Apana

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1. Apana (Sanskrit: अपान apāna m.) der eingezogene, von oben nach unten sich bewegende Hauch (Vayu) im Körper; eine der fünf Hauptmanifestationen der Lebensenergie. Apana ist verantwortlich für Ausscheidung, Sexualität, Fortpflanzung und Kreativität. Durch Yoga Übungen und Ayurveda Techniken kann man Apana Vayu harmonisieren.

Häufig findet man die Verwendung Apana-Vayu. Das ist eines der fünf Vayus (Hauptpranas). Ist Apana gestört, haben wir zum Beispiel Durchfall oder Verstopfung. Um Störungen von Apana Vayu vorzubeugen bzw. diese zu heilen, gibt es im Ayurveda bestimmte Anwendungen und Ernährungsmaßnahmen.


2. Apana (Sanskrit: आपान āpāna adj. u. n.) das Ziel erreichend; erlangend, teilhaftig werdend; das Zechen, Gelage.


3. Apana (Sanskrit आपण āpaṇa m.) Markt, Ware.

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Etymologie

Apana setzt sich zusammen aus "apa" (was soviel wie "weg, ab, hinab" bedeutet) und "an" ("atmen", blasen, leben"). Apana bedeutet also: "sich wegbewegende Luft".

Apana im Ayurveda

Apana Vayu ist im Ayurveda ein Aspekt des Vata-Doshas, das Naturgesetz der Bewegung. Die Funktion von Apana ist, die Bewegung im unteren Teil des Körpers (unterhalb des Bauchnabels) zu unterstützen - die Bewegung der Energie vom Bauchnabel nach unten zum Wurzelchakra. Apana kontrolliert also hauptsächlich alle Bewegungen nach unten und außen (alle Arten der Ausscheidung und Fortpflanzung):

Apana Vayu bildet außerdem die Öffnungen des Unterleibes selbst: die Geschlechts- und Harnleiteröffnungen und den Darmausgang.

Die Bewegungen des Apana gesund zu erhalten bedeutet, dass die Organe, Knochen, Muskeln und andere Teile des Unterleibes in gutem Zustand bleiben und die Energie an diesen Orten fließen kann (Dickdarm, Rektum, Anus, Blase, Harnröhre, Nieren, Prostata, Gebärmutter, Gebärmutterhals, Vagina, Bauchmuskeln, Beckenbodenmuskeln, Hüften und Becken, unterer Rücken).

Apana als Aspekt des Vata-Doshas besitzt die folgenden Eigenschaften:

  • lebhaft/ beweglich
  • sprunghaft/ unregelmäßig
  • trocken
  • leicht
  • kalt
  • fein/ subtil
  • fest
  • rau/spröde

Störung von Apana

Pranayama

Diese Eigenschaften zeigen sich insbesondere bei Störungen des Apana Vayu – bei Akkumulation bzw. Reizung des Apana Vayu, bei Einschränkung oder Verringerung bzw. Schwankungen der Bewegungen.

Mögliche Störungen sind zum Beispiel:

  • Probleme der Ausscheidungsorgane wie Blase, Niere und Darm (Verstopfung, Durchfall)
  • Menstruationsbeschwerden (mangelhafte, exzessive oder schmerzhafte Menstruation)
  • Hämorrhoiden
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Reizdarmsyndrom (RDS)
  • Blähungen
  • Inkontinenz
  • Harnwegsinfektion
  • Frühzeitige Ejakulation
  • Steifheit und Schmerzen im unteren Rücken (Hexenschuss), Bandscheibenvorfall
  • Hüftgelenksschmerzen oder Unbeweglichkeit
  • Prostataerkrankungen
  • Fehlgeburt
  • Impotenz
  • Muskelschwäche

Ein chronisches Apana-Ungleichgewicht geht meistens auch auf eine chronische Ansammlung von Ama im Dick- und Enddarm zurück (Gifte, die aufgrund von nur ungenügend verdautem Essen verursacht werden).

Übungen zur Stimulierung von Apana

Uddiyana Bandha

Nach Ayurveda ist Prävention besser als Heilung, wobei der folgende einfache Grundsatz angewandet wird: Gegensätze gleichen sich aus, Ähnliches verstärkt Ähnliches. So wird die Bewegung von Apana gestärkt durch Therapien bzw. Techniken, die Vata entgegengesetzte Eigenschaften aufweisen.

Folgende Übungen und Therapien beleben, kräftigen, stabilisieren und entspannen Apana Vayu:

Apana wird durch diese Übungen harmonisiert, stimuliert und regeneriert und kann auch in Ojas umgewandelt werden. Auch unterstützen die Übungen eine angenehmere Schwangerschaft und einfachere Geburt. Die Kreativität wird angeregt und das Gefühl von Freude und Leichtigkeit verstärkt.

Ernährung

Im Ayurveda wird Apana Vayu als für die körperliche Gesundheit wichtigstes Prana angesehen, da das Prana, das mit der Nahrung aufgenommen wird, vom Körper im Dickdarm absorbiert wird – der Sitz von Apana Vayu.

Um Apana Vayu auszugleichen, empfiehlt sich folgende Ernährungsanpassung:

  • eine Nahrung, die regelmäßige gesunde Bewegungen in den Gedärmen (Stuhlgang: 1-3 Mal am Tag) anregt
  • Regelmäßigkeit in den Essgewohnheiten (am besten im Einklang mit den Rhythmen der Natur (Tag-Nacht, etc.)
  • Die Mahlzeiten zu regelmäßigen Zeiten einnehmen und vermeiden, Mahlzeiten auszulassen.
  • Kalte Speisen und Getränke vermeiden (insbesondere kalte Getränke während der Mahlzeiten vermeiden!)
  • Am Morgen (sofort nach dem Aufwachen) 2-3 Tassen warmes oder heißes Wasser trinken
  • Folgende Nahrung vermeiden: zu viel rohe, trockene, grobe und knusprige Nahrung
  • Besser: gekochte, weiche, geschmeidige und ölige Speisen

(Dies ist eine generelle Empfehlung, um Vata-Ungleichgewicht zu behandeln – bezogen auf eine vegetarische Ernährung.)

Kräuter, die Apana Vayu unterstützen

Echter Baldrian - Valeriana officinalis

Ayurveda nennt viele verschiedene Kräuter, um das Funktionieren von Apana zu fördern. Die einzelnen Kräuter bzw. Kräutermischungen werden abhängig davon, welcher Aspekt von Apana gerade behandelt werden soll, angewandt.

Eine der besten Heilpflanzen um ein Apana-Ungleichgewicht aufzulösen, ist der Echte Baldrian (Valeriana officinalis). Der Echte Baldrian ist ein mildes Abführmittel, das den Darm entschlackt und eine beruhigende und erdende Wirkung aufweist. Er unterstützt die Reinigung von Sama Vata (Ama, das sich durch gereiztes Vata im Dickdarm angesammelt hat) und bewirkt dadurch, dass sich Apana wieder richtig bewegen kann. Kleine Dosen werden von den meisten Menschen gut vertragen, jedoch sollte man aufgrund seines aufheizenden Charakters bei erhöhtem Pitta bzw. Pitta-Konstitutionstyp vorsichtig sein.

Ein anderes Heilmittel ist Triphala, eine Mischung, die aus drei getrockneten Früchten in Pulverform besteht. Triphala ist wahrscheinlich eines der besten natürlichen Heilmittel, um den Darm (insbesondere den Dickdarm), die Haut, Augen und Knochen zu schützen und zu regenerieren. Kleine Mengen von 1-2 Gramm täglich – einzunehmen vor dem Schlafengehen – können allen Konstitutionen empfohlen werden, was einer gesunden Ausscheidung zuträglich sein wird.

Apana auf der psychologischen Ebene

Auch der Geist besitzt Energie und Prana. Auf der psychologischen Ebene regelt Apana unsere Fähigkeit, negative Gedanken und Gefühle auszuschalten bzw. negative Sinnes-, emotionale und psychische Erfahrungen zu beseitigen - eine Art Immunabwehr auf dieser Ebene. Wenn Apana auf dieser Ebene gestört ist, dann verursacht es Depressionen und unser Geist ist mit unverdauten Erfahrungen zugesetzt bzw. verstopft, was uns niederdrückt und uns angstvoll und schwach werden lässt.

Apana auf der spirituellen Ebene

Auf der spirituellen Ebene schützt uns Apana vor negativen astralen Einflüssen und vor falschen Lehrern. Das Prana selbst gibt uns das richtige Bestreben nach spiritueller Entwicklung. Durch die Yoga-Praxis beginnen die feinstofflichen Aspekte des Prana zu erwachen. So können wir zum Beispiel – bezogen auf die feinstoffliche Wirkung von Apana – tiefe Erdung, Stabilität und Ausgeglichenheit spüren.


Die zehn Hauche



Apana अपान apāna Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Apana, अपान, apāna ausgesprochen wird:

Verschiedene Schreibweisen für Apana

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Apana auf Devanagari wird geschrieben " आपान ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " āpāna ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " ApAna ", in der Velthuis Transkription " aapaana ", in der modernen Internet Itrans Transkription " ApAna ".

Video zum Thema Apana

Apana ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität


Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Deutsch das Zechen, Gelage. Sanskrit Apana
Sanskrit Apana Deutsch das Zechen, Gelage.

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Apana

Siehe auch

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

Hanuman Yantra, Symbol der Kraft

Literatur

  • Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
  • Die Wissenschaft des Pranayama
  • Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
  • Das große Ayurveda-Heilbuch von Dr. Vasant Lad
  • Vedische Kochkunst
  • Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
  • Dr. Rhyner, Europäischer Ayurveda-Pionier und Autor umfangreicher und fundierter Ayurveda-Literatur
  • Crittin, Jean-Pierre, Ayurvedische Psychologie. Wege zum Selbst und das Energieprinzip im Ayurveda (2010)
  • Crittin, Jean-Pierre, Ayurvedische Psychologie in der Praxis. Wachstum und Entwicklung. Das Erwachen der Urkraft Shakti (2013)
  • Frawley, David, Soma - Verjüngung und Unsterblichkeit. Yoga und Ayurveda für Körper und Geist (2012)
  • Frawley, David, Mit dem Herzen denken. Die Psychologie des Ayurveda (2011)
  • Frawley, David, Yoga und Ayurveda. Die uralte Kunst und Wissenschaft der spirituellen und psychosomatischen Integration (2010)
  • Frawley, David, Neti – Die Heilgeheimnisse des Yoga und Ayurveda (2005)
  • Frawley, David, Vom Geist des Ayurveda (2003)
  • Frawley, David, Das große Ayurveda-Heilungsbuch. Prinzipien und Praxis (2001)
  • Frawley, David, Das große Handbuch des Yoga und Ayurveda. Das Buch des vedischen Wissens – Der Weg der Selbstverwirklichung und der Yoga der Selbstheilung (2001)
  • Frawley, David, Vom Geist des Ayurveda - Therapien für den Geist. Yogische ganzheitliche Meidzin und ayurvediscge Psychologie (1999)
  • Kessler, Christian, Wirksamkeit von Ayurveda bei chronischen Erkrankungen. Systematische Reviews und Poweranalysen von klinischen Studien zu ayurvedischen Therapien bei Diabetes mellitus, Asthma bronchiale und Fettstoffwechselstörungen (2006)
  • Kirtikar, K. R., Basu, B. D., Indian Medicinal Plants, Vol II (1988)
  • Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
  • Nadkarni, K. M., Indian Materia Medica, Vol. I (1982)
  • Patnaik, Naveen, The Garden of Life (1993)
  • Przuntek, Prof. Dr. Horst, Ayurveda - neue Behandlungsmöglichkeiten in der westlichen Welt? (Eine Vorlesungsreihe der Ruhr-Universität Bochum, 20.02.2005)
  • Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
  • Skibbe, P. und J., Ayurveda – die Kunst des Kochens (2009)
  • Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
  • The Useful Plants of India, Publications and Informations Directorate (1986)
  • Warrier, P. K., Nambiar, V. P., Ramankutty, C., Indian Medicinal Plants (1996)

Weblinks

Pranayama

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