Sakshin: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 16:13 Uhr

Sakshin (Sanskrit: साक्षिन् sākṣin m., Nom. Sg. साक्षी sākṣī) Zuschauer, Beobachter, Zeuge, unbeteiligter Beobachter, das wirkliche Selbst (Atman) des Menschen. Sakshat heißt "vor Augen, sichtbar". Sakshi ist also derjenige, der beobachtet. Sakshi Bhava bzw. Sakshi Bhav ist eine wichtige spirituelle Praxis: Sich selbst als Beobachter zu spüren. Sakshi zu sein, ist das Gegenteil von identifiziert zu sein. Wer Sakshi sein kann, kann auch gelassen bleiben und sein wahres Selbst erfahren.

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Sukadev über Sakshin

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sakshin

Sakshi heißt "Beobachter", Sakshi wird manchmal auch als "Zeuge" bezeichnet. Sakshi kommt eigentlich von "Akshi", das heißt "Auge", und "Sa" – "mit Auge". Sakshi – der Beobachter. Was man sieht, beobachten, ist zunächst ja auch mal mit Auge – aber Sakshi ist derjenige, der etwas beobachtet. Sakshi Bhava ist die Einstellung eines Beobachters. „Sakshi Aham“, wie man auch sagt, „ich bin Beobachter“. Vieles scheint zu geschehen, und du beziehst so vieles auf dich. Sei ein Sakshi, ein Beobachter.

Das betrifft so viele verschiedene Dinge. Menschen unterhalten sich, vielleicht denkst du, sie unterhalten sich über dich. Das kann sein, das muss aber nciht sein. Sei ein Sakshi, ein Beobachter. Das Wetter ist mal gut, mal weniger gut. Du kannst dich darüber ärgern, oder du kannst es einfach wahrnehmen. Wenn du Sakshi bist, kannst du letztlich das Regenwetter genießen, du kannst das Sonnenwetter genießen. Wenn du dich dagegen zu sehr involvierst und sagst: „Warum muss ausgerechnet heute es regnen, wo ich mir vorgenommen hatte, usw.“

Sakshi, du bist Beobachter und beziehst Dinge nicht so sehr auf dich. Genauso geht auch der Körper durch Gesundheit, Krankheit, Höhen und Tiefen. Wenn du weißt, „ich bin Sakshi“, dann weißt du: „Es spielt keine so große Rolle. Ich kümmere mich um den Körper, okay, aber ich beobachte, ich bin nicht der Körper.“ Die Sakshi Einstellung ist eine der wichtigen Einstellungen gerade im Jnana Yoga und im Raja Yoga, wo du lernst, Identifikationen zu überwinden.

Gelassenheit durch Beobachter-Rolle und Ausdehnung des Bewusstseins

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

Jetzt eine kleine Übung, in der du dich selbst erfahren kannst als das, was du bist, Satchidananda. Die Übung besteht aus zwei Schritten. Er erste Schritt ist, löse dich vom Wahrgenommenen. Der zweite Schritt ist, erfahre deine wahre Natur, dehne deine Bewusstheit aus. Um diese Übung mitzumachen, setze dich ruhig und bequem hin, soweit es geht. Am besten wäre, du sitzt irgendwo in Ruhe auf einem Stuhl oder auf einem Kissen, auf einem Kniebänkchen, oder wie auch immer es für dich angenehm ist. Wenn du also jetzt so dasitzt, spüre zunächst deine Füße. Spüre die Zehen und die Fußsohlen und die Fersen und die Fußgelenke. Spüre die Unterschenkel und die Knie und die Oberschenkel. Spüre die Beine von den Zehen bis zu den Hüften.

Sei dir bewusst, dies sind die Beine. Ich beobachte die Beine. Ich bin nicht die Beine, ich beobachte die Beine. Jetzt frage dich: Wer bin ich, der ich die Beine beobachte? Gehe weiter, spüre den Bauch. Sei dir bewusst, wie die Bauchdecke sich beim Ein- und Ausatmen bewegt. Vielleicht spürst du, wie die Verdauung gerade arbeitet, vielleicht hast du verschiedene Bauchgefühle. Sei dir bewusst, da ist der Bauch. Ich bin nicht der Bauch, ich beobachte den Bauch. Du kannst den Bauch lokalisieren. Du kannst dir bewusst sein, was im Bauch abläuft. Und was im Bauch abläuft, läuft auch ohne dein Zutun ab. Indem du es beobachtest, machst du es bewusst. Du änderst sogar deine Atmung, einfach indem du sie beobachtest. Aber du bist nicht die Atmung. Spüre den Bauch und die Empfindungen im Bauch.

Gehe weiter zur Brust. Spüre die Bewegung des Atems in den Lungen, vielleicht spürst du sogar die Bewegungen der Rippen beim Atmen, vielleicht spürst du die Bewegung des Zwerchfells, vielleicht spürst du das Schlagen des Herzens, vielleicht spürst du Empfindungen in deiner Brust, vielleicht Gefühle, vielleicht Energien, vielleicht Freude, was auch immer, vielleicht Spannung oder Entspannung. Sei dir bewusst, da ist viel Wahrnehmbares in meinem Brustkorb. Sei neugierig, was du alles spürst im gesamten Bereich deiner Brust. Dann sei dir bewusst, ich beobachte das, was im Brustkorb abläuft. Ich bin nicht der Brustkorb, ich bin der Beobachter. Ich beobachte das, was im Brustkorb abläuft.

Jetzt spüre deinen Rücken von Gesäß über Kreuz, Lendenwirbelsäule, Lendenregion, Brustwirbelsäule, oberer Rücken bis Schultern und Nacken. Sei dir bewusst, da ist der Rücken. Sei dir bewusst, wie sich der Rücken anfühlt. Für viele Menschen ist der Rücken wenig mit Gefühlen oder Empfindungen verbunden, es sei denn, der Rücken tut weh. Aber vielleicht spürst du den Rücken, vielleicht spürst du die Wirbelsäule warm, vielleicht hast du ein sanftes Pulsieren dort, vielleicht spürst du auch Spannungen oder Entspannung, Enge oder Weite. Dann sei dir bewusst, das ist der Rücken. Ich spüre den Rücken vom Gesäß bis zum Hinterkopf. Nicht ich bin der Rücken, ich beobachte den Rücken. Du kannst den Rücken von oben spüren, du kannst ihn von vorne spüren, interessant ist, wenn du versuchst, den Rücken von hinten oder von unten oder links oder rechts zu spüren.

Dein Bewusstsein ist nicht örtlich begrenzt. Daher kannst du alles aus unterschiedlichen Perspektiven beobachten. Jetzt spüre deine Arme. Spüre deine Arme von den Fingern über die Hände und Unterarme, Ellenbogen, Oberarme, bis zu den Schultern. Du kannst mit deinem Bewusstsein in deine Arme hineingehen wie eine Hand in einen Handschuh. Und so kannst du auch Empfindungen spüren, vielleicht Wärme, vielleicht Kribbeln in den Fingern oder Handflächen, vielleicht ist es auch kühler, vielleicht gibt es ein Jucken, vielleicht etwas anderes, vielleicht auch einfach nur gleichmäßige Bewusstheit. Sei dir bewusst, dies sind die Arme mit ihren Händen. Du kannst die Arme und Hände bewegen, auch wenn du sie jetzt ruhig hältst, du kannst sie bewegen. Aber du bist nicht die Arme und Hände. Du bist das Bewusstsein hinter Armen und Händen.

Jetzt spüre die Kehle und die Zunge und die Kiefergelenke, die Wangen, die Zähne bis zu den Lippen und zum Kinn, den gesamten Mundbereich. Und sei dir bewusst, dies ist der Mund. Vielleicht hast du in der Kehle eine Empfindung, vielleicht spürst du die Feuchtigkeit im Mund oder du schmeckst einen bestimtmen Geschmack. Vielleicht spürst du jetzt die Spucke und musst sie herunterschlucken. Vielleicht sind auch die Lippen ganz angenehm. Vielleicht spürst du auch Spannungen um die Kiefergelenke herum. Oder einfach Entspannung und Wohlbefinden. Was auch immer du spürst, sei dir bewusst, du spürst etwas, du machst eine Wahrnehmung. Nicht, du bist die Wahrnehmung, du machst eine Wahrnehmung.

Gehe weiter. Spüre die Wangen und die Nase, spüre den Ein- und Ausatem durch die Nasendurchgänge. Sei dir bewusst, es atmet. Vielleicht spürst du auch Geruch. Vielleicht spürst du ein Wärmen der Nasendurchgänge. Beim Einatmen ein Kühlen der Nasendurchgänge und ein Wärmen beim Ausatmen. Vielleicht ändern sich auch Empfindungen beim Ein- und Ausatmen. Beobachte das und sei dir bewusst: Ich bin der Beobachter, ich bin nicht das Beobachtete. Jetzt sei dir der Augen bewusst. Sei dir bewusst, wie die Augen sich anfühlen. Und sei dir bewusst, ob du innere Bilder siehst, auch wenn die Augen geschlossen sind. Vielleicht siehst du manchmal etwas Helleres und Dunkleres auch durch die geschlossenen Augen und sehr häufig hast du Bilder, auch wenn die Augen geschlossen sind, innere Bilder. Sei dir dieser bewusst. Beobachte auch die inneren Bilder. Und sei dir bewusst, du bist nicht die inneren Bilder, du bist das Bewusstsein, welches alles wahrnimmt.

Gehe weiter zu den Ohren und spüre deine Ohren, aber sei dir bewusst, du bist nicht die Ohren. Du bist Bewusstsein, welches die Ohren wahrnimmt. Während du die Ohren fühlst, kannst du vielleicht auch etwas hören. Du hörst natürlich meine Stimme, vielleicht hörst du auch andere Geräusche. Und vielleicht stellst du fest, dass bei dir innere Klänge sind. Fast jeder Mensch hört, gerade wenn es still ist, auch innere Klänge. Und vermutlich hast du auch eigene Worte, die du formulierst, einen inneren Dialog, du führst Selbstgespräche. Selbst diese Worte kannst du beobachten. Du bist noch nicht mal die Selbstgespräche, die in dir ablaufen. Du bist der Beobachter.

Spüre jetzt den ganzen Körper mit seinen Empfindungen, seinen Wahrnehmungen, seinen Worten und Bildern, den ganzen Körper-Geistkomplex. Sei dir bewusst, du bist Bewusstsein. Du bist Wahrnehmender. Und nachdem du dich so als Wahrnehmender und Bewusstsein empfunden hast, löse dich von dem Wahrgenommenen. Manchmal hilft es, dass du das Wahrgenommene mal von einer anderen Perspektive aus wahrnimmst, mal deinen Körper von vorne wahrnimmst, mal von hinten wahrnimmst, mal von innen wahrnimmst, als ob du im Bauch wärst und vom Bauch her alles spürst. Oder als ob du im Herzen bist und vom Herzen her alles spürst. Oder als ob du hinter dir wärst und deinen Körper-Geistkomplex von hinten her spürst. Mache dir so sehr klar bewusst, du bist Bewusstsein.

Aber du bist reines Bewusstsein, verbunden mit dem kosmischen Bewusstsein, eins mit dem höchsten Bewusstsein. Das höchste Bewusstsein nimmt diesen Körper-Geistkomplex wahr. Aber dieses höchste Bewusstsein nimmt die Körper und die Gemüter von allen wahr. Und du kannst dich erfahren als dieses kosmische Bewusstsein. Dazu dehne jetzt deine Bewusstheit in alle Richtungen aus. Spüre nach links. Spüre nach rechts. Spüre nach hinten. Spüre nach vorne. Spüre in alle Richtungen, auch nach unten und oben. Dehne deine Bewusstheit immer weiter aus und intensiviere auch deine Bewusstheit. Drehe deine Bewusstheit hoch. Drehe deine Achtsamkeit hoch. Intensiviere deine Erfahrung. Mit jeder Phaser deines Wesens spüre die Weite, spüre so Verbundenheit, spüre Liebe und Einheit.

Indem du deine Bewusstheit ausdehnst, spürst du die Verbundenheit mit allem, die Verbundenheit mit dem unendlichen Bewusstsein und verstehst, alles ist Ausdruck des gleichen Bewusstseins. Und selbst wenn sich zwischendurch deine Individualität meldet, und du wieder diesen Körper oder einige Gedanken besonders wahrnimmst, auf einer tieferen Ebene dehne deine Bewusstheit weit, weit aus. Sogar wenn Körperwahrnehmungen wieder kommen oder der Impuls kommen mag, dich zu bewegen, dehne deine Bewusstheit weiter und weiter aus. Sei dir bewusst, ganz tief bist du verbunden mit dem Ewigen und dem Unendlichen. Ganz tief bist du eins. Spüre das. Spüre das während der nächsten zwei Minuten in der Stille.

Om Om Om. Vertiefe langsam wieder den Atem. Spüre wieder deinen Körper ganz besonders. Du kannst auch innerlich sagen: "Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf den weiteren Tag. Im Bewusstsein der Verbundenheit und Einheit will ich den heutigen Tag mit Gelassenheit erleben." Om Shanti.

Beobachter – „Coole Gelassenheit“

Durga erscheint dem indischen König Shivaji in ihrer Gestalt als Bhavani

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

Der Beobachterstandpunkt, die so genannte "coole Gelassenheit", war eine wichtige Phase meiner spirituellen Entwicklung und zugegebenermaßen auch eine, die ich heute häufig weiter anwende. Es ist schwierig, den Geist vollständig zu kontrollieren, denn das Bekämpfte, das Negierte, Unterdrückte kommt einem oft wieder entgegen, und wenn es gelingt, das weitestgehend zu beherrschen, dann entsteht oft ein schales Gefühl der Mittelmäßigkeit. Und die vollständige Gotteserfahrung war trotz vieler Jahre intensiver Bemühungen so leicht nicht erreichbar. Also hatte ich gedacht, es muss eine Abkürzung geben, und so bin ich zum Jnana-Yogaweg gekommen.

Es stimmt natürlich nicht, dass ich erst dann zum Jnana-Yogaweg gekommen bin, ich habe ja schon mit siebzehn die Upanishaden gelesen, die Werke von Shankaracharya hatten mich auch fasziniert und immer wieder bin ich auch den Jnana-Yogaweg gegangen. Aber in einer bestimmten Phase war dann der Jnana-Yogaweg für mich besonders wichtig: Beobachte alles, identifiziere dich mit nichts. Verstehe alles, du brauchst nichts zu ändern. Sei im Hier und Jetzt. Es gibt keine Notwendigkeit, irgendetwas zu beherrschen. Es gibt keine Notwendigkeit, irgendetwas zu ändern. Jetzt und in diesem Moment gilt: Satchidananda Swarupoham. Deine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit und zwar jetzt.

Als einen Aspekt meiner spirituellen Praxis und meines Lehrens schätze ich diesen Jnana-Yoga-Aspekt wirklich sehr. Ich meine zwar heute, er muss noch ergänzt werden durch anderes, aber das ist eine einfache Technik. Du brauchst gar nichts so sehr zu beherrschen, eine gewisse Beherrschung ist hilfreich, aber es ist nicht notwendig, eine vollständige Beherrschung zu haben. Du brauchst nur den Geist bis zu einem gewissen Grad zu beherrschen, dass er in der Lage ist, so zu denken, wie es im Jnana Yoga üblich ist. Sei es zu beobachten – du beobachtest deine Gefühle, du beobachtest deine Emotionen, du beobachtest deine Gedanken, du beobachtest das Kommen und Gehen des Atems, du beobachtest das Kommen und Gehen von Gedanken, du beobachtest das Kommen und Gehen von Gefühlen, du beobachtest das Kommen und Gehen von Wünschen, du beobachtest das Kommen und Gehen von körperlichen Empfindungen.

Du kannst alles beobachten, du brauchst nichts zu ändern. Du kannst alles verstehen, du brauchst nichts zu tun. Du weißt, dass deine wahre Natur Sein, Wissen und Glückseligkeit ist, du musst sie dir nicht verdienen. Wenn es dir gelingt, dich zu lösen vom Beobachtbaren, dann kannst du den Geist richten auf das, was du wirklich bist, und du bist Satchidananda Swarupoham. Und das ist etwas sehr Befreiendes, du kannst im Hier und Jetzt diese höchste Erfahrung zumindest erahnen.

Ein Problem damit war, es wird etwas zu cool. Alles beobachten, dich von nichts berühren zu lassen, Emotionen kommen und gehen und sind nicht weiter erheblich, Gedanken kommen und gehen und sind nicht weiter erheblich. Wünsche, etwas Gutes zu bewirken, selbst das kommt und geht und ist nicht weiter erheblich. Auch wenn es mir gelungen ist, diese Jnana-Yoga-Gelassenheit eine Weile zu leben und Abstand zu nehmen von bewusster Beherrschung, und selbst wenn es mir immer wieder auch gelungen ist, dabei mein inneres Selbst zu spüren und Verbundenheit zu spüren, merkte ich auch wieder zwei Probleme. Das eine Problem bei mir war, das innere Engagement wurde weniger, die Lebendigkeit wurde weniger und auch die Fähigkeit, etwas zu tun und zu ändern, wurde weniger. Ich war ja inzwischen auch Ashramleiter. Ich war inzwischen jemand, der viel Verantwortung hatte, aber eine gewisse Gleichmut, fast Gleichgültigkeit war zwischendurch die Folge.

Insbesondere auch dann die Worte: „Brahma Satyam. Brahman ist wirklich. Jagan Mithya. Die Welt, wie wir sie wahrnehmen, ist unwirklich. Jivo brahmaiva naparah. Das Individuum ist eins mit Brahman.“ Wozu etwas tun, wenn alles Brahman ist, wenn das Relative nur Täuschung ist? Und da es mir wirklich gelungen ist, mich von allem zu lösen, und das alles wie einen Traum vorbeiziehen zu lassen, wie geht es weiter? Da war auch wieder das Interessante: Ja, es ist möglich, die Gelassenheit zu haben und es ist auch ein schöner Zustand, aber es fehlt wiederum etwas, es ist irgendwie zu cool. Und beim Unterrichten habe ich auch wieder festgestellt, diese Beobachterrolle einzunehmen bewirkt bei manchen Menschen, die introvertiert sind, dass sie noch introvertierter werden. Und manche Menschen, die schon von Natur aus nicht so engagiert sind, werden vielleicht noch weniger engagiert. Und manche Menschen, die eine Neigung haben, sich von der Welt zurückzuziehen, diese Weltflucht wird weiter gefördert.

Wenn wir etwas in der Welt voranbringen wollen, brauchen wir alle Kräfte, brauchen wir auch inneres Feuer. Bei den meisten, denen ich diese Jnana-Yogalehren gelehrt habe, habe ich auch festgestellt, für eine Weile können das Menschen durchhalten, der Mehrheit sagt diese Jnana Yoga coole Gelassenheit auf die Dauer doch nicht so viel. Nach einer Weile merken sie, sie wollen etwas anderes leben. Du kannst jetzt aber selbst überlegen, ist für dich vielleicht doch diese Jnana Yoga Gelassenheit hilfreich?

Und ich meine, es ist eine wichtige Phase und auch eine sehr wichtige Technik, auch eine Technik, die nachher wichtig sein wird vor dem Hintergrund des Königswegs, bei dem ich jetzt momentan bin und den ich für sehr genial halte, wichtig halte, sofort wirksam halte. Der braucht als Grundlage die Fähigkeit der Nicht-Identifikation. Und vielleicht willst du dieses ja auch die nächste Woche nochmals besonders üben. Bewusst zu sein: „Ich bin nicht die Erfahrung, ich bin der Erfahrende.“ Du kannst dir in der nächsten Woche besonders zur Aufgabe machen, wie du es ja schon gehört hast, beobachten aber nicht identifizieren - das ist eine einfache Form von Gelassenheit.

Jnana Yoga ist wie eine Abkürzung. Du brauchst dich nicht vollständig zu beherrschen. Alles ist in Ordnung, du kannst dich nur lösen, beobachten und zwischendurch deinen Beobachterstatus genießen, dich selbst erfahren als Satchidananda Swarupoham. Wenn du dann dein Karma abgearbeitet hast, das heißt, alle anderen Erfahrungen gemacht hast, wenn du dein Dharma erfüllt hast, also die Dinge getan hast, die du in diesem Leben zu bewirken hast, dann kannst du zur vollständigen Verwirklichung kommen, Satchidananda Swarupoham.

Viveka Chudamani - Das Selbst als reiner Beobachter

Swami Sivananda: Der Beobachter

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 99 von Sukadev Bretz -

Während der Verstand, Buddhi in verschieden Rollen wie zum Beispiel in der Rolle des Handelnden erscheint, ruht Atman das Höchste Selbst, in sich selbst. Atman der reine Beobachter, unbeteiligte Zuschauer bleibt von Buddhi und ihre Handlungen die durch ihre Begrenzungen entstanden sind, vollkommen unberührt.

Ich bin frei von allen Begrenzungen und Handlungen

Hier beschreibt er das Höchste Selbst. Das Höchste Selbst ist Paratman. Das Höchste Selbst mag beschränkt erscheinen als Buddhi. Es ist trotzdem nur der Zeuge, Sakshi, von Allem. Es wird nicht befleckt. Auch nicht im geringsten Maße durch den Verstand und seiner Handlungen. Das Höchste Selbst ist frei, Asanga. Es ist auch durch die Handlungen, Karma nicht befleckt. Es ist befreit von den Begrenzungen aller ausgeführten Handlungen. Das ist ein wunderschöner Vers.

Ich bin das unsterbliche Selbst

Buddhi, der Verstand ist da und denkt, überlegt und entscheidet. Es gibt natürlich auch noch Manas, das mit Emotionen, Worten und Bildern verbunden ist. Du selbst bist das Selbst. Halte einen Moment inne. Eventuell kannst du die Beobachtungen wahrnehmen. Eventuell beobachte die Gedanken und Gefühle. Aber sei dir bewusst, ich bin das Selbst. Ich bin das Gewahrsein. Alles andere kommt und geht. Aber ich als Bewusstsein bleibe.

Viveka Chudamani - Es muss einen Beobachter geben

Es muss jemanden geben, denn jemand beobachtet

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 215 von Sukadev Bretz -

Wann auch immer etwas von jemandem wahrgenommen wird, muss es davon ein beobachtendes Prinzip geben. Wenn etwas von niemand wahrgenommen wird, kann von Beobachtung nicht die Rede sein.

Es muss einen Beobachter geben

Hier sagt Shankara, dass es einen Beobachter geben muss. Er hat zuvor davon gesprochen, dass du nicht das Beobachtete bist. Du bist nicht das, was du sehen kannst. Du bist nicht der Himmel, du bist nicht das Essen. Was du sehen, hören, schmecken, fühlen kannst, das bist du nicht.

Alles was du wahrnehmen kannst bist du nicht

Daher bist du auch nicht der Körper, denn du kannst den Körper sehen, auch im Spiegel sehen. Du kannst den Körper hören. Du kannst das Klatschen hören, die Stimme hören, das Streicheln hören. Du kannst den Körper riechen, den Körper schmecken und fühlen. Du nimmst wahr.

Du kannst auch die Emotionen und die Gedanken wahrnehmen. Das, was wahrgenommen wird, bist du nicht. Wer bist du also? Gibt es mich überhaupt?

Shankara sagt, dass es jemanden geben muss, denn jemand beobachtet. Das ist so ähnlich, wie auch Descartes gesagt hat: „Cogito ergo sum. Ich denke, also bin ich.“ Descartes wollte in seiner Schrift „Meditationes“ herausfinden, ob es irgendetwas gibt, worauf er bauen kann. Er sagt auch, dass er an allem zweifeln kann, alles eine Illusion sein könnte. Die Welt könnte wie eine Traumwelt sein. Alles, was ich sehe, könnte eine Sinnestäuschung sein.

Aber es muss jemanden geben der denkt. Auch wenn ich zweifele muss es jemand geben, der zweifelt. Ohne, dass es jemanden gibt der zweifelt, gibt es auch keinen Zweifel. Also muss ich existieren.

Mich gibt es, aber nicht als Individuum

Und so sagt Shankara hier: Es muss jemanden geben, der Zeuge ist. Daher muss es das Selbst geben. Mache dir das bewusst. Ich bin der Wahrnehmende. Mich gibt es. Aber es gibt mich nicht als Individuum, denn das Individuum ist wahrnehmbar. Das, was wahrnehmbar ist, bin ich nicht. Wenn es Grenzen gibt, dann kann ich die Grenzen wahrnehmen. Das, was wahrgenommen wird, bin ich nicht. Also kann ich nicht begrenzt sein. Das ist auch etwas Wichtiges. Ich muss unbegrenzt sein, denn jede Grenze könnte ich wahrnehmen und wenn ich eine Grenze wahrnehmen kann, dann bin ich nicht die Grenze, also bin ich unbegrenzt. Logischerweise muss das Ich unbegrenzt sein. Denke mal darüber nach.

Verschiedene Schreibweisen für Sakshin

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben, ebenso wie auch modernere indische Sprachen wie Hindi, Bengali, Gujarati, Panjabi, Urdu. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sakshin auf Devanagari wird geschrieben " साक्षिन् ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sākṣin ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sAkSin ", in der Velthuis Transliteration " saak.sin ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sAkShin ".

Video zum Thema Sakshin

Sakshin ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Sanskrit Sakshin - Deutsch Zuschauer, Zeuge bei, oder von, (Gen Locativ o
Deutsch Zuschauer, Zeuge bei, oder von, (Gen Locativ o Sanskrit Sakshin
Sanskrit - Deutsch Sakshin - Zuschauer, Zeuge bei, oder von, (Gen Locativ o
Deutsch - Sanskrit Zuschauer, Zeuge bei, oder von, (Gen Locativ o - Sakshin

Siehe auch

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sakshin

Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Sakshin oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Sakshin stehen:

Quelle

Weblinks

Literatur

Seminare

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