Beständigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Beständigkeit im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten===
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* Beständigkeit gehört zur [[Tugendgruppe 4 Zuverlässigkeit, Ordentlichkeit, Ehrlichkeit]]. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind [[Zuverlässigkeit]], [[Verantwortung]] und [[Ehrlichkeit]]
* Beständigkeit gehört zur [[Tugendgruppe 4 Zuverlässigkeit, Ordentlichkeit, Ehrlichkeit]]. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind [[Zuverlässigkeit]], [[Verantwortung]] und [[Ehrlichkeit]]
* Im Kontext des Persönlickeitsmodell der [[Big Five]] gehört Beständigkeit zum Persönlichkeitsfaktor N0 [[Neurotizismus]]/[[Labilität]] niedrig: [[selbstsicher]], [[ruhig]], [[stabil]], [[entspannt]], auch E0 [[Extraversion]] niedrig: [[zurückhaltend]], [[reserviert]], [[introvertiert]], auch O0 [[Offenheit niedrig]]: [[vorsichtig]], [[bedachtsam]], [[konservativ]], auch C1 [[Gewissenhaftigkeit]] hoch: [[effektiv]], [[organisiert[[, verlässlich]]  
* Im Kontext des Persönlickeitsmodell der [[Big Five]] gehört Beständigkeit zum Persönlichkeitsfaktor N0 [[Neurotizismus]]/[[Labilität]] niedrig: [[selbstsicher]], [[ruhig]], [[stabil]], [[entspannt]], auch E0 [[Extraversion]] niedrig: [[zurückhaltend]], [[reserviert]], [[introvertiert]], auch O0 [[Offenheit niedrig]]: [[vorsichtig]], [[bedachtsam]], [[konservativ]], auch C1 [[Gewissenhaftigkeit]] hoch: [[effektiv]], [[organisiert]], [[verlässlich]]  
* Im Persönlichkeitsmodell [[DISG]] gehört Beständigkeit zur Grundverhaltenstendenz G - [[Gewissenhaftigkeit]]
* Im Persönlichkeitsmodell [[DISG]] gehört Beständigkeit zur Grundverhaltenstendenz G - [[Gewissenhaftigkeit]]
* Im [https://www.yoga-vidya.de/ayurveda Ayurveda] zählt man Beständigkeit zum [[Kapha]] [[Temperament]] bzw. [[Dosha]]
* Im [https://www.yoga-vidya.de/ayurveda Ayurveda] zählt man Beständigkeit zum [[Kapha]] [[Temperament]] bzw. [[Dosha]]

Version vom 3. Juni 2016, 07:22 Uhr

Beständigkeit kommt von Stand, von Stehen. Beständigkeit ist die Fähigkeit, fest zu stehen, auch wenn es schwierig wird. Beständigkeit beweist sich insbesondere bei Herausforderungen, bei Versuchungen und Prüfungen. Beständigkeit bedeutet sowohl, dass man bei seinen Vorsätzen bleibt, als auch dass man über einen längeren Zeitraum eine Sache verfolgt. Gerade in Meditation und Yoga ist Beständigkeit sehr wichtig. Und es gilt, dass die Übung der Beständigkeit durch regelmäßige spirituelle Praxis auch Beständigkeit im Alltag begünstigen kann.

Baumstamm Wald.jpg

Beständigkeit - eine Tugend. Was ist Beständigkeit? Woher stammt das Wort? Wozu ist Beständigkeit gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Beständigkeit? Mit vielen praktischen Tipps, Videos und Anleitungen.

Beständigkeit als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Beständigkeit heißt auch Bestand haben, es kommt auch von Stehen, kommt auch von Stehvermögen. Beständigkeit heißt, nicht gleich aufzugeben. Rom wurde nicht an einem Tag gebaut. Im Französischen gibt es den Ausspruch: "Petit à petit, l'oiseau fait son nid." - "Schritt für Schritt baut der Vogel sein Nest." Wenn du auf dem spirituellen Weg voranschreiten willst, dann musst du mit Beständigkeit üben. Patanjali sagt im Yoga Sutra – Patanjali, ein Yoga Meister, Yoga Sutra, eine der wichtigen Schriften im Yoga – man muss Yoga Dirgha Kala und Nirantara üben. Also, Dirgha Kala – über einen langen Zeitraum, ohne Unterbrechung. Also, eine Beständigkeit ist dort wichtig. Es gibt viele Menschen, die sind schnell entflammt für etwas und lassen dann los und machen wieder was anderes. Aber wer beständig ist, der wächst und der entwickelt sich gut. Beständigkeit bei den spirituellen Praktiken, tägliche Meditation fünf Minuten ist besser als einmal die Woche zwei Stunden. Jeden Tag ein paar Minuten Asanas ist gut und ergänzt vielleicht einmal die Woche neunzig Minuten Yogastunde.

Jeden Tag etwas an dir selbst zu arbeiten, ist etwas Wichtiges. Angenommen, du willst Veränderungen in dir bewirken, dann reicht es nicht aus, mal ein Intensivwochenende zu machen oder irgendeinen Crashkurs oder irgendwo zu einem Vortrag zu gehen und dich nachher toll zu fühlen. Das, was du wirklich jeden Tag machst, das ist das, was dir langfristig weiterhilft. So kannst du jetzt auch überlegen, was ist dir wichtig und wo hast du Beständigkeit? Vielleicht bei deinem Beruf hast du eine gewisse Beständigkeit, aber auch bei deiner Meditation, bei deinen Yogaübungen? Du kannst auch überlegen, was willst du momentan mit deinem Geist bewirken? Woran arbeitest du? Willst du geduldiger werden? Willst du ein besseres Einfühlungsvermögen haben? Willst du positiver denken? Willst du Visualisierungen besser üben? Willst du dich mehr in andere Menschen einfühlen können? Willst du mehr Freude haben? Willst du mehr das Göttliche im Alltag spüren und erfahren? Willst du ein Mantra regelmäßig wiederholen? Das sind so viele Dinge. Es braucht dazu eine Beständigkeit. Du brauchst also erst ein Ziel, dann brauchst du eine gewisse Strategie, wie setzt du es um, und dann gilt es, mit Beständigkeit dabei zu sein.

Beständigkeit heißt für unterschiedliche Menschen Unterschiedliches. Es gibt die wirklich rhythmischen oder die ganz regelmäßigen Menschen. Sie stehen jeden Morgen zur gleichen Zeit auf, machen jeden Tag die gleiche Meditation, machen jeden Tag die gleichen oder ähnliche Asanas und Pranayama, haben ihre Ernährung gefunden, die sehr gesund ist und bei der sie bleiben, haben ihren Job, den sie schon seit so vielen Jahren ausüben und der für sie okay ist. Manche Menschen sind so, die haben eine große Beständigkeit. Es gibt aber auch die Paradiesvögel, die haben eine etwas andere Beständigkeit, die werden mal etwas mehr Yoga üben, mal etwas weniger, sie werden mal mehr meditieren, mal weniger. Aber Beständigkeit heißt, trotzdem dabei zu bleiben. Sie werden vielleicht mal die Yogapraxis meditativer machen, mal dabei Mantras hören, ein nächstes Mal mit jemand zusammen üben usw. Du kannst also auch eine Beständigkeit haben und dabei eine Kreativität hineinbringen. Oder auch im Berufsleben, es gibt die Menschen, die nicht länger als eins bis zwei Jahre bei einer Tätigkeit bleiben. Trotzdem gilt auch hier eine Beständigkeit. Eine Beständigkeit heißt vielleicht, du ergreifst immer Berufe, die dir helfen, dich persönlich weiterzuentwickeln. Ich kenne zum Beispiel jemanden, der nimmt wechselnde Engagements bei großen karitativen Institutionen an, um dort ein Projekt voranzubringen. Und das findet er eine tolle Sache, er ist schon viel im Ausland gewesen, auch im Inland gewesen, in Afrika usw. Er hat bestimmte Fähigkeiten und die baut er aus und er hilft auf verschiedene Weise. Also, er hat eine Beständigkeit in der Unbeständigkeit. Oder es gibt Menschen, die sagen: "Ein halbes Jahr im Jahr mache ich einen Job und in der anderen Hälfte bin ich dann ehrenamtlich tätig." Das ist auch eine gewisse Beständigkeit.

Also, Beständigkeit schließt also Kreativität nicht aus. Und es gibt sogar Menschen, die haben das so genannte zyklothyme Temperament, himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Die werden nicht zu einer stoischen Gelassenheit kommen, sondern sie werden einfach mal euphorisch sein und voller Freude und denken, "jetzt ist alles gut" und dann in abgrundtiefe Verzweiflung stürzen. Beides muss nicht so extrem sein, man kann lernen, diese große Freude als Hochenergiephase zu deuten, um dann Vieles gut zu erledigen, mit Freude zu erledigen, im Bewusstsein, die Phase wird auch vorbei sein. Und man kann dann die andere Phase als Niedrigenergiephase deuten, man muss sie ja nicht als Depression erleben. Wenn du diese Fähigkeit hast, in die Höhe zu gehen, dann lass die Dinge, wenn du wieder ins Tal hineingehst, sich eben etwas beruhigen. Wenn du es schaffst, trotzdem mit einer gewissen Beständigkeit dabeizubleiben, dann hast du gelernt, mit deinem Temperament gut umzugehen.

Jetzt überlege selbst, was heißt Beständigkeit für dich. Lebst du eine gute Beständigkeit oder wie könntest du Beständigkeit so leben, dass es für dich funktioniert und für dich gut ist. Wenn du ein Mensch von hoher Beständigkeit bist, kannst du auch überlegen, ob du vielleicht auch etwas mehr Spontanität in dein Leben auch mal integrierst oder etwas mehr integrierst, etwas mehr Kreativität, etwas mehr Leichtigkeit. Beständigkeit ist gut, kann aber ergänzt werden durch anderes. Umgekehrt, wenn du ein Mensch bist mit einem grundsätzlich anderem Temperament, kann Beständigkeit helfen, dass du inmitten deines inneren Chaos und der Unruhe und der Freude und der Inspiration und der ständig anderen Gefühle doch eine Beständigkeit hast, mit der du langfristig ein schönes, sinnhaftes, befriedigendes Leben lebst, wo du vieles bewirken kannst.

Beständigkeit und andere Tugenden

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Beständigkeit in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Beständigkeit

Ähnliche Eigenschaften wie Beständigkeit, also Synonyme zu Beständigkeit sind z.B. Ausdauer, Zuverlässigkeit, Beharrlichkeit, Stetigkeit, Stehvermögen.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Beständigkeit übertrieben kann ausarten z.B. in Sturheit, Fanatismus, Verbissenheit, Abhängigkeit. Daher braucht Beständigkeit als Gegenpol die Kultivierung von Spontanität, Offenheit, Herzlichkeit, Authentizität .

Gegenteil von Beständigkeit

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Beständigkeit, Antonym zu Beständigkeit :

Beständigkeit im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Entwicklung von Beständigkeit

Beständigkeit kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Beständigkeit in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Beständigkeit zu kultivieren. Du kannst nicht mehrere Tugenden auf einmal entwickeln. Aber es ist möglich, jede Woche eine Tugend, eine Eigenschaft, wachsen zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Beständigkeit kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein beständigerer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Beständigkeit ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Beständigkeit". Mehr Möglichkeiten zu Affirmationen findest du weiter unten
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine solche Affirmation: "Ich bin beständig".

Klassische Autosuggestion für Beständigkeit

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin beständig

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

Entwicklungsbezogene Affirmation für Beständigkeit

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin beständig" - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Beständigkeit
  • Ich werde beständig
  • Jeden Tag werde ich beständiger
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Beständigkeit
  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag beständiger werde.

Wunderaffirmationen Beständigkeit

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren, die Sukadev Volker Bretz als Wunderaffirmationen bezeichnet:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr beständig. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Beständigkeit entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr beständig zu sein.

Gebet für Beständigkeit

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Beständigkeit:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Beständigkeit
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein beständiger Mensch werde
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Beständigkeit mehr und mehr zum Ausdruck bringe

Was müsste ich tun, um Beständigkeit zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Angenommen, ich will beständig sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre beständig, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Beständigkeit kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als beständiger Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Vortragsmitschnitt zu Beständigkeit - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Beständigkeit, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <mp3player> http://tugenden.podspot.de/files/Bestaendigkeit-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3 </mp3player>

Weitere Infos

Eigenschaften im Alphabet vor Beständigkeit

Eigenschaften im Alphabet nach Beständigkeit

Seminare

Seminare zum Thema Positives Denken, Raja Yoga und Gedankenkraft:

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Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

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