolten haben und manche sagen auch, dass Ammaji Amritananada auch ein Avatar der Göttlichen Mutter ist. Andere sagen, dass sie sich bewusst in Bhava [Samadhi] begeben kann und dann wirkt die Göttin durch sie als Bhava Avatar. Avatar oder Avatarin, eigentlich Avataaaa mit langem A, dann ist es die Göttliche Mutter als Avatar.
Ja, soweit für heute, einige Gedankengänge zum Thema „ Avatare im Hinduismus“ einen systematischen Artikel findest Du auch auf unserer Internetseite: wiki.yoga-vidya.de/avatar
Video Avatare im Hinduismus
Hier findest du einen Videovortrag mit dem Thema Avatare im Hinduismus :
Sprecher/Autor: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.
Avatare im Hinduismus Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Avatare im Hinduismus :
Siehe auch
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