Yoga Meister

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Ein Yoga Meister ist jemand, der eine gewisse Meisterschaft im Yoga erreicht hat. In einem Sinn ist ein Yoga Meister jemand, der die Erleuchtung erlangt hat. In einem anderen Sinn jemand, der schon recht weit auf dem Weg der Erleuchtung ist. In einem praktischen Sinn ist jemand ein Yoga Meister, der so von seinen Schülern bezeichnet wird. In einem relativen Sinn ist jemand ein Yoga Meister, der Schüler ausbildet. Siehe auch den Artikel zu Meister

Yoga -Meister Swami Sivananda wird bei Yoga Vidya besonders verehrt

Kriterien eines sattwigen Yoga Meisters

Artikel von Sukadev Bretz, erschienen im Yoga Vidya Journal März 2011

Auch unter den Yoga Meistern gibt es sattwige, rajasige und tamasige Meister.

  • Ein tamasiger Yoga Meister verwirrt seine Schüler, verdreht die Wahrheiten und lehrt z.T. Absurdes. Ein tamasiger Yoga Meister kann Schüler zu unethischem Handeln verleiten.
  • Ein rajasiger Yoga Meister gibt vor etwas zu sein, was er nicht ist. Er füttert sein Ego mit dem Yoga Meister Prädikat. Er strebt nach Anerkennung und Ruhm. Er behauptet, dass er besser sei als alle anderen – und dass seine Schüler besonders gesegnet seien.
  • Ein sattwiger Yoga Meister ist der echte Yoga Meister. Er hat entweder die Erleuchtung schon erlangt, oder er strebt danach. Er leitet seine Schüler mit Demut und Mitgefühl an.

Um Schülern einige Richtlinien zu geben, wenn sie überlegen, ob das ein Meister ist, der authentisch ist, hat schon ein Kommentator von Patanjalis Yoga Sutra im 1.Jh.n.Chr. Kriterien gegeben, ob man einem Meister folgen kann oder nicht. Kriterien können sein:

Ein sattwiger Yoga Meister bezieht sich auf die Schriften

Spiritualität ist uralt und die Gesetze der Spiritualität sind schon seit Jahrtausenden bekannt. Die Meister beziehen sich daher auf alte Traditionen. Wenn ein Meister sagt, dass alles, was in den Schriften steht, unsinnig ist und nur für frühere Zeitalter gilt, als die Menschen ungebildet oder noch nicht so hoch entwickelt waren… – „aber mir ist Gott selbst erschienen und hat mir die neue Lehre für das neue Zeitalter gegeben. Ein neues Zeitalter ist angebrochen und ich bin die Erfüllung des Zeitalters…“ – dann sei vorsichtig. Die genetische Ausstattung des Menschen hat sich seit Jahrtausenden nicht geändert und die grundlegende geistige Funktionsweise auch nicht.

Wenn sich jemand auf die Schriften stützt, ist das gut. Das heißt nicht, dass er erzkonservativ sein muss. Die Schriften müssen natürlich für jedes Zeitalter und jede Kultur anders interpretiert werden. Aber die grundlegenden Dinge bleiben gleich. Das gilt für die Bhagavad Gita und das gilt auch für die Bibel. Da stehen einige wichtige Dinge drin. Wir wissen heute, dass einiges, was in der Bibel steht, historisch nicht ganz so passiert ist. Sogar die einzelnen Evangelisten beschreiben dieselben Ereignisse anders. Als Jugendlicher hatte ich einen Religionslehrer, der uns die Evangelien miteinander vergleichen ließ. Dasselbe Ereignis war überall ganz anders beschrieben. Zu einem Anhänger des Christentums hat mich das nicht gerade gemacht. Aber ich habe einiges über zu wörtliches Auslegen der Schriften gelernt. Der Pfarrer, der uns das gelehrt hat, war ein sehr guter Mensch. Er war ein Beispiel für die wahre christliche Lehre. Die Essenz bleibt gleich. Wie es im Alltag umgesetzt wird, ist in verschiedenen Zeitaltern unterschiedlich und darum widersprechen sich die Schriften auch ein bisschen. Und das gilt nicht nur für die Schrift, sondern für die Meister selbst.

Auch Jesus hat gesagt: „Ich bin nicht gekommen, um (die Schriften) aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ (Matthäus 5:17)

Und Krishna in der Bhagavad Gita sagt: „Was ich lehre, lehre ich nicht zum ersten Mal, sondern das habe ich früher schon oft gelehrt.“

Ein sattwiger Yoga Meister achtet andere Meister

Zu jedem Zeitpunkt gab und gibt es verschiedene Meister und Meisterinnen. Wenn einer sagt, ich bin der Einzige, muss man vorsichtig sein. Und dann muss man auch schauen, wie er über andere Meister spricht, u.a. noch lebende Meister. Er mag auch mal ein offenes Wort gegen den einen oder anderen Menschheitsverführer riskieren, aber er wird ein paar nennen können, vor denen er hohen Respekt hat. Wer über alle anderen schimpft außer über sich selbst und solche, die mindestens 100 Jahre tot sind, bei dem muss man vorsichtig sein.

Ein sattwiger Yoga Meister hält sich an hohe ethische Standards

Amritanandamayi (Amma, siehe unten) betont die Gleichheit aller Religionen

Ein Meister, der für sich selbst alles mögliche anders macht und lebt – er selbst hat ein Riesenhaus, viele Schüler als Bedienstete, die ihm alle seine Wünsche erfüllen und seine Schüler leben einfach und primitiv – bei dem stimmt etwas nicht. Auch jemanden, der zu seinen Schülern brutal ist, sollte man nicht entschuldigen. Auch bei einem Meister, wo es zu viele Geschichten über sexuelle Gespielinnen gibt, sollte man vorsichtig sein. Zwar stimmt nicht alles, was erzählt wird, aber…

Oder wenn der Meister ein größeres Bankkonto in der Schweiz hat… oder in einem Land, das eigentlich ein Rechtsstaat ist, die Gesetze nicht beachtet werden – in einer Diktatur kann man nicht wirklich gesetzeskonform bleiben, wenn man Gutes tun will – aber wenn man in einer offenen Gesellschaft ist, wenn dort systematisch Gesetzesbrüche vorkommen wie Geldhinterziehung etc., dann muss man auch vorsichtig sein.

Außerdem gilt: Je höher der Anspruch des Meisters, um so höher die Messlatte, an der er gemessen werden sollte. Wenn ein Meister sagt, er sei selbstverwirklicht, muss man besonders auf die ethische Vollkommenheit achten. Swami Sivananda hat mal humorvoll gesagt: Um einen Meister zu testen, gibt es die SB40 Methode: S heißt Shoe, B heißt Beating und 40 vierzig. Nimm einen alten Schuh und schlage den Meister 40 Mal. Wenn er dann immer noch freundlich und segnend ist, dann könnte sein Behauptung wahr sein. Wenn Swami Vishnu uns das erzählt hat, hat er immer gesagt: „But I am not self-realized, don’t try it on me.“ – „Ich bin nicht selbstverwirklicht, bitte probiert es nicht an mir.“ Denn er wusste, westliche Aspiranten würden eine humorvoll gemeinte Bemerkung eventuell wörtlich nehmen.

Wenn dagegen jemand sagt, ich bin nur ein spiritueller Aspirant auf dem Weg, ich bin zwar schon länger auf dem Weg und habe einiges von meinem Lehrer gelernt und das will ich weiter geben, und dann stellt ihr fest, er ist nicht ganz so vollkommen, er ist auch mal niedergeschlagen, verliert auch mal die Fassung, reagiert auf Kritik nicht ganz so souverän, wie man das erwarten würde, dann heißt das nicht, dass man ihn nicht als Yogalehrer haben könnte und dass er einen auf dem spirituellen Weg nicht führen könnte.

Wenn der Anspruch hoch ist, muss auch die Messlatte hoch sein. Und wenn der Anspruch niedriger ist, muss man natürlich auch schauen, wo er bei dem, was er lehrt, Instrument der Lehre ist und wo er es mit seinen eigenen Unvollkommenheiten färbt. Wo hat er ausreichend Erfahrung, um mich leiten zu können und wo hat er es vielleicht nicht und ich müsste selbst nachdenken, ob das für mich passt, was er erzählt. Es kann sein, dass das, was er mir rät, für ihn einmal gut war und vielleicht auch für zehn andere, die er beraten hat, aber für mich passt es eventuell nicht. Oder vielleicht versteht er sogar etwas nicht ganz richtig. So müssen wir selbst schauen. Yoga will uns letztlich zur Freiheit führen. Aber nicht zu einer falsch verstandenen Freiheit, wo man einfach macht, was man will, sondern zu einer Freiheit von allen Beschränkungen und Identifikationen.

Kein essenzieller Unterschied zwischen Yoga Meister und Schüler

Der Meister sagt nicht, ich bin der einzig Auserwählte und ihr seid alle Dummköpfe. Schon Jesus hat seinen Jüngern gesagt: „Seid vollkommen, wie Euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ – „Wenn der Schüler vollkommen wird, wird er wie sein Meister“. Selbst Jesus, Sohn Gottes, hat seinen Schülern gesagt: „Werdet wie der Meister.“ Und da sie ihn als Meister angesehen haben, hat er ihnen eigentlich gesagt, werdet so wie ich. Wenn der Meister dagegen sagt, nur er ist der Große, dann sei vorsichtig.

Der Schüler muss selbst etwas tun

Wenn ein Meister sagt, ich führe dich zur Erleuchtung, du brauchst nichts zu machen, ich mache alles – überschreibe mir dein Geld, das reicht schon aus, was meistens indirekt daran gekoppelt ist – dann stimmt etwas nicht. Wenn man die Erleuchtung erfährt, dann fühlt man das als Gnadengeschenk. Mir ist bisher niemand begegnet, der gesagt hat: Ich hatte gestern eine ganz tiefe Erleuchtungserfahrung in der Meditation. Die habe ich mir aber richtig hart erarbeitet und verdient. Es wird immer als ein Gnadengeschenk erfahren. Und trotzdem müssen wir etwas tun.

Die Hauptkritik der evangelischen Christen am Yoga ist – und wenn man in Dialog tritt mit evangelischen Pfarrern, wird man oft darauf gestoßen: Die Yogis glauben, sie können sich die Erleuchtung erarbeiten – Werksgerechtigkeit – ,währenddessen die Christen davon ausgehen, dass Jesus Christus für sie gestorben ist und die Sünden vergeben hat und sowie sie daran glauben, sind sie auch erlöst. Trotzdem bleibt auch da etwas, was man tun muss: Man muss daran glauben. Und wie kann man in der protestantischen Spiritualität lernen, daran zu glauben? Indem man lernt, die Schriften zu lesen, in die Kirche zu gehen, zu beten, an den Sakramenten teilzuhaben. Auf diese Weise kann man den Heiligen Geist wirken lassen, der dann den Glauben gibt. Und so kommt man zur Befreiung. Das ist letztlich auch spirituelle Praxis.Wir müssen also selbst etwas tun und dann können wir dorthin kommen.

Nicht nur auf das Charisma hören

Die persönliche Ausstrahlung eines Meisters und unser eigenes Herz sind nicht das einzige Kriterium. Das will ich allen hier ganz klar ans Herz legen. Angenommen, man geht zu einem Vortrag von einem der neuen oder alten Meister und merkt dort zwar, ja, der ist ein bisschen fanatisch, außerdem habe ich etwas gelesen… Die dort waren, haben etwas erzählt, was nicht so gut war, aber – wenn er spricht, öffnet sich mein Herz und ich fühle mich so verbunden. Er versteht die Abgründe meiner Seele und wenn ich meditiere, bin ich voller Wonne wie nie zuvor.

Was sollte man bei dieser Kombination machen? – Rennen…! Es gibt Menschen, die haben eine hypnotische Ausstrahlung auf andere. Extremfall war Hitler. Für viele war Hitler der Messias. Vor über 20 Jahren habe ich einen Fernsehfilm gesehen, wo Leute interviewt wurden, die zugegeben haben, Hitler verehrt zu haben. Eine Frau hat in diesem Film gesagt, dass sie ein Bild von ihm in ihrer Wohnung hatte, vor dem sie Kerzen angezündet hätte und es seien Wunder passiert, wenn sie zu Hitler gebetet hätte.

Einer, der Kommunist war, hat in dem Film erzählt, er sei Anfang der 1930er Jahre in eine Naziveranstaltung gegangen, um diese zu stören. Er war mit allen möglichen Wurfgeschossen bewaffnet. Aber sowie Hitler hereingekommen sei, hätte er sofort gespürt: Er ist der Retter. Alles, was er dann sprach, war zwar gegen alles, woran er bisher geglaubt hatte und im Nachhinein würde er sagen, es war nur ein furchtbares Geschrei, aber sein Herz hat ihm gesagt: Er ist der Retter.

Noch eine andere Geschichte. Es ist 25 Jahre her, da gab es einen neuen Guru – Anfang der 1980er Jahre sind ziemlich viele indische Gurus durch Deutschland gereist, das sind heute weniger geworden. Ich hatte gerade angefangen, Yoga zu unterrichten, und in dem Yogazentrum gab es einige, die zu seiner Veranstaltung gegangen sind und einer hat erzählt: Als er nach dem Vortrag zum persönlichen Interview zu ihm gegangen ist, wusste dieser Guru alles über ihn und hat ihm gesagt: Das und das ist dein Mantra, dein bisheriger Guru ist Swami Vishnu usw., aber das, was Swami Vishnu lehrt, ist veraltete Spiritualität. Ich werde dir jetzt die Wirbelsäule reinigen, die Sushumna und die Chakras öffnen und die Kundalini erwecken. Du musst nur am nächsten Tag kommen und 500 Mark bezahlen. Das hat er auch gemacht und am nächsten Tag geschwärmt, wie toll das war und wie tief die Meditation und die Erfahrungen. Er hatte vorher 5 Jahre praktiziert und eine solche Tiefe noch nie erreicht. Später gab es einen richtigen Skandal. Ein Schweizer Bankkonto dieses Meisters ist aufgeflogen und außerdem kam heraus, dass er mehr als ein Dutzend weibliche Geliebte hatte, denen es überhaupt nicht gut ging dabei. Und der Eine hat dann auch nach ein paar Monaten festgestellt, dass das zwar eine schöne High-Erfahrung war, aber der Alltag ging weiter und heilig war er nicht geworden.

Wenn ihr aber bei einem Meister seid, wo sich euer Herz öffnet, wo das, was er sagt, nicht den Schriften widerspricht und er auch nicht negativ über andere Meister spricht, sondern eher mit Respekt und Hochachtung, wenn er einen ethisch guten Lebenswandel zu führen scheint und seinen engeren Schüler sich auch darum bemühen, wenn es keine Geheimniskrämerei gibt und keine allzu großen Unterschiede zwischen ihm und seinen Schülern – gut, ein bisschen Unterschied wird es geben – und er sagt, dass er nicht besser ist als alle anderen, sondern alle die Verwirklichung erreichen können –, wenn dann noch das Herz dabei ist, dann schätze dich glücklich und sei dankbar. Unterscheidungskraft und Herz sind die zwei Dinge, die wichtig sind.

Bekannte Yoga Meister und Meisterinnen

Ramakrishna

Ramakrishna ist der Begründer des modernen Hinduismus (Neohinduismus). Der Neohinduismus ist wissenschaftlich orientiert (eigene Erfahrung, Überprüfung, Wahrheitsfindung), pluralistisch (Einheit aller Religionen) und beruht auf dem Grundsatz der umfassenden Liebe. Ramakrishna hat viele spirituelle Techniken und Religionen ausprobiert, seinen persönlichen Weg gefunden und dann seinen Hauptschüler Vivekananda in den Westen geschickt. Vivekananda war 1893 der Hauptredner beim ersten Weltparlament der Religionen in Chicago und öffnete den Westen für die hinduistische Spiritualität.

Wikipeda: Ramakrishna (* 18. Februar 1836 in Bengalen; † 16. August 1886 in Kolkata) war ein bedeutender hinduistischer Mystiker. Bereits in seiner Kindheit berichtete Ramakrishna von göttlichen Visionen und wurde mit sechzehn Jahren von seiner Familie zum Geldverdienen zu seinem Bruder Ramkumar nach Kolkata gesandt, der dort als Priester tätig war und eine Sanskrit-Schule betrieb. Ramakrishnas Hingabe bei der Versenkung in die Anbetung der Götter war auffällig und ungewöhnlich. Er begnügte sich nicht damit Mantren zu rezitieren, sondern soll die Gegenwart der Götter gespürt und sie so lange angebetet haben, bis sie sich ihm offenbarten. Durch eine Verkettung von Umständen wurde er Priester im Tempelkomplex von Dakshineshwar am Ganges. Dort gab es zwölf Shiva-Tempel, einen Radha-Kanta-Tempel (Krishna und Radha gewidmet) und als Haupttempel den Kali-Tempel. Ramakrishna wurde Priester des Kali-Tempels. Damit begann für ihn eine intensive spirituelle Suche. Als er schon Samnyasin (hinduistischer Mönch) war, heiratete er Sarada Devi, die ihm schon als Kind versprochen worden war. Die Ehe wurde nie körperlich vollzogen. Sarada Devi wurde seine Schülerin und nach Ramakrishnas Tod selber Guru. Ramakrishna durchlebte drei bedeutende Strömungen des Hinduismus: Tantrismus, Vishnuismus und Vedanta. Schnell erwarb er alle erforderlichen Fertigkeiten und praktizierte die zugehörigen Übungen. Als er Vedanta praktizierte, bekam er mit Tota Puri einen neuen Lehrer, einen Wandermönch, der ihn lehrte, das Absolute jenseits aller Relativität zu verwirklichen. Es wird berichtet, damit sei für Ramakrishna die letzte Schranke gefallen und er habe das Stadium des Nirvikalpa Samadhi, der 'Nicht-Zweiheit', erreicht. Nachdem Ramakrishna den Hinduismus durch eigenes Erleben verinnerlicht hatte, versuchte er für sich persönlich den Islam sowie das Christentum zu erfassen, indem er für einige Zeit als Moslem und als Christ lebte. In beiden Fällen erkannte er die prinzipielle Gleichheit der Religionen, dasselbe Ziel mit unterschiedlichen Wegen: „Ich habe alle Religionsbräuche geübt: den Hinduismus, den Islam, das Christentum, und ich bin auch die Wege der verschiedenen Sekten des Hinduismus gegangen, und ich habe gefunden, dass es derselbe Gott ist, zu dem sie alle streben, wenn auch auf verschiedenen Wegen ... Ich sehe überall Menschen, die sich im Namen der Religion streiten: Hindus, Muslime, Brahmos, Vishnuiten usw. Sie bedenken aber nicht, dass Der, der Krishna genannt wird, ebenso auch Shiva heißt, und ebenso gut kann er Urkraft, Jesus oder Allah genannt werden und ebenso gut der eine Rama mit seinen tausend Namen. Der Urgrund ist Einer unter verschiedenen Namen, und ein jeder sucht nach demselben Urgrund; nur Klima, Naturanlage und Benennung schaffen die Unterschiede.“


Ramana Maharshi

Ramana Maharshi ist das zentrale Vorbild der westlichen Satsang-Bewegung

Ramana Maharshi (*1879 bis 1950) ist das zentrale Vorbild der westlichen Satsang-Bewegung. Er gelangte im Alter von 16 Jahren durch die Konzentration auf den Tod in kurzer Zeit zur Erleuchtung und lebte danach als Eremit auf dem heiligen Berg Arunachala in Indien. Durch die Kraft seiner starken Energie (Ausstrahlung) gelangten viele Besucher ebenfalls zur Erleuchtung. Der Schrifsteller Paul Brunton machte Ramana Maharshi im Westen bekannt. Sein Schüler Poonja begründete die westliche Satsang-Bewegung. Er löste eine Welle des Interesses am östlichen „Advaita“ im Westen aus, indem er erklärte, Erleuchtung sei durch plötzliche Erkenntnis und ohne jede Anstrengung für jeden Menschen möglich. Er sandte eine große Zahl seiner Schüler als Lehrer in den Westen. Satsang ist das persönliche Zusammensein mit einem erleuchteten Meister. Das Wesentliche geschieht aus der Ruhe und Energie des Meisters heraus. Oft wird keine spezielle Lehre vermittelt. Amritanandamayi umarmt einfach nur die Menschen. Mutter Meera blickt ihnen in die Augen und berührt sie sanft am Kopf. Auch in einer Yogastunde kann Satsang geschehen, wenn der Yogalehrer aus der Erleuchtungsenergie (Gott, der inneren Ruhe und Liebe) heraus handelt.

Wikipedia: Ramana Maharshi war ein indischer Guru. Er war ein Vertreter des Advaita-Vedanta des 20. Jahrhunderts und lehrte die Methode Atma Vichara, die Erforschung des Selbst, durch die Frage „Wer bin ich?“. Dutzende westliche Satsang-Lehrer berufen sich heute auf ihn und sehen in ihm ihren Vorgänger. Im Alter von 16 Jahren hatte Ramana laut seinen eigenen Erzählungen ein prägendes Erlebnis. Während einer elementaren Todesangst habe er sich mit der Frage beschäftigt, was im Tod stirbt. Er sei zu der Antwort gekommen, dass zwar der Körper sterben möge, jedoch nicht der Geist bzw. das Bewusstsein. Später sagte er zu dem Erlebnis: „Das Selbst war etwas sehr Reales, das einzige Reale in meinem derzeitigen Zustand, und die gesamte bewusste Aktivität meines Körpers konzentrierte sich auf dieses Selbst. Seither ist die faszinierende Kraft dieses Selbst im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit geblieben [...]. Das Aufgesaugt-Sein in das Selbst dauert seitdem ohne Unterbrechung an. Andere Gedanken erscheinen und verschwinden wieder, ähnlich wie die Noten eines Musikstücks, aber das Selbst ist wie ein Grundton unter den anderen Noten stets vorhanden und mischt sich mit diesen. Auch wenn mein Körper vom Reden, Lesen oder was auch immer eingenommen ist, ist mein ganzes Sein nicht minder auf das Selbst zentriert.“ Die Lehre von Ramana Maharshi fußt auf der Idee, dass eine Erkenntnis der wahren, göttlichen Natur des Menschen (dem „Selbst") von seinem Verstand verschleiert wird. Nahezu alle Verstandestätigkeiten, ob bewusst oder unbewusst, dienen dem Errichten und der Aufrechterhaltung eines persönlichen Zentrums, der „Ich"-Vorstellung. Ein Hauptaugenmerk der spirituellen Praxis (Sadhana) soll darauf liegen, den illusorischen Charakter dieses Zentrums offenzulegen. Wenn es vollständig zusammenbricht, kommt das Selbst dauerhaft zum Vorschein. Am häufigsten empfahl Ramana Atma Vichara – die Erforschung des Selbsts – sowie Bhakti – die Hingabe an Gott. Ramana hatte nie von sich selbst behauptet, ein Guru zu sein. Dennoch erklären viele seiner Schüler, ihn als Sat-Guru („vollkommen erleuchteter Meister“) zu erleben.

Sai Baba von Shirdi

Sai Baba von Shirdi lebte von 1838 bis 1918 in Indien. Sein Meister (Guru) war Venkusa. Von ihm lernte er den Hatha-Yoga (Körperübungen und Meditation). Seine Haupttechnik war es auf seinen Meister zu meditieren. Er visualisierte sich als eins mit seinem Meister und dachte beständig dessen Namen. Im Alter von zwanzig Jahren kam er nach Shirdi. Shirdi war damals ein kleines Dorf. Ein Mann begrüßte ihn mit den Worten: "Sei willkommen heiliger Vater." Vater heißt auf indisch "Baba" und ist eine Anrede für Yogis. Shirdi-Sai sah damals schon sehr heilig aus. Da man ihn so freundlich in Shirdi willkommengeheißen hatte, beschloß er in Shirdi zu bleiben. Er zog in eine verfallene Moschee und wohnte dort für den Rest seines Lebens. Jeden Tag ging er durch das Dorf und erbettelte sich etwas Essen. Oft wanderte er in die Wälder der Umgebung und meditierte dort viele Stunden. Er legte einen kleinen Blumengarten an und bewässerte die Blumen jeden Tag. Das war sein täglicher Karma-Yoga. Nach drei Jahren waren die Blumen groß geworden und trugen viele schöne Blüten. Shirdi-Sai schnitt die Blüten ab und versorgte damit alle Tempel in Shirdi. Er war von muslimischen Eltern aufgezogen worden. Sein Meister Venkusa aber war ein Hindu. Sai Baba von Shirdi fühlte sich deshalb beiden Religionen zugehörig. In seiner Moschee praktizierte er die Bräuche beider Religionen. Als Shirdi-Sai älter wurde, versorgte ihn eine Frau jeden Tag mit Essen. Eines Tages rief er voller Qual "Oh Lakshmibai, ich bin sehr hungrig!" Die Frau rannte sofort los und bereitete ihm ein schönes Essen. Sie überreichte es ihrem Meister und der gab es einem Hund. Die Frau beschwerte sich darüber. Aber ihr Meister antwortete; "Den Hunger des Hundes zu stillen ist dasselbe wie meinen Hunger zu stillen. Wisse, dass derjenige, der die Hungrigen speist, in Wahrheit mich mit Nahrung vorsorgt." Shirdi-Sais Liebe galt ganz besonders den Armen, Kleinen und Schwachen. Er lehrte: "Gott liebt die Armen und die Reichen. Aber die Armen liebt er besonders. Ich bin gekommen, um gerade den Kleinen und Schwachen zu helfen." Die Hauptlehre von Shirdi-Sai war der tägliche Meister-Yoga: "Wer sich jeden Tag geistig mit einem erleuchteten Meister verbindet und Gott in allen Geschöpfen sieht, der wird gerettet. Ich werde in jedem Augenblick, in dem ihr an mich denkt, bei euch sein." 1918 verließ Sai Baba von Shirdi seine körperliche Hülle. Er meditierte auf das Licht, sprach die Silbe "Ah" und übertrug sein Bewußtsein auf den Kosmos (vom Körper in die Ganzheit).

Neem Karoli Baba

Neem Karoli Baba war einer der Hauptgurus der Hippiezeit. Er war ein kleiner, dicker, fröhlicher Buddha. Er wurde irgendwann nach 1900 geboren und verließ 1973 wieder diese Welt. Bereits im Alter von sieben oder acht Jahren schwänzte er öfters die Schule, um im Dschungel Yoga zu praktizieren. Es drängte ihn sehr zum spirituellen Weg. Als Jugendlicher verließ er sein Heimatdorf und zog als Sadhu (Bettler, Yogi) durch Indien. Im Alter von etwa dreißig Jahren tauchte Neem Karoli Baba in den Dörfern am Rande des Himalaya-Gebirges auf. Oft besuchte er Tempel, die dem Affengott Hanuman geweiht waren. Man hörte ihn beständig den Namen Hanuman wiederholen. Er verehrte alle Götter und alle Religionen. Er war auch ein großer Anhänger von Jesus Christus. Aber seine besondere Liebe galt dem Gott Rama und seinem treuen Freund Hanuman. Rama ist ein Symbol für den Weg des Bhakti-Yoga (Meister-Yoga). Von 1967 bis 1973 kamen viele junge Menschen aus dem Westen zu Neem Karoli Baba. Er zeigte ihnen verschiedene spirituelle Übungen. Einigen gab er den Weg des Hatha-Yoga und anderen den Weg des Karma-Yoga. Für die Mehrzahl seiner Anhänger sah er einfach nur den Weg des Meister-Yoga (Bhakti Yoga) vor. Neem Karoli Baba lehrte den individuellen spirituellen Weg. Seine Übungen waren jeweils auf den einzelnen Schüler zugeschnitten. Er selbst verhielt sich völlig unkonventionell. Er handelte eher spontan und natürlich wie ein Kind. Einer seiner Lieblingssätze war: "Iß Süßigkeiten. Trink Tee!"

Die beiden westlichen Hauptschüler von Neem Karoli Baba sind Ram Dass und Krishna Das. Ram Dass ist ein Psychologie-Professor an der Harvard-Universität in den USA. Krishna Das ist ein Musiker, der wunderbar indische Lieder (Bhajans) singen konnte. Er verbrachte viele Jahre in Indien und zog nach dem Tod seines Meisters wieder zurück in die USA. Im Laufe der Jahre erfuhr er durch das BhajanSingen eine große innere Transformation. Seine Lieder strahlten jetzt Autenzität, Liebe und Spiritualität aus. Krishna Das wurde zu einem der führenden Bhajan-Sänger im Westen. Eine weitere Schülerin ist Durgamayi Ma. Sie wurde in Deutschland geboren und arbeitete als Lehrerin. 1972 sah sie ein Bild von Neem Karoli Baba und machte sich sofort auf den Weg nach Indien. Als sie ihren Meister traf, mußte sie als erstes drei Tage lang weinen. Ihr ganzer Herzschmerz aus ihrem bisherigen Leben löste sich auf. Durgamayi wurde bewußt, dass ihr Herz schon seit langer Zeit gebrochen war und hier geheilt werden konnte. Sie erklärte später ihren Schülern: "Das Wichtigste auf dem spirituellen Weg ist es, sich seines gebrochenen Herzens bewußt zu sein. Die meisten Menschen im Westen leiden an einem gebrochenen Herzen. Sie sind in ihrer Liebe und damit wesentlich in ihrem Lebensglück blockiert. Erleuchtung bedeutet Heilung des gebrochenen Herzens. Erleuchtung ist der einzige Weg der dauerhaften Heilung. Erleuchtung bedeutet Öffnung aller Chakren und insbesondere des Herzchakras. Wer sich diese Tatsache klar macht, hat die Kraft den Weg der Erleuchtung bis zum Ziel zu gehen." (Morgen Darshan, 2001). Der Weg von Neem Karoli Baba war es als Yogi zu leben, jeden Tag seine Yogaübungen zu machen und gleichzeitig konsequent die umfassende Liebe zu pflegen. Wer diesen Weg geht, öffnet sein Herz und gelangt in die Dimension der umfassenden Liebe. Durgamayi ging diesen Weg, erreichte die Erleuchtung, heilte ihr Herz und hilft seit 1992 den Menschen in Deutschland auf dem Weg der Heilung des Herzens.


Shanti Mayi

ShantiMayi (Mutter des inneren Friedens) ist eine Amerikanerin aus der Hippie-Zeit. Sie demonstrierte zu der Parole "Make love not war" und trug Blumen im Haar. Nach dem Ende der 80iger heiratete sie. Sie bekam drei Kinder und hat vier Enkelkinder. Ihre Ehe scheiterte und sie wurde Waldhüterin in einem Nationalpark. Dort hatte sie viel Zeit über den Sinn des Lebens nachzudenken. Sie lernte Yoga und Meditation. Eines Tages entstand in ihr der Wunsch nach Indien zu reisen. Sie setzte sich ins Flugzeug und war am nächsten Tag in Rishikesh. Rishikesh ist ein kleiner Ort im Himalaya-Gebirge. In diesem Ort leben viele Sadhus (Bettler), Yogis und Swamis (Mönche). Im Sommer meditieren die Yogis in den Bergen und im Winter ziehen sie in eine Wohnung in Rishikesh. Durch Rishikesh hindurch fließt der Ganges. An den beiden Seiten des Orten erheben sich die majestätischen Gipfel des Himalaya. In Rishikesh gibt es viele berühmte Ashrams (spirituelle Zentren). ShantiMayi schlenderte unbefangen durch die kleine Stadt, betrachtete die vielen fremdartigen Menschen und besichtigte auch einen kleinen netten Ashram. Der Meister des Ashrams gefiel ihr. Er sah so heiter, friedlich und glücklich aus. Sie sprach zu ihm die bedeutungsvollen Worte: "Ich möchte so werden wie du." Der Meister kannte ihre Zukunft und antwortete: "Du wirst es." Sie wurde seine Nachfolgerin. ShantiMayi blieb viele Jahre in diesem Ashram. Der Meister zeigte ihr die Geheimnisse der fortgeschrittenen Kundalini-Meditation und übertrug ihr kurz vor seinem Tod seine spirituelle Kraft. ShantiMayi mußte ihm versprechen, dass sie jedes Jahr einmal in den Westen reist. Im Mai 1999 kam sie nach Hamburg. In einer evangelischen Kirchengemeinde wurde ein großer Raum feierlich geschmückt. Viele Menschen kamen und sangen Lieder mit ihr. Auch der kleine Yogi Nils ging zu ihrem Satsang. Zuerst floß viel Trauer durch ihn hindurch und dann entstand viel Glück. ShantiMayi lebte in einer Wolke aus Erleuchtungsenergie, die spürbar den ganzen Raum füllte. Nils wurde von dieser Energie erfasst und sie verwandelte ihn.


Gangaji

Gangaji (* 1942 als Antoinette Roberson Varner in Texas) ist eine Lehrerin des Advaita Vedanta (Einheitslehre) und Buchautorin. 1972 zog Gangaji mit der Absicht nach San Francisco, tiefere Ebenen ihres Seins zu erforschen. Sie legte das Bodhisattva-Gelübde ab, praktizierte Zen und Vipassana-Meditation und half bei der Führung eines tibetisch-buddhistischen Meditationszentrums. Von 1981 bis 1987 praktizierte sie als Akupunkteurin und arbeitete in einer Klinik in San Francisco. 1990 traf sie in Indien H. W. L. Poonja und erlangte nach der Begegnung eigenen Angaben zufolge Selbstverwirklichung, woraufhin er sie als Lehrerin in den Westen sandte. Sie gilt seither als eine der bekanntesten westlichen Vertreterinnen seiner Lehre und der Advaita-Bewegung. Gangaji ist verheiratet mit Eli Jaxon Bear, ebenfalls Advaita-Lehrer. Beide arbeiten an der Verbreitung der Advaita-Lehren und kommen unter anderem regelmäßig für Seminare und Retreats nach Deutschland und in die Schweiz. In ihren Satsangs zeigt Gangaji oft eine eher psychologische Herangehensweise, und verbindet so die traditionelle Advaita-Lehre mit Elementen westlicher Psychologie. So weist sie die Besucher an, Gefühle bewusst zu erleben, um diese dadurch loszulassen, um so das unveränderliche Sein hinter den Gefühlen zu erkennen.


Amritanandamayi

seit 1987 reist Amma jedes Jahr einmal um die ganze Welt

Amritanandamayi (Amma) ist eine der bekanntesten spirituellen Meisterinnen des heutigen Indiens. Sie wurde am 27.9.1953 in Kerala geboren. Bereits im Alter von fünf Jahren begann sie mit ihrer spirituellen Praxis. Ihr Motto war: "Vergeude spirituell keine Minute in deinem Leben." Im Alter von 17 Jahren gelangte sie zur Erleuchtung und mit 22 Jahren erreichte sie die Buddhaschaft (vollständige Erleuchtung). Sie gründete in ihrem Heimatort in Südindien (Kerala) einen Ashram, in dem heute auch viele Menschen aus dem Westen leben. Von ihrer Lehre her ist sie eine typische Vertreterin des Neohinduismus. Sie verbindet Karma-Yoga (den Weg der umfassenden Liebe), Bhakti-Yoga (Gottheiten-Yoga, Meister-Yoga) und spirituelles Üben (Singen, Meditieren, Hatha-Yoga) zu einem effektiven Yogaweg. Sie ist undogmatisch, humorvoll und betont die Einheit aller Religionen.

Amma hat in Indien in den letzten Jahren ein umfassendes humanitäres Hilfswerk aufgebaut. Sie hat Dörfer für arme Familien errichten lassen. Sie hat Schulen, Universitäten und Krankenhäuser finanziert. Und sie hat eine Organisation für alleinerziehende Mütter gegründet. Allen Müttern gibt sie so viel Geld, dass sie davon leben können. Das ist in Indien eine große soziale Tat. Sie engagiert sich stark für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Sie hat als erste große Meisterin weibliche Priester in den indischen Tempeln eingesetzt. Dazu hat sie den Brahma-Kult neu erweckt. Brahma ist der indische Gott der Weisheit. Gleichberechtigt ihm zur Seite steht Brahmani, die Meisterin (Yogalehrerin, Priesterin) der umfassenden Liebe. Sie hält ein Buch, eine Gebetskette und ein Musikinstrument in den Händen. Sie geht weise und kreativ ihren spirituellen Weg.

Im Jahre 2002 wurde Amma für ihr soziales Engagement von der UNO mit dem Gandhi-King-Preis ausgezeichnet. In ihrer Rede erklärte sie: "Echte Führerschaft heißt nicht dominieren, sondern den Menschen mit Liebe und Mitgefühl zu dienen." Auf dem Weltparlament der Religionen 2004 in Barcelona ergänzte sie: "Liebe ist unser wahrer Kern. Liebe und Mitgefühl sind die Essenz aller Religionen. Wozu also unnötig in Wettstreit treten.“ Des weiteren lehrte sie: „In der heutigen Welt erfahren die Menschen zwei Arten von Armut: die äußere Armut durch den Mangel an Nahrung und die innere Armut durch den Mangel an Liebe. Wir müssen beide Arten von Armut auf der Welt überwinden. Um Kriege zu führen, geben die Menschen Milliarden von Dollars aus. Wenn wir nur einen Bruchteil dieses Geldes in Frieden und Harmonie investieren würden, könnten wir allen Hunger und alle Armut auf der Welt besiegen. Mehr als eine Milliarde Menschen auf dieser Erde leidet an Hunger und Armut. Dies ist in Wirklichkeit unser größter Feind. Wenn wir die Liebe in uns entwickeln, alle unseren Teil zu einer glücklichen Welt beitragen und positiv zusammenarbeiten, können wir diesen Feind besiegen."

Seit 1987 reist Amma jedes Jahr einmal um die ganze Welt. Sie gibt allen Menschen ihren Darshan. Ihre besondere spirituelle Methode besteht darin, die Menschen zu umarmen. Sie zeigt allen Menschen, dass sie geliebt werden. Sie bringt die Liebe erfahrbar in die Welt. Sie sagte: "Konzentrieren wir uns darauf, was wir geben können. Und nicht darauf, was wir von anderen erhalten können. Dann werden wir Glück und Erfüllung im Leben erfahren." Amma wünscht glückliche Beziehungen, glückliche Familien und glückliche Kinder auf der Welt. Sie meinte: "Eine wirklich liebevolle Beziehung ist nur selten zu finden. Männer und Frauen sind sehr unterschiedlich. Der einigende Faktor in einer Beziehung kann langfristig erfolgreich nur die Spiritualität sein. In allen Familien sollte die Spiritualität gepflegt werden. Alle spirituellen Menschen sollten jeden Tag mindestens eine Stunde spirituelle Übungen machen. In jeder Wohnung sollte ein Bild des persönlichen Meisters hängen. Wir sollten jeden Tag für eine glückliche Welt beten."

Im Dezember 2005 kam erstmals ein Film über Amma in die Kinos der Welt. Er hieß "Darshan" und war für Nils ein echter Darshan. Darshan bedeutet Segensübertragung. Ein vollständiger Darshan besteht aus den drei Elementen Sehen, Hören und Berühren. Sehen ist das Sehen eines erleuchteten Meisters. Amma ist eine vollständig erleuchtete Meisterin, ein Buddha, ein Mahatma, eine befreite Seele (Jivanmukta). Das Sehen geschieht durch die Betrachtung eines Bildes, eines Filmes oder eines direkt anwesenden Heiligen. Das Hören bezieht sich auf die Lehre des erleuchteten Menschen. Man kann ein Buch von ihm lesen oder einen Vortrag von ihm hören. Der entscheidende Punkt ist die Berührung. Man muss innerlich berührt sein. Man muss sich mit der Lehre und der Person des erleuchteten Meisters identifizieren können und sie für sich als persönliche Wahrheit empfinden. Durch die innere Berührung wird man eins mit dem Meister und empfängt seinen Segen.

Anandamayi Ma

Anandamayi Ma - die Mutter des Glücks

Eine weitere große indische Heilige ist Anandamayi Ma. Ananda bedeutet Glück. Anandamayi Ma ist die Mutter des Glücks. Sie lebte von 1896 bis 1982 als Yogini in Indien. Sie war eine schöne Frau. Sie konnte wunderbare Geschichten erzählen und wunderschön singen. Sie tanzte gerne. Und sie lehrte das Lachen: "Wann immer ihr die Gelegenheit habt, lacht so viel ihr könnt."

Anandamayi Ma war eine große Meisterin des Hatha-Yoga. Sie schenkte der Welt den Weg des umfassenden Hatha-Yoga. Der umfassende Hatha-Yoga besteht aus Körperübungen, geistigen Übungen, Meditation und dem Weg der umfassenden Liebe (Karma-Yoga). Als junge Frau praktizierte Anandamayi Ma nacheinander einige Jahre die Körperübungen des Yoga, visualisierte verschiedene Gottheiten (Gottheiten-Yoga) und lebte dann drei Jahre in großer Ruhe (Ruhe-Yoga, Raja-Yoga). Danach erwachte das große innere Glück in ihr. Die Menschen spürten das Licht und wollten ihren Segen. Deshalb lebte Anandamayi Ma ab jetzt als Karma-Yogini und reiste durch Indien. Sie gab allen Menschen ihren Darshan und inspirierte sie dazu, ein glückliches Leben zu führen und jeden Tag spirituell zu praktizieren. Das war die vierte Stufe des umfassenden Hatha-Yoga.

1922 erklärte ihr Mann, dass es ohne die Einweihung durch einen Guru keinen tieferen Fortschritt auf dem spirituellen Weg gibt. Daraufhin schmückte sie ihr Zimmer feierlich, zündete Räucherstäbchen an und weihte sich selbst ein. Sie verband sich mit ihrem inneren Guru. Ein Mantra tauchte spontan in ihrem Geist auf. Sie zeichnete das dazu gehörige Mandala (Meditationsbild) auf den Boden und meditierte in der Folgezeit mit diesem Mantra. Zum Abschluß ihres Sadhanas erreichte sie einen Zustand großen inneren Glücks, der ihrem Namen "Glückselige Mutter" gut entsprach. Sie hatte jetzt den Wunsch: "Mögen alle Wesen diese unbeschreibliche Freude erfahren." Sie wollte ihre Erleuchtung mit der ganzen Welt teilen und wirkte deshalb den Rest ihres Lebens als spirituelle Meisterin in Indien.

Anandamayi Ma bereiste über 50 Jahre lang den indischen Subkontinent. Ihre Devotees errichteten 28 Ashrams in Indien, Europa und den U.S.A. (Hawai). Sie gründeten die Shree Shree Anandamayee Sangha in Varanasi. Die Glückselige Mutter lehrte die Einheit aller Religionen und wurde von Moslems, Christen, Parsen, Sikhs, Jains, Hindus und Buddhisten verehrt. Auch viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie z.B. Mohandas Karamchand Gandhi, Richard von Weizsäcker und Karlfried Graf Dürckheim besuchten sie. Yogananda schrieb über sie in seiner Autobiographie eines Yogi: "(Anandamayi Ma) Mein Bewusstsein hat sich nie mit meinem Körper identifiziert. Ich war dieselbe, bevor ich auf diese Erde kam. Als kleines Mädchen war ich dieselbe. Als junge Frau war ich dieselbe. Als ich heiratete, war ich dieselbe. Jetzt vor dir bin ich immer noch dieselbe. Und nach meinem Tod werde ich dieselbe in der Halle der Ewigkeit sein."

Ihre Körperstellungen (Asanas) übte Anandamayi Ma aus dem Gefühl heraus. Sie praktizierte den Weg des kreativen und intuitiven Hatha-Yoga. Auch ihre geistigen Übungen machte sie kreativ und intuitiv. Sie übte jeweils die positiven Eigenschaften und die Vorbilder (Gottheiten, Buddhas), die sie in dem jeweiligen Moment gerade brauchte. Nacheinander flossen die verschiedensten Gottheiten durch ihren Geist. Sie visualisierte ihre Formen, identifizierte sich mit ihnen, dachte ihre Namen als Mantra und aktivierte dadurch die Kundalini-Energie in sich. Nachdem Anandamayi Ma ihren Körper und ihren Geist mit spiritueller Energie aufgeladen hatte, verweilte sie drei Jahre in der großen Ruhe. Sie sprach kaum, handelte wenig und saß überwiegend einfach nur da. Sie brauchte jetzt keine Übungen mehr. Die erwachte Kundalini-Energie reinigte von alleine ihren Körper, ihren Geist und ihre ganze Seele. Sie brauchte jetzt einfach nur viel Ruhe. Sie musste verhindern, dass die Kundalini-Energie sich in äußeren Aktivitäten auslebte. Sie musste so ruhig leben, dass sich ihre Energie nach innen wendete und von alleine alle Verspannungen auflöste.

Mutter Meera

Mutter Meera wohnt in Deutschland - jeder kann sie besuchen und ihren Segen empfangen

Mutter Meera ist eine in Deutschland lebende erleuchtete Meisterin. Sie wurde am 26.12.1960 in Indien geboren und heiratete 1982 einen Deutschen. Sie lebt heute in Thalheim in der Nähe von Frankfurt. Am Wochenende gibt sie Satsang im Schloss Balduinstein. Jeder kann sie dort besuchen und kostenlos ihren Segen (Darshan) empfangen. Ihre genaue Adresse kann man im Internet erfahren. Mutter Meera gibt Licht und Segen in Stille als freies Geschenk an alle Menschen. Ihr Darshan ist kostenlos. Am Anfang kamen nur wenige Menschen zu ihr. Aber inzwischen ist sie zu einem Mittelpunkt der spirituellen Szene in Deutschland geworden.

Aussagen von Mutter Meera:

  • "Auf dem Rücken des Menschen verläuft eine weiße Linie, von den Zehen bis zum Kopf. (...) sie weist hier und da Verknotungen auf, die göttliche Personen auflösen helfen. (...) Wenn ich euren Kopf halte, löse ich diese Knoten. Ich beseitige auch andere Hindernisse für eure Sadhana (spirituelle Praxis). (...) Erreicht die Linie den Scheitel, haben die Menschen den Paramatman-Darshan. Wenn die Linie über den Kopf hinausreicht, besteht eine ständige Verbindung mit Paramatman." - Mutter Meera: Antworten, Teil I. 1994, Seite 38 f.
  • "Es ist nicht nötig, zu mir hierher zu kommen; ich kann überall helfen." (Wichtig ist die geistige Verbindung durch ein Mantra, ein Gebet, eine Meditation.) - Mutter Meera, a.a.O., Seite 87.
  • "Ich nehme jeden an, der aufrichtig zu mir kommt." - Mutter Meera, a.a.O., Seite 38.
  • "Ich schaue in jeden Winkel eures Seins. Ich betrachte alles in euch, um zu sehen, wo ich helfen, wo ich heilen und Kraft geben kann." - Mutter Meera, a.a.O., Seite 81.
  • "Ihr dürft das materielle Leben genießen, doch bringt es dem Göttlichen dar." (Lebt die Freude als Teil des spirituellen Weges.) - Mutter Meera, a.a.O., Seite 122.
  • "Jede Religion hat ihre grundlegenden Bücher. Es ist hilfreich, diese Hauptwerke der Religionen zu lesen." (In allen Religionen kann man die Wahrheit finden.) - Mutter Meera, a.a.O., Seite 134.
  • "Mein Werk (...) ist für die ganze Welt." - Mutter Meera, a.a.O., Seite 40.
  • "Wer zu mir zum Darshan kommt, empfängt, was immer er braucht." - Mutter Meera, a.a.O., Seite 59.
  • "Die Reise hat kein Ende. Die guten Eigenschaften des Geistes können unendlich gesteigert werden." - Mutter Meera, a.a.O., Seite 139.

Gott, Göttin als ursprüngliche Yoga Meister

Patanjali sagt im Yoga Sutra (I.26): Gott (Ishwara) ist unbegrenzt und zeitlos, von den ältesten Zeiten her, der Lehrer aller Lehrer. Letztlich stammt alle Inspiration von Gott selbst - daher ist Gott der ursprüngliche Yoga Meister. Die meisten indischen Guru-Linien (Guru Parampara, Sampradaya) beginnen mit einem Aspekt Gottes

  • Vishnu als ursprünglicher Guru: Die Guru-Linie in der Shankaracharya und damit der Sivananda-Tradition beginnt mit Narayana, also Vishnu. Die Brahma Vidya Stotra beginnt mit "Narayanam Padmanabhavam Vasishtham..." und zählt als erste Gurus auf Narayana (Vishnu), Padmanabha (Brahma) und als ersten menschlichen Guru Vasishtha
  • Dattatreya, Manifestation und Avatar von Brahma, Vishnu und Shiva, gilt in vielen Traditionen als erster Yoga Meister
  • Shiva ist der erste Guru vieler Tantra Traditionen. Z.B. wird in der Hatha Yoga Pradipika die Hatha Yoga Guru-Linie aufgezählt. Dabei gilt Adinatha, also Shiva, als erster Yoga Meister
  • Parvati bzw. Shakti, also die göttliche Mutter, ist in anderen Traditionen die ursprüngliche Yoga Meisterin

Rishis als erste menschliche Yoga Meister

Yoga wurde ursprünglich den Rishis enthüllt. Rishis sind die "Seher", die im Überbewusstsein waren und im Überbewusstsein Kosmische Wahrheiten geschaut haben. Dabei wurden ihnen auch die Yoga Praktiken enthüllt.

Die 7 Haupt-Rishis sind:

  • Vasishtha
  • Bharadvaja
  • Jamadagni
  • Gautama
  • Atri
  • Vishvamitra
  • Agastya

Weitere Rishis sind:

  • Kashyapa
  • Gungu
  • Agastya

Zu den bekanntesten Yoga Meistern der Vergangenheit gehören

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Bekannte Yoga Meister des 19./20. Jahrhunderts

Im 19./20. Jahrhundert gab es eine Renaissance des Yoga. Zu den bekannten Yoga Meistern, die für diese Yoga Renaissance von besonderer Bedeutung waren, gehören

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Bekannte Yoga Meister der Gegenwart

Zu den bekannten Yoga Meistern der Gegenwart, auch kürzlich Verstorbene eingeschlossen, gehören

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Übersichten und Biografien von Yoga Meistern

  • Eine umfangreichere und umfassende Übersicht von Yoga Meistern findest du im Stichwort Guru
  • Biografien vieler Yoga Meister findest du hier im Wiki unter der [1] Kategorie Yoga Meister

Yoga Meister Ein Yoga Meister ist jemand, der eine gewisse Meisterschaft im Yoga erreicht hat. In einem Sinn ist ein Yoga Meister jemand welcher die Erleuchtung erlangt hat. In einem anderen Sinn jemand, welcher schon recht weit auf dem Weg der Erleuchtung ist. In einem praktischen Sinn ist jemand ein Yoga Meister, der so von seinen Schülern bezeichnet wird. In einem relativen Sinn ist jemand ein Yoga Meister, der Schüler ausbildet. Siehe auch den Artikel zu Meister

Siehe auch

Weblinks

Seminare

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