Arthritis und Arthrose

Aus Yogawiki

Arthritis und Arthrose Diese Krankheiten beziehen sich auf entzündliche Prozesse in den Gelenken. Yoga beugt vor und kann heilende Einflüsse ausüben.

Arthritis oder Arthrose entzünden die Gelenke, übe Yoga, so beugst Du vor und linderst diese Erkrankungen.

Arthritis und Arthrose

Yoga hilft mit verschiedensten Übungen und Lebensführungen diesen Krankheiten vorzubeugen, sogar zu heilen.

Was ist Arthritis und Arthrose

Arthritis und Arthrose beziehen sich beide auf die Gelenke. Als Arthritis bezeichnet man einen entzündlichen Prozess, der akut spürbar ist. Als Arthrose wird ein chronischer Prozess bezeichnet. Arthritis kann z.B. durch eine Stoffwechselerkrankung ausgelöst werden, die die Gelenke entzündet. Als Arthrose bezeichnet man z.B. Knorpeldegeneration, eine Ausprägung von Knochensporen, die langsame Umbildung von Gelenken bis hin zur Verschmelzung von Gelenken. Die Übergänge zwischen Arthritis und Arthrose sind fließend. Manche Arthritis kann zur Arthrose werden und manche Arthrose hat auch entzündliche Komponenten, so dass man vom Standpunkt des Yoga nicht unbedingt unterscheiden muss.

Wie entstehen Arthritis und Arthrose

Gelenke sind etwas sehr komplexes und großartiges. Der Mensch kann mit ihrer Hilfe z.B. auf einem Bein durch die Gegend springen oder auch mehrere Meter hinunterspringen. Er kann rennen, Gleichgewichtsübungen machen usw.. Gelenke sind sehr komplex aufgebaut und Teil eines Lebendigen. Alles was lebendig ist, kann funktionieren oder auch nicht. Ursachen für Gelenkprobleme können z.B. Unfälle, genetische Prädisposition oder Fehlernährung sein. Gelenke bzw. der ganze menschliche Körper brauchen Bewegung. Wenn diese nicht ausreichend gegeben ist, degenerieren Körperteile. Heutzutage sind oft Mangel an Bewegung und schlechte Ernährung Ursache für Gelenkprobleme. Der Stoffwechsel wird durch das geprägt, was man zu sich nimmt. Viele Menschen ernähren sich ungesund, mit zu viel Fleisch oder gebratenen Fetten, zu vielen Farb-, Geschmacks- und Aromastoffe usw.. Dies hat langfristig auch Auswirkung auf die Selbststeuerung des Organismus, was dann auch zu Gelenkproblemen führen kann.

Wie werden Arthritis und Arthrose diagnostiziert

Wenn jemand regelmäßig Schwierigkeiten an einem Gelenk hat, kann man von einem Gelenkproblem sprechen. Wenn dabei Entzündungsmarker im Blut festgestellt werden, könnte es sich um Arthritis handeln. Wenn man auf einem Röntgenbild Degenerationserscheinungen an Knochen und Knorpel sieht, handelt es sich um Arthrose.

Was kann man gegen Arthritis und Arthrose tun

Ergänzend zu einer medizinisch sinnvollen Behandlung sind folgende 7 Punkte wichtig:

1. Bewegung: Stärkung, Dehnung, Minibewegungen

2. Ernährung

3. Reinigungskuren

4. Entspannung

5. Pranayama

6. positive Psyche

7. Schmerztherapie

Bewegung

Bewegung ist das Wichtigste. Das Grundprinzip lautet: Bewegung trotz Schmerz. Schonung bei Gelenkproblemen wie Arthritis und Arthrose ist erstmal falsch. Es mag auch mal einen entzündlichen Schub geben, bei dem aus Schmerzgründen die Körperübungen ein paar Tage ausgesetzt werden müssen, aber ansonsten gilt Bewegung.

a. Kraftübungen

b. Dehnübungen

c. Gelenkschmierend-aktivierende Übungen

a. Kraftübungen

Im Yoga gibt es eine Menge Übungen, die Muskelkraft fördern.

• Quadrizeps-Muskeln stärken die Knie.

• Die Wadenmuskeln stärken die Fußgelenke.

Gesäßmuskeln, Bauchmuskeln, Oberschenkelmuskeln sind gut für die Hüftgelenke.

• Die Unterarmmuskeln sind gut für die Handgelenke.

Bizeps und Trizeps sind gut für die Ellbogen.

• Die Delta-Muskeln sind gut für die Schultergelenke.

• Bauch- und Rückenmuskeln sind gut für die Zwischenwirbelgelenke und die Bandscheiben.

Grundsätzlich gilt: Gelenke, um die herum die Muskeln stark sind, werden seltener zu Arthritis und Arthrose neigen. Und umgekehrt reduzieren sich Schmerzsymptome von Arthritis und Arthrose, wenn die Muskeln an den jeweiligen Gelenken stärker werden.

b. Dehnübungen

Gelenke, um die herum die Muskeln gedehnt werden, schmerzen weniger und der Körper sorgt dafür, dass die Gelenke besser heilen. Bei Arthritis und Arthrose gilt, keine ruckartigen Bewegungen auszuführen, sondern gleichmäßiges Dehnen und längeres Halten zu praktizieren.

c. Minibewegungen

Man sollte das betreffende Gelenk den ganzen Tag immer wieder in Bewegung halten. Das hilft, die Gelenkschmiere zu aktivieren und beugt Schmerzen vor.

Ernährung

Gelenke werden sehr stark von Ernährung beeinflusst. Gerade Arthritis und Arthrose sind Stoffwechselerkrankungen. Der Körper erzeugt eigene Entzündungen (Arthritis) und baut sich selbst um (Arthrose). Dies sind typischerweise Fehlsteuerungen. Durch eine radikale Ernährungsumstellung kann man Arthritis und Arthrose manchmal umkippen lassen. Gerade wenn man noch unter 50 oder 60 Jahren alt ist, kann beginnende Arthritis und Arthrose zum Stillstand gebracht werden und der Körper seine Gelenke wieder regenerieren. Bei Gelenkproblemen ist die plötzliche radikale Ernährungsumstellung wichtig. Dadurch geschieht eine Stoffwechselumstellung. Wenn du also noch kein Veganer bist, werde von einem auf den anderen Tag Veganer. Wenn du schon vegan lebst, probiere einen Monat von Rohkost zu leben. Oder faste eine Woche. Und alle 3 Monate faste erneut eine Woche lang. Oder mache eine radikale Dosha-Diät vom Ayurveda her. Eine grundlegende Ernährungsumstellung, z.B. auch Trennkost oder eine basische Ernährung kann helfen. Allerdings gilt, dass sich nach einem Monat etwas verbessert haben müsste. Ansonsten wird die Umstellung nicht ausreichen und man sollte zusätzlich etwas anderes ausprobieren.

Reinigungskuren

Um den Stoffwechsel umzustellen, sind Reinigungskuren hilfreich, gerade bei Arthritis und Arthrose. Fasten als Möglichkeit wurde bereits erwähnt. 1 Woche fasten kann man ohne ärztliche Betreuung. Auf den Internetseiten von Yoga Vidya gibt es auch Fastenanleitungen. Es gibt Menschen, die über 4 oder 6 wöchiges Fasten ihre Arthritis und Arthrose loswerden konnten. Dies sollte aber unter Anleitung eines Arztes oder Heilpraktikers geschehen, der die Gesamtkonstitution in Betracht ziehen muss. Im Ayurveda gibt es z. B. die Panchakarma-Kuren, die sehr gute Auswirkungen bei Arthritis und Arthrose haben. In Indien gibt es Krankenhäuser, die sowohl westliche Schulmedizin als auch Ayurveda-Kuren anbieten. Dort wird gerne gesagt, dass Ayurveda bei Arthritis und Arthrose effektiver ist als westliche Schulmedizin. Im Yoga gibt es Reinigungskuren im Sinne von Kriyas, z.B. Shank Prakshalama oder tägliches Neti, Dhauti, Basti, Tratak und weitere Kriyas.

Entspannung

Manche Arthritis und Arthrose manifestieren sich in starkem Schmerz. Schmerz führt zu Verspannung, was wiederum zu größerem Schmerz führt. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sind Entspannung und Bewusstheit ein gutes Mittel. Um mit Schmerz besser umgehen zu können, können auch Achtsamkeitstechniken hilfreich sein, wie z.B. Bodyscan, die das Körpergefühl stärken.

Pranayama

Auch Pranayama (Atemübungen) hilft. Vom Yoga her würde man sagen, dass Selbststeuerungsprozesse auch vom Prana her gesteuert werden und Schmerz auch eine Manifestation von Prana ist. Sukadevs Meister Swami Vishnudevananda hat Menschen mit starken Gelenkerkrankungen manchmal intensives Pranayama empfohlen und diese Menschen haben tatsächlich Heilung erfahren können. Es ist also durchaus wert, eine Weile intensives Pranayama zu üben. Es gibt viele Pranatechniken, wie z.B. Pranaaktivierung mit Kapalabhati. Zusätzlich kann man auch Licht visualisieren, das man in die bestimmten Körperteile hineinschickt. Oder man stellt sich Wärme vor oder spürt ein Pulsieren usw..

positive Psyche

Und natürlich kann man durch Yoga auch ein besseres Selbstvertrauen entwickeln, oder auch ein Schicksalsvertrauen. In diesem Sinne kann man sich sagen, dass auch Schmerzen und Krankheit schon ihren Sinn haben werden und man dadurch wachsen kann, sich aber nicht beherrschen lassen muss.

Was gilt es vom Yogastandpunkt aus zu beachten

Es gibt also unterschiedliche Ansatzpunkte. Manche Gelenkerkrankungen können durch Yoga vollständig vermieden werden, manche können gelindert werden und bei manchen kann man lernen, besser damit umzugehen. Dies sind allgemeine Empfehlungen bei Arthritis und Arthrose, aber der Ratschlag ist, auf jeden Fall Yoga zu üben. Selbst wenn es am Anfang etwas schmerzhaft ist, kann man lernen, mittels Yogakörperübungen eine erhebliche Schmerzlinderung zu erfahren und vielleicht mindestens eine Zeit lang oder dauerhaft von Schmerzen befreit zu werden. Manche Frühformen von Arthritis und Arthrose können sogar noch geheilt werden. Wenn du selbst Yogaunterrichtender bist, habe Mut. Bei Gelenkerkrankungen ist weniger die Frage, was schädlich sein könnte, sondern mehr die Frage, welche Übungen die Teilnehmenden ausführen können, welche sie gerne praktizieren und wie sie zügig Linderung erfahren können. Dazu gibt es gesondert Hinweise zu konkreten Gelenkerkrankungen. Auch die Schulmedizin hat eine Menge von guten Dingen anzubieten bei Arthritis und Arthrose. Und auch in der Naturheilkunde und im Ayurveda gibt es noch viele Tipps. Es rentiert sich, breit zu schauen und dann das umzusetzen, was einem gut tut.

Zum Abschluss noch das Heilmantra OM Tryambakam:

Om Tryambakam Yajāmahe Sugandhim Pushtivardhanam Urvārukamiva Bandhanān Mrityor Mukshīya Māamritāt (3x)

Arthritis und Arthrose - Yoga hilft

Kurzes Vortragsvideo zum Thema Arthritis und Arthrose - Yoga hilft

Sprecher/Autor/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Buchautor, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.


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Siehe auch

Arthritis und Arthrose gehört zu den Erkrankungen, Krankheiten. Insbesondere gehört Arthritis und Arthrose zu den Erkrankungen des Bewegungsapparates, Arthrose Erkrankungen, Schmerzerkrankungen.

Arthrose

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