Jainismus

Aus Yogawiki

Jainismus auch Jinismus (Hindi: जैन धर्म jaina dharma, vom Sanskrit Jina "Sieger) "Religion in Indien, die vollkommene Gewaltlosigkeit predigt. Der Jainismus ist eine der ältesten Religionen der Welt und wurde im sechsten Jahrhundert v. Chr. von Vardhamana gegründet, der Mahavira, der auch "Jina" genannt wird. Daher stammt auch der Name "Jain" als jemand, der die Lehren von Jina befolgt.

Berühmter Jain-Tempel

Der Jainismus war auch für Mahatma Gandhi eine große Inspiration für das Konzept von Ahimsa auch für gesellschaftliche und politische Veränderungen. Der Jainismus ist eine sehr alte Religion, die von Mahavira gegründet wurde und auf Gewaltlosigkeit basiert. Geschichten über die Historie des Jainismus muten wie Wundermärchen an. Die Menschen sind sich immer noch der frühen Geschichte des Jainismus nicht bewusst. Die Jains folgen den Lehren der Tirthankaras ("Furtbereiter"), von denen Mahavira Jain verschiedene bereits existierende Glaubenssätze und Philosophien der Religion zusammengetragen hat. Er hat dies auf systematische Weise getan. Mahaviras ursprünglicher Name war Vardhamana, und er wurde im Jahre 599 v. Chr. geboren.

Tirthankara-Statue in einem Jain-Tempel in Mumbai / Indien Copyright

Mahavira wurde in einer wohlhabenden Familie geboren aber unterzog sich dann Meditation, Fasten und allen möglichen Beschwernissen, um seinen physischen Zustand an eine viel rauere Lebensart zu gewöhnen. Er setzte die religiöse Tradition von Parsva fort, den man den 23. Tirthankara des Jainismus nennen könnte. Die Lehren des Jainismus drehen sich um ein umfassendes Wissen über die ganze Natur, über das Universum als Ganzes, was man mit dem Begriff "Keval Jnana" bezeichnet. Rechter Glauben, rechtes Wissen, rechtes Verhalten stellen die Basis der Lehren des Jainismus dar. Deshalb nennt man sie die "drei Juwelen" oder Ratnatraya des Jainismus. Jains haben einen starken Glauben an Ahimsa, Gewaltlosigkeit.

Sukadev über Jainismus

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Jainismus

Jain-Tempel

Jainismus, auch Jinismus genannt, ist eine der Religionen Indiens. Jainismus wurde begründet von Mahavira. Mahavira hat in etwa zur Zeit von Buddha gelebt. Diese Zeit im 6. bis 5. Jahrhundert v.Chr. wurde von Karl Jaspers ja auch als Achsenzeit bezeichnet. Es war die Zeit, wo in China Laotse und Konfuzius gelehrt haben, die Zeit, wo im alten Griechenland die Grundlagen der griechischen Philosophie gelegt wurden, es war die Zeit, wo in Indien die Upanishaden, die letzten Upanishaden, geschrieben wurden, die Zeit von Buddha, die Zeit von Mahavira.

Manche sagen sogar, Patanjali lebte auch zu der Zeit, obgleich die meisten sagen, Patanjali lebte ein paar hundert Jahre später. Jainismus, Jinismus ist eine Religion, die sehr starken Wert auf Ahimsa, auf Nicht-Verletzen, legt. Nicht-Verletzen ist die höchste Pflicht, Ahimsa Paramo Dharma. Lange Zeit war Jainismus einfach eine Unterteilung der indischen Religion. Der Ausdruck „Hinduismus“ kam ja sehr viel später, vermutlich erst im 19. Jahrhundert. Und Jainismus war eben eine bestimmte Richtung in dem großen Spektrum der indischen Religionen, ähnlich wie der Buddhismus. Man könnte auch sagen, Jainismus und Buddhismus, Vaishnavismus, Shaivismus usw. waren alle verschiedene Ausprägungen der großen indischen Religiosität.

Später machten dann letztlich die Orientalisten aus Teilen davon eigene Religionen, tatsächlich, sie machten daraus eigene Religionen und sagten, das ist eine eigenständige Religion. So entstand der Buddhismus, so entstand der Jainismus, so entstand der Sikhismus und all das, was dann keinen eigenständigen Religionsnamen bekam, hieß dann Hinduismus. Also, Jainismus, begründet höchstwahrscheinlich von Mahavira, auch wenn die Jain-Schriften sagen, dass es vorher schon Tirthankas gab.

Tirthankas sind die Heiligen, die Weisen im Jainismus. Ein Tirthanka ist einer, der das höchste Wissen erreicht hat. Jainismus, geprägt von Ahimsa, Gewaltlosigkeit, so weit, dass die Jains ganz bedingungslose Vegetarier sind. Die Jain-Mönche gehen sogar soweit, dass sie einen Besen haben, mit dem sie ganz sanft Insekten von der Straße fegen, damit sie kein Insekt töten. Ein Jain in dieser Tradition, insbesondere ein Jain-Mönch, wird auch nicht Autofahren, weil beim Autofahren Insekten überfahren werden und Insekten an der Windschutzscheibe hängen bleiben.

Jains haben auch eine interessante Verfahrensweise - zumindest hatten sie sie früher-, was mit dem Körper nach dem Tod geschieht. Sie wollten mit ihrem Körper noch weiter dienen, also wurde der Körper auf Bergen aufgebahrt, so dass die Geier den Körper fressen konnten, so dass der Körper also den Tieren noch etwas Gutes tut. Man könnte sagen, wenn ein Mensch beerdigt wird, haben auch Tiere etwas davon, Würmer fressen dann die Eingeweide und das Muskelgewebe weg.

Also, ein großer Wunsch, zu dienen, ein großer Wunsch, nicht zu töten. Es heißt, dass Mahatma Gandhi das Konzept von Ahimsa von den Jains bekommen hat. Auf gewisse Weise hat Mahatma Gandhi Hinduismus, Jainismus und Christentum miteinander verbunden. Vom Hinduismus hat er insbesondere die Verehrung von Rama und die Wertschätzung von Mantras bekommen. Er hat auch die Bhagavad Gita geliebt, die verhaftungsloses, uneigennütziges Handeln lehrt, letztlich engagiertes Handeln ohne Identifikation. Vom Jainismus übernahm er die bedingungslose Gewaltlosigkeit, den gewaltlosen Widerstand. Vom Christentum übernahm er auch die Feindesliebe und das Prinzip, dem Bösen nicht zu widerstehen, und die Duldungskraft.

Er übernahm aber auch noch von anderen eben die Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes. Und so kultivierte Mahatma Gandha Ahimsa, was er insbesondere aus der Jain-Tradition hatte, ganz systematisch, so dass es ein politisches System zur Bekämpfung von Ungerechtigkeit wurde. Es nannte es dann auch Satyagraha, Aufstehen für die Wahrheit, sich engagieren für das Gute, aber mit Ahimsa. Und so gibt es noch viel mehr, was man über Jainismus sagen könnte. Du kannst ja auch nachschauen unter www.yoga-vidya,de, gib im Suchfeld ein „Jainismus“, da erfährst du eine ganze Menge darüber. Jainismus, Jinismus – alte Religionen, die in Indien entstanden sind, vermutlich im 6. oder 5. Jahrhundert v. Chr., vermutlich begründet von Mahavira, der aber nur als einer in der langen Reihe von Tirthankas, großen spirituellen Meistern, gilt.

Die Lehren des Mahavira

Wesentliche Aspekte der Lehren des Jainismus basieren auf ein paar wenigen Gedanken, die dabei helfen können, ein besseres und friedlicheres Leben zu führen. Mahavira betonte die Bedeutung der Ideen des rechten Glaubens, Verhaltens und Wissens. Eigentlich gestalten diese das Leben eines Individuums.

Glaube ist etwas sehr persönliches, es kann schwer gelehrt oder in Worte gefasst werden. Auf ähnliche Weise haben alle Organismen, Menschen, Tiere und das Pflanzenreich einen reinen Geist oder Seele (das Jainwort ist Jiva), die für sich allein betrachtet frei ist und über ein allumfassendes Wissen verfügt. Dieser reine Geist wird mit groben Dingen wie Karma eingehüllt, was eigentlich unser Wissen auslöscht, unsere Freiheit einschränkt und schließlich uns aneinander bindet. Karma hat im Jainismus eine andere Bedeutung.

Es ist nicht die mysteriöse Kraft, die das Schicksal der Lebewesen kontrolliert, sondern bezieht sich nur auf die Bestandteile einer sehr feinen Materie. die von den Sinnen nicht wahrnehmbar ist. Eine Seele durchläuft eine große Transformation, indem sie mit dieser Materie interagiert. Mahavira glaubte an Karma und lehrte, wie man sich von den Miseren des Karmas befreit und Moksha oder Nirvana erreichen kann. Mahavira hatte keinen Glauben an Gott aber glaubte in die Existenz einer Kraft in allen Seelen, die allmächtig ist.

Fünf Prinzipien, die Mahavira verbreitete

  • Ahimsa - kein Lebewesen zu verletzen.
  • Satya - die Wahrheit zu sprechen.
  • Asteya - nicht zu stehlen.
  • Tyag - keinen Besitz zu haben.
  • Brahmacharia - ein tugendhaftes Leben zu führen.

Der Jainismus gibt auch einen Weg vor, um Moksha zu erreichen. In diesem Kontext müssen die neun Tattvas erwähnt werden. Diese neun Prinzipien sind eng mit der Theorie des Karma verbunden und heißen: Jiva, Ajiva, Punya, Paap, Asrava, Bandha, Samvara, Nirjara und Moksha.

Die Ethik im Jainismus

Die Jain Ethik listet fünf kleinere Gelübde, bekannt als Anuvratas, auf, drei soziale Gelübde, bekannt als Gunavratas und vier spirituelle Gelübde, bekannt als Siksavratas, an die sich der "Hausbewohner" halten muss. Die kleineren Gelübde des Jainismus sind Ahimsa, Wahrheit, Nicht-Stehlen, Zölibat und Nicht-Besitzen. Man nennt sie "Kleinere" (Anuvrata), weil die "Hausbewohner" sie auf modifizierte Weise befolgen. Von den Mönchen jedoch werden sie komplett befolgt und in ihrem Falle spricht man von Mahavratas (großen Gelübden).

Ahimsa oder Gewaltlosigkeit

Dies stellt das Fundament der Jain Ethik dar. Mahavira nannte es rein, universell und immerwährend. Es bedeutet das Fehlen jeglicher Art von Gewalt und die Oberhand eines vollkommenen Friedens, was immer die Situation auch sein mag. Es heißt: "Man sollte kein Tier, Lebensform oder fühlendes Wesen verletzen, unterwerfen, versklaven, foltern oder töten. Dies ist die Essenz der Religion. Sie sorgt sich um das Wohlergehen aller Tiere, die sichtbaren und die unsichtbaren. Dies ist die Basis aller Stufen des Wissens und die Quelle aller Verhaltensregeln. Gewaltlosigkeit basiert auf Liebe und Güte für alle Lebewesen.

Beabsichtigte Gewalt ist für alle verboten. Gewalt jeglicher Art sollte komplett verboten sein. Ein "Hausbewohner" darf Gewalt in Selbstverteidigung oder als seinen Beruf ausüben, vorausgesetzt er behält dabei eine nicht anhaftende Beobachterrolle. Es mag Ausnahmen geben für Menschen, die täglich um ihr Überleben kämpfen müssen, aber sogar hier sollte man vorsichtig sein während man Essen zubereitet, das Haus putzt usw. Das erklärt die Jain Praktiken des Wasserfilterns, Vegetarismus, nachts keine Mahlzeiten zu sihc zu nehmen und Alkoholabstinenz.

Es gibt verschiedene Lebensformen, wie menschliche Wesen, Tiere, Insekten, Pflanzen, Bakterien und sogar noch kleinere Lebensformen, die man nicht mal durch die stärksten Mikroskope sehen kann. Der Jainismus klassifiziert alle Lebensformen nach ihren Sinnen wie folgt:

  • fünf Sinne - Mensch, Tiere, Vögel, Himmels- und Höllenwesen
  • vier Sinne - Fliegen, Bienen usw.
  • drei Sinne - Ameisen, Läuse usw.
  • zwei Sinne - Würmer, Blutegel usw.
  • ein Sinn - Gemüse, Wasser, Luft, Erde, Feuer usw.

Die fünf Sinne sind: Tasten, Schmecken, Riechen, Sehen und Hören. Es ist schmerzhafter, wenn Lebewesen der höheren Lebensformen, die mehr als einen Sinn haben, getötet werden. Alles nicht vegetarische Essen erhält man, indem man Lebewesen mit mehr als zwei Sinnen tötet. Deshalb predigt der Jainismus strikten Vegetarismus auszuüben und verbietet nicht-vegetarisches Essen.

Wahrheit oder Satya

Dies ist das zweite Gelübde. Zorn, Gier, Angst, Witze, usw. sind der Nährboden für Unwahrheit. Man muss moralischen Mut haben, um die Wahrheit zu sprechen. Nur jene, die Gier, Angst, Zorn, Neid, Ego, Frivolität usw. besiegt haben, können die Wahrheit sprechen. Es beinhaltet mehr als nur auf Unwahrheit zu verzichten. Man muss die Wahrheit sprechen, und diese sollte freundlich und förderlich sein. Man sollte lieber schweigen, wenn die Wahrheit einem Lebewesen Schmerzen, Zorn oder Tod zufügt. Dabei muss man sich der Realität anpassen. Indem es die Wahrheit spricht kann ein Individuum in Kontakt mit seinen inneren Stärken und Fähigkeiten bleiben. Es wird sicher und furchtlos.

Nicht-Stehlen oder Achaurya oder Asteya

Dies ist das dritte Gelübde im Jainismus. Stehlen bedeutet jemandem seinen Besitz wegzunehmen, ohne dessen Einwilligung oder durch ungerechte oder unmoralische Methoden. Man sollte nichts nehmen, was einem nicht gehört. Man sollte dieses Gelübde sehr streng befolgen. Wenn jemand Almosen annimmt, Hilfe oder Unterstützung, sollte er nicht mehr annehmen als nötig ist, denn wenn er mehr akzeptiert als er braucht, wird das im Jainismus als Diebstahl angesehen. Man muss vollkommen ehrlich in Handeln, Denken und Sprechen sein.

Zölibat oder Brahmacharya

Dies ist das vierte Gelübde im Jainismus. Das betrifft sowohl Mönche als auch Hausbewohner in unterschiedlichem Ausmaß. Das Hauptziel dieses Gelübdes ist es, Leidenschaft zu überwinden und die Verschwendung von Energie zu verhindern. Die totale Abstinenz von sinnlichen Freuden nennt man Zölibat. Das Gelübde des Zölibats erfüllt die Seele mit Klarheit. Der Hausbewohner erfüllt dieses Gelübde, wenn er glücklich mit seiner eigenen Frau und ihr vollkommen treu ist. Mönche müssen dieses Gelübde vollkommen und sehr strikt erfüllen. Sie sollten keine sinnlichen Freuden genießen und andere auffordern, es ihnen gleich zu tun.

Nicht-Besitzen oder Aparigraha

Dies ist das fünfte kleinere Gelübde. Dieses Gelübde besagt, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Sünde zu begehen, steigt, je mehr weltlichen Wohlstand eine Person besitzt. Der weltliche Wohlstand erschafft Verhaftungen, die in der Folge in Gier, Neid, Selbstsucht, Ego, Hass und Gewalt münden.

Solange sich ein Individuum nicht dem Reichtum von Freude und Frieden bewusst ist, die aus dem Bewusstsein von der Seele entspringt, frönt er materiellen Anschaffungen. Um diesen Wahn zu entfernen, nimmt man des Gelübde des Nicht-Besitzens und verwirklicht die Perfektion der Seele. Nicht-Besitzen besteht auf die Einheit allen Lebens und ist sowohl der göttlichen als auch der sozialen Sphäre zuträglich.

Soziale Gelübde

Zusätzlich zu den fünf kleineren Gelübden, befolgt der Hausbewohner drei soziale Gelübde, die sein äußeres Verhalten in der Welt bestimmen. Es gibt auch vier göttliche Gelübde, die die Reinheit seines Herzens widerspiegeln. Diese lenken sein inneres Leben.

Der Jain Hausbewohner, der sich an die zwölf Gelübde hält, schreitet auf dem göttlichen Pfad voran. Während er Fortschritte macht, muss er entscheiden, ob er die Disziplin eines mönchischen Lebens aufnehmen soll. Um dorthin zu gelangen muss er elf aufeinanderfolgende Stufen durchlaufen, die Pratimas genannt werden. Wenn er die elfte Stufe erreicht, kann er das Verhalten eines Mönches aufnehmen. Um die Integrität der Hauptgelübde zu wahren haben die Jaindenker fünf Untergelübde zugefügt. Zuerst beziehen sie sich auf die Salyas oder störende Faktoren, wie z.B. Unwissenheit, Täuschung und Eigeninteresse, von dem sich ein Individuum befreien muss.

Die Salyas stellen die negativen Voraussetzungen für die ideale Ausübung der Vratas dar. Dann gibt es auch noch die vier Bhavanas (Tugenden), die ein Mittel darstellen, um die Vratas zu unterstützen. Diese Qualitäten sind Maitri (Liebe, Freundschaft), Pramoda (Freude und Respekt), Karunya (Mitgefühl) und Madhyasta (Toleranz gegenüber den Lebensformen). Drittens gibt es die zwölf Untergelübde, bekannt als Anupreksas (Reflexionen). Dies sind zwölf Meditationsthemen, die ein weites Feld an Lehren abdecken. Sie helfen dabei spirituellen Fortschritt zu machen, lösen Verhaftungen und führen zu Nirwana.

Auf diese Weise schreibt die Jain Ethik dem Hausbewohner 35 Verhaltensregeln vor. Sie sind zum Wohle der ganzen Persönlichkeit gedacht. Indem er diese Regeln befolgt, kommt er nach und nach in den Besitz aller 25 Qualitäten die eine voll entwickelte Person aufweisen muss.

Einfluss des Jainismus

Ein sehr wichtiges Symbol der Verehrung im Jainismus

Die Lehren des Jainismus haben einen weitreichenden Einfluss auf die indische Bevölkerung, was die Religion, Kultur, Sprache und Küche angeht. Auch auf globaler Ebene hat der Jainismus einen Einfluss, und heute finden wir einen großen Teil der Jain Anhänger in den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Kanada und Ostafrika. Der Jainismus hat heutzutage eine sehr moderne Ansicht und passt sich der modernen Welt geschickt an. Mahavira schlug eine kastenlose, klassenlose Gesellschaft ohne Geschlechterunterscheidungen vor. Seine Lehren haben dabei geholfen, eine lebenswertere Umgebung zu gestalten.

Der Jainismus lehrt uns wahrhaftig und ehrlich zu sein und hilft dabei, eine Gesellschaft zu erschaffen ohne Diebstahl, Lügen und allgemeiner Unsicherheit. Da der Jainismus glaubt, dass alle Materie beseelt ist, fördert er auch Vegetarismus und das Aufgeben von Tieropfern. Seine Bedeutung liegt in seiner humanen Basis und hat die Gesellschaft verändert. Mit der Begründung des Friedens und der Gewaltlosigkeit hat der Jainismus wertvolle Bereicherungen beizutragen.

Die Lehren des Jainismus betonen die Ideen der Gleichheit, Gewaltlosigkeit, der spirituellen Befreiung und Selbstkontrolle. Was Mahavira vor sehr langer Zeit gelehrt hat, hat immer noch Bewandtnis im modernen Alltag. Die Jains sind eine wichtige religiöse Gemeinschaft und der Jainismus predigt verschiedene Prinzipien der Tugend, die eine Bereicherung für die Bevölkerung darstellen.

In Indien sind etwa 0,5% der Bevölkerung Anhänger des Jainismus. Diese leben vorwiegend in Gujarat und Mumbai. Der Jainismus entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. als Reformbewegung gegen das Kastensystem, hinduistische Rituale und den Brahmismus. Der Jainismus wurde von Mahavira, einem Zeitgenossen Buddhas, gegründet. Die Hauptidee des Jainismus liegt in Ahimsa, der Gewaltlosigkeit.

Es gibt auch in Südindien kleinere jainistische Gemeinden, v.a. an der Küste des indischen Bundesstaates Karnataka. Einer der bedeutendsten jainistischen Pilgerorte steht in Sravanabelagola. Es handelt sich um eine 17 m Gomateshvara-Skulptur, einer der größten Monolithen der Welt.

Oft tragen die Pilger einen Mundschutz, um nicht Insekten zu verschlucken und sie kehren vor jedem Schritt, um kein Tier zu zertreten. Gegenstände aus Leder müssen vor jedem Jain-Tempel abgelegt werden, da sie von getöteten Tieren stammen." (Quelle: Lonely Planet Südindien ISBN 978-3-8297-1599-7)

Swami Sivananda über Karma in der Philosophie des Jainismus

Artikel von Swami Sivananda aus Practice of Nature Yoga

Die Philosophie der Jainas unterteilt Karma in acht Kategorien: Karma, das Wissen über die Wahrheit behindert; Karma, das die verschiedenen Arten von rechter Erkenntnis behindert; Karma, das Freude und Schmerz verursacht und Karma, das Verwirrung erzeugt. Die anderen vier Kategorien sind wieder sehr genau in andere Sparten unterteilt, so dass ein Lernender, der sich mit der jainistischen Karma-Philosophie befasst, jede Wirkung auf ein bestimmtes Karma zurückführen kann. Menschen mit dem rechten Glauben, dem rechten Wissen und dem rechten Betragen löschen alles Karma und entwickeln so die Natur ihrer Seele vollständig. Sie erreichen höchste Vervollkommnung, werden göttlich und tragen den Namen Jaina. Jene Jainas, die auf jeder Entwicklungsstufe das Gesetz verkünden und die Ordnung begründen, werden Tirthankara genannt.

Nach dem Gesetz des Karma muss der Mensch die Wirkungen seiner früheren Handlungen abarbeiten. Dieses Karma ist eine Art Kraft, die die Seele gefangen hält und sie daran hindert, sich selbst vollständig zu erkennen. Es gibt viele Arten dieser Kraft. Die Verhaftung des Karma entsteht aus den Tendenzen und die hervorstechendste davon bestimmt die Körperart, die die Seele in ihrer zukünftigen Inkarnation annehmen wird. Die Gesamtheit dieser Tendenzen ist das, was man Charakter nennt. Dieser Charakter enthält in sich die gut verarbeiteten und assimilierten Erfahrungen der gesamten Seelenvergangenheit. Wenn wir nun diese Vorstellung über die Tendenz analysieren wollten, so würden wir richtig beobachten, dass es sich dabei um eine Veränderung des Geistes in einer besonderen Weise handelt. Die Schriften der Jainas lehren, dass die karmische Kraft das Produkt einer Sache ist, deren Bestandteile mit der Seele verbunden worden sind. Dies erklärt die Art der Kraft, die verhindert, dass die Seele ihre eigene paradiesische Natur erkennt. Alles, was die Seele tun muss, ist offensichtlich die Bestandteile der Sache loszuwerden, die sie selbst angezogen hat. Sobald dies erreicht ist, ist die Seele befreit von jeder Verhaftung und erlangt vollkommenes Wissen und Glück.

Karma ist eine Energie, die ein verkörpertes Wesen hervorbringt – sei es lebendig, geistig oder moralisch – und die es in der Weltlichkeit hält, den Samsaras. Karma ist kurzum die ganze samsarische Verhüllung eines verkörperten Wesens. Es ist vollkommen der Opferidee entledigt. Karmas, die den Menschen in seiner Entwicklung behindern, heißen Papas (schlechte Taten); jene, die eine positive Entwicklung fördern nennt man Punyas. Die jainistische Philosophie zählt detailliert die Karmas auf und erklärt, wie sie angezogen werden (Ashrava), wie sie vom Einzelnen absorbiert werden, wie ihr Einfluss gestoppt werden kann (Samvara), wie sie vollständig abgearbeitet werden können (Nirjara) und was der Endzustand eines vollkommenen Menschen ist (Moksha). Dieser besondere Philosophiezweig schließt deshalb Themen ein wie Gefühle, Vorstellungen, Bewusstsein, Schmerzen und Freude, Lebensmoral, moralische Verworfenheit, Bildung des Körpers und alle Faktoren der Individualität.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

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Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

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Multimedia

Ahimsa – Nichtverletzen und Güte – mp3 Kurzvortrag

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Lebe Ahimsa das Nichtverletzen -mp3- Vortrag mit Sukadev

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Mitgefühl und Ahimsa – mp3 Vortrag

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