Yoga Vasishtha: Unterschied zwischen den Versionen

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Das „Yoga Vasishtha“ behandelt das Thema, wie man die Wiedervereinigung zwischen der individuellen [[Seele]] und dem Höchsten [[Selbst]] erreichen kann - trotz der [[Versuchung]]en und Erschütterungen des Lebens. Es beschreibt unterschiedliche Richtungen für die Vereinigung des [[Jivatma]] mit [[Paramatma]]. Die Natur von [[Brahman]] oder [[Sat]] und die unterschiedlichen [[Methode]]n, [[Selbstverwirklichung]] zu erreichen, werden in diesem Buch lebhaft beschrieben. Die wichtigste Erforschung der endgültigen Glückseligkeit wird wunderschön beschrieben. Dieses Buch beinhaltet die [[Wissenschaft]] der [[Ontologie]], das Wissen über das Selbst, die Prinzipien der [[Psychologie]], die Wissenschaft der [[Emotion]]en, die ethischen Grundsätze und praktische [[Moral]], Diskurse über [[Theologie]] uvm. Die Philosophie von Yoga Vasishtha ist erhaben und einzigartig.
Das „Yoga Vasishtha“ behandelt das Thema, wie man die Wiedervereinigung zwischen der individuellen [[Seele]] und dem Höchsten [[Selbst]] erreichen kann - trotz der [[Versuchung]]en und Erschütterungen des Lebens. Es beschreibt unterschiedliche Richtungen für die Vereinigung des [[Jivatma]] mit [[Paramatma]]. Die Natur von [[Brahman]] oder [[Sat]] und die unterschiedlichen [[Methode]]n, [[Selbstverwirklichung]] zu erreichen, werden in diesem Buch lebhaft beschrieben. Die wichtigste Erforschung der endgültigen Glückseligkeit wird wunderschön beschrieben. Dieses Buch beinhaltet die [[Wissenschaft]] der [[Ontologie]], das Wissen über das Selbst, die Prinzipien der [[Psychologie]], die Wissenschaft der [[Emotion]]en, die ethischen Grundsätze und praktische [[Moral]], Diskurse über [[Theologie]] uvm. Die Philosophie von Yoga Vasishtha ist erhaben und einzigartig.


Das Buch enthält sechs [[Parakarana]]s oder Bereiche: 1.) Vairagya Prakarana (über die [[Sachlichkeit]] oder [[Gleichgültigkeit]]); 2.) Mumukshu Prakarana (Von der [[Sehnsucht]] nach Befreiung); 3.) Utpatti Prakarana (Über die [[Schöpfung]] oder den [[Ursprung]]); 4.) Sthiti Prakarana (Über die Erhaltung oder die Existenz); 5.) Upasanti Prakarana (Über die [[Auflösung]] oder die [[Stille]]); und 6.) Nirvana Prakarana (Über die Befreiung). Das Yoga Vasishtha beschreibt, dass diese Welt der Erfahrungen mit unterschiedlichen [[Objekt]]en, mit [[Zeit]], [[Raum]] und [[Gesetz]]en, eine Schöpfung des Geistes ist, der eine [[Idee]] von [[Kalpana]] ist. Genauso wie die Objekte durch den Geist im [[Traum]] erschaffen werden, so wird auch im Wachzustand alles vom Geist erschaffen. Die Ausdehnung des Geistes ist [[Sankalpa]].
Das Buch enthält sechs [[Parakarana]]s oder Bereiche: 1.) Vairagya Prakarana (über die [[Leidenschaftslosigkeit]] oder [[Gleichgültigkeit]]); 2.) Mumukshu Prakarana (Von der [[Sehnsucht]] nach Befreiung); 3.) Utpatti Prakarana (Über die [[Schöpfung]] oder den [[Ursprung]]); 4.) Sthiti Prakarana (Über die Erhaltung oder die Existenz); 5.) Upasanti Prakarana (Über die [[Auflösung]] oder die [[Stille]]); und 6.) Nirvana Prakarana (Über die Befreiung). Das Yoga Vasishtha beschreibt, dass diese Welt der Erfahrungen mit unterschiedlichen [[Objekt]]en, mit [[Zeit]], [[Raum]] und [[Gesetz]]en, eine Schöpfung des Geistes ist, der eine [[Idee]] von [[Kalpana]] ist. Genauso wie die Objekte durch den Geist im [[Traum]] erschaffen werden, so wird auch im Wachzustand alles vom Geist erschaffen. Die Ausdehnung des Geistes ist [[Sankalpa]].


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Version vom 9. April 2014, 15:14 Uhr

Yoga Vasishtha (Sanskrit: योगवासिष्ठ yogavāsiṣṭha n.) ein von zahlreichen Geschichten umrankter Dialog zwischen dem Weisen Vasishtha und seinem Schüler Rama über Advaita, den Zustand der Nicht-Dualität. Das Yoga Vasishtha gehört zu den wichtigsten Standardwerken der vedischen Philosophie. Eine andere, aus dem Raum Kashmir stammende Fassung des Yoga Vasishtha ist unter dem Namen Mokshopaya "Mittel zur Erlösung" bekannt.

Valmiki Ramayana.jpg

Das Yoga Vasishta, eines der bedeutendsten Werke indischer Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwischen dem legendären Rishi Vasishtha und dem Königssohn Rama. Der junge Rama soll allmählich von seinem Vater die Regierungsgeschäfte übernehmen, befindet sich jedoch in einer spirituellen Krise. Er sieht, dass alle äußeren Werte vergänglich sind - Jugend, Gesundheit, Wohlstand, Ansehen, Macht - und stellt sich die großen Fragen menschlicher Existenz: Was ist Glück? Was ist die Welt? Was ist der Sinn des Lebens? Der weise Vasishta erklärt ihm den Yogaweg, insbesondere den Weg des reinen Vedanta, wonach dieses ganze Universum, so wie wir es normalerweise wahrnehmen, eine Illusion ist. Die höchste vedantische Weisheit kommt in Form fantastischer Geschichten, die sich teilweise in Paralleluniversen abspielen. Vasishta will Rama und damit uns aus unserem normalen Alltagsbewusstsein aufrütteln, uns die Relativität der Welt der Erscheinungen drastisch vor Augen führen. Trotz oder gerade wegen seiner hohen Philosophie ist das Yoga Vasishta eine Anleitung für gelebte Spiritualität im Alltag.

Swami Sivananda über Yoga Vasishtha

Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009, Einleitung.

Der Rahmen

„Vasishtha Maha Ramayana“ oder „Yoga Vasishtha“ ist das früheste Werk auf Sanskrti über Vedanta. Dieses Werk ist ohnegleichen in der Sanskrit-Literatur. Vasishtha, der große Weise, lehrte seinen königlichen Schüler Rama die Prinzipien von Vedanta. Rama besiegte Ravana und ist der Held des Epos Ramayana. Vasishtha erzählte schöne und interessante Geschichten, um die Prinzipien zu veranschaulichen. Das Buch ist in der Sprache von Valmiki geschrieben.

Das „Yoga Vasishtha“ ist die Krone der Schöpfungen über Vedanta. Es handelt sich dabei um ein Meisterstück. Das Studium des Buches erhebt einen Menschen in die luftigen Höhen göttlicher Pracht und Glückseligkeit. In ihm verbirgt sich in der Tat eine enorme Weisheit. Wer Atma Chintana oder Brahma Abhyasa oder Vedantische Meditation praktiziert, wird einen unbezahlbaren Schatz in diesem großartigen Buch finden. Wer das Buch mit großem Interesse studiert, mit Einpünktigkeit des Geistes, wird selbstverständlich die Selbstverwirklichung erlangen. Die praktischen Hinweise zu Sadhana sind einzigartig. Selbst der Mensch, der sehr stark an Worten hängt, wird leidenschaftslos werden und Frieden im Geist und Trost erfahren.

Das „Yoga Vasishtha“ war einst das am meisten gelesene Buch in Indien. Es beeinflusste den allgemein verbreiteten Gedanken über Philosophie am stärksten. Der Pandit Brindawana Saraswati aus Benares hatte das „Yoga Vasishtha“ 165 Mal gelesen. Es ist ein umfassendes, tiefgreifendes, systematisches und literarisch-philosophisches Werk des alten Indiens.

Der Name leitet sich von dem Weisen Vasishtha ab. Obwohl das Buch „Yoga Vasihtha“ heißt, geht es darin nur um Jnana. Die Yogapraxis wird innerhalb von zwei Geschichten behandelt. Das Wort „Yoga“ wird im Titel des Buches mit seinem allgemeinen Sinn benutzt. Das Buch ist auch unter dem Namen „Jnana Vasishtham“ bekannt. Der Rishi Valmiki, der Autor des Ramayana, stellte dieses außergewöhnliche Buch zusammen. Er ordnete das gesamte Buch des „Yoga Vasishtha“ dem Rishi Baradwaja zu, da es zwischen Rama und dem Weisen Vasishtha stattfand.

Die Struktur

Es gibt zwei Bücher: das „Brihat Yoga Vasishtha“ und das „Laghu Yoga Vasishtha“. Das erste ist ein großes Buch, das 32.000 Granthas und Slokas oder 64.000 Zeilen enthält. „Brihat“ bedeutet groß. Das zweite Buch beinhaltet 6.00 Granthas. „Laghu“ bedeutet klein.

Das „Yoga Vasishtha“ enthält ein System alter philosophischer Gedanken, die einzigartig sind. Es ist ein wertvolles Erbe aus grauer Vorzeit aus diesem heiligen Land, das als „Bharatavarsha“ oder „Aryavarta“ bekannt ist. Das Gedankensystem, das in diesem Buch vorgestellt wird, ist ein wichtiger Beitrag für das philosophische Gedankengut der ganzen Welt und nicht nur für Indien.

Jene, die ihren Geist von dieser Welt abgewandt haben, die den Objekten dieser Welt gegenüber gleichgültig geworden sind und die sich nach Befreiung sehnen, werden aus diesem wertvollen Buch Nutzen ziehen. Sie werden in diesem Buch umfassendes und tiefgreifendes Wissen und praktische spirituelle Anweisungen für ihr tägliches Leben finden. Das „Yoga Vasishtha“ kündigt zunächst eine Doktrin mit ihren unterschiedlichen Aspekten an und macht sie danach durch interessante Geschichten transparent. Das ist ein Buch, das man so oft wie möglich liest und daraus seine Lehren zieht. Es muss immer wieder gelesen, studiert und gemeistert werden.

Das „Yoga Vasishtha“ behandelt das Thema, wie man die Wiedervereinigung zwischen der individuellen Seele und dem Höchsten Selbst erreichen kann - trotz der Versuchungen und Erschütterungen des Lebens. Es beschreibt unterschiedliche Richtungen für die Vereinigung des Jivatma mit Paramatma. Die Natur von Brahman oder Sat und die unterschiedlichen Methoden, Selbstverwirklichung zu erreichen, werden in diesem Buch lebhaft beschrieben. Die wichtigste Erforschung der endgültigen Glückseligkeit wird wunderschön beschrieben. Dieses Buch beinhaltet die Wissenschaft der Ontologie, das Wissen über das Selbst, die Prinzipien der Psychologie, die Wissenschaft der Emotionen, die ethischen Grundsätze und praktische Moral, Diskurse über Theologie uvm. Die Philosophie von Yoga Vasishtha ist erhaben und einzigartig.

Das Buch enthält sechs Parakaranas oder Bereiche: 1.) Vairagya Prakarana (über die Leidenschaftslosigkeit oder Gleichgültigkeit); 2.) Mumukshu Prakarana (Von der Sehnsucht nach Befreiung); 3.) Utpatti Prakarana (Über die Schöpfung oder den Ursprung); 4.) Sthiti Prakarana (Über die Erhaltung oder die Existenz); 5.) Upasanti Prakarana (Über die Auflösung oder die Stille); und 6.) Nirvana Prakarana (Über die Befreiung). Das Yoga Vasishtha beschreibt, dass diese Welt der Erfahrungen mit unterschiedlichen Objekten, mit Zeit, Raum und Gesetzen, eine Schöpfung des Geistes ist, der eine Idee von Kalpana ist. Genauso wie die Objekte durch den Geist im Traum erschaffen werden, so wird auch im Wachzustand alles vom Geist erschaffen. Die Ausdehnung des Geistes ist Sankalpa.

Der Inhalt

Sankalpa erschafft mit Unterscheidungskraft dieses Universum. Zeit und Raum sind nur mentale Schöpfungen. Durch das Spiel der Objekte im Geist scheint Nähe eine große Distanz zu sein und umgekehrt. Durch die Kraft des Geistes wird ein Kalpa als ein Augenblick wahrgenommen und umgekehrt. Ein Augenblick innerhalb der weltlichen Erfahrung kann im Traum wie Jahre empfunden werden. Der Geist kann innerhalb eines kurzen Abstandes die Erfahrung von Meilen machen, der Abstand kann aber auch nur als solcher wahrgenommen werden. Der Geist ist nichts anderes als Brahman und ist von diesem auch nicht getrennt. Brahman manifestiert sich selbst als Geist. Der Geist verfügt über kreative Kraft. Der Geist ist der Grund für Bindung und Befreiung.

Die Doktrin von Drishti Srishtivada wird in der Yoga Vaishtha dargelegt. An manchen Stellen spricht Vasishtha von Ajatavada von Sri Gaudapadacharya, dem großen Guru von Shankara. Du beginnst zu sehen und dann ist da die Schöpfung. Das ist Drishti Srishtivada. Diese Welt existiert überhaupt nicht in diesen drei Zeitspannen. Das ist Ajatavada oder die Ursprungslosigkeit des Universums.

Das Yoga Vasishtha ist ein sehr inspirierendes Buch. Jeder Vedantaschüler sieht dieses Buch als Lehrbuch an und liest es immer wieder. Es ist ein ständiger Begleiter für einen Schüler des Jnana Yoga. Es ist kein Prakriya Grantha. Es geht nicht um die Prakriyas oder Kategorien des Vedanta. Nur fortgeschrittene Schüler können dieses Buch studieren. Anfänger sollten zunächst „Atma Bodha“, „Tattwa Bodha“ und „Atmanatma Viveka“ von Shankara studieren. Bevor der Schüler sich der Yoga Vasishtha zuwendet, sollte er auch noch „Pancheekaram“ kennen.

Moksha bedeutet nach Vasishtha das Erlangen der Essenz der Glückseligkeit von Brahman durch das Wissen über das Selbst. Es bedeutet Freiheit von Tod und Wiedergeburt. Das ist der makellose und ewige Sitz von Brahman, wo es weder Sankalpas noch Vasanas gibt. Der Geist erlangt hier die Stille. Alle Vergnügungen der Welt sind eine Kleinigkeit, wenn man sie mit der unendlichen Glückseligkeit von Moksha vergleicht

Was „Moksha“ genannt wird, befindet sich weder in Devaloka noch in Patala oder auf der Erde. Wenn alle Wünsche zerstört sind, ist allein die Auflösung des expansiven Geistes Moksha. Moksha beinhaltet weder Zeit noch Raum oder ein Außen oder Innen. Wenn die illusionäre Idee des „Ich“ oder Ahamkara vergeht, wird das Ende der Gedanken (die Maya darstellen) erfahren, und das ist Moksha. Die Auflösung aller Vasanas begründet Moksha.

Sankalpa ist nur Samsara; seine Vernichtung ist Moksha. Nur wenn Sankalpa, jenseits der Wiederauferstehung zerstört wird, setzt Moksha oder der ewige Sitz von Brahman ein. Moksha bedeutet die Befreiung von allen möglichen Schmerzen (Sarva Duhkha Nivritti) und das Erreichen der höchsten Glückseligkeit (Paramananda Prapti). „Dukha“ bedeutet Schmerz oder Leiden. Geburten und Tode rufen den größten Schmerz hervor. Die Freiheit von Geburten und Toden ist Freiheit von allen möglichen Schmerzen. Durch Brahma Jnana oder durch das Wissen über das Selbst wird Befreiung (Moksha) herbeigeführt. Die Stille, die im Geist durch die Abwesenheit von Wünschen nach Objekten hervorgerufen wird, ist Moksha.

Moksha ist keine Sache, die erreicht werden kann. Moksha ist schon da. In Wirklichkeit bist du gar nicht gebunden. Du bist ewig rein und frei. Wenn du wirklich gebunden wärst, könntest du niemals frei werden. Du musst wissen, dass du das unsterbliche, allesdurchdringende Selbst bist. Wenn du Das weißt, dann wirst du Es auch. Das ist Moksha. Das ist das Ziel des Lebens. Das ist das Summum Bonum der Existenz. Dieser Zustand der Nichtanziehung des Geistes, wenn weder „Ich“ noch irgendein anderes Selbst existiert, und alle Vergnügungen der Welt aufgegeben worden sind, sollte als Weg bekannt sein, der zu Moksha führt.

Nach „Yoga Vasishtha“ ist das Absolute „Satchdiananada Parabrahman“, das nicht dual ist, ungeteilt, unendlich, selbstleuchtend, unveränderlich und ewig. Das ist der Ozean des Seins, in dem wir alle leben und uns bewegen. Er liegt jenseits des Geistes und der Sinne. Er ist die letztendliche Substanz. Er ist die Einheit hinter dem Subjekt und das Objekt der Erfahrung. Er ist eine einzige homogene Essenz. Er durchdringt alles. Er kann nicht beschrieben werden. Er ist ohne Namen, farblos, ohne Geschmack, zeitlos, ohne Raum, ohne Tod und Geburt.

Wer einen ruhigen Geist hat, der mit den „Vier Mitteln“ der Befreiung ausgestattet ist. Wer frei von Fehlern und Unreinheiten ist, kann das Selbst intuitiv durch Meditation erkennen. Die Schriften und der spirituelle Beobachter kann uns nicht Brahman zeigen. Sie können uns nur führen und uns über Analogien und Bilder Hinweise geben.

Shanti (Geistesstille), Santosh (Zufriedenheit), Satsang (Zusammensein mit Heiligen) und Vichara (Atmische Befragung) sind die vier Wächter, die das Tor zu Moksha bewachen. Wenn du dich mit ihnen anfreundest, wirst du das Reich von Moksha leicht erreichen. Selbst wenn du dich nur einem näherst, wird er dich sicherlich den anderen drei vorstellen.

Der Schüler sollte unerschütterlich davon überzeugt sein, dass Brahman die einzige Wirklichkeit ist, dass alles Brahman ist, dass Brahman das tiefste Innere von jedem Wesen ist. Dann sollte er diese Wahrheit durch direkte Erkenntnis oder Intuition (Aparokshnubhava) erlangen. Dieses direkte Wissen über Brahman allein bedeutet Befreiung.

Es gibt keinen Unterschied zwischen den Erfahrungen im Wach- und im Traumzustand. Der Wachzustand ist ein langer Traum. Die Traumerfahrungen werden unwahr, sobald der Mensch zu seinem echten Wachzustand zurückgekehrt ist. Genau so wird der Wachzustand unwahr für einen Weisen, der die Selbstverwirklichung erreicht hat. Für den Träumer wird der Wachzustand unwahr.

Der Jivanmukta wandert glücklich umher. Er fühlt sich zu nichts hingezogen und mit nichts verhaftet. Er muss nichts erreichen, und er muss nichts aufgeben. Er dient dem Wohlergehen der gesamten Welt. Er ist frei von Wünschen, Egoismus und Gier. Er ist einsam, obwohl er im lautesten Stadtteil arbeitet.

Möget ihr alle den Nektar von „Yoga Vasishtha“ trinken! Möget ihr alle den Honig der Weisheit über das Selbst schmecken! Möget ihr alle noch in diesem Leben Jivanmuktas werden! Möge der Segen von den Weisen Vasishtha, Valmiki und anderen Brahma Vidya Gurus mit euch allen sein! Möget ihre alle an der Essenz und der Glückseligkeit von Brahman teilhaben!

Die Essenz von Yoga Vasishtha

Artikel aus Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda. The Divine Life Society Publication, 9. Auflage, Uttarakhand, 2009.

Wenn die vier Wachen – Shanti (Frieden), Vichara (Atmische Befragung), Santosh (Zufriedenheit) und Satsanga (Gesellschaft mit Heiligen) - die am Tor zu Moksha behilflich sind, dann wird es kein Hindernis mehr geben, um die letztendliche Befreiung zu erlangen. Auch wenn nur ein einziger davon behilflich ist, wird er dich seinen Gefährten vorstellen.

Wenn du Wissen über das Selbst oder Jnana Brahma erlangst, wirst du von den Fesseln von Geburt und Tod befreit. All deine Zweifel werden verschwinden und das ganze Karma wird vergehen. Nur durch die eigenen Bemühungen kann der unsterbliche, glückselige Thron von Brahman erreicht werden.

Der Geist allein erstickt Atman. Die Form des Geistes sind nur die Sankalpas. Die wahre Natur des Geistes sind die Vasanas. Nur die Handlungen des Geistes sind wirkliche Handlungen (Karmas). Das Universum ist nichts weiter als der Geist, der sich durch die Kraft von Brahman manifestiert. Wenn der Geist den Körper anbetet, wird er zum Körper selbst und wenn er dann mit ihm verstrickt ist, wird er von ihm getrübt.

Der Geist manifestiert sich selbst als die äußere Welt, in Form von Schmerzen und Vergnügungen. Subjektiv betrachtet besitz der Geist kein Bewusstsein. Objektiv betrachtet, ist er das Universum. Durch seinen Feind, die Unterscheidungskraft, kehrt der Geist zurück in seinen bewegungslosen Zustand von Parabrahman. Die wahre Glückseligkeit kommt auf, wenn der Geist, der durch das ewige Jnana von allen Wünschen befreit ist, seine subtile Form zerstört. Die Sankalpas und Vasanas, die du entwickelst, umspinnen dich wie ein Netz. Das Licht von Parabrahman allein erscheint als der Geist oder das Universum.

Menschen mit atmischer Befragung werden diese Welt als genauso real ansehen. Sie ist allerdings nichts weiter als die Natur der Sankalpas. Die Ausdehnung des Geistes allein ist Sankalpa. Sankalpa ruft durch die Unterscheidungskraft dieses Universum hervor. Das Löschen der Sankalpas allein ist Moksha.

Der Feind des Atman ist der unreine Geist, der mit exzessiven Wahnvorstellungen gefüllt ist und Wortgedanken beheimatet. Es gibt kein Fahrzeug auf dieser Erde, das in der Lage ist, durch den Ozean von Wiedergeburten zu fahren - außer dem antagonistischen Geist.

Der ursprüngliche Spross des schmerzvollen Ahamkaras, mit seinem zarten Schaft an Wiedergeburten, verästelt sich selbst in alle Rinchtungen mit langen Ästen von „Mein“ und „Dein“. Er erntet seine unreifen Früchte von Tod, Krankheit, Alter und Sorgen. Dieser Baum kann mit dem Feuer von Jnana entwurzelt werden.

All die heterogenen Objekte, die mit den Sinnesorganen wahrgenommen werden können, sind einfach unwahr. Was wahr ist, ist Parabrahman oder das Höhere Selbst. Wenn alle Objekte, die eine bezaubernde Erscheinung haben, zu Schandflecken werden und das Gegenteil ihrer vorhergehenden Gefühle präsentieren, wird der Geist zerstört. Alle Besitztümer sind sinnlos. Aller Reichtum führt dich in Gefahren. Die Wunschlosigkeit wird dich in das ewige, glückselige Zuhause führen.

Vernichte die Vasanas und Sankalpas. Vernichte den Egoismus. Vernichte den Geist. Statte dich mit den „Vier Mitteln“ aus. Meditiere auf das reine, unsterbliche, allesdurchdringend Selbst oder Atman. Erlange Wissen über das Selbst und erreiche dadurch Unsterblichkeit, immerwährenden Frieden, ewige Glückseligkeit, Freiheit und Perfektion.

Yoga Vasishtha zum Thema Karma

Swami Sivananda zitiert in seinem Werk „Practice of Karma Yoga“ die folgende Passage aus der Yoga Vasishtha zum Thema Karma:

Schicksal ist nichts anderes als die Auswirkungen unserer früheren Bemühungen. (II-6-4). Unsere früheren Bemühungen werden Schicksal genannt. (II-6-36). Unsere Leistungen werden durch unsere Bemühungen bestimmt. Deshalb ist unsere Bemühung unser Schicksal (II-6-2). Unsere früheren und jetzigen Bemühungen, so sie in gegensätzliche Richtungen verlaufen, sind zwei Böcke, die gegeneinander kämpfen. Der stärkere der beiden stürzt immer den anderen (II-6-10). Ob es nun die früheren oder die jetzigen Bemühungen sind, die stärkeren bestimmen unser Schicksal. In jedem Fall bestimmt das eigene Bemühen das Schicksal, kraft seiner Stärke (II-6-8). Der Mensch bestimmt sein eigenes Schicksal durch seine Gedanken. Er kann auch die Dinge geschehen lassen, die nicht vorgesehen waren (V-24-28). Die Seele des Menschen ist machtvoll genug. In der Welt geschehen nur die Dinge, die sie durch eigene, freie Bemühungen selbst geschaffen haben, nicht durch andere (V-24, 35, 36). Man sollte deshalb sein eigenes ungünstiges Schicksal (die Auswirkung der eigenen früheren Bemühungen) durch größere Bemühungen in der Gegenwart überwinden, die Zähne zusammenbeißend.“ (III-96-8).

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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