Varaha

Aus Yogawiki
Der Varaha Avatar tötet den Dämon Hiranyaksha und hebt die Erde aus den tiefen des Ozeans wieder an ihren vorgesehenen Platz hoch.

1. Varaha (Sanskrit: वराह varāha m. ) Eber, Schwein; Rind, Stier; Widder (Mesha); Gangesdelfin (Platanista gangetica); Wolke; ein bestimmtes Maß; eine bestimmte Münze; die dritte Inkarnation Vishnus in Gestalt eines Ebers; eine bestimmte Truppenaufstellung in Form eines Ebers; Kurzname des indischen Astronomen und Astrologen Varaha Mihira; Name des Varaha Puranas; Name eines Berges; Nussgras (Musta); Elefantenkartoffel, Yamswurzel (Shurana).


2. Varaha (Sanskrit: वाराह vārāha adj. u. m. ) vom Eber kommend, aus Schweinsleder gemacht; zu Vishnu als Eber in Beziehung stehend; Eber; Vishnu in seiner Inkarnation als Eber.

Bilder zu Varaha (Elefantenkartoffel)

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Sukadev über Varaha

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Varaha

Varaha heißt wörtlich Eber oder auch Keiler. Varaha ist auch ein Name einer Inkarnation von Vishnu. Varaha gehört zu den zehn Haupt-Avataren, den Dashavataren. Varaha ist der erste Avatar, der ganz auf dem Land lebt. Vishnu hatte ja zuerst Matsya Avatar, also der Fisch-Avatar, als zweites kommt Kurma Avatar, der Schildkröten-Avatar, und dann als drittes folgt auch schon Varaha Avatar, der Eber, der Keiler. Danach käme noch als viertes Narasimha, dann folgt Vamana, dann folgt als nächstes Parashurama, Raghurama, Krishna und Buddha und der zehnte folgt dann noch später, der hat sich noch nicht inkarniert.

Varaha Avatar ist also der Eber-, der Keiler-Avatar. Es gab einen Dämon namens Hiranyaksha, und dieser warf die Erde in einen großen Ozean. Dann inkarnierte sich Vishnu als Varaha und auf seinen Zähnen nahm Varaha die Erde, rettete sie und brachte sie wieder an den richtigen Ort im Weltraum, so dass alle Wesen überleben können. Es gibt noch vieles zu sagen über Varaha, und über Varaha als Inkarnation von Vishnu, findest du mehr Informationen auf www.yoga-vidya.de.

Ich möchte aber noch ein paar Worte zu der Symbolik sagen. Gott inkarniert sich als Eber, als Keiler, man könnte auch sagen, Gott inkarniert sich als Schwein. Wenn ich das so sage, klingt das für dich vielleicht fast wie eine Gotteslästerung, Gott inkarniert sich als Schwein. Aber das bezieht sich darauf, dass Menschen im Westen irgendwo zu einem Schwein eine eigenartige Beziehung haben. Schweine sind wunderschöne, freundliche Lebewesen. Schweine sind sehr mitfühlend gegenüber ihren Kindern. Schweine können auch eine enge Verbindung zu Menschen aufbauen.

Ich kannte mal jemanden, der hatte ein Schwein als Haustier, und er sagte, dse sind so zärtliche, so freundliche, mitfühlende Tiere, die sogar Stimmungen genau spüren, die einen trösten, wenn es einem nicht so gut geht, aufmuntern, wenn man irgendwo ein bisschen träge ist usw. Also, Schweine sind sehr wunderbare Tiere, Schweine sind sehr freundliche Tiere, sie sind sehr kooperative Tiere. Deshalb gibt es gar keinen Grund, in einem Schwein irgendwas Dreckiges zu sehen. Schweine üben Körperpflege, deshalb wälzen sie sich durchaus auch mal im Sumpf und im Dreck, aber nachher reinigen sie sich auch wieder. Es ist sogar sehr gut möglich, ein Schwein sehr stubenrein zu bekommen. Man muss ihnen nur die Möglichkeit geben, ihre Haut dann zu pflegen, auch mit Wasser oder mit anderen Mitteln. Schweine haben eine sehr gründliche Hautpflege.

Es ist ein großes Verbrechen, wie Schweine behandelt werden, dass Schweine in der Massentierhaltung gehalten werden, diese reinlichen Tiere zum Teil in Käfigen übereinander. Ich will das jetzt nicht weiter ausbauen. Man sollte kein Schwein essen, ein Schwein ist auch ein heiliges Tier und darin liegt auch die Symbolik, dass Gott selbst sich als Schwein inkarniert hat, als Varaha-Avatar. Und so sollte man mit Varahas, auch Haustieren, freundlich umgehen, und man sollte sie weder töten und erst recht nicht essen. Varaha heißt also Eber, Keiler. Varaha ist auch der Name vom Varaha Avatar, einer Inkarnation Vishnus, der über die Inkarnation als Schwein die Welt gerettet hat.

Vishnus Varaha Avatar

Während Brahma noch mit der Schöpfung beschäftigt war, sank Bhumidevi, Mutter Erde, an den Grund des Ozeans und Svayambhuva Manu und Shatarupa wurden geschaffen. Swayambhuva Manu und Shatarupa verbeugten sich vor Brahma mit der Frage, wie sie ihm dienen könnten. Brahma meinte, dass sie ihr Herz frei von Eifersucht halten, viele Kinder zeugen und über die Erde regieren sollten. Swaaambhuva Manu wollte dann wissen, wo er mit seiner Frau leben sollte, da doch Bhumidevi, die Mutter Erde, unter Wasser liege. Brahma war in Schwierigkeiten, so rief er Vishnu um Hilfe.

Als Brahma dann über Vishnu meditierte, kam ein kleiner Eber aus seinem Nasenloch, kaum größer wie sein Daumen. Erstaunt beobachtete Brahma den Eber, der innerhalb kürzester Zeit auf die Größe eines Elefanten heranwuchs. Brahma fragte sich, ob das Vishnu sein könnte. Der Eber wuchs weiter. Als er so groß wie ein Berg war, hatte Brahma keinen Zweifel mehr, das war Vishnu.

Mit einem riesigen Satz sprang der Eber dann in die Luft, teilte die Wolken, um dann in das Meer hineinzutauchen auf der Suche nach Bhumidevi, der Mutter Erde, die er dann ganz tief in der Dunkelheit fand.

In der Zwischenzeit war der mächtíge Dämon Hiranyaksha auf dem Weg in den Himmel. Er war auf der Suche nach einem ebenbürtigen Kämpfer mit dem er sich duellieren könnte. Er konnte keinen der Götter finden, sie schienen sich alle versteckt zu haben. Den einzigen den er fand war Varuna, den Herrn über die Gewässer. Hiranyaksha forderte Varuna zum Kampf heraus. Dieser erwiederte: „Ich habe das Kämpfen aufgegeben. Ich bin zu alt. Vishnu ist der einzige der dir gleichwertig ist. Gehe, und fordere ihn zum Kampf.“

Nachdem er erfahren hatte, dass sich Vishnu gerade im Ozean befand machte sich Hiranyaksha auf den Weg dort hin. In der Zwischenzeit hatte der Varaha, der Eber, seinen Rüssel in den Ozeanboden gewühlt, um dann Mutter Erde auf den Rüssel zu nehmen und mit ihr aufzutauchen. Hiranyaksha: „Komm schon du Bestie! Lass Bhumidevi alleine. Sie wurde vom Schöpfer an uns anvertraut. Kämpfe mit mir!“ Aber der Eber ignorierte ihn und schwamm weiter aufwärts. „Warte! Schämst du dich nicht? Vor einem Feind, der dich herausfordert,davon zu laufen?“

Die zehn Avatare von Vishnu auf einem indischen Gemälde des 19. Jahrhunderts.

Aber Varaha hielt nicht inne. Seine Aufgabe war es, Bhumidevi zu retten. Als er die Oberfläche erreichte, legte er Mutter Erde behutsam ab, drehte sich herum und jetzt hatte er Zeit für Hiranyaksha. Ein Kampf entbrannte in dem schließlich Vishnu als Sieger hervorging. Brahma und die anderen Devas verbeugten sich vor Vishnu. „Oh Vishnu! Nur Du konntes die verlorene Bhumidevi wieder an die Oberfläche des Ozeans zurückholen und nur Du konntest uns vor dieser Plage befreien.

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